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Flüchtlingsdrama in Europa - Teil 1


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 17. Juli 2018, 21:47 Uhr um 21:47 Uhr gesperrt weil:
Geht hier weiter: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/130980
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Brodowin schrieb:

Zu welcher Art von Abschreckungspolitik würdest du Deutschland raten, um zu erreichen, dass weniger in die Boote steigen?

Wie kommst Du darauf, dass ich zu einer Abschreckungspolitik rate?
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Bigbamboo schrieb:

Wie kommst Du darauf, dass ich zu einer Abschreckungspolitik rate?

Na ich kam darauf, weil du geschrieben hast, dass es hier ja auch darum geht, ob Merkels offene Grenzen den Flüchtlingsstrom befeuern und mehr Leute in die Boote treibt. Ich habe da möglicherweise rein interpretiert, dass du dies zu mindest bedenklich findest. Mag sein das ich fehl-interpretiert habe und es dir bei der Einstellung des Links um reine Information ohne eigenen Standpunkt ging. Dann nehme ich das selbstverständlich zurück.
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Aragorn schrieb:  


Tafelberg schrieb:
kein Politiker mit Schusswaffen lösen wollen, die AFD klammere ich da mal aus, ist für mich keine normale Partei.


Wer oder was ist denn eine normale Partei? Und wo wird gefordert das Problem mit Schusswaffen zu lösen? Manche Menschen lesen halt nur das, was sie darin sehen wollen oder auch hineininterpretieren. Im Übrigen wüsste ich nicht, dass bewaffnete Bundespolizisten gegen geltendes Recht verstoßen.

die AFD Diskussion will ich nicht erneut anstossen, aber zum Thema Schusswaffen anbei.....

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-pretzell-zur-not-fluechtlinge-mit-pistole-stoppen-a-1060572.html
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Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?
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Bigbamboo schrieb:

Wie kommst Du darauf, dass ich zu einer Abschreckungspolitik rate?

Na ich kam darauf, weil du geschrieben hast, dass es hier ja auch darum geht, ob Merkels offene Grenzen den Flüchtlingsstrom befeuern und mehr Leute in die Boote treibt. Ich habe da möglicherweise rein interpretiert, dass du dies zu mindest bedenklich findest. Mag sein das ich fehl-interpretiert habe und es dir bei der Einstellung des Links um reine Information ohne eigenen Standpunkt ging. Dann nehme ich das selbstverständlich zurück.
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Brodowin schrieb:

... Ich habe da möglicherweise rein interpretiert, dass du dies zu mindest bedenklich findest. Mag sein das ich fehl-interpretiert habe und es dir bei der Einstellung des Links um reine Information ohne eigenen Standpunkt ging. Dann nehme ich das selbstverständlich zurück.

Jupp, es ging mir tatsächlich nur um diese Info, da, wie geschildert, die Frage hier im Raum stand, ob Merkels Politik die Flüchtlingsströme befeuert hat.
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Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?
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Aragorn schrieb:

Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?

nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet
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Irgendwo zwischen den ganzen Nazi-Enttarnungen ging's iirc auch mal darum, ob Merkels offene Grenzen die Flüchtlingsströme befeuern würden. Da passt diese Meldung ganz gut:

Das UNHCR zu der dramatisch gestiegenen Zahl von Bootsflüchtlingen:

"Die Tatsache, dass Deutschland eine sehr generöse Asylpolitik hat, gehört mit zu den Faktoren", sagte Spindler.

http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_75964626/migration-un-im-oktober-mehr-mittelmeer-fluechtlinge-als-je-zuvor.html
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Danke BBB.

Endlich mal wieder eine Zahl

Tja, die armen Kerle haben nicht aufgehört ,die Dinge wörtlich zu nehmen .

Fast könnte man vermuten,    der nahende Winter stoppt dies zumindest nicht gänzlich.

Und im Frühjahr 16 ist  von selbst  noch längst nicht Schluß, nur weil die Zahl 2015 nicht eben klein gewesen ist.

Die 1.5 Millionen für 2015 scheinen irgendwie realitätsnah zu sein   . dazu kommt in den maßgebend Fällen  der Nachzug der Angehörigen

Schaun mer mal, wie lange Mutti sich noch um wirkliche Antworten drücken kann
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Aragorn schrieb:

Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?

nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet
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Tafelberg schrieb:  


Aragorn schrieb:
Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?


nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet

Ach nein?

Tafelberg schrieb:

Frau Petry ist Vorsitzender der AFD und ihr Lebensgefährte befürwortet Schüsse auf Flüchtlinge, finde ich schon bemerkenswert

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Aragorn schrieb:

Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?

nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet
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Tafelberg schrieb:

nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet

Ich wollte damit auch nur andeuten, dass dieser "Eklat" (Focus) eben nicht unbedingt einer ist. Denn ich glaube, dass man auf kurz oder lang wieder bewaffnete Bundespolizisten einsetzen wird.
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Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze. Ist ja jetzt auch noch nicht so mega-lange her, dass es so war. So mit bewaffneten und patrouillierenden Grenzschützern und natürlich Grenzübergängen, an denen kontrolliert werden würde. Und das jetzt übertragen auf die heutige Situation mit dem Flüchtlingsstrom vor unserer Grenze. Was würde genau den Unterschied ausmachen? Würde das wirklich den Zustrom von Flüchtlingen einschränken? Und wenn ja, wie? Und glaubt jemand ernsthaft, da würde ein Politiker  die Verantwortung für einen eventuellen Schießbefehl bei illegalem Grenzübertritt  übernehmen?
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Tafelberg schrieb:  


Aragorn schrieb:
Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?


nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet

Ach nein?

Tafelberg schrieb:

Frau Petry ist Vorsitzender der AFD und ihr Lebensgefährte befürwortet Schüsse auf Flüchtlinge, finde ich schon bemerkenswert

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Blablablubb schrieb:  


Tafelberg schrieb:  


Aragorn schrieb:
Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?


nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet


Ach nein?


Tafelberg schrieb:
Frau Petry ist Vorsitzender der AFD und ihr Lebensgefährte befürwortet Schüsse auf Flüchtlinge, finde ich schon bemerkenswert

ich bin mir nicht zu schade einen Fehler meinerseits einzusgestehen und bin im ersten"Schwung" über die reisserischen Überschriften reingefallen. Sorry, tut mir leid. gebe mir mal einen Daumen nach unten.
Dass ich diese (hypothetische) Debatte dennoch nicht begrüße, ist davon losgelöst.
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Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze. Ist ja jetzt auch noch nicht so mega-lange her, dass es so war. So mit bewaffneten und patrouillierenden Grenzschützern und natürlich Grenzübergängen, an denen kontrolliert werden würde. Und das jetzt übertragen auf die heutige Situation mit dem Flüchtlingsstrom vor unserer Grenze. Was würde genau den Unterschied ausmachen? Würde das wirklich den Zustrom von Flüchtlingen einschränken? Und wenn ja, wie? Und glaubt jemand ernsthaft, da würde ein Politiker  die Verantwortung für einen eventuellen Schießbefehl bei illegalem Grenzübertritt  übernehmen?
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Brodowin schrieb:

Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze.

Ich hatte die Tage in meinen Überlegungen angenommen, z.B. Frankreich hätten einen Krieg / Bürgerkrieg.

Da bin ich mir sicher, dass hier Tür und Tor geöffnet würden, an den Grenzen riesige Lager entstünden und wohl nahezu jeder zusammen rücken würde.

U.a. auch deshalb, weil die Franzosen die an unsere Grenze kommen unmittelbar bedroht wären und weil man wohl davon ausgehen kann, dass nach Kriegsende die 99% wieder in ihre Heimat zurück kehren würden.

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.
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Blablablubb schrieb:  


Tafelberg schrieb:  


Aragorn schrieb:
Den Bericht kenne ich bereits. Er spricht von "Ultima Ratio" und nicht davon die Flüchtlinge an der Grenze zusammenzuschießen, wie es hier von einem anderen User interpretiert wurde. Zudem ist Pretzell Rechtsanwalt, der sich mit geltendem Recht wohl auskennen dürfte. Das ist genau das, was ich meinte mit "lesen wollen". Er hat meines Wissens mit keiner Silbe erwähnt, dass man auf die Flüchtlinge schießen soll, oder?


nein, das steht explizit so nicht drin. Das habe ich im übrigen so nicht behauptet


Ach nein?


Tafelberg schrieb:
Frau Petry ist Vorsitzender der AFD und ihr Lebensgefährte befürwortet Schüsse auf Flüchtlinge, finde ich schon bemerkenswert

ich bin mir nicht zu schade einen Fehler meinerseits einzusgestehen und bin im ersten"Schwung" über die reisserischen Überschriften reingefallen. Sorry, tut mir leid. gebe mir mal einen Daumen nach unten.
Dass ich diese (hypothetische) Debatte dennoch nicht begrüße, ist davon losgelöst.
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ich hatte selbst bereits geschmunzelt.War auf der Suche .......

Respekt.

Aber den Daumen senken wir deshalb noch nicht, wir machen hier alle schließlich  keine Doktorabeit

Und die medialen Überschriften über die AFD werden auch künftig entsprechend gestaltet sein , daß es genau zu solchen Dingen kommen wird.

Liegt also nicht an Dir.
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Brodowin schrieb:

Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze.

Ich hatte die Tage in meinen Überlegungen angenommen, z.B. Frankreich hätten einen Krieg / Bürgerkrieg.

Da bin ich mir sicher, dass hier Tür und Tor geöffnet würden, an den Grenzen riesige Lager entstünden und wohl nahezu jeder zusammen rücken würde.

U.a. auch deshalb, weil die Franzosen die an unsere Grenze kommen unmittelbar bedroht wären und weil man wohl davon ausgehen kann, dass nach Kriegsende die 99% wieder in ihre Heimat zurück kehren würden.

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.
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Bigbamboo schrieb:

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.

Aber was wäre denn die Alternative? Alle zurück nach Griechenland/Italien und auf das Dublin-Abkommen zeigen? Und damit in Regionen schicken, die wohl die grössten finanziellen Probleme innerhalb der EU haben.

Ich sage damit nicht, dass "alle nach Deutschland" die richtige Lösung ist, die habe ich auch nicht. Es müsste wohl eine europäische Lösung nach Dublin gefunden werden und die Leute sinnvoll über den Kontinent verteilen. Das wird aber nicht funktionieren und dann wird man sehen, was aus der EU wird.

Was wäre deine Alternative?
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Jetzt streiten sich die Regierungsparteien, meiner Meinung nach, um Begrifflichkeiten. Transitzonen oder Einreisezentren?...Das ist jetzt die Frage! Meint im Grunde aber dasselbe. Oh man!!! Und da erwarten einige tatsächlich noch eine europäische Lösung?!
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Bigbamboo schrieb:

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.

Aber was wäre denn die Alternative? Alle zurück nach Griechenland/Italien und auf das Dublin-Abkommen zeigen? Und damit in Regionen schicken, die wohl die grössten finanziellen Probleme innerhalb der EU haben.

Ich sage damit nicht, dass "alle nach Deutschland" die richtige Lösung ist, die habe ich auch nicht. Es müsste wohl eine europäische Lösung nach Dublin gefunden werden und die Leute sinnvoll über den Kontinent verteilen. Das wird aber nicht funktionieren und dann wird man sehen, was aus der EU wird.

Was wäre deine Alternative?
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Anita1950 schrieb:

Was wäre deine Alternative?

Vorab: Ich muss kein Koch sein, um das Essen zu kritisieren.

Was mir jedoch bisher so eingefallen ist:

  • Eine EU-weite Flüchtlingsaufnahmequote von sagen wir 1% der Bevölkerung p.a. festlegen; bei Erreichen der Grenze keine weitere Aufnahme, kein Familiennachzug; Abschiebungen schaffen wieder neue Plätze
  • Verteilung auf die EU-Länder per Losverfahren
  • Einreise nur direkt aus den betroffenen Ländern bzw. Nachbarländern, d.h. keine Balkanroute, keine Schleuser-Schiffe, etc.
  • Die EU-Außengrenzen schließen (und notfalls auch verteidigen)
Das mal ganz grob.
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Brodowin schrieb:

Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze.

Ich hatte die Tage in meinen Überlegungen angenommen, z.B. Frankreich hätten einen Krieg / Bürgerkrieg.

Da bin ich mir sicher, dass hier Tür und Tor geöffnet würden, an den Grenzen riesige Lager entstünden und wohl nahezu jeder zusammen rücken würde.

U.a. auch deshalb, weil die Franzosen die an unsere Grenze kommen unmittelbar bedroht wären und weil man wohl davon ausgehen kann, dass nach Kriegsende die 99% wieder in ihre Heimat zurück kehren würden.

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.
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Bigbamboo schrieb:

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.

Man kann das ja mal weiter denken. Nehmen wir an, die deutsche Politik denkt so und geht dementsprechend vor. Und nehmen wir auch an, sie schafft es (in meinen Augen zwar sehr unrealistisch, aber hey!) die Grenze nach Österreich für Flüchtlinge irgendwie abzuriegeln ohne dass der deutsche Ski-Urlauber mit beeinträchtigungen hinter dem Inntal-Dreieck rechnen muss. Die erste Reaktion von Österreich wäre vermutlich: "Wer aus Slowenien kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf." und so würde sich dann ein Rückstau bilden. Wie gesagt: Ich halte es nicht für realistisch (eher für ausgeschlossen), dass die jeweiligen Grenzen abgeriegelt werden können. Aber nehmen wir es an: Die ersten armen Schweine wären dann die Griechen. Die müssten mit Gewalt den Seeweg zur Türkei dicht machen, im Zweifel mit einer makaberen Version vom Spiel Schiffeversenken, sonst bleiben sie auf zehntausenden Flüchtlingen sitzen. Und selbst wenn die EU oder wer auch immer helfen würde, diesen Seeweg so abzusichern, dass fast keiner mehr durch kommt, dann wären die nächsten armen Schweine eben die Türkei oder der Libanon.

Und klar. Dann könnte sich Deutschland oder die EU mit Geld diesen Ländern an den Hals schmeißen (wird ja auch jetzt schon teilweise so praktiziert), damit sie für hummanitäre Flüchtlingsunterkünfte sorgen. Aber ob das Geld dann wirklich dort ankommt und wie human diese Bedingungen dann wirklich sind, kann niemand abschätzen, der nicht vor Ort ist. Und ob das die humanerer Art ist, um mit der Flüchtlingskrise umzugehen darf man auch anzweifeln.

Wenn man so rum spinnt, kommt man immer wieder an Punkte, wo man in moralische  Zwickmühlen gerät. Es gibt leider keine einfachen Antworten in dieser Sache. Und ich finde es nach wie vor begrüßenswert, dass sich Deutschland  nicht aus der Verantwortung duckt.
#
Bigbamboo schrieb:

Das UNHCR zu der dramatisch gestiegenen Zahl von Bootsflüchtlingen:


"Die Tatsache, dass Deutschland eine sehr generöse Asylpolitik hat, gehört mit zu den Faktoren", sagte Spindler.


http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_75964626/migration-un-im-oktober-mehr-mittelmeer-fluechtlinge-als-je-zuvor.html

Kurzes PS hierzu noch:

Ich finde es durchaus interessant, dass der obige Aspekt in der Berichterstattung weitgehend untergeht, siehe z.B.:

http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-unhcr-rekordzahl-101.html

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-11/vereinte-nationen-fluechtlinge-mittelmeer-oktober

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-im-oktober-flohen-218-000-ueber-das-mittelmeer-a-1060664.html

So richtig gut informiert fühle ich mich da nicht.
#
Bigbamboo schrieb:  


Bigbamboo schrieb:
Das UNHCR zu der dramatisch gestiegenen Zahl von Bootsflüchtlingen:


"Die Tatsache, dass Deutschland eine sehr generöse Asylpolitik hat, gehört mit zu den Faktoren", sagte Spindler.


http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_75964626/migration-un-im-oktober-mehr-mittelmeer-fluechtlinge-als-je-zuvor.html


Kurzes PS hierzu noch:


Ich finde es durchaus interessant, dass der obige Aspekt in der Berichterstattung weitgehend untergeht, siehe z.B.:


http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-unhcr-rekordzahl-101.html


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-11/vereinte-nationen-fluechtlinge-mittelmeer-oktober


http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-im-oktober-flohen-218-000-ueber-das-mittelmeer-a-1060664.html


So richtig gut informiert fühle ich mich da nicht.

Da hast du mr aber eine Nuss zu knacken gegeben. Ich musste richtig tief recherchieren, bis ich auf die Lösung gekommen bin:

Sowohl t-online wie auch die Zeit zitieren ein Interview, dass William Spindler der dpa gegeben hat. Dabei lässt die Zeit den ersten Teil des Zitats, in dem von der generösen deutschen Politik die Rede ist, weg. T-online zitiert beide Teile, also auch, dass die Furcht vor einer baldigen Änderung dieser Politik die Rekordzahl verursacht. Diesen Teil lässt du leider unerwähnt. T-online macht dabei allerdings einen Übersetzungsfehler, denn bezüglich der generösen Flüchtlingspolitik sagt Spindler, Deutschland "has had", also "hatte gehabt". T-online macht daraus "hat".
Und warum erwähnen Tagesschau und Spiegel das gar nicht? Nun, sie zitieren ein Interview, das Adrian Edwards, ebenfalls UNHCR, der afp gegeben hat. Und der sagt das eben nicht.
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Bigbamboo schrieb:

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.

Man kann das ja mal weiter denken. Nehmen wir an, die deutsche Politik denkt so und geht dementsprechend vor. Und nehmen wir auch an, sie schafft es (in meinen Augen zwar sehr unrealistisch, aber hey!) die Grenze nach Österreich für Flüchtlinge irgendwie abzuriegeln ohne dass der deutsche Ski-Urlauber mit beeinträchtigungen hinter dem Inntal-Dreieck rechnen muss. Die erste Reaktion von Österreich wäre vermutlich: "Wer aus Slowenien kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf." und so würde sich dann ein Rückstau bilden. Wie gesagt: Ich halte es nicht für realistisch (eher für ausgeschlossen), dass die jeweiligen Grenzen abgeriegelt werden können. Aber nehmen wir es an: Die ersten armen Schweine wären dann die Griechen. Die müssten mit Gewalt den Seeweg zur Türkei dicht machen, im Zweifel mit einer makaberen Version vom Spiel Schiffeversenken, sonst bleiben sie auf zehntausenden Flüchtlingen sitzen. Und selbst wenn die EU oder wer auch immer helfen würde, diesen Seeweg so abzusichern, dass fast keiner mehr durch kommt, dann wären die nächsten armen Schweine eben die Türkei oder der Libanon.

Und klar. Dann könnte sich Deutschland oder die EU mit Geld diesen Ländern an den Hals schmeißen (wird ja auch jetzt schon teilweise so praktiziert), damit sie für hummanitäre Flüchtlingsunterkünfte sorgen. Aber ob das Geld dann wirklich dort ankommt und wie human diese Bedingungen dann wirklich sind, kann niemand abschätzen, der nicht vor Ort ist. Und ob das die humanerer Art ist, um mit der Flüchtlingskrise umzugehen darf man auch anzweifeln.

Wenn man so rum spinnt, kommt man immer wieder an Punkte, wo man in moralische  Zwickmühlen gerät. Es gibt leider keine einfachen Antworten in dieser Sache. Und ich finde es nach wie vor begrüßenswert, dass sich Deutschland  nicht aus der Verantwortung duckt.
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Brodowin schrieb:

Und ich finde es nach wie vor begrüßenswert, dass sich Deutschland  nicht aus der Verantwortung duckt.

Zweifelsohne!

Persönlich denke ich nur, man hätte es etwas geschickter tun können, ohne auch nur einen Millimeter weniger humanitär zu handeln, eventuell sogar ganz im Gegenteil.
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Bigbamboo schrieb:  


Bigbamboo schrieb:
Das UNHCR zu der dramatisch gestiegenen Zahl von Bootsflüchtlingen:


"Die Tatsache, dass Deutschland eine sehr generöse Asylpolitik hat, gehört mit zu den Faktoren", sagte Spindler.


http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_75964626/migration-un-im-oktober-mehr-mittelmeer-fluechtlinge-als-je-zuvor.html


Kurzes PS hierzu noch:


Ich finde es durchaus interessant, dass der obige Aspekt in der Berichterstattung weitgehend untergeht, siehe z.B.:


http://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-unhcr-rekordzahl-101.html


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-11/vereinte-nationen-fluechtlinge-mittelmeer-oktober


http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-im-oktober-flohen-218-000-ueber-das-mittelmeer-a-1060664.html


So richtig gut informiert fühle ich mich da nicht.

Da hast du mr aber eine Nuss zu knacken gegeben. Ich musste richtig tief recherchieren, bis ich auf die Lösung gekommen bin:

Sowohl t-online wie auch die Zeit zitieren ein Interview, dass William Spindler der dpa gegeben hat. Dabei lässt die Zeit den ersten Teil des Zitats, in dem von der generösen deutschen Politik die Rede ist, weg. T-online zitiert beide Teile, also auch, dass die Furcht vor einer baldigen Änderung dieser Politik die Rekordzahl verursacht. Diesen Teil lässt du leider unerwähnt. T-online macht dabei allerdings einen Übersetzungsfehler, denn bezüglich der generösen Flüchtlingspolitik sagt Spindler, Deutschland "has had", also "hatte gehabt". T-online macht daraus "hat".
Und warum erwähnen Tagesschau und Spiegel das gar nicht? Nun, sie zitieren ein Interview, das Adrian Edwards, ebenfalls UNHCR, der afp gegeben hat. Und der sagt das eben nicht.
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stefank schrieb:

Sowohl t-online wie auch die Zeit zitieren ein Interview, dass William Spindler der dpa gegeben hat

Haste mal einen Link, damit ich mir die Suche sparen kann?

stefank schrieb:

Dabei lässt die Zeit den ersten Teil des Zitats, in dem von der generösen deutschen Politik die Rede ist, weg.

Was eben dazu führt, dass ich mich nicht gut informiert fühle.

stefank schrieb:

T-online zitiert beide Teile, also auch, dass die Furcht vor einer baldigen Änderung dieser Politik die Rekordzahl verursacht.

T-Online führt nur ein Zitat.

stefank schrieb:

Diesen Teil lässt du leider unerwähnt.

Ich hab' sogar noch viel mehr weggelassen, da dies alles mit der ursprünglichen Fragestellung nichts zu tun hat.

stefank schrieb:

Und warum erwähnen Tagesschau und Spiegel das gar nicht? Nun, sie zitieren ein Interview, das Adrian Edwards, ebenfalls UNHCR, der afp gegeben hat. Und der sagt das eben nicht.

Zumindest der Spiegel gibt auch die dpa als Quelle an.
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Brodowin schrieb:

Man kann ja mal rein hypothetisch annehmen, Deutschland hätte noch so was wie eine EU-Außengrenze.

Ich hatte die Tage in meinen Überlegungen angenommen, z.B. Frankreich hätten einen Krieg / Bürgerkrieg.

Da bin ich mir sicher, dass hier Tür und Tor geöffnet würden, an den Grenzen riesige Lager entstünden und wohl nahezu jeder zusammen rücken würde.

U.a. auch deshalb, weil die Franzosen die an unsere Grenze kommen unmittelbar bedroht wären und weil man wohl davon ausgehen kann, dass nach Kriegsende die 99% wieder in ihre Heimat zurück kehren würden.

Die aktuelle Lage stellt sich in meinen Augen doch leicht anders da: Wer aus Österreich kommt, muss dort keine Bombenangriffe fürchten und sucht hier auch eher nicht vorübergehend Unterschlupf.
#
Bigbamboo schrieb:

U.a. auch deshalb, weil die Franzosen die an unsere Grenze kommen unmittelbar bedroht wären und weil man wohl davon ausgehen kann, dass nach Kriegsende die 99% wieder in ihre Heimat zurück kehren würden.

Kommt darauf an.
Auch der Franzose verhält sich rational.
Wenn er hier in wichtigen Bereichen besser versorgt wird als daheim gehen keine 99% zurück. Zumindest nicht freiwillig.
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Anita1950 schrieb:

Was wäre deine Alternative?

Vorab: Ich muss kein Koch sein, um das Essen zu kritisieren.

Was mir jedoch bisher so eingefallen ist:

  • Eine EU-weite Flüchtlingsaufnahmequote von sagen wir 1% der Bevölkerung p.a. festlegen; bei Erreichen der Grenze keine weitere Aufnahme, kein Familiennachzug; Abschiebungen schaffen wieder neue Plätze
  • Verteilung auf die EU-Länder per Losverfahren
  • Einreise nur direkt aus den betroffenen Ländern bzw. Nachbarländern, d.h. keine Balkanroute, keine Schleuser-Schiffe, etc.
  • Die EU-Außengrenzen schließen (und notfalls auch verteidigen)
Das mal ganz grob.
#
Bigbamboo schrieb:  


Anita1950 schrieb:
Was wäre deine Alternative?


Vorab: Ich muss kein Koch sein, um das Essen zu kritisieren.


Was mir jedoch bisher so eingefallen ist:


Eine EU-weite Flüchtlingsaufnahmequote von sagen wir 1% der Bevölkerung p.a. festlegen; bei Erreichen der Grenze keine weitere Aufnahme, kein Familiennachzug; Abschiebungen schaffen wieder neue Plätze
Verteilung auf die EU-Länder per Losverfahren
Einreise nur direkt aus den betroffenen Ländern bzw. Nachbarländern, d.h. keine Balkanroute, keine Schleuser-Schiffe, etc.
Die EU-Außengrenzen schließen (und notfalls auch verteidigen)
Das mal ganz grob.

in der Theorie gut, was passiert wenn die Lage sich in Syrien weiter verschärft? Davon abgesehen, werden sich die Menschen dort nicht aufhalten lassen, dann wäre ja Dein letzter Punkt (Verteidigung) relevant, damit hätte ich erhebliche Bauchschmerzen .....


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