Kid wirft – wie immer vor Spieltagen – einen Blick zurück. Dieses Mal auf die erste Bundesligae-Begegnung zwischen der Eintracht und Dynamo Dresden. Das ist zwanzig Jahre her. Ja, genau in DER Saison. 20 Teams statt 18 sind am Start. Mmh. Die Eintracht betritt in Dresden „Neuland. Viele Frankfurter Spieler nutzen am Dienstag daher die Gelegenheit zu einem Bummel durch den Kern der Altstadt. Lothar Sippel ist beeindruckt: „Überwältigend.“ Norbert Nachtweih, André Köhler und Axel Kruse verbinden im Gegensatz zu ihren Mitspielern mit Dresden auch sportliche Erlebnisse. Nachtweih, der im Sommer vom AS Cannes zur Eintracht zurückgekehrt ist und sich Ende 1976 zusammen mit Jürgen Pahl bei einem Junioren-Länderspiel in der Türkei von der DDR nach Westdeutschland abgesetzt hatte, kann sich sogar noch ganz genau an einen 4:2-Sieg mit seinem damaligen Klub Chemie Halle erinnern: „Das war in der Saison 1975/76, Dynamo war damals gespickt mit Nationalspielern und bereits vorzeitig Meister. Unser Sieg war eine echte Sensation.“
Eine kleine Sensation ist auch das Ergebnis des Spiels von dem Kid berichtet. Gegen 9 Dresdner geht ein Spiel, das niemals verloren gehen darf, am Ende dann eben doch verloren. Dresden gewinnt mit 2:1 und die „Die Diva vom Main ist ihrem Ruf, der sie nun seit Jahrzehnten mit unterschiedlicher Intensität begleitet, wieder einmal gerecht geworden. Freuen kann sich darüber aber in Frankfurt niemand.“
Stefan bekennt, dass er sich so ganz allmählich an die zweite Liga gewöhnt. Gefallen wird sie ihm - wie uns allen - nie. Außerdem kann man im Blog G heute schon in Auszügen hören, was es erst am Montag in der Rundschau zu lesen geben wird: Ein Interview mit Armin Veh.
Der war gestern abend in Stuttgart und nicht in Paderborn. Und ich bin heute hier obwohl ich eigentlich nicht da bin. Na so was
Vorbericht Dynamo Dresden: Willkommen bei Erichs Sachsenknüpplern "Der Name der Sportvereinigung Dynamo, das ist Fortschritt, das ist Sozialismus, Kommunismus, das heißt, nach der fortschrittlichen Lehre der Menschheit, nach dem Marxismus-Leninismus arbeiten.“
Schwadronierte Rudi Hellmann, Leiter der Abt. Sport im ZK der Partei. Klar, dass der da nicht selbst drauf kam. Denn der Maxim Gorki (russ. Schriftsteller 1868-1936) hat das schon viel früher gesagt. Bei Gründung der “Moskauer Proletarischen Sportvereinigung Dynamo“ im April 1923. Dynamo passt eh nicht so wirklich zu Dresden.
“Die Schlagstöck“ oder “Die Sachsenknüppel“ wäre besser gewesen…
........ ........ (auch in Dresden aktiv: Ekstroem, Anderson, Brinkmann. Fotos: eintracht-archiv) Kurios war nämlich die Gründung. Da haben die in Dresden mal eben einen Fußballclub aufgelöst, weil die den sportlichen Gruß verweigerten. Aber den Startplatz für die erste Liga wollten sie trotzdem behalten. Also haben die Politbonzbrazzen mal eben die 40 besten Spieler aller DDR-Volkspolizeimannschaften zum Lehrgang geholt und die Besten einfach in Dresden behalten.
Nannten die Sachsenknüppler erst SG Volkspolizei, bis Stasi-Mielke da Präsi wurde und das ganze mal eben Dynamo schimpfte, weil alle Vopoknüppler eben Dynamo heißen. Und weil Dynamo poetischer als Schlagstock klingt, ist schließlich ein griechisches Wort (Dina = Kraft), haben die Volksdichter auch gleich ne Menge gruselige Gedichte (Aua!) abgeliefert.
Denn jetzt waren die in gruselgrauer Vorzeit im Strahlend-Arbeiterstaat das rostige Aushängeschild. 8 Mal Meister, Pokalsieger und so. Dazu erstes Team, das international gegen den Westen kickte, im Europapokalachtelfinale gegen die Bazies (Spiegel: Klassenkampf auf grünem Rasen. 1991-1995 kickten sie erstklassig (95: Tabellenletzter plus Zwangsabstieg in Regionalliga) und von 04-06 wieder zweitklassig (da war unser letztes Spiel gegen die. Im Hinspiel ein 2:1 (Spielbericht), beim Rückspiel in Dresden ein 1:2 (Spielbericht))).
Nach ein paar finsteren Jahren mit vierter/dritter Liga sind sie wieder da. Wie wir. Im Unterhaus. Ohne Rolf Dohmen, der da in 2009 tatsächlich Geschäftsführer werden sollte, aber die Stadt Dresden lehnte ab…
........... (Bilder aus der Saison 04/05; Fotos: eintracht-archiv)
Letzt Jahr: Aufstiegsendspurt War ein harter Kampf, denn noch im April gab es 3 Niederlagen in Folge und 4 Punkte Rückstand auf den Dritten, den Ostmainärxxen. Trainer Mauksch musste gehen, Ralf Loose kam ( Superilu Sportteil und holte 16 Punkte aus 5 Spielen (4 Siege 1 Unentschieden). Tabellendritter. Und relegierten gegen Osnabrück nach einem 1:1 im Hinspiel in der Verlängerung des Rückspiels (Live-Ticker SZ).
Die aktuelle Saison: Nominiert für die goldene Henne, yeah! ( klick) Ja, der Rene Beuchel. Der, der 1995-1997 26 Spiele für die Eintracht machte, davor und danach kickte er bei Dynamo, u.a. auch gegen uns 1993/94 sowie 2004/05. Nun ist er also Teammanager bei den Sachsenknüpplern ( Interview dnn).
Muss zusammen mit Sportleiter Menze (Interview DA) , der ebenfalls 1996 ein Adler war, mit einem Spieleretat von 4,1 Mio. auskommen (damit Unterhausschlusslicht, Gesamtetat lt. SZ 14 Mio.). Menzefrust: "Damit kann man die Klasse wohl kaum halten."
Zu verkraften waren 14 Abgänge, darunter Esswein (Nürnberg) und Schahin (Fürth) und geholt wurden 17 Neue, darunter Marcel Heller (denn Trainer Loose bereits in Siegen trainierte), Dedic (Bochum) und Torwart Eilhoff (Bielefeld). Nachdem er zunächst noch Stammspieler war, ist Heller zuletzt nur noch eingewechselt worden. "Es ist schwer für einen Trainer, auf Spieler zu bauen, die mehrfach große Chancen nicht reinmachen", meint Heller selbstkritisch.
..... ..... ..... (auch in Dresden aktiv II: Beuchel, Menze, Heller, Marek Penska; Fotos: eintracht-archiv) Und die Saison bisher? Für nen Aufsteiger ok, nach den Überschriften der Dresdner Morgenpost eher mau: +++ Pokal-Sensation soll Dynamo Schwung für die 2. Liga geben +++ 1:2 in Cottbus, 1:1 Hansa, 0:1 Fürth, 4:0 Union Berlin +++ Höhenflug ist erwünscht – aber ein Abheben verboten +++ 1:2 Zuhause Paderborn, 0:3 Duisburg +++ Dynamo bleibt auswärts Kanonenfutter +++ 2:1 Bochum, 2:4 in Ingolstadt +++ Dynamo als Schießbude +++
Macht Platz 11 mit 7 Punkten und 11:14 Toren. Die Heimbilanz: 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage. Die meisten Tore? Koch (2), Subasic (2), Fort u.a. je 1.
Nach dem kicker wird sich gegenüber dem 2:4 in Ingolstadt nicht viel ändern, auch wenn der Coach mit der Abwehr haderte. Der hier der Spielbericht Ingolstadt. Und die Aufstellung gegen Ingolstadt und Bochum.
Ralf Loose kam ( Superilu Sportteil und holte 16 Punkte aus 5 Spielen (4 Siege 1 Unentschieden).
Werter Herr gereizt,
wenn es doch bloß schon 4 Punkte für ein Unentschieden gäbe, dann würden wir am Montag bei den Sachsenknüpplern ja wohl mir ganz breiter Brust als Tabellenführer antreten, gelle . Das würde auch dem Paderborner Gekrampfe eine völlig neue Wertigkeit verleihen. ,-) Aber ich fürchte, das es sich dabei nur um einen Tippfehler oder einen geschwollenen gereizten Finger handeln dürfte. Schade !!
Ups, nein, nicht der Finger war geschwollen, sondern die Birne... 16 Punkte aus 6 (und nicht 5) Spielen (5 Siege, nicht nur 4 und 1 Unentschieden) waren es. Hab mich aber nicht vertippt. Sondern verzählt. Nochmal geprüft 5x3+1. Max sagt, es ist Sonntag, da macht er kein Mathe nicht.
Ja. Ach ja. Wach sind die Blogger:
Nachgetreten, 25. September 2011
Blog-G http://www.blog-g.de/eintracht-pk-vom-25092011.html Eintracht-PK vom 25.09.2011 “Fast ein wenig zu offen spricht Armin Veh darüber, wie gerne er mit zwei Spitzen spielen lassen würde. So offen, dass man geneigt ist zu glauben, er bietet nur eine auf. Was der Fuchs natürlich ahnen könnte, weshalb man auch berechtigterweise davon ausgehen kann, das er überrascht. Was dann keine Überraschung wäre. Zwei Spitzen also. Oder doch nur eine? Völlig egal. …“.
Wer seinen eigenen Reim machen möchte. Stefan hat mitgeschnitten. Die PK. Gut das.
Rotundschwarz http://rotundschwarz-kd.blogspot.com/2011/09/alles-ist-relativ.html Alles ist relataiv Bei Cern flippen sie aus, irgendwas ist schneller als Einstein, nein, das Licht. Oder so. "Unfug. Sagt rotundschwarz. Jedes einigermaßen vernünftige hessische Kind weiß doch sowieso, dass nichts auf der Welt absolut ist – außer der Frankfurter Eintracht. Und dabei bleibt es auch, selbst wenn - nicht nur in Genf -, sondern auch in der CERN-Zentrale in Offenbach irgendjemand (Dr. Seltsam?) am Rad zu drehen scheint...“
Allerdings. Das Foto ist… ja. Gewöhnungsbedürftig. Hagel wär gut…
The Diva and the Kid http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/09/die-zukunft-des-fuballs.html Die Zukunft des Fussballs "Vor seinem ersten Spiel als Präsident bekommt er ein Ferkel in den Arm gelegt, das ihm und der Elf von Dynamo gegen die Frankfurter Eintracht Glück bringen soll. Die Sau allerdings zappelt und quiekt vor Angst. Gute Vorzeichen sehen anders aus...“
Na? Weckt das Leseinteresse? Denn Kid hat mal wieder einen ganzen Haufen Anekdoten für euch. Aus der Saison 1992/93, es ist der 18. Spieltag. Die Eintracht spielt bei den Sachsenknüppeln. " „Seht einmal, da steht er: Stepi, der Verräter“, rufen sie reimend. Den Trainer, der Mitte Januar überraschend seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen bekannt gegeben hat und bei der Eintracht ab der nächsten Saison durch Klaus Toppmöller ersetzt wird, lässt das kalt: „Stört misch gar net. Was misch net umbringt, macht misch nur härder...“
"Doch im nächsten Moment muss sich Kmetsch vorkommen, als habe er es mit einem Zauberer zu tun, denn mit der Schnelligkeit eines Hütchenspielers im Frankfurter Bahnhofsviertel lässt Okocha den Ball verschwinden, in dem er diesen durch die Beine nach hinten gleiten lässt, mit dem rechten Fuß auflegt und mit der anderen Hacke hoch über seinen Rücken und Kmetschs Kopf hinweg in Richtung Strafraum legt…“ Ob Jay-Jay ein Tor erzielt? Klickt einfach selbst. Es lohnt sich.
Aus Mangel an, hüstel, Gelegenheit bisher noch unvorberichteter Gegner = ganz viele Informationen im sonntäglichen Vorbericht. Danke dafür!
Und der Videoclip.... du liebes bisje Ich hab da ja schon oft von gehört, und hätte nicht gedacht, dass ich es auch noch einmal quasi live miterleben darf... Bis zum Schluss dachte (hoffte) ich: Das wird er nicht tun. Das dann doch nicht. Er wird doch nicht wirklich... Doch, doch. Er wollte.
Vielleicht besser.... kein Auswärtssieg...?? Quaaaaaaaaaaaaatsch. ***Adelmann, Adelman...*** Bittebittebitte
Haben wir nicht nach Identifikation gesucht? Jetzt, wo ich das Interview mit Armin Veh in der heutigen Ausgabe der Rundschau gelesen habe, bin ich sicher: Wir haben wieder eine: Wir sind Veh. Glaubt ihr nicht? Abber immer:
Wir sind coole Typen. Auf der Nase lassen wir uns nicht herumtanzen und auch, wenn wir das Fußball spielen nicht erfunden haben, haben wir unsere Vorstellung davon wie es sein sollte. Wir nehmen uns selbst nicht so wichtig. (hihi) Manchmal nehmen wir uns für ein paar Tage raus aus dem Geschehen (hoho) – schließlich können wir nicht jeden Tag irgendeinen Blödsinn über Fußball erzählen. (Können wir nicht? **kopfkratz**) Da würde man ja verrückt. (Schon passiert) Diese pauschalen Sprüche, die dermaßen inhaltslos sind, die können wir nicht mehr hören. (Yep) Manchmal muss man öffentlich auch was sagen, was man nicht so sieht. (Muss man?) Da muss man lernen quer zu denken (jaaaaa) und Naivität abzulegen (neeeein!). Wir lieben den Fußball (von Herzen, mit Schmerzen) , sind so ehrgeizig wie am ersten Tag. Und vor Spielen genauso aufgeregt, emotional und angestrengt wie vor 20 Jahren (**hibbelhibbeladrenalinausstoß-hyperventilier***) Deswegen leiden wir ja auch so. (Aarrrrrrrgs.) Gelassenheit hin oder her. Erfahrung hin oder her – wenn du die Eintracht lebst, dann lebst du sie richtig. Dann fehlt dir auch die Lebensqualität. (Seufz und jamer). Ganz klar. Trotzdem wissen wir (na ja, manchmal): Man muss immer offen und innovativ bleiben, auch kreativ, man muss sich weiterentwickeln (doch, muss man). Deswegen gehen wir heute auch viel professioneller an das alles heran (sowieso). Es gibt einfach viele Dinge, die wir nicht mehr mitmachen. Ohne uns, sagen wir dann. (Ha!) Aber es hängt auch von den Gegebenheiten ab. (Ausnahmen kann man schon mal machen). Man hat ja auch eine Eigenmotivation. (Jawohl!) Wir müssten ja nichts mehr machen, machen sowieso nur noch, was uns Spaß macht. (Deswegen sind wir auch immer so gut drauf). Und die Eintracht wieder hochzubringen- das ist eine geile Aufgabe. (Jaaaaaaa!) Eine Mentalitäts- und keine Qualitätsfrage. (Doppel-Jaaaaaa!) Man kann hier viel verändern, muss aber ankämpfen gegen die, die am „das war schon immer so“ festhalten wollen. (Wenn bloß die annern net wärn). Aber wir sind ja flexibel (sowieso!) Außer in einem Punkt: Wir wollen als Meister mit der Eintracht aufsteigen.
Das Zitat des Tages stammt von Domenico Capone vom FC Germania Großkrotzenburg: „Noch Fragen?“
Stefan kann sich nicht erinnern, „dass in den letzten (was weiß ich) zehn Jahren oder so (wie gesagt, ich kann mich nicht erinnern) ein Trainer von Eintracht Frankfurt jemals alle Spieler des Kaders zur Verfügung gehabt hätte. Kein Verletzter. Nicht einer.“ Jetzt also schon. Und es geht nach Dresden, die – so die Einschätzung im Blog G vor der Saison – ein Punktegarant sind. „Wollen wir es mal hoffen.“
Jan – und nicht nur er – mag die Zweitligaanstoßzeiten nicht und wird sich „auch nicht mehr daran gewöhnen.“ Montagabend also beim Aufsteiger Dynamo Dresden. „Dabei sollte unsere Mannschaft an die Leistung vom letzten Spiel anknüpfen, um einen sicheren Sieg nach Frankfurt zu holen.“ Im Vorbeigehen, meint Jan, wird das nicht gelingen. Auch er geht davon aus, dass Armin Veh die Mannschaft gegenüber letzter Woche umstellen, mit Djakpa auf links, ohne Lehmann und mit zwei Stürmern anfangen wird. Sein Tipp: „Dresden 0:3 SGE“
Kid Klappergass ist nach Meinung von Gerhard Steines der aus „lesenswerteste und kenntnisreichste) Eintracht-Frankfurt-Blogger überhaupt." Mit dieser Meinung steht er sicher nicht allein. Gestern haben sich Gerhard Steines und Kid per Mail ausgetauscht - über Idrissou, Yeboah und Okocha. Und darüber, warum diese drei Namen „nicht einmal das entfernteste“ miteinander zu tun haben. Im Anstoß-online kann man Auszüge daraus heute nachlesen.
So richtig viel zu schreiben gibt es nicht über das Spiel in Dresden, meint Sebastian, zumal dazu im Stadtwald bzw. im Adlerbog ja auch schon gebabbelt wurde. Jedenfalls: „Am Montag. Abend. In Dresden. Nach Paderborn. Cottbus und Rostock die nächste Demütigung auf dem Weg zurück in die Erstklassigkeit.“ Und obwohl „Flutlichtspiele montags in der zweiten Liga zu gefühlten 99,9 Prozent immer mit einem torlosen Unentschieden enden“, gibt es auch hier keine Regel ohne Ausnahme. Und die heißt heute: „Auswärtssieg!“
Im neuen Eintrag im AdlerBlog geht es – man kann es bei der Überschrift schon ahnen – um das Interview, das Peter Fischer vor ein paar Tagen gegeben hat. Was Fischer sagt, findet Jesus „erstaunlich offen und direkt“, am Ende ist diese Offenheit aber vielleicht gar nicht so verwunderlich, denn „am 1. Dez dieses Jahres ist wieder Mitgliederversammlung und dort will der Sportsfreund Fischer natürlich als Präsident wiedergewählt werden.“ Und das – so meint Jesus – relativiert einiges.
„Wir brauche wieder mehr Identität, mehr Eintracht, mehr Fußballer aus unserer Region,“ sagt Fischer. „Das klingt ein wenig nach Stammtisch-Parolen“, meint Jesus.
„Wir brauchen ein geschickteres Beobachten und Scouten,“ sagt Fischer. „Auch diese Aussagen sind mir zu plakativ“, meint Jesus, „Wir wissen alle, dass die Scouting Abteilung der Eintracht nicht unbedingt „State-of-the-Art“ ist.“
„Weniger Sprüche klopfen, mehr konkrete Konzepte und Vorschläge“ – das wär doch mal was. Und im Eintrag werden auch gleich ein paar Fragen gestellt, die eine Antwort verdient hätten – nach Kennzahlen zur Entwicklung der Mitgliederzahl zum Beispiel. Oder Kennzahlen „zum Anteil der Spieler aus der eigenen Jugend an den im Profiteam eingesetzten Spielern.“
Auch auf den weiteren Werdegang von Sportdirektor Hübner ist man im AdlerBlog gespannt. Bisher bzw. in den ersten 100 Tagen war primär Wiederaufbau. „Jetzt hat er hoffentlich Zeit stärker konzeptionell einzusteigen.“
Was für ein elendes, zusammengedonnertes Gefühl ist es, wenn man morgens nach einer Eintracht-Niederlage aufwacht. Und umgekehrt: Wie wunderbar leicht und froh bin ich morgens, wenn die Eintracht gewonnen hat. Noch im Halbschlaf, Sonne bllinzelt, gähnstreck, und da ist er, der kleine Glückshüpfer, den das Herz macht. Noch mal kurz Revue passieren lassen…
… tatsächlich: Wir fangen mit zwei Stürmern an. Der Dresdner Block kann das nur ahnen, weil er vorerst hüpfend unter seiner Riesenfahne verharrt. Uli Potofski macht schon in den ersten Minuten klar, dass Fußballberichterstattung eine der Stärken ist, über die er zweifelsfrei nicht verfügt. Stark fängt dagegen die Eintracht an. Schon nach fünf, sechs Minuten die ersten Chancen. Rode. Gekas. Mit zwei Spitzen stehen wir breiter, der Ball läuft gut, Kurzpasskombinationsspiel. Nach einer Viertelstunde flacht das Spiel etwas ab, hey, was ist das denn. Die Dresdner (huch – ohne Heller?) kämpfen und laufen. Freistoß an der Strafraumgrenze. Maaaan. Abgefälscht. Da muss man doch weg bleiben. Was für ein dämliches Tor. Trotzdem ganz ruhig, immer das sichere Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen werden. Idrissou, der tatsächlich immer wichtiger wird für die Mannschaft. Nicht nur, weil er Tore macht, sondern weil er jedes System und jeden Spielaufbau mitgehen kann, sich anbietet, sich zurückfallen lässt, Lücken schließt, rackert, seinen Mitspielern Raum lässt. Das sieht schon gut aus. Gekas lauffreudig, beweglich, gerne auch mal im Abseits. Schwegler auf eine unauffällige Art genial. Meier spielintelligent. Djakpa ungestüm. Ich mag den.
Und dann fallen sie zum Glück auch gleich, die Tore: Ecke Schwegler. Gekas ist da. Meier öffnet den Raum für Jung, wunderbare Flanke von Jung, wieder Gekas. Wieder mit dem Kopf. Yep.
Nach der HZ, die Dresdner bemüht, laufen sich die Seele aus dem Leib. Die Eintracht ruhig, cool, fast ein bisschen zu lässig. Maaaaan. Da muss man doch jetzt den Sack zu machen. Klar, wir sind haushoch überlegen, aber weiß der Geier und so ein blödes Ding geht rein. Oka. Genau. Genau so was... Aaa... Grad noch mal gut gegangen. Rode humpelnd vom Platz (weiß man da eigentlich schon was… sah nicht gut aus, das wär bitter)
Lehmann für Rode. Hoffer für Gekas. Und jetzt haben sie wohl die Faxen dicke. Die Dresdner platt wie Flunder, kaum dass sie noch aufrücken, keine Kraft mehr Mann gegen Mann – Meier rechts durch, stellt das Pässchen fein durch und da steht – klar – Mo. Lässt abtropfen. Und dann gleich nochmal – wow, was für eine feine Vorarbeit von Hoffer (wird das doch noch was mit dem? Hammer!), auf Köhler, der sieht – klar – Idrissou im Rücken der Abwehr lauern, präziser butterweicher Pass, vorbei an staunenden Dresdnern, nochmal abtropfen lassen – fast schon zu lässig. Die Beer is geschält.
Die Szenen nach dem Spiel. Der wütende Heller. Der strahlende Sebi Jung, lacht, schwätzt mit Idrissou. Idrissou, der seine Vorlagengeber abklatscht – erst Meier, dann Benny (Meier und Idrissou, ich glaub, die mögen sich). Dresdner Spieler im Interview. „Gegen so eine Mannschaft ist es schwer…“ So eine Mannschaft. Die reden von uns. Das tut so gut. Das tut so gut. Veh lächelnd und entspannt. Meier, der im Interview Fragen über die Dresdner, beantworten muss (Hä?) und das sehr charming – für seine Verhältnisse fast eloquent – löst. Der Dresdner Trainer mit der gänsedümmsten Spielanalyse, die ich seit langem gehört habe. Von wegen – wir haben uns wieder einmal selbst geschlagen. Hä? Dynamo Dresden hat gestern Abend vollkommen verdient gegen eine mindestens eine Klasse bessere Mannschaft verloren. Gegen Eintracht Frankfurt…
Beepbeepbeep… der Wecker klingelt. Shit. Heute ist ja Dienstag. Arrrgs. Nächstes Jahr – nächstes Jahr ist heute wieder Sonntag. Bloggeschaut
Idrissou kann jedes System mitgehen? Stefan auch. Heute ganz ernsthaft und analytisch sein Bericht zum Spiel („Weit über eine Stunde lang war Eintracht Frankfurt in dieser Partie die klar bessere Mannschaft. Bis auf das Eckenverhätnis spricht nichts für die von Heimtrainer Ralf Loose nach dem Spiel abgegebene Analyse, sein Team hätte eine starke Partie geliefert. 8:1 Ecken standen am Ende für Dynamo auf dem Zettel. Wie wenig aussagekräftig solch eine Statistik ist zeigt die Tatsache, dass Eintracht Frankfurt nach dieser einzigen Ecke ein Tor erzielte — Dynamo allerdings null.“).
Viel Lob für Idrissou - "Vorne gab Gekas den Gekas. Kaum Ballkontakte, aber wenn, dann hat’s gerasselt. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn er einen Partner zur Seite hat, der bereit ist die Drecksarbeit zu machen. Und den hatte der Grieche mit Mo Idrissou am gestrigen Abend ganz sicher.“ Das ganze noch garniert mit kleinen Einzelkritiken, z.B. Köhler: “Zwei oder drei unnötige Ballverluste, aber taktisch sehr stark. Machte hinten immer dicht wenn Djakpa nach vorne ging. Wunderbare Vorarbeit auf Meier beim dritten Treffer, ebenso direkt auf Idrissou beim vierten.“[/color] Ja. So war das.
Wird die 2:1-Führung reichen? Im Hause Kid – so berichtet er in einem ersten Stimmungsbild gleich nach dem Spiel - gab es unterschiedliche Meinungen: „Zehn Minuten vorher hatte ich noch Kid Groupie zu beruhigen versucht, weil ihr die 2:1-Führung der Eintracht zu knapp erschien. Dynamo Dresden aber, davon war ich überzeugt, würde an diesem Abend kein zweites Mal solch ein Glück haben wie beim ersten Tor. Als in der Schlussphase dann Nikolov aus seinem Tor eilte, aber sich zeitgleich mit dem von der anderen Seite heranlaufenden Kollegen Schildenfeld entschied, nicht zum Ball zu gehen, der flach und ungehindert durch den Strafraum der Eintracht strich, schwand meine Sicherheit für einen Moment.“ (Oh ja, meine auch...)
Eine klare Sache war es dann am Ende dann eben doch, findet Kid. Den zeitweiligen Leelauf in der zweiten Halbzeit „goutiert“ er als „Kontrollieren des wehrlosen Gegners“ und ist insgesamt dann doch ein bisschen erstaunt über die souveräne Leistung der Eintracht: „Dass die Eintracht den kampfstarken Dresdnern keine Angriffsfläche bot, die Sachsen über die gesamte Dauer der ungleichen Begegnung beherrschte und - als bei Dynamo wie fast allen Gegnern der Eintracht in dieser Saison die Beine müde wurden - mit schnellen und präzisen Kurzpässen fast schon Katz und Maus spielte, hatte ich so nicht erwartet.“ Noch beeindruckender fand er „die Selbstverständlichkeit, mit der sich die vor Wochen noch durch den Abstieg verunsicherte (…) Elf Armin Vehs an die erneute auswärtige Aufholjagd machte und diese innerhalb von neun Minuten erledigte.“
Peitsche für Palmert! Enteignet Springer! Lasst Dackel Tapsi in Ruhe! Skandal! Einer der grössten des Sports! Empörung! Mit aller Härte bestrafen! Palmert ermordet systematisch deutsche Grammatik auf Sportseite! „Der“, „die“, „das“ wird ausgegrenzt! Das „ß“ gemieden. Das „ist“ ist ebenfalls auf der Liste der bedrohten Wörter! Skandal! Hirnlos!
Ah. Das tat gut. Der Stil dieses Schmierenblatts ist einfach klasse. Kein unnötiges Füllwort, kaum Prädikat, null Hirn. Schön. Wahrscheinlich wäre auch dieses provokante Bannerlein, das je nach Geschmack doof, geschmacklos oder was auch immer war, längst wieder vergessen. Weil es eh keinen tieferen Sinn hatte, vermute ich. Provokation, vielleicht nicht originell, aber eben ein Nebenpfurz in einem geilen Spiel. Provokation. Nicht mehr, nicht weniger. Aber Bild macht aus Pfurz eine Kriegserklärung und die, die immer fordern, fordern jetzt auch. Haben ja sonst nix.
Ich find ja diese Block-Uniformierung viel blöder. Motto-T-Shirts, die alle anhaben sollen, für eine schön anzusehende Kurve. Alle in Karo, in Orange, alle in schwarz, alle in lila Sandaletten. Oder so. Aber wer mitmacht, macht mit. Auch gut. Ich mach da nedd mit. Fertig. Kein Grübeln, ob diese Uniformierung Ausdruck einer bestimmten… oder oder oder. Blablablubb. Eintracht. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
(Fast) Heute vor 10 Jahren: Gegen Union - Heinen für Nikolov ins Tor! "Ich bin heiß, wieder zu spielen", hat Dirk Heinen am Donnerstag nach dem Training gesagt. Der Torwart der Frankfurter Eintracht hat vor dem Auswärtsspiel beim starken Dritten der Zweiten Bundesliga, dem Uefa-Cup-Teilnehmer Union Berlin, nicht so ausgesehen, als rechne er damit, die Partie am Samstag (15 Uhr) in der Alten Försterei nur von der Bank aus verfolgen zu dürfen. "Wenn es so weit kommen sollte, dass ich spiele, werde ich alles tun, damit Eintracht Frankfurt wieder in die Bundesliga kommt." (…)Er habe sich, so Andermatt, beim Saisonstart auf Nikolov als Nummer eins festgelegt, "ich habe aber auch gesagt, dass Leistung entscheidet". Klingt gut für Heinen und unangenehm für Nikolov…“ (FR 12.10.01)
Die Eintracht gewinnt 4:0 bei Union. Mit Heinen im Tor, der in der Sommerpause noch fast zur Laufgruppe Lippert gehörte, um dann als Torwart Nr. 4 mitzutrainieren. Nun ist er die Nr. 1. Und zwar bis Spieltag 23.
Mittwoch, 28. September 2011
Blog-G http://www.blog-g.de/presseschau-280911.html Presseschau 28.09.2011 Schmierfinkenlob für die Eintracht. Da ist doch was im Busch. Oder auch nicht. “ In der Rundschau loben die Schmierfinken Kilchenstein und Durstewitz vor allem den Trainer (noch nicht online, kommt aber noch). Hervorgehoben wird die Tatsache, dass man in dieser Saison konditionell auf der Höhe zu sein scheint…“. Und sogar tief im Osten, also östlich des Mains wird die Eintrachts Legionäsrtruppe gelobt. Und vom hr eh. Alles gut. Stop.
“Unter der gewohnt reißerischen Überschrift “Skandal um Kriegs-Plakat” wird von einem Gruß berichtet, den die Frankfurter Auswärtsfans (…)per Plakat am Montag dem Gastgeber erwiesen haben. Toll, gell? Und irgendwie fast abzusehen, wie einige (sic!) auf diesen Artikel im Eintracht Forum reagieren. Ich fasse grob subjektiv zusammen: “Scheiß BILD, scheiß DFB, die anderen haben ganz andere Sachen gemacht aber nur gegen uns wird ermittelt”. Und es ist zu befürchten, dass die das ernst meinen…“.
Grob subjektiv. In der Tat. Ich las auch von anderen Reaktionen. Aber Ziel erreicht. Denn ich ahne, wie einige auch in Blog-G den Zeigefinger heben werden. Andere wiederum werden vehement gegen die Zeigefinger schreiben. Hamsterrad, wegen nem Banner, der vielleicht geschmacklos, vielleicht strohdumm oder was auch immer ist. Nicht mehr, nicht weniger. Find ich.
Blog Schobberobber http://blog.schobberobber.com/2011/09/nomen-est-omen/ Nomen est omen "Und schon wieder ungeschlagen SGE! Nicht nur das – bestes Auswärtsteam, auswärts immer mindestens drei Tore geschossen, überhaupt die meisten (wie Düsseldorf), und als Konsequenz aus all dem – Relegationsplatz!...“ So beginnt Holger seine kunterbunte Blogschau mit O-Tönen von Bruchhagen, Geld schießt Toren und wer wird Millionär. Die Antwort übrigens könnte D sein…
Und das Interview mit einem Präsidenten findet seinen Platz. "Man weiß ungefähr was er sagen will, und seine Interviews haben auch immer einen hohen Entertainment- und Authentizitäts-Faktor (“Wer am Donnerstagmorgen gut aussieht, der hatte einen schlechten Mittwochabend.”). Ich frage mich aber auch, wieviele Youngster, Local Heroes und Schobbekigger man hätte holen können zwischen Abstieg (Mitte Mai) und Zweitligastart (Mitte Juli), die uns beim Aufstieg entscheidend helfen können...“
United Colors und Absurdistan, nein um Namensforschung geht es danach: Buntes Pelzwerk. Kohlebrenner und Flöter. Ja. "Also Hübner, bleib bei deiner Hube. Ist aber doch ein schöner Vergleich – Bruno bestellt unser Feld, 60 Morgen sind dann wohl der Etat und am Saisonende fahren wir alle die Ernte ein. Ich finde auch, dass Bruno das gut gelöst hat bislang und die Söldner ääh Adler sich mehr und mehr einspielen...“ So geht das schön absurd weiter. Lest es einfach.
Ich find ja diese Block-Uniformierung viel blöder. Motto-T-Shirts, die alle anhaben sollen, für eine schön anzusehende Kurve. (...) Aber wer mitmacht, macht mit. Auch gut. Ich mach da nedd mit. Fertig. Kein Grübeln, ob diese Uniformierung Ausdruck einer bestimmten… oder oder oder. Blablablubb. Eintracht. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Stefan leidet an „Fublos D“. Dabei handelt es sich um „eine Krankheit, deren Symptome sich darin zeigen, dass der Schreiber (oder blogger, der ja auch nur ein Schreiber ist), das Spiel seiner Mansnchaft nur unter dem Gesichtspunkt verfolgt, ob etwas dabei ist, was sich später verwerten lässt.“ Und: Stefan liest eigentlich nie die Spielerbenotungen im Kicker. („Unfug das.“) Gestern dann doch. Und jetzt ist er - zu recht - empört. Weil: „Der beste Eintracht-Kicker kommt erst auf Platz 16“ und heißt Alex Meier. Erst auf Platz 41 folgt Sebastian Rode, auf 44 Benni Köhler und dann irgendwann Oka Nikolov. Stefan hat jetzt noch Schnappatmung, verrät uns aber trotzdem, was es morgen in der Business Lounge zu essen gibt. Wissen wollen? Hier lesen.
Während allüberall bereits auf das morgige Spiel vorausgeschaut wird, bleibt Kid seiner Linie treu, und hält noch einen Moment inne. Die Spielanalyse zum Auswärtssieg in Dresden fehlte noch – jetzt nicht mehr. Ein bisschen Zeit mitnehmen und das „meisterlich kontrollierte“ Spiel, die „schnellen und präzisen Kurzpässe“ und die Tore noch einmal Revue passieren lassen, und einen - kurzen - Blick auf die Ränge werfen (wo ein Teil des Frankfurter Anhangs „die Zweitklassigkeit offensichtlich zu unterbieten sucht“) möchte – garantiert besser als die zehnte Zusammenfassung in Sky.
Kids Fazit: „Zehn Pflichtspiele hat die Eintracht in dieser Saison bestritten. In allen ist sie ungeschlagen geblieben. Das wird nicht so bleiben. Als Mannschaft wirkt sie nun aber eingespielt. Daran wird sich erst einmal nichts mehr ändern. Das kann nur noch besser werden.“
Eiserne Viren, die auch in Drachenbooten nicht ohne Liebe sind – Vorbericht auf das Spiel der Eintracht gegen Union Berlin
Heute muss ich mich wirklich anstrengen, um beim Vorbericht fürs Spiel gegen Union Berlin den vorgeschriebenen, angemessen gereizten Unterton hinzubekommen. Obwohl… muss ich? Mal sehen…
Immer eisern
Der 1. FC Union Berlin wurde am 20. Januar 1966 gegründet, seine Wurzeln reichen aber viel weiter zurück, bis ins Jahr 1906. Und es ist eine zunächst ziemlich wilde und dann wild „ostzonale“ Vereinsgeschichte, die Union da vorzuweisen hat. Nachzulesen ist das hier und hier – weil’s spannend und auch ost-west-geschichtlich interessant ist, fasse ich es mal zusammen und hoffe, dass mir dabei nicht zu viele Ungenauigkeiten hineinrutschen.
Gegründet haben die Unioner sich damals, im Jahr 1906, als Olympia Oberschöneweide, kurz darauf schlossen sie sich allerdings bereits dem Berliner Thor und Fußball-Club (BTuFC) Union Berlin an. Die waren im Jahr 1905 Deutscher Meister geworden und spielten in Blau-Weiß. Ab 1909 ging man wieder getrennte Wege, aus alter Verbundenheit behielten die Oberschöneweider aber das „Union“ im Namen und die Vereinsfarben bei. 1920 zog der Verein innerhalb von Köpenick um, in die Wuhlheide – dort, wo heute noch das Union-Stadion, die Alte Försterei steht. Union war ein Arbeiterverein (Oberschöneweide ist ein Arbeiterviertel), spielte in blau, die Unioner wurden – von wegen Blaumann – „Schlosserjungs“ genannt und der Schlachtruf der Fans war eine klare und aufrechte Ansage: Eisern Union. Dabei ist es bis heute geblieben.
„Union-Ob“ spielte ganz ordentlich mit, holte das ein oder andere Mal den Berliner Meistertitel und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, stand einmal (1923) sogar im Finale – dauerhaft wurde das aber nichts mit der Spitzenmannschaft. Andere Vereine (Hertha, Tennis Borussia) - waren finanziell besser aufgestellt. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet Union dann in die Wirren des Kalten Krieges. Ost-Berliner und West-Berliner Fußballverband gingen getrennte Wege, spielten aber gemeinsam den Berliner Meistertitel aus. Union qualifizierte sich für die Endrunde, durfte dann aber nicht nach Kiel reisen, die besten Spieler wanderten ab nach West-Berlin und gründeten dort eine West-Union. Der Rest der Ost-Unioner wurde in die Betriebssportgruppe des VEB Transformatorenwerk Karl Liebknecht eingegliedert, hieß jetzt zunächst „BSG Motor Oberschöneweide“ und spielte in Rotweiß, wurde dann zum TSC Oberschöneweide und irgendwann hatten die Fans die Faxendicke, wollten das alles nicht mehr mitmachen und pilgerten statt nach Köpenick lieber nach Westen, zur dortigen blauweißen SC Union 06 Berlin ins Poststadion. Also, solange das noch ging. (Nachwehen dieser Zeit wogten noch in die 90er, als der SC Union für sich beanspruchte, der legitime Nachfolgeverein der Oberschöneweider zu sein, eine Saison in Köpenick spielte, dann aber in den Westen und ins Poststadion zurückkehrte).
Die „Neuordnung“ des DDR-Fußballs brachte für Union bereits lange vor dem Fall der Mauer eine Art Wende. Um nicht nur die sozialistische Einheitsfront, sondern auch den Fußball voran zu bringen, wurden so genannte Leistungszentren gegründet - in jeder DDR-Region eines. Berlin hatte schon zwei – den aus Dresden umgesiedelten BFC Dynamo (mit integrierter Stasi-Sportgruppe) und den FC Vorwärts Berlin. Auf Intervention des FDGB wurde trotzdem auch noch Union – als „ziviler Fußballklub für die Berliner Werktätigen“ – erhalten bzw. als „1. FC Union Berlin“ neu gegründet. Als dann ein paar Jahre später Vorwärts Berlin – Sache gibt’s – nach Frankfurt/Oder verschoben wurde, wurden die bestehenden Berliner Fußball-Sportstätten sozialistisch gerecht auf die beiden verbliebenen Vereine Dynamo und Union Berlin verteilt. Der BFC hatte hinterher 28 Trainingszentren, Union nur 6 und damit fortan auch den Ruf des Underdogs, der sportlich immer knapp am Abstieg vorbeischrammte. Der Verein wurde von der DDR-Führung skeptisch beäugt, wurde zu einer Art Sammelbecken für viele, die dem DDR-System kritisch gegenüberstanden.
Nach der Wende taumelte Union fast in den Bankrott - mit Trainer Frank Pagelsdorf für die Relegation zur zweiten Liga qualifiziert, gescheitert, dann doch geschafft, aufgrund gefälschter Bankbürgschaften vom DFB relegiert, dritte Liga, verweigerte Lizenz, 1997 der unmittelbar bevorstehende Bankrott und der Marsch der Union-Fans durchs Brandenburger Tor. 3.000 Menschen waren bei der „Rettet-Union“-Demo dabei, die Öffentlichkeit war mobilisiert. Nike und die „Kinowelt“ wurden Sponsoren, Fans spendeten. Und Nina Hagen sang die neue Vereinshymne. Und die ist: Schön. Vor allem, wenn sie so wie hier aus vollem Herzen geschmettert wird.
Dauerhaft gut lief es bei der Union auch seitdem nie. Ein paar gute Jahre Anfang des neuen Jahrtausends, eine Saison (2001/2002) davon sogar sehr gut – Aufstieg in die zweite Bundesliga, 6. Platz in der Abschlusstabelle (oh, wie ich mich daran noch gut erinnere: Am letzten Spieltag verhinderten sie mit einem 3:1-Sieg den schon sicher geglaubten Bundesliga-Aufstieg der 05er aus Mainz), Pokalfinale, Qualifikation für den UEFA-Cup. Nach 2004 dann wieder der fast freie Fall bis in die Oberliga, wieder Rettungsaktionen („Bluten für Union“) und eine weitere Berappelung. Seit der Saison 2009/10 sind die Unioner wieder in der zweiten Liga dabei. Und da wollen sie auch bleiben. Neues Motto: „Nicht ohne Liebe. Eisern Union.“
Rund um Union
„Andere Vereine haben Fans, bei Union haben die Fans einen Verein.“ Heißt es auf der „Heimseite“ von Union Berlin. Na ja, halblang, aber so ein bisschen was ist da wohl dran: Ein Fan-Vertreter sitzt im Aufsichtsrat des Klubs, die Redaktion des offiziellen Stadion-Magazins liegt in der Hand von Union-Fans, Verein und Fans führen in jedem Jahr eine Reihe von gemeinsamen Veranstaltungen, Verbundenheit statt "Kult"- und "Spaßfußball"-Geschwätz – das Drachenbootcup (durchgeführt von der Fanvereinigung Eiserner Virus, der auch Auswärtsfahrten – z.B. ins Waldstadion – organisiert), das Weihnachtssingen – Aktionen, bei denen es – wie’s aussieht – fast schaurig schön familiär zugeht.
Die Eintracht hat tolle Blogger – Union hat sie auch. **textilvergehen** ist ein wunderbar kreativer und lässiger Fußball-Blog, in dem es in Word, Text und bewegten Bildern nicht nur, aber hauptsächlich um Union geht – z.B. gibt es ganz erstaunliche Videoanalysen – wie hier z.B. die filmische Umsetzung des zweiten Tores beim 4:1-Kantersieg gegen Ingolstadt. Der Blog ist im Frühjahr zum „Besten deutschsprachigen Blog“ gewählt worden, was sicher nicht nur, aber vielleivht ein klitzekleines bisschen auch an der besonders hohen Wahlbeteiligung von Union-Fans gelegen haben kann. Glückwunsch!!
Zum dringend notwendigen Umbau der legendären Alten Försterei leisteten auch die Fans ihren Beitrag – es wurden so genannte „Gründersteine“ verkauft und im Zuschauertunnel (dem „Tunnel of Fame“) mit den Namen der Spendern verewigt. 2008 – 2009 ging der Umbau mit Verzögerung über die Bühne, rund 2.000 freiwillige Helfer waren an den Umbaumaßnahmen beteiligt. Eröffnet wurde das Stadion mit einem Freundschaftsspiel gegen Hertha – wie immer bei besonderen Anlässen, z. B. nach der Wiedervereinigung. Das Verhältnis der beiden Vereine ist wohl gar nicht so feindselig, wie man bzw. ich immer geglaubt habe. Früher bestand sogar mal eine Fanfreundschaft, heute sieht man sich als sportliche Rivalen (die ja nicht allzu oft aufeinandertreffen) – der 2:1 Sieg gegen die Hertha, letztes Jahr im Olympiastadion, gilt bereits heute als legendär.
Immer noch fehlt es Union Berlin an Geld. Die Renovierung der Haupttribüne in der Alten Försterei steht deshalb noch aus und auf der Wunschliste der Fans (so ist es im 11 Freunde-Sonderheft zu lesen) ganz oben. Weiterer großer Wunsch: Endlich nicht mehr als Ostverein bezeichnet werden. Schade eigentlich – ist doch schön, dass es auch „andere“ Ost-Vereine gibt.
Union vor dem Spiel gegen die Eintracht
Seit 2007 wird Union Berlin von Uwe Neuhaus trainiert, der in Dortmund mal Assistenztrainer von Michael Skibbe war, und die Mannschaft von Union aus den Niederungen der Regionalliga in die neu geschaffene dritte Profiliga und direkt weiter in die zweite Liga führte, wo sie jetzt im dritten Jahr um spielt und die Klasse halten will.
Die Berliner sind mit Auf und Ab, aber unterm Strich ganz ordentlich in die neue Saison gestartet und finden sich in der oberen Tabellenhälfte. Schwer wiegen die beiden 0:4 Schlappen (bei Dynamo Dresden und zu Hause gegen Fürth). Zu Hause ist Union eigentlich eine Macht, vor allem dann wenn es gegen Friedhelm Funkel geht. Innerhalb von vier Wochen wurde „unser“ FF gleich zwei Mal besiegt, was die dankbare Kurve zum - hihi - „Friedhelm, komm bald wieder“-Gesang animierte.
Nicht ganz so erfreulich ist die Auswärtsbilanz. Saisonübergreifend blieb Union jetzt in sieben Spielen in Folge ohne Sieg, beim letzten Auswärtsspiel in Duisburg hätte es fast geklappt, aber „dank Simon Terodde“ blieb es dann doch beim 1:1. Simon Terodde?. Das ist sozusagen der Star-Zugang der Unioner in dieser Saison. Terodde wurde vom 1. FC Köln ausgeliehen, wo sein größter Erfolg bisher darin bestand, dass er im Pokalzweitrundenspiel des FC gegen 1860 München in der 88. Minute für Lukas Podolski ins Spiel kam. (Naaain, nicht ganz – im Achtelfinale gegen Duisburg hat er im Profiteam durchgespielt und sogar ein Tor erzielt). Na ja – jetzt ist er jedenfalls dabei, wenn schon nicht zum Torschützen, dann zumindest zum running Gag der Unioner zu werden. Für den ersten Treffer hat der vereinseigene Sender AFTV eine Kiste Apfelkuche…ähem… Apfelschorle ausgesetzt.
Union wird von Verletzungssorgen gebeutelt. Den Berlinern ihr Brasilianer (Silvio, kam zum Beginn der Saison vom FC Zürich), der mit vier Treffern bisher erfolgreichste Torschütze, fällt mit Bänderriss aus. Wie’s aussieht wird auch der Kolumbianer John Jairo Mosquera , der Toptorschütze der vergangenen Saison, in Frankfurt ausfallen. Macht ja nichts, bleibt immer noch der Rekordtorschütze und aktuelle VereinsheldTorsten „Tusche“ Mattuschka. Und da ist ja auch noch Simon Terodde.
Die Eintracht vor dem Spiel gegen Union
Na ja – keine Frage, oder? Eisern hin oder her. Morgen gewinnt nur einer: Wir! Sebastian Rode wird zwar wohl leider ausfallen, aber wie wir wissen, macht es ja nichts, wenn wir hinten ein bisschen anfälliger sind, weil wir vorne ja sowieso die Tore machen. Oder so. Schluss mit dem Geunke, dass unsere Heimbilanz immer noch mager ist, Union auswärts auch mal wieder gewinnen wird, unsere liebe Eintracht immer gegen „solche“ Gegner unversehens mal wieder ein Spiel in den Sand setzt und dass auch wir irgendwann mal wieder verlieren müssen. Müssen wir. Aber nicht morgen.
Oben dran bleiben. Aufstiegskurs halten. Klarer Heimsieg – und sonst gar nichts!
@jona-m: Danke schön - wie heißt das immer: You made my day
Das Vorberichtschreiben war dieses mal so spannend, es steckt so viel Zeit drin, Union Berlin ist so ein witziger und ungewöhnlicher Verein, hab so viel dabei gelernt, hat so viel Spaß gemacht - es erschüttert mich echt ein bisschen, dass das offensichtlich sonst keinem so geht. Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Danke Kerstin für den Vorbericht! Interessant und lesenswert. Aber du weißt, wie das hier läuft. Kein Applaus, kein Geschleime. Dafür gibts die anderen Threads ,-)
gereizt schrieb: Danke Kerstin für den Vorbericht! Interessant und lesenswert. Aber du weißt, wie das hier läuft. Kein Applaus, kein Geschleime. Dafür gibts die anderen Threads ,-)
Eben, Kazzman. Ich glaube, ich habe die urschwäbische Maxime - die meiner Theorie nach ohne weiteres in Hessen adap- wenn nicht gar adoptierbar wäre, schon einmal zitiert: "Net gschempft is gnuag g'lobt"
Außerdem, r&s, mach Dir bitte keine Illusionen: nichts von dem, was Du hier tust, bleibt unbeobachtet
The Diva and the Kid
http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/09/gutschow-in-dresden.html
Gütschow in Dresden
Kid wirft – wie immer vor Spieltagen – einen Blick zurück. Dieses Mal auf die erste Bundesligae-Begegnung zwischen der Eintracht und Dynamo Dresden. Das ist zwanzig Jahre her. Ja, genau in DER Saison. 20 Teams statt 18 sind am Start. Mmh. Die Eintracht betritt in Dresden „Neuland. Viele Frankfurter Spieler nutzen am Dienstag daher die Gelegenheit zu einem Bummel durch den Kern der Altstadt. Lothar Sippel ist beeindruckt: „Überwältigend.“ Norbert Nachtweih, André Köhler und Axel Kruse verbinden im Gegensatz zu ihren Mitspielern mit Dresden auch sportliche Erlebnisse. Nachtweih, der im Sommer vom AS Cannes zur Eintracht zurückgekehrt ist und sich Ende 1976 zusammen mit Jürgen Pahl bei einem Junioren-Länderspiel in der Türkei von der DDR nach Westdeutschland abgesetzt hatte, kann sich sogar noch ganz genau an einen 4:2-Sieg mit seinem damaligen Klub Chemie Halle erinnern: „Das war in der Saison 1975/76, Dynamo war damals gespickt mit Nationalspielern und bereits vorzeitig Meister. Unser Sieg war eine echte Sensation.“
Eine kleine Sensation ist auch das Ergebnis des Spiels von dem Kid berichtet. Gegen 9 Dresdner geht ein Spiel, das niemals verloren gehen darf, am Ende dann eben doch verloren. Dresden gewinnt mit 2:1 und die „Die Diva vom Main ist ihrem Ruf, der sie nun seit Jahrzehnten mit unterschiedlicher Intensität begleitet, wieder einmal gerecht geworden. Freuen kann sich darüber aber in Frankfurt niemand.“
Blog G
http://www.blog-g.de/gefallen-nee.html
Gefallen? Nee.
Stefan bekennt, dass er sich so ganz allmählich an die zweite Liga gewöhnt. Gefallen wird sie ihm - wie uns allen - nie. Außerdem kann man im Blog G heute schon in Auszügen hören, was es erst am Montag in der Rundschau zu lesen geben wird: Ein Interview mit Armin Veh.
Der war gestern abend in Stuttgart und nicht in Paderborn. Und ich bin heute hier obwohl ich eigentlich nicht da bin. Na so was
www.eintrachtpower.de - wo bald hoffentlich wieder mehr zeit für längere stücke ist.
greetz
"Der Name der Sportvereinigung Dynamo, das ist Fortschritt, das ist Sozialismus, Kommunismus, das heißt, nach der fortschrittlichen Lehre der Menschheit, nach dem Marxismus-Leninismus arbeiten.“
Schwadronierte Rudi Hellmann, Leiter der Abt. Sport im ZK der Partei. Klar, dass der da nicht selbst drauf kam. Denn der Maxim Gorki (russ. Schriftsteller 1868-1936) hat das schon viel früher gesagt. Bei Gründung der “Moskauer Proletarischen Sportvereinigung Dynamo“ im April 1923. Dynamo passt eh nicht so wirklich zu Dresden.
“Die Schlagstöck“ oder “Die Sachsenknüppel“ wäre besser gewesen…
........ ........
(auch in Dresden aktiv: Ekstroem, Anderson, Brinkmann. Fotos: eintracht-archiv)
Kurios war nämlich die Gründung. Da haben die in Dresden mal eben einen Fußballclub aufgelöst, weil die den sportlichen Gruß verweigerten. Aber den Startplatz für die erste Liga wollten sie trotzdem behalten. Also haben die Politbonzbrazzen mal eben die 40 besten Spieler aller DDR-Volkspolizeimannschaften zum Lehrgang geholt und die Besten einfach in Dresden behalten.
Nannten die Sachsenknüppler erst SG Volkspolizei, bis Stasi-Mielke da Präsi wurde und das ganze mal eben Dynamo schimpfte, weil alle Vopoknüppler eben Dynamo heißen. Und weil Dynamo poetischer als Schlagstock klingt, ist schließlich ein griechisches Wort (Dina = Kraft), haben die Volksdichter auch gleich ne Menge gruselige Gedichte (Aua!) abgeliefert.
Denn jetzt waren die in gruselgrauer Vorzeit im Strahlend-Arbeiterstaat das rostige Aushängeschild. 8 Mal Meister, Pokalsieger und so. Dazu erstes Team, das international gegen den Westen kickte, im Europapokalachtelfinale gegen die Bazies (Spiegel: Klassenkampf auf grünem Rasen. 1991-1995 kickten sie erstklassig (95: Tabellenletzter plus Zwangsabstieg in Regionalliga) und von 04-06 wieder zweitklassig (da war unser letztes Spiel gegen die. Im Hinspiel ein 2:1 (Spielbericht), beim Rückspiel in Dresden ein 1:2 (Spielbericht))).
Nach ein paar finsteren Jahren mit vierter/dritter Liga sind sie wieder da. Wie wir. Im Unterhaus. Ohne Rolf Dohmen, der da in 2009 tatsächlich Geschäftsführer werden sollte, aber die Stadt Dresden lehnte ab…
...........
(Bilder aus der Saison 04/05; Fotos: eintracht-archiv)
Letzt Jahr: Aufstiegsendspurt
War ein harter Kampf, denn noch im April gab es 3 Niederlagen in Folge und 4 Punkte Rückstand auf den Dritten, den Ostmainärxxen. Trainer Mauksch musste gehen, Ralf Loose kam ( Superilu Sportteil und holte 16 Punkte aus 5 Spielen (4 Siege 1 Unentschieden). Tabellendritter. Und relegierten gegen Osnabrück nach einem 1:1 im Hinspiel in der Verlängerung des Rückspiels (Live-Ticker SZ).
Die aktuelle Saison: Nominiert für die goldene Henne, yeah! ( klick)
Ja, der Rene Beuchel. Der, der 1995-1997 26 Spiele für die Eintracht machte, davor und danach kickte er bei Dynamo, u.a. auch gegen uns 1993/94 sowie 2004/05. Nun ist er also Teammanager bei den Sachsenknüpplern ( Interview dnn).
Muss zusammen mit Sportleiter Menze (Interview DA) , der ebenfalls 1996 ein Adler war, mit einem Spieleretat von 4,1 Mio. auskommen (damit Unterhausschlusslicht, Gesamtetat lt. SZ 14 Mio.). Menzefrust: "Damit kann man die Klasse wohl kaum halten."
Zu verkraften waren 14 Abgänge, darunter Esswein (Nürnberg) und Schahin (Fürth) und geholt wurden 17 Neue, darunter Marcel Heller (denn Trainer Loose bereits in Siegen trainierte), Dedic (Bochum) und Torwart Eilhoff (Bielefeld). Nachdem er zunächst noch Stammspieler war, ist Heller zuletzt nur noch eingewechselt worden. "Es ist schwer für einen Trainer, auf Spieler zu bauen, die mehrfach große Chancen nicht reinmachen", meint Heller selbstkritisch.
..... ..... .....
(auch in Dresden aktiv II: Beuchel, Menze, Heller, Marek Penska; Fotos: eintracht-archiv)
Und die Saison bisher? Für nen Aufsteiger ok, nach den Überschriften der Dresdner Morgenpost eher mau: +++ Pokal-Sensation soll Dynamo Schwung für die 2. Liga geben +++ 1:2 in Cottbus, 1:1 Hansa, 0:1 Fürth, 4:0 Union Berlin +++ Höhenflug ist erwünscht – aber ein Abheben verboten +++ 1:2 Zuhause Paderborn, 0:3 Duisburg +++ Dynamo bleibt auswärts Kanonenfutter +++ 2:1 Bochum, 2:4 in Ingolstadt +++ Dynamo als Schießbude +++
Macht Platz 11 mit 7 Punkten und 11:14 Toren. Die Heimbilanz: 2 Siege, 1 Unentschieden, 1 Niederlage. Die meisten Tore? Koch (2), Subasic (2), Fort u.a. je 1.
Nach dem kicker wird sich gegenüber dem 2:4 in Ingolstadt nicht viel ändern, auch wenn der Coach mit der Abwehr haderte. Der hier der Spielbericht Ingolstadt. Und die Aufstellung gegen Ingolstadt und Bochum.
Mehr Infos:
dnn-online, oder: sz-online oder Dynamo Homepage/Presse
Das - hüstel - brandneue Motto:
[sing]Adelmann, Adelmann, schenk uns einen Auswärtssieg![/sing]
(danke an cino, der dies ausgrub)
Zurück zu den blogs:
Sonntag, 25.09.2011
Die Sonne scheint, die blogger schlafen alle noch. Nix los.
Werter Herr gereizt,
wenn es doch bloß schon 4 Punkte für ein Unentschieden gäbe, dann würden wir am Montag bei den Sachsenknüpplern ja wohl mir ganz breiter Brust als Tabellenführer antreten, gelle . Das würde auch dem Paderborner Gekrampfe eine völlig neue Wertigkeit verleihen. ,-)
Aber ich fürchte, das es sich dabei nur um einen Tippfehler oder einen geschwollenen gereizten Finger handeln dürfte. Schade !!
Ja. Ach ja. Wach sind die Blogger:
Nachgetreten, 25. September 2011
Blog-G
http://www.blog-g.de/eintracht-pk-vom-25092011.html
Eintracht-PK vom 25.09.2011
“Fast ein wenig zu offen spricht Armin Veh darüber, wie gerne er mit zwei Spitzen spielen lassen würde. So offen, dass man geneigt ist zu glauben, er bietet nur eine auf. Was der Fuchs natürlich ahnen könnte, weshalb man auch berechtigterweise davon ausgehen kann, das er überrascht. Was dann keine Überraschung wäre. Zwei Spitzen also. Oder doch nur eine? Völlig egal. …“.
Wer seinen eigenen Reim machen möchte. Stefan hat mitgeschnitten. Die PK. Gut das.
Rotundschwarz
http://rotundschwarz-kd.blogspot.com/2011/09/alles-ist-relativ.html
Alles ist relataiv
Bei Cern flippen sie aus, irgendwas ist schneller als Einstein, nein, das Licht. Oder so. "Unfug. Sagt rotundschwarz. Jedes einigermaßen vernünftige hessische Kind weiß doch sowieso, dass nichts auf der Welt absolut ist – außer der Frankfurter Eintracht. Und dabei bleibt es auch, selbst wenn - nicht nur in Genf -, sondern auch in der CERN-Zentrale in Offenbach irgendjemand (Dr. Seltsam?) am Rad zu drehen scheint...“
Allerdings. Das Foto ist… ja. Gewöhnungsbedürftig. Hagel wär gut…
The Diva and the Kid
http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/09/die-zukunft-des-fuballs.html
Die Zukunft des Fussballs
"Vor seinem ersten Spiel als Präsident bekommt er ein Ferkel in den Arm gelegt, das ihm und der Elf von Dynamo gegen die Frankfurter Eintracht Glück bringen soll. Die Sau allerdings zappelt und quiekt vor Angst. Gute Vorzeichen sehen anders aus...“
Na? Weckt das Leseinteresse? Denn Kid hat mal wieder einen ganzen Haufen Anekdoten für euch. Aus der Saison 1992/93, es ist der 18. Spieltag. Die Eintracht spielt bei den Sachsenknüppeln. " „Seht einmal, da steht er: Stepi, der Verräter“, rufen sie reimend. Den Trainer, der Mitte Januar überraschend seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen bekannt gegeben hat und bei der Eintracht ab der nächsten Saison durch Klaus Toppmöller ersetzt wird, lässt das kalt: „Stört misch gar net. Was misch net umbringt, macht misch nur härder...“
"Doch im nächsten Moment muss sich Kmetsch vorkommen, als habe er es mit einem Zauberer zu tun, denn mit der Schnelligkeit eines Hütchenspielers im Frankfurter Bahnhofsviertel lässt Okocha den Ball verschwinden, in dem er diesen durch die Beine nach hinten gleiten lässt, mit dem rechten Fuß auflegt und mit der anderen Hacke hoch über seinen Rücken und Kmetschs Kopf hinweg in Richtung Strafraum legt…“ Ob Jay-Jay ein Tor erzielt? Klickt einfach selbst. Es lohnt sich.
Und der Videoclip.... du liebes bisje Ich hab da ja schon oft von gehört, und hätte nicht gedacht, dass ich es auch noch einmal quasi live miterleben darf... Bis zum Schluss dachte (hoffte) ich: Das wird er nicht tun. Das dann doch nicht. Er wird doch nicht wirklich... Doch, doch. Er wollte.
Vielleicht besser.... kein Auswärtssieg...?? Quaaaaaaaaaaaaatsch. ***Adelmann, Adelman...*** Bittebittebitte
PS:Guten Morgen, Bernie
Haben wir nicht nach Identifikation gesucht? Jetzt, wo ich das Interview mit Armin Veh in der heutigen Ausgabe der Rundschau gelesen habe, bin ich sicher: Wir haben wieder eine: Wir sind Veh. Glaubt ihr nicht? Abber immer:
Wir sind coole Typen. Auf der Nase lassen wir uns nicht herumtanzen und auch, wenn wir das Fußball spielen nicht erfunden haben, haben wir unsere Vorstellung davon wie es sein sollte. Wir nehmen uns selbst nicht so wichtig. (hihi) Manchmal nehmen wir uns für ein paar Tage raus aus dem Geschehen (hoho) – schließlich können wir nicht jeden Tag irgendeinen Blödsinn über Fußball erzählen. (Können wir nicht? **kopfkratz**) Da würde man ja verrückt. (Schon passiert) Diese pauschalen Sprüche, die dermaßen inhaltslos sind, die können wir nicht mehr hören. (Yep) Manchmal muss man öffentlich auch was sagen, was man nicht so sieht. (Muss man?) Da muss man lernen quer zu denken (jaaaaa) und Naivität abzulegen (neeeein!). Wir lieben den Fußball (von Herzen, mit Schmerzen) , sind so ehrgeizig wie am ersten Tag. Und vor Spielen genauso aufgeregt, emotional und angestrengt wie vor 20 Jahren (**hibbelhibbeladrenalinausstoß-hyperventilier***) Deswegen leiden wir ja auch so. (Aarrrrrrrgs.) Gelassenheit hin oder her. Erfahrung hin oder her – wenn du die Eintracht lebst, dann lebst du sie richtig. Dann fehlt dir auch die Lebensqualität. (Seufz und jamer). Ganz klar. Trotzdem wissen wir (na ja, manchmal): Man muss immer offen und innovativ bleiben, auch kreativ, man muss sich weiterentwickeln (doch, muss man). Deswegen gehen wir heute auch viel professioneller an das alles heran (sowieso). Es gibt einfach viele Dinge, die wir nicht mehr mitmachen. Ohne uns, sagen wir dann. (Ha!) Aber es hängt auch von den Gegebenheiten ab. (Ausnahmen kann man schon mal machen). Man hat ja auch eine Eigenmotivation. (Jawohl!) Wir müssten ja nichts mehr machen, machen sowieso nur noch, was uns Spaß macht. (Deswegen sind wir auch immer so gut drauf). Und die Eintracht wieder hochzubringen- das ist eine geile Aufgabe. (Jaaaaaaa!) Eine Mentalitäts- und keine Qualitätsfrage. (Doppel-Jaaaaaa!) Man kann hier viel verändern, muss aber ankämpfen gegen die, die am „das war schon immer so“ festhalten wollen. (Wenn bloß die annern net wärn). Aber wir sind ja flexibel (sowieso!) Außer in einem Punkt: Wir wollen als Meister mit der Eintracht aufsteigen.
Das Zitat des Tages stammt von Domenico Capone vom FC Germania Großkrotzenburg:
„Noch Fragen?“
Nein: Auswärtssieg!
Der Blick in die Blogs:
Blog G
http://www.blog-g.de/260911-dynamo-dresden-eintracht-frankfurt.html
26.09.11: Dynamo Dresden – Eintracht Frankfurt
Stefan kann sich nicht erinnern, „dass in den letzten (was weiß ich) zehn Jahren oder so (wie gesagt, ich kann mich nicht erinnern) ein Trainer von Eintracht Frankfurt jemals alle Spieler des Kaders zur Verfügung gehabt hätte. Kein Verletzter. Nicht einer.“ Jetzt also schon. Und es geht nach Dresden, die – so die Einschätzung im Blog G vor der Saison – ein Punktegarant sind. „Wollen wir es mal hoffen.“
Wollen wir!
Adlergezwitscher
http://www.adlergezwitscher.de/vorbericht/schon-wieder-montagabends/
Schon wieder Montagabends
Jan – und nicht nur er – mag die Zweitligaanstoßzeiten nicht und wird sich „auch nicht mehr daran gewöhnen.“ Montagabend also beim Aufsteiger Dynamo Dresden. „Dabei sollte unsere Mannschaft an die Leistung vom letzten Spiel anknüpfen, um einen sicheren Sieg nach Frankfurt zu holen.“ Im Vorbeigehen, meint Jan, wird das nicht gelingen. Auch er geht davon aus, dass Armin Veh die Mannschaft gegenüber letzter Woche umstellen, mit Djakpa auf links, ohne Lehmann und mit zwei Stürmern anfangen wird. Sein Tipp: „Dresden 0:3 SGE“
Gekauft.
Anstoß online
http://www.anstoss-gw.de/index.php/2011/09/25/sonntag-25-september-14-50-uhr/
Sonntag, 25. September, 14.50 Uhr
Kid Klappergass ist nach Meinung von Gerhard Steines der aus „lesenswerteste und kenntnisreichste) Eintracht-Frankfurt-Blogger überhaupt." Mit dieser Meinung steht er sicher nicht allein. Gestern haben sich Gerhard Steines und Kid per Mail ausgetauscht - über Idrissou, Yeboah und Okocha. Und darüber, warum diese drei Namen „nicht einmal das entfernteste“ miteinander zu tun haben. Im Anstoß-online kann man Auszüge daraus heute nachlesen.
Stadtwaldgebabbel
http://www.stadtwaldgebabbel.de/2011/09/hexenkessel-leverkusen-nicht-zu-unterschatzen/
Hexenkessel, Leverkusen, nicht zu unterschätzen
So richtig viel zu schreiben gibt es nicht über das Spiel in Dresden, meint Sebastian, zumal dazu im Stadtwald bzw. im Adlerbog ja auch schon gebabbelt wurde. Jedenfalls: „Am Montag. Abend. In Dresden. Nach Paderborn. Cottbus und Rostock die nächste Demütigung auf dem Weg zurück in die Erstklassigkeit.“ Und obwohl „Flutlichtspiele montags in der zweiten Liga zu gefühlten 99,9 Prozent immer mit einem torlosen Unentschieden enden“, gibt es auch hier keine Regel ohne Ausnahme. Und die heißt heute: „Auswärtssieg!“
Jawohl. Jawohl.
AdlerBlog
http://www.adlerblog.de/2011/wieviel-eintracht-hat-diese-eintracht/
Wieviel Eintracht hat diese Eintracht?
Im neuen Eintrag im AdlerBlog geht es – man kann es bei der Überschrift schon ahnen – um das Interview, das Peter Fischer vor ein paar Tagen gegeben hat. Was Fischer sagt, findet Jesus „erstaunlich offen und direkt“, am Ende ist diese Offenheit aber vielleicht gar nicht so verwunderlich, denn „am 1. Dez dieses Jahres ist wieder Mitgliederversammlung und dort will der Sportsfreund Fischer natürlich als Präsident wiedergewählt werden.“ Und das – so meint Jesus – relativiert einiges.
„Wir brauche wieder mehr Identität, mehr Eintracht, mehr Fußballer aus unserer Region,“ sagt Fischer. „Das klingt ein wenig nach Stammtisch-Parolen“, meint Jesus.
„Wir brauchen ein geschickteres Beobachten und Scouten,“ sagt Fischer. „Auch diese Aussagen sind mir zu plakativ“, meint Jesus, „Wir wissen alle, dass die Scouting Abteilung der Eintracht nicht unbedingt „State-of-the-Art“ ist.“
„Weniger Sprüche klopfen, mehr konkrete Konzepte und Vorschläge“ – das wär doch mal was. Und im Eintrag werden auch gleich ein paar Fragen gestellt, die eine Antwort verdient hätten – nach Kennzahlen zur Entwicklung der Mitgliederzahl zum Beispiel. Oder Kennzahlen „zum Anteil der Spieler aus der eigenen Jugend an den im Profiteam eingesetzten Spielern.“
Auch auf den weiteren Werdegang von Sportdirektor Hübner ist man im AdlerBlog gespannt. Bisher bzw. in den ersten 100 Tagen war primär Wiederaufbau. „Jetzt hat er hoffentlich Zeit stärker konzeptionell einzusteigen.“
„Wir werden es beobachten.“ Yep.
rotundschwarz
http://rotundschwarz-kd.blogspot.com/2011/09/9-von-34.html
9 (von 34)
Wie an jedem Spieltag gibt es bei mir drüben auch heute wieder den Aufstiegscountdown. Diesmal(fast) ganz ohne Worte.
Was für ein elendes, zusammengedonnertes Gefühl ist es, wenn man morgens nach einer Eintracht-Niederlage aufwacht. Und umgekehrt: Wie wunderbar leicht und froh bin ich morgens, wenn die Eintracht gewonnen hat. Noch im Halbschlaf, Sonne bllinzelt, gähnstreck, und da ist er, der kleine Glückshüpfer, den das Herz macht. Noch mal kurz Revue passieren lassen…
… tatsächlich: Wir fangen mit zwei Stürmern an. Der Dresdner Block kann das nur ahnen, weil er vorerst hüpfend unter seiner Riesenfahne verharrt. Uli Potofski macht schon in den ersten Minuten klar, dass Fußballberichterstattung eine der Stärken ist, über die er zweifelsfrei nicht verfügt. Stark fängt dagegen die Eintracht an. Schon nach fünf, sechs Minuten die ersten Chancen. Rode. Gekas. Mit zwei Spitzen stehen wir breiter, der Ball läuft gut, Kurzpasskombinationsspiel. Nach einer Viertelstunde flacht das Spiel etwas ab, hey, was ist das denn. Die Dresdner (huch – ohne Heller?) kämpfen und laufen. Freistoß an der Strafraumgrenze. Maaaan. Abgefälscht. Da muss man doch weg bleiben. Was für ein dämliches Tor. Trotzdem ganz ruhig, immer das sichere Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen werden. Idrissou, der tatsächlich immer wichtiger wird für die Mannschaft. Nicht nur, weil er Tore macht, sondern weil er jedes System und jeden Spielaufbau mitgehen kann, sich anbietet, sich zurückfallen lässt, Lücken schließt, rackert, seinen Mitspielern Raum lässt. Das sieht schon gut aus. Gekas lauffreudig, beweglich, gerne auch mal im Abseits. Schwegler auf eine unauffällige Art genial. Meier spielintelligent. Djakpa ungestüm. Ich mag den.
Und dann fallen sie zum Glück auch gleich, die Tore: Ecke Schwegler. Gekas ist da. Meier öffnet den Raum für Jung, wunderbare Flanke von Jung, wieder Gekas. Wieder mit dem Kopf. Yep.
Nach der HZ, die Dresdner bemüht, laufen sich die Seele aus dem Leib. Die Eintracht ruhig, cool, fast ein bisschen zu lässig. Maaaaan. Da muss man doch jetzt den Sack zu machen. Klar, wir sind haushoch überlegen, aber weiß der Geier und so ein blödes Ding geht rein. Oka. Genau. Genau so was... Aaa... Grad noch mal gut gegangen. Rode humpelnd vom Platz (weiß man da eigentlich schon was… sah nicht gut aus, das wär bitter)
Lehmann für Rode. Hoffer für Gekas. Und jetzt haben sie wohl die Faxen dicke. Die Dresdner platt wie Flunder, kaum dass sie noch aufrücken, keine Kraft mehr Mann gegen Mann – Meier rechts durch, stellt das Pässchen fein durch und da steht – klar – Mo. Lässt abtropfen. Und dann gleich nochmal – wow, was für eine feine Vorarbeit von Hoffer (wird das doch noch was mit dem? Hammer!), auf Köhler, der sieht – klar – Idrissou im Rücken der Abwehr lauern, präziser butterweicher Pass, vorbei an staunenden Dresdnern, nochmal abtropfen lassen – fast schon zu lässig. Die Beer is geschält.
Die Szenen nach dem Spiel. Der wütende Heller. Der strahlende Sebi Jung, lacht, schwätzt mit Idrissou. Idrissou, der seine Vorlagengeber abklatscht – erst Meier, dann Benny (Meier und Idrissou, ich glaub, die mögen sich). Dresdner Spieler im Interview. „Gegen so eine Mannschaft ist es schwer…“ So eine Mannschaft. Die reden von uns. Das tut so gut. Das tut so gut. Veh lächelnd und entspannt. Meier, der im Interview Fragen über die Dresdner, beantworten muss (Hä?) und das sehr charming – für seine Verhältnisse fast eloquent – löst. Der Dresdner Trainer mit der gänsedümmsten Spielanalyse, die ich seit langem gehört habe. Von wegen – wir haben uns wieder einmal selbst geschlagen. Hä? Dynamo Dresden hat gestern Abend vollkommen verdient gegen eine mindestens eine Klasse bessere Mannschaft verloren. Gegen Eintracht Frankfurt…
Beepbeepbeep… der Wecker klingelt. Shit. Heute ist ja Dienstag. Arrrgs. Nächstes Jahr – nächstes Jahr ist heute wieder Sonntag.
Bloggeschaut
Blog G
http://www.blog-g.de/vier-zu-eins-mit-vier-vier-zwei.html#more-2047
Vier zu eins mit vier vier zwei
Idrissou kann jedes System mitgehen? Stefan auch. Heute ganz ernsthaft und analytisch sein Bericht zum Spiel („Weit über eine Stunde lang war Eintracht Frankfurt in dieser Partie die klar bessere Mannschaft. Bis auf das Eckenverhätnis spricht nichts für die von Heimtrainer Ralf Loose nach dem Spiel abgegebene Analyse, sein Team hätte eine starke Partie geliefert. 8:1 Ecken standen am Ende für Dynamo auf dem Zettel. Wie wenig aussagekräftig solch eine Statistik ist zeigt die Tatsache, dass Eintracht Frankfurt nach dieser einzigen Ecke ein Tor erzielte — Dynamo allerdings null.“).
Viel Lob für Idrissou - "Vorne gab Gekas den Gekas. Kaum Ballkontakte, aber wenn, dann hat’s gerasselt. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn er einen Partner zur Seite hat, der bereit ist die Drecksarbeit zu machen. Und den hatte der Grieche mit Mo Idrissou am gestrigen Abend ganz sicher.“ Das ganze noch garniert mit kleinen Einzelkritiken, z.B. Köhler: “Zwei oder drei unnötige Ballverluste, aber taktisch sehr stark. Machte hinten immer dicht wenn Djakpa nach vorne ging. Wunderbare Vorarbeit auf Meier beim dritten Treffer, ebenso direkt auf Idrissou beim vierten.“[/color] Ja. So war das.
The Diva and the Kid
http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/09/doppelter-doppelschlag-in-dresden.html
Doppelter Doppelschlag in Dresden
Wird die 2:1-Führung reichen? Im Hause Kid – so berichtet er in einem ersten Stimmungsbild gleich nach dem Spiel - gab es unterschiedliche Meinungen: „Zehn Minuten vorher hatte ich noch Kid Groupie zu beruhigen versucht, weil ihr die 2:1-Führung der Eintracht zu knapp erschien. Dynamo Dresden aber, davon war ich überzeugt, würde an diesem Abend kein zweites Mal solch ein Glück haben wie beim ersten Tor. Als in der Schlussphase dann Nikolov aus seinem Tor eilte, aber sich zeitgleich mit dem von der anderen Seite heranlaufenden Kollegen Schildenfeld entschied, nicht zum Ball zu gehen, der flach und ungehindert durch den Strafraum der Eintracht strich, schwand meine Sicherheit für einen Moment.“ (Oh ja, meine auch...)
Eine klare Sache war es dann am Ende dann eben doch, findet Kid. Den zeitweiligen Leelauf in der zweiten Halbzeit „goutiert“ er als „Kontrollieren des wehrlosen Gegners“ und ist insgesamt dann doch ein bisschen erstaunt über die souveräne Leistung der Eintracht: „Dass die Eintracht den kampfstarken Dresdnern keine Angriffsfläche bot, die Sachsen über die gesamte Dauer der ungleichen Begegnung beherrschte und - als bei Dynamo wie fast allen Gegnern der Eintracht in dieser Saison die Beine müde wurden - mit schnellen und präzisen Kurzpässen fast schon Katz und Maus spielte, hatte ich so nicht erwartet.“ Noch beeindruckender fand er „die Selbstverständlichkeit, mit der sich die vor Wochen noch durch den Abstieg verunsicherte (…) Elf Armin Vehs an die erneute auswärtige Aufholjagd machte und diese innerhalb von neun Minuten erledigte.“
Ja. Cool, irgendwie.
Skandal! Einer der grössten des Sports! Empörung! Mit aller Härte bestrafen! Palmert ermordet systematisch deutsche Grammatik auf Sportseite! „Der“, „die“, „das“ wird ausgegrenzt! Das „ß“ gemieden. Das „ist“ ist ebenfalls auf der Liste der bedrohten Wörter! Skandal! Hirnlos!
Ah. Das tat gut. Der Stil dieses Schmierenblatts ist einfach klasse. Kein unnötiges Füllwort, kaum Prädikat, null Hirn. Schön. Wahrscheinlich wäre auch dieses provokante Bannerlein, das je nach Geschmack doof, geschmacklos oder was auch immer war, längst wieder vergessen. Weil es eh keinen tieferen Sinn hatte, vermute ich. Provokation, vielleicht nicht originell, aber eben ein Nebenpfurz in einem geilen Spiel. Provokation. Nicht mehr, nicht weniger. Aber Bild macht aus Pfurz eine Kriegserklärung und die, die immer fordern, fordern jetzt auch. Haben ja sonst nix.
Ich find ja diese Block-Uniformierung viel blöder. Motto-T-Shirts, die alle anhaben sollen, für eine schön anzusehende Kurve. Alle in Karo, in Orange, alle in schwarz, alle in lila Sandaletten. Oder so. Aber wer mitmacht, macht mit. Auch gut. Ich mach da nedd mit. Fertig. Kein Grübeln, ob diese Uniformierung Ausdruck einer bestimmten… oder oder oder. Blablablubb. Eintracht. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
(Fast) Heute vor 10 Jahren: Gegen Union - Heinen für Nikolov ins Tor!
"Ich bin heiß, wieder zu spielen", hat Dirk Heinen am Donnerstag nach dem Training gesagt. Der Torwart der Frankfurter Eintracht hat vor dem Auswärtsspiel beim starken Dritten der Zweiten Bundesliga, dem Uefa-Cup-Teilnehmer Union Berlin, nicht so ausgesehen, als rechne er damit, die Partie am Samstag (15 Uhr) in der Alten Försterei nur von der Bank aus verfolgen zu dürfen. "Wenn es so weit kommen sollte, dass ich spiele, werde ich alles tun, damit Eintracht Frankfurt wieder in die Bundesliga kommt." (…)Er habe sich, so Andermatt, beim Saisonstart auf Nikolov als Nummer eins festgelegt, "ich habe aber auch gesagt, dass Leistung entscheidet". Klingt gut für Heinen und unangenehm für Nikolov…“ (FR 12.10.01)
Die Eintracht gewinnt 4:0 bei Union. Mit Heinen im Tor, der in der Sommerpause noch fast zur Laufgruppe Lippert gehörte, um dann als Torwart Nr. 4 mitzutrainieren. Nun ist er die Nr. 1. Und zwar bis Spieltag 23.
Mittwoch, 28. September 2011
Blog-G
http://www.blog-g.de/presseschau-280911.html
Presseschau 28.09.2011
Schmierfinkenlob für die Eintracht. Da ist doch was im Busch. Oder auch nicht. “ In der Rundschau loben die Schmierfinken Kilchenstein und Durstewitz vor allem den Trainer (noch nicht online, kommt aber noch). Hervorgehoben wird die Tatsache, dass man in dieser Saison konditionell auf der Höhe zu sein scheint…“. Und sogar tief im Osten, also östlich des Mains wird die Eintrachts Legionäsrtruppe gelobt. Und vom hr eh. Alles gut. Stop.
“Unter der gewohnt reißerischen Überschrift “Skandal um Kriegs-Plakat” wird von einem Gruß berichtet, den die Frankfurter Auswärtsfans (…)per Plakat am Montag dem Gastgeber erwiesen haben. Toll, gell? Und irgendwie fast abzusehen, wie einige (sic!) auf diesen Artikel im Eintracht Forum reagieren. Ich fasse grob subjektiv zusammen: “Scheiß BILD, scheiß DFB, die anderen haben ganz andere Sachen gemacht aber nur gegen uns wird ermittelt”. Und es ist zu befürchten, dass die das ernst meinen…“.
Grob subjektiv. In der Tat. Ich las auch von anderen Reaktionen. Aber Ziel erreicht. Denn ich ahne, wie einige auch in Blog-G den Zeigefinger heben werden. Andere wiederum werden vehement gegen die Zeigefinger schreiben. Hamsterrad, wegen nem Banner, der vielleicht geschmacklos, vielleicht strohdumm oder was auch immer ist. Nicht mehr, nicht weniger. Find ich.
Blog Schobberobber
http://blog.schobberobber.com/2011/09/nomen-est-omen/
Nomen est omen
"Und schon wieder ungeschlagen SGE! Nicht nur das – bestes Auswärtsteam, auswärts immer mindestens drei Tore geschossen, überhaupt die meisten (wie Düsseldorf), und als Konsequenz aus all dem – Relegationsplatz!...“ So beginnt Holger seine kunterbunte Blogschau mit O-Tönen von Bruchhagen, Geld schießt Toren und wer wird Millionär. Die Antwort übrigens könnte D sein…
Und das Interview mit einem Präsidenten findet seinen Platz. "Man weiß ungefähr was er sagen will, und seine Interviews haben auch immer einen hohen Entertainment- und Authentizitäts-Faktor (“Wer am Donnerstagmorgen gut aussieht, der hatte einen schlechten Mittwochabend.”). Ich frage mich aber auch, wieviele Youngster, Local Heroes und Schobbekigger man hätte holen können zwischen Abstieg (Mitte Mai) und Zweitligastart (Mitte Juli), die uns beim Aufstieg entscheidend helfen können...“
United Colors und Absurdistan, nein um Namensforschung geht es danach: Buntes Pelzwerk. Kohlebrenner und Flöter. Ja. "Also Hübner, bleib bei deiner Hube. Ist aber doch ein schöner Vergleich – Bruno bestellt unser Feld, 60 Morgen sind dann wohl der Etat und am Saisonende fahren wir alle die Ernte ein. Ich finde auch, dass Bruno das gut gelöst hat bislang und die Söldner ääh Adler sich mehr und mehr einspielen...“ So geht das schön absurd weiter. Lest es einfach.
Ich würde das mit der Uniform ein bissle lockerer sehen
Blog G
http://www.blog-g.de/hefte-raus-klassenarbeit-2.html
Hefte raus, Klassenarbeit
Stefan leidet an „Fublos D“. Dabei handelt es sich um „eine Krankheit, deren Symptome sich darin zeigen, dass der Schreiber (oder blogger, der ja auch nur ein Schreiber ist), das Spiel seiner Mansnchaft nur unter dem Gesichtspunkt verfolgt, ob etwas dabei ist, was sich später verwerten lässt.“ Und: Stefan liest eigentlich nie die Spielerbenotungen im Kicker. („Unfug das.“) Gestern dann doch. Und jetzt ist er - zu recht - empört. Weil: „Der beste Eintracht-Kicker kommt erst auf Platz 16“ und heißt Alex Meier. Erst auf Platz 41 folgt Sebastian Rode, auf 44 Benni Köhler und dann irgendwann Oka Nikolov. Stefan hat jetzt noch Schnappatmung, verrät uns aber trotzdem, was es morgen in der Business Lounge zu essen gibt. Wissen wollen? Hier lesen.
The Diva and the Kid
http://kid-klappergass.blogspot.com/2011/09/geladene-colts.html
Geladene Colts
Während allüberall bereits auf das morgige Spiel vorausgeschaut wird, bleibt Kid seiner Linie treu, und hält noch einen Moment inne. Die Spielanalyse zum Auswärtssieg in Dresden fehlte noch – jetzt nicht mehr. Ein bisschen Zeit mitnehmen und das „meisterlich kontrollierte“ Spiel, die „schnellen und präzisen Kurzpässe“ und die Tore noch einmal Revue passieren lassen, und einen - kurzen - Blick auf die Ränge werfen (wo ein Teil des Frankfurter Anhangs „die Zweitklassigkeit offensichtlich zu unterbieten sucht“) möchte – garantiert besser als die zehnte Zusammenfassung in Sky.
Kids Fazit: „Zehn Pflichtspiele hat die Eintracht in dieser Saison bestritten. In allen ist sie ungeschlagen geblieben. Das wird nicht so bleiben. Als Mannschaft wirkt sie nun aber eingespielt. Daran wird sich erst einmal nichts mehr ändern. Das kann nur noch besser werden.“
Eintracht Frankfurt Podcast
http://www.eintracht-podcast.de/eintrachtpodcast-056
Nummer 56 – Kurze Woche
Mit Live-Eindrücken vom Spiel in Dresden, Geplänkel zur Lage der Dinge und einem Ausblick auf das Spiel gegen Union. Reinhören!
Heute muss ich mich wirklich anstrengen, um beim Vorbericht fürs Spiel gegen Union Berlin den vorgeschriebenen, angemessen gereizten Unterton hinzubekommen. Obwohl… muss ich? Mal sehen…
Immer eisern
Der 1. FC Union Berlin wurde am 20. Januar 1966 gegründet, seine Wurzeln reichen aber viel weiter zurück, bis ins Jahr 1906. Und es ist eine zunächst ziemlich wilde und dann wild „ostzonale“ Vereinsgeschichte, die Union da vorzuweisen hat. Nachzulesen ist das hier und hier – weil’s spannend und auch ost-west-geschichtlich interessant ist, fasse ich es mal zusammen und hoffe, dass mir dabei nicht zu viele Ungenauigkeiten hineinrutschen.
Gegründet haben die Unioner sich damals, im Jahr 1906, als Olympia Oberschöneweide, kurz darauf schlossen sie sich allerdings bereits dem Berliner Thor und Fußball-Club (BTuFC) Union Berlin an. Die waren im Jahr 1905 Deutscher Meister geworden und spielten in Blau-Weiß. Ab 1909 ging man wieder getrennte Wege, aus alter Verbundenheit behielten die Oberschöneweider aber das „Union“ im Namen und die Vereinsfarben bei. 1920 zog der Verein innerhalb von Köpenick um, in die Wuhlheide – dort, wo heute noch das Union-Stadion, die Alte Försterei steht. Union war ein Arbeiterverein (Oberschöneweide ist ein Arbeiterviertel), spielte in blau, die Unioner wurden – von wegen Blaumann – „Schlosserjungs“ genannt und der Schlachtruf der Fans war eine klare und aufrechte Ansage: Eisern Union. Dabei ist es bis heute geblieben.
„Union-Ob“ spielte ganz ordentlich mit, holte das ein oder andere Mal den Berliner Meistertitel und damit die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, stand einmal (1923) sogar im Finale – dauerhaft wurde das aber nichts mit der Spitzenmannschaft. Andere Vereine (Hertha, Tennis Borussia) - waren finanziell besser aufgestellt. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet Union dann in die Wirren des Kalten Krieges. Ost-Berliner und West-Berliner Fußballverband gingen getrennte Wege, spielten aber gemeinsam den Berliner Meistertitel aus. Union qualifizierte sich für die Endrunde, durfte dann aber nicht nach Kiel reisen, die besten Spieler wanderten ab nach West-Berlin und gründeten dort eine West-Union. Der Rest der Ost-Unioner wurde in die Betriebssportgruppe des VEB Transformatorenwerk Karl Liebknecht eingegliedert, hieß jetzt zunächst „BSG Motor Oberschöneweide“ und spielte in Rotweiß, wurde dann zum TSC Oberschöneweide und irgendwann hatten die Fans die Faxendicke, wollten das alles nicht mehr mitmachen und pilgerten statt nach Köpenick lieber nach Westen, zur dortigen blauweißen SC Union 06 Berlin ins Poststadion. Also, solange das noch ging. (Nachwehen dieser Zeit wogten noch in die 90er, als der SC Union für sich beanspruchte, der legitime Nachfolgeverein der Oberschöneweider zu sein, eine Saison in Köpenick spielte, dann aber in den Westen und ins Poststadion zurückkehrte).
Die „Neuordnung“ des DDR-Fußballs brachte für Union bereits lange vor dem Fall der Mauer eine Art Wende. Um nicht nur die sozialistische Einheitsfront, sondern auch den Fußball voran zu bringen, wurden so genannte Leistungszentren gegründet - in jeder DDR-Region eines. Berlin hatte schon zwei – den aus Dresden umgesiedelten BFC Dynamo (mit integrierter Stasi-Sportgruppe) und den FC Vorwärts Berlin. Auf Intervention des FDGB wurde trotzdem auch noch Union – als „ziviler Fußballklub für die Berliner Werktätigen“ – erhalten bzw. als „1. FC Union Berlin“ neu gegründet. Als dann ein paar Jahre später Vorwärts Berlin – Sache gibt’s – nach Frankfurt/Oder verschoben wurde, wurden die bestehenden Berliner Fußball-Sportstätten sozialistisch gerecht auf die beiden verbliebenen Vereine Dynamo und Union Berlin verteilt. Der BFC hatte hinterher 28 Trainingszentren, Union nur 6 und damit fortan auch den Ruf des Underdogs, der sportlich immer knapp am Abstieg vorbeischrammte. Der Verein wurde von der DDR-Führung skeptisch beäugt, wurde zu einer Art Sammelbecken für viele, die dem DDR-System kritisch gegenüberstanden.
Nach der Wende taumelte Union fast in den Bankrott - mit Trainer Frank Pagelsdorf für die Relegation zur zweiten Liga qualifiziert, gescheitert, dann doch geschafft, aufgrund gefälschter Bankbürgschaften vom DFB relegiert, dritte Liga, verweigerte Lizenz, 1997 der unmittelbar bevorstehende Bankrott und der Marsch der Union-Fans durchs Brandenburger Tor. 3.000 Menschen waren bei der „Rettet-Union“-Demo dabei, die Öffentlichkeit war mobilisiert. Nike und die „Kinowelt“ wurden Sponsoren, Fans spendeten. Und Nina Hagen sang die neue Vereinshymne. Und die ist: Schön. Vor allem, wenn sie so wie hier aus vollem Herzen geschmettert wird.
Dauerhaft gut lief es bei der Union auch seitdem nie. Ein paar gute Jahre Anfang des neuen Jahrtausends, eine Saison (2001/2002) davon sogar sehr gut – Aufstieg in die zweite Bundesliga, 6. Platz in der Abschlusstabelle (oh, wie ich mich daran noch gut erinnere: Am letzten Spieltag verhinderten sie mit einem 3:1-Sieg den schon sicher geglaubten Bundesliga-Aufstieg der 05er aus Mainz), Pokalfinale, Qualifikation für den UEFA-Cup. Nach 2004 dann wieder der fast freie Fall bis in die Oberliga, wieder Rettungsaktionen („Bluten für Union“) und eine weitere Berappelung. Seit der Saison 2009/10 sind die Unioner wieder in der zweiten Liga dabei. Und da wollen sie auch bleiben. Neues Motto: „Nicht ohne Liebe. Eisern Union.“
Rund um Union
„Andere Vereine haben Fans, bei Union haben die Fans einen Verein.“ Heißt es auf der „Heimseite“ von Union Berlin. Na ja, halblang, aber so ein bisschen was ist da wohl dran: Ein Fan-Vertreter sitzt im Aufsichtsrat des Klubs, die Redaktion des offiziellen Stadion-Magazins liegt in der Hand von Union-Fans, Verein und Fans führen in jedem Jahr eine Reihe von gemeinsamen Veranstaltungen, Verbundenheit statt "Kult"- und "Spaßfußball"-Geschwätz – das Drachenbootcup (durchgeführt von der Fanvereinigung Eiserner Virus, der auch Auswärtsfahrten – z.B. ins Waldstadion – organisiert), das Weihnachtssingen – Aktionen, bei denen es – wie’s aussieht – fast schaurig schön familiär zugeht.
Die Eintracht hat tolle Blogger – Union hat sie auch. **textilvergehen** ist ein wunderbar kreativer und lässiger Fußball-Blog, in dem es in Word, Text und bewegten Bildern nicht nur, aber hauptsächlich um Union geht – z.B. gibt es ganz erstaunliche Videoanalysen – wie hier z.B. die filmische Umsetzung des zweiten Tores beim 4:1-Kantersieg gegen Ingolstadt. Der Blog ist im Frühjahr zum „Besten deutschsprachigen Blog“ gewählt worden, was sicher nicht nur, aber vielleivht ein klitzekleines bisschen auch an der besonders hohen Wahlbeteiligung von Union-Fans gelegen haben kann. Glückwunsch!!
Zum dringend notwendigen Umbau der legendären Alten Försterei leisteten auch die Fans ihren Beitrag – es wurden so genannte „Gründersteine“ verkauft und im Zuschauertunnel (dem „Tunnel of Fame“) mit den Namen der Spendern verewigt. 2008 – 2009 ging der Umbau mit Verzögerung über die Bühne, rund 2.000 freiwillige Helfer waren an den Umbaumaßnahmen beteiligt. Eröffnet wurde das Stadion mit einem Freundschaftsspiel gegen Hertha – wie immer bei besonderen Anlässen, z. B. nach der Wiedervereinigung. Das Verhältnis der beiden Vereine ist wohl gar nicht so feindselig, wie man bzw. ich immer geglaubt habe. Früher bestand sogar mal eine Fanfreundschaft, heute sieht man sich als sportliche Rivalen (die ja nicht allzu oft aufeinandertreffen) – der 2:1 Sieg gegen die Hertha, letztes Jahr im Olympiastadion, gilt bereits heute als legendär.
Immer noch fehlt es Union Berlin an Geld. Die Renovierung der Haupttribüne in der Alten Försterei steht deshalb noch aus und auf der Wunschliste der Fans (so ist es im 11 Freunde-Sonderheft zu lesen) ganz oben. Weiterer großer Wunsch: Endlich nicht mehr als Ostverein bezeichnet werden. Schade eigentlich – ist doch schön, dass es auch „andere“ Ost-Vereine gibt.
Union vor dem Spiel gegen die Eintracht
Seit 2007 wird Union Berlin von Uwe Neuhaus trainiert, der in Dortmund mal Assistenztrainer von Michael Skibbe war, und die Mannschaft von Union aus den Niederungen der Regionalliga in die neu geschaffene dritte Profiliga und direkt weiter in die zweite Liga führte, wo sie jetzt im dritten Jahr um spielt und die Klasse halten will.
Die Berliner sind mit Auf und Ab, aber unterm Strich ganz ordentlich in die neue Saison gestartet und finden sich in der oberen Tabellenhälfte. Schwer wiegen die beiden 0:4 Schlappen (bei Dynamo Dresden und zu Hause gegen Fürth). Zu Hause ist Union eigentlich eine Macht, vor allem dann wenn es gegen Friedhelm Funkel geht. Innerhalb von vier Wochen wurde „unser“ FF gleich zwei Mal besiegt, was die dankbare Kurve zum - hihi - „Friedhelm, komm bald wieder“-Gesang animierte.
Nicht ganz so erfreulich ist die Auswärtsbilanz. Saisonübergreifend blieb Union jetzt in sieben Spielen in Folge ohne Sieg, beim letzten Auswärtsspiel in Duisburg hätte es fast geklappt, aber „dank Simon Terodde“ blieb es dann doch beim 1:1. Simon Terodde?. Das ist sozusagen der Star-Zugang der Unioner in dieser Saison. Terodde wurde vom 1. FC Köln ausgeliehen, wo sein größter Erfolg bisher darin bestand, dass er im Pokalzweitrundenspiel des FC gegen 1860 München in der 88. Minute für Lukas Podolski ins Spiel kam. (Naaain, nicht ganz – im Achtelfinale gegen Duisburg hat er im Profiteam durchgespielt und sogar ein Tor erzielt). Na ja – jetzt ist er jedenfalls dabei, wenn schon nicht zum Torschützen, dann zumindest zum running Gag der Unioner zu werden. Für den ersten Treffer hat der vereinseigene Sender AFTV eine Kiste Apfelkuche…ähem… Apfelschorle ausgesetzt.
Union wird von Verletzungssorgen gebeutelt. Den Berlinern ihr Brasilianer (Silvio, kam zum Beginn der Saison vom FC Zürich), der mit vier Treffern bisher erfolgreichste Torschütze, fällt mit Bänderriss aus. Wie’s aussieht wird auch der Kolumbianer John Jairo Mosquera , der Toptorschütze der vergangenen Saison, in Frankfurt ausfallen. Macht ja nichts, bleibt immer noch der Rekordtorschütze und aktuelle Vereinsheld Torsten „Tusche“ Mattuschka. Und da ist ja auch noch Simon Terodde.
Die Eintracht vor dem Spiel gegen Union
Na ja – keine Frage, oder? Eisern hin oder her. Morgen gewinnt nur einer: Wir! Sebastian Rode wird zwar wohl leider ausfallen, aber wie wir wissen, macht es ja nichts, wenn wir hinten ein bisschen anfälliger sind, weil wir vorne ja sowieso die Tore machen. Oder so. Schluss mit dem Geunke, dass unsere Heimbilanz immer noch mager ist, Union auswärts auch mal wieder gewinnen wird, unsere liebe Eintracht immer gegen „solche“ Gegner unversehens mal wieder ein Spiel in den Sand setzt und dass auch wir irgendwann mal wieder verlieren müssen. Müssen wir. Aber nicht morgen.
Oben dran bleiben. Aufstiegskurs halten. Klarer Heimsieg – und sonst gar nichts!
Das Vorberichtschreiben war dieses mal so spannend, es steckt so viel Zeit drin, Union Berlin ist so ein witziger und ungewöhnlicher Verein, hab so viel dabei gelernt, hat so viel Spaß gemacht - es erschüttert mich echt ein bisschen, dass das offensichtlich sonst keinem so geht. Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Nachgetreten, Donnerstag, 30.09.2011
Blog-G
http://www.blog-g.de/heribert-bruchhagen-zu-den-ereignissen-in-dresden.html
Heribert Bruchhagen zu den Ereignissen in Dresden
Da der Sport-1-link es verfälscht darstellt und auch auf eintracht-aktuell nur Teile zusammengefasst wurden, hat Stefan das Audio-File in seinem blog hinterlegt.
Danke dafür!
Eben, Kazzman. Ich glaube, ich habe die urschwäbische Maxime - die meiner Theorie nach ohne weiteres in Hessen adap- wenn nicht gar adoptierbar wäre, schon einmal zitiert:
"Net gschempft is gnuag g'lobt"
Außerdem, r&s, mach Dir bitte keine Illusionen: nichts von dem, was Du hier tust, bleibt unbeobachtet