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Flüchtlingsdrama in Europa - Teil 1


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 17. Juli 2018, 21:47 Uhr um 21:47 Uhr gesperrt weil:
Geht hier weiter: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/130980
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Al Dente schrieb:

Du schilderst Tatbestände, die wahrscheinlich richtig sind, und behauptest dass Otto Normalbürger dafür verantwortlich ist.

Erklär doch mal. Zum Beispiel einer meiner Omas, die trotz Kindererziehung und Berufstätigkeit mit einer kargen Rente auszukommen hat. Vermutlich gibt sie durch ihre Spende an ein Kinderhilfswerk prozentual mehr von ihrem "Wohlstand" ab als mancher schwätzende Weltenretter.
Erklär ihr doch mal warum sie Schuldgefühle haben soll weil sie ein Handy besitzt, dass möglicherweise in einem chinesischen Ausbeuterbetrieb montiert wurde. Und welchen Anteil hat sie an der Misere in Afrika, was hat sie falsch gemacht?
Aber bitte konkret und ohne Geschwurbel (ein bisschen Achtsamkeit, ein bisschen Empathie usw.).  

Danke


Ich weiß zwar nicht, warum wir über deine Oma reden und nicht über dich, aber gerne. Punkt 1: es geht nicht um Schuld. Das Wort "Schuld" kommt in meinem Beitrag nicht vor, es geht um Verantwortung. Deine Oma gehört zum Weltwirtschaftssystem, indem sie konsumiert. Und sie möchte konsumieren und sie möchte das zu einem bestimmten Preis tun. Damit schafft sie einen Markt. Und dieser Markt wird bedient. Wenn deine Oma bei ihrem Handy darauf achten würde, dass es fair produziert und gehandelt wird und bereit wäre, dafür einen entsprechend hohen Preis zu zahlen, hätten wir diese Debatte hier nicht. Natürlich hat deine Oma eine geringe Rente und kann gewisse Preise nicht zahlen (wahrscheinlich nehmen wir sie deshalb als emotionalisierendes Einzelbeispiel und nicht den Normalverdiener, geschweige denn die Gesamtheit der Verbraucher). Und dann hat sie eine Abwägung getroffen. Sie möchte kommunizieren und das war ihr in diesem Moment wichtiger. Das ist verständlich, aber es ändert nichts an der Verantwortung.
Ich weiß, du möchtest das gerne alles auf "das System" und den Kapitalismus schieben. Dann musst du dein Handeln nicht hinterfragen, es waren dann andere, auf die du keinen Einfluss hast. Aber man kann sich nicht aus dem System herausziehen, keiner von uns kann das. Jeder hat Handlungsoptionen. Du willst für dein Handy nur 100 Euro zahlen? Dann rechtfertigt sich dieser Preis aus Deals mit Warlords über Rohstoffe und Akkordarbeit in der Herstellung. Ist so. Du willst deinen Urlaub in Thailand verbringen oder im Stadtverkehr einen SUV fahren? Dann hinterlässt du einen entsprechenden CO2-Fußabdruck und verursachst Umweltschäden. Dir ist wurscht, wo dein T-Shirt herkommt? Dann könnte es sein, dass da ein zehnjähriges Mädchen dran genäht hat, statt in die Schule zu gehen. Das ist so. Und das gilt für meine T-Shirts und meine Handys und meinen ganzen Kram genauso. Und für das Zeug von deiner Oma gilt das im gleichen Ausmaß. Alter und niedrige Rente ziehen sie nicht aus der Verantwortung.
Und ich sage dir noch was (und das darfst du auch deiner Oma ausrichten): Unser Wohlstand ist kein Naturgesetz und er ist ganz sicher kein Naturrecht. Vielleicht können wir es vor uns selber rechtfertigen, dass wir mehr haben als Leute in Gambia oder Afghanistan oder Bangladesch. Aber glaubst du, die kommen deswegen nicht? Glaubst du, die haben kein Recht auf ihren Anteil? Wir schulden ihnen diesen Anteil. Du und ich und deine Oma genauso.
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brockman schrieb:

Wenn deine Oma bei ihrem Handy darauf achten würde, dass es fair produziert und gehandelt wird und bereit wäre, dafür einen entsprechend hohen Preis zu zahlen, hätten wir diese Debatte hier nicht. Natürlich hat deine Oma eine geringe Rente und kann gewisse Preise nicht zahlen (wahrscheinlich nehmen wir sie deshalb als emotionalisierendes Einzelbeispiel und nicht den Normalverdiener, geschweige denn die Gesamtheit der Verbraucher).

OK, werde es meinem emontionalisierenden Einzelbeispiel so mitteilen.
Hast Du auch noch einen guten Rat wie sie ein fair produziertes und gehandeltes Handy erkennt, bzw. ab welchem Preis es ganz sicher ein fair produziert und gehandeltes Handy ist?

brockman schrieb:

Du willst für dein Handy nur 100 Euro zahlen? Dann rechtfertigt sich dieser Preis aus Deals mit Warlords über Rohstoffe und Akkordarbeit in der Herstellung. Ist so.

Möglich wärs, jetzt kann ich noch besser nachvollziehen, warum Fussball- oder andere Fans sich Trikots für gefühlt exorbitant hohe Preise kaufen. Das müssen ja dann  moralisch untadelig  hergestellte Produkte sein mit dem man dem Warlord den Stinkefinger zeigen und Fluchtursachen bekämpfen kann.  Oder verdienen sich doch nur Schlaumeier goldene Nasen daran und lassen trotzdem in Hinterasien oder anderswo unter zweifelhaften Bedingungen fertigen?
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Vorab zwei grundsätzliche Bemerkungen:

1. Es geht nicht darum, dass deine Oma Schuldgefühle entwickelt. Es geht auch nicht um ihre karge Rente oder ihre Spende an ein Kinderhilfswerk. Es geht lediglich darum, dass wir verstehen, warum diese Flüchtlingsbewegungen existieren. Und welchen Anteil wir, nicht nur die Staaten, sondern auch die "Normalbürger" daran haben.
2. Du wirst im Folgenden gleich sehen, dass Achtsamkeit und Empathie kein Geschwurbel sind.

Du willst wissen, welchen Anteil ein "Normalbürger" an der Misere in Afrika hat? Hier gerne ein paar Beispiele:

a) indem er z. B. ein Hühnchen verzehrt, das aus Massentierhaltung stammt. Was das mit Afrika zu tun hat? Ganz einfach: der Produzent solcher Lebensmittel kann diese inzwischen derart billig herstellen, dass er in der Lage ist, diese aufgrund der niedrigen Transportkosten zu Dumpingpreisen nach Afrika zu exportieren. Dort zerstört er die regionalen Märkte, entzieht den ansässigen Bauern ihre Lebensgrundlage. Das gleiche gilt im Übrigen für Produkte wie Tomaten und Milch(pulver).
Gleichzeitig schließt die EU mit den afrikanischen Staaten Handelsabkommen ab, die nahezu ausschließlich zum Vorteil der EU sind. Sie verbieten den afrikanischen Staaten, sich durch Zölle von solchen Dumpingexporten zu schützen. Du kannst gerne selbst einmal recherchieren, wie solche Handelsabkommen zustande kommen.

b) indem er Öl und Kohle verbraucht. Der aus unserem fossilen Energieverbrauch befeuerte Klimawandel trifft Afrika besonders hart, zum Beispiel durch Dürre. Dies wiederum befördert die Destabilisierung von Staaten in der Region. Auch die von Europa, besonders auch von Deutschland betriebene Politik der Rohstoffsicherung ist fragwürdig.
Bei der Förderung werden häufig Menschenrechte missachtet. Mit Billigprodukten nehmen wir zunehmend Menschenrechtsverletzungen als eine Fluchtursache in Kauf.

Die Beispiele sind beliebig fortsetzbar. Fisch hatten wir ja schon. Einfach mal ein bisschen recherchieren.

Nur noch eine Zahl: der Anteil an regional erzeugten oder (bei Import) fair gehandelten Lebensmitteln in Deutschland liegt bei unter 10 %. Das bedeutet: über 90 % aller Konsumenten in Deutschland ist es ziemlich schnuppe, wo ihre Lebensmittel oder andere Produkte herkommen und was ihre Erzeugung anrichtet. Gleichzeitig ist bereits jetzt jede fünfte Neuzulassung eines Pkw ein spritfressender SUV.

Und du nennst Begriffe wie "Achtsamkeit" und "Empathie" Geschwurbel.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Vorab zwei grundsätzliche Bemerkungen:

1. Es geht nicht darum, dass deine Oma Schuldgefühle entwickelt. Es geht auch nicht um ihre karge Rente oder ihre Spende an ein Kinderhilfswerk. Es geht lediglich darum, dass wir verstehen, warum diese Flüchtlingsbewegungen existieren. Und welchen Anteil wir, nicht nur die Staaten, sondern auch die "Normalbürger" daran haben.
2. Du wirst im Folgenden gleich sehen, dass Achtsamkeit und Empathie kein Geschwurbel sind.

Du willst wissen, welchen Anteil ein "Normalbürger" an der Misere in Afrika hat? Hier gerne ein paar Beispiele:

a) indem er z. B. ein Hühnchen verzehrt, das aus Massentierhaltung stammt. Was das mit Afrika zu tun hat? Ganz einfach: der Produzent solcher Lebensmittel kann diese inzwischen derart billig herstellen, dass er in der Lage ist, diese aufgrund der niedrigen Transportkosten zu Dumpingpreisen nach Afrika zu exportieren. Dort zerstört er die regionalen Märkte, entzieht den ansässigen Bauern ihre Lebensgrundlage. Das gleiche gilt im Übrigen für Produkte wie Tomaten und Milch(pulver).

Vorab eine Bemerkung zum qualitativen Inhalt Deiner Erläuterungen:
Bei Dumping gehts im Grundsatz um den Verkauf von Waren unter den Herstellkosten. Das haben Hersteller, die "derart billig" produzieren nicht unbedingt nötig.

Aber gehen wir doch zu Deinen Hühnchen:
Wenn ich Dich richtig verstehe bist Du gegen Massentierhaltung. Ok, gefällt mir auch nicht.
Sie ist aber Realität, auch im Biobereich und wer sie abschaffen will sollte sagen wo Eier, Fleisch, Daunen usw. herkommen sollen. Vermutlich wird es die Produkte dann nicht mehr geben, zumindest nicht mehr für die breite Masse.   Eine Weihnachtsgans, die beim Ökobauern im Garten herumlaufen durfte kann schon mal an die 100 EURO kosten,  die fällt dann leider für meine Oma flach.

Ob mit derartigen Veränderungen bei uns Fluchtursachen beseitigt werden? zweifelhaft aber möglich, evtl. mit Massenproduktion aller Art in Afrika. Oder wie willst Du eine vernünftige Ernährung bei einem explosionsartigen Bevölkerungszuwachs in Afrika sicherstellen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Vorab zwei grundsätzliche Bemerkungen:

1. Es geht nicht darum, dass deine Oma Schuldgefühle entwickelt. Es geht auch nicht um ihre karge Rente oder ihre Spende an ein Kinderhilfswerk. Es geht lediglich darum, dass wir verstehen, warum diese Flüchtlingsbewegungen existieren. Und welchen Anteil wir, nicht nur die Staaten, sondern auch die "Normalbürger" daran haben.
2. Du wirst im Folgenden gleich sehen, dass Achtsamkeit und Empathie kein Geschwurbel sind.

Du willst wissen, welchen Anteil ein "Normalbürger" an der Misere in Afrika hat? Hier gerne ein paar Beispiele:

a) indem er z. B. ein Hühnchen verzehrt, das aus Massentierhaltung stammt. Was das mit Afrika zu tun hat? Ganz einfach: der Produzent solcher Lebensmittel kann diese inzwischen derart billig herstellen, dass er in der Lage ist, diese aufgrund der niedrigen Transportkosten zu Dumpingpreisen nach Afrika zu exportieren. Dort zerstört er die regionalen Märkte, entzieht den ansässigen Bauern ihre Lebensgrundlage. Das gleiche gilt im Übrigen für Produkte wie Tomaten und Milch(pulver).

Vorab eine Bemerkung zum qualitativen Inhalt Deiner Erläuterungen:
Bei Dumping gehts im Grundsatz um den Verkauf von Waren unter den Herstellkosten. Das haben Hersteller, die "derart billig" produzieren nicht unbedingt nötig.

Aber gehen wir doch zu Deinen Hühnchen:
Wenn ich Dich richtig verstehe bist Du gegen Massentierhaltung. Ok, gefällt mir auch nicht.
Sie ist aber Realität, auch im Biobereich und wer sie abschaffen will sollte sagen wo Eier, Fleisch, Daunen usw. herkommen sollen. Vermutlich wird es die Produkte dann nicht mehr geben, zumindest nicht mehr für die breite Masse.   Eine Weihnachtsgans, die beim Ökobauern im Garten herumlaufen durfte kann schon mal an die 100 EURO kosten,  die fällt dann leider für meine Oma flach.

Ob mit derartigen Veränderungen bei uns Fluchtursachen beseitigt werden? zweifelhaft aber möglich, evtl. mit Massenproduktion aller Art in Afrika. Oder wie willst Du eine vernünftige Ernährung bei einem explosionsartigen Bevölkerungszuwachs in Afrika sicherstellen?
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Eine Möglichkeit wäre alleine schon, das die ganzen großen Firmen die Luxusartikel wie Aloe Vera und co dort anpflanzen, dort raus zu schmeißen und dort einfach wieder Mais, Reis oder Getreide anzupflanzen, schon könnte man ein zwei Millionen Menschen mehr ernähren.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Spekulationen an der Börse mit Nahrungsmitteln, na sagen wir wenigstens die Grundnahrungsmitteln, komplett zu verbieten und die Preise halbwegs zu deckeln, damit auch die ärmsten der Armen sich ne Hand voll Getreide am Tag leisten zu können.

Das sind nur zwei, wenn auch krasse, Möglichkeiten die es gäbe, aber die Westliche Welt niemals drauf einlassen würde, weil dann ja wieder die Pfründe in Gefahr wären.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Vorab zwei grundsätzliche Bemerkungen:

1. Es geht nicht darum, dass deine Oma Schuldgefühle entwickelt. Es geht auch nicht um ihre karge Rente oder ihre Spende an ein Kinderhilfswerk. Es geht lediglich darum, dass wir verstehen, warum diese Flüchtlingsbewegungen existieren. Und welchen Anteil wir, nicht nur die Staaten, sondern auch die "Normalbürger" daran haben.
2. Du wirst im Folgenden gleich sehen, dass Achtsamkeit und Empathie kein Geschwurbel sind.

Du willst wissen, welchen Anteil ein "Normalbürger" an der Misere in Afrika hat? Hier gerne ein paar Beispiele:

a) indem er z. B. ein Hühnchen verzehrt, das aus Massentierhaltung stammt. Was das mit Afrika zu tun hat? Ganz einfach: der Produzent solcher Lebensmittel kann diese inzwischen derart billig herstellen, dass er in der Lage ist, diese aufgrund der niedrigen Transportkosten zu Dumpingpreisen nach Afrika zu exportieren. Dort zerstört er die regionalen Märkte, entzieht den ansässigen Bauern ihre Lebensgrundlage. Das gleiche gilt im Übrigen für Produkte wie Tomaten und Milch(pulver).

Vorab eine Bemerkung zum qualitativen Inhalt Deiner Erläuterungen:
Bei Dumping gehts im Grundsatz um den Verkauf von Waren unter den Herstellkosten. Das haben Hersteller, die "derart billig" produzieren nicht unbedingt nötig.

Aber gehen wir doch zu Deinen Hühnchen:
Wenn ich Dich richtig verstehe bist Du gegen Massentierhaltung. Ok, gefällt mir auch nicht.
Sie ist aber Realität, auch im Biobereich und wer sie abschaffen will sollte sagen wo Eier, Fleisch, Daunen usw. herkommen sollen. Vermutlich wird es die Produkte dann nicht mehr geben, zumindest nicht mehr für die breite Masse.   Eine Weihnachtsgans, die beim Ökobauern im Garten herumlaufen durfte kann schon mal an die 100 EURO kosten,  die fällt dann leider für meine Oma flach.

Ob mit derartigen Veränderungen bei uns Fluchtursachen beseitigt werden? zweifelhaft aber möglich, evtl. mit Massenproduktion aller Art in Afrika. Oder wie willst Du eine vernünftige Ernährung bei einem explosionsartigen Bevölkerungszuwachs in Afrika sicherstellen?
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Al Dente schrieb:

Vorab eine Bemerkung zum qualitativen Inhalt Deiner Erläuterungen:
Bei Dumping gehts im Grundsatz um den Verkauf von Waren unter den Herstellkosten. Das haben Hersteller, die "derart billig" produzieren nicht unbedingt nötig.


das ist falsch bzw. unzulänglich wiedergegeben.

falls es um export geht, bezieht sich der begriff dumping auf die herstellkosten auf den märkten des exportlandes.
und genau das ist das problem bei dem hühnchenbeispiel, daß afrikanische hersteller ihr geflügel nicht mehr verkaufen können. in solchen ländern reden wir am ende oft auch noch davon, daß fleisch nicht jeden tag auf den tisch kommen muß, wie das hier der fall ist, sondern auch mal tage ohne oder mit sehr wenig fleisch dabei sind.
denn wenn ich bereit bin, nicht jeden tag fleisch essen zu müssen, bin auch auch ratzfatz nicht mehr bei der notwendigkeit fleisch zu billigstpreisen herstellen zu müssen und kann durchaus bessere lebensbedingungen für tiere zulassen.

es ist der anspruch alles immer und sofort haben zu müssen, das schnitzel für 3,5 in der mittagskantine, die gans für 40 euro und das handy für 100 euro. dabei hat fairphone vorgemacht, daß faire produktionsbedingungen nicht dazu führen müssen, daß ein handy exorbitant teuer wird, sondern im verkaufspreis mit lediglich 20-40 euro zu buche schlagen.

was die 100€ für die weihnachtsgans deiner oma angeht, kenne ich deine oma zwar nicht, würde aber vermuten, daß die alte dame die gans nicht alleine essen kann.

wenn man sich jetzt überlegt, daß 6-8 leute von einer weihnachtsgans satt werden können, dann sind die 100€ gar nicht mehr so teuer, falls sich dann der sorgende enkel vielleicht noch an der gans beteiligt, wird es auch für die oma erschwinglich.

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Al Dente schrieb:

Vorab eine Bemerkung zum qualitativen Inhalt Deiner Erläuterungen:
Bei Dumping gehts im Grundsatz um den Verkauf von Waren unter den Herstellkosten. Das haben Hersteller, die "derart billig" produzieren nicht unbedingt nötig.


das ist falsch bzw. unzulänglich wiedergegeben.

falls es um export geht, bezieht sich der begriff dumping auf die herstellkosten auf den märkten des exportlandes.
und genau das ist das problem bei dem hühnchenbeispiel, daß afrikanische hersteller ihr geflügel nicht mehr verkaufen können. in solchen ländern reden wir am ende oft auch noch davon, daß fleisch nicht jeden tag auf den tisch kommen muß, wie das hier der fall ist, sondern auch mal tage ohne oder mit sehr wenig fleisch dabei sind.
denn wenn ich bereit bin, nicht jeden tag fleisch essen zu müssen, bin auch auch ratzfatz nicht mehr bei der notwendigkeit fleisch zu billigstpreisen herstellen zu müssen und kann durchaus bessere lebensbedingungen für tiere zulassen.

es ist der anspruch alles immer und sofort haben zu müssen, das schnitzel für 3,5 in der mittagskantine, die gans für 40 euro und das handy für 100 euro. dabei hat fairphone vorgemacht, daß faire produktionsbedingungen nicht dazu führen müssen, daß ein handy exorbitant teuer wird, sondern im verkaufspreis mit lediglich 20-40 euro zu buche schlagen.

was die 100€ für die weihnachtsgans deiner oma angeht, kenne ich deine oma zwar nicht, würde aber vermuten, daß die alte dame die gans nicht alleine essen kann.

wenn man sich jetzt überlegt, daß 6-8 leute von einer weihnachtsgans satt werden können, dann sind die 100€ gar nicht mehr so teuer, falls sich dann der sorgende enkel vielleicht noch an der gans beteiligt, wird es auch für die oma erschwinglich.

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Danke, Xaver.

Ergänzend: Man schaue sich doch nur mal die Situation auf dem Textilsektor an: wären alle in Fernost hergestellten Textilien hier im Laden nur 10 Cent teurer, wären die Probleme dort bzgl. Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen etc. gelöst. 10 Cent. Also: statt 2,80 Euro pro T-Shirt bei H&M oder kik 2,90 Euro.

Zum konkreten Fall Afrika & Ernährung: man weiß heute längst, dass die Ernährung von sieben Milliarden Menschen weltweit kein Problem darstellt - wenn man es richtig macht. Ein Ansatz dazu hier aus der linksgrün versifften WELT:

https://www.welt.de/dieweltbewegen/article13623711/Kann-die-Erde-sieben-Milliarden-Menschen-ernaehren.html

Und das ist nur ein konservativer Ansatz. Es gibt wesentlich weitergehende, erfolgversprechendere Ansätze, die ich dir aber nicht zumuten möchte, weil sie zum Beispiel darauf fußen, dass im Moment 75 % aller produzierten Nahrungsmittel weltweit es gar nicht bis auf den Teller des Verbrauchers schaffen, sondern - weggeworfen werden.

Du siehst: es ist keine Frage des Könnens, sondern nur des Wollens. Irgendwann werden es auch alle begreifen, genauso wie es alle begriffen haben, dass man seine Fäkalien nicht in die Flüsse leitet. Die Frage ist nur - wann.
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Danke, Xaver.

Ergänzend: Man schaue sich doch nur mal die Situation auf dem Textilsektor an: wären alle in Fernost hergestellten Textilien hier im Laden nur 10 Cent teurer, wären die Probleme dort bzgl. Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen etc. gelöst. 10 Cent. Also: statt 2,80 Euro pro T-Shirt bei H&M oder kik 2,90 Euro.

Zum konkreten Fall Afrika & Ernährung: man weiß heute längst, dass die Ernährung von sieben Milliarden Menschen weltweit kein Problem darstellt - wenn man es richtig macht. Ein Ansatz dazu hier aus der linksgrün versifften WELT:

https://www.welt.de/dieweltbewegen/article13623711/Kann-die-Erde-sieben-Milliarden-Menschen-ernaehren.html

Und das ist nur ein konservativer Ansatz. Es gibt wesentlich weitergehende, erfolgversprechendere Ansätze, die ich dir aber nicht zumuten möchte, weil sie zum Beispiel darauf fußen, dass im Moment 75 % aller produzierten Nahrungsmittel weltweit es gar nicht bis auf den Teller des Verbrauchers schaffen, sondern - weggeworfen werden.

Du siehst: es ist keine Frage des Könnens, sondern nur des Wollens. Irgendwann werden es auch alle begreifen, genauso wie es alle begriffen haben, dass man seine Fäkalien nicht in die Flüsse leitet. Die Frage ist nur - wann.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Du siehst: es ist keine Frage des Könnens, sondern nur des Wollens. Irgendwann werden es auch alle begreifen, genauso wie es alle begriffen haben, dass man seine Fäkalien nicht in die Flüsse leitet. Die Frage ist nur - wann.
       


frühestens wenn es spitz auf knopf steht und negative prozesse nicht mehr eingefangen werden können. die deutschen autohersteller machen es uns ja vor. verboten heißt nur, dass man einen weg finden muss es zu umgehen. andere sehen gar keine probleme und halten die menschgemachten auswirkungen für einen fake. und wenn der feinstaub ein muslim wäre, dann wäre hier schon die hölle los.

ich habe im printspiegel gelesen, dass wissenschaftler davon aus gehen, dass 2050 jeder vierte mensch ein afrikaner sein wird. und wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst. und die aktuelle tendenz des klimawandels geht in die richtung, dass große teile afrikas noch mehr versteppen werden und fruchtbarer boden verloren geht.

ich werde langsam alt und habe keine kinder, mir könnte das alles völlig egal sein, nach mir die sintflut. so denke ich aber nicht und es wundert mich, dass einige die so denken in einem alter sind das vermuten lässt, dass ihnen die ganze schice um die ohren fliegen wird.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Du siehst: es ist keine Frage des Könnens, sondern nur des Wollens. Irgendwann werden es auch alle begreifen, genauso wie es alle begriffen haben, dass man seine Fäkalien nicht in die Flüsse leitet. Die Frage ist nur - wann.
       


frühestens wenn es spitz auf knopf steht und negative prozesse nicht mehr eingefangen werden können. die deutschen autohersteller machen es uns ja vor. verboten heißt nur, dass man einen weg finden muss es zu umgehen. andere sehen gar keine probleme und halten die menschgemachten auswirkungen für einen fake. und wenn der feinstaub ein muslim wäre, dann wäre hier schon die hölle los.

ich habe im printspiegel gelesen, dass wissenschaftler davon aus gehen, dass 2050 jeder vierte mensch ein afrikaner sein wird. und wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst. und die aktuelle tendenz des klimawandels geht in die richtung, dass große teile afrikas noch mehr versteppen werden und fruchtbarer boden verloren geht.

ich werde langsam alt und habe keine kinder, mir könnte das alles völlig egal sein, nach mir die sintflut. so denke ich aber nicht und es wundert mich, dass einige die so denken in einem alter sind das vermuten lässt, dass ihnen die ganze schice um die ohren fliegen wird.
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peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.
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peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.
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SGE_Werner schrieb:

peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.


Kann man das?
Ich würde sagen, wenn sich Storch und Petry mit der Flinte auf die Lauer legen, dann können sie die Flüchtlinge vielleicht eine Weile in Schach halten. Aber die große Massenwanderung aufhalten, das wird irgendwann schlicht nicht mehr funktionieren.
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peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.
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diese möglichkeit hatte man früher nicht und wird man heute auch nicht mehr haben, wenn genug menschen auf dem weg sind.

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peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.
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SGE_Werner schrieb:

Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.                                                        


das glaube ich nicht. erstens wird das vom volumen her schwierig und zweitens ginge das nur über einen rückschritt in die barbarei. und die großmächte die nicht so stark von der völkerwanderung betroffen sind, china, russland und die usa, würden das ganz genau beobachten wenn in deutschland die barbarei wieder ans tageslicht kommt.

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audioTom schrieb:

Den Schutz erhalten sie in Griechenland. Den Schutz erhalten sie in allen anderen (Transit-)Ländern auch. Sie marschieren aber weiter nach Deutschland, Österreich oder Schweden. Warum?

Wo würdest du denn hingehen, wenn du auf der Flucht wärst? In ein Land, das selbst seit Jahren am Boden liegt oder dorthin, wo du eine Chance siehst, Arbeit zu finden?

Und was ist das für eine Haltung, Griechenland, Italien und die anderen Anrainer mit dem Problem, das wir alle mitverursacht haben, alleine zu lassen? Respekt vor deiner Solidarität!
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WuerzburgerAdler schrieb:

Wo würdest du denn hingehen, wenn du auf der Flucht wärst?

Bei sehr vielen allein reisenden erwachsenen Männern streite ich ab das die wirklich auf der Flucht sind, das es so gefährlich in ihrem Land ist. Grund, sie lassen ihre Familien zurück in der angeblich großen Gefahr. Ich würde meine Frau und Kinder nicht zurück lassen wenn es dort so gefährlich ist das man fliehen muss, vor allem deshalb da es in vielen dieser Länder Sippenhaft gibt.

Dann erzählen diese allein reisenden erwachsenen Männer davon das es ihnen so schlecht ging und sie kein Geld hatten. Aber sie konnten 5-stellige (teilweise bis zu 6-stellige) Beträge für Fluchthelfer und Fluchtmöglichkeiten ausgeben. Wenn ich kein Geld habe kann ich sowas nicht stemmen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Wo würdest du denn hingehen, wenn du auf der Flucht wärst?

Bei sehr vielen allein reisenden erwachsenen Männern streite ich ab das die wirklich auf der Flucht sind, das es so gefährlich in ihrem Land ist. Grund, sie lassen ihre Familien zurück in der angeblich großen Gefahr. Ich würde meine Frau und Kinder nicht zurück lassen wenn es dort so gefährlich ist das man fliehen muss, vor allem deshalb da es in vielen dieser Länder Sippenhaft gibt.

Dann erzählen diese allein reisenden erwachsenen Männer davon das es ihnen so schlecht ging und sie kein Geld hatten. Aber sie konnten 5-stellige (teilweise bis zu 6-stellige) Beträge für Fluchthelfer und Fluchtmöglichkeiten ausgeben. Wenn ich kein Geld habe kann ich sowas nicht stemmen.
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Dazu muss man wissen, dass die Flucht selbst oft ungleich gefährlicher als alles andere ist. Flüchtlinge werden zu tausenden auf ihrem Weg (z.B. in Libyen) überfallen, massakriert, vergewaltigt, versklavt. Sie verhungern, verdursten oder sterben vor Erschöpfung. Auch die Überfahrt übers Meer ist wohl nicht ganz ohne Gefahren, wie wir wissen. Die allein reisenden Männer bauen einfach darauf, ihre Familien auf ungefährlichem Weg nachholen zu können, wenn sie selbst erst einmal anerkannt sind.

Zum Geld: man muss wohl davon ausgehen, dass die Leutchen ihre gesamten Ersparnisse an die Schlepper bezahlen mussten, sodass es schon nicht ganz unwahrscheinlich ist, dass sie bei ihrer Ankunft hier nichts mehr haben. Fest steht jedenfalls: dabei haben sie in der Regel wenig bis nichts. Und sie lassen ja praktisch alle Vermögenswerte in Sachform (Häuser, Autos etc.) zurück.

Schon allein diese Tatsachen lassen nicht vermuten, dass sich Flüchtlinge künftig auf ihrem Weg aufhalten lassen. Egal ob aus Kriegsgebieten oder aus Hungerzonen. Etwas Besseres als den Tod werden sie überall finden. Und wenn es mal nicht 500.000, sonder 5 Millionen sind möchte ich sehen, wie man die aufhalten will.

An der Beseitigung der Fluchtursachen führt kein Weg vorbei.
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SGE_Werner schrieb:

peter schrieb:

nd wenn diese afrikaner keine chance auf eine vernünftige lebensweise in ihren geburtsländern haben, dann werden sie sich dahin auf machen wo es wasser, nahrung und hoffnung gibt. so war das schon immer, bei jeder völkerwanderung. die meisten wurden durch armut oder klimaveränderungen ausgelöst.


Nur dass man heutzutage die Möglichkeiten hat, diese Völkerwanderung zu stoppen. Ich werde aber jetzt nicht ausführen, wie das dann aussehen würde.


Kann man das?
Ich würde sagen, wenn sich Storch und Petry mit der Flinte auf die Lauer legen, dann können sie die Flüchtlinge vielleicht eine Weile in Schach halten. Aber die große Massenwanderung aufhalten, das wird irgendwann schlicht nicht mehr funktionieren.
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Raggamuffin schrieb:

Aber die große Massenwanderung aufhalten, das wird irgendwann schlicht nicht mehr funktionieren.
       


Schlachtschiffe vor der afrikanischen Küste, Seeminen, Dauerbeschuss jedes Schiffes, das sich von der Küste weit entfernt, Minenfelder in der Sahara, Panzerdivisionen , Drohnenstartplätze etc. in Nordafrika und im Sinai, Minenfelder im Nahen Osten und der Türkei, biologische Waffen einsetzen, jegliche Reisen dorthin stoppen und notfalls noch genug Impfstoff bereithalten, falls es doch mal rüber schwappt, Atombomben auf afrikanische Großstädte, Waffenexporte stoppen (damit die sich nicht wehren können), Agent Orange auf die Felder der Bauern dort und und und... und wer doch noch rüber kommt, wird einfach gleich erschossen.

Ach Ragga, Du bist ein zu guter Mensch, Dir fehlt die Phantasie des Grauens. Der Westen hat die Möglichkeiten, einen gezielten Völkermord zu begehen und gewisse Gegenden auszulöschen. Und ich glaube, er wird diese Möglichkeiten auch einsetzen, wenn es so weit ist. Natürlich nicht mit der höchsten Eskalationsstufe als ersten Schritt. Aber das mit der "Flinte auf der Lauer legen" könnte einer der ersten sein.

Wir haben schon mal in einer eigentlich zivilisierten Gesellschaft Millionen von Menschen nur nach ihrer Religion aussortieren und planmäßig vernichten können. Warum sollten wir es mit viel größeren verfügbaren Mitteln nicht mit hunderten Millionen packen?

Und keine Sorge, ich befürworte keine der oben genannten Verbrechen.
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Und noch eines: Es gibt genug Menschen auch in diesem Land, die beim Minenlegen oder Schießen helfen würden. Das ist das Traurige.
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Was es hier so zu lesen gibt!

Und in Oberursel wird seit Tagen diskutiert warum eine gestandene Dame in den Supermarkt gefahren ist.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Wo würdest du denn hingehen, wenn du auf der Flucht wärst?

Bei sehr vielen allein reisenden erwachsenen Männern streite ich ab das die wirklich auf der Flucht sind, das es so gefährlich in ihrem Land ist. Grund, sie lassen ihre Familien zurück in der angeblich großen Gefahr. Ich würde meine Frau und Kinder nicht zurück lassen wenn es dort so gefährlich ist das man fliehen muss, vor allem deshalb da es in vielen dieser Länder Sippenhaft gibt.

Dann erzählen diese allein reisenden erwachsenen Männer davon das es ihnen so schlecht ging und sie kein Geld hatten. Aber sie konnten 5-stellige (teilweise bis zu 6-stellige) Beträge für Fluchthelfer und Fluchtmöglichkeiten ausgeben. Wenn ich kein Geld habe kann ich sowas nicht stemmen.
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propain schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Wo würdest du denn hingehen, wenn du auf der Flucht wärst?

Bei sehr vielen allein reisenden erwachsenen Männern streite ich ab das die wirklich auf der Flucht sind, das es so gefährlich in ihrem Land ist. Grund, sie lassen ihre Familien zurück in der angeblich großen Gefahr. Ich würde meine Frau und Kinder nicht zurück lassen wenn es dort so gefährlich ist das man fliehen muss, vor allem deshalb da es in vielen dieser Länder Sippenhaft gibt.

Dann erzählen diese allein reisenden erwachsenen Männer davon das es ihnen so schlecht ging und sie kein Geld hatten. Aber sie konnten 5-stellige (teilweise bis zu 6-stellige) Beträge für Fluchthelfer und Fluchtmöglichkeiten ausgeben. Wenn ich kein Geld habe kann ich sowas nicht stemmen.

Ich will jetzt nicht bestreiten, dass es unter den jungen Männern die ohne Familien geflüchtet sind, auch solche gibt, die aus purem Egoismus ihre Angehörigen zurück gelassen haben.
Allerdings möchte ich folgendes zu bedenken geben: In vielen eher armen oder strukturschwachen Regionen sammeln ganze Großfamilien Geld für die Schlepper, damit ein Familienmitglied aus dem Elend heraus kommt. Dies sind nicht selten die ältesten Söhne, die stärksten, die die eine gute Chance haben, die Flucht einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Die Hoffnung der Familie, der Auftrag der jungen Männer ist, möglichst Geld in der Ferne zu verdienen um die Familie daheim zu stützen, die Flucht weiterer Familienmitglieder zu ermöglichen oder schlicht damit die Anghörigen überleben können. Bei jungen Familienvätern geht es oft um den Versuch die Frau und die Kinder nachzuholen, oder zumindest Geld zur Versorgung der Familie zu schicken.
Zu unterstellen, solche Leute würden aus egoistischen, leichtfertigen Gründen ihre Heimat verlassen, finde ich problematisch. Hier scheint die gängige Propaganda der Rechten zu greifen.
Ein Wort noch zum Geld: Gerade Menschen aus eher wohlhabenden Verhältnissen, die Schlepper für eine komfortable Überfahrt kaufen können, neigen dazu, ihre Familien mitzunehmen. Eine "normale" Flucht bedeutet für junge Frauen ein absolutes lebensbedrohendes Szenario. Hier drohen Verschleppung, Versklavung und Zwangsprostitution. Gerade die die kein Geld haben reisen allein, weil es nicht für mehr reicht.
Familien die es irgendwie schaffen können, neigen auch oft dazu, dass alle Kinder aus einer Großfamilie zusammen mit einem Ehepaar losgeschickt werden.
Ich habe derzeit bspw eine Familie die aus einem Endzwanziger Ehepaar, deren beiden Kindern, einem 10 jährigen Bruder des Mannes sowie zwei 10 und 12 jährigen Neffen des Mannes besteht. Ein weiteres Kind eines weiteren Bruders hat die Flucht nicht überlebt. Auch hier wurde das Paar das die größten Chancen auf eine erfolgreiche Flucht hatte, mit allen Kindern der Familie losgeschickt. Der Vater der 10 und 12 jährigen Jungs wurde letztes Monat in der Heimat erschossen, die Mutter verschleppt.

Das sind nur ein paar Beispiele für Beweggründe warum Flucht so gestaltet wird. Wie immer lohnt sich genaues hinschauen und Vorsicht beim glauben einfacher Wahrheiten!
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Danke, Xaver.

Ergänzend: Man schaue sich doch nur mal die Situation auf dem Textilsektor an: wären alle in Fernost hergestellten Textilien hier im Laden nur 10 Cent teurer, wären die Probleme dort bzgl. Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen etc. gelöst. 10 Cent. Also: statt 2,80 Euro pro T-Shirt bei H&M oder kik 2,90 Euro.

Zum konkreten Fall Afrika & Ernährung: man weiß heute längst, dass die Ernährung von sieben Milliarden Menschen weltweit kein Problem darstellt - wenn man es richtig macht. Ein Ansatz dazu hier aus der linksgrün versifften WELT:

https://www.welt.de/dieweltbewegen/article13623711/Kann-die-Erde-sieben-Milliarden-Menschen-ernaehren.html

Und das ist nur ein konservativer Ansatz. Es gibt wesentlich weitergehende, erfolgversprechendere Ansätze, die ich dir aber nicht zumuten möchte, weil sie zum Beispiel darauf fußen, dass im Moment 75 % aller produzierten Nahrungsmittel weltweit es gar nicht bis auf den Teller des Verbrauchers schaffen, sondern - weggeworfen werden.

Du siehst: es ist keine Frage des Könnens, sondern nur des Wollens. Irgendwann werden es auch alle begreifen, genauso wie es alle begriffen haben, dass man seine Fäkalien nicht in die Flüsse leitet. Die Frage ist nur - wann.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Danke, Xaver.

Ergänzend: Man schaue sich doch nur mal die Situation auf dem Textilsektor an: wären alle in Fernost hergestellten Textilien hier im Laden nur 10 Cent teurer, wären die Probleme dort bzgl. Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen etc. gelöst. 10 Cent. Also: statt 2,80 Euro pro T-Shirt bei H&M oder kik 2,90 Euro.

Kann sein, die 10 Cent müssten nur auch für Problemlösungen eingesetzt werden und nicht in den Taschen von gierigen Schlaumeiern, wie Despoten, anderen Eliten und meiner Oma  verschwinden.

Aber auch mit dem Problemlösungsaufschlag hätte nach der Dumping-Hilfestellung  von Xaver, für die Du Dich gerade bedankt hast, die fernöstliche Textilindustrie  die deutsche Textilindustrie mit Dumpingpreisen ruiniert. Das regt Dich nicht sonderlich auf, scheint also gutes Dumping zu sein.
Und obendrein wären demnach die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft zum grossen Teil mit Dumpingpreisen erreicht worden.  Toll


Zum konkreten Fall Afrika & Ernährung: man weiß heute längst, dass die Ernährung von sieben Milliarden Menschen weltweit kein Problem darstellt - wenn man es richtig macht. Ein Ansatz dazu hier aus der linksgrün versifften WELT:

Kann auch sein, nur ganz sicher nicht mit der Methode Ökobauer und dem Verzicht auf effiziente Massenproduktionen.


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WuerzburgerAdler schrieb:

Danke, Xaver.

Ergänzend: Man schaue sich doch nur mal die Situation auf dem Textilsektor an: wären alle in Fernost hergestellten Textilien hier im Laden nur 10 Cent teurer, wären die Probleme dort bzgl. Kinderarbeit, Arbeitsbedingungen etc. gelöst. 10 Cent. Also: statt 2,80 Euro pro T-Shirt bei H&M oder kik 2,90 Euro.

Kann sein, die 10 Cent müssten nur auch für Problemlösungen eingesetzt werden und nicht in den Taschen von gierigen Schlaumeiern, wie Despoten, anderen Eliten und meiner Oma  verschwinden.

Aber auch mit dem Problemlösungsaufschlag hätte nach der Dumping-Hilfestellung  von Xaver, für die Du Dich gerade bedankt hast, die fernöstliche Textilindustrie  die deutsche Textilindustrie mit Dumpingpreisen ruiniert. Das regt Dich nicht sonderlich auf, scheint also gutes Dumping zu sein.
Und obendrein wären demnach die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft zum grossen Teil mit Dumpingpreisen erreicht worden.  Toll


Zum konkreten Fall Afrika & Ernährung: man weiß heute längst, dass die Ernährung von sieben Milliarden Menschen weltweit kein Problem darstellt - wenn man es richtig macht. Ein Ansatz dazu hier aus der linksgrün versifften WELT:

Kann auch sein, nur ganz sicher nicht mit der Methode Ökobauer und dem Verzicht auf effiziente Massenproduktionen.


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Al Dente, man ist es manchmal schon leid, allmorgendlich deine abstrusen Thesen zurechtrücken zu müssen, indem man Basiswissen vermittelt. Ich versuchs trotzdem mal:

Al Dente schrieb:

Kann sein, die 10 Cent müssten nur auch für Problemlösungen eingesetzt werden und nicht in den Taschen von gierigen Schlaumeiern, wie Despoten, anderen Eliten und meiner Oma  verschwinden.

Natürlich. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, wieviel der Unterschied ausmacht zwischen fairer und unfairer Bezahlung. Dass so etwas auch funktionieren kann sieht man an den Fairer-Kaffee-Initiativen. Es müssen also nicht immer die Despoten in der Welt dafür herhalten, dass wir keine fairen Preise bezahlen müssen.

Al Dente schrieb:

Aber auch mit dem Problemlösungsaufschlag hätte nach der Dumping-Hilfestellung  von Xaver, für die Du Dich gerade bedankt hast, die fernöstliche Textilindustrie  die deutsche Textilindustrie mit Dumpingpreisen ruiniert. Das regt Dich nicht sonderlich auf, scheint also gutes Dumping zu sein.

Das verstehe ich schon mal gleich gar nicht. Es ist doch die einheimische Textilindustrie, die diese Strukturen (Fertigung im Ausland) gesucht und errichtet hat.

Al Dente schrieb:

Und obendrein wären demnach die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft zum grossen Teil mit Dumpingpreisen erreicht worden.  Toll

Auch das verstehe ich nicht. Unsere Exporterfolge fußen in erster Linie auf Automobil, Chemie, Maschinenbau. Was soll das also?

Al Dente schrieb:

Kann auch sein, nur ganz sicher nicht mit der Methode Ökobauer und dem Verzicht auf effiziente Massenproduktionen.

Der am weitesten verbreitete Unsinn, der schon ans vollkommen Irre grenzt. Natürlich geht das ohne Massenproduktion. Das Gegenteil ist richtig: die Massenproduktion verursacht jedes Jahr Umweltschäden in Milliardenhöhe und wird uns alle noch teuer zu stehen kommen. Ein Beispiel:
Die Massenproduktion in der Landwirtschaft führt per Düngung zu einer Anreicherung der Böden mit Stickstoffen, die
ausgeschwemmt werden und ins Meer fließen. Dort verursachen sie das massive Algenwachstum, was dazu führt, dass die Meere absterben (Sauerstoffmangel). Bereits jetzt ist die Ostsee zu einem Fünftel tot.
Um die Stickstoffe wieder aus den Böden herauszuholen, müsste man in etwa dieselbe Menge an Geld aufwenden, wie die deutschen Bauern jährlich für ihre Düngemittel bezahlen: ca. 60 Milliarden Euro. Irgendwie schon irr, oder?
Von den Nitratbelastungen will ich gar nicht erst anfangen.

Wenn man etwas anders mit den Lebensmitteln umgehen würde, wäre die Ernährung selbst von mehr als 7 Milliarden Menschen per ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln kein Problem. Habe ich schon erwähnt, dass es von den derzeit erzeugten Lebensmitteln gerade mal 25 % bis auf den Teller des Verbrauchers schaffen?
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Al Dente, man ist es manchmal schon leid, allmorgendlich deine abstrusen Thesen zurechtrücken zu müssen, indem man Basiswissen vermittelt. Ich versuchs trotzdem mal:

Al Dente schrieb:

Kann sein, die 10 Cent müssten nur auch für Problemlösungen eingesetzt werden und nicht in den Taschen von gierigen Schlaumeiern, wie Despoten, anderen Eliten und meiner Oma  verschwinden.

Natürlich. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, wieviel der Unterschied ausmacht zwischen fairer und unfairer Bezahlung. Dass so etwas auch funktionieren kann sieht man an den Fairer-Kaffee-Initiativen. Es müssen also nicht immer die Despoten in der Welt dafür herhalten, dass wir keine fairen Preise bezahlen müssen.

Al Dente schrieb:

Aber auch mit dem Problemlösungsaufschlag hätte nach der Dumping-Hilfestellung  von Xaver, für die Du Dich gerade bedankt hast, die fernöstliche Textilindustrie  die deutsche Textilindustrie mit Dumpingpreisen ruiniert. Das regt Dich nicht sonderlich auf, scheint also gutes Dumping zu sein.

Das verstehe ich schon mal gleich gar nicht. Es ist doch die einheimische Textilindustrie, die diese Strukturen (Fertigung im Ausland) gesucht und errichtet hat.

Al Dente schrieb:

Und obendrein wären demnach die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft zum grossen Teil mit Dumpingpreisen erreicht worden.  Toll

Auch das verstehe ich nicht. Unsere Exporterfolge fußen in erster Linie auf Automobil, Chemie, Maschinenbau. Was soll das also?

Al Dente schrieb:

Kann auch sein, nur ganz sicher nicht mit der Methode Ökobauer und dem Verzicht auf effiziente Massenproduktionen.

Der am weitesten verbreitete Unsinn, der schon ans vollkommen Irre grenzt. Natürlich geht das ohne Massenproduktion. Das Gegenteil ist richtig: die Massenproduktion verursacht jedes Jahr Umweltschäden in Milliardenhöhe und wird uns alle noch teuer zu stehen kommen. Ein Beispiel:
Die Massenproduktion in der Landwirtschaft führt per Düngung zu einer Anreicherung der Böden mit Stickstoffen, die
ausgeschwemmt werden und ins Meer fließen. Dort verursachen sie das massive Algenwachstum, was dazu führt, dass die Meere absterben (Sauerstoffmangel). Bereits jetzt ist die Ostsee zu einem Fünftel tot.
Um die Stickstoffe wieder aus den Böden herauszuholen, müsste man in etwa dieselbe Menge an Geld aufwenden, wie die deutschen Bauern jährlich für ihre Düngemittel bezahlen: ca. 60 Milliarden Euro. Irgendwie schon irr, oder?
Von den Nitratbelastungen will ich gar nicht erst anfangen.

Wenn man etwas anders mit den Lebensmitteln umgehen würde, wäre die Ernährung selbst von mehr als 7 Milliarden Menschen per ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln kein Problem. Habe ich schon erwähnt, dass es von den derzeit erzeugten Lebensmitteln gerade mal 25 % bis auf den Teller des Verbrauchers schaffen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Al Dente, man ist es manchmal schon leid, allmorgendlich deine abstrusen Thesen zurechtrücken zu müssen, indem man Basiswissen vermittelt.

Sorry, das sollte so nicht da stehen. Es ist eher - wie so oft - einfach Unkenntnis, die aus deinen Aussagen spricht. Allerdings etwas, das man leicht selbst ändern kann.
Man kann jederzeit mit einem Ökobauern, einem Flüchtling, einem Flüchtlingshelfer, einem Klimaforscher an der nächsten Uni oder mit wem auch immer sprechen. Geht wirklich.
Oder googeln.
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Raggamuffin schrieb:

Aber die große Massenwanderung aufhalten, das wird irgendwann schlicht nicht mehr funktionieren.
       


Schlachtschiffe vor der afrikanischen Küste, Seeminen, Dauerbeschuss jedes Schiffes, das sich von der Küste weit entfernt, Minenfelder in der Sahara, Panzerdivisionen , Drohnenstartplätze etc. in Nordafrika und im Sinai, Minenfelder im Nahen Osten und der Türkei, biologische Waffen einsetzen, jegliche Reisen dorthin stoppen und notfalls noch genug Impfstoff bereithalten, falls es doch mal rüber schwappt, Atombomben auf afrikanische Großstädte, Waffenexporte stoppen (damit die sich nicht wehren können), Agent Orange auf die Felder der Bauern dort und und und... und wer doch noch rüber kommt, wird einfach gleich erschossen.

Ach Ragga, Du bist ein zu guter Mensch, Dir fehlt die Phantasie des Grauens. Der Westen hat die Möglichkeiten, einen gezielten Völkermord zu begehen und gewisse Gegenden auszulöschen. Und ich glaube, er wird diese Möglichkeiten auch einsetzen, wenn es so weit ist. Natürlich nicht mit der höchsten Eskalationsstufe als ersten Schritt. Aber das mit der "Flinte auf der Lauer legen" könnte einer der ersten sein.

Wir haben schon mal in einer eigentlich zivilisierten Gesellschaft Millionen von Menschen nur nach ihrer Religion aussortieren und planmäßig vernichten können. Warum sollten wir es mit viel größeren verfügbaren Mitteln nicht mit hunderten Millionen packen?

Und keine Sorge, ich befürworte keine der oben genannten Verbrechen.
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SGE_Werner schrieb:

Ach Ragga, Du bist ein zu guter Mensch, Dir fehlt die Phantasie des Grauens.


Vielleicht hast du recht

Allerdings sehe ich das von dir beschriebene Szenario bereits als absoluten Kriegszustand. Wenn dieser Fall eintreten würde, hätte sich die vermeintliche "westliche Zivilisation" schon so dermaßen zerlegt, dass auch rechte Politiker andere Sorgen hätten, als ein paar Schlauchboote auf dem Mittelmeer.
Ich denke Forderungen nach Abschottung und Grenzschutz kann man stellen, solange hier alles friedlich ist und sich die Kosten im Rahmen halten. Wenn aber von überall Massen an die Zäune drängen, wird man diese nicht lange halten können.
Wie Jeff Goldblum in Jurassic Park sagte: Das Leben findet einen Weg.


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