peter schrieb: lediglich die gleichschaltung russischer medien scheint aus hiesiger sicht eklatanter.
Mit dieser Aussage wäre ich sehr sehr vorsichtig...
MIch interessiert welcher Teil uns hier verborgen bleibt/wird.
Ach, das ist doch die alte linke Mär der Volksverdummung durch den deutschen Staatsapparat und der Hetzmedien. Da wirst du in Frankfurt haufenweise Anhänger dieser Rhetorik finden. Das es natürlich unsagbarer Quatsch ist kann sich jeder mit ein wenig Resthirn schon dadurch zusammenglauben, wie in deutschen Newsportalen jeder russlandkritische Beitrag von dutzenden Kommentaren zerrissen und Putin als antifaschistischer Befreier gefeiert wird, ohne dass man dort irgendwie versucht diese Beiträge zu """verheimlichen""".
Ich würd ja auch ehrlich gesagt mal irgendwelche Beweise oder halbwegs belegbare Argumente für diese These finden.
Aber dass die deutschen Medien einfach nur einheitlich negativ über den Konflikt und die russische Beteiligung darin berichten, weil es schlicht und ergreifend keinen "guten" Grund für ihn - unmöglich.
Das ist schon wahnsinn was der Kremls für Äußerungen von sich gibt, diese "Urlaubstheorie" ist da nur die spitze des Eisberges. Jetzt vergleicht er die ukrainischen Soldaten, die in ihrem eigenen Land kämpfen (ihre politische Gessinung mal außen vor) mit der Belagerung russischer Städte durch die Nazis im 2. Weltkrieg. Und es gibt Leute die diese Aussagen wirklich zu 100% so aufnehmen
peter schrieb: lediglich die gleichschaltung russischer medien scheint aus hiesiger sicht eklatanter.
Mit dieser Aussage wäre ich sehr sehr vorsichtig...
MIch interessiert welcher Teil uns hier verborgen bleibt/wird.
Ach, das ist doch die alte linke Mär der Volksverdummung durch den deutschen Staatsapparat und der Hetzmedien. Da wirst du in Frankfurt haufenweise Anhänger dieser Rhetorik finden. Das es natürlich unsagbarer Quatsch ist kann sich jeder mit ein wenig Resthirn schon dadurch zusammenglauben, wie in deutschen Newsportalen jeder russlandkritische Beitrag von dutzenden Kommentaren zerrissen und Putin als antifaschistischer Befreier gefeiert wird, ohne dass man dort irgendwie versucht diese Beiträge zu """verheimlichen""".
Ich würd ja auch ehrlich gesagt mal irgendwelche Beweise oder halbwegs belegbare Argumente für diese These finden.
Aber dass die deutschen Medien einfach nur einheitlich negativ über den Konflikt und die russische Beteiligung darin berichten, weil es schlicht und ergreifend keinen "guten" Grund für ihn - unmöglich.
Das ist schon wahnsinn was der Kremls für Äußerungen von sich gibt, diese "Urlaubstheorie" ist da nur die spitze des Eisberges. Jetzt vergleicht er die ukrainischen Soldaten, die in ihrem eigenen Land kämpfen (ihre politische Gessinung mal außen vor) mit der Belagerung russischer Städte durch die Nazis im 2. Weltkrieg. Und es gibt Leute die diese Aussagen wirklich zu 100% so aufnehmen
ich lebe da mit einer anderen, von deiner deutlich abweichenden, wahrnehmung. mir fallen keine mainstreammedien ein, die sich nicht an putin abarbeiten. ganz im gegenteil habe ich eher den eindruck dass putin, ob zu recht oder nicht sei dahingestellt, die inkarnation des bösen schlechthin ist. ich kenne jedenfalls keine anderen darstellungen. und auf leserbriefe gebe ich überhaupt nichts, es gibt genug jubelperser auf allen seiten.
aber die mediale darstellung ist eindeutig kontra putin.
Wie sollen die Medien Putin deiner Meinung nach denn anders darstellen? Es ist schwer Putin als rationalen Staatsmann darzustellen, wenn seine Regierung öffentlich verbreitet, dass russische Soldaten mit Panzern und Luftabwehr in den Urlaub fahren.
Es ist nicht die Aufgabe der Medien zu allen Themen mehrere Seiten an Meinungen abzudecken, wenn es nunmal bei einem Thema kaum möglich ist eine andere Seite abzudecken. Putin tritt auf wie ein Wahnsinniger, seine Äußerungen (die nun einmal tatsächlich so gefallen und keine Erfindung sind) verstärken dieses Bild nur noch, wie soll man also diesen "Konflikt" legitimieren?
Und ich bin froh, dass "wir" militärisch nicht eingreifen, da ich nicht wissen will zu was Russland imstande wäre - wenn man schon wissentlich sein Volk wirtschaftlich endgültig den Rest gibt für einen derart unnötigen Konflikt.
Sollen sich die deutschen Medien irgendwas aus den Fingern saugen, dass Putin ja eigtl. schon Frieden will? Er hat sich vor wenigen Tagen mit ukrainischen Vertretern getroffen .. und kurze Zeit später reisen tausend soldaten mit schweren Geschütz in die Ukraine zum entspannen. Was natürlich normal ist, im russischen Militärrecht ist Urlaub mit schwerem Geschütz und Teilnahme in internationalen Konflikten auf Freizeitbasis sicherlich erlaubt.
Deus schrieb: Wie sollen die Medien Putin deiner Meinung nach denn anders darstellen? Es ist schwer Putin als rationalen Staatsmann darzustellen, wenn seine Regierung öffentlich verbreitet, dass russische Soldaten mit Panzern und Luftabwehr in den Urlaub fahren.
Es ist nicht die Aufgabe der Medien zu allen Themen mehrere Seiten an Meinungen abzudecken, wenn es nunmal bei einem Thema kaum möglich ist eine andere Seite abzudecken. Putin tritt auf wie ein Wahnsinniger, seine Äußerungen (die nun einmal tatsächlich so gefallen und keine Erfindung sind) verstärken dieses Bild nur noch, wie soll man also diesen "Konflikt" legitimieren?
Und ich bin froh, dass "wir" militärisch nicht eingreifen, da ich nicht wissen will zu was Russland imstande wäre - wenn man schon wissentlich sein Volk wirtschaftlich endgültig den Rest gibt für einen derart unnötigen Konflikt.
Sollen sich die deutschen Medien irgendwas aus den Fingern saugen, dass Putin ja eigtl. schon Frieden will? Er hat sich vor wenigen Tagen mit ukrainischen Vertretern getroffen .. und kurze Zeit später reisen tausend soldaten mit schweren Geschütz in die Ukraine zum entspannen. Was natürlich normal ist, im russischen Militärrecht ist Urlaub mit schwerem Geschütz und Teilnahme in internationalen Konflikten auf Freizeitbasis sicherlich erlaubt.
mir ging es darum, dass du angedeutet hast, dass putin in den medien zu gut wegkommt. mir ging es rein um das formale und da stimmt deine aussage einfach nicht. da spielt es auch gar keine rolle wie ich putin sehe. und ich sehe ihn bestimmt nicht positiv, aber die medien tun das auch nicht, allein darum ging es mir.
Deus schrieb: Wie sollen die Medien Putin deiner Meinung nach denn anders darstellen? Es ist schwer Putin als rationalen Staatsmann darzustellen, wenn seine Regierung öffentlich verbreitet, dass russische Soldaten mit Panzern und Luftabwehr in den Urlaub fahren.
Es ist nicht die Aufgabe der Medien zu allen Themen mehrere Seiten an Meinungen abzudecken, wenn es nunmal bei einem Thema kaum möglich ist eine andere Seite abzudecken. Putin tritt auf wie ein Wahnsinniger, seine Äußerungen (die nun einmal tatsächlich so gefallen und keine Erfindung sind) verstärken dieses Bild nur noch, wie soll man also diesen "Konflikt" legitimieren?
Und ich bin froh, dass "wir" militärisch nicht eingreifen, da ich nicht wissen will zu was Russland imstande wäre - wenn man schon wissentlich sein Volk wirtschaftlich endgültig den Rest gibt für einen derart unnötigen Konflikt.
Sollen sich die deutschen Medien irgendwas aus den Fingern saugen, dass Putin ja eigtl. schon Frieden will? Er hat sich vor wenigen Tagen mit ukrainischen Vertretern getroffen .. und kurze Zeit später reisen tausend soldaten mit schweren Geschütz in die Ukraine zum entspannen. Was natürlich normal ist, im russischen Militärrecht ist Urlaub mit schwerem Geschütz und Teilnahme in internationalen Konflikten auf Freizeitbasis sicherlich erlaubt.
mir ging es darum, dass du angedeutet hast, dass putin in den medien zu gut wegkommt. mir ging es rein um das formale und da stimmt deine aussage einfach nicht. da spielt es auch gar keine rolle wie ich putin sehe. und ich sehe ihn bestimmt nicht positiv, aber die medien tun das auch nicht, allein darum ging es mir.
Was? Nein, ich habe nicht geschrieben, dass Putin "zu gut" weg kommt und wenn das so rüberkam hab ich das nicht so gemeint.
Ich meinte, dass Putin negativ dargestellt wird, weil es halt nix positives darzustellen gibt zur Zeit in diesem Konflikt und das sicherlich nicht an irgendeiner medialen Steuerung liegt, sondern einfach konsens darüber herrscht, dass der Konflikt und die russische Involvierung darin falsch ist.
Meiner Meinung nach ist die Berichterstattung relativ solide. Dinge werden kritisch angedeutet, aber weil man eben nicht zu hundert Prozent weiß was Moskau nun eigentlich genau macht lässt man es schlussendlich offen. Und Beiträge die unter "Kommentar" angelegt sind fallen nunmal immer in den Bereich "eigene Meinung" des jeweiligen Verfassers. Das sollte dann auch jedem klar sein.
Es wird nicht einfach "gehetzt" gegen Russland, wie es teilweise dargestellt wird von der Anti-Medienfraktion in Deutschland.
Ohne jetzt in die Tiefe zu gehen: Ich denke dieses Video zeigt kurz und knapp wie unsere Medienwelt funktioniert.
Da ist sicherlich einiges dran, auf der anderen Seite muss man aber festhalten, dass dies nur einen "Teil" unserer Medienwelt ausmacht. Bestes Beispiel ist schließlich die gezeigte Sendung selbst, diese würde ja sonst nicht existieren.
Als sogenannter "Putinversteher", der überhaupt nix von diesem größenwahnsinnigen Wicht hält, möchte ich mich noch mal zu Wort melden. Kaum einer, der die NATO-Politik und die Kiewer Regierung kritisiert, unterstellt Russland humanitäre Gründe für sein Verhalten, wie hier durchklang. Beide Seite haben m.E. das Völkerrecht eklatant mit Füßen getreten. Jeder der behauptet, dies sei von Kiewer Seite nicht geschehen, brauch mit mir nicht diskutieren. Er darf das natürlich tun, ich kann ihn aber nicht ernstnehmen.
Nur wie will man jetzt weiter verfahren? Die gegenseitige verbale und tätsächliche Aufrüstung kann kein vernünftiger Mensch gutheißen. Man braucht einen realistischen Ansatz, wie er ja von verschiedenen Ex-Politikern bereits genannt wurde. Dieser beinhaltet meist ein Verzicht der Ukraine auf den NATO-Beitritt, eine Anerkennung der defacto-Annektion der Krim und andererseits jegliche Einstellung der Unterstützung der Seperatisten. Sie würden folgerichtig den Kampf verlieren und Donezk und Lugansk würden von der ukrainischen Armee eingenommen. Mittlerweile halte ich diesen Ansatz für überholt. Die Bevölkerung von Donezk und Umgebung wird dies nicht akzeptieren und Russland könnte so trotzdem in der Ostukraine weiterhin zündeln und Guerillaaktionen unterstützen. Es könnte zu ethnischen Säuberungen kommen, vorgenommen durch paramilitärische Verbänden, die von Kiew kaum eingefangen werden können. Mein Ansatz wäre, dass man nicht nur die Krim als russisches Territorium anerkennt, sondern auch "Novorossija" sauber von der Ukraine abtrennt. Jetzt wird jeder aufschreien, dass man dann ja Russland "gewinnen" lässt, deshalb wird der Rest der Ukraine in die NATO aufgenommen. Jegliche Aggression Russlands gegenüber der Ukraine gliche einem Selbstmord. Der mögliche NATO-Beitritt der Ukraine war ein Hauptgrund für Russlands Interventionen nach dem "Putsch", der Revolution, wie man es auch nennen will. Es bringt nichts mehr darüber zu disktuieren, wer den ganzen Konflikt angefangen hat (da haben beide Seiten ihre Argumente, die man nicht so einfach vom Tisch wischen kann), man muss jetzt nach vorne schauen, und den einzigen realistschen Weg gehen. Die Alternativen sind Kalter Krieg, Stellvertreterkriege, Zusammenbruch der Wirtschaft und ein endloser blutiger Bürgerkrieg, der die Ukraine nur weiter zerreißt und die Gesellschaft immer mehr radikalisiert. Es gibt kein Zurück mehr für die ostukrainische Bevölkerung.
Das ist Realpolitik Yeboah...Es wird vermutlich so kommen wie du es vorschlägst. Ich bin bin übrigens ziemlich sicher, dass zu keinem Zeitpunkt ein Natobeitritt der Ukraine ein ernsthaftes Thema war , zumindest bei den Menschen die was zu melden haben.. Es ist ein Irrglaube das" der Westen" die Russen militärisch unterjochen will. Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Auch wenn ich die Empfindlichkeiten der Russen ..historisch betrachtet.. verstehen kann Indes darf sich Putin nicht täuschen. Er hat jetzt mehrfach das Völkerrecht gebrochen und Grenzen verändert. Möglicherweise strebt er auch eine komplette Zerschlagung der Ukraine an. Blaupause Tschechoslowakei.. Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Auch dort gibt es bedeutende russische Minderheiten. Dann Gnade uns Gott..
yeboah1981 schrieb: Als sogenannter "Putinversteher", der überhaupt nix von diesem größenwahnsinnigen Wicht hält, möchte ich mich noch mal zu Wort melden. Kaum einer, der die NATO-Politik und die Kiewer Regierung kritisiert, unterstellt Russland humanitäre Gründe für sein Verhalten, wie hier durchklang. Beide Seite haben m.E. das Völkerrecht eklatant mit Füßen getreten. Jeder der behauptet, dies sei von Kiewer Seite nicht geschehen, brauch mit mir nicht diskutieren. Er darf das natürlich tun, ich kann ihn aber nicht ernstnehmen.
Nur wie will man jetzt weiter verfahren? Die gegenseitige verbale und tätsächliche Aufrüstung kann kein vernünftiger Mensch gutheißen. Man braucht einen realistischen Ansatz, wie er ja von verschiedenen Ex-Politikern bereits genannt wurde. Dieser beinhaltet meist ein Verzicht der Ukraine auf den NATO-Beitritt, eine Anerkennung der defacto-Annektion der Krim und andererseits jegliche Einstellung der Unterstützung der Seperatisten. Sie würden folgerichtig den Kampf verlieren und Donezk und Lugansk würden von der ukrainischen Armee eingenommen. Mittlerweile halte ich diesen Ansatz für überholt. Die Bevölkerung von Donezk und Umgebung wird dies nicht akzeptieren und Russland könnte so trotzdem in der Ostukraine weiterhin zündeln und Guerillaaktionen unterstützen. Es könnte zu ethnischen Säuberungen kommen, vorgenommen durch paramilitärische Verbänden, die von Kiew kaum eingefangen werden können. Mein Ansatz wäre, dass man nicht nur die Krim als russisches Territorium anerkennt, sondern auch "Novorossija" sauber von der Ukraine abtrennt. Jetzt wird jeder aufschreien, dass man dann ja Russland "gewinnen" lässt, deshalb wird der Rest der Ukraine in die NATO aufgenommen. Jegliche Aggression Russlands gegenüber der Ukraine gliche einem Selbstmord. Der mögliche NATO-Beitritt der Ukraine war ein Hauptgrund für Russlands Interventionen nach dem "Putsch", der Revolution, wie man es auch nennen will. Es bringt nichts mehr darüber zu disktuieren, wer den ganzen Konflikt angefangen hat (da haben beide Seiten ihre Argumente, die man nicht so einfach vom Tisch wischen kann), man muss jetzt nach vorne schauen, und den einzigen realistschen Weg gehen. Die Alternativen sind Kalter Krieg, Stellvertreterkriege, Zusammenbruch der Wirtschaft und ein endloser blutiger Bürgerkrieg, der die Ukraine nur weiter zerreißt und die Gesellschaft immer mehr radikalisiert. Es gibt kein Zurück mehr für die ostukrainische Bevölkerung.
Das scheint mir sogar das wahrscheinlichste Szenario!
HeinzGründel schrieb: Das ist Realpolitik Yeboah...Es wird vermutlich so kommen wie du es vorschlägst. Ich bin bin übrigens ziemlich sicher, dass zu keinem Zeitpunkt ein Natobeitritt der Ukraine ein ernsthaftes Thema war , zumindest bei den Menschen die was zu melden haben.. Es ist ein Irrglaube das" der Westen" die Russen militärisch unterjochen will. Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Auch wenn ich die Empfindlichkeiten der Russen ..historisch betrachtet.. verstehen kann Indes darf sich Putin nicht täuschen. Er hat jetzt mehrfach das Völkerrecht gebrochen und Grenzen verändert. Möglicherweise strebt er auch eine komplette Zerschlagung der Ukraine an. Blaupause Tschechoslowakei.. Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Auch dort gibt es bedeutende russische Minderheiten. Dann Gnade uns Gott..
Das, so hoffe ich, wird Putin sich dann doch nicht trauen!
HeinzGründel schrieb: Das ist Realpolitik Yeboah...Es wird vermutlich so kommen wie du es vorschlägst. Ich bin bin übrigens ziemlich sicher, dass zu keinem Zeitpunkt ein Natobeitritt der Ukraine ein ernsthaftes Thema war , zumindest bei den Menschen die was zu melden haben.. Es ist ein Irrglaube das" der Westen" die Russen militärisch unterjochen will. Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Auch wenn ich die Empfindlichkeiten der Russen ..historisch betrachtet.. verstehen kann Indes darf sich Putin nicht täuschen. Er hat jetzt mehrfach das Völkerrecht gebrochen und Grenzen verändert. Möglicherweise strebt er auch eine komplette Zerschlagung der Ukraine an. Blaupause Tschechoslowakei.. Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Auch dort gibt es bedeutende russische Minderheiten. Dann Gnade uns Gott..
Natürlich ist das Realpolitik. Mit "realistisch" meinte ich ja genau diesen politologischen Begriff. Ich glaube vor der militärischen Unterjochung hat Russland auch gar keine Angst. Ersetze Militär und Nato durch Wirtschaft und Einflussbereich und du hast das vor dem sich die Russen fürchten. Hinzu kommt natürlich ein überhobener und überheblicher Geltungsanspruch in Russlands altem Machtbereich, das will ich gar nicht bestreiten. Die Zerschlagung der Ukraine wird durch meinen Ansatz doch genau verhindert. Ein Griff nach dem Baltikum halte ich gerade dann für ausgeschlossen, wenn man Russland jetzt wieder als Partner auf Augenhöhe sieht. Das Ignorieren von Russlands Interessen im Zuge der Februarereignisse hat dort den Stolz verletzt. Eins kam zum anderen, man kann Russland hier keinen lange gestrickten Plan vorwerfen, denn bis zu Janukowitschs Sturz, stand eine Annektion der Krim gar nicht zur Debatte. Die Vergleiche mit 38 usw. sind deshalb auch nicht haltbar. Die Veränderung der Grenzen ist wirklich nicht verachtbar und muss man dort sehr vorsichtig sein, keinen Präzedenzfall zu schaffen. Es ist aber nicht das erste Mal seit 45, wie oft behauptet wurde. Deutschland wurde wiedervereint, Jugoslawien und die Tschechoslowakei sind aufgeteilt worden, mit dem Kosovo, Kroatien usw. hat man diese Präzendenzfälle eigentlich auch schon geschaffen. Die vollkommene Unantastbarkeit von Souveränität und Grenzen ist also nicht in jedem Fall das über allem stehende Prinzip gewesen und sollte es m.E. auch nicht sein, wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung dies nicht so wünscht und die Alternative ein ewiger Bürgerkrieg ist.
Noch was zur Debatte "Russische Medien (Propaganda) vs. westliche Medien.": Nein, das ist wirklich nicht vergleichbar. Es geht vielmehr um den Vergleich zwischen Moskaus Medien/Regierung und Kiews Medien/Regierung. Und die nehmen sich da bezüglich Propagandalügen, Gleichschaltung und Pressefreiheit wirklich gar nichts. Leider wird den Kiewer Medien und der dortigen Regierung in den westlichen Medien eher geglaubt, obwohl die genauso lügen. Achtet mal darauf! In Berichten auf Spon usw. wird immer erstmal die ukrainische Sicht der Dinge genannt (oft auch als Titel gewählt) und dann erst die russische. Das sind also keine Lügen, da ja auch gewissentlich der Konjunktiv benutzt wird, es wird aber duch die unterschiedliche Gewichtung und auch die Bilderauswahl eher die Wahrhaftigkeit der Kiewer Meldung suggeriert.
Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Dann Gnade uns Gott..
Putin hat keine Angst vor der Nato oder einer Einkreisung. Mal abgesehen von der beiderseitigen atomaren Abschreckung, die letztendlich - so hoffe ich jedenfalls - das Schlimmste verhindern möge, was für eine Bedrohung stellt die Nato denn konventionell dar?
Hierzulande wurden Wehrpflichten abgeschafft, man hat nach dem Wegfall des eisernen Vorhangs Truppen und Ausrüstung auf ein Minimum zurückgefahren. Wie "einsatzbereit" z.B. die Bundeswehr ist, sieht man ja im internationalen Vergleich am Hindukusch und anderswo...
Die Amerikaner haben in der Nach-Bush-Ära auch genug davon, den Weltpolizisten ausgerechnet auch noch in Europa spielen zu sollen, für andere die Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen. Man realisiert dort nämlich gerade die "Früchte" früherer Heldentaten andernorts, denen man sich jetzt zu erwehren hat, ISIS lässt grüßen...
Nutzt Putin jetzt die Gunst der Stunde, um seinen Traum von Großrußland zu erfüllen?
Das ist zu simpel gedacht.
Es sind innenpolitische Ängste, die Putin leiten. Sein Regime steht auf tönernen Füßen.
Was hat sich nach dem Zusammenbruch der SU in Rußland getan?
Zunächst gab es Abspaltungen diverser Länder von der SU, die einen, wie die baltischen Staaten, wandten sich dem liberalen Westen zu, die anderen, wie Weißrußland und Kasachstan, aber auch die Ukraine (bislang) werden kleptokratisch regiert.
Im verbleibenden Kern Rußland haben sich ebenfalls unter Jelzin Oligarchen dem Raubtierkapitalismus hingegeben. Dann kam Putin. Hat er diesem Raubtierkapitalismus nicht etwas entgegengesetzt ? Hat er Chodorkowski und andere nicht in die Schranken verwiesen? Er hat aus dem "wilden Raubtierkapitalismus" einen gelenkten gemacht. Es gibt immer noch Oligarchen, nur sind sie willfährig dem Staat gegenüber. Wenn nicht, wurden und werden sie ersetzt durch Vertrauensleute aus Putins FSB-Gefolgschaft. In Sachen Korruptheit und Mißwirtschaft geben sich beide nichts, es sind jetzt lediglich "seine" Oligarchen. Gleichwohl verkaufte er dies erfolgreich seinem Volk als "Konsolidierung".
Dies gelang dank sprudelnder Einnahmequellen, die trotz der fortgesetzten Mißwirtschaft bislang einen steigenden Lebensstandard für die Bevölkerung garantierten. Versäumt wurde dagegen eine echte Reform der Infrastruktur, eine echte Bekämpfung der Korruption und vor allem der Aufbau einer produzierenden Wirtschaft jenseits der Rohstoffindustrie.
Bereits vor der Ukraine-Krise begannen diese Einnahmen zu schwinden. In Kiew passierte dann das, was Putin zuhause fürchtet wie der Teufel das Weihwasser: Bürger besannen sich ihrer Grundrechte, sie hatten genug von Korruption und Mißwirtschaft. Auch die Ukraine hatte und hat dieses Oligarchenproblem, aber keine sprudelnden Staatseinnahmen, die dem Volk eine materielle Entwicklung garantieren konnten zur "Dämpfung" bürgerrechtlicher Aufmüpfigkeit.
Bevor sowas ansteckt, benötigt man andere Methoden, um den inneren Zusammenhalt zu garantieren und sich die Macht zu sichern:
Der Feind von außen. Die Nato. Die ukrainischen Faschisten.
Dazu noch das Appelieren an den verletzten Nationalstolz, die "unterdrückten" oder gar vom Tode bedrohten Brüder in den verlorengegangenen Gebieten und die moralische Überlegenheit eines russisch-orthodoxen Menschenbildes gegenüber einer minderwertigen, da libertär-verderbten westlichen Gesellschaft.
Wie lange das zum inneren Zusammenhalt und zur Sicherung Putins Macht in Rußland beiträgt, momentan tut es dies immens, davon hängt es ab wie weit Putin gehen wird.
Der Baltikum ist bisher vollkommen ungefährdet, weil a) zu stabil und b) NATO.
Die ethnische Verteilung ist eben auch eine andere, so sind nur wenige Bereiche der Länder klar russischsprachig geprägt (sprich 60-70 % und mehr, wie in der Ostukraine) Putin wird dort eher taktischen Einfluss nehmen auf die Politik. So ist z.B. bekannt, dass Oligarchen aus Russland gewisse Parteien in zumindest zwei der drei baltischen Ländern wohl geschmiert haben. Und das Baltikum tut gut daran, wirtschaftlich gut da zu stehen und die russische Minderheit nicht auszugrenzen. Ich glaube auch nicht, dass Putins Interesse groß ist, Gegenden zu okkupieren, die mehrheitlich Russland nicht gerade als ihre innere Heimat sehen.
Wenn Putin noch Bereiche hat, die er sich einverleiben könnte, dann ist das die komplette Südukraine sowie Transnistrien. Damit wären alle russischsprachigen Gebiete vereint. Ergebnis des ganzen wäre dann aber auch der Eintritt in die NATO der restlichen Binnenland-Ukraine sowie des restlichen Moldawiens.
HeinzGründel schrieb: Das ist Realpolitik Yeboah...Es wird vermutlich so kommen wie du es vorschlägst. Ich bin bin übrigens ziemlich sicher, dass zu keinem Zeitpunkt ein Natobeitritt der Ukraine ein ernsthaftes Thema war , zumindest bei den Menschen die was zu melden haben.. Es ist ein Irrglaube das" der Westen" die Russen militärisch unterjochen will. Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Auch wenn ich die Empfindlichkeiten der Russen ..historisch betrachtet.. verstehen kann Indes darf sich Putin nicht täuschen. Er hat jetzt mehrfach das Völkerrecht gebrochen und Grenzen verändert. Möglicherweise strebt er auch eine komplette Zerschlagung der Ukraine an. Blaupause Tschechoslowakei.. Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Auch dort gibt es bedeutende russische Minderheiten. Dann Gnade uns Gott..
Natürlich ist das Realpolitik. Mit "realistisch" meinte ich ja genau diesen politologischen Begriff. Ich glaube vor der militärischen Unterjochung hat Russland auch gar keine Angst. Ersetze Militär und Nato durch Wirtschaft und Einflussbereich und du hast das vor dem sich die Russen fürchten. Hinzu kommt natürlich ein überhobener und überheblicher Geltungsanspruch in Russlands altem Machtbereich, das will ich gar nicht bestreiten. Die Zerschlagung der Ukraine wird durch meinen Ansatz doch genau verhindert. Ein Griff nach dem Baltikum halte ich gerade dann für ausgeschlossen, wenn man Russland jetzt wieder als Partner auf Augenhöhe sieht. Das Ignorieren von Russlands Interessen im Zuge der Februarereignisse hat dort den Stolz verletzt. Eins kam zum anderen, man kann Russland hier keinen lange gestrickten Plan vorwerfen, denn bis zu Janukowitschs Sturz, stand eine Annektion der Krim gar nicht zur Debatte. Die Vergleiche mit 38 usw. sind deshalb auch nicht haltbar. Die Veränderung der Grenzen ist wirklich nicht verachtbar und muss man dort sehr vorsichtig sein, keinen Präzedenzfall zu schaffen. Es ist aber nicht das erste Mal seit 45, wie oft behauptet wurde. Deutschland wurde wiedervereint, Jugoslawien und die Tschechoslowakei sind aufgeteilt worden, mit dem Kosovo, Kroatien usw. hat man diese Präzendenzfälle eigentlich auch schon geschaffen. Die vollkommene Unantastbarkeit von Souveränität und Grenzen ist also nicht in jedem Fall das über allem stehende Prinzip gewesen und sollte es m.E. auch nicht sein, wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung dies nicht so wünscht und die Alternative ein ewiger Bürgerkrieg ist.
Noch was zur Debatte "Russische Medien (Propaganda) vs. westliche Medien.": Nein, das ist wirklich nicht vergleichbar. Es geht vielmehr um den Vergleich zwischen Moskaus Medien/Regierung und Kiews Medien/Regierung. Und die nehmen sich da bezüglich Propagandalügen, Gleichschaltung und Pressefreiheit wirklich gar nichts. Leider wird den Kiewer Medien und der dortigen Regierung in den westlichen Medien eher geglaubt, obwohl die genauso lügen. Achtet mal darauf! In Berichten auf Spon usw. wird immer erstmal die ukrainische Sicht der Dinge genannt (oft auch als Titel gewählt) und dann erst die russische. Das sind also keine Lügen, da ja auch gewissentlich der Konjunktiv benutzt wird, es wird aber duch die unterschiedliche Gewichtung und auch die Bilderauswahl eher die Wahrhaftigkeit der Kiewer Meldung suggeriert.
Zunächst will ich an dieser Stelle erstmal festhalten, dass es in diesem Konflikt nicht den einen Schuldigen gibt. Der "Westen" hat ebenfalls seinen Teil zu diesem Konflikt beigetragen, wie hier im Lande (mittlerweile) offen eingestanden wird. Trotzdem rechtfertigt das in keinster Weise das derzeige russische (Putins) Verhalten.
Bin mir aber nicht sicher, ob dein "realpolischer" Vorschlag eine Lösung sein kann. Denn so wie ich das verstanden habe, möchte die Mehrheit in der Ostukraine nicht zu Russland gehören, wenn man den Umfragen glauben schenken darf. Des Weiteren wird zwar zum größten Teil russich gesprochen, Bewohner mit russischer Abstimmung sollten jedoch nur eine (große) Minderheit (ca. 30%?) darstellen, sofern meine Informationen richtig sind (Ich möchte nichts falsches behaupten, sofern meine Infos falsch sind, bitte korrigieren). Sollten meine Informationen zustimmmen, sind doch große Konflikte vorprogrammiert, sollte die Ostukraine russisch werden. Zum anderen hätten wir doch im Ergebnis einen kalten Krieg, weil der "Westen", diesen Ausgang wohl nicht dulden wird und die Sanktionen auf unabsehbare Zeit Russland isolieren und mittel- bis langfristig voraussichtlich in eine große wirtschaftliche Krise stürzen würde (Am Ende auch sehr gefährlich).
Auch wenn das jetzt etwas naiv klingt, aber Lösung könnte doch sein, dass die Ostukraine von Kiew politisch mit ins Boot geholt wird, so dass die Menschen dort ein neues Vertrauen zur Regierung aufbauen können. Und dass die EU auf Russland zugeht, beide Seiten Abkommen schließen dürfen, ohne dass das eine das andere auschließt. Ein Zankapfel Ukraine, kann doch eigentlich keiner wollen.
MIch interessiert welcher Teil uns hier verborgen bleibt/wird.
Ach, das ist doch die alte linke Mär der Volksverdummung durch den deutschen Staatsapparat und der Hetzmedien. Da wirst du in Frankfurt haufenweise Anhänger dieser Rhetorik finden. Das es natürlich unsagbarer Quatsch ist kann sich jeder mit ein wenig Resthirn schon dadurch zusammenglauben, wie in deutschen Newsportalen jeder russlandkritische Beitrag von dutzenden Kommentaren zerrissen und Putin als antifaschistischer Befreier gefeiert wird, ohne dass man dort irgendwie versucht diese Beiträge zu """verheimlichen""".
Ich würd ja auch ehrlich gesagt mal irgendwelche Beweise oder halbwegs belegbare Argumente für diese These finden.
Aber dass die deutschen Medien einfach nur einheitlich negativ über den Konflikt und die russische Beteiligung darin berichten, weil es schlicht und ergreifend keinen "guten" Grund für ihn - unmöglich.
Das ist schon wahnsinn was der Kremls für Äußerungen von sich gibt, diese "Urlaubstheorie" ist da nur die spitze des Eisberges. Jetzt vergleicht er die ukrainischen Soldaten, die in ihrem eigenen Land kämpfen (ihre politische Gessinung mal außen vor) mit der Belagerung russischer Städte durch die Nazis im 2. Weltkrieg. Und es gibt Leute die diese Aussagen wirklich zu 100% so aufnehmen
ich lebe da mit einer anderen, von deiner deutlich abweichenden, wahrnehmung. mir fallen keine mainstreammedien ein, die sich nicht an putin abarbeiten. ganz im gegenteil habe ich eher den eindruck dass putin, ob zu recht oder nicht sei dahingestellt, die inkarnation des bösen schlechthin ist. ich kenne jedenfalls keine anderen darstellungen. und auf leserbriefe gebe ich überhaupt nichts, es gibt genug jubelperser auf allen seiten.
aber die mediale darstellung ist eindeutig kontra putin.
Es ist nicht die Aufgabe der Medien zu allen Themen mehrere Seiten an Meinungen abzudecken, wenn es nunmal bei einem Thema kaum möglich ist eine andere Seite abzudecken. Putin tritt auf wie ein Wahnsinniger, seine Äußerungen (die nun einmal tatsächlich so gefallen und keine Erfindung sind) verstärken dieses Bild nur noch, wie soll man also diesen "Konflikt" legitimieren?
Und ich bin froh, dass "wir" militärisch nicht eingreifen, da ich nicht wissen will zu was Russland imstande wäre - wenn man schon wissentlich sein Volk wirtschaftlich endgültig den Rest gibt für einen derart unnötigen Konflikt.
Sollen sich die deutschen Medien irgendwas aus den Fingern saugen, dass Putin ja eigtl. schon Frieden will? Er hat sich vor wenigen Tagen mit ukrainischen Vertretern getroffen .. und kurze Zeit später reisen tausend soldaten mit schweren Geschütz in die Ukraine zum entspannen. Was natürlich normal ist, im russischen Militärrecht ist Urlaub mit schwerem Geschütz und Teilnahme in internationalen Konflikten auf Freizeitbasis sicherlich erlaubt.
mir ging es darum, dass du angedeutet hast, dass putin in den medien zu gut wegkommt. mir ging es rein um das formale und da stimmt deine aussage einfach nicht. da spielt es auch gar keine rolle wie ich putin sehe. und ich sehe ihn bestimmt nicht positiv, aber die medien tun das auch nicht, allein darum ging es mir.
Was? Nein, ich habe nicht geschrieben, dass Putin "zu gut" weg kommt und wenn das so rüberkam hab ich das nicht so gemeint.
Ich meinte, dass Putin negativ dargestellt wird, weil es halt nix positives darzustellen gibt zur Zeit in diesem Konflikt und das sicherlich nicht an irgendeiner medialen Steuerung liegt, sondern einfach konsens darüber herrscht, dass der Konflikt und die russische Involvierung darin falsch ist.
Meiner Meinung nach ist die Berichterstattung relativ solide. Dinge werden kritisch angedeutet, aber weil man eben nicht zu hundert Prozent weiß was Moskau nun eigentlich genau macht lässt man es schlussendlich offen. Und Beiträge die unter "Kommentar" angelegt sind fallen nunmal immer in den Bereich "eigene Meinung" des jeweiligen Verfassers. Das sollte dann auch jedem klar sein.
Es wird nicht einfach "gehetzt" gegen Russland, wie es teilweise dargestellt wird von der Anti-Medienfraktion in Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=VvTWo5ZGcNA
Ohne jetzt in die Tiefe zu gehen: Ich denke dieses Video zeigt kurz und knapp wie unsere Medienwelt funktioniert.
Man könnte Putin fast bedauern, wenn es nicht so gefährlich wäre.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Einer-der-Frieden-will-verhaelt-sich-anders/story/19061008
Da ist sicherlich einiges dran, auf der anderen Seite muss man aber festhalten, dass dies nur einen "Teil" unserer Medienwelt ausmacht. Bestes Beispiel ist schließlich die gezeigte Sendung selbst, diese würde ja sonst nicht existieren.
Kaum einer, der die NATO-Politik und die Kiewer Regierung kritisiert, unterstellt Russland humanitäre Gründe für sein Verhalten, wie hier durchklang.
Beide Seite haben m.E. das Völkerrecht eklatant mit Füßen getreten. Jeder der behauptet, dies sei von Kiewer Seite nicht geschehen, brauch mit mir nicht diskutieren. Er darf das natürlich tun, ich kann ihn aber nicht ernstnehmen.
Nur wie will man jetzt weiter verfahren? Die gegenseitige verbale und tätsächliche Aufrüstung kann kein vernünftiger Mensch gutheißen. Man braucht einen realistischen Ansatz, wie er ja von verschiedenen Ex-Politikern bereits genannt wurde.
Dieser beinhaltet meist ein Verzicht der Ukraine auf den NATO-Beitritt, eine Anerkennung der defacto-Annektion der Krim und andererseits jegliche Einstellung der Unterstützung der Seperatisten. Sie würden folgerichtig den Kampf verlieren und Donezk und Lugansk würden von der ukrainischen Armee eingenommen. Mittlerweile halte ich diesen Ansatz für überholt. Die Bevölkerung von Donezk und Umgebung wird dies nicht akzeptieren und Russland könnte so trotzdem in der Ostukraine weiterhin zündeln und Guerillaaktionen unterstützen. Es könnte zu ethnischen Säuberungen kommen, vorgenommen durch paramilitärische Verbänden, die von Kiew kaum eingefangen werden können.
Mein Ansatz wäre, dass man nicht nur die Krim als russisches Territorium anerkennt, sondern auch "Novorossija" sauber von der Ukraine abtrennt. Jetzt wird jeder aufschreien, dass man dann ja Russland "gewinnen" lässt, deshalb wird der Rest der Ukraine in die NATO aufgenommen. Jegliche Aggression Russlands gegenüber der Ukraine gliche einem Selbstmord. Der mögliche NATO-Beitritt der Ukraine war ein Hauptgrund für Russlands Interventionen nach dem "Putsch", der Revolution, wie man es auch nennen will.
Es bringt nichts mehr darüber zu disktuieren, wer den ganzen Konflikt angefangen hat (da haben beide Seiten ihre Argumente, die man nicht so einfach vom Tisch wischen kann), man muss jetzt nach vorne schauen, und den einzigen realistschen Weg gehen. Die Alternativen sind Kalter Krieg, Stellvertreterkriege, Zusammenbruch der Wirtschaft und ein endloser blutiger Bürgerkrieg, der die Ukraine nur weiter zerreißt und die Gesellschaft immer mehr radikalisiert. Es gibt kein Zurück mehr für die ostukrainische Bevölkerung.
Es ist ein Irrglaube das" der Westen" die Russen militärisch unterjochen will. Was hätten wir denn davon? Hier will man Geschäfte machen, sonst nix... Auch wenn ich die Empfindlichkeiten der Russen ..historisch betrachtet.. verstehen kann
Indes darf sich Putin nicht täuschen. Er hat jetzt mehrfach das Völkerrecht gebrochen und Grenzen verändert. Möglicherweise strebt er auch eine komplette Zerschlagung der Ukraine an. Blaupause Tschechoslowakei..
Niemand war oder ist bereit für Kiew in den Krieg zu ziehen, das würde sich aber ändern, wenn er versucht die gleiche Nummer nochmal im Baltikum abzuziehen. Auch dort gibt es bedeutende russische Minderheiten.
Dann Gnade uns Gott..
Das scheint mir sogar das wahrscheinlichste Szenario!
Das, so hoffe ich, wird Putin sich dann doch nicht trauen!
Ich glaube vor der militärischen Unterjochung hat Russland auch gar keine Angst. Ersetze Militär und Nato durch Wirtschaft und Einflussbereich und du hast das vor dem sich die Russen fürchten. Hinzu kommt natürlich ein überhobener und überheblicher Geltungsanspruch in Russlands altem Machtbereich, das will ich gar nicht bestreiten. Die Zerschlagung der Ukraine wird durch meinen Ansatz doch genau verhindert. Ein Griff nach dem Baltikum halte ich gerade dann für ausgeschlossen, wenn man Russland jetzt wieder als Partner auf Augenhöhe sieht. Das Ignorieren von Russlands Interessen im Zuge der Februarereignisse hat dort den Stolz verletzt. Eins kam zum anderen, man kann Russland hier keinen lange gestrickten Plan vorwerfen, denn bis zu Janukowitschs Sturz, stand eine Annektion der Krim gar nicht zur Debatte. Die Vergleiche mit 38 usw. sind deshalb auch nicht haltbar. Die Veränderung der Grenzen ist wirklich nicht verachtbar und muss man dort sehr vorsichtig sein, keinen Präzedenzfall zu schaffen. Es ist aber nicht das erste Mal seit 45, wie oft behauptet wurde. Deutschland wurde wiedervereint, Jugoslawien und die Tschechoslowakei sind aufgeteilt worden, mit dem Kosovo, Kroatien usw. hat man diese Präzendenzfälle eigentlich auch schon geschaffen. Die vollkommene Unantastbarkeit von Souveränität und Grenzen ist also nicht in jedem Fall das über allem stehende Prinzip gewesen und sollte es m.E. auch nicht sein, wenn eine große Mehrheit der Bevölkerung dies nicht so wünscht und die Alternative ein ewiger Bürgerkrieg ist.
Noch was zur Debatte "Russische Medien (Propaganda) vs. westliche Medien.": Nein, das ist wirklich nicht vergleichbar. Es geht vielmehr um den Vergleich zwischen Moskaus Medien/Regierung und Kiews Medien/Regierung. Und die nehmen sich da bezüglich Propagandalügen, Gleichschaltung und Pressefreiheit wirklich gar nichts. Leider wird den Kiewer Medien und der dortigen Regierung in den westlichen Medien eher geglaubt, obwohl die genauso lügen. Achtet mal darauf! In Berichten auf Spon usw. wird immer erstmal die ukrainische Sicht der Dinge genannt (oft auch als Titel gewählt) und dann erst die russische.
Das sind also keine Lügen, da ja auch gewissentlich der Konjunktiv benutzt wird, es wird aber duch die unterschiedliche Gewichtung und auch die Bilderauswahl eher die Wahrhaftigkeit der Kiewer Meldung suggeriert.
Putin hat keine Angst vor der Nato oder einer Einkreisung. Mal abgesehen von der beiderseitigen atomaren Abschreckung, die letztendlich - so hoffe ich jedenfalls - das Schlimmste verhindern möge, was für eine Bedrohung stellt die Nato denn konventionell dar?
Hierzulande wurden Wehrpflichten abgeschafft, man hat nach dem Wegfall des eisernen Vorhangs Truppen und Ausrüstung auf ein Minimum zurückgefahren. Wie "einsatzbereit" z.B. die Bundeswehr ist, sieht man ja im internationalen Vergleich am Hindukusch und anderswo...
Die Amerikaner haben in der Nach-Bush-Ära auch genug davon, den Weltpolizisten ausgerechnet auch noch in Europa spielen zu sollen, für andere die Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen. Man realisiert dort nämlich gerade die "Früchte" früherer Heldentaten andernorts, denen man sich jetzt zu erwehren hat, ISIS lässt grüßen...
Nutzt Putin jetzt die Gunst der Stunde, um seinen Traum von Großrußland zu erfüllen?
Das ist zu simpel gedacht.
Es sind innenpolitische Ängste, die Putin leiten. Sein Regime steht auf tönernen Füßen.
Was hat sich nach dem Zusammenbruch der SU in Rußland getan?
Zunächst gab es Abspaltungen diverser Länder von der SU, die einen, wie die baltischen Staaten, wandten sich dem liberalen Westen zu, die anderen, wie Weißrußland und Kasachstan, aber auch die Ukraine (bislang) werden kleptokratisch regiert.
Im verbleibenden Kern Rußland haben sich ebenfalls unter Jelzin Oligarchen dem Raubtierkapitalismus hingegeben. Dann kam Putin. Hat er diesem Raubtierkapitalismus nicht etwas entgegengesetzt ? Hat er Chodorkowski und andere nicht in die Schranken verwiesen? Er hat aus dem "wilden Raubtierkapitalismus" einen gelenkten gemacht. Es gibt immer noch Oligarchen, nur sind sie willfährig dem Staat gegenüber. Wenn nicht, wurden und werden sie ersetzt durch Vertrauensleute aus Putins FSB-Gefolgschaft. In Sachen Korruptheit und Mißwirtschaft geben sich beide nichts, es sind jetzt lediglich "seine" Oligarchen. Gleichwohl verkaufte er dies erfolgreich seinem Volk als "Konsolidierung".
Dies gelang dank sprudelnder Einnahmequellen, die trotz der fortgesetzten Mißwirtschaft bislang einen steigenden Lebensstandard für die Bevölkerung garantierten. Versäumt wurde dagegen eine echte Reform der Infrastruktur, eine echte Bekämpfung der Korruption und vor allem der Aufbau einer produzierenden Wirtschaft jenseits der Rohstoffindustrie.
Bereits vor der Ukraine-Krise begannen diese Einnahmen zu schwinden. In Kiew passierte dann das, was Putin zuhause fürchtet wie der Teufel das Weihwasser:
Bürger besannen sich ihrer Grundrechte, sie hatten genug von Korruption und Mißwirtschaft. Auch die Ukraine hatte und hat dieses Oligarchenproblem, aber keine sprudelnden Staatseinnahmen, die dem Volk eine materielle Entwicklung garantieren konnten zur "Dämpfung" bürgerrechtlicher Aufmüpfigkeit.
Bevor sowas ansteckt, benötigt man andere Methoden, um den inneren Zusammenhalt zu garantieren und sich die Macht zu sichern:
Der Feind von außen. Die Nato. Die ukrainischen Faschisten.
Dazu noch das Appelieren an den verletzten Nationalstolz, die "unterdrückten" oder gar vom Tode bedrohten Brüder in den verlorengegangenen Gebieten und die moralische Überlegenheit eines russisch-orthodoxen Menschenbildes gegenüber einer minderwertigen, da libertär-verderbten westlichen Gesellschaft.
Wie lange das zum inneren Zusammenhalt und zur Sicherung Putins Macht in Rußland beiträgt, momentan tut es dies immens, davon hängt es ab wie weit Putin gehen wird.
Die ethnische Verteilung ist eben auch eine andere, so sind nur wenige Bereiche der Länder klar russischsprachig geprägt (sprich 60-70 % und mehr, wie in der Ostukraine)
Putin wird dort eher taktischen Einfluss nehmen auf die Politik. So ist z.B. bekannt, dass Oligarchen aus Russland gewisse Parteien in zumindest zwei der drei baltischen Ländern wohl geschmiert haben. Und das Baltikum tut gut daran, wirtschaftlich gut da zu stehen und die russische Minderheit nicht auszugrenzen.
Ich glaube auch nicht, dass Putins Interesse groß ist, Gegenden zu okkupieren, die mehrheitlich Russland nicht gerade als ihre innere Heimat sehen.
Wenn Putin noch Bereiche hat, die er sich einverleiben könnte, dann ist das die komplette Südukraine sowie Transnistrien. Damit wären alle russischsprachigen Gebiete vereint. Ergebnis des ganzen wäre dann aber auch der Eintritt in die NATO der restlichen Binnenland-Ukraine sowie des restlichen Moldawiens.
Zunächst will ich an dieser Stelle erstmal festhalten, dass es in diesem Konflikt nicht den einen Schuldigen gibt. Der "Westen" hat ebenfalls seinen Teil zu diesem Konflikt beigetragen, wie hier im Lande (mittlerweile) offen eingestanden wird. Trotzdem rechtfertigt das in keinster Weise das derzeige russische (Putins) Verhalten.
Bin mir aber nicht sicher, ob dein "realpolischer" Vorschlag eine Lösung sein kann. Denn so wie ich das verstanden habe, möchte die Mehrheit in der Ostukraine nicht zu Russland gehören, wenn man den Umfragen glauben schenken darf. Des Weiteren wird zwar zum größten Teil russich gesprochen, Bewohner mit russischer Abstimmung sollten jedoch nur eine (große) Minderheit (ca. 30%?) darstellen, sofern meine Informationen richtig sind (Ich möchte nichts falsches behaupten, sofern meine Infos falsch sind, bitte korrigieren). Sollten meine Informationen zustimmmen, sind doch große Konflikte vorprogrammiert, sollte die Ostukraine russisch werden. Zum anderen hätten wir doch im Ergebnis einen kalten Krieg, weil der "Westen", diesen Ausgang wohl nicht dulden wird und die Sanktionen auf unabsehbare Zeit Russland isolieren und mittel- bis langfristig voraussichtlich in eine große wirtschaftliche Krise stürzen würde (Am Ende auch sehr gefährlich).
Auch wenn das jetzt etwas naiv klingt, aber Lösung könnte doch sein, dass die Ostukraine von Kiew politisch mit ins Boot geholt wird, so dass die Menschen dort ein neues Vertrauen zur Regierung aufbauen können. Und dass die EU auf Russland zugeht, beide Seiten Abkommen schließen dürfen, ohne dass das eine das andere auschließt. Ein Zankapfel Ukraine, kann doch eigentlich keiner wollen.
https://www.youtube.com/watch?v=PdDXA9RWpEs&list=UUtRXJj_5ykd4YfhXt0TvMSQ
Okay sein Sprecher hat es gerade berichtig, dass es so nicht gemeint war. Ich halte mich da neutral. Man weis es nicht, wie es gemeint war.