>

Energiewende durch mehr Atomkraft ?

fromgg schrieb:

Wer jetzt noch ein AKW mit üblen Kosten in der Zukunft ( Entsorgung   Abriss ) baut , dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.

Nur zur Info und nicht weil ich es für richtig halte:
Derzeit planen:
China 32 AkWs
Russland 25
Indien 12
insgedamt 78 in 16 Ländern.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/ .



hawischer schrieb:

fromgg schrieb:

Wer jetzt noch ein AKW mit üblen Kosten in der Zukunft ( Entsorgung   Abriss ) baut , dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.

Nur zur Info und nicht weil ich es für richtig halte:
Derzeit planen:
China 32 AkWs
Russland 25
Indien 12
insgedamt 78 in 16 Ländern.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/ .


Das machts nicht besser.

Bei manchen bin ich über die Qualität der
Entsorgung im Zweifel. Wie in Russland mit nuklearen Abfällen , insbesondere aus dem militärischen Komplex umgegangen wurde ( wird ? ), ist nachzulesen.
Die Amerikaner haben ebenfalls Altlasten.
Grundsätzlich kann man das kaum entsorgen .

Hawischer, irgendwas kann mit Deinen Zahlen nicht stimmen
Wenn alleine drei Länder 69 neue AKWs bauen, dann sind noch weitere neun in Planung, oder nicht?
Neun AKWs von 13 Staaten ginge nur, wenn sich mehrere Staaten ein AKW teilen würden.
Oder mache ich einen Fehler?
Mathe LK (Hessen) vor über 35 Jahren 😅
Ich habe mich immer ein wenig gegrämt mit meinem hessischen Matheabi. Andere waren da weiter. Wie man sieht mit Berechtigung.
Einigen wir uns auf insgesamt 90 AKWs in Planung? Bitte nachrechnen.
Was aber willst du uns eigentlich mitteilen mit dieser Aufstellung?
Dass "die Welt" auf Atomkraft setzt und im Gegensatz zu uns auch keinerlei Interesse daran hat, davon Abstand zu nehmen. Vermute ich ...

 
Ja schon, aber der Zusammenhang mit der Klimadiskussion? Oder soll man den Beelzebub mit dem Teufel austreiben?
#
Ja, ja die Atomkraft... und der Rückbau in BW/Atomkraftwerk Philippsburg und wohin mit sogenanntem freigemessenen Atomschutt? Der kommt z.B nicht auf die Deponie Hamberg im Enzkreis.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/verwaltungsgericht-karlsruhe-entscheidet-ueber-freigemessenen-atom-bauschutt-100.html

und dann der Rückbau in Hessen/Atomkraftwerk Biblis und wohin da mit sogenanntem freigemessenen Atomschutt?

Nun, manche wollen den ja einfach in Büttelborn unterbringen.🙊

"Der schwach radioaktive Bauschutt ist im Übrigen nur ein kleiner Anteil (3200to) des Abfalls: Insgesamt fallen laut RP rund eine Million Tonnen Rückbaumaterial in dem ehemaligen Kernkraftwerk an."

https://www.hessenschau.de/wirtschaft/widerstand-in-gemeinde-bauschutt-aus-atomkraftwerk-biblis-soll-nach-buettelborn-v1,muell-biblis-buettelborn-100.html


WürzburgerAdler schrieb:

Ja schon, aber der Zusammenhang mit der Klimadiskussion? Oder soll man den Beelzebub mit dem Teufel austreiben?

Du weißt schon, dass die Welt nicht nur aus gut und böse besteht und die Atomenergie in der internationalen Diskussion zum Klimawandel eine Rolle spielt. Unabhängig davon, ob wir in Deutschland am Atomausstieg festhalten. Und es gibt viele Länder und nicht nur unser Nachbar Frankreich, die die Atomkraft nach wie vor als Energieträger, auch im Kampf gegen den Klimawandel sehen. Ob uns das passt oder nicht.
Und so etwas gehört in eine Diskussion.

Vor ein paar Monate hat das EU-Parlament nicht die erforderliche Mehrheit aufgebracht, um die Kommissionsentscheidung zu Taxonomie und der Einstufung von Atomkraft und Gas einen grünen Label verpasst.
"Das EU-Parlament hat dafür gestimmt, Gas- und Atomstrom als nachhaltig zu klassifizieren. Damit gelten diese beiden Energieformen als umweltfreundlich und werden vom kommenden Jahr an voraussichtlich Teil der sogenannten Taxonomie."
https://www.fr.de/politik/taxonomie-eu-wollen-atomkraft-gas-gruen-labeln-heute-entscheidung-zr-91650891.html



Sorry, dass ich nachhake, aber inwiefern hat denn die Atomenergie Platz in einer Klimadiskussion? Doch höchstens als Platzhalter, Brücke, Ersatz oder was auch immer für die fossilen Energieträger, oder?

Und das kann es für jemanden, der diese Erde für seine Nachkommen erhalten möchte, einfach nicht sein. Und wenn es nur um den tausende Jahre lang tödlichen Müll geht, für den es weltweit noch immer keine Lösung gibt. So wie diese Aktivistin bei Plasberg gesagt hat: "ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"

Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen? Das wissen doch wir beide und vermutlich alle anderen auch, dass dies ein genau so großer Käse war wie die wieder einmal verlängerte Zulassung von Glyphosat. Darüber müssen wir doch nicht diskutieren.
WürzburgerAdler schrieb:

Sorry, dass ich nachhake, aber inwiefern hat denn die Atomenergie Platz in einer Klimadiskussion? Doch höchstens als Platzhalter, Brücke, Ersatz oder was auch immer für die fossilen Energieträger, oder?

Da sind wir zusammen. Brückentechnologie ist ok.

WürzburgerAdler schrieb:

Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?

Das Gegenteil ist richtig. Sich in sein Nest zurückzuziehen und nicht zur Kenntnis zu nehmen, was in der Welt geschieht und sich mit anderen Entwicklungen, Einstellungen, Sichtweisen, Interessen auseinanderzusetzen hat was sektenhaftes. Wie es bei der Vorgehensweise der Last Generation festzustellen ist.
Auch wenn die Ergebnisse der Klimakonferenz enttäuschend waren. Es gibt keine sinnhafte Alternative, als es weiter zu versuchen.
hawischer schrieb:

Das Gegenteil ist richtig. Sich in sein Nest zurückzuziehen und nicht zur Kenntnis zu nehmen, was in der Welt geschieht und sich mit anderen Entwicklungen, Einstellungen, Sichtweisen, Interessen auseinanderzusetzen hat was sektenhaftes.

Also: wenn jemand zur Kenntnis nimmt, was in der Welt geschieht, wenn er sich mit anderen Entwicklungen, Einstellungen, Sichtweisen, Interessen auseinandergesetzt hat und nach allem Abwägen von Für und Wider zu der Überzeugung gelangt, dass die Atomenergie für die nachfolgenden Generationen der Beelzebub ist, mit dem der Teufel fossile Energien ausgetrieben werden soll, dann ist er Mitglied einer Sekte?

Bist du auch ein Sektenmitglied, weil du so manche Form des Sozialismus verteufelst, obwohl sie doch in vielen Teilen der Welt praktiziert wird? Hast du dich dann auch nicht damit auseinandergesetzt, nicht zur Kenntnis genommen, was in der Welt geschieht, dich nicht mit anderen Entwicklungen, Einstellungen, Sichtweisen, Interessen auseinandergesetzt, sondern dich in dein antisozialistisches Nest zurückgezogen?

Wie sagst du immer so schön überheblich: merkste was?
hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Sorry, dass ich nachhake, aber inwiefern hat denn die Atomenergie Platz in einer Klimadiskussion? Doch höchstens als Platzhalter, Brücke, Ersatz oder was auch immer für die fossilen Energieträger, oder?

Da sind wir zusammen. Brückentechnologie ist ok.

Mitnichten sind wir da zusammen. Im nächsten Satz, den du einfach weggelassen hast, habe ich gesagt, dass das nicht in Frage kommt - wenn man auch nur einen Funken Empathie für die nachfolgenden Generationen hat. Und da ist es vollkommen zweitrangig, wer wo warum und wie viele Atomkraftwerke baut, plant oder abreißt.
Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"

Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.

Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"

Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.

Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
#
Sind schon toll diese AKWs. Wen interessiert es schon das beim Abbau viele Menschen schwer an Krebs erkranken und daran sterben, das weite Landstriche für die Urangewinnung verseucht werden. Ist nicht schlecht dieser Umweltschutz im Stile der Kolonialzeit, die Zerstörung der Natur ist ja woanders. In Europa ist man nur so blöd und weiß nicht wohin mit dem Atommüll.
Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"

Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.

Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
#
hawischer schrieb:

Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"

Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.

Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.


Nun, es ist für mich beispielsweise auch irrelevant, wie viele Menschen es in diesem Land gibt, die Corona leugnen oder für ein Grippchen halten. Welche Kompromisse sollte ich mit denen eingehen, welche "Lösung" hier gefunden werden? Die bloße Anwesenheit resp. Anzahl von Befürwortern einer Einstellung resp. Meinung kann doch kein Argument sein, wenn es ansonsten an ebendiesen mangelt?
#
Was ich zB nie so bewusst Im Kopf hatte, ist, dass beim Verbrennen von Kohle in Kraftwerken mehr atomarer, wenn auch nicht hochradioaktiver, Müll anfällt als in allen AKW.

Egal wie... das "Verbrennen" von Dingen aus der Erde ist immer schädlich und es wird Zeit, dass wir das so schnell wie möglich beenden.
Dass "die Welt" auf Atomkraft setzt und im Gegensatz zu uns auch keinerlei Interesse daran hat, davon Abstand zu nehmen. Vermute ich ...

 
#
Was hawischer damit sagen will, ist nicht so ganz klar.

Interessant sind die Zahlen trotzdem, zeigen sie doch mehr als deutlich, dass Atomenergie zunehmend irrelevant wird. Eine Renaissance, die von der Atomlobby und Atomaktivisten im letzten Jahrzehnt versucht wird herbeizuschreiben, ist nicht zu beobachten.

Weltweit erzeugen aktuell ca. 400 Reaktoren 11% des Stroms. 2/3 des Gesamtbestandes an Reaktoren sind älter als 30 Jahre, mehr als 100 dieser Reaktoren sind bereits über 40 Jahre alt. Was droht, wenn man überalterte Reaktoren am Netz lässt, sieht man aktuell in Frankreich, da steht mehr als die Hälfte der gesamten Flotte und verursacht ein europaweite Energiekrise. Die Pläne für die Wiederinbetriebnahme verschieben sich regelmässig, ein Ende der französischen Krise ist aktuell nicht abzusehen.

Prinzipiell ist also davon auszugehen, dass diese 90 Reaktoren, die in Bau sind und innerhalb der nächsten 10-15 Jahre in Betrieb gehen, Reaktoren ersetzen die man sinnvollerweise aus Sicherheitsgründen stilllegt. Und dann ersetzen sie noch nicht mal alle dieser Reaktoren, sondern lediglich einen Teil. Damit der Anteil der Atomenergie an der aktuellen Stromproduktion gehalten werden kann, müssten wir also theoretisch mehr Reaktoren bauen, als aktuell in Planung und Bau sind. Renaissance geht anders.

Jetzt wissen wir aber, dass als Ersatz der fossilen Energie der Primärenergiebedarf zwar zurückgehen wird, aber der Strombedarf steigen wird (E-Mobilität und Heizen mit Strom beispielsweise), das hatte ich neulich schon mal überschlägig gerechnet und gepostet.

Nehmen wir an, dass sich durch die Elektrifizierung Verkehr/Heizen der Strombedarf um 50% erhöht (konservativ geschätzt), dann bräuchten wir 200 neue AKWs um den Anteil von 11% zu halten bei Bauzeiten und Planungszeiten in der Größenordnung von 15-20 Jahren. Damit hätten wir  dann weltweit 600 AKWs um einen Anteil von ca.  11% an der Stromerzeugung zu erreichen.

Wollen wir jetzt den Anteil an der Stromproduktion für mehr Klimaschutz erhöhen, müssen wir für jede 11% Anteil Stromerzeugung 600 AKWs zubauen, d.h. wenn wir einen nennenswerten Anteil von 1/3 am der weltweiten Stromerzeugung, müssten wir 1400 AKWs zubauen.

Also sind konservativ geschätzt 200 neue AKWs notwendig nur um den Anteil an der weltweiten Stromerzeugung zu halten!
Und 1400 neue AKWs wären nötig um einen nennenswerten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, zu den 90 die aktuell eh schon im Bau sind.
Rechnen wir optimistisch mit einer Planungs und Bauzeit von 15 Jahren, stehen die ersten dann 2037 bereit.

Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.


Teilen