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Energiewende durch mehr Atomkraft ?


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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natürlich ist die strahlung in der nähe von kkws niedriger... wenn man soeinen brennstab in der hand hält, lebt man vermutlich unendlich lang... und das ablassen von gasen oder wasser von kkws ist nur ne schutzmassnahme für die umgebung.

ich denke jeder der klar denken kann, dem muss einleuchten, dass die gefahr von radioaktiver stahlung in der nähe von kkws höher ist als dort, wo es keine gibt. sicher ist nicht jedes kkw gleich. manche haben bessere werte und andere weniger gute. aber zu sagen, dass man in der nähe von kkws in jedem fall weniger oder gleich viel strahlung ausgesetzt ist wie an orten wo es keine gibt, wäre schlicht unwissenschaftlich, weil man vergisst die gründe dafür zu hinterfragen. in städten wo es keine autos gibt, passieren ja auch nicht die meisten autounfälle oder sowas. ich denke dass hinter dieser studie mal wieder ein gutbetuchtes unternehmen steckt, das klare ergebnisse in einem vorgegbenen kontext erwartet.
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double_pi schrieb:
ich denke jeder der klar denken kann, dem muss einleuchten, dass die gefahr von radioaktiver stahlung in der nähe von kkws höher ist als dort, wo es keine gibt. sicher ist nicht jedes kkw gleich. manche haben bessere werte und andere weniger gute. aber zu sagen, dass man in der nähe von kkws in jedem fall weniger oder gleich viel strahlung ausgesetzt ist wie an orten wo es keine gibt, wäre schlicht unwissenschaftlich, weil man vergisst die gründe dafür zu hinterfragen. in städten wo es keine autos gibt, passieren ja auch nicht die meisten autounfälle oder sowas.

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emjott schrieb:
double_pi schrieb:
ich denke jeder der klar denken kann, dem muss einleuchten, dass die gefahr von radioaktiver stahlung in der nähe von kkws höher ist als dort, wo es keine gibt. sicher ist nicht jedes kkw gleich. manche haben bessere werte und andere weniger gute. aber zu sagen, dass man in der nähe von kkws in jedem fall weniger oder gleich viel strahlung ausgesetzt ist wie an orten wo es keine gibt, wäre schlicht unwissenschaftlich, weil man vergisst die gründe dafür zu hinterfragen. in städten wo es keine autos gibt, passieren ja auch nicht die meisten autounfälle oder sowas.




ähnlich provokant in seiner aussage wie arti.

nur kann double_pi seine aussage wenigstens mit dem ergebnis der kikk-studie unterfüttern:

s. S. 24 http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf

KIKK schrieb:

In Deutschland findet man einen Zusammenhang zwischen der Nähe der Wohnung zu einem Kernkraftwerk und dem Risiko, dass ein Kind vor seinem fünften Geburtstag an Krebs und besonders an Leukämie erkrankt.
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double_pi schrieb:
natürlich ist die strahlung in der nähe von kkws niedriger... wenn man soeinen brennstab in der hand hält, lebt man vermutlich unendlich lang... und das ablassen von gasen oder wasser von kkws ist nur ne schutzmassnahme für die umgebung.

ich denke jeder der klar denken kann, dem muss einleuchten, dass die gefahr von radioaktiver stahlung in der nähe von kkws höher ist als dort, wo es keine gibt. sicher ist nicht jedes kkw gleich. manche haben bessere werte und andere weniger gute. aber zu sagen, dass man in der nähe von kkws in jedem fall weniger oder gleich viel strahlung ausgesetzt ist wie an orten wo es keine gibt, wäre schlicht unwissenschaftlich, weil man vergisst die gründe dafür zu hinterfragen. in städten wo es keine autos gibt, passieren ja auch nicht die meisten autounfälle oder sowas. ich denke dass hinter dieser studie mal wieder ein gutbetuchtes unternehmen steckt, das klare ergebnisse in einem vorgegbenen kontext erwartet.


Die Lobby-Beeinflussung ist in der Tat gegeben:

Der NDR sagt, dass der Ersteller der Studie (der Biomathematiker Dr. Kaatsch vom Mainzer Kinderkrebsregister) ein Lobbyist der Atomindustrie sei (was natürlich auch auf die industriefreundliche Dateninformation bei anderen Krebs-Clustern schliessen lassen könnte...).
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/hintergrund/atomluege102.html

Das externe Beratergremium der Studie sieht die Integrität der Datenauswertung ebenfalls als nicht gegeben an, d.h. die Ergebnisse wurden evtl. extra niedrig gerechnet/ runtergespielt.

…Dabei können sich die Berichterstatter nicht des Eindrucks erwähren, dass bei dieser, zwar wissenschaftlich motivierten und durchgeführten Studie, die im Hintergrund stehenden politischen Teil- und Nebenaspekte mehrerer Beteiligter, nicht unbedingt zu der sonst in wissenschaftlichen Zusammenhängen wünschenswerten Kooperationsbereitschaft geführt haben.

...Die externe Qualitätssicherung wurde von den Auftragnehmern nicht unterstützt und die Transparenz gegenüber dem Beirat und gegenüber dem Auftraggeber war sehr stark eingeschränkt.

http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs/Qualitaetspruefung.html
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singender_adler schrieb:

Die Lobby-Beeinflussung ist in der Tat gegeben:

Der NDR sagt, dass der Ersteller der Studie ... ein Lobbyist der Atomindustrie sei ...


ahhh. das totschlagargument "lobbyist"

frei nach dem motto "wer mir nicht in den kram passt, ist lobbyist..."  

mal ne andere frage: bei all den pro-atom lobbyisten, welche die welt für dumm verkaufen... warum schliessen sich nicht einfach mal öko-lobbyisten, welche mit vermeindlichen "grünen" energiequellen millionen verdienen, zusammen, und entwerfen eine gegenstudie?

ja warum bloss nicht?

allein die ganzen öko-parteien und organisationen würden sich doch alle 10 finger lecken, wenn sie eine fachlich kompetente gegenanalyse in den händen hätten... stattdessen wird hier (aufpassen, wortspiel krümmel-arbeit abgeliefert, mal asymetrische flügel von irgendwelchen käfern, dann angeblich "fehlende kinder", etc. etc...
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Xaver08 schrieb:
emjott schrieb:



ähnlich provokant in seiner aussage wie arti.

Sollte gar nicht so rüberkommen. Eigentlich war ich sehr erfreut über diesen Beitrag.

Erstens finde ich ein paar selbstformulierte Gedanken besser als das seitenweise Kopieren fremder Inhalte. Und zweitens deuten diese paar Zeilen endlich mal auf einen Grund hin für die teils irrationale Angst vor der Kernenergie in Teilen der Bevölkerung: Unwissenheit.
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emjott schrieb:
Und zweitens deuten diese paar Zeilen endlich mal auf einen Grund hin für die teils irrationale Angst vor der Kernenergie in Teilen der Bevölkerung: Unwissenheit.



na dann is es ja gut, daß unter diesen verschreckten blinden sich wenigstens ein einäugiger befindet, der uns bestimmt erlösung bringt! du wirst bestimmt noch erklären was genau du meinst.

denn so ganz aus der luft geholt ist der beitrag von double_pi ja nicht.

immerhin hat eine der ausführlichsten studien zu diesem thema das resultat erbracht, daß das risiko für kinder an krebs zu erkranken steigt, umso näher sie an einem akw in deutschland wohnen (der abstandsfaktor wurde von den autoren als ersatzfaktor für die strahlenbelastung gewählt).

mit anderen worten ist das resultat der studie (auch bei niedrigier strahlenbelastung gilt): umso höher die strahlung, desto höher das risiko an krebs zu erkranken
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Xaver08 schrieb:

immerhin hat eine der ausführlichsten studien zu diesem thema das resultat erbracht, daß das risiko für kinder an krebs zu erkranken steigt, umso näher sie an einem akw in deutschland wohnen
stimmt

Xaver08 schrieb:
(der abstandsfaktor wurde von den autoren als ersatzfaktor für die strahlenbelastung gewählt).

wo steht das? das ist deine auslegung. und was heißt "ersatzfaktor für strahlung"? genau: es konnte nicht nachgewiesen werden, dass es eine erhöhte strahlung gibt. die zur zeit technisch meßbare strahlung ist es nicht.

also entweder ist es eine strahlung, welche man mit der heutigen technik nicht nachweisen kann (dann frage ich mich, wieso bei 98% der AKWs eine erhöhte krebsrate nicht nachgewiesen werden kann) oder es sind andere faktoren oder statistische ausreißer.

Xaver08 schrieb:
mit anderen worten ist das resultat der studie (auch bei niedrigier strahlenbelastung gilt): umso höher die strahlung, desto höher das risiko an krebs zu erkranken


was ein bullshit...

dass strahlung krebs verursacht ist keine neue erkenntnis. die erkenntnis der studie ist: die strahlung um AKWs ist derartig gering, dass die erhöhten krebsfälle nicht durch die meßbare strahlung resultieren können.
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arti schrieb:
wo steht das? das ist deine auslegung.


nein, das ist nicht meine auslegung, das steht in der studie

arti schrieb:

und was heißt "ersatzfaktor für strahlung"? genau: es konnte nicht nachgewiesen werden, dass es eine erhöhte strahlung gibt. die zur zeit technisch meßbare strahlung ist es nicht.


also entweder ist es eine strahlung, welche man mit der heutigen technik nicht nachweisen kann


das steht auch in der studie... für jeden nachzulesen. ich habe es nochmal für dich zusammengefasst (s. auch mein beitrag #506 in diesem thread):

ausgewertet wurde das krebsregister aus mainz von 1980 bis 2003, in dem alle Krebserkrankungen von Kindern registriert wurden. Jetzt wurde der Standort im Vergleich zum AKW auf 25m genau registriert. Parallel dazu gab es eine Kontrollgruppe von ca. 4000 Familien. In Summe wurden über 6000 Haushalte betrachtet. Da es schlichtweg nicht möglich ist in über 6000 Haushalten über Jahre hinweg rückwirkend die durchschnittliche Strahlendosis zu bestimmen, wurde in dieser Studie als Ersatzgröße für die Strahlendosis die Entfernung zum AKW genommen.


nochmal kurz: strahlendosis umgekehrt proportional zur entfernung zum akw (umso näher zum akw, umso höher die strahlendosis)

in deutschland wurde übrigens für jedes akw ein abstandstrend in der krebsrate bei kindern festgestellt

arti schrieb:

was ein bullshit...

dass strahlung krebs verursacht ist keine neue erkenntnis. die erkenntnis der studie ist: die strahlung um AKWs ist derartig gering, dass die erhöhten krebsfälle nicht durch die meßbare strahlung resultieren können.

[/quote]

du schreibst die erkenntnis der studie ist:
die strahlung um AKWs ist derartig gering, dass die erhöhten krebsfälle nicht durch die meßbare strahlung resultieren können.

dann zeige mir mal, mit welcher methodik die kikk-studie diese erkenntnis gewonnen hat. zeige mit die messungen, die auswertungen.

wenn du mir das gezeigt hat, dann können wir vielleicht nochmal schauen, was hier bullshit ist
#
Wie hoch sind denn die Strahlungswerte eigentlich ?

Welche Strahlung ?

Welche Emissionen genau ?

Wie hoch ist das im Vergleich, zu dem, welches fliegendes Personal ausgesetzt ist ?

Wie hoch im Vergleich zu Bergarbeitern ?

Zu Röntgenschwestern ?

usw

Man benötigt Daten der Strahlungsbelastung, nicht der Folgen.
(meine Meinung).
#
fromgg schrieb:
Wie hoch sind denn die Strahlungswerte eigentlich ?

Welche Strahlung ?

Welche Emissionen genau ?

Wie hoch ist das im Vergleich, zu dem, welches fliegendes Personal ausgesetzt ist ?

Wie hoch im Vergleich zu Bergarbeitern ?

Zu Röntgenschwestern ?

usw

Man benötigt Daten der Strahlungsbelastung, nicht der Folgen.
(meine Meinung).



Da es schlichtweg nicht möglich ist in über 6000 Haushalten über Jahre hinweg rückwirkend die durchschnittliche Strahlendosis zu bestimmen, wurde in dieser Studie als Ersatzgröße für die Strahlendosis die Entfernung zum AKW genommen.



schau dir die studie an (es geht hier konkret um die kikk-studie):
ein zusammenfassung der resultate und infos zur studie findest du hier:
http://www.bfs.de/de/kerntechnik/kinderkrebs/kikk.html

dort sollte auch der link zu den resultaten der studie sein.
dann schau mal was von deinen fragen noch übrig ist!
#
Xaver08 schrieb:
arti schrieb:
die strahlung um AKWs ist derartig gering, dass die erhöhten krebsfälle nicht durch die meßbare strahlung resultieren können.


dann zeige mir mal, mit welcher methodik die kikk-studie diese erkenntnis gewonnen hat. zeige mit die messungen, die auswertungen.



ok... quelle mal wieder http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf


Nach dem heutigen Wissensstand kommt Strahlung, die von
Kernkraftwerken im Normalbetrieb ausgeht, als Ursache für die
beobachtete Risikoerhöhung nicht in Betracht.
Jeder Mensch ist in Deutschland einer natürlichen radioaktiven
Strahlung von durchschnittlich etwa 1,4 mSv (ohne Radon) pro
Jahr ausgesetzt. Demgegenüber ist die Belastung in der Nähe
deutscher Kernkraftwerke um einen Faktor von 1000 bis
100000 niedriger.

Die Daten aus der Nähe des Kernkraftwerks Krümmel haben
das Ergebnis der Studie zwar beeinflusst. Aber auch ohne
Krümmel findet man noch eine Erhöhung des
Erkrankungsrisikos.

Xaver08 schrieb:

wenn du mir das gezeigt hat, dann können wir vielleicht nochmal schauen, was hier bullshit ist

und nu?

fromgg schrieb:
Wie hoch sind denn die Strahlungswerte eigentlich ?
1,4 mSv um nen AKW

fromgg schrieb:
Wie hoch ist das im Vergleich, zu dem, welches fliegendes Personal ausgesetzt ist ?
30 mSv bei 8Std. Flug

zu lesen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung

ich gehe mittlerweile davon aus, dass 80% der anti-AKW anhänger gar nicht wissen, dass selbst sie radioaktiv strahlen.
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arti schrieb:

ok... quelle mal wieder http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/KiKK_02_Wichmann_Studie-im-Kontext.pdf


Nach dem heutigen Wissensstand kommt Strahlung, die von
Kernkraftwerken im Normalbetrieb ausgeht, als Ursache für die
beobachtete Risikoerhöhung nicht in Betracht.
Jeder Mensch ist in Deutschland einer natürlichen radioaktiven
Strahlung von durchschnittlich etwa 1,4 mSv (ohne Radon) pro
Jahr ausgesetzt. Demgegenüber ist die Belastung in der Nähe
deutscher Kernkraftwerke um einen Faktor von 1000 bis
100000 niedriger.

Die Daten aus der Nähe des Kernkraftwerks Krümmel haben
das Ergebnis der Studie zwar beeinflusst. Aber auch ohne
Krümmel findet man noch eine Erhöhung des
Erkrankungsrisikos.


arti, das ist nur eine meinung und die spiegelt noch nicht mal die mehrheitsmeinung der wissenschaft wieder. da gibt es keine daten, keine methodik der datenerhebung (wie auch). das ist kein resultat der studie!!!!´wie auch...

war doch das ziel der studie die verifikation folgender hypothese:

KIKK schrieb:

Die durch das Expertengremium festgelegte Hypothese für die Studie (im Sinne der statistischen Nullhypothese) lautet: „Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Nähe der Wohnung zu einem Kernkraftwerk und dem Risiko, bis zum 5.  ebensjahr an Krebs zu erkranken. Es liegt kein negativer Abstandstrend des Erkrankungsrisikos vor.“
Die Alternativhypothese lautet:
„Es liegt ein negativer Abstandstrend vor. Fälle wohnen tendenziell häufiger in der Nähe eines Kernkraftwerkes.“


wie soll denn bei diesen hypothesen das ergebnis rauskommen, daß strahlung um akws zu niedrig sei um krebs zu verursachen??

das ist vollkommener humbug was du da schreibst! dieser satz kann niemals das resultat einer studie dieser konzeption sein!
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fromgg schrieb:
Wie hoch sind denn die Strahlungswerte eigentlich ?

Welche Strahlung ?

Welche Emissionen genau ?

Wie hoch ist das im Vergleich, zu dem, welches fliegendes Personal ausgesetzt ist ?

Wie hoch im Vergleich zu Bergarbeitern ?

Zu Röntgenschwestern ?

usw

Man benötigt Daten der Strahlungsbelastung, nicht der Folgen.
(meine Meinung).



Es gibt bei den Krebs-Clustern um AKWs (Leukämien sind ja nur einer von mehr als 100 möglichen Subtypen) hinischtlich der Radioaktivität als Ursache für Genmutationen zwei Möglichkeiten: (1) Unfälle mit (massiver) Freisetzung und (2) Schäden durch die Niedrigdosis-Freisetzung im Alltagsbetrieb (mit Peaks zum Zeitpunkt der Reaktoröffnung, also zB Brennelemente-Wechsel).

Zu Unfällen mit massiver Strahlungsfreisetzung kann man sich mal Grossbritannien anschauen. Da gab es einige Ereignisse, die die Definition eines Super-GAUs erfüllen (Freisetzung von Radioaktivität jenseits der gesetzlichen Grenzwerte).

Schau dir mal den roten Kreis an der Westküste Grossbritanniens an. Der steht für Windscale und Sellafield. Da wird heute noch jeder Zusammenhang von lokalen Krebserkrankungen mit dem AKW bzw. der Wiederaufbereitungsanlage von staatlichen Epidemiologen abgestritten (lustigerweise u.a. vom gleichen (http://www.telegraph.co.uk/technology/3346407/Did-Sellafield-workers-seed-leukaemia.html), der - mit 1500 Dollar Tagesgehalt - in einem Gerichtsverfahren für Opfer von Krebserkrankungen (australische Soldaten aus dem Vietnam-Krieg) behauptet hatte, das Agent Orange gesundheitlich völlig unbenklich ist... http://www.guardian.co.uk/science/2006/dec/08/smoking.frontpagenews).




Windscale (http://de.wikipedia.org/wiki/Windscale-Brand)

…Was in diesen Stunden wirklich passiert ist, wird die Öffentlichkeit erst 30 Jahre später erfahren. Premier Harold Macmillan entscheidet, dass der am 26.Oktober fertiggestellte Untersuchungsbericht geheim bleiben muss. Aber schon am 15. Oktober wird ein Verkaufsverbot für Milch aus der Region ausgesprochen. Es bleibt bis zum 23. November in Kraft.

Die Forscher versuchen, die freigesetzte radioaktive Wolke mit ihrer gewaltigen Strahlung von allein 20000 Curie Jod 131 in Krebstote umzurechnen; man einigt sich schließlich auf 100 Opfer. Eine Leukämiewelle in dem Ort Seascale sorgt in den achtziger Jahren für neue Aufregung, bis die Erinnerung an den Unfall allmählich verblasst. Heute ist Windscale auch sprachlich entsorgt. Der Atomkomplex an der Irischen See heißt jetzt Sellafield.

http://www.zeit.de/2007/41/A-Windscale


20000 Curie entsprechen allein für die Inhalation von Iod-131 9,62 Mio Sievert (organspezifisch muss dieser Betrag z.B. für die Schilddrüse von Kindern mit 350 multipliziert werden, http://de.wikipedia.org/wiki/Dosiskonversionsfaktor), also einer Strahlendosis, mit der man theoretisch mehr als 1,5 Mio Menschen definitiv töten könnte (hat sich natürlich grossflächig verteilt und so "nur" Krebserkrankungen ausgelöst).


Neben Windscale liegt die Wiederaufbereitungsanlage Sellafield, die seit ihrem Bau Unmengen an Radioaktivität freisetzt. Anfang der 80er Jahre z.B. allein 5200 TBq Cs-137 (mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren…).
Allein die 5200 TBq aus einem Jahr entsprechen 67600000000 Sievert… In der nähreren und ferneren Umgebung verteilt…
http://www.bsh.de/en/Marine_data/Observations/Radioactivity/Kara_Sea/Animation_Sellafield.jsp


Da die AKWs in Deutschland auch ins Atomwaffenprogramm eingebunden waren (http://www.sat1.de/filme_serien/restrisiko/video/ganze-folgen/clip_doku-restrisiko-atomkraft-mit-sicherheit-unsicher-_144919//), die Herstellungsmöglichkeit von Atombomben der Grund des Atomprogramms der Bundesregierung war, ist ein "unter den Teppich kehren" von massiven Unfällen wie in GB auch in Deutschland "aus Gründen der nationalen Sicherheit" sehr wohl möglich.


Zusätzlich gibt es für Radioaktivität keine sichere Schwellendosis (http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung#Schutz_vor_Ionisierender_Strahlung). Mutationen können durch die Ionisierung u.a. der DNA immer ausgelöst werden, allerdings bei niedrigen Dosen (die dem natürlichen Strahlungsniveau von Weltraumstrahlung entsprechen) mit einer geringen Wahrscheinlichkeit bzw. im Rahmen der Toleranz der DNA-Reparaturprogramme.
Dabei ist allerdings zu Bedenken, dass es bei den AKWs immer wieder zu Peaks in der Freisetzung von Radioaktivität (in die Luft/ ins Wasser) kommt und uns aus dem Weltraum auch keine radioaktiven Isotope erreichen, die dann wie (z.B. das radioaktive Jod)  vom Körper aufgenommen und damit in direkten Kontakt zu elementaren Zellbestandteilen kommen. Demgegenüber ist die der extraterristischen Strahlung ausgesetzte Haut sehr gut an Schäden adaptiert… (die Empfindlichkeit von anderen Organen zeigt sich z.B. auch bei den Lungenkrebserkrankungen durch das mancherorts hohe natürliche Radonbelastung).



Zur Wirkung von Niedrigdosis-Strahlung kann man als Beispiel die atmosphärischen Atomwaffen-Tests nehmen. Trotz der niedrigen Dosis ist eine Schadenshöhe im Millionenbereich zu erwarten.
http://www.staff.uni-marburg.de/~kunih/all-doc/igumed.pdf



Die Biblis-Emissionen sind in Äquivalentdosen umgerechnet teils sehr gering. Allerdings stellen sie gemittelte Werte da, die an einzelnen Tagen eine relevante Höhe erreicht haben könnten. Zudem ist angesichts der unheiligen Allianz zwischen Staat und Betreibern zu befürchten, dass nicht alle Emissionen erfasst bzw. veröffentlicht werden (a la Fessenheim, http://www.akw-unfaelle.de/).
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Genial! Frankreich knickt ein und startet eins der weltweit grössten Windkraft-Projekte:

Frankreich startet Aufholjagd beim Windstrom
Der kleine Franzose Sarkozy will gigantische Windenergie-Projekte starten

…Ganz neue Töne hört man nun aus Paris. Statt, wie bisher, auf die strahlende Zukunft von immer neuen Atommeilern zu setzen, will das Atomstromland Frankreich nun plötzlich 600 Windturbinen entlang der Küste aufstellen. Damit sollen in einer ersten Phase 3000 Megawatt (MW) Strom produziert werden. Gleich zehn Milliarden Euro will sich das Land das Mammutprojekt kosten lassen und dabei sollen 10.000 Jobs geschaffen werden. Damit geht Frankreich, in dem bisweilen noch 80% des Stroms aus Atomkraftwerken kommen, mit einem der größten Windprojekte weltweit an den Start.
...

http://www.heise.de/tp/blogs/2/149151
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AKW-Update:

Morgen findet in Bern eine Abstimmung über den Neubau eines Atomkraftwerks statt ("Eine Schweiz ohne Akw ist möglich"), da die Schweiz immer auf Autarkie bedacht ist und Nachbarländern abweisend gegenüber steht, ist das Interesse an einem europäischen Energieverbund aus erneuerbaren Energien umstritten. Es wird eine enge Entscheidung erwartet.

Desweiteren warnt die Umweltministerin von Rheinland-Pfalz Conrad erneut vor dem Sicherheitsrisiko AKW Biblis; der oberste AKW-Aufseher Deutschlands ist ein Atomenergie-Lobbyist, der kein Interesse an teuren Sicherheitsverbesserungen der veralteten AKWs hat; die ca. 300 Millionen teure Nachrüstung von Neckerwestheim verzögert sich und in diversen AKWs in Frankreich treten derzeit Anomalien (INES 1) auf.


Jedes Atomkraftwerk ist ein Sicherheitsrisiko

"Jedes Atomkraftwerk ist ein Sicherheitsrisiko. Das zeigt der neuerliche Zwischenfall im französischen Atomkraftwerk Cattenom“, stellt Umweltministerin Margit Conrad fest.

Conrad: "Atomkraft ist Risikotechnologie. Je älter AKWs sind, umso größer ist ihre Störanfälligkeit. Das ist in Cattenom ebenso wie in Biblis. Deshalb gilt: Atomkraftwerke abschalten! Erneuerbare Energien sind die besseren Alternativen zur Atomenergie.“

Rheinland-Pfalz bereitet derzeit zusammen mit vier weiteren Bundesländern die Normenkontrollklage gegen die 11. Atomgesetz-Novelle beim Bundesverfassungsgericht vor.

http://www.rlp.de/einzelansicht/archive/2011/february/article/jedes-atomkraftwerk-ist-ein-sicherheitsrisiko/


Energiepolitik Unter Einfluss

Ein früherer Atomlobbyist ist heute Aufseher über die Kernkraft – um mehr Sicherheit geht es ihm nicht.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-02/kernkraft-aufsicht



Entscheidung über AKW-Nachrüstung bis Ende 2011

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) muss bis Ende des Jahres entscheiden, ob sie den Atomreaktor Neckarwestheim I im Bereich Sicherheitstechnik nachrüstet.

Dies könne Kosten im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich bedeuten.
...
Der Reaktor sei sicher, hatte das Ministerium zuletzt auf Kritik von Umweltschutzbehörden geantwortet.
...
Die Deutsche Umwelthilfe hatte am 21. Januar eine sofortige Nachrüstung für den zweitältesten deutschen Atommeiler in Neckarwestheim verlangt. Block I des Atomkraftwerks hätte niemals in die Laufzeitverlängerung gehen dürfen, hieß es. Der Reaktorblock gehöre zu den störanfälligsten in Deutschland.

http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=7625336/13dq7yw/


Fessenheim: Auffälligkeiten in französischen Atomkraftwerken

In 34 der 59 französischen Atomreaktoren treten derzeit Anomalien auf.
Die Betreibergesellschaft EdF hat sie der Atomaufsichtsbehörde gemeldet und auf Stufe eins von sieben auf der Internationalen Skala Ines klassifiziert. Betroffen ist auch das elsässische AKW Fessenheim. Auf der Internetseite der EdF heißt es, es handele sich um einen Fehler in einem Kühlwassersystem.

http://www.sr-online.de/nachrichten/29/1185007.html
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Paradoxe Entscheidung in der Schweiz:

Nein zum Atommüll-Endlager in Nidwalden ("Ein Lager für Atommüll im Wellenberg wurde klar abgelehnt".), aber 51,2% wollen einen Ersatz des AKWs Mühleberg im Kanton Bern.
Die Energieversorger hatten in einer Multimillionen-Kampagne Angst vor einer Stromlücke im Kanton geschürt.
In der Stadt Bern selbst stimmten 65,3% der Bürger gegen den Ersatz des AKWs.

Ein endgültiger Entscheid wird in einer erneuten Abstimmung voraussichtlich 2013 fallen.

...die Unterstützung für die Atomkraft bröckelt, sagte Näf weiter. Bei einer weiteren Abstimmung würden sich die Atomkraftgegner wohl durchsetzen können.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/02/12/Schweiz/AKW-Atommuelllager-Kulturbeitraege
http://www.derbund.ch/bern/Hauchduennes-Ja-zu-neuem-AKW-in-Muehleberg/story/22548338
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/02/13/Schweiz/AKW-Abstimmung-SP-und-Gruene-betonen-hohen-Nein-Anteil


Eine Komplettversorgung Deutschlands mit erneuerbaren Energien wäre bei stark forcierter Umsetzung bis 2020 möglich...
http://www.sat1.de/filme_serien/restrisiko/video/ganze-folgen/clip_doku-restrisiko-atomkraft-mit-sicherheit-unsicher-_144919//


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Der 1979 in Betrieb genommene Block 1 (Siedewasserreaktor, baugleich mit den als sehr unsicher bekannten AKWs Krümmel und Brunsbüttel) des AKW Philippsburg wurde in der Nacht zum Samstag offensichtlich ausserplanmässig heruntergefahren (Wasseraustritt). Phillipsburg liegt nur 100 km von Frankfurt entfernt.


Leck im Maschinenhaus: AKW-Block geht über Nacht vom Netz

Der Block 1 des Atomkraftwerks Philippsburg (KKP 1) wurde in der Nacht zum Samstag vorübergehend vom Netz genommen und herunter gefahren. Grund dafür war neben Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten die Beseitigung einer undichten Stelle im Turbinensystem innerhalb des Maschinenhauses.

http://www.ka-news.de/region/bruchsal/Leck-im-Maschinenhaus-AKW-Block-geht-ueber-Nacht-vom-Netz;art6011,565785

Beim Siedewasserreaktor umspült das Wasser direkt die Brennstäbe, wird also radioaktiv und dient gleichzeitig als Kühlmittel...

Der SWR hat nur einen Wasser-/Dampfkreislauf. Der radioaktive Kreislauf ist somit nicht auf den Sicherheitsbehälter beschränkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Siedewasserreaktor


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/38/Schema_Siedewasserreaktor.svg

Tollerweise ist das deutsche Messnetz via der europäischen Monitorsite als offline gemeldet (Daten der letzten zwei Tage im Gegensatz zu den anderen europäischen Ländern nicht verfügbar, "no data for the requested time frame"). Italien allerdings auch  
http://eurdeppub.jrc.ec.europa.eu



Das deutsche öffentlich abrufbare Messnetz (http://odlinfo.bfs.de/) wurde vor zwei Tagen das letzte Mal aktualisiert (diese Zeitverzögerung ist allerdings öfters so).


http://odlinfo.bfs.de/cvdata/082150660.html


Nach den Zeitungsmeldungen also kein Grund zur Besorgnis. Allerdings kann man die öffentlich zugänglichen Messdaten aufgrund Fehlen bzw. Zeitverzögerung  nicht brauchbar verwenden. Schon ne Verarsche.
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wie gesagt, die atomkraft an sich ist ja nicht das problem, sondern wir menschen sind es. wir die nach dem kapital streben sollen, weil das system so funktioniert. man kann es ja nicht mal jmd verübeln, wenn er aus kostengründen an der sicherheit spart, weil das alle überall tun. das system funktioniert so. akws sind in der regel erzeugnisse von börsengeführten unternehmen - natürlich profitoptimieren die solange bis sie eines tages merken, "da haben wir wohl ein bisl zu viel optimiert". es ist nur eine frage der zeit bis mal wieder was größeres passiert.

hier zum wiederholten mal ein auszug aus einem artikel, den ich genauso sehe:

Das Zeitalter der "Spillonomics"

Ob Offshore-Drilling, Atomtechnologie, Raumfahrt - oder der Handel mit Derivaten: Ein komplexes System, dessen Risiken nicht bis ins letzte Detail erforscht sind, bleibt immer ein Wagnis. Als die Atomkraft jung war, diskutierte die Gesellschaft noch über den GAU - den Größten Anzunehmenden Unfall. Waren die AKW gerüstet, diese Katastrophe zu bestehen? Das war die Frage, der sich die Ingenieure damals stellen mussten.

Heute regiert ein anderer Geist, und der Wirtschaftskolumnist David Leonhardt hat in einem Essay für das "New York Times Magazine" gar ein neues Zeitalter ausgerufen: Verhaltensweisen, wie sie in der Ölindustrie oder an den Finanzmärkten herrschen, seien eine Erscheinung der "Spillonomics", sagt Leonhardt in Anlehnung an den US-Bestseller "Freakonomics" über die Wirtschaftsmechanismen des Alltags aus dem Jahr 2005.

Frei übersetzt bedeutet "Spillonomics": "Katastrophenwirtschaft". Die Ölpest (oil spill) und andere Desaster werden in Kauf genommen. Zum einen, weil man die Risiken eben nicht kalkulieren kann, weil sich die X-Faktoren Natur, Zufall, Schlamperei, Betrug, Sabotage nicht berechnen lassen, selbst wenn man es wollte.

Zum anderen aber ist für Spill-Ökonomen alles nur eine Frage der Abwägung: Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verkettung von Problemen kommt wie auf der "Bluewater Horizon" oder bei den Subprime-Krediten, wird als so gering eingeschätzt, dass man sich davon das Geschäft nicht verderben lässt.

Und so bohren Öl-Multis immer tiefer, bis es zum Flameout kommt; spekulieren Finanzjongleure immer wilder, bis Banken und ganze Volkswirtschaften in Existenznot geraten; fliegen Astronauten, bis ihr Space Shuttle als Feuerwerk am Himmel über Texas verglüht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,698232,00.html


es ist okay zu sagen, dass man bereit ist dieses risiko für sich, seine kinder und alle anderen betroffenen in kauf zu nehmen, damit wir alle strom haben. aber es war möglich dieses risiko soweit zu reduzieren, dass man heute schon diverse atommeiler abschalten könnte und den ausbau alternativer energieerzeugnisse voranzutreiben. diese chance ist allerdings vertan worden und es wurden unnötigerweise alle atommeiler verlängert. das ist der status quo - für mich ein untragbarer zustand.
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sö... holen wir derstec nochmal "hoch"...

mal ne frage: mit dispoten und diktatoren hätte man desertec durchziehen "könen/wollen". wie siehts nun aus?

singender_adler schrieb:

Das DLR rechnet mit knapp 6 Cent/kWh (mehr als heute (http://www.gruene-coburg.de/images/14_Gr..._ab_2008.jpg
) kann also nicht verlangt werden, d.h. die grossen Energieunternehmen (die alle auch schon bei Desertec dabei sind) können auch ohne Atomenergie noch genug verdienen... (die Korruption in der Politik realistisch betrachtet).



http://www.desertec.org/de/index.html
(http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11125209/?page=1)


oder haben die atomenergie-konzerne auch bei den aufständen die finger im spiel? "bevor desertec unsere schönen AKWs hinfällig macht, stürzen wir eben alle diktatoren der mittelmeer-anrainerstaaten..."  


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