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Wie umgehen mit den Rechtsradikalen?


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:06 Uhr um 16:06 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Stauffenberg war ein Aristokrat und ein nationalsozialistischer Patriot. Der hatte mit Demokratie und einem weltoffenen Denken soviel zu tun wie Trump mit intelligenten Twitterbeiträgen. Ja, er hat sich gegen Hitler gestellt. Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.
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FrankenAdler schrieb:

Es sagt viel über das Nachkriegsdeutschland bis heute aus, dass ausgerechnet dieser "Widerstandskämpfer" der populärste ist, der quasi als Musterbeispiel für den deutschen Widerstand herangezogen wird.
ein überzeugter Nationalsozialist und Antidemokrat. Einer der sowolhl die Judenverfolgung, als auch alle anderen Menschenrechtsverletzungen gut wegstecken konnte - solange die Aussicht auf Gewinnen des Krieges bestand.
Dann, wer hätte es gedacht, als klar wurde, es wird nicht reichen, wurde plötzlich ein Gewissen entdeckt.
Hätte dieser Putsch geklappt - keine Ahnung ob und wann dieses Land demokratisch geworden wäre.


Mit der Person v. Stauffenberg machst Du es Dir zu einfach. Er war unbestritten ein erzkonservativer und nationalistischer Rechter. Allerdings verband ihn auch eine Freundschaft mit dem Sozialdemokraten Julius Leber, den v. Stauffenberg als Kanzler für die Zeit nach Hitler favorisierte. Beide lehnten einen Staat ab, der durch die Wirtschaft bestimmt wird.

Peter Sauerbruch berichtete später, v. Stauffenberg habe ihm gesagt, die Bedeutung der Weimarer Republik sei seinerzeit von vielen und auch von ihm nicht erfasst worden. Nachträglich zollte er dem Abstimmungsverhalten der SPD bei der Entscheidung zum Ermächtigungsgesetz großen Respekt.

Das spricht für einen Bewusstseinswandel, der nicht nur aus der militärischen Niederlage resultierte.

Nebenbei bemerkt war Georg Elser als solitärer Außenseiter und wegen den damals bestehenden Zweifel an seinen Hintergründen kaum geeignet, die  Symbolfigur des Widerstandes darzustellen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Nebenbei bemerkt war Georg Elser als solitärer Außenseiter und wegen den damals bestehenden Zweifel an seinen Hintergründen kaum geeignet, die  Symbolfigur des Widerstandes darzustellen.      


Es ist jedoch nicht zu spät heute, wo die Geschichtsschreibung ein umfassenderes Bild über die Person und Motive des Georg Elser hat, diesem Schreiner zu gedenken, der aus moralischen Erwägungen heraus versuchte den Krieg zu verhindern.

Er hätte es jedenfalls mehr verdient als ein Stauffenberg oder Canaris.
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Stauffenberg war ein Aristokrat und ein nationalsozialistischer Patriot. Der hatte mit Demokratie und einem weltoffenen Denken soviel zu tun wie Trump mit intelligenten Twitterbeiträgen. Ja, er hat sich gegen Hitler gestellt. Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Stauffenberg war ein Aristokrat und ein nationalsozialistischer Patriot. Der hatte mit Demokratie und einem weltoffenen Denken soviel zu tun wie Trump mit intelligenten Twitterbeiträgen. Ja, er hat sich gegen Hitler gestellt. Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.


Es war trotzdem Mutig, denn die wenigsten  haben sich zu der Zeit erhoben. Er hat polarisiert, aber er hat versucht einen der schlimmsten Menschen der Weltgeschichte zu beseitigen. Dafür ist er gestorben, und dafür bekommt er, und alle seine hingerichteten Mitverschwörer meinen Respekt.

Was davor war, ja es war grenzwertig und teilweise weit darüber. Evtl auch seine Intentionen, aber er hat versucht den GröFaZ zu erledigen, und nur das hat gezählt am Ende.
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Komischer Text …

Was hat es zu bedeuten , dass er mutig war ? Es gab auch viele mutige Nazis. Das  macht die nicht besser. Es gibt sogar Anzeichen ( man wird's niemals wirklich erfahren ) , dass Himmler stillgehalten hat , er wusste von der Sache. Das ist bewiesen. Nur nicht , in welchem Umfang. Der versuchte seinen Hals zu retten , der Krieg war verloren : Hitler tot , er Verhandlungspartner des Westens. Der treue Heinrich war nicht so treu … Macht ihn das besser ? Stauffenberg sehe ich kritisch , Gisevius nicht. Canaris war Royalist , wahrscheinlich kein extremer  Nazi. Für mich ist die rote Kapelle die wichtigere und wahrere Wiederstandsgruppe.
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OldFechemer schrieb:

Die Welt schaut heut nach Kassel! Unsere Demokratie muss es aushalten, sie muss es aushalten dass auch z. B. am 75. Jahrestag des gescheiterten Hitlerattentats, Rechtsradikale marschieren dürfen!
¡No pasarán!


Genau, die ganze Welt, wenn nicht sogar das komplette Universum haben heute wegen 100 Leuten auf Kassel geschaut...
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Die "Welt" hat, so sie es den wollte, deutlichst in der Tagesschau sehen können, ¡No pasarán!  Großen Dank an alle die Kassel aktiv waren und den Faschisten keinen Raum liesen!
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Stauffenberg war ein Aristokrat und ein nationalsozialistischer Patriot. Der hatte mit Demokratie und einem weltoffenen Denken soviel zu tun wie Trump mit intelligenten Twitterbeiträgen. Ja, er hat sich gegen Hitler gestellt. Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.



       

Sehr richtig. Ansonsten sehr gerne dazu hier umschauen. Ich war schon mehr als zwei Mal vor Ort! https://www.gdw-berlin.de/angebote/dauerausstellung/
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Komischer Text …

Was hat es zu bedeuten , dass er mutig war ? Es gab auch viele mutige Nazis. Das  macht die nicht besser. Es gibt sogar Anzeichen ( man wird's niemals wirklich erfahren ) , dass Himmler stillgehalten hat , er wusste von der Sache. Das ist bewiesen. Nur nicht , in welchem Umfang. Der versuchte seinen Hals zu retten , der Krieg war verloren : Hitler tot , er Verhandlungspartner des Westens. Der treue Heinrich war nicht so treu … Macht ihn das besser ? Stauffenberg sehe ich kritisch , Gisevius nicht. Canaris war Royalist , wahrscheinlich kein extremer  Nazi. Für mich ist die rote Kapelle die wichtigere und wahrere Wiederstandsgruppe.
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fromgg schrieb:

Komischer Text …

Was hat es zu bedeuten , dass er mutig war ? Es gab auch viele mutige Nazis. Das  macht die nicht besser. Es gibt sogar Anzeichen ( man wird's niemals wirklich erfahren ) , dass Himmler stillgehalten hat , er wusste von der Sache. Das ist bewiesen. Nur nicht , in welchem Umfang. Der versuchte seinen Hals zu retten , der Krieg war verloren : Hitler tot , er Verhandlungspartner des Westens. Der treue Heinrich war nicht so treu … Macht ihn das besser ? Stauffenberg sehe ich kritisch , Gisevius nicht. Canaris war Royalist , wahrscheinlich kein extremer  Nazi. Für mich ist die rote Kapelle die wichtigere und wahrere Wiederstandsgruppe.


Das ist schon sehr selbstgerecht. Der Mut Stauffenbergs bleibt trotz allem bewundernswert. Er hat gehandelt, obwohl er wusste, dass es schreckliche Konsequenzen für seine Familie, seine Freunde und seine Mitwisser haben konnte.

Ausserdem muss man sich seine Sozialisierung vor Augen halten. Er musste gegen die Vorstellung seiner Klasse von Treue und Gehorsam handeln. Er stand vor dem moralischen Dilemma, dass er mit dieser Handlung auch diejenige verrät, die mit ihm fälschlicherweise an Deutschland geglaubt haben. Viele andere Militärs wie z.B. von Rundstedt haben trotz Zweifeln am System diesen Schritt nicht geschafft.

Zudem ist es innerlich deutlich schwieriger als Rechter gegen ein rechtes System oder als Linker gegen ein linkes System zu rebellieren, als wenn man ohnehin schon immer in der Opposition stand.
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Es ist nicht selbstgerecht einen Stauffenberg, der per Geburt Teil eines Komplexes aus Adel, Großindustriellen und Militär angehörte, der die Weimarer Republik von Anbeginn im Würgegriff hatte, nicht beklatschen zu wollen. Denn ebendiese elitäre Kaste war es, die die Weimarer Demokratie von Anfang an bekämpfte und mit ihrem Rassenwahn und Nationalismus (was im Fall Stauffenberg historisch hinreichend belegt ist) in der Person Hitler einen dankbaren Erfüllungsgehilfen fand. Stauffenberg profitierte von seiner (nicht-)Haltung und erst als sich abzeichnete, dass der Krieg weder für ihn, noch das deutsche Reich und Rasse ein Ende nehmen würde, in dem es alles andere dominiert, da entschloss er sich zum Verrat. Zu diesem Zeitpunkt versteckten Andere schon seit Jahren Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden.

Den Bock zum Gärtner machen. Dieser Spruch passt wunderbar auf die Stilisierung des Graf v. Stauffenberg zum Symbol des Widerstandes.

Mutig war der Entschluss die Gruppe des 20. Juli anzuführen zweifelsohne. Doch ohne diesen verkrusteten Adel, dem auch die Stauffenbergs angehörten und der für sich - in wilhelminischer Manier - einen Platz ganz voren an der Sonne beanspruchte, wäre dieser verrat niemals notwendig geworden.
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Mir geht es total auf die Nerven, dass dieser Adlige, der immer zur herrschenden Klasse gehörte, der den Krieg wollte, der von seiner Überlegenheit per Geburt überzeugt war, das Gesicht des Widerstands in der populären Geschichtsrezeption sein soll. Wo doch schon so viele Menschen in Lagern ihren Tod gefunden hatten, die aufrichtig gegen den Faschismus gekämpft hatten.
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Mir geht es total auf die Nerven, dass dieser Adlige, der immer zur herrschenden Klasse gehörte, der den Krieg wollte, der von seiner Überlegenheit per Geburt überzeugt war, das Gesicht des Widerstands in der populären Geschichtsrezeption sein soll. Wo doch schon so viele Menschen in Lagern ihren Tod gefunden hatten, die aufrichtig gegen den Faschismus gekämpft hatten.
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bla_blub schrieb:

Mir geht es total auf die Nerven, dass dieser Adlige, der immer zur herrschenden Klasse gehörte, der den Krieg wollte, der von seiner Überlegenheit per Geburt überzeugt war, das Gesicht des Widerstands in der populären Geschichtsrezeption sein soll. Wo doch schon so viele Menschen in Lagern ihren Tod gefunden hatten, die aufrichtig gegen den Faschismus gekämpft hatten.


Der korrekteste Beitrag bisher. Jeder kennt  diesen Stauffenberg , es gibt Stauffenberg Schulen … Kennt jemand die Anderen ?  Der Kreisauer Kreis ( christlich ) ? Rote Kapelle  ? Andere ? Man feiert nur diesen Stauffenberg. Der hat mit ALLER Kraft seinen Herrn gedient  , der hat den Überfall auf die SU als Kampf gegen die Bolschewisten richtig geheissen usw. Auf den können sich auch Nazis einigen : Es gibt ( gab ) ja schliesslich nicht nur die Hitler Linie bei denen. Die Strasser / Röhm Strömungen waren ja auch da. Wenngleich Stauffenberg niemals der sozialistisch geprägten Röhm Linie gefolgt währe ( Goebbels war auch so einer und ist umgeschwenkt).
Am Schluss war es vielleicht besser wie es gekommen ist : Eine totale Niederlage ermöglichte einen totalen Neuaufbau.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Stauffenberg war ein Aristokrat und ein nationalsozialistischer Patriot. Der hatte mit Demokratie und einem weltoffenen Denken soviel zu tun wie Trump mit intelligenten Twitterbeiträgen. Ja, er hat sich gegen Hitler gestellt. Aber nicht weil er den Nationalsozialismus oder die NSDAP auf ein mal blöd fand, er wollte nur sein heiß und innig geliebtes Deutschland vor weiterem Schaden bewahren.


Es war trotzdem Mutig, denn die wenigsten  haben sich zu der Zeit erhoben. Er hat polarisiert, aber er hat versucht einen der schlimmsten Menschen der Weltgeschichte zu beseitigen. Dafür ist er gestorben, und dafür bekommt er, und alle seine hingerichteten Mitverschwörer meinen Respekt.

Was davor war, ja es war grenzwertig und teilweise weit darüber. Evtl auch seine Intentionen, aber er hat versucht den GröFaZ zu erledigen, und nur das hat gezählt am Ende.
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Vael schrieb:

Dafür ist er gestorben, und dafür bekommt er meinen Respekt.


Von mir bekommt dieser Mensch keinen Respekt weil er trotz des Attentats ein arroganter Schnösel war der sich für was besseres gehalten hat, an die Rassenlehre geklaubt hat und in Teilen aus ausgeprägter Antisemit war. Seine Beweggründe für das Attentat waren nicht die für die man es heute dar stellen will.
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Hatte mir ehrlich gesagt bisher nie Gedanken um die Gesinnung von Stauffenberg gemacht. Aber bei allem, was ihn abstoßend gemacht haben mag, nötigt es mir dennoch Respekt ab, dass er sein Leben riskiert hat, um Hitler loszuwerden ... aus welchen Beweggründen auch immer.
Und da hier ja zur Debatte steht, wie man mit Rechtsradikalen umgehen soll: wenn er denn einer war, dann war das immer noch eine gute Tat. Dass darüber andere nicht in den Hintergrund gerückt werden sollten, sehe ich allerdings auch. Es wäre schön, wenn vielleicht mangels Knalleffekt weniger einprägsame aber doch aus Gründen der Ethik und wirklicher Überzeugung in der Sache handelnde Widerstandskämpfer stärker gewürdigt werden könnten.
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Aber genau diese Position birgt auch Gefahren. Denn wie wird die Person Stauffenberg heute in der öffentlichen Wahrnehmung bewertet: Als edelmütiger Held, der Hitler beseitigen wollte, um den Verbrechen des Faschismus ein Ende zu bereiten. Das glaubt ein Großteil der Bevölkerung.
Bei Pegida, AfD und anderen Rechtsradikalen weiß man sehr viel mehr über die Person Stauffenberg. Dort wird er verehrt und als Beweis aufgeführt, dass man den Nationalsozialismus oder völkischen Nationalismus losgelöst von Hitler gut finden kann. Auf entsprechenden Demonstrationen bekommt man häufiger die so genannte Wirmer-Flagge zu sehen, als die der BRD. Diese Flagge wurde aus den Kreisen der Gruppe des 20. Juli heraus als die Flagge für das neue Deutschland, nach Hitler, entworfen. Als der Junge Alternative Landesverband Niedersachsen es wagte Stauffenberg als Verräter am Deutschen Volk zu bezeichnen, wurde erst der Vorsitzende abgesetzt und dann ganz aufgelöst.
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Aber genau diese Position birgt auch Gefahren. Denn wie wird die Person Stauffenberg heute in der öffentlichen Wahrnehmung bewertet: Als edelmütiger Held, der Hitler beseitigen wollte, um den Verbrechen des Faschismus ein Ende zu bereiten. Das glaubt ein Großteil der Bevölkerung.
Bei Pegida, AfD und anderen Rechtsradikalen weiß man sehr viel mehr über die Person Stauffenberg. Dort wird er verehrt und als Beweis aufgeführt, dass man den Nationalsozialismus oder völkischen Nationalismus losgelöst von Hitler gut finden kann. Auf entsprechenden Demonstrationen bekommt man häufiger die so genannte Wirmer-Flagge zu sehen, als die der BRD. Diese Flagge wurde aus den Kreisen der Gruppe des 20. Juli heraus als die Flagge für das neue Deutschland, nach Hitler, entworfen. Als der Junge Alternative Landesverband Niedersachsen es wagte Stauffenberg als Verräter am Deutschen Volk zu bezeichnen, wurde erst der Vorsitzende abgesetzt und dann ganz aufgelöst.
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Zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit ist die Rolle v. Stauffenbergs in der Bevölkerung und auch in den reaktionären Kreisen überwiegend negativ gesehen worden. Die bpb schreibt hierzu folgendes:

"Bis in die 1950er Jahre wirkte die NS-Propaganda nach, die den Umsturzversuch als Vaterlandsverrat und Eidbruch durch eine kleine Gruppe ehrgeiziger Offiziere stigmatisierte. Viele Zeitgenossen betrachteten das Hitler-Attentat als Versuch der Militärkaste ihren eigenen Ruf in letzter Minute zu retten. Auch in der DDR, wo dem kommunistischen Widerstand gegen Hitler eine zentrale Rolle beigemessen wurde, war der 20. Juli 1944 als reaktionärer Junkeraufstand denunziert worden."

https://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/141288/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler-20-07-2012

In dem vorstehenden Absatz lässt sich unschwer die gleiche Argumentation erkennen, die jetzt hier verschiedentlich geführt wird.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Stauffenberg ist mit Sicherheit nicht der strahlende Held und Kämpfer für die Demokratie, wie er teilweise dargestellt wurde; seine Tat allerdings ausschließlich auf die abzeichnende militärische Niederlage zu reduzieren, tut ihm ebenfalls Unrecht.

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Zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit ist die Rolle v. Stauffenbergs in der Bevölkerung und auch in den reaktionären Kreisen überwiegend negativ gesehen worden. Die bpb schreibt hierzu folgendes:

"Bis in die 1950er Jahre wirkte die NS-Propaganda nach, die den Umsturzversuch als Vaterlandsverrat und Eidbruch durch eine kleine Gruppe ehrgeiziger Offiziere stigmatisierte. Viele Zeitgenossen betrachteten das Hitler-Attentat als Versuch der Militärkaste ihren eigenen Ruf in letzter Minute zu retten. Auch in der DDR, wo dem kommunistischen Widerstand gegen Hitler eine zentrale Rolle beigemessen wurde, war der 20. Juli 1944 als reaktionärer Junkeraufstand denunziert worden."

https://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/141288/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler-20-07-2012

In dem vorstehenden Absatz lässt sich unschwer die gleiche Argumentation erkennen, die jetzt hier verschiedentlich geführt wird.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Stauffenberg ist mit Sicherheit nicht der strahlende Held und Kämpfer für die Demokratie, wie er teilweise dargestellt wurde; seine Tat allerdings ausschließlich auf die abzeichnende militärische Niederlage zu reduzieren, tut ihm ebenfalls Unrecht.

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amsterdam_stranded schrieb:

In dem vorstehenden Absatz lässt sich unschwer die gleiche Argumentation erkennen, die jetzt hier verschiedentlich geführt wird.

Das ist doch Unsinn. Während die NS-Propaganda die Person Stauffenberg und dessen Handlungsmotive damit versuchten zu delegitimieren, ihn als Vaterlandsverräter darzustellen (was auch gelang), erkennen die meisten hier ihn als das an, was er war. Ein patriotischer Offizier, einen Nationalisten, einen Anhänger der Rassenideologie, jemanden der sein geliebtes Vaterland und die Rolle, die ihm in diesem zukam, vor dem sicher geglaubten Untergang bewahren wollte.

Ich finde das einen gewaltigen Unterschied in der Argumentation. Es ist vielmehr so, dass die Propaganda bis heute nachwirkt und einen ungetrübten Blick der Öffentlichkeit auf die Motive Stauffenbergs erschwert, da er als bedingungsloser Antagonist zu Hitler wahrgenommen wird. Und jeder der irgendwanneinmal ein Gegener dieser geschichtlichen Singularität gewesen ist per se gut sein muss.

Und ich verstehe auch, dass man das Handeln der Personen im historischen Kontext betrachten möchte, das erscheint fair. Aber viele der Personen, die damals handelten, waren Teil des Problems - so auch Stauffenberg.
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Zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit ist die Rolle v. Stauffenbergs in der Bevölkerung und auch in den reaktionären Kreisen überwiegend negativ gesehen worden. Die bpb schreibt hierzu folgendes:

"Bis in die 1950er Jahre wirkte die NS-Propaganda nach, die den Umsturzversuch als Vaterlandsverrat und Eidbruch durch eine kleine Gruppe ehrgeiziger Offiziere stigmatisierte. Viele Zeitgenossen betrachteten das Hitler-Attentat als Versuch der Militärkaste ihren eigenen Ruf in letzter Minute zu retten. Auch in der DDR, wo dem kommunistischen Widerstand gegen Hitler eine zentrale Rolle beigemessen wurde, war der 20. Juli 1944 als reaktionärer Junkeraufstand denunziert worden."

https://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/141288/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler-20-07-2012

In dem vorstehenden Absatz lässt sich unschwer die gleiche Argumentation erkennen, die jetzt hier verschiedentlich geführt wird.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Stauffenberg ist mit Sicherheit nicht der strahlende Held und Kämpfer für die Demokratie, wie er teilweise dargestellt wurde; seine Tat allerdings ausschließlich auf die abzeichnende militärische Niederlage zu reduzieren, tut ihm ebenfalls Unrecht.

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amsterdam_stranded schrieb:

Zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit ist die Rolle v. Stauffenbergs in der Bevölkerung und auch in den reaktionären Kreisen überwiegend negativ gesehen worden. Die bpb schreibt hierzu folgendes:

"Bis in die 1950er Jahre wirkte die NS-Propaganda nach, die den Umsturzversuch als Vaterlandsverrat und Eidbruch durch eine kleine Gruppe ehrgeiziger Offiziere stigmatisierte. Viele Zeitgenossen betrachteten das Hitler-Attentat als Versuch der Militärkaste ihren eigenen Ruf in letzter Minute zu retten. Auch in der DDR, wo dem kommunistischen Widerstand gegen Hitler eine zentrale Rolle beigemessen wurde, war der 20. Juli 1944 als reaktionärer Junkeraufstand denunziert worden."

https://m.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/141288/20-juli-1944-attentat-auf-adolf-hitler-20-07-2012

In dem vorstehenden Absatz lässt sich unschwer die gleiche Argumentation erkennen, die jetzt hier verschiedentlich geführt wird.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Stauffenberg ist mit Sicherheit nicht der strahlende Held und Kämpfer für die Demokratie, wie er teilweise dargestellt wurde; seine Tat allerdings ausschließlich auf die abzeichnende militärische Niederlage zu reduzieren, tut ihm ebenfalls Unrecht.


Das wir mal einer Meinung sind ist relativ selten, hier sind wir es allerdings.

Und mal so nebenbei, JEDER der gegen das Regime Widerstand geleistet hatte, war ein Held, ob es die weiße Rose war, oder aber ein Industrieller namens Schindler, der übrigens auch ein Strammer Nazi war ehe er seine Menschlichkeit gefunden hatte.
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Wenn die Kommunisten Recht hatten , hatten sie eben Recht. Bei den westlichen Alliierten würde das als Internet Machtkampf der Nazis gesehen. War's auch
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Wenn die Kommunisten Recht hatten , hatten sie eben Recht. Bei den westlichen Alliierten würde das als Internet Machtkampf der Nazis gesehen. War's auch
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Das habe ich nicht verstanden.
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Interner Machtkampf muss es heißen. Rechtschreibekorrektur ...
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Interner Machtkampf muss es heißen. Rechtschreibekorrektur ...
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fromgg schrieb:

Interner Machtkampf muss es heißen. Rechtschreibekorrektur ...

Hitler wollte Weltenbrand,
Hat das Neuland nicht gekannt.
Auch Göring, ewig feist und fett,
Kannte nicht das Internet.
Göring missbrauchte die Kultur,
doch von Facebook keine Spur.
Und Himmler, Mörder ohne Mumm,
War selbst zum Chatten noch zu dumm.


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