Wie umgehen mit den Rechtsradikalen?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:06 Uhr um 16:06 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
und, wie ist die stimmung in chemnitz gerade so? schon mit den besorgten bürgern ins gespräch gekommen?
oder sitzt du nur im internet und haust starke parolen raus?
Lieber Xbuerger.
Gerade heute habe ich einem wütenden Bürger erklärt, dass der monatlich 70€ Kostenbeitrag für die Heilpädagogische Tagesstätte seiner Tochter nichts mit "dem Flüchtlingspack", der "Drecksmerkel" oder der "Asylindustrie" zu tun hat.
Immerhin will er seine Tochter jetzt trotz der immensen Kosten unterstützen lassen.
Eine Stunde später habe ich einem syrischem Ehepaar erklärt, dass es in Deutschland nicht ok ist, seine Kinder zu schlagen und dass das auch nicht akzeptiert wird.
Vor kurzem habe ich eine junge Frau, die der Meinung war, die Flüchtlinge bekämen total alles in den ***** geschoben, während sie von Hartz4 leben müsste, kurzerhand in's Auto gepackt und bin mit ihr zu den Containern, der Flüchtlingsunterkunft gefahren. Ein paar Leutchen haben uns ihre 12qm die sie zu viert bewohnen gezeigt. Danach war sie sehr still.
Gut zugegeben. Alles nicht in Chemnitz. Und ja, nebenbei hatte ich Zeit im D&D ne Parole rauszuhauen.
Und was machst du so auf deiner Insel mitten in failed eastern germany?
zunächst mal mich nicht auf erbärmliche schwanzvergleiche im internet einlassen. denn da du hier der sozialste im netz bist, kann ich da gar nicht mithalten. deshalb hast du auch mit allem recht, was du schreibst. immer.
als nächstes dich dann auf ignore setzen, weil mich deine großartigen kommunikativen skills beschämen. das ertrage ich nicht länger.
danach werde ich dich noch per PN beleidigen.
Es würde für mich einen erheblichen Unterschied ausmachen, ob man versucht, möglicherweise noch erreichbare Trauerbürger zu "fischen" indem man ihnen nach dem faktenfreien Mundwerk redet oder indem man versucht, diese um ein paar Fakten zu bereichern.
Auch ein Seehofer versuchte ja zuletzt, sich mit dieser Klientel geistig an einen Stammtisch zu setzen. Fandest Du ja zurecht auch verwerflich. Und sollte So was, sobald es mal endlich belastbare Statements von "Aufstehen" geben, auch dort Einzug halten, dürfte bzw. sollte man das m.E. durchaus massiv hinterfragen.
Stimmt dürfte und sollte man.
Man darf es auch sofort darauf redzuieren, quasi um dem Kunjunktiv nicht all zu sehr ertragen zu müssen am besten schon bevor es richtig los geht.
Ehrlich, FA, ich bin gespannt, was da kommt.
Aber bislang ist es nicht viel. Schieb es gern auf meinen mangelnden Enthusiasmus, in den Tiefen des Netzes zu suchen. Aber eine Bewegung, die sich erstmal als solche bezeichnet, bevor sie mir erklärt, wofür ich mich bewegen soll, muss ich, glaube ich, auch nicht nicht durchdringend durchschauen.
Aber ich denke, jetzt durchstreifen wir den falschen Garten.
Ich denke, man muss sich eines eingestehen. Vielleicht haben diese Leute Angst und Sorgen. Vielleicht empfinden sie diese aufrichtig. Aber sie haben unrecht. Ganz fundamental unrecht. So wie einer unrecht hätte, der die Meinung vertritt, dass Schnee warm und flüssige Lava kalt ist.
Meinungen, die geäußert werden, haben nicht per definitionem eine Geltungsgleichheit und vor allem nicht ein Anrecht auf entsprechend konkrete Folgehandlungen durch Politik, Justiz oder sonstwen. Die Fakten verschwinden nicht, nur weil jemand sie nicht anerkennt. Eine lokal begrenzte Wahrnehmung definiert kein Gesamtphänomen. Hörensagen ist nicht genauso zu behandeln wie unmittelbares Erleben.
Ich verstehe jeden, der ein negatives Erlebnis hatte und deshalb in bestimmten Situationen vorsichtig ist. Aber wir reden hier über Leute, die in ihrer Mehrzahl von negativen Erlebnissen anderer Leute lediglich gehört haben, ohne zu wissen, ob diese überhaupt stimmen. Ich kann durchaus erwarten, dass ein normal intelligenter Mensch verstehen kann, dass 4 Millionen Muslime in Deutschland keine unmittelbare Islamisierung erwarten lassen. Und dass 0,5 Prozent in Sachsen dies schon gleich dreimal nicht tun. Ich kann erwarten, dass er einen Blick auf den Arbeitsmarkt wirft und sieht, dass Flüchtlinge nicht Deutschen massenhaft die Arbeit wegnehmen. Ich kann erwarten, dass er anerkennt, dass die Kriminalitätsstatistiken sinken und nicht steigen, wenn es empirisch schlicht so ist.
Denn wenn er all das und mehr nicht tut, sondern vielmehr wahrheitswidrig das Gegenteil behauptet und sich aufgrund dessen noch zu verbaler oder gar physischer Gewalt berechtigt fühlt, wenn er meint, dass er sich zu Nazis stellen darf, ohne aber selbst als solcher betitelt zu werden, dann hat er den Ring der normalen Auseinandersetzung verlassen. Er wurde nicht vertrieben, nicht unfair genötigt, er ist aus freien Stücken gegangen. Der beste Fall, der jetzt noch kommen kann, ist, dass sie sich irgendwann wieder in ihre Passivität zurückziehen und keinen weiteren Schaden anrichten. Aber wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass selbst die einfach gestrickten Leute mit den bunten Haaren, die oben erwähnt werden, irgendwann als Steigbügelhalter für eine faschistische Machtübernahme agieren könnten, die zu Gewalt und zur Unterdrückung der Freiheitsrechte führen wird. Und wer sich als Demokrat im Sinne einer freien Gesellschaft definiert, wird irgendwann nicht mehr umhin können, schon diese harmlos aussehenden Menschen als Feinde zu betrachten. Denn auch Mitläufer machen sich schuldig.
Ich würde deinen Beitrag sofort komplett genau so unterschreiben, denn ich sehe es auch so. Wir müssen uns aber eben auch eingestehen, dass wir die Leute mit den bunten Haaren und den in Schreibschrift tätowierten Lebensweisheiten auf Unterarm und am Hals leider nicht mit rationalen Argumenten erreichen. Natürlich erwarte auch ich von einem mündigen Mensch, dass er akzeptiert, das 2+2 eben 4 ist, weil es hinlänglich belegt ist. Die mit den bunten Haaren und den Schreibschrift-Tattoos kriegt man aber leider nicht mit belegten Tatsachen und empirisch gesicherten Fakten überzeugt. Weil sie nicht willens oder nicht in der Lage sind, sich darauf einzulassen, warum auch immer. Wir haben uns alle über Trumps "alternative Fakten" lustig gemacht. Fakt ist aber, dass die die dem Populismus hinterherlaufen (überall auf der Welt) mit belegten Statistiken und empirisch nachgewiesenen Fakten nicht einzufangen sind. Das macht es ja so schwierig.
Du kriegst sie gar nicht überzeugt. Das ist doch der Punkt. Also konzentriert man sich besser auf die eigenen Leute, die Initiativen, Bands, Vereine, Orte, Parteien, Gruppen, Medien, Einzelpersonen, die es wert sind. Und nicht als Reaktion auf irgendwas, sondern einfach weil es aus sich heraus richtig ist.
Ich würde deinen Beitrag sofort komplett genau so unterschreiben, denn ich sehe es auch so. Wir müssen uns aber eben auch eingestehen, dass wir die Leute mit den bunten Haaren und den in Schreibschrift tätowierten Lebensweisheiten auf Unterarm und am Hals leider nicht mit rationalen Argumenten erreichen. Natürlich erwarte auch ich von einem mündigen Mensch, dass er akzeptiert, das 2+2 eben 4 ist, weil es hinlänglich belegt ist. Die mit den bunten Haaren und den Schreibschrift-Tattoos kriegt man aber leider nicht mit belegten Tatsachen und empirisch gesicherten Fakten überzeugt. Weil sie nicht willens oder nicht in der Lage sind, sich darauf einzulassen, warum auch immer. Wir haben uns alle über Trumps "alternative Fakten" lustig gemacht. Fakt ist aber, dass die die dem Populismus hinterherlaufen (überall auf der Welt) mit belegten Statistiken und empirisch nachgewiesenen Fakten nicht einzufangen sind. Das macht es ja so schwierig.
Du kriegst sie gar nicht überzeugt. Das ist doch der Punkt. Also konzentriert man sich besser auf die eigenen Leute, die Initiativen, Bands, Vereine, Orte, Parteien, Gruppen, Medien, Einzelpersonen, die es wert sind. Und nicht als Reaktion auf irgendwas, sondern einfach weil es aus sich heraus richtig ist.
Ja und auch ein bisschen Nein. Man würde einige schon erreichen, wenn es eben über die emotionale Schiene geht. Wie eben richtigerweise im Livestream von #wirsindmehr erwähnt wurde, wird jemand, der im Ausland oder in einer fremden Kultur jemals von Herzen entgegengebrachte Gastfreundschaft erlebt hat, nicht zum Rassisten werden. Aber um sich auf solche Erfahrungen einzulassen, ist halt auch wieder ein wenig Eigeninitiative von Nöten. Und die endet bei einigen natürlich beim Haare-Färben oder spätestens beim Tätowierer...
Du kriegst sie gar nicht überzeugt. Das ist doch der Punkt. Also konzentriert man sich besser auf die eigenen Leute, die Initiativen, Bands, Vereine, Orte, Parteien, Gruppen, Medien, Einzelpersonen, die es wert sind. Und nicht als Reaktion auf irgendwas, sondern einfach weil es aus sich heraus richtig ist.
Ja und auch ein bisschen Nein. Man würde einige schon erreichen, wenn es eben über die emotionale Schiene geht. Wie eben richtigerweise im Livestream von #wirsindmehr erwähnt wurde, wird jemand, der im Ausland oder in einer fremden Kultur jemals von Herzen entgegengebrachte Gastfreundschaft erlebt hat, nicht zum Rassisten werden. Aber um sich auf solche Erfahrungen einzulassen, ist halt auch wieder ein wenig Eigeninitiative von Nöten. Und die endet bei einigen natürlich beim Haare-Färben oder spätestens beim Tätowierer...
Ich glaube für mich persönlich, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, die Wahrnehmungsstörungen von irgendwelchen Leuten zu korrigieren. Wer mich ehrlich fragt, kriegt eine ehrliche Antwort. Aber wie du richtig sagst: Eigeninitiative oder Interesse oder Neugier kann man nicht erzwingen.
Stimmt dürfte und sollte man.
Man darf es auch sofort darauf redzuieren, quasi um dem Kunjunktiv nicht all zu sehr ertragen zu müssen am besten schon bevor es richtig los geht.
Ehrlich, FA, ich bin gespannt, was da kommt.
Aber bislang ist es nicht viel. Schieb es gern auf meinen mangelnden Enthusiasmus, in den Tiefen des Netzes zu suchen. Aber eine Bewegung, die sich erstmal als solche bezeichnet, bevor sie mir erklärt, wofür ich mich bewegen soll, muss ich, glaube ich, auch nicht nicht durchdringend durchschauen.
Aber ich denke, jetzt durchstreifen wir den falschen Garten.
Lieber Xbuerger.
Gerade heute habe ich einem wütenden Bürger erklärt, dass der monatlich 70€ Kostenbeitrag für die Heilpädagogische Tagesstätte seiner Tochter nichts mit "dem Flüchtlingspack", der "Drecksmerkel" oder der "Asylindustrie" zu tun hat.
Immerhin will er seine Tochter jetzt trotz der immensen Kosten unterstützen lassen.
Eine Stunde später habe ich einem syrischem Ehepaar erklärt, dass es in Deutschland nicht ok ist, seine Kinder zu schlagen und dass das auch nicht akzeptiert wird.
Vor kurzem habe ich eine junge Frau, die der Meinung war, die Flüchtlinge bekämen total alles in den ***** geschoben, während sie von Hartz4 leben müsste, kurzerhand in's Auto gepackt und bin mit ihr zu den Containern, der Flüchtlingsunterkunft gefahren. Ein paar Leutchen haben uns ihre 12qm die sie zu viert bewohnen gezeigt. Danach war sie sehr still.
Gut zugegeben. Alles nicht in Chemnitz. Und ja, nebenbei hatte ich Zeit im D&D ne Parole rauszuhauen.
Und was machst du so auf deiner Insel mitten in failed eastern germany?
zunächst mal mich nicht auf erbärmliche schwanzvergleiche im internet einlassen. denn da du hier der sozialste im netz bist, kann ich da gar nicht mithalten. deshalb hast du auch mit allem recht, was du schreibst. immer.
als nächstes dich dann auf ignore setzen, weil mich deine großartigen kommunikativen skills beschämen. das ertrage ich nicht länger.
danach werde ich dich noch per PN beleidigen.
ich danke im sinne aller diskutanten!
Das ist doch eh schon mal der beste Vorschlag des Tages. Der "Große Forums-Schwanzvergleich" beim nächsten Heimspiel. Da ich persönlich wegen Ehrensache und so ohnehin nicht an dem Wettbewerb teilnehme (man tritt schließlich nicht mit einem Maserati gegen Nissan Micras an ), könnte ich anbieten, die Mods in kniffligen Fragen per Video-Beweis zu unterstützen.
Ja und auch ein bisschen Nein. Man würde einige schon erreichen, wenn es eben über die emotionale Schiene geht. Wie eben richtigerweise im Livestream von #wirsindmehr erwähnt wurde, wird jemand, der im Ausland oder in einer fremden Kultur jemals von Herzen entgegengebrachte Gastfreundschaft erlebt hat, nicht zum Rassisten werden. Aber um sich auf solche Erfahrungen einzulassen, ist halt auch wieder ein wenig Eigeninitiative von Nöten. Und die endet bei einigen natürlich beim Haare-Färben oder spätestens beim Tätowierer...
Ich glaube für mich persönlich, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, die Wahrnehmungsstörungen von irgendwelchen Leuten zu korrigieren. Wer mich ehrlich fragt, kriegt eine ehrliche Antwort. Aber wie du richtig sagst: Eigeninitiative oder Interesse oder Neugier kann man nicht erzwingen.
Leute gibt es ...
Echt jetzt, diese Diskussion finde ich grad richtig gut. Es macht keinen Sinn, sich drüber zu stellen und drauf zu warten, dass der Spuck sich in Wohlgefälligkeit auflöst. Es macht auch keinen Sinn, sich gegenseitig zu zerfleischen.
Die Leute sind da und sie wählen das Nazipack. Es gibt, das wurde schon geschrieben, eine Grenze, die erreicht ist, wenn man Gewalt gegen Menschen anwendet, goutiert oder sich mit Leuten die dies tun gemein macht.
Nichts desto trotz werden wir nicht umhin kommen diese Menschen auf die Agenda zu setzen.
Wo werden diese Menschen wahrgenommen, wo wird in der Parteienlandschaft auf deren Situation eingegangen. SPD und Union fahren unvermindert einen Neoliberalen Kurs, die Grünen als Partei der besserverdienenden Möchtegernavangard sind von der Realität dieser Leute meilenweit entfernt, von der FDP will ich gar nicht erst anfangen. Die Linke ist heillos überfordert damit sich selbst zu ordnen und in all der Nabelschau Orientierung zu finden.
Ein politisches Angebot jenseits des marktliberalen Mainstreams ist einfach nicht vorhanden.
Ich habe keine Ahnung, ob "Aufstehen" tatsächlich irgendwann irgendwas zustande bringt, das der Bezeichnung "Bewegung" gerecht wird, ich glaube aber, dass wir derartiges gut gebrauchen könnten.
Vielleicht reden wir tatsächlich aneinander vorbei.
Wahrgenommen werden die Menschen, die ich als Wut-, Hut- und Trauerbürger so im Sinn habe täglich. In allen Medien und ob oder trotz ihres sinnbefreiten Geschreis weit über Gebühr.
Deine Landesregierung widmete ihr den gesamten Wahlkampf.
Um mal das Wort opfern nicht zu gebrauchen.
Und wenn Du deren Situation als nicht beachtet bezeichnest, dann unterstellst Du, dass es eine solche - also eine bestimmte, möglicherweise missliche soziale Situation - wäre, die aktuell z.B. in Chemnitz die Trauerbürger auf die Straße treibt.
Siehst Du die trauern? Soziale Misstände benennen? Ich nicht.
Wenn dem so wäre, ließe sich argumentieren. Und möglichweise aus guten Gründen solidarisieren.
Ich denke, man muss sich eines eingestehen. Vielleicht haben diese Leute Angst und Sorgen. Vielleicht empfinden sie diese aufrichtig. Aber sie haben unrecht. Ganz fundamental unrecht. So wie einer unrecht hätte, der die Meinung vertritt, dass Schnee warm und flüssige Lava kalt ist.
Meinungen, die geäußert werden, haben nicht per definitionem eine Geltungsgleichheit und vor allem nicht ein Anrecht auf entsprechend konkrete Folgehandlungen durch Politik, Justiz oder sonstwen. Die Fakten verschwinden nicht, nur weil jemand sie nicht anerkennt. Eine lokal begrenzte Wahrnehmung definiert kein Gesamtphänomen. Hörensagen ist nicht genauso zu behandeln wie unmittelbares Erleben.
Ich verstehe jeden, der ein negatives Erlebnis hatte und deshalb in bestimmten Situationen vorsichtig ist. Aber wir reden hier über Leute, die in ihrer Mehrzahl von negativen Erlebnissen anderer Leute lediglich gehört haben, ohne zu wissen, ob diese überhaupt stimmen. Ich kann durchaus erwarten, dass ein normal intelligenter Mensch verstehen kann, dass 4 Millionen Muslime in Deutschland keine unmittelbare Islamisierung erwarten lassen. Und dass 0,5 Prozent in Sachsen dies schon gleich dreimal nicht tun. Ich kann erwarten, dass er einen Blick auf den Arbeitsmarkt wirft und sieht, dass Flüchtlinge nicht Deutschen massenhaft die Arbeit wegnehmen. Ich kann erwarten, dass er anerkennt, dass die Kriminalitätsstatistiken sinken und nicht steigen, wenn es empirisch schlicht so ist.
Denn wenn er all das und mehr nicht tut, sondern vielmehr wahrheitswidrig das Gegenteil behauptet und sich aufgrund dessen noch zu verbaler oder gar physischer Gewalt berechtigt fühlt, wenn er meint, dass er sich zu Nazis stellen darf, ohne aber selbst als solcher betitelt zu werden, dann hat er den Ring der normalen Auseinandersetzung verlassen. Er wurde nicht vertrieben, nicht unfair genötigt, er ist aus freien Stücken gegangen. Der beste Fall, der jetzt noch kommen kann, ist, dass sie sich irgendwann wieder in ihre Passivität zurückziehen und keinen weiteren Schaden anrichten. Aber wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, dass selbst die einfach gestrickten Leute mit den bunten Haaren, die oben erwähnt werden, irgendwann als Steigbügelhalter für eine faschistische Machtübernahme agieren könnten, die zu Gewalt und zur Unterdrückung der Freiheitsrechte führen wird. Und wer sich als Demokrat im Sinne einer freien Gesellschaft definiert, wird irgendwann nicht mehr umhin können, schon diese harmlos aussehenden Menschen als Feinde zu betrachten. Denn auch Mitläufer machen sich schuldig.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich Deine Gedankengänge zu diesem Thema für sehr wohlformuliert und gewichtig halte.
Ich schätze dabei vor allem Deine Kompromisslosigkeit, die sich an keiner Stelle den Vorwurf etwaiger Selbstherrlichkeit machen lassen muss. Denn die eigenen Ansprüche an das Selbst auch an andere anzulegen, ist fern von vermeintlicher Arroganz und Distanziertheit, weil darin die tiefste Form des Respekts vor dem anderen zum Ausdruck kommt. Respekt, der darauf gründet, dass ein jeder Herr seiner Sinne und seines Handelns sein kann - und sollte. Möge jener sich eben einfach auch so betragen, dass er sich diesen Respekt erhält.
Danke dafür.
Danke für's Kompliment.
Ist für diese quasi schweigende Mehrheit in Ostdeutschland wirklich stumpfer Ausländerhass das treibende Motiv? Oder könnte es auch die ggf. irrationale Angst sein, dass sie das, was für sie Herkunft, Heimat und Identität ist, verlieren; dass sie Entwicklungen ausgesetzt werden, bei denen sie keiner gefragt hat, ob sie diese wollen.
Wenn letzteres der Fall ist, könnte ein offener Dialog nicht von vornherein sinnlos sein. Meinetwegen auch so, wie FrankenAdler das handhabt.
Leute gibt es ...
Echt jetzt, diese Diskussion finde ich grad richtig gut. Es macht keinen Sinn, sich drüber zu stellen und drauf zu warten, dass der Spuck sich in Wohlgefälligkeit auflöst. Es macht auch keinen Sinn, sich gegenseitig zu zerfleischen.
Die Leute sind da und sie wählen das Nazipack. Es gibt, das wurde schon geschrieben, eine Grenze, die erreicht ist, wenn man Gewalt gegen Menschen anwendet, goutiert oder sich mit Leuten die dies tun gemein macht.
Nichts desto trotz werden wir nicht umhin kommen diese Menschen auf die Agenda zu setzen.
Wo werden diese Menschen wahrgenommen, wo wird in der Parteienlandschaft auf deren Situation eingegangen. SPD und Union fahren unvermindert einen Neoliberalen Kurs, die Grünen als Partei der besserverdienenden Möchtegernavangard sind von der Realität dieser Leute meilenweit entfernt, von der FDP will ich gar nicht erst anfangen. Die Linke ist heillos überfordert damit sich selbst zu ordnen und in all der Nabelschau Orientierung zu finden.
Ein politisches Angebot jenseits des marktliberalen Mainstreams ist einfach nicht vorhanden.
Ich habe keine Ahnung, ob "Aufstehen" tatsächlich irgendwann irgendwas zustande bringt, das der Bezeichnung "Bewegung" gerecht wird, ich glaube aber, dass wir derartiges gut gebrauchen könnten.
Vielleicht reden wir tatsächlich aneinander vorbei.
Wahrgenommen werden die Menschen, die ich als Wut-, Hut- und Trauerbürger so im Sinn habe täglich. In allen Medien und ob oder trotz ihres sinnbefreiten Geschreis weit über Gebühr.
Deine Landesregierung widmete ihr den gesamten Wahlkampf.
Um mal das Wort opfern nicht zu gebrauchen.
Und wenn Du deren Situation als nicht beachtet bezeichnest, dann unterstellst Du, dass es eine solche - also eine bestimmte, möglicherweise missliche soziale Situation - wäre, die aktuell z.B. in Chemnitz die Trauerbürger auf die Straße treibt.
Siehst Du die trauern? Soziale Misstände benennen? Ich nicht.
Wenn dem so wäre, ließe sich argumentieren. Und möglichweise aus guten Gründen solidarisieren.
Auch wenn mir das als Schwanzvergleich ausgelegt werden könnte: Ich habe mit diesen Menschen genauso täglich zu tun, wie mit Geflüchteten. Klar ist mir, dass viele von denen, die dieser populistischen Menschenverachtung nachlaufen, Selbstwirksamkeit empfinden. Gerade die, die gesellschaftlich zu den Verlierern gehören, oder die die gerade so durch kommen, nehmen ihr Lebenskonstrukt als unsicher und fragil wahr. Etlichen mangelt es an Bildung, viele sind kaum dazu in der Lage ordentlich zu reflektieren was da abgeht.
AfD, Pegida und wie sie alle heißen bieten da einen Ansatz der Selbstwirksamkeit, das Gefühl gehört zu werden. Ich kann nachvollziehen, dass das verführerisch ist.
Dass das objektiv betrachtet bescheuert ist, dass das niemanden weiterbringt, geschenkt. Aber es funktioniert.
Und das ist es, was aus meiner Sicht ein Seehofer nicht begreift, ein Söder aber mittlerweile schon. Die Leute wollen nicht, dass die Provokationen in der Mitte stattfinden. Sie wollen sich abseits der Mitte zeigen. Das ist ein "seht her, hier habt ihr uns hingestellt, und jetzt machen wir hier ordentlich Krawall". Die haben jetzt die Möglichkeit und die nutzen sie.
Schwierig wird diese Situation wenn die Konservativen den Steigbügel für die Rechten halten. Die dumbe Masse, die dann auf der Straße präsent sein wird, ist in Sachsen schon mal aufgetreten.
Diese Masse besteht aus Menschen, aus Leuten, die nicht grundsätzlich ideologisch verloren sind. Ich behaupte sogar, dass die mit Ideologie verdammt wenig am Hut haben. Im Endeffekt gehen die dahin, wo sie sich gesehen fühlen, wo es nicht allzu schwierig ist zu verstehen, was Ursache und Wirkung ist, wo sie Wertschätzung erfahren für ihr Engagement.
Diese Leute brauchen Ansprache, nicht nur von den Rechten.
Und wir müssen festhalten, dass die "Altparteien" für diese Leute massiv an Glaubwürdigkeit eingebüßt haben. Deshalb trägt es nicht wenn eine SPD Politikerin in den Dialog gehen will. Das glaubt da keiner mehr!
ich danke im sinne aller diskutanten!
Das ist doch eh schon mal der beste Vorschlag des Tages. Der "Große Forums-Schwanzvergleich" beim nächsten Heimspiel. Da ich persönlich wegen Ehrensache und so ohnehin nicht an dem Wettbewerb teilnehme (man tritt schließlich nicht mit einem Maserati gegen Nissan Micras an ), könnte ich anbieten, die Mods in kniffligen Fragen per Video-Beweis zu unterstützen.
Das verbitte ich mir und drohe vorsorglich Konsequenzen an. Ich habe innerlich schon gefeiert, dass ich beim nächsten Heimspiel nicht vor Ort sein kann ... wie oft kann man das von sich aus nachvollziehbaren Gründen behaupten und traut sich auch noch das öffentlich zuzugeben?!
Das ist doch eh schon mal der beste Vorschlag des Tages. Der "Große Forums-Schwanzvergleich" beim nächsten Heimspiel. Da ich persönlich wegen Ehrensache und so ohnehin nicht an dem Wettbewerb teilnehme (man tritt schließlich nicht mit einem Maserati gegen Nissan Micras an ), könnte ich anbieten, die Mods in kniffligen Fragen per Video-Beweis zu unterstützen.
Das verbitte ich mir und drohe vorsorglich Konsequenzen an. Ich habe innerlich schon gefeiert, dass ich beim nächsten Heimspiel nicht vor Ort sein kann ... wie oft kann man das von sich aus nachvollziehbaren Gründen behaupten und traut sich auch noch das öffentlich zuzugeben?!
Das verbitte ich mir und drohe vorsorglich Konsequenzen an. Ich habe innerlich schon gefeiert, dass ich beim nächsten Heimspiel nicht vor Ort sein kann ... wie oft kann man das von sich aus nachvollziehbaren Gründen behaupten und traut sich auch noch das öffentlich zuzugeben?!
Vielleicht reden wir tatsächlich aneinander vorbei.
Wahrgenommen werden die Menschen, die ich als Wut-, Hut- und Trauerbürger so im Sinn habe täglich. In allen Medien und ob oder trotz ihres sinnbefreiten Geschreis weit über Gebühr.
Deine Landesregierung widmete ihr den gesamten Wahlkampf.
Um mal das Wort opfern nicht zu gebrauchen.
Und wenn Du deren Situation als nicht beachtet bezeichnest, dann unterstellst Du, dass es eine solche - also eine bestimmte, möglicherweise missliche soziale Situation - wäre, die aktuell z.B. in Chemnitz die Trauerbürger auf die Straße treibt.
Siehst Du die trauern? Soziale Misstände benennen? Ich nicht.
Wenn dem so wäre, ließe sich argumentieren. Und möglichweise aus guten Gründen solidarisieren.
Auch wenn mir das als Schwanzvergleich ausgelegt werden könnte: Ich habe mit diesen Menschen genauso täglich zu tun, wie mit Geflüchteten. Klar ist mir, dass viele von denen, die dieser populistischen Menschenverachtung nachlaufen, Selbstwirksamkeit empfinden. Gerade die, die gesellschaftlich zu den Verlierern gehören, oder die die gerade so durch kommen, nehmen ihr Lebenskonstrukt als unsicher und fragil wahr. Etlichen mangelt es an Bildung, viele sind kaum dazu in der Lage ordentlich zu reflektieren was da abgeht.
AfD, Pegida und wie sie alle heißen bieten da einen Ansatz der Selbstwirksamkeit, das Gefühl gehört zu werden. Ich kann nachvollziehen, dass das verführerisch ist.
Dass das objektiv betrachtet bescheuert ist, dass das niemanden weiterbringt, geschenkt. Aber es funktioniert.
Und das ist es, was aus meiner Sicht ein Seehofer nicht begreift, ein Söder aber mittlerweile schon. Die Leute wollen nicht, dass die Provokationen in der Mitte stattfinden. Sie wollen sich abseits der Mitte zeigen. Das ist ein "seht her, hier habt ihr uns hingestellt, und jetzt machen wir hier ordentlich Krawall". Die haben jetzt die Möglichkeit und die nutzen sie.
Schwierig wird diese Situation wenn die Konservativen den Steigbügel für die Rechten halten. Die dumbe Masse, die dann auf der Straße präsent sein wird, ist in Sachsen schon mal aufgetreten.
Diese Masse besteht aus Menschen, aus Leuten, die nicht grundsätzlich ideologisch verloren sind. Ich behaupte sogar, dass die mit Ideologie verdammt wenig am Hut haben. Im Endeffekt gehen die dahin, wo sie sich gesehen fühlen, wo es nicht allzu schwierig ist zu verstehen, was Ursache und Wirkung ist, wo sie Wertschätzung erfahren für ihr Engagement.
Diese Leute brauchen Ansprache, nicht nur von den Rechten.
Und wir müssen festhalten, dass die "Altparteien" für diese Leute massiv an Glaubwürdigkeit eingebüßt haben. Deshalb trägt es nicht wenn eine SPD Politikerin in den Dialog gehen will. Das glaubt da keiner mehr!
Ist für diese quasi schweigende Mehrheit in Ostdeutschland wirklich stumpfer Ausländerhass das treibende Motiv? Oder könnte es auch die ggf. irrationale Angst sein, dass sie das, was für sie Herkunft, Heimat und Identität ist, verlieren; dass sie Entwicklungen ausgesetzt werden, bei denen sie keiner gefragt hat, ob sie diese wollen.
Wenn letzteres der Fall ist, könnte ein offener Dialog nicht von vornherein sinnlos sein. Meinetwegen auch so, wie FrankenAdler das handhabt.
https://www.n-tv.de/politik/Es-waren-mehr-article20605278.html
ob da jetzt gestern bei dem Konzert 65.000 oder weniger da waren, ist letztendlich unerheblich, es geht doch um das Signal, dass eben die Mitbürger auch anders können. Es gibt eben nicht nur den brauen Sumpf
die Leute, die mit Pegida/AfD etc. mitlaufen, müssen sich aber die berechtigte Kritik gefallen lassen bspw. von Justizministerin Barley
Aber es gibt kein Gefühl, keine Trauer, keine Wut, keinen Ärger, keine Sorge, keine Probleme, die rechtfertigen, dass man Menschen jagt, (...), dass man den Hitlergruß zeigt und rechtsradikale Parolen schreit - das hat mit Trauer überhaupt nichts mehr zu tun", stellte sie klar.
https://www.merkur.de/politik/chemnitz-bei-maybrit-illner-im-zdf-katarina-barley-ueber-sorgen-buerger-zr-10198646.html
wie stellst du dir diesen offenen dialog denn vor, wenn die politik die ängste und sorgen dieser menschen schon lange aufgegriffen hat?
als reaktion auf die "sorgen" der menschen vor überfremdung, vor dem ansturm, der flut, dem asyltourismus etc. haben wir mittlerweile die schärfsten asylgesetze seit dem bestehen der bundesrepublik. interessiert das jemand? nicht wirklich
wie soll dieser dialog den aussehen, wenn die menschen noch nicht mal bereit sind, den einfachsten schritt zu machen und mal ein paar zahlen zu recherchieren bzw. ernstzunehmen?
es gibt soviele berichte, es gibt soviele menschen, es gibt soviele angebote, die erklären, daß das "dass sie das, was für sie Herkunft, Heimat und Identität ist, verlieren;" nicht durch ankommende flüchtlinge passiert.
wir nehmen die "sorgen" seit mehreren jahren ernst, diskutieren darüber, wie wir mit diesen menschen reden, die unsere grundwerte mit den füssen treten, die mit nazis auf die strasse gehen. wie soll ich mit so jemandem einen offenen(!) dialog führen?
natürlich ist es schwierig, wenn die bildzeitung, wenn eine csu, wenn eine linke, wenn selbst eine cdu bei dem spiel der afd mitmacht, menschen zu vermitteln, daß ausgrenzung, fremdenfeindlichkeit etc. nicht der richtige weg ist.
das ist es wo wir ansetzen müssen, es darf nicht mehr in ordnung sein, auszugrenzen. es muß wieder wichtig werden, fakten zuzuhören und nicht auf die strasse zu gehen, weil wieder "messermänner" zugeschlagen haben. solange söder, seehofer und co politik mit den gleichen mitteln wie die afd machen, habe ich keine möglichkeit die selbsternannten besorgten zu erreichen.
also mmn nach, so wie [FrankenAdler] das handhabt, leider gar nicht.
der knackpunkt dürfte sein, dass eine region, die unterdurchschnittlich mit migration zu tun hat, überdurchschnittlich davor angst hat. der gemeine frankfurter denkt sich so "hold my appler", während dem gemeinen sachsen der arm zum "römischen gruß" ausrutscht.
insofern geht es um die frage, wie wir damit umgehen. ich persönlich plädiere für härte!