Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Tschernobyl war auch unfassbare SChlamperei und menschliche Anfängerfehler. Die Sicherheit kann noch so gut sein, aber der Faktor Mensch wird immer wieder vergessen wenn es um Fehler geht...
Aktuell sind die Reaktoren (sofern die Explosionen nur das Aussengebäude betrafen) offenbar im Zustand, in dem Three Mile Island gewesen ist.
Über Kühlung und Inkaufnahme des wesentlich kleineren Übels der Freisetzung von radioaktivem Dampf (offenbar relativ grosse Mengen mit ein paar tausend Terrabecquerel) konnte damals die komplette Kernschmelze verhindert werden.
Bei guter Kühlung müsste das in Fukushima genauso funktionieren - und genau das machen sie ja mit dem Meerwasser auch.
Hahn meint wohl, dass es keine Möglichkeiten gibt, die Kernschmelze sicher zu verhindern. Hier besteht laut der New York Times das riesen Problem, dass die regulären Kühlkreisläufe nicht benutzt werden können und irgendeine Lösung mit Feuerwehrschläuchen existiert, die aber angeblich wenig Kühlwasser hineinbekommt ("Wasser in aufgeblasenen Ballon").
Ne, Benzin war wohl leer und zusätzlich wurde ein Luftstrommessgerät aus Versehen abgeschaltet:
...Nachdem eine Pumpe mit kühlendem Wasser nicht mehr ausreichend mit Brennstoff versorgt und zudem versehentlich ein Luftstrommessgerät abgeschaltet wurde, lagen die Brennstäbe im Reaktor am späten Abend (Ortszeit) allerdings komplett frei.
http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Japan-versinkt-im-Chaos-Brennstaebe-in-Fukushima-liegen-frei-1965781452
http://www.fr-online.de/panorama/spezials/japans-katastrophe/szenarien-des-gau/-/8118568/8197570/-/index.html
...Der Betreiber entschied sich in Abstimmung mit der Internationalen Atombehörde in Wien (IAEA) zu einem letzten verzweifelten Mittel: der Kühlung mit Meerwasser. Das Wasser wird dabei in den Raum zwischen dem Reaktor-Druckbehälter, der den Kern umschließt, und dem Containment gepresst. Diese Noteinspeisung ist eine Maßnahme, die in keinem Betriebshandbuch vorgesehen ist.
…
Der betreffende Reaktorbereich ist für die viele Tonnen schwere Last der großen Wassermengen auch nicht ausgelegt. „Trotzdem musste man es machen, es gibt sonst schlicht keine andere Möglichkeit mehr“, sagt der Darmstädter Nuklearexperte Michael Sailer, der Mitglied der Reaktorsicherheitskommission des Bundes ist.
…
Steigt die Temperatur aber weiter, entsteht im schlimmsten Fall aus dem am Anfang noch zähflüssigen „Atombrei“ eine nukleare Lava, die sich durch die geschmolzene Stahlwand des Druckbehälters ins Erdreich brennt; Stahl hält nur bis rund 1500 Grad stand. Das Grundwasser würde verseucht.
Zudem drohen verheerende Dampfexplosionen im Reaktorkern, wenn Wasser plötzlich auf die heiße Schmelze trifft. Das könnte den Sicherheitsbehälter im Extremfall komplett zerstören. Die Folge: Große Mengen Radioaktivität können austreten, möglicherweise fast das gesamte Inventar. Das wäre dann das Szenario Tschernobyl, nicht Harrisburg.
http://www.fr-online.de/panorama/spezials/japans-katastrophe/szenarien-des-gau/-/8118568/8197570/-/index.html
http://www.bousai.ne.jp/eng/
http://www.kachelmannwetter.de/japan/japan.html
Wörtliuch heißt es dort:
"Von dem, was wir zurzeit über die Höhe der Strahlung wissen, ist das Gesundheitsrisiko für Japan minimal."
Das hat mich insofern sehr verwundert, als dass ich die WHO nicht in die Atomlobby-Ecke gestellt hätte. Aber von minimalem Gesundheitsrisiko zu sprechen, erscheint mir anhand der Bilder der letzten Tage doch absurd.
vielleicht hat die gesamte infopolitik auch letztlich die vermeidung von massenpanik zum ziel?
Was man auch durch aus verstehen kann. Man KANN keine 35 Millionen Menschen evakuieren. Das ist schlicht unmöglich. Und solange nix fix ist, muss man sie beruhigen und ruhig alten.
Wenn es zum Supergau kommt, dann kann man die Karten zeigen, aber vorher eine Massenpanik verursachen? DAS wäre unverantwortlich.
Außerdem evakuieren sie ja nach und nach die Gegend um den Reaktor. Etwas wird also gemacht.
Die Polizei hat im Stadion Angst wegen 50.000 Leuten, die z. B. bei einem plötzlichen Spielabbruch wegen Pyro aus dem Stadion "evkuiert" werden müssten. Deshalb plädiert die Polizei stets für "Weiterspielen".
Die japanische Regierung plädiert angesichts von 35 Mio Menschen im Ballungsraum für "Weiterspielen"..., sie hat gar keine Alternative.
Aber ich sehe wirklich keine Alternative als die Tröpfcheninformationspolitik und hintenrum soviel still und heimlich evakuieren wies geht ehe der Dampfkessel platzt.
Schwer abzuwägen wie ich finde. Du könntest recht haben, würde mir dennoch schonungslose Aufklärung wünschen.
dafür ist später immer noch genug zeit...
Das wird wohl hinterher kommen. Entweder wenn alles wieder gut ist, oder der fahle Reiter auf seinem Pferd durch Nippon reitet...
Ich habe jetzt auch schon mehrfach gehört, daß die ausgetretene Strahlung momentan noch als sehr gering anzusehen ist und dazu noch die Windrichtung raus auf´s Meer mitspielt.
Dies alles steht natürlich in keinem Verhältnis zu den weiterhin bestehenden aber eben noch nicht realisierten Risiken...
Im Reaktor 2 des AKW Fukushima 1 ist es zu einer Explosion gekommen. Das berichtetet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die japanische Regierung.
Der Reaktor selbst scheint auch beschädigt worden zu sein, Radioaktivität tritt nicht aus
Beim jetzt explodierten Block 2 soll der Schutzmantel selbst beschädigt worden sein, letzte Meldung Tagesschau gerade eben. Gute Nacht.
Deputy Cabinet Secretary for Public Relations, Director of Global Communications at Prime Minister's Office of Japan. Worked for Ministry of Foreign Affairs.
http://www.kantei.go.jp/foreign/index-e.html
gerade getwittert
If you are in Fukushima, please do not try to physically approach Unit 2 of Fukushima Daiichi for media coverage or other purposes.
Ich würde sagen "If you are in Fukushima, move your ass. Away. Fast."