Am Ende bleibt dann nur der fahle Beigeschmack, daß der deutsche Staat sich aus freien Stücken mit Dieben einläßt, was sicher auch das entsprechende Rechtsempfinden in der Bevölkerung stärkt...
Das von Dir angesprochene Rechtsempfinden wird aber mit Sicherheit auch nicht dadurch gestärkt, dass Steuerhinterziehern eine Abgeltung unter dem Spitzensteuersatz gewährt wird bei gleichzeitiger Anonymität. Im Endeffekt also eine Belohnung für jeden Hinterzieher. Ich persönlich finde die Ablehnung in Ordnung, da so zumindest die Drohkulisse aufrecht gehalten wird und die Selbstanzeigen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Ich verstehe aber auch die gegenteilige Meinung. Eben Pest oder Cholera.
Nun, wie uns bspw. auch der Fall Daschner zeigt, sollte der Staat bei der Verfolgung von Straftaten eben nicht auf jedes Mittel zurückgreifen. Und da gehört mE die Zusammenarbeit mit und die Anstiftung und Entlohnung von Dieben dazu.
Also soweit ich weiss sagen bisher alle Urteile, dass der Ankauf der Daten rechtsmässig ist. Es gibt kein Verwertungsverbot der Daten. Insofern m.E. nicht mit dem Fall Daschner zu vergleichen.
Wir haben in dem Bereich tatsächlich eine Strafbarkeitslücke, vor allem da die klassische Hehlerei nur an körperlichen Gegenständen möglich ist, nicht jedoch an Daten. Man kann das in etwa mit einem Stromdiebstahl vergleichen, der auch erst durch eine extra eingeführte Vorschrift strafbar wurde. Vorher konnte man die Entziehung von Strom nicht unter Diebstahl subsumieren, da auch hier eine körperliche Sache vorausgesetzt wird. Der Punkt ist aber, daß die äußeren Umstände der Hehlerei erfüllt sind: Es wird etwas geklaut und dann von einem anderen aufgekauft. In meinen Augen stellt der Staat sich zumindest auf moralischer Ebene ein Armutszeugnis aus...
Am Ende bleibt dann nur der fahle Beigeschmack, daß der deutsche Staat sich aus freien Stücken mit Dieben einläßt, was sicher auch das entsprechende Rechtsempfinden in der Bevölkerung stärkt...
Das von Dir angesprochene Rechtsempfinden wird aber mit Sicherheit auch nicht dadurch gestärkt, dass Steuerhinterziehern eine Abgeltung unter dem Spitzensteuersatz gewährt wird bei gleichzeitiger Anonymität. Im Endeffekt also eine Belohnung für jeden Hinterzieher. Ich persönlich finde die Ablehnung in Ordnung, da so zumindest die Drohkulisse aufrecht gehalten wird und die Selbstanzeigen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben. Ich verstehe aber auch die gegenteilige Meinung. Eben Pest oder Cholera.
Nun, wie uns bspw. auch der Fall Daschner zeigt, sollte der Staat bei der Verfolgung von Straftaten eben nicht auf jedes Mittel zurückgreifen. Und da gehört mE die Zusammenarbeit mit und die Anstiftung und Entlohnung von Dieben dazu.
Also soweit ich weiss sagen bisher alle Urteile, dass der Ankauf der Daten rechtsmässig ist. Es gibt kein Verwertungsverbot der Daten. Insofern m.E. nicht mit dem Fall Daschner zu vergleichen.
Wir haben in dem Bereich tatsächlich eine Strafbarkeitslücke, vor allem da die klassische Hehlerei nur an körperlichen Gegenständen möglich ist, nicht jedoch an Daten. Man kann das in etwa mit einem Stromdiebstahl vergleichen, der auch erst durch eine extra eingeführte Vorschrift strafbar wurde. Vorher konnte man die Entziehung von Strom nicht unter Diebstahl subsumieren, da auch hier eine körperliche Sache vorausgesetzt wird. Der Punkt ist aber, daß die äußeren Umstände der Hehlerei erfüllt sind: Es wird etwas geklaut und dann von einem anderen aufgekauft. In meinen Augen stellt der Staat sich zumindest auf moralischer Ebene ein Armutszeugnis aus...
naja, es ist etwas schwierig ins materielle zu übertragen, weil hier daten von leuten geklaut werden, die gegen gesetze verstossen haben (könnten), dabei werden nunmal leider auch haufenweise daten von leuten abgegriffen, die nicht gegen gesetze verstossen haben (das ist für mich definitv schonmal eine sauerei).
aber im großen und ganzen scheint sich deine argumentation ja (da wohl nicht juristisch haltbar) auch "nur" im moralischen zu bewegen, so wie die argumentation, daß der staat in diesem fall nach dem prinzip vorgeht, der zweck heiligt die mittel
naja, es ist etwas schwierig ins materielle zu übertragen, weil hier daten von leuten geklaut werden, die gegen gesetze verstossen haben (könnten), dabei werden nunmal leider auch haufenweise daten von leuten abgegriffen, die nicht gegen gesetze verstossen haben (das ist für mich definitv schonmal eine sauerei).
Jepp, das Strafgesetzbuch hat hier halt schon 140 Jahre auf dem Buckel, da gab es den ganzen Datensalat halt noch nicht. Auf kurz oder lang wird aber auch für die Datenhehlerei eine Strafvorschrift kommen, die Frage wird in Folge dessen sein, inwiefern solche Aufkäufe zur Aufklärung von Steuerstraftaten dadurch eingeschränkt, verboten oder einer gerichtlichen Kontrolle unterworfen werden.
Xaver08 schrieb:
aber im großen und ganzen scheint sich deine argumentation ja (da wohl nicht juristisch haltbar) auch "nur" im moralischen zu bewegen, so wie die argumentation, daß der staat in diesem fall nach dem prinzip vorgeht, der zweck heiligt die mittel
Natürlich bewegt sie sich hauptsächlich im moralischen und nicht im juristischen Bereich, deswegen spreche ich da ja von einer Strafbarkeitslücke. Es gibt zwar noch ein paar Diskussionen, ob die Aufkäufe nicht als Beihilfe zum Ausspähen von Betriebsgeheimnissen strafbar seien, das ist aber so einfach auch nicht. Vielleicht müßte das mal entsprechend ausgeurteilt werden, um da etwas Schwung in die Sache zu bekommen...
Zico21 schrieb: Auch wenn einen fast nichts mehr wundert, aber dieser Fall ist einfach unglaublich. Hier wird jemand mit Hilfe des Justizsystems kaltgestellt, weil er wohl einigen einflussreichen Leuten zu gefährlich wurde.
Justizskandal in Bayern
Gustl Mollath sitzt seit fast 7 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie Bayreuth. Begründung: Er leide an einem paranoiden Wahn bezüglich eines Schwarzgeldskandals. Doch dieser Wahn stellt sich jetzt als Wahrheit heraus.
Die Affäre der Nürnberger Justiz ist längst zu einer Affäre der bayerischen Justizministerin geworden. Beate Merk hatte mehrmals gegenüber dem Landtag betont, es seien im Verfahren Mollath keine Fehler gemacht worden. Der Mann sei gefährlich und sitze zurecht hinter Gittern. Jetzt muss Merk zurückrudern. Statt die Vorgänge in Nürnberg in Ruhe und aller Gründlichkeit zu überprüfen, verstrickte sich die Ministerin in hektisches und aggressives Krisenmanagement. Wenn nun ein neues Verfahren und neue Gutachten zu dem Ergebnis kommen, man hätte Mollath auch anders therapieren können oder der Mann sei sogar völlig gesund, muss Merk wohl gehen.
"In einer weltweiten Kooperation hat die Süddeutsche Zeitung Millionen Datenbankeinträge, Verträge, Urkunden und E-Mails aus dem Innenleben etlicher Steueroasen ausgewertet. Die Daten geben Einblick in eine geheime Welt. Sie identifizieren mehr als hunderttausend Kunden, unter ihnen Staatsoberhäupter und Waffenschmuggler, Steuerflüchtlinge und Mittelständler, Prominente und Betrüger. In der Serie "Offshore-Leaks" werden die spektakulärsten Fälle vorgestellt. Alle Artikel dazu finden Sie auf dieser Schwerpunktseite." http://www.sueddeutsche.de/thema/OffshoreLeaks
"bislang größten Schlag gegen das große schwarze Loch der Weltwirtschaft".
"Am Donnerstag bat Finanzminister Wolfgang Schäuble über einen Sprecher die Medien, also auch die Süddeutsche Zeitung, die Daten den zuständigen Behörden zu übergeben.
Dieser Bitte kann, darf und wird die Süddeutsche Zeitung nicht nachkommen. Von der Pressefreiheit ist die Beschaffung der Information geschützt.
Zur Pressefreiheit gehört es, dass die Informanten der Presse vom Redaktionsgeheimnis geschützt werden und geschützt bleiben. Eine Weitergabe der Daten an Ermittlungsbehörden würde diesen Schutz gefährden und weitere Recherchen in Frage stellen.
Die Presse ist kein Hilfsorgan der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder der Steuerfahndung. Würde sie diese Rolle einnehmen, könnte sie ihren ureigenen Aufgaben - für die es das Grundrecht der Pressefreiheit gibt - nicht mehr nachkommen."
Sehr lesenswerter Artikel/Kommentar im SPON über die Diskussion um Offshore-Leaks. Speziell im ersten Absatz kann ich mich sehr gut wiederfinden. Was bitte ist eigentlich neu an dieser Enthüllung?
Dass Mitglieder der aserbaidschanische Präsidentenfamilie Offshore Konten hat? Hmmmm... ausserordentlich erstaunlich für Politiker aus einem Land, was zusammen mit vielen anderen regelmaessig die hinteren Plätze im Korruptionsranking belegt.
Und das Gunter Sachs der offensichtlich "prominenteste" deutsche auf dieser Namensliste sein soll, interpretiere ich in der Tat eher als gutes Zeichen.
Rheinland-Pfalz kaufte ja bereits eine Daten-CD. Gestern nun der "Zugriff"
"Insidern zufolge haben eine Reihe der bisher überprüften Bankkunden das so genannte "Zwei-Konten-Modell" angewendet. Dabei wird nur eines von zwei vorhandenen Schweizer Konten dem deutschen Finanzamt gemeldet. Die Zinseinkünfte aus dem zweiten Konto blieben in der Regel unversteuert.
Außer Rheinland-Pfalz, sind mehrere Bundesländer beteiligt, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Würtemberg.
Ffm60ziger schrieb: Rheinland-Pfalz kaufte ja bereits eine Daten-CD. Gestern nun der "Zugriff"
"Insidern zufolge haben eine Reihe der bisher überprüften Bankkunden das so genannte "Zwei-Konten-Modell" angewendet. Dabei wird nur eines von zwei vorhandenen Schweizer Konten dem deutschen Finanzamt gemeldet. Die Zinseinkünfte aus dem zweiten Konto blieben in der Regel unversteuert.
Außer Rheinland-Pfalz, sind mehrere Bundesländer beteiligt, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Würtemberg.
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie dieses "Modell" funktionieren soll, denn unabhängig vom Melden an den deutschen Fiskus werden Zinseinkünfte von deutschen Kunden mittels pauschaler Abgeltungssteuer versteuert und dem deutschen Staat überwiesen, d.h. der deutsche Fiskus kennt zwar nicht den Namen des Kontoinhabers, bekommt aber durchaus das Geld der Zinssteuer. Nur das Geld auf dem Zweitkonto kann dann im Zweifel aus unversteuertem Einkommen bestehen, aber sicher nicht die Zinseinkünfte.
Ffm60ziger schrieb: Rheinland-Pfalz kaufte ja bereits eine Daten-CD. Gestern nun der "Zugriff"
"Insidern zufolge haben eine Reihe der bisher überprüften Bankkunden das so genannte "Zwei-Konten-Modell" angewendet. Dabei wird nur eines von zwei vorhandenen Schweizer Konten dem deutschen Finanzamt gemeldet. Die Zinseinkünfte aus dem zweiten Konto blieben in der Regel unversteuert.
Außer Rheinland-Pfalz, sind mehrere Bundesländer beteiligt, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Würtemberg.
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie dieses "Modell" funktionieren soll, denn unabhängig vom Melden an den deutschen Fiskus werden Zinseinkünfte von deutschen Kunden mittels pauschaler Abgeltungssteuer versteuert und dem deutschen Staat überwiesen, d.h. der deutsche Fiskus kennt zwar nicht den Namen des Kontoinhabers, bekommt aber durchaus das Geld der Zinssteuer. Nur das Geld auf dem Zweitkonto kann dann im Zweifel aus unversteuertem Einkommen bestehen, aber sicher nicht die Zinseinkünfte.
ich vermute.. ...das Erste hat man weil man "muss" und zahlt auch Zinssteuer,das Zweite oder Dritte wird verschwiegen, von allen!
Ffm60ziger schrieb: Rheinland-Pfalz kaufte ja bereits eine Daten-CD. Gestern nun der "Zugriff"
"Insidern zufolge haben eine Reihe der bisher überprüften Bankkunden das so genannte "Zwei-Konten-Modell" angewendet. Dabei wird nur eines von zwei vorhandenen Schweizer Konten dem deutschen Finanzamt gemeldet. Die Zinseinkünfte aus dem zweiten Konto blieben in der Regel unversteuert.
Außer Rheinland-Pfalz, sind mehrere Bundesländer beteiligt, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Würtemberg.
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie dieses "Modell" funktionieren soll, denn unabhängig vom Melden an den deutschen Fiskus werden Zinseinkünfte von deutschen Kunden mittels pauschaler Abgeltungssteuer versteuert und dem deutschen Staat überwiesen, d.h. der deutsche Fiskus kennt zwar nicht den Namen des Kontoinhabers, bekommt aber durchaus das Geld der Zinssteuer. Nur das Geld auf dem Zweitkonto kann dann im Zweifel aus unversteuertem Einkommen bestehen, aber sicher nicht die Zinseinkünfte.
ich vermute.. ...das Erste hat man weil man "muss" und zahlt auch Zinssteuer,das Zweite oder Dritte wird verschwiegen, von allen!
Nochmal, das geht so nicht... es wird automatisch Geld an den deutschen Fiskus abgeführt, wenn der Kunde aus Deutschland ist.
SGE-URNA schrieb: Ah, sehe grad, dass Deutschland dieses Geld gar nicht haben will, weil sie ja das Steuerabkommen nicht unterzeichnet haben, bzw im Bundesrat abgelehnt
SGE-URNA schrieb: Ah, sehe grad, dass Deutschland dieses Geld gar nicht haben will, weil sie ja das Steuerabkommen nicht unterzeichnet haben, bzw im Bundesrat abgelehnt
nicht neu oder ?
War immer der Meinung, ddas Abkommen über Kaitalertragsabgeltungssteuer wäre unabhängig davon schon in Kraft
SGE-URNA schrieb: Ah, sehe grad, dass Deutschland dieses Geld gar nicht haben will, weil sie ja das Steuerabkommen nicht unterzeichnet haben, bzw im Bundesrat abgelehnt
nicht neu oder ?
War immer der Meinung, ddas Abkommen über Kaitalertragsabgeltungssteuer wäre unabhängig davon schon in Kraft
ULI jetzt wirds eng!! ,-)
Auch wenn Seehofer schon seit Januar bescheid wuste
Ich kann es einerseits verstehen, dass man es bescheuert findet soviel versteuern zu müssen. Andererseits, warum ist man denn so gierig ? Im Fall von Hoeneß kann ich es absolut nicht nachvollziehen.
Dieser Mann, der alles erreicht hat im Fußball um sich ein Denkmal zu setzen, der innerhalb als auch außerhalb Deutschland anerkannt und respektiert wird.. Dem es finanziell ausgezeichnet geht... Warum so ein Mann so etwas nötig hat.
Bin jetzt zu faul hier überall querzulesen, droht "einem wie dem Uli" da nun wirklich Knast, die Strafe ist ja wohl an die Summe gekoppelt oder hat er dann aufgrund seines, nenne es mal - standings - , da eher nichts zu befürchten ?
Fühle mich schon verarscht, würde es ob der Möglickeiten eher genauso machen ..., das aber nur nebenbei.
KronbergerAdler schrieb: Bin jetzt zu faul hier überall querzulesen, droht "einem wie dem Uli" da nun wirklich Knast, die Strafe ist ja wohl an die Summe gekoppelt oder hat er dann aufgrund seines, nenne es mal - standings - , da eher nichts zu befürchten ?
Fühle mich schon verarscht, würde es ob der Möglickeiten eher genauso machen ..., das aber nur nebenbei.
Meiner Meinung nach wird es wegen seiner Selbstanzeige nur eine hohe Geldstrafe geben.
Wir haben in dem Bereich tatsächlich eine Strafbarkeitslücke, vor allem da die klassische Hehlerei nur an körperlichen Gegenständen möglich ist, nicht jedoch an Daten.
Man kann das in etwa mit einem Stromdiebstahl vergleichen, der auch erst durch eine extra eingeführte Vorschrift strafbar wurde. Vorher konnte man die Entziehung von Strom nicht unter Diebstahl subsumieren, da auch hier eine körperliche Sache vorausgesetzt wird.
Der Punkt ist aber, daß die äußeren Umstände der Hehlerei erfüllt sind: Es wird etwas geklaut und dann von einem anderen aufgekauft. In meinen Augen stellt der Staat sich zumindest auf moralischer Ebene ein Armutszeugnis aus...
naja, es ist etwas schwierig ins materielle zu übertragen, weil hier daten von leuten geklaut werden, die gegen gesetze verstossen haben (könnten), dabei werden nunmal leider auch haufenweise daten von leuten abgegriffen, die nicht gegen gesetze verstossen haben (das ist für mich definitv schonmal eine sauerei).
aber im großen und ganzen scheint sich deine argumentation ja (da wohl nicht juristisch haltbar) auch "nur" im moralischen zu bewegen, so wie die argumentation, daß der staat in diesem fall nach dem prinzip vorgeht, der zweck heiligt die mittel
Jepp, das Strafgesetzbuch hat hier halt schon 140 Jahre auf dem Buckel, da gab es den ganzen Datensalat halt noch nicht. Auf kurz oder lang wird aber auch für die Datenhehlerei eine Strafvorschrift kommen, die Frage wird in Folge dessen sein, inwiefern solche Aufkäufe zur Aufklärung von Steuerstraftaten dadurch eingeschränkt, verboten oder einer gerichtlichen Kontrolle unterworfen werden.
Natürlich bewegt sie sich hauptsächlich im moralischen und nicht im juristischen Bereich, deswegen spreche ich da ja von einer Strafbarkeitslücke.
Es gibt zwar noch ein paar Diskussionen, ob die Aufkäufe nicht als Beihilfe zum Ausspähen von Betriebsgeheimnissen strafbar seien, das ist aber so einfach auch nicht. Vielleicht müßte das mal entsprechend ausgeurteilt werden, um da etwas Schwung in die Sache zu bekommen...
Immerhin scheint der Fall nun neu aufgerollt zu werden.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-mollath-gefangen-in-weiss-blauem-filz-a-870264.html
Die Affäre der Nürnberger Justiz ist längst zu einer Affäre der bayerischen Justizministerin geworden. Beate Merk hatte mehrmals gegenüber dem Landtag betont, es seien im Verfahren Mollath keine Fehler gemacht worden. Der Mann sei gefährlich und sitze zurecht hinter Gittern. Jetzt muss Merk zurückrudern. Statt die Vorgänge in Nürnberg in Ruhe und aller Gründlichkeit zu überprüfen, verstrickte sich die Ministerin in hektisches und aggressives Krisenmanagement. Wenn nun ein neues Verfahren und neue Gutachten zu dem Ergebnis kommen, man hätte Mollath auch anders therapieren können oder der Mann sei sogar völlig gesund, muss Merk wohl gehen.
OffshoreLeaks
Steuerparadies in Bedrängnis
"In einer weltweiten Kooperation hat die Süddeutsche Zeitung Millionen Datenbankeinträge, Verträge, Urkunden und E-Mails aus dem Innenleben etlicher Steueroasen ausgewertet. Die Daten geben Einblick in eine geheime Welt. Sie identifizieren mehr als hunderttausend Kunden, unter ihnen Staatsoberhäupter und Waffenschmuggler, Steuerflüchtlinge und Mittelständler, Prominente und Betrüger. In der Serie "Offshore-Leaks" werden die spektakulärsten Fälle vorgestellt. Alle Artikel dazu finden Sie auf dieser Schwerpunktseite."
http://www.sueddeutsche.de/thema/OffshoreLeaks
"bislang größten Schlag gegen das große schwarze Loch der Weltwirtschaft".
http://www.sueddeutsche.de/kolumne/in-eigener-sache-warum-die-sz-die-offshore-daten-nicht-dem-staat-geben-wird-1.1641240
"Am Donnerstag bat Finanzminister Wolfgang Schäuble über einen Sprecher die Medien, also auch die Süddeutsche Zeitung, die Daten den zuständigen Behörden zu übergeben.
Dieser Bitte kann, darf und wird die Süddeutsche Zeitung nicht nachkommen. Von der Pressefreiheit ist die Beschaffung der Information geschützt.
Zur Pressefreiheit gehört es, dass die Informanten der Presse vom Redaktionsgeheimnis geschützt werden und geschützt bleiben.
Eine Weitergabe der Daten an Ermittlungsbehörden würde diesen Schutz gefährden und weitere Recherchen in Frage stellen.
Die Presse ist kein Hilfsorgan der Polizei, der Staatsanwaltschaft oder der Steuerfahndung.
Würde sie diese Rolle einnehmen, könnte sie ihren ureigenen Aufgaben - für die es das Grundrecht der Pressefreiheit gibt - nicht mehr nachkommen."
http://www.spiegel.de/kultur/tv/guenther-jauch-tv-debatte-um-offshore-leaks-a-893026.html
Dass Mitglieder der aserbaidschanische Präsidentenfamilie Offshore Konten hat? Hmmmm... ausserordentlich erstaunlich für Politiker aus einem Land, was zusammen mit vielen anderen regelmaessig die hinteren Plätze im Korruptionsranking belegt.
Und das Gunter Sachs der offensichtlich "prominenteste" deutsche auf dieser Namensliste sein soll, interpretiere ich in der Tat eher als gutes Zeichen.
Gestern nun der "Zugriff"
"Insidern zufolge haben eine Reihe der bisher überprüften Bankkunden das so genannte "Zwei-Konten-Modell" angewendet. Dabei wird nur eines von zwei vorhandenen Schweizer Konten dem deutschen Finanzamt gemeldet.
Die Zinseinkünfte aus dem zweiten Konto blieben in der Regel unversteuert.
Außer Rheinland-Pfalz, sind mehrere Bundesländer beteiligt, darunter Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Würtemberg.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/neue-steuer-cd-loest-bundesweite-razzien-aus-a-894609.html#spCommentsBoxPager
Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht wie dieses "Modell" funktionieren soll, denn unabhängig vom Melden an den deutschen Fiskus werden Zinseinkünfte von deutschen Kunden mittels pauschaler Abgeltungssteuer versteuert und dem deutschen Staat überwiesen, d.h. der deutsche Fiskus kennt zwar nicht den Namen des Kontoinhabers, bekommt aber durchaus das Geld der Zinssteuer. Nur das Geld auf dem Zweitkonto kann dann im Zweifel aus unversteuertem Einkommen bestehen, aber sicher nicht die Zinseinkünfte.
ich vermute..
...das Erste hat man weil man "muss" und zahlt auch Zinssteuer,das Zweite oder Dritte wird verschwiegen, von allen!
Nochmal, das geht so nicht... es wird automatisch Geld an den deutschen Fiskus abgeführt, wenn der Kunde aus Deutschland ist.
nicht neu oder ?
War immer der Meinung, ddas Abkommen über Kaitalertragsabgeltungssteuer wäre unabhängig davon schon in Kraft
ULI jetzt wirds eng!! ,-)
Auch wenn Seehofer schon seit Januar bescheid wuste
Dieser Mann, der alles erreicht hat im Fußball um sich ein Denkmal zu setzen, der innerhalb als auch außerhalb Deutschland anerkannt und respektiert wird.. Dem es finanziell ausgezeichnet geht... Warum so ein Mann so etwas nötig hat.
Warum immer diese Gier ?!
Fühle mich schon verarscht, würde es ob der Möglickeiten eher genauso machen ...,
das aber nur nebenbei.
Meiner Meinung nach wird es wegen seiner Selbstanzeige nur eine hohe Geldstrafe geben.