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Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan


Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Welche phys. Einheit messen die Geigerzähler eigentlich? Milli-Sievert? Diese Einheit geistert so unheimlich durch die Berichterstattung. Das AKW strahlt soundsoviel Milli-Sievert aus..., hört sich sehr sachlich an, ist aber Grundlage für eine "Todeszone". Luft verseucht, Wasser verseucht, Erde verseucht usw.
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f1r3 schrieb:
Es gibt Leute, die verkaufen nun zu horrenden Preisen Geigerzähler auf ebay. Das Geschäft mit der Angst. Natürlich sollte jeder selbst intelligent genug sein, jetzt nicht in Panik zu verfallen und ein solches Gerät kaufen, wenn er es nicht braucht. Dennoch: Da verkaufen Leute für 400 Euro Geräte, die für ca. 130 Euro erhältlich sind (z.B. das TERRA-P Modell), insofern hier eine Warnung für alle, die mit dem Gedanken spielen. Vermutlich lassen sich die Preise derzeit nur erzielen, weil die Geräte ausverkauft sind.

Falls sich jemand für Geigerzähler interessiert, hier gibt es eine Liste mit Geräten und vorgeschlagenen maximalen Gebotspreisen bei ebay. Meines Erachtens sind die angegebenen maximum bids immernoch zu hoch angesetzt.

http://www.vaughns-1-pagers.com/science/geiger-counters.htm

Wenn man die beendeten Auktionen bei ebay betrachtet, wird einem ganz schlecht bei den Preisen:

http://completed.shop.ebay.de/i.html?_nkw=geigerz%C3%A4hler&rt=nc&LH_Auction=1&LH_Complete=1&_fln=1&_trksid=p3286.c0.m283&_rdc=1


Wenn der Wind dreht kann Japan viel Strahlung abbekommen, aber aufgrund der geringen Flughöhe der Radionuklide (im Gegensatz zu Tschernobyl nicht bis 10 km hoch, sondern nur bis 1,5 km (http://www.kachelmannwetter.de/japan/japan.html) wird die Radioaktivität sich nach Expertenangaben nicht über tausende Kilometer ausbreiten:

...Die Emissionen in Japan würden sich nicht über die ganze Nordhalbkugel verteilen, sondern "flacher" bleiben – das könnte verheerende Auswirkungen für Japan haben. Die Emissionen würden also "im Wesentlichen auf Japan beschränkt herunterkommen". Mit katastrophalen Folgen: Dort sei die Bevölkerungsdichte um ein Vielfaches höher als in der dünn besiedelten Region um Tschernobyl.
http://www.n-tv.de/Spezial/Viele-der-50-Arbeiter-werden-sterben-article2857281.html


Wenn man sich bei der Gelegenheit trotzdem mal einen Geigerzähler kaufen will, dann kann ich den DRGB-90 aus deiner Liste empfehlen. Für 30 Euro vor einigen Jahren gekauft und mit einem teuren verglichen: sehr genau, also gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Allerdings geht die Anzeigeskala nur bis 30 Mikrosievert/Stunde (also bis zur 300-fachen Erhöhung gegenüber hessischen Normalwerten von 0,1 Mikrosievert/Stunde) was aber zur Detektion von  Erhöhungen langt (beim Super-GAU in Deutschland wär er allerdings bei entsprechender Windrichtung sofort im roten Bereich, ohne das man den genauen Wert kennen würde. Immerhin wüsste man, dass etwas passiert ist.

Das umfassende staatliche Messnetz (http://odlinfo.bfs.de/) zeigt Werte leider nur mit einer Verzögerung von mehreren Tagen an... Zweck wohl: sich ggf. eine Informationspolitik a la Japan offenzuhalten.
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Zu Sievert: http://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_%28Einheit%29

Zu den Messgeräten: Da gibt es verschiedene. Das Terra beispielsweise misst Gamma-, Beta-, Röntgenstrahlungen etc.

Hier eine Produktinfo (weiter runterscrollen für Grundlagen-Infos):

http://www.warensortiment.de/technische-daten/personen-alarm-dosimeter-1203.htm

ABC: http://www.noezsv.at/wissenhilft/radioaktivitaet/fachwoerter.htm
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singender_adler schrieb:
Radionukleide

Was die Radionukleide angeht, bin ich noch skeptisch. Zum einen sind dies Annahmen, die auf der aktuellen Lage beruhen. Zum anderen weiß niemand, wie hoch die Teilchen geschleudert würden, käme es erst zu einer wirklich großen Wasserstoffexplosion nach einer mehrfachen Kernschmelze. Für mich als Laie ist die Thematik extrem schwer einzuschätzen, aber mein gesunder Menschenverstand alleine lässt mich doch arg zweifeln, dass es bei einer gewaltigeren Explosion nicht auch zu einer deutlich weiteren Verbreitung käme, von den Folgen für die Region und den Ozean mal abgesehen. Wie ist Deine Sicht diesbezüglich?
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f1r3 schrieb:

Dass die Schichten aus Tonstein unterhalb der Reaktoren die Radioaktivität für immer davor bewahren, ins Grundwasser zu gelangen, halte ich für Quatsch, ohne Fachmann zu sein.


Ohne die pedologischen (also bodenkundlichen) Verhältnisse dort zu kennen, würde ich Dir widersprechen. Ton ist in der Aufteilung der Korngrößen, also der Größen der "Bodenbestandteile", die allerkleinste und hat somit eine sehr geringe Lagerungsdichte, was bedeutet, dass der Porenanteil im Boden sehr, sehr gering ist. Damit einher geht ein unglaublich geringes Sickerungsvermögen. Teilweise bildet sich auf Tonböden Stauwasser, was nur seitlich abfließen kann, weil die Verbindung zum Grundwasser nicht möglich ist.

Hier (erste Seite, rechts unten) gibt es eine Übersicht über die sogenannten Kf-Werte, die die Versickerung im Boden in m/s angibt. Geht man mal optimistisch davon aus, dass der Boden einen hohen Tonanteil hat (schluffiger Ton, Ton), dann würde sich bei einer Sickerungsrate von 1/10^8 m/s, wenn ich richtig überschlagen habe, das Wasser 31 cm pro Jahr zurücklegen. Das würde Spielraum geben, um ingenieurgeologisch dem kontaminierten Boden irgendwie Herr zu werden.
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Jo-Gi schrieb:

Ohne die pedologischen (also bodenkundlichen) Verhältnisse dort zu kennen, würde ich Dir widersprechen. Ton ist in der Aufteilung der Korngrößen, also der Größen der "Bodenbestandteile", die allerkleinste und hat somit eine sehr geringe Lagerungsdichte, was bedeutet, dass der Porenanteil im Boden sehr, sehr gering ist. Damit einher geht ein unglaublich geringes Sickerungsvermögen. Teilweise bildet sich auf Tonböden Stauwasser, was nur seitlich abfließen kann, weil die Verbindung zum Grundwasser nicht möglich ist.

Hier (erste Seite, rechts unten) gibt es eine Übersicht über die sogenannten Kf-Werte, die die Versickerung im Boden in m/s angibt. Geht man mal optimistisch davon aus, dass der Boden einen hohen Tonanteil hat (schluffiger Ton, Ton), dann würde sich bei einer Sickerungsrate von 1/10^8 m/s, wenn ich richtig überschlagen habe, das Wasser 31 cm pro Jahr zurücklegen. Das würde Spielraum geben, um ingenieurgeologisch dem kontaminierten Boden irgendwie Herr zu werden.


Ok, danke für die Infos. Mir geht es aber garnicht so sehr um die unmittelbare Bedrohung der Grundwasserreserven und Wasseradern. Mein Gedanke war: Würde die radioaktive Masse/der radioaktive Brei sich nicht deutlich nach unten fressen, bis er zwar irgendwann so verdünnt wäre, dass er "steckenbleibt", aber dennoch weiter strahlt? Selbst wenn der Brei nach einiger Zeit im Weiterfressen gestoppt wäre, würde er bis weit in die Zukunft weiter strahlen, und mit der Zeit würde auch die entsprechende Tonsteinschicht zer-strahlt. Oder ist dem nicht so?

Abgesehen davon würden eventuell angetroffene Wasseradern verseuchtes Wasser in den Ozean tragen, wenn ich die Expertenmeinungen korrekt interpretiert habe.
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f1r3 schrieb:
Überlegungen


Nochmal anders ausgedrückt: Würde die Sickerungsrate nicht deutlich erhöht, weil der sickernde Brei stark radioaktiv ist?
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Jo-Gi schrieb:
Geht man mal optimistisch davon aus, dass der Boden einen hohen Tonanteil hat (schluffiger Ton, Ton), dann würde sich bei einer Sickerungsrate von 1/10^8 m/s, wenn ich richtig überschlagen habe, das Wasser 31 cm pro Jahr zurücklegen. Das würde Spielraum geben, um ingenieurgeologisch dem kontaminierten Boden irgendwie Herr zu werden.

Und das mit dem Herr werden: Dazu müsste ja der gesamte Reaktor entfernt werden, um die kontaminierten Bodenschichten freizulegen. Dies ist nicht möglich, weil der Reaktor einen Tchernobyl ähnlichen Sarkophag notwendig machen wird. Wenn ich daran denke, wie schnell die Strahlung den ersten Tchernobyl-Sarkophag zum Fast-Einsturz gebracht hat... für mich bleibt die Frage, wie stark die extreme radioaktive Strahlung einer Masse den Sickervorgang beschleunigen kann.
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f1r3 schrieb:
f1r3 schrieb:
Überlegungen


Nochmal anders ausgedrückt: Würde die Sickerungsrate nicht deutlich erhöht, weil der sickernde Brei stark radioaktiv ist?


Die Sickerungsrate ist phyiskalisch bedingt und bezieht sich auf Wasser. Ein derartiger Brei würde sich aufgrund seiner Hitze vielleicht hindurchfressen, eventuell den Ton verhärten lassen, dann spielt der Kf-Wert aber auch keine Rolle mehr, oder aber eben durchsickern, dann aber aufgrund seiner Konsistenz wahrscheinlich eher langsamer als Wasser.

Prinzipiell ist ja genau das das Problem bei einem Super-GAU: Dass sich ein solcher enorm heißer Brei seinen Weg bahnt und kaum bis garnicht zu kontrollieren ist.
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f1r3 schrieb:
für mich bleibt die Frage, wie stark die extreme radioaktive Strahlung einer Masse den Sickervorgang beschleunigen kann.


Wasser versickert je nach Bodenart unterschiedlich schnell. Dabei ist es egal, ob es radioaktiv ist oder nicht. Dass Radioaktivität an sich einen Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit hat, kann ich mir kaum vorstellen.
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Jo-Gi schrieb:

Prinzipiell ist ja genau das das Problem bei einem Super-GAU: Dass sich ein solcher enorm heißer Brei seinen Weg bahnt und kaum bis garnicht zu kontrollieren ist.


Nicht nur die Hitze würde ich als Problem sehen, sondern auch die Strahlung, die umgebende Materialien zersetzt. Das mag langsam geschehen, aber gibt es dazu Zahlen?
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f1r3 schrieb:
Jo-Gi schrieb:

Prinzipiell ist ja genau das das Problem bei einem Super-GAU: Dass sich ein solcher enorm heißer Brei seinen Weg bahnt und kaum bis garnicht zu kontrollieren ist.


Nicht nur die Hitze würde ich als Problem sehen, sondern auch die Strahlung, die umgebende Materialien zersetzt. Das mag langsam geschehen, aber gibt es dazu Zahlen?

Bestimmt. Aber ich glaube nicht via google. Da müsste man tatsächlich in eine wiss. Recherche einsteigen.
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Jo-Gi schrieb:

Bestimmt. Aber ich glaube nicht via google. Da müsste man tatsächlich in eine wiss. Recherche einsteigen.

Ich finde auf die Schnelle auch nur etwas über die Auswirkungen auf den lebenden Organismus (DNA etc). Der Grund für den Zerfall des Tchernobyl-Sarkophags war, wie ich den Berichten entnehme, allerdings wohl eher baulichen Mängeln geschuldet statt der Strahlung (siehe Greenpeace).
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Jo-Gi schrieb:

Nicht nur die Hitze würde ich als Problem sehen, sondern auch die Strahlung, die umgebende Materialien zersetzt. Das mag langsam geschehen, aber gibt es dazu Zahlen?


das problem sehe ich eher, wenn sich die schmelzmasse (die ja unendlich heiss ist) ins erdreich frisst, und auf grundwasser (oder eben meerwasser) trifft. ich bin kein fachmann, aber soetwas gab es bei walzwerken, indem heißer stahl mit wasser gekühlt wurde. aufgefangen wurde das gekühlte wasser in einem becken unter dem erkaltenden stahlstrang (um wieder verwendet zu werden).

wenn nun die heiße, glühende stahlmasse in dieses becken fiel, passiert folgendes:

http://de.wikipedia.org/wiki/Physikalische_Explosion
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um es vorweg zu nehmen: der beitrag dient nur zur "beruhigung", dass die atomare strahlung uns hier nicht direkt betreffen wird. hat nichts mit dem ja/nein zum ausstieg zu tun

so... ard hat endlich den gestrigen brennpunkt online gestellt. hier gab es eine grafik: radioaktive belastung - jahrsdosis in mitteleuropa.

hier wurden die belastungen in msv/jahr auf einer zeitachse 1950 bis jetzt angegeben.

ende der 50er stieg die belastung von 0,02 auf 0,08, ging dann für ca. ein jahr auf 0,03 um dann bis mitte der 60er auf das maximum (0,14) aufgrund von atomwaffentests zu steigen. nach dem verbot / reduzierung sank die strahlung bis ende der 60er stark auf auf 0,03 um dann bis zu tschernobyl langsam zu sinken (bis auf ca. 0,01).

durch tschernobyl schnellte die radioaktivität auf ca. 0,04 für ca. ein jahr hoch. danach wieder bei 0,01...

dies soll keine verharmlosung sein... es dient lediglich der "beruhigung" von einigen (vielen), welche sich sorgen aufgrund des GAUs in japan machen.
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f1r3 schrieb:
singender_adler schrieb:
Radionukleide

Was die Radionukleide angeht, bin ich noch skeptisch. Zum einen sind dies Annahmen, die auf der aktuellen Lage beruhen. Zum anderen weiß niemand, wie hoch die Teilchen geschleudert würden, käme es erst zu einer wirklich großen Wasserstoffexplosion nach einer mehrfachen Kernschmelze. Für mich als Laie ist die Thematik extrem schwer einzuschätzen, aber mein gesunder Menschenverstand alleine lässt mich doch arg zweifeln, dass es bei einer gewaltigeren Explosion nicht auch zu einer deutlich weiteren Verbreitung käme, von den Folgen für die Region und den Ozean mal abgesehen. Wie ist Deine Sicht diesbezüglich?



Zuerst muss man natürlich sagen, dass unsere Bedenken angesichts der japanischen Katastrophe unglaublichen Ausmasses marginal erscheinen müssen.
Die teilweise unglaublich schlimme Lage der Menschen
(tote Familienmitglieder, Verletzungen, Seuchengefahr, starke Radioaktivität mit später bei Millionen wahrscheinlicher Krebserkrankung, eingestürzte oder weggeschwemmte Häuser) relativiert fast alles.

Aber eine kleine Sorge bleibt aufgrund der möglichen Dimension der Radioaktivität übrig. Die Wahrscheinlichkeit einer nahezu vollständigen Freisetzung des Reaktorinventars ist wohl gering, jedoch ergeben die Daten der Prognos-Studie übertragen auf die Fukushima-Situation zusammen ca. 72 Millionen Sievert aus den 6 Reaktoren (bei 12 Millionen Sievert pro Reaktor),
ohne die Abklingbecken mit unbekannter Anzahl von Brennelemenen zu berücksichtigen.
Wenn man da z.B. sagt: zu 1/3 voll, dann wären das nochmal ca. 24 Millionen Sievert (12 Mio Sievert Reaktorinventar x 1/3 x 6), also falls ich mich nicht verrechnet habe die unglaubliche, theoretisch mögliche Zahl von ca. 96 Millionen Sievert; entspräche dann 40x Tschernobyl (96/2,4).

Zur Aufstiegswahrscheinlichkeit der Nuklide aus dem Reaktor bei einer massiven Explosion weiss ich zuwenig. Gefährlicher könnte die Konvektion über dem Pazifik sein.
Die Experten gehen davon aus, dass es nur im sehr unwahrscheinlichen Extremfall zu einer Relevanz in Deutschland kommen könnte. Was jetzt der Extremfall wäre (1x Tschernobyl, 10x, 20x etc) ist mir nicht bekannt.
Ob überhaupt eine massive Freisetzung stattfindet/stattfinden kann ist ebenfalls unklar. Zudem sind wir mehr als 9000 km entfernt; auf dem Weg um die Welt werden die Radionuklidwolken teils durch Regen ausgewaschen werden (so wie es mit Tschernobyls Radionukliden in Bayern geschehen ist).
Insofern werden Luft/Wasser/(europäische) Lebensmittel/Umwelt bei auf jeden Fall mit am wenigsten betroffen sein.

Letztlich traumatisiert einen glaube ich auch die Vorstellung etwas, dass hier jederzeit auch ein Super-GAU passieren könnte. Die Gründe in Japan, also die bewusste Inkaufnahme von Sicherheitsmängeln bereits beim Bau, existieren hier u.a. in Sachen Erdbeben, Notstromaggregate, Leitstand, Anzahl der Sicherheitssysteme, Containment, Unsicherheit gegen Terror, Unsicherheit gegen Flugzeugabstürze, genauso wie auch die fatale Küngelei zwischen Politik und Betreibern (permanente Zugeständnisse in Sachen Sicherheit).

Bleibt also: Spenden für die Japaner, unsere AKWs schnellstmöglich  (abschalten) die ältesten 8-14 sofort) und im Interesse der ganzen Welt auf eine nur geringe Freisetzung von Radioaktivität hoffen.
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Mal eine kurze Verständnisfrage:

Die AKWs in Japan rauchen ja gerade ab, da sie überhitzten. Dieses Überhitzen geht auf einen Stromausfall bei der Versorgung der Kühlaggregate zurück.

Warum schaltet man die Dinger dann überhaupt ab? Würden die Reaktoren noch laufen, so hätte man doch auch genug Strom, oder?
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die dinger schalten sich bei nem beben automatisch ab.

desweiteren wurden sie beim anschliessendem tsunami überflutet. glaube kaum das da noch strom erzeugt werden könnte...
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Bigbamboo schrieb:
Mal eine kurze Verständnisfrage:

Die AKWs in Japan rauchen ja gerade ab, da sie überhitzten. Dieses Überhitzen geht auf einen Stromausfall bei der Versorgung der Kühlaggregate zurück.

Warum schaltet man die Dinger dann überhaupt ab? Würden die Reaktoren noch laufen, so hätte man doch auch genug Strom, oder?  


Prinzipiell erfolgt eine solche Abschaltung wohl wegen des Risikos von Schäden an Gebäuden und sonstiger Infrastruktur wie eben auch am Kühlsystem und seiner elektrischen Versorgung.
Ich schätze mal, daß nach dem Erdbeben/Tsunami vor Ort gar nicht mehr die Möglichkeiten vorhanden sind, das Kühlsystem mit im Meiler selbst produziertem Strom zu betreiben.
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arti schrieb:
um es vorweg zu nehmen: der beitrag dient nur zur "beruhigung", dass die atomare strahlung uns hier nicht direkt betreffen wird. hat nichts mit dem ja/nein zum ausstieg zu tun

so... ard hat endlich den gestrigen brennpunkt online gestellt. hier gab es eine grafik: radioaktive belastung - jahrsdosis in mitteleuropa.

hier wurden die belastungen in msv/jahr auf einer zeitachse 1950 bis jetzt angegeben.

ende der 50er stieg die belastung von 0,02 auf 0,08, ging dann für ca. ein jahr auf 0,03 um dann bis mitte der 60er auf das maximum (0,14) aufgrund von atomwaffentests zu steigen. nach dem verbot / reduzierung sank die strahlung bis ende der 60er stark auf auf 0,03 um dann bis zu tschernobyl langsam zu sinken (bis auf ca. 0,01).

durch tschernobyl schnellte die radioaktivität auf ca. 0,04 für ca. ein jahr hoch. danach wieder bei 0,01...

dies soll keine verharmlosung sein... es dient lediglich der "beruhigung" von einigen (vielen), welche sich sorgen aufgrund des GAUs in japan machen.  


ich mache mir zwar keine sorgen wegen einer japanischen radioaktiven wolke, allerdings ziehe ich die aussagekraft deiner zahlen in zweifel. die letzten tage gab es im ÖR-TV einen beitrag über die auswirkungen von tschernobyl in der gegenwart, wonach zb wildschwein aus südbayern selbst heutzutage noch so kontaminiert ist, dass die tiere als sondermüll entsorgt werden müssen und keinesfalls zum verzehr geeignet sind...


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