Energiewende durch mehr Atomkraft ?
Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:07 Uhr um 16:07 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
natürlich ist sie ein detail. ein weiteres detail ist die sinnvolle verwendung von steuergeldern.
mit dem ausstieg aus der kernenergie haben wir uns von einer gefährlichen, uneffizienten und nicht zukunftsträchtigen energieform abgewendet.
wie teuer uns atomstrom schon gekommen ist und noch kommen wird, können wir so genau gar nicht abschätzen.
erst wenn die dinger rückgebaut und der strahlende schrott sicher eingelagert ist, wissen wir wieviel geld die allgemeinheit in diese ineffiziente technologie stecken musste!
man schätzt dass jede erzeugte kwh atomstrom mit 4,3C aus Steuergeldern unterstützt wurde. das ist verschwendung von steuergeldern.
http://www.heise.de/tp/blogs/2/148561
wie hätte denn die zukunft der kernenergie ausgesehen? die letzten jahrzehnte sind die notwendigen investitionen in kernenergie immer höher geworden. man schaue sich nur die explodierenden baukosten in okiluoto an.
Im Gegensatz dazu sinken die Stromerzeugungskosten durch Windenergie und Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) kontinuierlich.
Die Anschaffungskosten von Photovoltaik sind seit 2006 auf weniger als die Hälfte gesunken!
Das sind lohnende Subventionen! 1. transparent, 2. mit direktem Ergebnis
es wäre fahrlässig sich nur auf eine Technologie zu konzentrieren. Ausserdem wäre es fahrlässig sich auf diesem Technologiesektor abhängen zu lassen.
Dazu kommt noch, daß zwar gerne im Detail gerechnet wird, was uns Solarenergie kostet, aber dann gerne übersehen wird, was sie uns an Einsparungen bringt:
Schon 2007 lagen die Kosten von PV-Strom der bevorzugt zu Spitzenlastzeiten erzeugt wird deutlich unter den Kosten der Spitzenlastkraftwerke, was zu Einsparungen in Milliardenhöhe führt, die bei der Berechnung des EEG nicht berücksichtig werden.
Durch den Meritordereffekt senken die Erneuerbaren die Stromerzeugungskosten deutlich:
http://www.sfv.de/artikel/solarstrom_vermindert_atomgewinne_und_senkt_strompreis.htm
Auch das wird natürlich in der Berechnung der EEG-Zulage nicht berücksichtigt.
Die Kosten der Erneuerbaren sind so transparent wie sie bei Atomstrom nie waren und sein werden. Das ist eine Chance aber natürlich eine Last, weil das Angriffsfläche für die Ewiggestrigen liefert.
wird aber immer effizienter!
schon 2013 wird erwartet dass die kosten für pv-strom unter den kosten von haushaltsstrom liegen:
du schaust ja so gerne ins ausland.
zeig uns doch mal ein land, in dem die quotenregelung so erfolgreich implementiert wurde wie in deutschland die einspeisevergütung.
irrtum? s.o. seit 2004 wurden die kosten der kwh solarstrom auf fast 1/3 gesenkt!
das kann man wohl kaum verschwendung nennen.
was ich wahrscheinlich nie verstehen werde, ist, daß jede frittenbude für ihr altfett ein entsorgungskonzept vorlegen muss.
Die akw-betreiber durften jahrzehnte vom steuerzahler hochsubentioniert milliarden scheffeln ohne den Ansatz eines Entsorgungskonzeptes zu haben.
Das ist fahrlässige Verschwendung von Steuergeldern! Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
"Ich selbst habe Angst vor dem Cäsium im Wasser und im Fisch", sagte Erika Okazaki, Planerin bei Toshiba in Tokio, "aber ich will, dass es trotzdem weitergeht mit der Kernenergie."
Nur eine Perle aus dem Artikel...
Ich frage mich, ob diese Menschen wirklich so denken.
Geht Profitgier so weit?
Schöne, neue Welt
Klar, du verdammte [bad]*****[/bad]... du verdienst ja auch $$$ damit. Wen bocken da schon verstrahlte Zeitarbeiter, verstrahlte Nahrung, verstrahlte Umwelt, arbeitslose Fischer?!
Da bekommste echt einen Hass.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,787954,00.html
fragt sich nur wieviele wutbürger das auf die strasse treiben wird. der bau von elektrotrassen ist ja nicht auf politische inkompetenz zurückzuführen wie S21, sondern auf politische weitsicht und die umsetzung der forderungen der bürger oder auch wie wir grade erfahren haben sogar auf die des papstes:
Die Akzeptanz von Elektroautos nimmt zu: Mehr als zwei Drittel der Deutschen (69 Prozent) können sich vorstellen, einen Wagen mit Batterieantrieb zu kaufen.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1202544
hmmm, finde ich nicht. die überschrift "Industrie plant Strom-Autobahnen durch Deutschland" ist meiner meinung nach eher neutral gewählt. außerdem steht da noch "Die neuen Leitungen sollten teilweise auf bestehenden Masten montiert werden, um Kosten zu sparen und keine Bürgerproteste gegen Neubauten hervorzurufen." im text. das ist sozusagen die direkte antwort auf deine wutbürger-annahme. ich denke nicht, dass konkret gegen die leitungen protestiert wird. wenn überhaupt dann gegen die ökologische energiewende in deutschland insgesamt.
schublade auf, schublade zu.
Hier aktuellere Daten mit 100%-Beeinflussung durch den Fukushima-Aktionismus:
Quelle: ENTSO-E
deutscher Export 2. Quartal 2011: 9250 GWh
deutscher Import 2. Quartal 2011: 13448 GWh
Geil!
Fühlst du dich jetzt besser/noch besser/geheilt/sicherer ?
Übrigens: Importländer sind Frankreich (46,5%), Tschechien (17,8%), Österreich (11,7%), Rest (23,9%).
Anmerkung: Stromerzeugung in Frankreich zu 73% aus Uran und 3% aus Kohle, in Tschechien zu 62% aus Kohle und 31% aus Uran.
Fühlst du dich immer noch besser?
Dann hier noch eine weitere Jubelmeldung für dich.
der import im zweiten quartal 2011 ist weniger durch die abschaltung von akws beeinflusst sondern mehr durch die unzuverlässigkeit und unflexibilität dieser riskanten technologie.
die akw-betreiber "mussten" 5 akws auf einen schlag abschalten um sie in revision zu nehmen! und das obwohl sie befürchteten daß die netzstabilität dadurch beeinflusst wird.
die technologie ist also so wenig flexibel und beherrschbar, daß es nicht möglich war, die revisionszeitpunkte zu strecken.
dass jetzt natürlich die akw-befürworter zeter und mordio kreischen und das ende der zivilisierten welt ausrufen ist nicht verwunderlich.
bei revisionen setzten akws übrigens eine erhöhte dosis radioatktivität frei. das ist so bisher nicht sichtbar gewesen, weil die akw-betreiber ihre tagesmesswerte nicht veröffentlichen und nur längerfristige mittelwerte veröffentlichen:
http://bewegung.taz.de/organisationen/contratom/blogeintrag/erhoehte-radioaktivitaet-durch-akw-revision
mal abgesehen davon wäre es generell nicht notwendig strom zu importieren, deutschland hat genug kapazitäten.
ach weißte, mir isses am end völlig egal, wie viele stellen e.on oder andere atomfirmen streichen müssen. diese arbeitsplätze sind für mich nicht schützenswert.
dafür hab ich gerade für n kerl gearbeitet, der e-bikes herstellt. eben noch manufaktur gewesen, hat smart 15.000 stück auf einmal bei dem bestellt. die müssen da jetzt in kürzester zeit ne fabrik hochziehen, vlt kommen ja da ex-e.on leute unter...
hier mal ein artikel über den ausstieg von dem ausstieg.
legale korruption wie ich finde...
Spiegel-Bericht
http://www.klimaretter.info/konsum/hintergrund/7604-banken-machen-strahlende-geschaefte
Ist doch letzten Endes auch scheiß egal, ob wir den Dreck nun direkt mit Steuergeldern subventionieren oder das über subventionierte Banken regeln. Rotz war Rotz ist Rotz bleibt Rotz.
machen und von der ethikbank hatte ich schon vorher mal gutes gehört...
im spiegel findet sich ein bericht über die kosten der fukushimakatastrophe in unmittelbarer nähe des akws
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,794984,00.html
diese kosten werden auf ca. 13 milliarden euro geschätzt.
in erinnerung habe ich aktuell aus dem stegreif dekontaminationskosten im entfernteren umkreis um fukushima, die im ersten wurf auf ca. 5 milliarden euro geschätzt wurden (große spannbreite der schätzungen, diese war vom umweltministerium andere gingen von einem vielfachen aus)
jp morgan schätzte im april entschädigungszahlungen von bis zu 24milliarden euro, merryl lynch ging von bis zu 130 milliarden euro aus.
http://www.webcitation.org/5xxc9SzGd
das ist alles noch ziemlich unvollständig, aber von diesen zusatzkosten wäre der umstieg in eine erneuerbare energieversorgung gesichert gewesen...
Argumente sind seit Jahren ausgetauscht. Zwar fällt durch die Emotionalität immer der ein oder andere Standpunkt vermeintlich unter den Tisch, sodass sich immer ein "Ungerechtigkeitsgefühl" in den Menschen einbrennt, aber gut.
Egal welche heutige (auch alternative) Energieform. Keine einzige hat nur Vorteile für Mutter Natur, keine einzige ist vorsorgungssicher und keine einzige kann, ohne gigantischen Mehraufwand, eine Industrienation "günstig, sicher und vorteilhaft" versorgen.
Darum wird auch jede Energieform grundsätzlich subventioniert, mit dem einzigen RIESEN Argument, was auch für die Atomkraft spricht, und das ist die Risikodiversifikation und vermeintliche Versorungsicherheit dadurch.
Nun gibt es genau darauf aufbauend in der heutigen Zeit die zusätzliche Diskussionen. Warum nehm ich es in Kauf, einen hypothetischen GAU in der Nachbarschaft zu erleben? Wie reduziere ich das böse CO2, was doch für den Klimawandel sorgt? Wie leiste ich Umweltschutz, denn Massen an toxischen Produkten braucht die Welt nicht? All diese Dinge versuchen die "Grünen" unter einen Hut zu bekommen, doch zwischen Hardcore-Grünen-Sozialisten, pragmatischen Grünen und Grünliberalen gibt es da immense Differenzen.
Nun scheinen wir uns pragmatisch orientiert zu geben. Wir hoffen, dass die Versorgungssicherheit aus dem Ausland (Öl, Gas, Atom) und der Frieden in Europa und Eurasien beihält. Wir rüsten auf Energieformen um, die günstige Arbeitskraft und nicht vorhandenen Umweltstandards im Fernen Osten sich zu nutze machen. Gleichzeitig subventionieren wir diese Länder mit Geld und Know-How quer, wofür wir eine "dezentrale" Energieversorung hierzulande aufbauen. Zusätzlich bauen wir das ein oder andere Windrad und stören die Flugrouten der Vögel, außerdem brauchen wir riesige Flächen (des Regenwalds) um Biologische Produkte herzustellen.
Komisch, dass wir bei einem GAU zumindestens noch selbst betroffen sind, in den anderen Fällen ist das Problem "outgesourced".
Ich will das alles gar nicht bewerten, aber zumindestens auch mal ein ticken Sachlichkeit reinbringen, wenn man immer von der "bösen" Atomkraft und im gleichen Atemzug "bösen Globalisierung des Kapitalismus" spricht. Den Energieversorgern, sei dazu gesagt, ist es herzlich wurst, was für eine Energieform ihnen die Energie bietet. Dass es durchaus Lobbypolitik gibt, ist klar: Denn Atomkraft wird vielfältig genutzt und zumindestens in der Energieecke, hängen tausende Arbeitsplätze.
Der einzige Kniff an der Sache, die Energie in Deutschland nun neu zu diversifizieren ist nun also, diesen kritischen Übergangszeitpunkt sorgenfrei zu überstehen. In der Vergangenheit wollte man das mit der Atomkraft schaffen, nun muss unter Umständen mehr Steinkohle verballert werden oder mehr Deutsche, chinesische Solarzellen kaufen.
Man muss lediglich das große Ganze Betrachten können: Lobby und Panikmache trennen, sowie Versorgungsicherheit und eventuelle Auswirkungen auf die Klimaziele abwägen. Ich kann mit der aktuellen Entscheidung sehr gut leben, solange der Klimawandel (an den ich glaube, nicht glaube ich an die signifikante Rolle des Menschen bzw. CO2) nicht dafür sorgt, dass uns alle Windräder zufrieren oder Schmelzen, genauso wie Tornados die Solarzellen vom Dach reißen und wir auf einmal ohne Energie außer Kohle dastehen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/belgien-will-ab-2015-aus-atomkraft-aussteigen/5773398.html