Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Ich hatte es gestern in der Printausgabe gelesen, die Geschichte mit dem vergessenen Staubsauger zeigt, wie banal die Fehler sein können, die ein AKW gefährden.
American Way of Energiewende: Saudi-Amerika
Verrätst du uns auch, was du aus diesen Links schließt? (Obwohl - will ich das eigentlich wirklich wissen? Seufz.)
Keine Beleidigungen, Kraftausdrücke oder alberne Unterstellungen! Weiter so!
Meine Schlussfolgerung: Es besteht nach wie vor ein klitzekleines bisschen Restrisiko, dass sich die Energiewende Made in Germany langfristig nicht als sonderlich clever erweist.
Hier noch ein interessante Meldung:
Die Sonne scheint bei Tag und Nacht - Eviva Espana!
Immer noch besser als das Retrisiko eines Atomunfalls
Wenn man das als ultimatives Risiko sieht, dann gibt es andere Möglichkeiten das Auszuschließen.
Das Problem ist, dass sich so ungefähr jedes Staatsunterfangen der letzten Jahre als absolut zentrales Tagespolitisches als auch Mittelfristiges Problem entlarvt. Angefangen mit dem Umbau des Staates von der Sozialen Marktwirtschaft hin zu einem sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat "Nordisches Modell" (heute wird schon die Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft als Forderung nach einem "Freien" Markt" denunziert), der Wiedervereinigung unter den Vorzeichen "Geld druff und wird schon" (Südkorea schaut sich das gut an, um es keinesfalls so zu machen!), protektionistischen Subventionen in vielen Bereichen, wo Strukturreformen verschlafen wurden (in NRW maßgeblich, aber gilt für vieles - auch in der Atomenergie), über die Konzeption des Euros (wird schon schief gehen und notfalls geben wir heute, ohne demokratische Entscheidung, jegliche Souveränität ab [vollkommen egal, inwieweit deutsche Interessen und die Interessen vor allem der Sparer geltend gemacht werden]) und der Gestaltung der Energiewende.
Bei allen Fällen muss man sagen: Sie kommen früher zur Geltung als erwartet und zeigen damit Gottseidank die Missstände auf, sodass man gegensteuern kann. Das stimmt mich auch hier etwas positiv, nur sollte man sich nicht immer an Strohhälmen festklammern, sondern muss bei jeder Sache entschieden zur Sache gehen. Wählerstimmen hin oder her.
Ja, das ist interessant.. Warum gehen die deutschen Solaranlagenhersteller eigentlich pleite? Wie ich höre, weil sie von den chinesischen Herstellern drastisch unterboten werden. Welche Auswirkungen das wohl auf die Gestehungskosten von Solarenergie hat? Könnte es etwa sein, dass Solarenergie in den nächsten drei Jahren sehr viel billiger wird, als man bisher erwartet hat? Fragen über Fragen.
klar... die energiewende muß ja gegen die aktuelle regierung durchgesetzt werden, das ist immer schwer.
und während deutschland die eigene solarindustrie kaputt geheh lässt, die mit großen anschubsubventionen aufgebaut wurde, springen die chinesen in die bresche. die jungs sind ja ned blöd.
gezielt baut die chinesische regierung durch milliardenschwere subventionen die eigene solarindustrie auf (60%weltmarktanteil mittlerweile) und macht auf die art die industrie in anderen ländern kaputt. diese strategie aus china ist bekannt.....
das resultat: modulpreise die ihrer zeit um 2-3 jahre voraus sind (netzparität 2012/2013 zu erwarten) und die trümmer der deutschen solarindustrie (um fair zu bleiben, ist das nicht der einzige grund)
Zu den Preisen muss man nur mal einen Blick nach Spanien werfen. Dort ist die Sonneneinstrahlung doppelt so hoch wie bei uns. Trotzdem stoppen die Spanier die Subventionierung der Solarindustrie - ganz einfach weil es sich längst noch nicht lohnt und Kosten und Nutzen in keinem vernünftigem Verhältnis stehen. Ohne Subventionen kommt Solarstrom auch in Spanien sowieso nicht aus.
Aus deutscher Sicht wäre es sinnvoll zu warten bis sich dieser Art der Stromerzeugung in Spanien, Italien, Griechenland, Kalifornien, Indien oder Australien von selbst trägt. Anschließend müssen wir warten bis sich die Preise nochmal halbieren und erst dann wird es auch für unsere sonnenarmen Gefilde interessant. Bis es soweit ist dürfte Geld nur in Forschung und Entwicklung fließen und nicht in den Aufbau inländischer Massenproduktion.
Der aktuelle Stand der Technik der PV ist absolut noch nicht ausgereift: Viel zu teuer, viel zu ineffizient. Trotzdem werden für viele, viele Milliarden Euro die deutschen Hausdächer auf Kosten der Allgemeinheit vollgedeckt. Man stelle sich mal vor, Mitte der 90er hätte die Regierung beschlossen die IT-Industrie auf ähnliche Weise zu pampern. Wir würden heute noch die Kosten für Nadeldrucker, Rollmäuse, Diskettenlaufwerke, 56k-Modems und 100MB-Festplatten abstottern, die damals modern (und richtig teuer) waren. Völlig irre ...
Von 2010 nach 2011 stieg die jährliche EEG-Photovoltaik-Vergütung in Deutschland durch neuinstallierte Module von 5,1 Milliarden Euro auf 8 Milliarden Euro. Diese knapp 3 Milliarden Euro dürfen wir jetzt die nächsten 20 Jahre bezahlen. Macht in Summe knapp 60 Milliarden. Wenn man die aktuellen Strompreise abzieht, kommt man auf die direkten Subventionen. Diese Differenzkosten stiegen von 4,4 Milliarden auf 6,9 Milliarden (plus 2,5 Milliarden).
Mal 20 Jahre: Macht 50 Milliarden Euro allein für den Zubau im letzten Jahr!
Noch Fragen?
Xie xie!
Vollkommen richtig, dass man deshalb den marktwirtschaftlichen Ansatz nun wählt und sich etwas auf die Soziale Marktwirtschaft besinnt.
Nun herrscht da "survive of the fittest", der unsere deutsche Wirtschaft/Industrie über 100 Jahre überhaupt zu dem gemacht hat, was sie ist. Aber das unser Nationalvermögen, nicht nur intellektueller Natur, gerne mal unter Wert verscherbelt wird, zeigt leider nur das Nichtverständnis der Politik. Aber immerhin ist es Mehrheitsfähig, schließlich kann man irgendwie ja einen guten Willen erkennen.
[Da hat das ganze schonmal angesetzt:]
PS: Frohe Ostern
Warum haette man die it-industrie sponsorn sollen? Was hat das mit energieerzeugung zu tun? Warum soll ich mir einen apfel kaufen wenn ich eine gluebirne moechte?
Warum hast du probleme eine zukunftsindustrie zu subventionieren und warum keine probleme damit dinosaurier zu pudern von denen wir heute noch nicht wissen wie teuer sie werden?
Es wird sinnvoll geld in eine zukunftstechnologie investiert und jetzt wird durch schwarz gelbe misswirtschaft planungsunsicherheit geschaffen. Komisch, dass hohe subventionen bei regenerativen energien nur noch gezahlt werden, wenn es um grossprojekte geht, die von den grossen energiekonzernen gestemmt werden koennen.
Dann ist es halt schwarzgelbe planwirschaft und den julis wieder genehm....
Das was schwarzgelb da vollzieht ist nix anderes als ein coitus interuptus
Jepp... Den marktwirtschaftlichen ansatz zur kernenergie zeigen eon und rwe in grossbritannien.. Sie lassen es bleiben!
Dagegen ist auch nichts einzuwenden, solange GB nicht in die europäische Fiskalunion eintritt. Hierzulande, und auch europaweit, möchte man nun eigentlich aber europäisch denken. Hier wählte man den Ansatz, dass Energie diversiviziert und Versorungssicherheit gewährt wird. In gewissen Fällen sind dafür Subventionen notwendig.
Atomkraft ist und bleibt günstig, durch neuere Kraftwerkstypen sogar effizienter und sicherer als zuvor, solange man in (grün-sozialistischen) Studien nicht immer wilde Kosten-Annahmen für die Endlagerung nimmt. Darum wird der günstige Atomstrom ja eben auch vom Ausland eingekauft bzw. fließt zu erheblichen Teilen in den hier als "Ökostrom" vermarkteten hinein.
Man muss letzteres mit zweifelsohne kritisch betrachten und in irgendeiner Form reinnehmen, aber das Prinzip Marktwirtschaft gilt nur für die "planwirtschaftliche" Energiewende nicht. Es ist nur schade, dass deutschlandweit sehr viele politisch motivierte Studien breitgetreten und als gottgegeben angesehen werden.
Insgesamt muss man halt weiter daran arbeiten, dass die Vorsorgungssicherheit gegeben ist, die "ultra-grünen" nicht irgendwelche regionalen Entscheidungen blockieren und die neuen Kraftwerke (ob Wind, Gas, Kohle) on-line gehen. Grüne Energie ist halt absoluter Luxus und, solange man deutsche Solar-Typen aufgrund des Protektionismus und der Subventionen kaufen würde, wäre es auch ein geschlossener Prozess sich selbstständig diese Art von Energieversorung zu erarbeiten. Aktuell ist es aber leider ein Import von Technologie bei gleichzeitigem Export von Wissen einfach aus reiner politisch-ideologischer Naivität hinaus. Das lustige und doppelt traurige ist daran, dass die Chinesen aufgrund ihres Stils des nationalem Sozialismus ihre Produkte mit maximaler Power verbessern, aber auch nicht weniger dadurch, weil sie die Subventionen anderer Länder reinholen. Aber maßgeblich stehen die mit dem Rücken zur Wand und sind durch Sparzwänge und maximaler "Ausbeutung" ihrer Arbeiter daran, Fortschritte zu erzielen. Denn bislang sind die China-Dinger zwar billig, aber scheisse.
Für Spekulanten ist die ganze Sache bislang erfreulich und offensichtlich gewesen, für Fortschritt und den Steuerzahler nicht.
Alles eben verdammt tricky, nur einfach und überschwänglich den Weg als der Weisheits ultimativer Schluss zu sehen schwierig. Da tue ich mir bei politisch-motivierten Entscheidungen sehr schwer.
Seit Jahrzehnten sucht man schon für teuer Steuergelder nen Endlager, das worauf man sich schon fix geeinigt hatte taugte dann ja wohl doch nüx. Und die Zwischenlager saufen nu auch ab und dürfen mit Milliarden von Steuergeldern leer geräumt werden.
Aber psssssst ist ja alled nur linksgrünpopulistische Propaganda gelle?
Sind denn da auch sämtliche Kosten der Transporte von und zu Wiederaufbereitungsanlagen, Zwischenlagerung, Endlagerung für nächsten .... Jahre beinhaltet?
Ist das alles im atomaren Strompreis enthalten und kalkuliert?
Ich weiß es wirklich nicht und wäre über eine kurze Antwort dankbar.
Über das Absaufen hat sich der damalige Bundeskanzler halt keine Gedanken gemacht.
Meines Wissens nach müssen die AKW-Betreiber Rücklagen für die Endlagerung bilden, und zwar über einen Zeitraum von 25 Jahren. Diese Rücklagen sind in den Atomstrom eingepreist und belaufen sich derzeit auf ca. knapp 30 Milliarden Euro. Der Staat finanziert Kosten für Endlagerforschung etc. vor und beteiligt dann die Betreiber anteilig nach ihrem Nutzen (also Gorleben 100 %, Schacht Konrad 60 %, weil da auch Abfälle aus Medizin und Forschung eingelagert werden).
Soweit die Planung. Ob es tatsächlich so kommen wird (zumal Gorleben beispielsweise gar nicht als Endlager vorgesehen ist), und wie hoch die Endlagerkosten schulssendlich sein werden, steht in den Sternen.
Bitte um Korrekturen, wenn jemand anderes Wissen hat.