>

Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan

#
Basaltkopp schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Die Mitarbeiter dort im AKW werden vermutlich allesamt kaum die nä. 5 Jahre , geschweige denn Monate, überleben.

Aber letztlich müssen sie jetzt eine viel größere Menschenmenge retten. Kurzum: Sie opfern sich. (Klingt wie in nem kitschigen Sowjet-Film)

Nichts anderes, als ein Polizist, der beim Versuch, einen Amoklauf zu beenden, erschossen wird.

Menschen, die dort arbeiten und jetzt wissen, dass Sie ihr Leben aufs Spiel setzen und wohl verlieren werden, um andere Menschen zu retten, und trotzdem dort bleiben, sind ziemlich tapfer. Das imponiert mir.


Das imponiert in der Tat.  


Das imponiert mir auch, wirklich!

Wenn ich allerdings Familie und Kinder hätte, denen gegenüber ich sehr viel Verantwortung habe, würde ich das nie machen!

Jeder Mensch ist anders, klar, aber Familie geht vor!

Trotzdem, meinen größten Respekt vor diesen Leuten!
#
Alle Gründe, warum man Tokio nicht evakuieren kann:

Warum eine Evakuierung von Tokio unmöglich ist
http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/hintergrund-warum-eine-evakuierung-von-tokio-unmoeglich-ist_aid_608862.html
#
RobinAdler schrieb:
Basaltkopp schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Die Mitarbeiter dort im AKW werden vermutlich allesamt kaum die nä. 5 Jahre , geschweige denn Monate, überleben.

Aber letztlich müssen sie jetzt eine viel größere Menschenmenge retten. Kurzum: Sie opfern sich. (Klingt wie in nem kitschigen Sowjet-Film)

Nichts anderes, als ein Polizist, der beim Versuch, einen Amoklauf zu beenden, erschossen wird.

Menschen, die dort arbeiten und jetzt wissen, dass Sie ihr Leben aufs Spiel setzen und wohl verlieren werden, um andere Menschen zu retten, und trotzdem dort bleiben, sind ziemlich tapfer. Das imponiert mir.


Das imponiert in der Tat.  


Das imponiert mir auch, wirklich!

Wenn ich allerdings Familie und Kinder hätte, denen gegenüber ich sehr viel Verantwortung habe, würde ich das nie machen!

Jeder Mensch ist anders, klar, aber Familie geht vor!

Trotzdem, meinen größten Respekt vor diesen Leuten!


Ich sage es für, wie ich es sehe. Ich weiß, dass ich schon eine gewaltige Dosis Radioaktivität abbekommen habe und dass es sehr wahrscheinlich ist, dass es dadurch zu sehr schweren Erkrankungen kommen wird.

In diese Gewissheit würde ich dann wahrscheinlich auch bis zum Schluß da arbeiten, wissend das mein Leben eh nichts mehr weert ist, ich aber unter Umständen Millionen von Leben retten kann.
#
Maabootsche schrieb:
Es wohl tatsächlich nicht so, daß da das ganze Land zusammengebrochen wäre, wie dieser Bericht eines deutschen Studenten in Japan zeigt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-deutscher-student-in-tokio-hier-klingt-das-alles-ganz-anders-1.1072234

gestern bei beckmann (zufällig im hintergrund laufen gehabt) war ein junger japanologe der meinte: seine eher auf englische medien vertrauenden freunde haben tokyo verlassen, die eher auf japanische medien vertrauende bevölkerung bleibt gelassen.

Maabootsche schrieb:

Die Reduzierung des Erfahrbaren durch die Medien auf die Auswirkungen der Katastrophe sollte man wohl immer im Hinterkopf behalten, besonders wenn man eine tendenziöse Berichterstattung nicht ganz ausschließen kann; dazu auch
http://derstandard.at/1297820383800/STANDARD-Interview-Ein-Teil-der-Medien-instrumentalisiert-Kernkraft-um-Politik-zu-machen
(gefunden via Bild-Blog)

medienkritik immer gerne, aber in anbetracht der aktuellen situation von tendenziöser berichterstattung zu sprechen, finde ich ziemlich gewagt. immerhin finden gerade 3-6 GAUs statt, und das hat die welt in diesem ausmaß noch nicht erlebt...
#
Maabootsche schrieb:
Es wohl tatsächlich nicht so, daß da das ganze Land zusammengebrochen wäre, wie dieser Bericht eines deutschen Studenten in Japan zeigt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-deutscher-student-in-tokio-hier-klingt-das-alles-ganz-anders-1.1072234

Die Reduzierung des Erfahrbaren durch die Medien auf die Auswirkungen der Katastrophe sollte man wohl immer im Hinterkopf behalten, besonders wenn man eine tendenziöse Berichterstattung nicht ganz ausschließen kann; dazu auch
http://derstandard.at/1297820383800/STANDARD-Interview-Ein-Teil-der-Medien-instrumentalisiert-Kernkraft-um-Politik-zu-machen
(gefunden via Bild-Blog)


Klar wird jetzt im Angesicht der Fehlbarkeit von riskanter Technologie mehr darüber diskutiert und das Thema von allen Parteien aufgrund der anstehenden Wahlen auch etwas instrumentalisiert, v.a. aber von der Bundesregierung, indem so getan wird, als wolle man etwas ändern (Westerwelle: "wollen zeitlich begrenzten Ausstieg vom Ausstieg").

Der interviewte Porfessor Kepplinger aus Mainz ist zudem pikanterweise ein Atom-Lobbyist...
http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/KE-fuer-jeden/Streitpunkt-Kernenergie/
Die Lancierung dieses Artikels dürfte also kein Zufall sein...

Mainz scheint eh ein Atom-Lobbyisten-Nest zu sein. Der Leiter des deutschen Kinderkrebsregisters (betrieben von der Uni Mainz) ist laut dem NDR ebenfalls Lobbyist der Atomindustrie,
http://www.youtube.com/watch?v=-1ISDkWlVqU (sehr sehenswerte Doku aus dem letzten Jahr).
#
kreuzbuerger schrieb:

medienkritik immer gerne, aber in anbetracht der aktuellen situation von tendenziöser berichterstattung zu sprechen, finde ich ziemlich gewagt. immerhin finden gerade 3-6 GAUs statt, und das hat die welt in diesem ausmaß noch nicht erlebt...


Und niemand weiss, ob sich die anderen Reaktoren nicht irgendwann auch noch selbstständig machen...
#
Xaver08 schrieb:
Maabootsche schrieb:
Es wohl tatsächlich nicht so, daß da das ganze Land zusammengebrochen wäre, wie dieser Bericht eines deutschen Studenten in Japan zeigt:
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomkatastrophe-in-japan-deutscher-student-in-tokio-hier-klingt-das-alles-ganz-anders-1.1072234

Die Reduzierung des Erfahrbaren durch die Medien auf die Auswirkungen der Katastrophe sollte man wohl immer im Hinterkopf behalten, besonders wenn man eine tendenziöse Berichterstattung nicht ganz ausschließen kann; dazu auch
http://derstandard.at/1297820383800/STANDARD-Interview-Ein-Teil-der-Medien-instrumentalisiert-Kernkraft-um-Politik-zu-machen
(gefunden via Bild-Blog)


klar besteht immer die möglichkeit, daß hier die katastrophe größer gemacht wird, daß hier skandalisiert wird, weil es sich einfach besser verkauft.

ich kann es mir aber nicht vorstellen, ich glaube nicht, daß eine regierung den umfang so einer katastrophe (die ja 3 in einer ist) voll abschätzen kann.

zusätzlich glaube ich auch nicht, daß im fall einer atomaren katastrophe alle infos en bloque und zeitnah rausgegeben werden. da wird erst noch debattiert usw... es geht darum panik zu vermeiden, vielleicht bekommt man es doch noch in den griff...

bisher hat sich auch alles was als gerücht kursierte... am anfang probleme, dann beginnende kernzschmelze, lecks usw. im endeffekt bestätigt.

ich befürchte das gegenteil, die katastrophe wird noch viel schlimmer sein, als wir es uns aktuell vorstellen können!

das was der bub da macht, ist nach meiner meinung nach sehr dumm. er würde besser mal auf seine eltern hören (auch wenn man das als student nicht gerne macht)


Ob sie wirklich größer gemacht wird, als sie tatsächlich ist, traue ich mich kaum zu beurteilen, das gezeigte allein übertrifft schon meine Vorstellungsmöglichkeiten.
...und das Gesamtrisiko, welches hier noch von den Reaktoren ausgeht, hat sich -ein Glück- dabei noch nicht mal realisiert. Die Konzentration der Medien auf die Katastrophe könnte dabei aber ein Bild nach außen geben, das dem der Wirklichkeit eben nicht entspricht.
Ich schätze zudem, daß hier noch nicht einmal alle Informationen vorliegen, um das alles umfassend beurteilen zu können, dazu ist es angesichts der Verheerungen wohl auch einfach noch zu früh.
#
Bestätigt: Das Abklingbecken im Block 4 kann nicht nachgefüllt werden.
Radionachrichten in Deutschland berichten, das Personal sei komplett aus dem Kraftwerk abgezogen worden (unbestätigt).
Tepco überlegt, nun mit Hubschraubern Wasser über den zerstörten Reaktorgebäuden abzuwerfen. Die USA soll um Hilfe gebeten werden.
#
Gute Idee. Deshalb ist die USA ja auch führend bei der Waldbrandbekämpfung mit Hubschraubern.
#
ziggo84 schrieb:
Bestätigt: Das Abklingbecken im Block 4 kann nicht nachgefüllt werden.
Radionachrichten in Deutschland berichten, das Personal sei komplett aus dem Kraftwerk abgezogen worden (unbestätigt).
Tepco überlegt, nun mit Hubschraubern Wasser über den zerstörten Reaktorgebäuden abzuwerfen. Die USA soll um Hilfe gebeten werden.


Wenn das so stimmt klingt das für mich eher nach einem Verzweiflungsakt

Wasser via Helikopter abwerfen? Was soll das bringen? Man kann wohl einen solchen Reaktorkern schlecht von außen Kühlen, sofern er noch intakt ist. Ist er nicht mehr intakt, bringt es eh kaum noch was. Sieht echt beschissen aus!
#
Mal ne ernstgemeinte Frage:
Das Problem in Fukushioma ist doch derzeit eigentlich "nur", dass man die Reaktoren nicht gekühlt bekommt. Liegt das daran, dass es:

A: Keinen Strom gibt um die Pumpen zu bedienen, oder
B: Die Pumpen und/oder dazugehörigen Systeme durch den Tsunami zerstört wurden?
#
Es wird immer beschissener... :neutral-face

[16.21 Uhr] Die japansiche Atomaufsichtsbehörde hat neue Details über die aktuelle Lage bekannt gegeben: Demnach waren die Blöcke 4, 5 und 6 während des Erdbebens nicht in Betrieb. Die Brennstäbe von Block 4 befinden sich komplett in einem Wasserbecken neben dem Reaktorkern, in dem auch verbrauchte Kernbrennstäbe zwischenlagern. Dort ist es offenbar zu einem Feuer gekommen. Das Wasser soll kochend heiß sein. Die Techniker wissen nicht, wie viel Wasser die Brennstäbe noch umgibt. Bisher wurde nicht damit begonnen, zusätzliches Wasser zuzuleiten. Sollten die Brennstäbe nicht mehr von Wasser umgeben sein, könnten diese sich soweit erhitzen, dass sie zu brennen anfangen. Im Gegensatz zum Reaktorkern sind die Becken nicht darauf ausgelegt, geschmolzene Brennstäbe sicher zu verwahren.
#
SeMightyDeity schrieb:
Sieht echt beschissen aus!


Scheint leider so. Außerdem könnte das durchaus noch eine Kettenreaktion hervorrufen. Mal schauen, ob die Stromversorgung stabil bleibt und es nicht noch größere Probleme in anderen AKW's gibt weil der Strom ausfällt.
#
Cassiopeia1981 schrieb:
Mal ne ernstgemeinte Frage:
Das Problem in Fukushioma ist doch derzeit eigentlich "nur", dass man die Reaktoren nicht gekühlt bekommt. Liegt das daran, dass es:

A: Keinen Strom gibt um die Pumpen zu bedienen, oder
B: Die Pumpen und/oder dazugehörigen Systeme durch den Tsunami zerstört wurden?


naja, von dem was ich weiß kann ich sagen, dass nicht nur der strom weg ist, sondern die komplette strominfrastruktur, also das netz. und die notfallpumpen, die mit diesel funktionieren wurde nach meinem kenntnisstand durch den tsunami und das erdbebeben zerstört, bzw. teilweise zerstört. vielleicht ist es in fukushima ja wie in biblis, wo es für beide reaktoren nur ein notfallsystem gibt.
#
RobinAdler schrieb:
Basaltkopp schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Die Mitarbeiter dort im AKW werden vermutlich allesamt kaum die nä. 5 Jahre , geschweige denn Monate, überleben.

Aber letztlich müssen sie jetzt eine viel größere Menschenmenge retten. Kurzum: Sie opfern sich. (Klingt wie in nem kitschigen Sowjet-Film)

Nichts anderes, als ein Polizist, der beim Versuch, einen Amoklauf zu beenden, erschossen wird.

Menschen, die dort arbeiten und jetzt wissen, dass Sie ihr Leben aufs Spiel setzen und wohl verlieren werden, um andere Menschen zu retten, und trotzdem dort bleiben, sind ziemlich tapfer. Das imponiert mir.


Das imponiert in der Tat.  


Das imponiert mir auch, wirklich!

Wenn ich allerdings Familie und Kinder hätte, denen gegenüber ich sehr viel Verantwortung habe, würde ich das nie machen!

Jeder Mensch ist anders, klar, aber Familie geht vor!

Trotzdem, meinen größten Respekt vor diesen Leuten!


na in Tschernobyl gab es auch (wohl) auch einige, die "schlimmeres" verhindert haben und kaum den Abend des Tages erlebten - aber dafür wenigestens nen Lenin-Orden bekamen
#
Cassiopeia1981 schrieb:
Mal ne ernstgemeinte Frage:
Das Problem in Fukushioma ist doch derzeit eigentlich "nur", dass man die Reaktoren nicht gekühlt bekommt. Liegt das daran, dass es:

A: Keinen Strom gibt um die Pumpen zu bedienen, oder
B: Die Pumpen und/oder dazugehörigen Systeme durch den Tsunami zerstört wurden?



Hersteller und Betreiber waren sich laut einem beim Bau beteiligten Ingenieur schon damals bewusst, dass die Anlage nicht ausreichend gegen Erdbeben und Tsunamis gesichert war (http://blog.zeit.de/newsblog/2011/03/14/tag-4-nach-dem-beben-2/).

Das erklärt das Versagen der Sicherheitssysteme komplett, denn die Notstrom-Generatoren sollen nach Angaben der New York Times überschwemmt worden sein, da sie sich in einem tiefliegenden Bereich der Anlange befänden.

Zudem habe man mobile Generatoren nicht anschliessen können, da die Verbindungsmöglichkeit zum AKW-Netz im vollgelaufenen Keller der Anlage liege...
(http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11180874,179224/goto/).

Zusätzlich soll es durch das Erdbeben auch ein Leck im Kühlsystem gegeben haben.
Die Meerwasser-Kühlung über Feuerwehrschläuche als letzte Möglichkeit funktioniere nur wenig effektiv (das reguläre Kühlsystem muss also zerstört worden sein).

Wenn sich die Kernschmelze nicht aufhalten lässt,  wird sich die heisse Masse aus geschmolzenen Brennelementen irgendwann durch den Stahlbehälter fressen, beim Kontakt mit dem Kühlungs-Meerwasser (befindet sich ausserhalb des Reaktorbehälters) evtl. eine Explosion verursachen oder durch den Boden Richtung Grundwasser wandern (weitere Explosion möglich).

Ein ähnlicher Unfall hatte sich durch Unachtsamkeit des Personals bereits in Three Mile Island ereignet. Es kam zur partiellen Kernschmelze, die Kühlung gelang schliesslich (reguläre Kühlanlage war allerdings noch intakt).

Die aktuellen Nachrichten geben dazu leider sehr wenig Hoffnung.
Erdbeben, Tsunami und Super-GAUs sind wirklich eine unfassbare Katastrophe.

EU-Oettinger:
"Nach allem was wir hören und wissen, ist in diesem großen Kernkraftwerk mit sechs Einheiten nahezu alles außer Kontrolle.“
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/eu-energiekommissar-spricht-von-apokalypse/3951146.html
#
Die Bilder im Fernsehen sind so irreal, so unvorstellbar. Wie ein schlechter Katastrophen-Film. nur leider wahr.

Unglaublich, dass bei solchen Bildern noch immer leute zu dieser Technologie stehen und sie verteidigen.
#
Laut letzter Wetterkarte beim ZDF dreht wenigstens der Wind wieder Richtung Meer!
#
Hier gibt's eine Weltübersicht zur Cäsium 137-Wolke (Halbwertszeit 30 Jahre) aus Fukushima

http://www.zamg.ac.at/pict/aktuell/20110315_fuku_Cs-137-glob_12.gif


...Ein Eintreffen unverdünnter Luftmassen aus Japan in Europa und Österreich ist aufgrund der Meteorologie weiterhin auszuschließen.
http://www.zamg.ac.at/aktuell/index.php?seite=1&artikel=ZAMG_2011-03-15GMT08:26
#
Gibt es eigentlich ne Übersicht wie gefährdet die Westküste der USA ist? Wollte dort eigentlich im Sommer Urlaub machen, bin jetzt aber schwer am zweifeln...


Teilen