Wie umgehen mit den Rechtsradikalen?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:06 Uhr um 16:06 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
AL Wazir hat recht, wenn er bei Maischberger sagte:
"Ja, es gebe Extremisten auf allen Seiten, antwortet Al-Wazir. "Die Frage ist: Wie geht man mit diesen Stimmungen (in der Bevölkerung) um: Versucht man sie anzuheizen, oder versucht man sie runterzukochen?"
Runterkochen wäre doch ein Anfang.
Auch bei aller notwendigen politischen Auseinandersetzung, die auch mal pointiert sein darf. Aber, die Grenzen sind fließend.
Das Landesverwsltungsamt Sachsen-Anhalts hat seinen eigenen Weg gefunden, auf die Gefahr von Rechts zu reagieren. In Folge der Einstufung der AfD als Rechtsextrem verschickte das Amt eine Verfügung an die Waffenbehörden der Kreise, dass sämtliche AfD-Mitglieder als "grundsätzlich nzuverlässig" gelten.
Damit dürfen sie keine Waffen mehr besitzen.
https://www.zeit.de/2024/22/afd-gruendung-partei-rechtsextremismus-verfassungstreue
Leider hinter der Paywall.
Das Landesverwsltungsamt Sachsen-Anhalts hat seinen eigenen Weg gefunden, auf die Gefahr von Rechts zu reagieren. In Folge der Einstufung der AfD als Rechtsextrem verschickte das Amt eine Verfügung an die Waffenbehörden der Kreise, dass sämtliche AfD-Mitglieder als "grundsätzlich nzuverlässig" gelten.
Damit dürfen sie keine Waffen mehr besitzen.
https://www.zeit.de/2024/22/afd-gruendung-partei-rechtsextremismus-verfassungstreue
Leider hinter der Paywall.
Leider ja.
Scheinbar.
Ein weiterer Vorfall hat sich wohl in Erlangen ereignet. Wieder grölen Party-Nazis ihre Parolen zu "L'amour toujours":
https://www.focus.de/panorama/wieder-rassistische-parolen-zu-partyhit-maenner-skandieren-auslaender-raus-auf-erlanger-bergkirchweih_id_259977007.html
Vollkommen merkwürdig, wie so ein 08/15-Lied plötzlich zu einer Hymne der Rechtsextremen wird. Aber auch in dieser Richtung muss man nicht alle Phänomene verstehen.
Siehe "Pepe the Frog", einem Meme, mit denen Rechtsextreme provozieren wollen... obwohl sie natürlich nicht rechtsextrem sind... nur "funny"? Oder "provokativ"? Oder "sooo viel schlauer"? :
https://www.youtube.com/watch?v=hlmy7Iidmpc
Ja. Wie der Kollege schon schrieb z.B. in Erlangen oder auch in Löningen bei Cloppenburg.
Aber Sylt ist auch Sylt: Es gab an Pfingsten einen weiteren Vorfall vor der Bar "Sturmhaube". Eine schwarze Frau wird erst mit dem N-Wort beleidigt und dann ins Gesicht geschlagen. Sie sucht nun den Täter mit einem Video, welches sie von ihm gefilmt hat. Täterprofil wieder jung, deutsch, weißes Leinenhemd. Im Duktus dann prollig.
Hier die Suche nach dem Täter: https://www.instagram.com/reel/C7ZJADyopSp/
Und hier die Kwellé: https://taz.de/Neue-Details-zu-Skandal-Video-von-Sylt/!6010089/
Leider ja.
Sieht man, wenn man sich die YT Kommentare unter dem Video ansieht. Armes Deutschland.
Leider ja.
Sieht man, wenn man sich die YT Kommentare unter dem Video ansieht. Armes Deutschland.
Scheinbar.
Ein weiterer Vorfall hat sich wohl in Erlangen ereignet. Wieder grölen Party-Nazis ihre Parolen zu "L'amour toujours":
https://www.focus.de/panorama/wieder-rassistische-parolen-zu-partyhit-maenner-skandieren-auslaender-raus-auf-erlanger-bergkirchweih_id_259977007.html
Vollkommen merkwürdig, wie so ein 08/15-Lied plötzlich zu einer Hymne der Rechtsextremen wird. Aber auch in dieser Richtung muss man nicht alle Phänomene verstehen.
Siehe "Pepe the Frog", einem Meme, mit denen Rechtsextreme provozieren wollen... obwohl sie natürlich nicht rechtsextrem sind... nur "funny"? Oder "provokativ"? Oder "sooo viel schlauer"? :
https://www.youtube.com/watch?v=hlmy7Iidmpc
Damit das nicht passiert will man auf dem Oktoberfest das Lied nicht spielen.
Und in Deutschland führen alle rechtsextremen Wege schlussendlich zur AfD.
Das Sylter Video mit den einschlägigen Nazi-Parolen (die ich hier nicht unbedingt wiederholen muss) dürfte recht klar sein. Alle, wirklich ALLE Leute mit Minimum an Restanstand verurteilen dies und distanzieren sich von dem Nazi-Sprech.
Und da führe ich mal die 3 losen Stränge zusammen. Natürlich gibt es noch Nazis (die sich als "konservativ" bezeichnen), die sowas im typisch modernen Stil rechtfertigen: zynisch und im besten Derailing (das ist noch nicht einmal Derailing, da man Äpfel mit Kernkraftwerken vergleicht).
Deutschland Kurier ist so ein Propaganda-Medium.
Lustigerweise trägt der Möchtegern-Adolf in dem Video ein Shirt mit "Make Austria Grosz again"... in einem Kanal mit dem Namen "Deutschland Kurier". Gut, ich habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass 99% der über 10-Jährigen die Ironie dahinter verstehen.
Das Verblüffende hinter der Internetpräsenz ist das Unverblüffende... wer steckt hinter dem Nazi-Propaganda-Sprech?
Die Veröffentlichung gilt als Unterstützerzeitung der AfD.Der Herausgeber kündigte sie als „konservatives Boulevard-Blatt“ an. Der neue Herausgeber ab 2018, die Conservare Communications, nennt unter anderem „Politikberatung, Unternehmensberatung, politische Kommunikation, politisches Marketing, Unternehmenskommunikation, strategische Kommunikation“ als Tätigkeitsfelder.
Der Medienwissenschaftler Lutz Frühbrodt erklärte im Deutschlandfunk, schon die Auswahl der Kolumnisten sei Indiz dafür, dass der Deutschland-Kurier mit der AfD verbunden sei, auch wenn er nicht institutionell an die Partei gebunden ist. Die Beiträge seien auf jeden Fall AfD-nah, wenn nicht sogar dem völkisch-nationalistischen „Flügel“ der Partei zuzuordnen. Inhaltlich „gehe es vor allem um „Meinungs- und Kampagnen-Journalismus“.“ Frühbrodt geht davon aus, dass mit dem Deutschland-Kurier ältere Wähler für die AfD erschlossen und gebunden werden sollen, die „nicht ganz so internetaffin“ seien.
Der Medienbranchendienst Meedia beurteilt die Publikation als „Paradebeispiel für ein Medium mit gefärbten Nachrichten“, da Meinungsbeiträge nicht als solche gekennzeichnet und nicht klar von Nachrichten getrennt präsentiert würden. Es werde nichts geboten, was „über plumpes Stammtischniveau“ hinausgehe. Das von Lobbycontrol betriebene Onlinelexikon Lobbypedia beurteilt den Deutschland-Kurier „als Fortsetzung der Wahlwerbung für die AfD mit anderen Mitteln“. Er enthalte außer Politik keine anderen Themen. Laut Welt fällt die Zeitung unter die Kategorie „rechtsnationaler Extrem-Boulevard“, die Schlagzeilen ähnelten denen einer Satire-Zeitschrift, seien aber ernst gemeint.Die NZZ am Sonntag bezeichnete den Deutschland-Kurier als eine „«Bild» für AfD-Wähler“, in der Wirtschaftswoche wird er als „Mischung aus Breitbart und Bild“ bezeichnet.
Das Recherchezentrum Correctiv hat nachgewiesen, dass als Fakten dargestellte Behauptungen in der ersten Ausgabe unzutreffend waren. Zudem waren angegebene Zahlen überhöht oder bereits veraltet.
Kolumnisten sind gemäß Wiki unter anderem :
AfD'ler, Afd'ler und noch mehr AfD'ler.. unter anderem Krah und Bystron (herrlich!). Gerald Grosz, österreichischer FPÖ-Fuzzi (deshalb das tolle Wortspiel mit "Make Austria Grosz again" ... beim Deutschland Kurier 🙄
Im übrigen auch Erika Steinbach, lange Zeit in der CDU und seit 2017 Unterstützerin der AfD. Die verbreitete auch Hetzkampagnen gegen Lübcke. Und ist als gute "Rechtskonservative" gegen Homosexuelle. Und der vom Möchtegern-Adolf in dem Video angepriesene Gerald Grosz ist selber homosexuell. Die Idiotie dahinter verstehen sowieso nur noch die Schlafschafe.
Und falls ich mit dem Kampfbegriff "Nazi" zu oft den Bogen überspannt habe... natürlich war mit Johannes Schüller von der Identitären Bewegung ein -sorry- kompletter Nazi dabei.
Es ist sowieso vergebene Liebesmüh, für euch den ganzen Krempel aufzudecken. Hier dürfte mittlerweile jeder die Verbindung AfD = Nazis verstanden haben.
Was macht Rechtsradikalismus attraktiv?
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich mal 2006 mit dem Thema beschäftigt, vieles ist nach wie vor aktuell. Einige Schwerpunkte würden aus heutiger Sicht sicher noch dazu kommen. Zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik, Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Wiederkehr von Angriffskrieg, wie jetzt in der Ukraine oder auch die Folgen der Pandemie.
Die Stiftung hat damals vier Schwerpunkte herausgearbeitet. Die Zivilgesellschaft, die Erziehung und Bildung, die politische Ebene und die wirtschaftlichen Perspektiven.
Einige Schwerpunkte der erkannten Ursachen:
"Die in breiten Schichten der Bevölkerung erlebte Unglaubwürdigkeit der Politik, hervorgerufen durch Intransparenz, Unehrlichkeit und Dauerwahlkampf erzeugt das Gefühl von politischem Stillstand.
Frustration und der subjektive Eindruck von Hilflosigkeit der Poli-
tik führen zu politischem Desinteresse und fehlendem politischen Engagement sowie geringer Wahlbeteiligung. Dadurch werden Alternativen außerhalb des demokratisch politischen Spektrums gesucht, wie es sich auch schon auf europäischer Ebene abzeichnen."
Verfehlte Migrationspolitik
"Das Nichterkennen des Integrationsproblems führte zur Entstehung von Parallelgesellschaften und Gettoisierung bestimmter Einwanderungsgruppen......
Dabei gibt es auf Seiten der Migranten teilweise zu wenig Motivation, Willen und Eigeninitiative zur Integration. Ein Zusammenleben beruht auf Toleranz, gegenseitigem Verständnis, Kommunikation und Anerkennung der Kultur des Einwanderungslandes ohne Aufgabe der eigenen kulturellen Identität."
Alltagsrassismus
"Breite Schichten der Bevölkerung sind geneigt, Ängste und eigene
Unsicherheiten in Schuldzuweisungen darzustellen. Das Fremde wird durch bewusste oder fahrlässige unterschwellige Bemerkungen als Bedrohung und Einschränkung angesehen."
Pädagogik und politische Bildung
"Die Ursachen für Rechtsextremismus im Bereich Pädagogik und politische Bildung sehen wir zum einen im Bereich der häuslichen Erziehung,
da Eltern den hohen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft
häufig nicht mehr gewachsen sind. Zum anderen sehen wir ein zusehends verfallendes und nicht mehr zeitgemäßes Bildungssystem, das immer weniger im Stande ist, politische Werte zu vermitteln, berufliche Perspektiven zu garantieren sowie die individuelle Entfaltung junger Menschen zu
fördern."
Wirtschaftliche Perspektiven
"Unzufriedenheit mit dem sozialen Status und Angst, bestehende Pri-
vilegien zu verlieren (z. B. Ausbildungsplatz/Arbeit, um den Lebensstandard zu halten).
Unzufriedenheit führt zur Suche nach Sündenböcken (Warum geht es
mir nicht so gut wie anderen, wer ist daran schuld?)"
Das Papier macht Vorschläge was zu tun sei. Wer mag kann es nachlesen:
https://library.fes.de/pdf-files/do/04235.pdf
Positiv erwähnenswert im Umgang mit dem Rechtsradikalismus ist ein aktuell von der CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke erarbeitetes Papier zum gegenseitigem Umgang in der politischen Auseinandersetzung. Ob es auch gelebt wird, wir werden es erleben.
https://www.gruene.de/artikel/demokrat-innen-stehen-zusammen-gemeinsame-regeln-fuer-faire-wahlkaempfe
Und in Deutschland führen alle rechtsextremen Wege schlussendlich zur AfD.
Das Sylter Video mit den einschlägigen Nazi-Parolen (die ich hier nicht unbedingt wiederholen muss) dürfte recht klar sein. Alle, wirklich ALLE Leute mit Minimum an Restanstand verurteilen dies und distanzieren sich von dem Nazi-Sprech.
Und da führe ich mal die 3 losen Stränge zusammen. Natürlich gibt es noch Nazis (die sich als "konservativ" bezeichnen), die sowas im typisch modernen Stil rechtfertigen: zynisch und im besten Derailing (das ist noch nicht einmal Derailing, da man Äpfel mit Kernkraftwerken vergleicht).
Deutschland Kurier ist so ein Propaganda-Medium.
Lustigerweise trägt der Möchtegern-Adolf in dem Video ein Shirt mit "Make Austria Grosz again"... in einem Kanal mit dem Namen "Deutschland Kurier". Gut, ich habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass 99% der über 10-Jährigen die Ironie dahinter verstehen.
Das Verblüffende hinter der Internetpräsenz ist das Unverblüffende... wer steckt hinter dem Nazi-Propaganda-Sprech?
Die Veröffentlichung gilt als Unterstützerzeitung der AfD.Der Herausgeber kündigte sie als „konservatives Boulevard-Blatt“ an. Der neue Herausgeber ab 2018, die Conservare Communications, nennt unter anderem „Politikberatung, Unternehmensberatung, politische Kommunikation, politisches Marketing, Unternehmenskommunikation, strategische Kommunikation“ als Tätigkeitsfelder.
Der Medienwissenschaftler Lutz Frühbrodt erklärte im Deutschlandfunk, schon die Auswahl der Kolumnisten sei Indiz dafür, dass der Deutschland-Kurier mit der AfD verbunden sei, auch wenn er nicht institutionell an die Partei gebunden ist. Die Beiträge seien auf jeden Fall AfD-nah, wenn nicht sogar dem völkisch-nationalistischen „Flügel“ der Partei zuzuordnen. Inhaltlich „gehe es vor allem um „Meinungs- und Kampagnen-Journalismus“.“ Frühbrodt geht davon aus, dass mit dem Deutschland-Kurier ältere Wähler für die AfD erschlossen und gebunden werden sollen, die „nicht ganz so internetaffin“ seien.
Der Medienbranchendienst Meedia beurteilt die Publikation als „Paradebeispiel für ein Medium mit gefärbten Nachrichten“, da Meinungsbeiträge nicht als solche gekennzeichnet und nicht klar von Nachrichten getrennt präsentiert würden. Es werde nichts geboten, was „über plumpes Stammtischniveau“ hinausgehe. Das von Lobbycontrol betriebene Onlinelexikon Lobbypedia beurteilt den Deutschland-Kurier „als Fortsetzung der Wahlwerbung für die AfD mit anderen Mitteln“. Er enthalte außer Politik keine anderen Themen. Laut Welt fällt die Zeitung unter die Kategorie „rechtsnationaler Extrem-Boulevard“, die Schlagzeilen ähnelten denen einer Satire-Zeitschrift, seien aber ernst gemeint.Die NZZ am Sonntag bezeichnete den Deutschland-Kurier als eine „«Bild» für AfD-Wähler“, in der Wirtschaftswoche wird er als „Mischung aus Breitbart und Bild“ bezeichnet.
Das Recherchezentrum Correctiv hat nachgewiesen, dass als Fakten dargestellte Behauptungen in der ersten Ausgabe unzutreffend waren. Zudem waren angegebene Zahlen überhöht oder bereits veraltet.
Kolumnisten sind gemäß Wiki unter anderem :
AfD'ler, Afd'ler und noch mehr AfD'ler.. unter anderem Krah und Bystron (herrlich!). Gerald Grosz, österreichischer FPÖ-Fuzzi (deshalb das tolle Wortspiel mit "Make Austria Grosz again" ... beim Deutschland Kurier 🙄
Im übrigen auch Erika Steinbach, lange Zeit in der CDU und seit 2017 Unterstützerin der AfD. Die verbreitete auch Hetzkampagnen gegen Lübcke. Und ist als gute "Rechtskonservative" gegen Homosexuelle. Und der vom Möchtegern-Adolf in dem Video angepriesene Gerald Grosz ist selber homosexuell. Die Idiotie dahinter verstehen sowieso nur noch die Schlafschafe.
Und falls ich mit dem Kampfbegriff "Nazi" zu oft den Bogen überspannt habe... natürlich war mit Johannes Schüller von der Identitären Bewegung ein -sorry- kompletter Nazi dabei.
Es ist sowieso vergebene Liebesmüh, für euch den ganzen Krempel aufzudecken. Hier dürfte mittlerweile jeder die Verbindung AfD = Nazis verstanden haben.
Was macht Rechtsradikalismus attraktiv?
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich mal 2006 mit dem Thema beschäftigt, vieles ist nach wie vor aktuell. Einige Schwerpunkte würden aus heutiger Sicht sicher noch dazu kommen. Zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik, Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Wiederkehr von Angriffskrieg, wie jetzt in der Ukraine oder auch die Folgen der Pandemie.
Die Stiftung hat damals vier Schwerpunkte herausgearbeitet. Die Zivilgesellschaft, die Erziehung und Bildung, die politische Ebene und die wirtschaftlichen Perspektiven.
Einige Schwerpunkte der erkannten Ursachen:
"Die in breiten Schichten der Bevölkerung erlebte Unglaubwürdigkeit der Politik, hervorgerufen durch Intransparenz, Unehrlichkeit und Dauerwahlkampf erzeugt das Gefühl von politischem Stillstand.
Frustration und der subjektive Eindruck von Hilflosigkeit der Poli-
tik führen zu politischem Desinteresse und fehlendem politischen Engagement sowie geringer Wahlbeteiligung. Dadurch werden Alternativen außerhalb des demokratisch politischen Spektrums gesucht, wie es sich auch schon auf europäischer Ebene abzeichnen."
Verfehlte Migrationspolitik
"Das Nichterkennen des Integrationsproblems führte zur Entstehung von Parallelgesellschaften und Gettoisierung bestimmter Einwanderungsgruppen......
Dabei gibt es auf Seiten der Migranten teilweise zu wenig Motivation, Willen und Eigeninitiative zur Integration. Ein Zusammenleben beruht auf Toleranz, gegenseitigem Verständnis, Kommunikation und Anerkennung der Kultur des Einwanderungslandes ohne Aufgabe der eigenen kulturellen Identität."
Alltagsrassismus
"Breite Schichten der Bevölkerung sind geneigt, Ängste und eigene
Unsicherheiten in Schuldzuweisungen darzustellen. Das Fremde wird durch bewusste oder fahrlässige unterschwellige Bemerkungen als Bedrohung und Einschränkung angesehen."
Pädagogik und politische Bildung
"Die Ursachen für Rechtsextremismus im Bereich Pädagogik und politische Bildung sehen wir zum einen im Bereich der häuslichen Erziehung,
da Eltern den hohen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft
häufig nicht mehr gewachsen sind. Zum anderen sehen wir ein zusehends verfallendes und nicht mehr zeitgemäßes Bildungssystem, das immer weniger im Stande ist, politische Werte zu vermitteln, berufliche Perspektiven zu garantieren sowie die individuelle Entfaltung junger Menschen zu
fördern."
Wirtschaftliche Perspektiven
"Unzufriedenheit mit dem sozialen Status und Angst, bestehende Pri-
vilegien zu verlieren (z. B. Ausbildungsplatz/Arbeit, um den Lebensstandard zu halten).
Unzufriedenheit führt zur Suche nach Sündenböcken (Warum geht es
mir nicht so gut wie anderen, wer ist daran schuld?)"
Das Papier macht Vorschläge was zu tun sei. Wer mag kann es nachlesen:
https://library.fes.de/pdf-files/do/04235.pdf
Positiv erwähnenswert im Umgang mit dem Rechtsradikalismus ist ein aktuell von der CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke erarbeitetes Papier zum gegenseitigem Umgang in der politischen Auseinandersetzung. Ob es auch gelebt wird, wir werden es erleben.
https://www.gruene.de/artikel/demokrat-innen-stehen-zusammen-gemeinsame-regeln-fuer-faire-wahlkaempfe
Ich fände es einen zivilisatorischen Fortschritt, wenn die Union endlich die Äquidistanz zu noAfD und Linke aufgeben würde.
In dem Papier gehört die Linke zum demokratischen Spektrum.
Endlich.
Und die NoAfD nicht.
Außer Gysi macht mich kaum einer der Linken an, die Ausgrenzung ist aber extrem demokratieschädlich.
Für Thüringen fände ich eine CDU/Linke- Regierung wirklich spannend.
Was macht Rechtsradikalismus attraktiv?
Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich mal 2006 mit dem Thema beschäftigt, vieles ist nach wie vor aktuell. Einige Schwerpunkte würden aus heutiger Sicht sicher noch dazu kommen. Zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik, Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Wiederkehr von Angriffskrieg, wie jetzt in der Ukraine oder auch die Folgen der Pandemie.
Die Stiftung hat damals vier Schwerpunkte herausgearbeitet. Die Zivilgesellschaft, die Erziehung und Bildung, die politische Ebene und die wirtschaftlichen Perspektiven.
Einige Schwerpunkte der erkannten Ursachen:
"Die in breiten Schichten der Bevölkerung erlebte Unglaubwürdigkeit der Politik, hervorgerufen durch Intransparenz, Unehrlichkeit und Dauerwahlkampf erzeugt das Gefühl von politischem Stillstand.
Frustration und der subjektive Eindruck von Hilflosigkeit der Poli-
tik führen zu politischem Desinteresse und fehlendem politischen Engagement sowie geringer Wahlbeteiligung. Dadurch werden Alternativen außerhalb des demokratisch politischen Spektrums gesucht, wie es sich auch schon auf europäischer Ebene abzeichnen."
Verfehlte Migrationspolitik
"Das Nichterkennen des Integrationsproblems führte zur Entstehung von Parallelgesellschaften und Gettoisierung bestimmter Einwanderungsgruppen......
Dabei gibt es auf Seiten der Migranten teilweise zu wenig Motivation, Willen und Eigeninitiative zur Integration. Ein Zusammenleben beruht auf Toleranz, gegenseitigem Verständnis, Kommunikation und Anerkennung der Kultur des Einwanderungslandes ohne Aufgabe der eigenen kulturellen Identität."
Alltagsrassismus
"Breite Schichten der Bevölkerung sind geneigt, Ängste und eigene
Unsicherheiten in Schuldzuweisungen darzustellen. Das Fremde wird durch bewusste oder fahrlässige unterschwellige Bemerkungen als Bedrohung und Einschränkung angesehen."
Pädagogik und politische Bildung
"Die Ursachen für Rechtsextremismus im Bereich Pädagogik und politische Bildung sehen wir zum einen im Bereich der häuslichen Erziehung,
da Eltern den hohen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft
häufig nicht mehr gewachsen sind. Zum anderen sehen wir ein zusehends verfallendes und nicht mehr zeitgemäßes Bildungssystem, das immer weniger im Stande ist, politische Werte zu vermitteln, berufliche Perspektiven zu garantieren sowie die individuelle Entfaltung junger Menschen zu
fördern."
Wirtschaftliche Perspektiven
"Unzufriedenheit mit dem sozialen Status und Angst, bestehende Pri-
vilegien zu verlieren (z. B. Ausbildungsplatz/Arbeit, um den Lebensstandard zu halten).
Unzufriedenheit führt zur Suche nach Sündenböcken (Warum geht es
mir nicht so gut wie anderen, wer ist daran schuld?)"
Das Papier macht Vorschläge was zu tun sei. Wer mag kann es nachlesen:
https://library.fes.de/pdf-files/do/04235.pdf
Positiv erwähnenswert im Umgang mit dem Rechtsradikalismus ist ein aktuell von der CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke erarbeitetes Papier zum gegenseitigem Umgang in der politischen Auseinandersetzung. Ob es auch gelebt wird, wir werden es erleben.
https://www.gruene.de/artikel/demokrat-innen-stehen-zusammen-gemeinsame-regeln-fuer-faire-wahlkaempfe
Ich fände es einen zivilisatorischen Fortschritt, wenn die Union endlich die Äquidistanz zu noAfD und Linke aufgeben würde.
In dem Papier gehört die Linke zum demokratischen Spektrum.
Endlich.
Und die NoAfD nicht.
Außer Gysi macht mich kaum einer der Linken an, die Ausgrenzung ist aber extrem demokratieschädlich.
Für Thüringen fände ich eine CDU/Linke- Regierung wirklich spannend.
Und Zusammenarbeit findet doch statt. Sie wird in den Medien nur nicht extra thematisiert.
Die Linke ist eine sehr heterogene Truppe. Zusammenarbeit mit Ramelow und Gysi würde sicher gehen, mit anderen wie Wissler, nicht. Das zu sagen ist nicht demokratiefeindlich, sondern liegt in den weit auseinander gehenden politischen Vorstellungen.
Ich fände es einen zivilisatorischen Fortschritt, wenn die Union endlich die Äquidistanz zu noAfD und Linke aufgeben würde.
In dem Papier gehört die Linke zum demokratischen Spektrum.
Endlich.
Und die NoAfD nicht.
Außer Gysi macht mich kaum einer der Linken an, die Ausgrenzung ist aber extrem demokratieschädlich.
Für Thüringen fände ich eine CDU/Linke- Regierung wirklich spannend.
Und Zusammenarbeit findet doch statt. Sie wird in den Medien nur nicht extra thematisiert.
Die Linke ist eine sehr heterogene Truppe. Zusammenarbeit mit Ramelow und Gysi würde sicher gehen, mit anderen wie Wissler, nicht. Das zu sagen ist nicht demokratiefeindlich, sondern liegt in den weit auseinander gehenden politischen Vorstellungen.
Da musst du den Arbeitsauftrag präzisieren 🙃 Wenn es um das Bildungssystem an sich geht: Ja, das ist in Teilen scheiße.
Wenn es um rechtes Gedankengut geht: Da müssen wir dann mit dem arbeiten, was vor uns sitzt. Und das ist geprägt von Elternhaus, Freundeskreis und (sozialen) Medien.
Die klassische, stumpfe Ausländerfeindlichkeit nehme ich eher nicht wahr. Deutschland als Einwanderungsland: Das ist zumindest für meine Schülerinnen und Schüler akzeptierte und gelebte Realität. Womit man sich eher (und in zunehmendem Maße) im Unterricht auseinandersetzen muss, sind halt die anderen Themen des rechten Spektrums und hier argumentieren dann die Bio-Deutschen im Gleichschritt mit rumänisch- oder türkischstämmigen Jugendlichen (Homophobie, Klimawandel, Gleichberechtigung...)
Der Umgang damit? Schwierig. Im Idealfall kann man durch Fakten Dinge zurechtrücken. Hatte schon einige Jugendliche, die beispielsweise mit der AfD-Position zur EU in den Unterricht gekommen sind und nach der "Brauchen wir den D-Austritt?"-Reihe zumindest nach Außen eine andere Einstellung hatten.
Heißt im Idealfall: Im Einklang mit dem Beutelsbacher Konsens überzeugen. Kontroversität aufzeigen, Fakten liefern. Im Zweifel aber auch Grenzen setzen. Klappt oft genug und gibt mir auch die Hoffnung, dass Bildung hier was bewirken kann.
Haben wir diesen Idealfall immer? Leider nein. Alltag sind halt auch Schüler, die sich weigern die Englischlektüre zu lesen, weil es von einem homosexuellen Jugendlichen handelt. Da wird der Schulleiter von mehreren Eltern angerufen, weil er per Durchsage auf die Demo für Demokratie hinweist. Da argumentieren Abiturienten, dass man neben dem Holocaust doch bitte auch Christenverfolgung behandeln sollte. Da verweigert sich die Schülerin, eine Doku von Arte zu schauen, weil das alles Propaganda sei.
Hier ist der Handlungsspielraum beschränkter. Hier sehe ich dann meine Aufgabe primär darin, wenigstens den Rest der Klasse zu schützen.
Ja. Wie der Kollege schon schrieb z.B. in Erlangen oder auch in Löningen bei Cloppenburg.
Aber Sylt ist auch Sylt: Es gab an Pfingsten einen weiteren Vorfall vor der Bar "Sturmhaube". Eine schwarze Frau wird erst mit dem N-Wort beleidigt und dann ins Gesicht geschlagen. Sie sucht nun den Täter mit einem Video, welches sie von ihm gefilmt hat. Täterprofil wieder jung, deutsch, weißes Leinenhemd. Im Duktus dann prollig.
Hier die Suche nach dem Täter: https://www.instagram.com/reel/C7ZJADyopSp/
Und hier die Kwellé: https://taz.de/Neue-Details-zu-Skandal-Video-von-Sylt/!6010089/
Da musst du den Arbeitsauftrag präzisieren 🙃 Wenn es um das Bildungssystem an sich geht: Ja, das ist in Teilen scheiße.
Wenn es um rechtes Gedankengut geht: Da müssen wir dann mit dem arbeiten, was vor uns sitzt. Und das ist geprägt von Elternhaus, Freundeskreis und (sozialen) Medien.
Die klassische, stumpfe Ausländerfeindlichkeit nehme ich eher nicht wahr. Deutschland als Einwanderungsland: Das ist zumindest für meine Schülerinnen und Schüler akzeptierte und gelebte Realität. Womit man sich eher (und in zunehmendem Maße) im Unterricht auseinandersetzen muss, sind halt die anderen Themen des rechten Spektrums und hier argumentieren dann die Bio-Deutschen im Gleichschritt mit rumänisch- oder türkischstämmigen Jugendlichen (Homophobie, Klimawandel, Gleichberechtigung...)
Der Umgang damit? Schwierig. Im Idealfall kann man durch Fakten Dinge zurechtrücken. Hatte schon einige Jugendliche, die beispielsweise mit der AfD-Position zur EU in den Unterricht gekommen sind und nach der "Brauchen wir den D-Austritt?"-Reihe zumindest nach Außen eine andere Einstellung hatten.
Heißt im Idealfall: Im Einklang mit dem Beutelsbacher Konsens überzeugen. Kontroversität aufzeigen, Fakten liefern. Im Zweifel aber auch Grenzen setzen. Klappt oft genug und gibt mir auch die Hoffnung, dass Bildung hier was bewirken kann.
Haben wir diesen Idealfall immer? Leider nein. Alltag sind halt auch Schüler, die sich weigern die Englischlektüre zu lesen, weil es von einem homosexuellen Jugendlichen handelt. Da wird der Schulleiter von mehreren Eltern angerufen, weil er per Durchsage auf die Demo für Demokratie hinweist. Da argumentieren Abiturienten, dass man neben dem Holocaust doch bitte auch Christenverfolgung behandeln sollte. Da verweigert sich die Schülerin, eine Doku von Arte zu schauen, weil das alles Propaganda sei.
Hier ist der Handlungsspielraum beschränkter. Hier sehe ich dann meine Aufgabe primär darin, wenigstens den Rest der Klasse zu schützen.
Scheinbar.
Ein weiterer Vorfall hat sich wohl in Erlangen ereignet. Wieder grölen Party-Nazis ihre Parolen zu "L'amour toujours":
https://www.focus.de/panorama/wieder-rassistische-parolen-zu-partyhit-maenner-skandieren-auslaender-raus-auf-erlanger-bergkirchweih_id_259977007.html
Vollkommen merkwürdig, wie so ein 08/15-Lied plötzlich zu einer Hymne der Rechtsextremen wird. Aber auch in dieser Richtung muss man nicht alle Phänomene verstehen.
Siehe "Pepe the Frog", einem Meme, mit denen Rechtsextreme provozieren wollen... obwohl sie natürlich nicht rechtsextrem sind... nur "funny"? Oder "provokativ"? Oder "sooo viel schlauer"? :
https://www.youtube.com/watch?v=hlmy7Iidmpc
Damit das nicht passiert will man auf dem Oktoberfest das Lied nicht spielen.
Der Festleiter hat es verboten.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wiesn-oktoberfest-l-amour-toujours-100.html
Damit das nicht passiert will man auf dem Oktoberfest das Lied nicht spielen.
Der Festleiter hat es verboten.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wiesn-oktoberfest-l-amour-toujours-100.html
Der Festleiter hat es verboten.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wiesn-oktoberfest-l-amour-toujours-100.html
Das ist eben das Dilemma.
Wenn Du es laufen lässt, musst Du damit rechnen, dass man Menschen von Veranstaltungsorten entfernen und ggf. auch anzeigen muss.
So sehr mir das gefallen würde, für Wiesnwirte bestimmt kein angenehmes Szenario, wenn man alle halbe Stunde Menschen aus dem Zelt wirft.
Wenn Du es nicht laufen lässt, ändert das natürlich nichts an der rassistischen Haltung der singenden und die sitzen halt unbehelligt mittendrin.
Ich täte ein besonnenes Vorgehen des Sicherheitsdienstes und der Polizei bevorzugen. Alles andere ist „undemokratisch“, um in deinen Worten zu sprechen.
Die Sänger oder die Prügler?
Und dann gleich noch die mit, die zur Straftat (Singen oder Prügeln) aufrufen?
Weia
Das ist eben das Dilemma.
Wenn Du es laufen lässt, musst Du damit rechnen, dass man Menschen von Veranstaltungsorten entfernen und ggf. auch anzeigen muss.
So sehr mir das gefallen würde, für Wiesnwirte bestimmt kein angenehmes Szenario, wenn man alle halbe Stunde Menschen aus dem Zelt wirft.
Wenn Du es nicht laufen lässt, ändert das natürlich nichts an der rassistischen Haltung der singenden und die sitzen halt unbehelligt mittendrin.
Ich täte ein besonnenes Vorgehen des Sicherheitsdienstes und der Polizei bevorzugen. Alles andere ist „undemokratisch“, um in deinen Worten zu sprechen.
Die Sänger oder die Prügler?
Und dann gleich noch die mit, die zur Straftat (Singen oder Prügeln) aufrufen?
Weia