Erdbeben/Tsunami/Explosion und Kernschmelze in AKW in Japan
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Mir hat man damals dort erklaert, dass Miso ohnehin aelter sein muss.
Quatsch. Ich finde es völlig in Ordnung, dass Miso jĂŒnger ist.
Versorgung mit was sicherstellen? Mit hinreichend kontaminierten Lebensmitteln?
Einer ist hier selten dÀmlich. Die Grenzwerterhöhung oder ich.
Entweder geben die Grenzwerte medizinisch Sinn, dann wird halt im Belastungsfall was anderes gefuttert. Oder sie geben keinen Sinn, dann kann ich auch drauf verzichten. Auch ohne herbeibefĂŒrchteten Engpass.
Hat aber ohnehin was: Im Alarmfall, also wenn ernsthaft Kontamination befĂŒrchtet wird und man was zum Im Auge behalten hat: Grenzwerte hochsetzen. Ist das dem japanischen Azubi eingefallen?
Sinn macht das Inkraftsetzen der Nuklearfall-Verordnung in meinen Augen nur fĂŒr die Produkte der EU-Fischfang-Flotten aus dem Pazifik.
Zur Grenzwert-Frage:
Da geht es immer um die gleiche Geschichte: Hersteller wollen bekanntlich zwecks einfacher Produktion hohe Grenzwerte, wir als Verbraucher zum Gesundheitsschutz niedrige und die prÀventive Nutzung des Vorsorgeprinzips.
Hersteller + EU + WTO argumentieren dann: alles ungefÀhrlich, Grenzwerte reichen aus (wenn nicht, reagiert man halt irgendwann mal).
Da es sich im Falle des Falles fast immer um Erkrankungen handelt, die erst nach Jahren auftreten - und wo kein Mensch mehr sagen kann, ob es jetzt evtl. die leckeren Pilze aus der Ukraine oder die schlechten Tomaten aus Holland waren (bzw. die Erkrankung nicht auszuschliessender Weise auch sowieso aufgetreten wĂ€re) befinden sich die Hersteller oft auf der sicheren Seite bzw. helfen bei der Lebensmittelaufsicht nach ("Skandal bei EU-Behörde - VerbraucherschĂŒtzer im Auftrag der Konzerne", http://www.mdr.de/nachrichten/7890788.html).
Zu den aktuellen Grenzwerten der EU heisst es (ErklĂ€rung des italienischen Radioökologen Arrigo Cigna), dass niedrige Strahlengrenzwerte Nonsens seien, da keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse ĂŒber schĂ€dliche Wirkungen von höheren Grenzwerten vorlĂ€gen.
Vielmehr entstĂŒnden durch niedrige Grenzwerte nicht zu rechtfertigende hohe Kosten.
Es sei sehr schwer die Ăffentlichkeit davon zu ĂŒberzeugen, dass die wĂ€hrend der Tschernobyl-Katastrophe zuerst verabschiedeten Grenzwerte (zwischen 90 und 500 Bq/kg)
untauglich seien und die höheren Grenzwerte im Interesse der Bevölkerung und nicht aus kommerziellen oder anderen Interessen gewÀhlt wurden.
Den Fehler niedriger Grenzwerte habe man nach Tschernobyl aber umgehend durch neue Verordnungen korrigieren können.
http://books.google.de/books?id=NH8QEPpq4-4C&lpg=PA55&dq=c%C3%A4sium%20bq%2Fkg&pg=PA55#v=onepage&q&f=false
Diese Verordnungen von 1987 enthalten nun u.a. die Grenzwerte von 1000 Bq/Liter CĂ€sium-137-AktivitĂ€t fĂŒr Milch, und 1250 bis 12500 Bq/Kg Cs-137 fĂŒr andere Lebensmittel.
Wir werden aus Japan wohl kaum Milch importieren (obwohl die Fukushima-Bauern sie hier verkaufen dĂŒrften), kritischer sieht's im ungĂŒnstigten Fall bei den Pazifik-Fischen aus (Cs-137 Halbwertszeit von 30 Jahren):
...GrundsĂ€tzlich sammelt sich CĂ€sium-137 im Fischmuskelgewebe an. In der âNew York Timesâ warnt Meeresbiologe Paul Falkowski (Rutgers University) davor, dass Strömungen innerhalb der nĂ€chsten Monate im âschlechtesten Fallâ RadioaktivitĂ€t bis zum Golf von Alaska schwemmen könnten.
http://diepresse.com/home/panorama/welt/643888/Radioaktivitaet-erreicht-Nahrungskette
Zum Vergleich mit der natĂŒrlichen RadioaktivitĂ€t:
BfS
...In pflanzlichen Nahrungsmitteln sind AktivitĂ€tskonzentrationen zwischen 50 Bq/kg FM (Becquerel pro Kilogramm Frischmasse) im Obst und 380 Bq/kg FM in reifen Erbsen oder Bohnen anzutreffen. Auch Produkte tierischer Herkunft weisen spezifische AktivitĂ€ten fĂŒr Kalium-40 in diesen GröĂenordnungen auf, die von ca. 50 Bq/l in Kuhmilch bis zu ca. 100 Bq/kg FM in Fleisch, Leber und Nieren von Rindern reichen. In Milchpulver und Wurstdauerwaren resultieren auf Grund der technologischen Prozesse höhere AktivitĂ€ten (> 180 Bq/kg FM).
âŠ
Die Kalium-40-AktivitĂ€t des menschlichen Körpers liegt in AbhĂ€ngigkeit von Alter, Geschlecht und anderen EinflussgröĂen etwa zwischen 40 und 60 Bq pro Kilogramm Körpergewicht.
http://www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/nahrung.html
Ein Grenzwert von 1000 Bq/Liter Milch ist bei einer natĂŒrlichen RadioaktivitĂ€t von 50 Bq/Liter Milch schon erstaunlich. Leider habe ich dazu keine Herleitung gefunden.
Zu den Japan-Importen
Bundesvereinigung der Deutschen ErnÀhrungsindustrie
...Im Jahr 2008 importierte Deutschland japanische Lebensmittel im Wert von 29 Mio. âŹ. Besonders Fischprodukte, GemĂŒsezubereitungen und Tee waren bei deutschen Verbrauchern beliebt.
http://www.bve-online.de/politik/aussenwirtschaft/aussenhandel_uebersicht/
Zum Vergleich: z.B. Spanien
Bundesvereinigung der Deutschen ErnÀhrungsindustrie
...Spanien exportierte 2008 verarbeitete Lebensmittel im Wert von 1,1 Mrd. âŹ. Besonders beliebt waren spanischer Wein, Fleischprodukte und verarbeitetes GemĂŒse. DarĂŒber hinaus zĂ€hlen insbesondere die frischen Lebensmittel zu den spanischen Exportschlagern. So importierte Deutschland 2008 frisches GemĂŒse im Wert von 820 Mio. ⏠(+5,0%), SĂŒdfrĂŒchte im Wert von 568 Mio. ⏠(+12,7%) und sonstiges Frischobst im Wert von 457 Mio. ⏠(+19,3
http://www.bve-online.de/politik/aussenwirtschaft/aussenhandel_uebersicht/aussenhandel_spanien
Greenpeace
Fischerei im Pazifik
http://www.greenpeace.at/uploads/media/Fischerei_im_Pazifik_01.pdf
taz
..."FlĂ€chendeckende Kontrollen fĂŒr importierten Fisch sind jetzt wichtig", sagt Manfred Santen von Greenpeace, auch wenn sich bis jetzt nicht abschĂ€tzen lasse, wie sich die RadioaktivitĂ€t im Meer verbreite und wie sie von den Meeresbewohnern aufgenommen werde.
âŠ
Beunruhigend sei die Vorstellung, dass die Strömung die strahlenden Isotope nach Norden in das Beringmeer transportiere, einen Fischgrund von weltweiter Bedeutung. Am Freitag hatte die EU strengere Kontrollen fĂŒr Lebensmittel aus Japan beschlossen. Das europĂ€ische Schnellwarnsystem fĂŒr Lebens- und Futtermittel (RASFF) funktioniere in der Regel gut, so Santen. "Messen und abwarten" seien nun angesagt. FĂŒr die Fische vor der KĂŒste Japans kein Motto: Ihnen drohen VerĂ€nderungen im Erbgut und KrebsgeschwĂŒre.
http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/die-fische-sind-die-dummen/
Aha, wenn wir einmal eine solch Katastrophe ĂŒberleben gibt uns die Nahrung den Rest, schön zu wissen Â
Solange auf der Welt atomtechnisch nix schief geht werden gesundheitlich relevante Grenzwerte gesetzt. Kaum passiert aber etwas, werden diese Grenzwerte hochgesetzt.
Aha! Fail?!? Wozu sind diese Grenzwerte denn dann gut, wenn nicht genau fĂŒr solche FĂ€lle?
WĂ€rs nicht wirklich so, wĂŒrd ich dieses Vorgehen fĂŒr nen verfrĂŒhten Aprilscherz halten. Zum lachen ist mir dabei aber gar nicht zumute. Etwas spitz formuliert könnte man ja sagen, die EU ist bereeit uns BĂŒrger zu vergiften um ihre ScheiĂ Im- und Exporte zu sichern.
Zum kotzen das!
Ich habe am Wochenende in London Fish & Chips gegessen, das musste einfach sein, weil ich zum erstenmal im Vereinigten Königreich war. Dennoch ist fĂŒr mich ab sofort alles an Fisch tabu, das nicht aus heimischen GewĂ€ssern kommt, wie beispielsweise Barsche, Karpfen, Forellen etc.
Die EU-Kommission sagt, daĂ die seit dem Wochenende geltenden höheren Grenzwerte fĂŒr Lebensmittel ja nicht neu seien. Man habe diese bereits 1987 nach Tschernobyl festgelegt.....
Was bedeutet dies genau?? Hat man sich 87 bereits geeinigt, daĂ nach einem Gau die Werte hochgesetzt werden???
Das kann doch unmöglich 87 beschlossen worden sein :neutral-face  :neutral-face
Hat da jemand Ahnung? Ich hoffe da etwas auf auf unseren singenden Adler ,der hier ja geniale Arbeit leistet
Ich kapiere diese unglaubliche Aussage nicht wirklich Â
soweit ich weiss wurden die werte erst nach tchernobyl ĂŒberhaupt eingefĂŒhrt.
bei allen menschlichen schicksalen, tepco verschleierungsaktionen und noch bevorstehenden horror-scenarien, welche durch die kernschmelze noch kommen werden: lasst doch mal die kirche im dorf.
jetzt ist die EU also auch noch satans helfer?
Ja, endlich mal jemand der die richtigen Konsequenzen zieht! Kein Asia-Fisch mehr! Ja! Richtig so!!
87 hat man die höheren Grenzwerte fĂŒr den atomaren Notfall festgelegt.
Nur haben nicht wir, sondern Japan den Notfall.
Ihr könnt mich gerne auslachen:
Ein einfaches Importverbot wĂ€re zumindest zunĂ€chst fĂŒr mich die einzig vernĂŒnftige Lösung
weitet sich der ganze Mist weiter aus(Fischbestand in anderen GewĂ€ssern als vor Japans KĂŒste), kann man die Grenzwerte spĂ€ter immer noch mal in den Blick nehmen.
Also, ich finde in der Verordnung 733/2008 in Artikel 2, Absatz 2a) folgende Werte: 370 Bq/kg fĂŒr Milch und Milcherzeugnisse und Absatz 2b) 600 Bq/kg fĂŒr alle anderen betroffenen Erzeugnisse. Vielleicht bin ich Blind, aber ich finde in der neuen Verordnung keine neuen Grenzwerte.
Danke fĂŒr die MĂŒhe
Aber im Augenblick steig ich jetzt erst gar nicht mehr durch :neutral-face
Die einschlÀgigen Presseberichte der nÀchsten Tage mal beobachten.
Schade, ich hatte mal nen Eintrachtkumpel beim Bundesamt fĂŒr ErnĂ€hrung.... aber die sind leider vor einigen Jahren von Ffm. nach Bonn ĂŒbergesiedelt.
Aber wir werden uns auch so noch ein abschl. Bild machen
Nein arti, keine Sorge, diesen Titel hast du hier im Forum exklusiv, wenn es um die Atommafia geht.
Das ist ĂŒber einen Verweis in der aktuellen Verordnung auf die VO von 1987 geregelt:
"Mit der Verordnung (Euratom) Nr. 3954/87 des Rates vom 22. Dezember 1987 âŠwurden HöchstÂwerte festgelegt...können diese Höchstwerte mit der BegrĂŒndung zur Anwendung gebracht werden, dass die zulĂ€ssigen Höchstwerte an RadioaktivitĂ€t in Lebens- und Futtermitteln wahrscheinlich erreicht werden oder wurden.
In der VO von 1987 stehen dann die gemeinten - also jetzt aktuellen - höheren Grenzwerte:
http://ec.europa.eu/energy/nuclear/radioprotection/doc/legislation/873954_en.pdf
Hier ist die Enstehungsgeschichte nachzulesen
http://books.google.de/books?id=NH8QEPpq4-4C&lpg=PA55&dq=c%C3%A4sium%20bq%2Fkg&pg=PA55#v=onepage&q&f=false
Wie gesagt (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11180874,182380/goto/) fand man die damaligen Grenzwerte (zwischen 90 und 500 Bq/kg) viel zu niedrig, teuer und unpraktikabel.
Wo ein wissenschaftlich sinnvoller Grenzwert liegt ist die grosse Frage. Da gibt's halt zwei Lager: die jeweilige Industrie sagt alles halb so wild, passiert nix und bevorzugt produktionsbedingt hohe Grenzwerte.
Dem steht dann das "Vorsorgeprinzip" gegenĂŒber. Da will man nicht warten, ob das Kind vielleicht in den Brunnen fĂ€llt, sondern vorher schon möglichst gesundheitsfreundliche Grenzwerte machen.
Letztlich landet man immer bei der Frage, mit welcher Menge RadioaktivitĂ€t eine menschliche Zelle gut umgehen kann. Das weiss man heute noch nicht genau, es liegt vermutlich irgendwo im Bereich natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t (http://www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/nahrung.html) + X. An die natĂŒrliche HintergrundaktivitĂ€t (ca. 0,1 Mikrosievert/Stunde) oder die natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t des Körpers durch aufgenommene Radionuklide sollte der Körper mehr oder weniger gut angepasst sein.
X ist dann die grosse Unbekannte, d.h. wie gross kann eine Mehrbelastung sein, bis sich die Wahrscheinlichkeit fĂŒr einen fatalen Schaden (Mutationsschritte zu Krebserkrankungen) deutlich erhöht?
Auf der sicheren Seite ist man in meinen Augen, wenn man möglichst nah am natĂŒrlichen Level bleibt. Durchschnittlich nehmen wir pro Kilogramm Lebensmittel ca. 100 Becquerel auf:
http://www.ieap.uni-kiel.de/solid/ag-press/lehre/physik4/21_Physik4-Strahlenschutz/Physik4-StrlSch.PPT
Geht man davon aus, dass sich z.B. die DNA- Reparaturenzyme bei 100 Bq im Normalbetrieb befinden, dann kann man jetzt unterschiedliche Leistungssteigerungen postulieren. Von 100% mehr (also Verdopplung von 100 auf 200 Becquerel) ĂŒber 600% mehr Strahlung (=600 Becquerel) zu 1250%...
ZusÀtzlich muss man noch nach Lebensmitteln differenzieren. Trinkwasser hat z.B. normal praktisch keine RadioaktivitÀt:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/59044/11radioaktivitaet.pdf?command=downloadContent&filename=11radioaktivitaet.pdf
Fleisch dagen ca. 100 Bq/kg (http://www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/nahrung.html).
Je nach tÀglichem Verbrauch sollte also spezifische Werte gelten (viel verbrauchtes Trinkwasser => niedrige Grenzwerte).
Wichtig ist noch, dass es bei Strahlung keine Schwellendosis gibt, die natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t ist also auch nicht unbedenklich, sondern nur unvermeidbar.
Angenommene Leistungssteigerungen um mehrere hundert Prozent sind in meinen Augen deshalb keine gute Idee.
Focus
...In dem Dorf Iitate, rund 40 Kilometer von dem Atomkraftwerk entfernt, seien bei einer Messung zwei Megabequerel Strahlung festgestellt worden, erklĂ€rte IAEA-Vertreterin Elena Buglova am Mittwoch. Damit liegt der Wert zweimal so hoch wie der Richtwert fĂŒr eine Evakuierung.
âŠ
Unterdessen stellte die japanische Atomsicherheitsbehörde im Meer vor dem beschĂ€digten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi stark erhöhte Mengen des radioaktiven Jods 131 fest. Sie lĂ€gen um das 3.355-fache ĂŒber den normalen Werten, teilte die Atomsicherheitsbehörde am Mittwoch mit. Das deute darauf hin, dass weiterhin kontaminiertes Wasser ins Meer flieĂe.
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/japan-stark-erhoehte-strahlenwerte-ausserhalb-von-fukushima-gemessen_aid_613766.html
Fischnews - aktuell keine Gefahr in Europa (die RadioaktivitĂ€t muss erstmal Fische erreichen, diese deutlich verstrahlen, die Fische gefangen und per Schiff in die EU gebracht werden - eine Strahlenbelastung wird sich also erst in einigen Wochen zeigen. FĂŒr die nĂ€chsten 10 Jahre werden verschĂ€rfte Kontrollen gefordert).
PRO Bundesforschungseinrichtung fĂŒr ...Fischerei:
Strahlende Fische
âŠMichael Welling vom Bundesforschungsinstitut fĂŒr LĂ€ndliche RĂ€ume, Wald und Fischerei schĂ€tzt die Situation nahe Fukushima dennoch so ein, dass âFischerei, Algen- und Muschelernte auf Jahre hinaus verboten bleiben.â Dabei sieht er die Fische sogar als das kleinere Problem. Aber: âGerade die stoffwechselaktiven Algen bauen radioaktive Substanzen leicht in ihren Organismus ein. Auch in Muscheln sammeln sich Schadstoffe an.â FĂŒr sie werden dann auf den Meeresgrund absinkende Elemente relevant, etwa das langlebige CĂ€sium. Wenn die strahlende Substanz in die Nahrungskette gelangt, können Speisefische zum potenziellen gesundheitlichen Risiko fĂŒr Menschen werden.
âŠdie groĂen Fangflotten sind so weit drauĂen auf dem Meer unterwegs, dass sie bisher nichts von der RadioaktivitĂ€t im Wasser mitbekommen.
âŠSelbst fĂŒr den Alaska-Seelachs, dem deutschen Hauptimport aus dem Pazifik, sieht Michael Welling kaum die Gefahr einer riskanten Strahlenbelastung. âDer Fisch wird im Beringmeer gefangen, immerhin 2500 Kilometer nordöstlich von Japan.â
âŠâDie Strömung bewegt sich aber viel langsamer als Luft. Es wird also noch ein paar Wochen dauern, bis möglicherweise belastetes Wasser von der KĂŒste vor Fukushima dort ankommtâ, sagt Michael Welling.
http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/radioaktivitaet-strahlende-fische_aid_612970.html
CONTRA Bundesforschungseinrichtung ...Fischerei:
"Keine Gefahr durch kontaminierten Fisch"
Die Strahlung im Meer um das AKW Fukushima steigt weiter. Gravierende Auswirkungen auf das Leben im Pazifik sieht der Experte fĂŒr UmweltradioaktivitĂ€t, Kanisch, aber nicht. Die Partikel wĂŒrden sich im Meer verteilen. Auch durch radioaktiv kontaminierten Fisch bestehe derzeit keine Gefahr, sagt er im Interview mit tagesschau.de.
http://www.tagesschau.de/ausland/interviewkanisch100.html
Berliner Kurier
Wie lange bleibt das Meer verstrahlt?
Experten fordern Fisch-Kontrollen fĂŒr die nĂ€chsten zehn Jahre
âNeben Jod 131 kann auch Plutonium, CĂ€sium oder sogar Strontium ins Wasser geflossen seinâ, sagt Meeresschutzexperte Stephan Lutter vom WWF. Alarmierend, denn giftiges Plutonium 239 baut sich erst in 24.000 Jahren ab. Schon CĂ€sium mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren ist hochgradig gefĂ€hrlich.
âŠ
âDie radioaktive Partikel können in die Nahrungskette gelangen: Ăber Plankton in kleine Fische, weiter in unsere Speisefische wie Alaska-Seelachs oder Kabeljauâ, erklĂ€rt JĂŒrgen Knirsch, Konsumexperte von Greenpeace. âUm sicher zugehen, muss mindestens in den nĂ€chsten zehn Jahren jede Lieferung aus dem Fanggebiet 61 geprĂŒft werdenâ, so der Experte.
http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/nachrichten/fuskushima_in_japan__wie_lange_bleibt_das_meer_verstrahlt_/338248.php
Hier ist die Enstehungsgeschichte nachzulesen
http://books.google.de/books?id=NH8QEPpq4-4C&lpg=PA55&dq=c%C3%A4sium%20bq%2Fkg&pg=PA55#v=onepage&q&f=false
Wie gesagt (http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11180874,182380/goto/) fand man die damaligen Grenzwerte (zwischen 90 und 500 Bq/kg) viel zu niedrig, teuer und unpraktikabel.
Wo ein wissenschaftlich sinnvoller Grenzwert liegt ist die grosse Frage. Da gibt's halt zwei Lager: die jeweilige Industrie sagt alles halb so wild, passiert nix und bevorzugt produktionsbedingt hohe Grenzwerte.
Dem steht dann das "Vorsorgeprinzip" gegenĂŒber. Da will man nicht warten, ob das Kind vielleicht in den Brunnen fĂ€llt, sondern vorher schon möglichst gesundheitsfreundliche Grenzwerte machen.
Letztlich landet man immer bei der Frage, mit welcher Menge RadioaktivitĂ€t eine menschliche Zelle gut umgehen kann. Das weiss man heute noch nicht genau, es liegt vermutlich irgendwo im Bereich natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t (http://www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/nahrung.html) + X. An die natĂŒrliche HintergrundaktivitĂ€t (ca. 0,1 Mikrosievert/Stunde) oder die natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t des Körpers durch aufgenommene Radionuklide sollte der Körper mehr oder weniger gut angepasst sein.
X ist dann die grosse Unbekannte, d.h. wie gross kann eine Mehrbelastung sein, bis sich die Wahrscheinlichkeit fĂŒr einen fatalen Schaden (Mutationsschritte zu Krebserkrankungen) deutlich erhöht?
Auf der sicheren Seite ist man in meinen Augen, wenn man möglichst nah am natĂŒrlichen Level bleibt. Durchschnittlich nehmen wir pro Kilogramm Lebensmittel ca. 100 Becquerel auf:
http://www.ieap.uni-kiel.de/solid/ag-press/lehre/physik4/21_Physik4-Strahlenschutz/Physik4-StrlSch.PPT
Geht man davon aus, dass sich z.B. die DNA- Reparaturenzyme bei 100 Bq im Normalbetrieb befinden, dann kann man jetzt unterschiedliche Leistungssteigerungen postulieren. Von 100% mehr (also Verdopplung von 100 auf 200 Becquerel) ĂŒber 600% mehr Strahlung (=600 Becquerel) zu 1250%...
ZusÀtzlich muss man noch nach Lebensmitteln differenzieren. Trinkwasser hat z.B. normal praktisch keine RadioaktivitÀt:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/59044/11radioaktivitaet.pdf?command=downloadContent&filename=11radioaktivitaet.pdf
Fleisch dagen ca. 100 Bq/kg (http://www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/nahrung.html).
Je nach tÀglichem Verbrauch sollte also spezifische Werte gelten (viel verbrauchtes Trinkwasser => niedrige Grenzwerte).
Wichtig ist noch, dass es bei Strahlung keine Schwellendosis gibt, die natĂŒrliche RadioaktivitĂ€t ist also auch nicht unbedenklich, sondern nur unvermeidbar.
Angenommene Leistungssteigerungen um mehrere hundert Prozent sind in meinen Augen deshalb keine gute Idee.
Dankeschön singender Adler,
ich will meine GefĂŒhlslage ehrlich kundgeben:
ich hab bei einer eigenen Krebserkrankung GlĂŒck gehabt(die dabei erlebten Sorgen und Nöte wĂŒnsche ich keinem Menschen)
in den spĂ€teren 90ern war ich zwei Jahre mit einer Russin zusammen.In ihrem groĂen Freundes-und Bekanntenkreis hab ich die unglaublichen Reflexwirkungen eines Reaktorgaus oft gehört Zwei dieser unschuldigen aber geschundenen Kraturen (Kinder!!) habe ich selbst gesehen in ihrem Freundeskreis.!!
Die Tochter meiner damaligen Freundin hatte als Jugendliche einen unglaublich schnell wachsenden Tumor im Unterleib, der rechtzeitig entfernt worden ist und noch gutartig gewesen ist(so ein Fall kommt unter normalen UmstÀnden eigentl. nicht vor)
Beruflich hab ich ĂŒber Jahre auch mit Krebs zu tun gehabt
.
Zutreffend sprichst Du den Faktor X an Die VertrÀglichkeit von "Belastungen", die insbesondere auch  unter Langzeitgesichtspunkten nicht oder unzureichend erforscht ist.
Aus meiner Sicht ist die persönliche Disposition aufgrund zig Faktoren sehr unterschiedlich, was sich entsprechend auch auf die Toleranz solcher Belastungen (Grenzen )auswirkt.
Und von daher hab ich halt der Anhebung von Grenzwerten gegenĂŒber heftige Vorbehalte.
Keine Sau (sorry) wird Dir bei einer krebserkrankung in spÀteren Jahren sagen können, wo es tatsÀchlich hergekommen ist. Es erkranken uns sterben auch ohne zusÀtzliche Belastungen genug Menschen daran. Das kann man nicht mehr differenzieren.
Beruflich hatt ich auch mal Einblick in die EntschÀdigungspraxis der Berufsgenossenschaft Chemie. Da stehen die beruflich gefÀhrdeten Menschen mit ihren Krebserkrankungen auf der Matte...... und werden selbstverstÀndlich so gut wie nie anerkannt bzw. entschÀdigt.
So nach dem Motto: "Es könnte ja auch wo anders hergekommen sein."
Deswegen gegen Atomkraft und erstmal erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit ,wenn es um vermeintlich tolerabele Grenzwerte geht. Â