Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Versteh mich nicht falsch, ich möchte Frau Merkel oder die Regierung nicht verteidigen. Um Gottes Willen. Schwarz-Gelb ist eine Katastrophe.
Sie kennt die Materie sicherlich besser als viele ihrer Kollegen. Aber sie war halt mit dem "Ausstieg vom Ausstieg" nicht alleine. Ich hoffe nur, dass man die Regierung nun zum "Aussteig vom Ausstieg des Ausstiegs" bringen kann.
jepp... da haste recht.
sie hat auf jeden fall einen kompetenten berater:
Bitte keine persönlichen Beleidigungen. Du hast bestimmt ein Konzept für den Fall, dass man von heute auf morgen alle AKWs abschaltet. Frau Künast jedenfalls nicht.
Bouffier und Puttrich:
Ein Atomunfall wie in Fukushima ist nach Einschätzung von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und Umweltministerin Lucia Puttrich (beide CDU) in Biblis nicht möglich.
http://www.fnp.de/fnp/region/hessen/atomunfall-heizt-debatte-ueber-biblis-an_rmn01.c.8751367.de.html
Kernschmelze
Dabei haben die AKWs weltweit keinen Schutz gegen eine Kernschmelze (ein Super-Containment hat man aus Kostengründen nicht eingebaut), bei deutschen AKWs sieht es dem IPPNW zufolge sogar besonders schlecht aus:
...Die Kernschmelzfestigkeit fast aller deutschen Atomkraftwerke ist im internationalen Vergleich katastrophal schlecht, weil der Sicherheitsbehälter zu klein und aus Stahl statt aus Stahlbeton angefertigt wurde.
http://www.ippnw.de/startseite/artikel/640b2e9952/ippnw-fordert-super-containment-fuer.html
Weltweit kein Schutz gegen Kernschmelze
Technische Nachrüstung gilt als unbezahlbar
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6469055,00.html
Erdbeben
Auslegung bei Biblis laut dem IPPNW nicht auf die im Rheingraben möglichen Erdbeben
...obwohl am Standort laut Gutachten deutlich schwerere Erdbeben möglich sind (in der Fachsprache: Auslegung nur 50%-Fraktile statt 84%- oder 95%-Fraktile).
Saarländische Zeitung, http://www.s-o-z.de/?p=41467
Einer Studie der Uni Hamburg zufolge sind fast alle deutschen AKWs nicht ausreichend gegen Erdbeben geschützt:
Wie sicher sind Atomkraftwerke in Deutschland bei Erdbeben?
...Zusammenfassend muß festgestellt werden, daß die in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke zum Teil überhaupt nicht, zum Teil nur gegen schwache und vielleicht mittlere, aber nicht gegen starke Erdbeben gesichert sind.
http://www.geowiss.uni-hamburg.de/i-geogr/staff/grimmel/atomweb/atomkr.htm
Ehemaliger Leiter der Bundesatomaufsicht 2011 zu Biblis:
Wolfgang Renneberg:
"Es ist meines Erachtens nicht verantwortbar Biblis weiter am Netz zu lassen, ohne das man ganz grundlegende, konzeptionelle Nachrüstungen durchsetzt.
Das soll aber nicht passieren. Das, was die Bundesregierung vorgeschlagen hat an Nachrüstungen ist defizitär.
Da wird praktisch nichts passieren.
Alles das, was durchgreifend an Massnahmen formuliert ist, soll in fünf bis zehn Jahren realisiert sein… Biblis und auch die anderen ganz alten Kraftwerke werden ohne wesentliche Nachrüstungen weiter betrieben werden.
Das halte ich nicht für verantwortbar."
http://www.sat1.de/filme_serien/restrisiko/video/ganze-folgen/clip_doku-restrisiko-atomkraft-mit-sicherheit-unsicher-_144919//
Bundestags-Information 2006 zur Sicherheit von Biblis und den deutschen AKWs:
Antwort der Bundesregierung (DS 16/1249, 2006)
…Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks Biblis B nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen.
...Nein, sie gehören nicht zu den weltweit hochmodernsten und sichersten Atomkraftwerken. Sie entsprechen nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik.
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/012/1601249.pdf
ganz mieser auftritt!
interessanter fand ich da gestern röttgens auftritt im zdf-spezial. irgendwie hatte ich das gefühl, er muss sich seine eigene meinung aufgrund nes maulkorbs von oben weitmöglichst verkneifen...
Gute Recherche! Was mich aber genauso interessieren würde, wie die Sicherheit der AKWs in den Nachbarländern aussieht. Es bringt ja nichts, wenn Deutschland den Atomausstieg durch einen Mix aus Kohlekraftwerken und regenerativen Energien kompensiert, dann aber im Elsass die Brennstäbe vor sich hin schmelzen.
Die letzte Rettung der Atomkraft-Fundis, wenn nichts mehr geht: "In den Nachbarländern bla bla bla." Die Kernkraft muss überall abgeschafft werden. Zunächst bin ich dafür, dass sie dort abgeschaltet wird, wo ich lebe und Bürger bin. Du mißbrauchst das Argument der Nachbarländer, um hier die Abschaltung hinauszuzögern, genau wie die unverantwortliche Merkel-Mutti. Ich scheiße auf diesen Mist.
Ja, aber du hast keine Argumente, erstens warum ausgerechnet Deutschland die Vorreiterrolle einnehmen soll (ohne deutliche Verringerung des Risikos), was der Bürger mit zigfach höheren Stromkosten zahlen darf, zweitens wie die Grundlast ohne AKWs zur Verfügung gestellt werden soll. Ist immer wieder dasselbe Problem bei den "Ausstiegs-Fanboys".
Wenn du bereit bist, 60 Cent je kWh zu zahlen und dann noch Mutter Natur überredest, 24h am Tag die gleiche starke Windmenge durch die Nordsee zu blasen, dann verstehe ich natürlich deine Argumentation zwischen den Zeilen.
Frau Künast unterstellen, sie freue sich auf 1000e Tote... und dann dünnhäutig reagieren und sich die "Beleidigung" verbitten, daß man dich für diese Unterstellung ekelerregend nennt? Sowas haben wir hier gern
Darüber hinaus ist zunächst einmal komplett egal, was unsere Nachbarn machen, denn darauf haben wir hier erstmal nur bedingt einfluss. Mehr als mit guten Beispiel voran gehen können wir nämlich derzeit nicht. Und das ist mitnichten ein Grund, darauf zu verzichten!
Habe ich gesagt, dass ich alte AKWs, die diesen äußeren Einflüssen nicht standhalten, toll finde? Nein! Oder dass nun 150 Japaner verstrahlt sind? Ich verteidige die Technologie ansich, nicht die unausreichende Umsetzung in Deutschland oder Japan. Kohlekraftwerke werden ja wahrscheinlich auch verschmäht. Machen wir doch alles mit Wind und Sonne. Aber da den Diskutierenden hier größtenteils jedwedes technisches Hintergrundwissen fehlt, verabschiede ich mich von dieser Stammtischdiskussion - was anderes ist es ja nicht. Parolen, aber keinen Lösungsvorschlag.
Man müßte mal ausrechnen, was die kWh am Ende gekostet hat, wenn man auch noch für die entstandenen Folgekosten einer Kernschmelze aufkommen darf, denn ordentlich versichert ist dieser Fall unter Garantie nicht. Und aufkommen dürfte ja dafür dann wohl die Allgemeinheit! Und bitte Endlagerkosten für den ganzen Atommüll nicht vergessen, welche ebenso von dieser getragen werden, dann die Stromversorger zahlen sicher kaum was dafür, trotz Milliardengewinnen.
Von entstehendem menschlichem Leid und ökologischen Schäden im Fall der Fälle reden wir lieber gar nicht, daß zieht bei Atomkraftbefürwortern im Grunde eh nicht. Die interessieren sich idR. eher für "kosten"
Wo sind eigentlich deine Fakten? Quellen? Diskussionsmanieren? Du fabrizierst hier nämlich genau das, was du der "Gegenseite" vorwirfst. Und verabschiedest dich dann unter Verweis hierauf ganz heimlich aus der Diskussion. Freundlich ausgedrückt.
Man könnte auch sagen, du wirst dir der Tatsache bewusst, daß du von vorne herein ein verbales Rückzugsgefecht führst, und dich nun entsprechend feige verpisst. Sodenn, auf (nimmer) wiedersehen, Herr maxwell81
Hier muss ich mal kurz was zu sagen.
Regenerative Energien sind in der Erzeugung wesentlich günstiger. Ökonomisch sind regenerative Energien sinnvoller als Kohle, Öl, Gas oder Atomkraftwerke. Was durch regenerative Energien allerdings wegfallen könnte wären gewisse Monopolstellungen der Versorger, da erneuerbare Energien auch autonom generiert werden können. Auch für Länder, denen es derzeit vergönnt ist, dass die meisten Bürger Zugang zu Elektrizität haben werden eher von den Alternativen profitieren, da diese ja Öl und andere Rohstoffe auch nicht billiger beziehen als z.B. Deutschland oder Frankreich.
Das Kostenargument wird immer gerne vorgeschoben. Bei genauerer Betrachtung verliert es aber sehr an Gewicht. Wind, Wasser oder die Sonne schicken bisher zumindest keine Rechnungen oder Mahnbescheide oder erhöhen aus völlig irrelevanten Gründen die Gebühren.
Soweit sie in den von Dir genannten Hochtechnologieländern unzureichend umgesetzt wurden bzw. werden, was die Nachrüstung mit Sicherheitsmaßnahmen betrifft (auch da hat "Mutti" trotz besseren Wissens gegen Ihren Eid als Kanzlerin verstoßen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden: Sie genehmigt den Weiterbetrieb um bis zu 25 Jahre, beauflagt die Betreiber jedoch aktuelle Sicherheitssysteme erst in 15-20 Jahren nachzurüsten!!!!)
Wo werden sie denn ausreichend umgesetzt? Und wieviel kostet das? (Ein aktuell in Finnland im Bau befindliches AKW sprengt derzeit alle Kostenkalkulationen, auch das muß realistischerweise auf einen Strompreis umgerechnet werden!).
Auch das sicherste AKW hat einen Schönheitsfehler: Es kann sicherheitstechnisch nur gegen derzeit bekannte Risiken ausgelegt werden. Geht was schief, kann ich es nicht einfach ausschalten (sieht man jetzt in Japan). Sollte man den GAU doch noch unter Kontrolle bekommen, werden entsprechende Maßnahmen Jahrzehnte beibehalten werden müssen. Auch das kostet und sollte mit in realistische Kosten - Nutzen - Berechnungen für derart erzeugte Energie berücksichtigt werden. Von dem Atommüll - Entsorgungskosten selbst bei "normal unfallfrei" betriebenen AKW ganz zu schweigen.
Das Einzige, was ich gegen die Ökos habe:
Man muß dann auch akzeptieren, dass für den Transport regenerativ erzeugten Stroms Leitungswege gebaut werden müssen und nicht wegen jedem Strommasten eine Bürgerinitiative nach dem Skt.-Florians-Prinzip anzetteln.
Kennst du google? Wenn dich das Thema wirklich interessieren würde, dann könntest du dich auch einfach mal selber informieren. Der erste Treffer bei Goole war das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energie#Potentiale_in_Deutschland
Laut der 2008 vorgelegten Leitstudie des Bundesumweltministeriums (BMU) können die Erneuerbaren Energien in Deutschland bis 2020 einen Anteil von 30 Prozent an der Stromversorgung erreichen.[12] Damit könnte der einst bis dahin geplante Wegfall an Kernenergiekapazitäten (Atomausstieg) vollständig ersetzt werden. Laut Branchenprognose der Erneuerbaren-Energien-Industrie können die Erneuerbaren Energien in Deutschland bereits im Jahr 2020 mit 48 Prozent knapp die Hälfte des gesamten deutschen Strombedarfs decken (2009: ca. 15 Prozent[13]; bzw. 16,1 %[14])...
Es wäre also durchaus realtistisch gewesen, dass wir bis 2020 völlig auf Atomstrom hätten verzichten können. Das Hauptproblem ist derzeit aber, dass die CDU mal wieder der Atomwirtschaft in den Ar*** gekrochen ist und denen durch die Lautzeitverlängerung ein Steuergeschenk in Milliardenhöhe gemacht hat. Das besonders tragische ist aber, dass jetzt nötige Investitionen in regenerierbare Energien nicht getätigt werden. Hier mal zum Nachlesen:
http://www.fr-online.de/wirtschaft/127-milliarden-euro-mehr-verdienst/-/1472780/4620956/-/index.html
Und das Gesülze vom billigen Atomstrom kann ich auch nicht mehr hören. Hier mal ein paar Infos zu den tatsächlichen Kosten:
http://www.fr-online.de/politik/von-wegen-billig/-/1472596/3325378/-/index.html
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1178708/Was-kostet-Atomstrom%253F