Die Eintracht spielt am Montag zu Hause, Beve, Pia und der silberne Golf waren trotzdem unterwegs. Spontantrip zum Auswärtsspiel des FSV Frankfurt beim VFL Bochum. Und so gibt es jetzt neben der "Net Uffresche"- jetzt auch noch die "Mann-sind-wir-bescheuert-Tour".
"Mann sind wir bescheuert meinte Pia – und sie hatte nicht ganz unrecht: Statt durch Frankfurt zu radeln und Burger zu futtern, standen wir nun nach nahezu fünfstündiger Fahrt 240 km entfernt von der Heimat beim Spiel zweier Mannschaften der Zweiten Liga, die uns nicht wirklich erwärmen konnten. VFL Bochum vs FSV Frankfurt 0:0 nach 45 Minuten vor etwas über 12.300 Zuschauern, davon 50 Frankfurter ohne Banner oder gar Support."
Mehr wissen wollen über den gefährlichen 50-Mann-Support des FSV? Über frisch getünchte Toilettenhäuschen am Parkplatz Unterm Hipperich? Über wankende Bochumer und C-c-c-c-urrywurst? Selber lesen!
Coole Kiez-Kicker, die Boll wie Ball heißen und nicht aufsteigen müssen - Vorbericht FC St. Pauli
Der FC St. Pauli gehört zu den Mannschaften, die die meisten Fußballfans „irgendwie“ mögen oder cool finden. Ich kenne sogar ein paar, denen es zumindest ein kleiner Trost war, dass Pauli zusammen mit der Eintracht abgestiegen ist, und also zumindest „eine geile Auswährtsfahrt“ erhalten geblieben ist.
Pauli ist Kult, oder das, was man so nennt, zumindest gibt es kaum noch einen Bericht über den Verein, in dem nicht die „kultigen Kiez-Kicker“ alliteriert werden. Da wundert es nicht, dass der Verein den Kult längst zum Programm erhoben hat. Die Homepage ist lauter und bunter und der Ton lockerer als dies bei Bundesligavereinen normalerweise der Fall ist. Pauli ist der erste Bundesligaverein, der ein eigenes Webradio betreibt (mit eigener Homepage, Facebook-,Twitteranbindung, auch als App) mit Punk, Rap und Rock „echtes Pauli-Feeling“ vermittelt, in der Musikszene mitmischt, Hamburger Szenebands featuert, Tickets verlost, Blogs unterstützt. Seit Mitte der 90er Jahre ist der Totenkopf, ursprünglich mal ein Symbol der Hausbesitzerszene im Hafenviertel, offizieller Teil des Merchandisings und ersetzt auch schon mal das Vereinslogo. Erst jetzt, bei der Vorbereitung dieses Vorberichts, ist mir aufgefallen, dass es seit ich-weiß-nicht-wann auch einen Zusatz zum Logo gibt – den Schriftzug „Non established since 1910“. Boah, ey, noch mehr Kult.
Historischer Wrap-up
Siehe da: Auch St. Pauli wurde – wie jeder andere Fußballverein –irgendwann einmal gegründet. Nicht 1910, wie es im Wappen zu lesen ist, sondern bereits 1907 oder 1908. Wie bei vielen anderen Vereinen war da zunächst ein Turnverein und dann, in einer Kneipe an einem bierseligen Abend wurde der Fußballclub ins Leben gerufen. Braun und weiß waren von Anfang an die Farben und obwohl der Verein nie die ganz große Nummer wurde, war er immer dabei. Norddeutsche Meisterschaften, Oberliga, Zweite Liga. Erster Bundesliga-Aufstieg dann 1977, der zweite - nach bitteren Jahren inklusive Lizenzentzug, in denen es dann bis hinunter in die Amateur Oberliga Nord ging - Ende der 80er. Dieser Auftstieg war dann der Beginn der goldenen Jahre, in denen Pauli anfing, sich in der Bundesliga festzubeißen, zwei Jahre hintereinander den Abstieg vermeiden konnte und bundesweit – z.B. auch durch spektakuläre Spiele gegen den FC Bayern - zum (na was wohl?) Kult avancierte. Pauli wurde damals von Helmut Schulte trainiert, dessen Name dann eine ganze Weile untrennbar mit dem Verein verknüpft zu sein schien. Nach Stationen beim VFB Lübeck, einem nochmaligen Intermezzo bei St. Pauli (dieses Mal als Manager) und zehn Jahren als Jugendkoordinator beim FC Schalke, kehrte er im Jahr 2008 als „Geschäftsführer Sport“ ans Millerntor zurück.
Weitere Auf- und jeweils direkt wieder folgende Abstiege in den Jahren 1995, 2001 und 2010. Jedes Auf- und Abstiegsjahr hatte dabei seine Highlights: Größter Erfolg 1995 war der Spitzenplatz in der ersten Bundesliga nach dem ersten Spieltag, im Jahr 2002 besiegte Pauli am Millerntor als Tabellenletzter den FC Bayern mit 2:1 und wurde zum „Weltpokalsiegerbesieger“ und schließlich 2010 – der erste Sieg beim Lokalrivalen, dem großen HSV. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an. St. Pauli in der Saison 2011/12
Nach dem Wechsel des (logisch) Kult-Trainers Holger Stanislawski, der zu Pauli gehört wie der Kiez aber in dieser Saison Hoppenheim trainieren wird, steht bei St. Pauli jetzt André Schubert an der Seitenlinie. Er wechselte von Paderborn nach Hamburg - heute feiert er seinen 40. Geburtstag.
St. Pauli zählt zum erweiterten Favoritenkreis der zweiten Liga, macht sich aber keinen Druck. Man will vorne mitspielen, aber „muss“ nicht aufsteigen. Gegenüber letzter Saison gab es einige Abgänge (zwei davon fangen wir gerade an genauer kennen zu lernen), Asamoah hat mit unbekanntem Ziel den Verein verlassen, Sukuta-Passu wechselte nach Lautern, aber auch einige Neuzugänge sind zu verzeichnen, vor allem aus dem eigenen Nachwuchs, Lasse Sobiech wurde vom BVB ausgeliehen, fürs Tor kam Philipp Tschauner von 1860 München. Man sieht sich, wie das so schön heißt, „gut aufgestellt“.
Wie die Eintracht hat auch Pauli sein Auftaktspiel gewonnen – mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt (der – z.B. von Armin Veh – ebenfalls zum erweiterten Kreis der Mitaufstiegsaspiranten gezählt wird). Das Spiel gegen Ingolstadt war zwar ein Heimspiel, fand aber nicht am Millerntor, sondern in Lübeck statt. Wegen des Becherwurfs kurz vor Schluss beim Spiel gegen Schalke hatte St. Pauli die Auflage bekommen, das erste Heimspiel in einem Stadion auszutragen, das mindestens 50 Kilometer vom Millerntor entfernt ist.
Matchwinner gegen Ingolstadt war der Spieler, der in Pauli – na was wohl – Kult ist: Fabian Boll, Mittelfeldspieler, seit neun Jahren im Verein und halbtags als Kommissar tätig. Falls jetzt jemand die berechtigte Frage hegt, wie man „Boll“ eigentlich richtig ausspricht? Ganz einfach: Nicht etwa Bollfitsch oder Böööll, sondern ganz einfach „Boll wie Ball“. Das kann man sogar schriftlich nachlesen. Eigentlich eine gute Idee.
Ach ja: Im neuen Kicker-Sonderheft wird das Mannschaftsfoto der Eintracht in den wunderschönen neuen Auswärtstrikots noch deutlich getoppt vom Foto des FC St. Pauli. Die Mannschaft sitzt in braun-weiß gestreiften Trikots vor einer Kulisse von braun und weißen Quadraten, also Sitzen, im Stadion. Es flimmert. Sieht aus wie eine Bildstörung.
Vor dem Spiel im Waldstadion
Kurze Rückblende zum 19. März 2011, dem Tag, an dem noch einmal Hoffnung aufkeimte, an dem es aussah, als würde unsere Mannschaft sich doch noch einmal wehren und versuchen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Es kam anders. Das 2:1 gegen St. Pauli blieb unser erster, letzter und bisher einziger Heimsieg in diesem Jahr.
Das soll und das wird sich am Montag ändern. 3.000 Pauli-Fans werden mit nach Frankfurt kommen, 15.000 Eintrachtler werden da sein, nur 15.000, weil - wie der Kicker in seiner Vorschau vermeldet hat (derzeit nicht mehr im Netz?!) – weil der Verein aus Sicherheitsgründen nur 15.000 eigenen Fans den Zugang ins Stadion erlaubt. Ach so – so ist das also. Wie’s aussieht werden wohl noch ein paar mehr Fans vor Ort sein, die vor der Wintersporthalle alles dafür tun werden, den guten Ruf der Eintracht zu festigen. Hoffentlich auf die richtige Art und Weise. Der angeschlagene Alex Meier und auch der mittelfußgeprellte Erwin Hoffer haben am nicht-öffentlichen Abschlusstraining teilgenommen und können wohl spielen. Der neue Innenverteidiger war zwar eigentlich schon da, dann aber doch nicht und jetzt wohl erst nach dem Pokalspiel in Halle blabla. Jedenfalls: Ricardo Clark wird wohl derjenige sein, der am Montag in der Viererkette neben Schildenfeld stehen wird.
Armin Veh gibt sich vor dem Spiel hier und hier zuversichtlich, aber eher wortkarg. Gut so, denn: Wisst ihr was? Ich bin genervt. Genervt von Diskussionen, Hin- und Her, Peinlichkeiten, Maßregelungen, heute-so-morgen-so-Gebabbel, Halbwahrheiten, Besser-Fan, Pyro- oder Nicht-Pyro-Diskussionen, Unverbesserlichkeiten, Eitelkeiten, falsch verstandener Hybris, Machtgedöns, Magenweh und Im-Kreis-Dreherei. Morgen einfach mal Schluss mit diesem ganzen Geschwätz.
Einfach Fußball. Tore. Nur noch 33 Siege bis zum Wiederaufstieg.
Kid berichtet über die Verpflichtung des neuen Innenverteidigers. Ach, wir haben noch gar keinen verpflichtet? Na, eben.
"Am Freitagmorgen, kurz vor neun Uhr, steht Afolabis Wechsel dann endlich fest: "Salzburg-Verteidiger Rabiu Afolabi hat einen neuen Verein gefunden. Der 31-Jährige heuert in Schottland bei den Glasgow Rangers an."
Schad, dabei hatte ich schon seinen Namen für die Mannschafstaufstellung geübt.
Auch Blog G widmet sich in aller Kürze (und auch dies nur um mit neuem Fred die Blog-Ladezeiten zu verkürzen)dem Thema Innenverteidiger.
"Russ ist seit über einer Woche weg, die zwei drei Neuen halten im Moment wahrscheinlich irgendwo ein geheimes Geheimtraining ab, und werden den paar Zuschauern, die morgen das Spiel gegen St. Pauli im Stadion sehen dürfen, dortselbst exklusiv präsentiert. Ist das nichts?"
Sebastian gibt einen Ausblick aufs morgige Spiel und lässt noch einmal die Interviews mit Thomas Kessler und Matthias Lehmann Revue passieren. „Vom unbedingten Willen“ (den Lehmann ja fordert) sah man – so findet Sebastian „... - mit Verlaub – noch nicht viel. Doch immerhin waren er und Kessler selbstkritisch genug, sich das einzugestehen. Und so können wir dem neuen Mittelfeldakteur in Reihen der Frankfurter nur beipflichten, wenn er sagt, dass noch viel Luft nach oben ist.“
Und dann auch hier die Frage nach dem eigentlich schon lange aber doch nicht verpflichteten Innenverteidiger. „Und das obwohl man bekanntlich für einen verkauften Spieler zwei bis drei neue verpflichten wollte, die dann in Summe sogar noch besser sind, als der abgegebene.“
rotundschwarz schrieb: Wisst ihr was? Ich bin genervt. Genervt von Diskussionen, Hin- und Her, Peinlichkeiten, Maßregelungen, heute-so-morgen-so-Gebabbel, Halbwahrheiten, Besser-Fan, Pyro- oder Nicht-Pyro-Diskussionen, Unverbesserlichkeiten, Eitelkeiten, falsch verstandener Hybris, Machtgedöns, Magenweh und Im-Kreis-Dreherei. Morgen einfach mal Schluss mit diesem ganzen Geschwätz.
Endlich wieder Fußball im Wäldsche! Ich freu mich auch. Danke fürs vorberichten!
rotundschwarz schrieb: Seit Mitte der 90er Jahre ist der Totenkopf, ursprünglich mal ein Symbol der Hausbesitzerszene im Hafenviertel, offizieller Teil des Merchandisings und ersetzt auch schon mal das Vereinslogo.
Ich weiß ja nicht genau was das Symbol der Hamburger Hausbesitzer ist, aber sicher nicht der Jolly Roger ,-) Wolle E kaufe?
warum werden eigentlich feine Vorberichte hier im Grossfred versteckt? Man sollte am besten im ganzen Forum nur noch einen Fred aufmachen, damit dieser pöse Wildwuchs verhindert wird.
MrBoccia schrieb: warum werden eigentlich feine Vorberichte hier im Grossfred versteckt? Man sollte am besten im ganzen Forum nur noch einen Fred aufmachen, damit dieser pöse Wildwuchs verhindert wird.
Hab ich mich auch gerade gefragt. Ein solcher Bericht verdient mehr als nur einen post in einem über 400 Beiträge großen Thread.
Na gut, r&s, morsche müsse mer halt widder mal Fussi in Kauf nehme. Um uns sodann unabgelenkt aufs Neue den eigentlich wichtigen Dingen zuzuwenden. Z.B.:
r&s schrieb: Falls jetzt jemand die berechtigte Frage hegt, wie man „Boll“ eigentlich richtig ausspricht? Ganz einfach: Nicht etwa Bollfitsch oder Böööll, sondern ganz einfach „Boll wie Ball“.
Ganz einfach? Was erlaube. Oft sind die scheinbar einfachen Sachen in Wahrheit am schwierigsten. Also ich würde von diesem Boll/Ball/Boell tunlichst die Finger lassen. V.a. beim Fußbüll.
MrBoccia schrieb: warum werden eigentlich feine Vorberichte hier im Grossfred versteckt? Man sollte am besten im ganzen Forum nur noch einen Fred aufmachen, damit dieser pöse Wildwuchs verhindert wird.
Du wirst es nicht für möglich halten, aber wir hätten den Beitrag als Extrathread bestimmt nicht gelöscht sondern geflammt.
MrBoccia schrieb: warum werden eigentlich feine Vorberichte hier im Grossfred versteckt? Man sollte am besten im ganzen Forum nur noch einen Fred aufmachen, damit dieser pöse Wildwuchs verhindert wird.
Du wirst es nicht für möglich halten, aber wir hätten den Beitrag als Extrathread bestimmt nicht gelöscht sondern geflammt.
Geflammt Und ich dachte, wenigstens die Hexenverbrennung sei inzwischen abgeschafft in Hessen. Safe r&s
MrBoccia schrieb: warum werden eigentlich feine Vorberichte hier im Grossfred versteckt? Man sollte am besten im ganzen Forum nur noch einen Fred aufmachen, damit dieser pöse Wildwuchs verhindert wird.
Du wirst es nicht für möglich halten, aber wir hätten den Beitrag als Extrathread bestimmt nicht gelöscht sondern geflammt.
Geflammt Und ich dachte, wenigstens die Hexenverbrennung sei inzwischen abgeschafft in Hessen. Safe r&s
Hihi. Kein Problem. Zum Glück haben hessische Besen ausgezeichnete Flugeigenschaften - da komm ich schnell genug weg.
@Giordani: In Hamburg wohl schon. Klick:: „Diese Fahne war seinerzeit das hanseatische Pendant zum allseits bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde in der Tradition jahrhundertealter Piraterie (in Hamburg seit jeher mit dem Namen Klaus Störtebeker verbunden) verwandt, soll heißen: "Arm gegen reich", "Arbeiter gegen Pfeffersäcke" etc“
@MrBoccia und firstjoe: Ja, ja ihr habt ja recht , das Mod-Team ist aber (ausnahmsweise ) vollkommen unschuldig.. Ich wollte mich in meiner urlaubsvertretenden Funktion der gereizten Vorgehensweise anpassen und hab den Text deswegen hier im bestehenden Fred eingestellt. Ich denk auch, das ist suboptimal und bin mir fast sicher, dass der gereizte Herr da auch noch mal drüber nachdenkt. Freu mich jedenfalls, dass ein paar Leser – danke lieber Shlomo für den Verweis im Titel, danke lieber Bernie für das virtuelle Flämmchen – den Text trotzdem gefunden haben.
@aka: ojeee.... über das Verwenden schwieriger Worte. Falsch oder recht verstanden? Hauptsache, man ahnt, was gemeint ist ,-)
rotundschwarz schrieb: das Mod-Team ist aber vollkommen unschuldig..
dies schliesse ich aus
Yep, das ist ausgeschlossen, Fakt!
Auch von mir ein herzliches Danke an rotundschwarz für die gelungene Urlaubsvertretung eines der besten Threads, den ich mir trotz horrender Roaminggebühren auch im Urlaub immer zum Studium kurz runtergeladen hatte.
rotundschwarz schrieb: das Mod-Team ist aber vollkommen unschuldig..
dies schliesse ich aus
Yep, das ist ausgeschlossen, Fakt!
Auch von mir ein herzliches Danke an rotundschwarz für die gelungene Urlaubsvertretung eines der besten Threads, den ich mir trotz horrender Roaminggebühren auch im Urlaub immer zum Studium kurz runtergeladen hatte.
Roaming, ist das ein definiertes Schluckquantum in der Westschweiz oder wie? Fendant & Consorten? Und sich danmn noch beschweren? Wenns nach mir ging, säße der Herr morsche will sagen heut auf der ausgewechselten Auswechselbank. Höchstens
@Giordani: In Hamburg wohl schon. Klick:: „Diese Fahne war seinerzeit das hanseatische Pendant zum allseits bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde in der Tradition jahrhundertealter Piraterie (in Hamburg seit jeher mit dem Namen Klaus Störtebeker verbunden) verwandt, soll heißen: "Arm gegen reich", "Arbeiter gegen Pfeffersäcke" etc“
Das hab ich nicht bestritten. Du aber machtest einen entscheidenden Fipptehler und schriebst Hausbes_i_tzern. Darauf zielte meine Smiley-gespickte Replik ab. ,-)
@Giordani: In Hamburg wohl schon. Klick:: „Diese Fahne war seinerzeit das hanseatische Pendant zum allseits bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde in der Tradition jahrhundertealter Piraterie (in Hamburg seit jeher mit dem Namen Klaus Störtebeker verbunden) verwandt, soll heißen: "Arm gegen reich", "Arbeiter gegen Pfeffersäcke" etc“
Das hab ich nicht bestritten. Du aber machtest einen entscheidenden Fipptehler und schriebst Hausbes_i_tzern. Darauf zielte meine Smiley-gespickte Replik ab. ,-)
Irgendwas dagegen, dass Hausbesetzer Haus besitzen
Beves Welt
VfL Bochum vs FSV Frankfurt – Mann-sind-wir-bescheurt Tour 2011
http://www.beveswelt.de/?p=4303
Die Eintracht spielt am Montag zu Hause, Beve, Pia und der silberne Golf waren trotzdem unterwegs. Spontantrip zum Auswärtsspiel des FSV Frankfurt beim VFL Bochum. Und so gibt es jetzt neben der "Net Uffresche"- jetzt auch noch die "Mann-sind-wir-bescheuert-Tour".
"Mann sind wir bescheuert meinte Pia – und sie hatte nicht ganz unrecht: Statt durch Frankfurt zu radeln und Burger zu futtern, standen wir nun nach nahezu fünfstündiger Fahrt 240 km entfernt von der Heimat beim Spiel zweier Mannschaften der Zweiten Liga, die uns nicht wirklich erwärmen konnten. VFL Bochum vs FSV Frankfurt 0:0 nach 45 Minuten vor etwas über 12.300 Zuschauern, davon 50 Frankfurter ohne Banner oder gar Support."
Mehr wissen wollen über den gefährlichen 50-Mann-Support des FSV? Über frisch getünchte Toilettenhäuschen am Parkplatz Unterm Hipperich? Über wankende Bochumer und C-c-c-c-urrywurst? Selber lesen!
Der FC St. Pauli gehört zu den Mannschaften, die die meisten Fußballfans „irgendwie“ mögen oder cool finden. Ich kenne sogar ein paar, denen es zumindest ein kleiner Trost war, dass Pauli zusammen mit der Eintracht abgestiegen ist, und also zumindest „eine geile Auswährtsfahrt“ erhalten geblieben ist.
Pauli ist Kult, oder das, was man so nennt, zumindest gibt es kaum noch einen Bericht über den Verein, in dem nicht die „kultigen Kiez-Kicker“ alliteriert werden. Da wundert es nicht, dass der Verein den Kult längst zum Programm erhoben hat. Die Homepage ist lauter und bunter und der Ton lockerer als dies bei Bundesligavereinen normalerweise der Fall ist. Pauli ist der erste Bundesligaverein, der ein eigenes Webradio betreibt (mit eigener Homepage, Facebook-,Twitteranbindung, auch als App) mit Punk, Rap und Rock „echtes Pauli-Feeling“ vermittelt, in der Musikszene mitmischt, Hamburger Szenebands featuert, Tickets verlost, Blogs unterstützt. Seit Mitte der 90er Jahre ist der Totenkopf, ursprünglich mal ein Symbol der Hausbesitzerszene im Hafenviertel, offizieller Teil des Merchandisings und ersetzt auch schon mal das Vereinslogo. Erst jetzt, bei der Vorbereitung dieses Vorberichts, ist mir aufgefallen, dass es seit ich-weiß-nicht-wann auch einen Zusatz zum Logo gibt – den Schriftzug „Non established since 1910“. Boah, ey, noch mehr Kult.
Historischer Wrap-up
Siehe da: Auch St. Pauli wurde – wie jeder andere Fußballverein –irgendwann einmal gegründet. Nicht 1910, wie es im Wappen zu lesen ist, sondern bereits 1907 oder 1908. Wie bei vielen anderen Vereinen war da zunächst ein Turnverein und dann, in einer Kneipe an einem bierseligen Abend wurde der Fußballclub ins Leben gerufen. Braun und weiß waren von Anfang an die Farben und obwohl der Verein nie die ganz große Nummer wurde, war er immer dabei. Norddeutsche Meisterschaften, Oberliga, Zweite Liga. Erster Bundesliga-Aufstieg dann 1977, der zweite - nach bitteren Jahren inklusive Lizenzentzug, in denen es dann bis hinunter in die Amateur Oberliga Nord ging - Ende der 80er. Dieser Auftstieg war dann der Beginn der goldenen Jahre, in denen Pauli anfing, sich in der Bundesliga festzubeißen, zwei Jahre hintereinander den Abstieg vermeiden konnte und bundesweit – z.B. auch durch spektakuläre Spiele gegen den FC Bayern - zum (na was wohl?) Kult avancierte. Pauli wurde damals von Helmut Schulte trainiert, dessen Name dann eine ganze Weile untrennbar mit dem Verein verknüpft zu sein schien. Nach Stationen beim VFB Lübeck, einem nochmaligen Intermezzo bei St. Pauli (dieses Mal als Manager) und zehn Jahren als Jugendkoordinator beim FC Schalke, kehrte er im Jahr 2008 als „Geschäftsführer Sport“ ans Millerntor zurück.
Weitere Auf- und jeweils direkt wieder folgende Abstiege in den Jahren 1995, 2001 und 2010. Jedes Auf- und Abstiegsjahr hatte dabei seine Highlights: Größter Erfolg 1995 war der Spitzenplatz in der ersten Bundesliga nach dem ersten Spieltag, im Jahr 2002 besiegte Pauli am Millerntor als Tabellenletzter den FC Bayern mit 2:1 und wurde zum „Weltpokalsiegerbesieger“ und schließlich 2010 – der erste Sieg beim Lokalrivalen, dem großen HSV. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an.
St. Pauli in der Saison 2011/12
Nach dem Wechsel des (logisch) Kult-Trainers Holger Stanislawski, der zu Pauli gehört wie der Kiez aber in dieser Saison Hoppenheim trainieren wird, steht bei St. Pauli jetzt André Schubert an der Seitenlinie. Er wechselte von Paderborn nach Hamburg - heute feiert er seinen 40. Geburtstag.
St. Pauli zählt zum erweiterten Favoritenkreis der zweiten Liga, macht sich aber keinen Druck. Man will vorne mitspielen, aber „muss“ nicht aufsteigen. Gegenüber letzter Saison gab es einige Abgänge (zwei davon fangen wir gerade an genauer kennen zu lernen), Asamoah hat mit unbekanntem Ziel den Verein verlassen, Sukuta-Passu wechselte nach Lautern, aber auch einige Neuzugänge sind zu verzeichnen, vor allem aus dem eigenen Nachwuchs, Lasse Sobiech wurde vom BVB ausgeliehen, fürs Tor kam Philipp Tschauner von 1860 München. Man sieht sich, wie das so schön heißt, „gut aufgestellt“.
Wie die Eintracht hat auch Pauli sein Auftaktspiel gewonnen – mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt (der – z.B. von Armin Veh – ebenfalls zum erweiterten Kreis der Mitaufstiegsaspiranten gezählt wird). Das Spiel gegen Ingolstadt war zwar ein Heimspiel, fand aber nicht am Millerntor, sondern in Lübeck statt. Wegen des Becherwurfs kurz vor Schluss beim Spiel gegen Schalke hatte St. Pauli die Auflage bekommen, das erste Heimspiel in einem Stadion auszutragen, das mindestens 50 Kilometer vom Millerntor entfernt ist.
Matchwinner gegen Ingolstadt war der Spieler, der in Pauli – na was wohl – Kult ist: Fabian Boll, Mittelfeldspieler, seit neun Jahren im Verein und halbtags als Kommissar tätig. Falls jetzt jemand die berechtigte Frage hegt, wie man „Boll“ eigentlich richtig ausspricht? Ganz einfach: Nicht etwa Bollfitsch oder Böööll, sondern ganz einfach „Boll wie Ball“. Das kann man sogar schriftlich nachlesen. Eigentlich eine gute Idee.
Ach ja: Im neuen Kicker-Sonderheft wird das Mannschaftsfoto der Eintracht in den wunderschönen neuen Auswärtstrikots noch deutlich getoppt vom Foto des FC St. Pauli. Die Mannschaft sitzt in braun-weiß gestreiften Trikots vor einer Kulisse von braun und weißen Quadraten, also Sitzen, im Stadion. Es flimmert. Sieht aus wie eine Bildstörung.
Vor dem Spiel im Waldstadion
Kurze Rückblende zum 19. März 2011, dem Tag, an dem noch einmal Hoffnung aufkeimte, an dem es aussah, als würde unsere Mannschaft sich doch noch einmal wehren und versuchen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Es kam anders. Das 2:1 gegen St. Pauli blieb unser erster, letzter und bisher einziger Heimsieg in diesem Jahr.
Das soll und das wird sich am Montag ändern. 3.000 Pauli-Fans werden mit nach Frankfurt kommen, 15.000 Eintrachtler werden da sein, nur 15.000, weil - wie der Kicker in seiner Vorschau vermeldet hat (derzeit nicht mehr im Netz?!) – weil der Verein aus Sicherheitsgründen nur 15.000 eigenen Fans den Zugang ins Stadion erlaubt. Ach so – so ist das also. Wie’s aussieht werden wohl noch ein paar mehr Fans vor Ort sein, die vor der Wintersporthalle alles dafür tun werden, den guten Ruf der Eintracht zu festigen. Hoffentlich auf die richtige Art und Weise. Der angeschlagene Alex Meier und auch der mittelfußgeprellte Erwin Hoffer haben am nicht-öffentlichen Abschlusstraining teilgenommen und können wohl spielen. Der neue Innenverteidiger war zwar eigentlich schon da, dann aber doch nicht und jetzt wohl erst nach dem Pokalspiel in Halle blabla. Jedenfalls: Ricardo Clark wird wohl derjenige sein, der am Montag in der Viererkette neben Schildenfeld stehen wird.
Armin Veh gibt sich vor dem Spiel hier und hier zuversichtlich, aber eher wortkarg. Gut so, denn: Wisst ihr was? Ich bin genervt. Genervt von Diskussionen, Hin- und Her, Peinlichkeiten, Maßregelungen, heute-so-morgen-so-Gebabbel, Halbwahrheiten, Besser-Fan, Pyro- oder Nicht-Pyro-Diskussionen, Unverbesserlichkeiten, Eitelkeiten, falsch verstandener Hybris, Machtgedöns, Magenweh und Im-Kreis-Dreherei. Morgen einfach mal Schluss mit diesem ganzen Geschwätz.
Einfach Fußball. Tore. Nur noch 33 Siege bis zum Wiederaufstieg.
Atomaufstieg jetzt!
The Diva and the Kid
Aufgelesen: Schnell- und Fehlschuss
http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/07/aufgelesen-schnell-und-fehlschuss.html
Kid berichtet über die Verpflichtung des neuen Innenverteidigers. Ach, wir haben noch gar keinen verpflichtet? Na, eben.
"Am Freitagmorgen, kurz vor neun Uhr, steht Afolabis Wechsel dann endlich fest: "Salzburg-Verteidiger Rabiu Afolabi hat einen neuen Verein gefunden. Der 31-Jährige heuert in Schottland bei den Glasgow Rangers an."
Schad, dabei hatte ich schon seinen Namen für die Mannschafstaufstellung geübt.
Blog G
Innenverteidiger? Kein Problem
http://www.blog-g.de/innenverteidiger-kein-problem.html
Auch Blog G widmet sich in aller Kürze (und auch dies nur um mit neuem Fred die Blog-Ladezeiten zu verkürzen)dem Thema Innenverteidiger.
"Russ ist seit über einer Woche weg, die zwei drei Neuen halten im Moment wahrscheinlich irgendwo ein geheimes Geheimtraining ab, und werden den paar Zuschauern, die morgen das Spiel gegen St. Pauli im Stadion sehen dürfen, dortselbst exklusiv präsentiert. Ist das nichts?"
Beve freut sich in
Beves Welt
http://www.beveswelt.de/?p=4316
über seinen Erfolg im Tippspiel und fordert: Abpfiff - jetzt!
Und
rotundschwarz ist
Fit wie ein Turnschuh
http://rotundschwarz-kd.blogspot.com/2011/07/fit-wie-ein-turnschuh.html
bzw. hat das 11-Freunde-Bundesliga-Sonderheft gelesen und sich so ihre eigenen Gedanken zum Thema Fitness gemacht.
Stadtwaldgebabbel
Heimauftakt gegen St. Pauli: Wille, Mut und Stärke
http://www.stadtwaldgebabbel.de/2011/07/heimauftakt-gegen-st-pauli-wille-mut-und-starke/
Sebastian gibt einen Ausblick aufs morgige Spiel und lässt noch einmal die Interviews mit Thomas Kessler und Matthias Lehmann Revue passieren. „Vom unbedingten Willen“ (den Lehmann ja fordert) sah man – so findet Sebastian „... - mit Verlaub – noch nicht viel. Doch immerhin waren er und Kessler selbstkritisch genug, sich das einzugestehen. Und so können wir dem neuen Mittelfeldakteur in Reihen der Frankfurter nur beipflichten, wenn er sagt, dass noch viel Luft nach oben ist.“
Und dann auch hier die Frage nach dem eigentlich schon lange aber doch nicht verpflichteten Innenverteidiger. „Und das obwohl man bekanntlich für einen verkauften Spieler zwei bis drei neue verpflichten wollte, die dann in Summe sogar noch besser sind, als der abgegebene.“
Jaja.
Endlich wieder Fußball im Wäldsche! Ich freu mich auch.
Danke fürs vorberichten!
Ich weiß ja nicht genau was das Symbol der Hamburger Hausbesitzer ist, aber sicher nicht der Jolly Roger ,-)
Wolle E kaufe?
Hab ich mich auch gerade gefragt. Ein solcher Bericht verdient mehr als nur einen post in einem über 400 Beiträge großen Thread.
Ganz einfach? Was erlaube. Oft sind die scheinbar einfachen Sachen in Wahrheit am schwierigsten. Also ich würde von diesem Boll/Ball/Boell tunlichst die Finger lassen. V.a. beim Fußbüll.
In recht verstandener Hybris Ihne Ihrn usw.
Du wirst es nicht für möglich halten, aber wir hätten den Beitrag als Extrathread bestimmt nicht gelöscht sondern geflammt.
Geflammt Und ich dachte, wenigstens die Hexenverbrennung sei inzwischen abgeschafft in Hessen. Safe r&s
Hihi.
Kein Problem. Zum Glück haben hessische Besen ausgezeichnete Flugeigenschaften - da komm ich schnell genug weg.
@Giordani: In Hamburg wohl schon. Klick:: „Diese Fahne war seinerzeit das hanseatische Pendant zum allseits bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde in der Tradition jahrhundertealter Piraterie (in Hamburg seit jeher mit dem Namen Klaus Störtebeker verbunden) verwandt, soll heißen: "Arm gegen reich", "Arbeiter gegen Pfeffersäcke" etc“
@MrBoccia und firstjoe: Ja, ja ihr habt ja recht , das Mod-Team ist aber (ausnahmsweise ) vollkommen unschuldig.. Ich wollte mich in meiner urlaubsvertretenden Funktion der gereizten Vorgehensweise anpassen und hab den Text deswegen hier im bestehenden Fred eingestellt. Ich denk auch, das ist suboptimal und bin mir fast sicher, dass der gereizte Herr da auch noch mal drüber nachdenkt. Freu mich jedenfalls, dass ein paar Leser – danke lieber Shlomo für den Verweis im Titel, danke lieber Bernie für das virtuelle Flämmchen – den Text trotzdem gefunden haben.
@aka: ojeee.... über das Verwenden schwieriger Worte. Falsch oder recht verstanden? Hauptsache, man ahnt, was gemeint ist ,-)
dies schliesse ich aus
Yep, das ist ausgeschlossen, Fakt!
Auch von mir ein herzliches Danke an rotundschwarz für die gelungene Urlaubsvertretung eines der besten Threads, den ich mir trotz horrender Roaminggebühren auch im Urlaub immer zum Studium kurz runtergeladen hatte.
Roaming, ist das ein definiertes Schluckquantum in der Westschweiz oder wie? Fendant & Consorten? Und sich danmn noch beschweren? Wenns nach mir ging, säße der Herr morsche will sagen heut auf der ausgewechselten Auswechselbank. Höchstens
Ich tu nach Kräften alles für Falschverständnis. Irgendwie muss der Laden hier ja in Bewegung gehalten werden
Cheers und Danke.
Kai
Das hab ich nicht bestritten.
Du aber machtest einen entscheidenden Fipptehler und schriebst Hausbes_i_tzern. Darauf zielte meine Smiley-gespickte Replik ab. ,-)
Irgendwas dagegen, dass Hausbesetzer Haus besitzen