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Sollte man Griechenland helfen [Verschuldungs- und Haftungskrise in der Euro-Zone]

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Was für ein krankes,unsoziales und unausgegorenes System ,dieses ganze  "Stabilisierungsgewürge".

Ich finde den FR Bericht. "Der griechische Triathlon"

ganz spannend. Zeigt er doch auf, wie der gemeine und normjale Grieche jetzt mit diesen neuen Beschlüßen wieder weiter geschröpft und in die Verzweiflung getrieben wird

Und da stellt sich natürlich die Frage, funktioniert dies ?

Insoweit empfehle ich den FR Kommentar von S. Kaufmann:"Gerettet ?"

Seine Folgerungen wirken einleuchtend.Die griechische Industrie,wirtschaft und Arbeitnehmer werden nicht gerettet.

Die neuerlichen Lohn -und Rentensenkungen wird die Rezession verschärfen und alle Berechnungen zum Schuldenabbau über den Haufen werfen  !!!

Ergo: Es wird weiter und weiter gehen............

Ich denke mir heute wieder mal so für mich: Und dies alles vor dem Hintergrund eines Schuldenschnittes und damit einer Belastung des Steuerzahlers
Werden dieses Euro System -weil es so gestrickt und verkorkst ist ,wie es ist- und Dirty-Harry jemals Freunde? Ich kann es mir z.zt. nicht vorstellen.

Nur um alle Zweifel im Vorfeld zu beseitigen. Ich empfinde volle Solidarität mit den gebeutelten normalen Griechen !!

Aber das ganze System -welches z.b.normale Bürger dort in Not und Elend bringt und damit nicht mal ne wirkliche Perspektive für eben diese Bürger bietet-widert mich an.

edit: die Smileys auf Wunsch raus
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Kannst du eigentlich auch mal posten ohne einen einzigen smilie?
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Brady schrieb:
Kannst du eigentlich auch mal posten ohne einen einzigen smilie?  


Klar !! Entsprechender Auftrag an die Mods ist bereits erteilt.
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Ich weiß nicht. Mein Mitleid mit den Griechen hält sich in Grenzen.
Wenn es uns irgendwann mal erwischt, was vielleicht gar nicht so abwegig ist wenn ich mir unsere Verschuldung anschaue und mir dann jeden Tag klar gemacht wird, dass wir für Summe X haften falls ..., dann müssen wir uns alle auch selbst an die Nase greifen, da wir alle (demokratisch betrachtet) die EU, den Euro und diese Politik gewählt haben. Letztendlich hat auch ein jeder von uns davon profitiert.
Der Unterschied zwischen GR und D ist nun mal, dass ich weiß, dass Deutschland binnen kürzester Zeit wieder auf die Beine kommt, im Gegensatz zu Griechenland.

Was mich aber am meisten stört ist, dass es hier nicht um die Rettung Griechenlands geht, sondern um die Rettung der Banken und des Euros.
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adler67 schrieb:
Ich weiß nicht. Mein Mitleid mit den Griechen hält sich in Grenzen.
Wenn es uns irgendwann mal erwischt, was vielleicht gar nicht so abwegig ist wenn ich mir unsere Verschuldung anschaue und mir dann jeden Tag klar gemacht wird, dass wir für Summe X haften falls ..., dann müssen wir uns alle auch selbst an die Nase greifen, da wir alle (demokratisch betrachtet) die EU, den Euro und diese Politik gewählt haben. Letztendlich hat auch ein jeder von uns davon profitiert.
Der Unterschied zwischen GR und D ist nun mal, dass ich weiß, dass Deutschland binnen kürzester Zeit wieder auf die Beine kommt, im Gegensatz zu Griechenland.

Was mich aber am meisten stört ist, dass es hier nicht um die Rettung Griechenlands geht, sondern um die Rettung der Banken und des Euros.


Der letzte Satz entspricht exakt meiner Einschätzung.

Sorry, wenn ich hier etwas abweiche:

Vor ca. 3 oder 4 Wochen hatte ich das Vergnügen das aktuelle Kabarett Programm von H.G. Butzko zu verfolgen. Es geht um die "Banken".Wer die Möglichkeit haben sollte: Sehr empfehlenswert !

Bei diesem Thema fallen mir spontan einige seiner Anmerkungen ein:

-wie Banken und Handel funtionieren

-die Funktion des sogenannten EU-Rettungsschirmes, der eigentlich ein umgekehrt gehaltener Schirm ist, in welchen Schulden und Bürgschaften gelegt werden, was wieder ein Defizit an anderer (Staats)Stelle bedeutet

-was an das Spiel "die Reise nach Jerusalem" erinnert.Nur mit dem Unterschied, daß beim eigentlichen Spiel der, der zuletzt übrig geblieben ist(im Gegensatz zur Währungsunion) auch der Gewinner gewesen ist.

- und natürlich die Anmerkung, daß dieses sich mehr als riskante Spiel insofern "lohnt", als fragwürdige Figuren der dunkelsten Geschichte Deutschlands die Augen reiben. So wie z.zt. Merkel Europa mit diesen friedlichen Mitteln "dominiert", hat es damals aber nicht funktioniert...............
usw.usw.

Ich kann es nicht wiedergeben. Aber das Programm von diesem Butzko (evtl. auch zu gegebener Zeit bei "Youtube ")lohnt sich !! Kann man doch vor diesem harten und realen Thema sowohl Nachdenken und Lachen
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adler67 schrieb:

Der Unterschied zwischen GR und D ist nun mal, dass ich weiß, dass Deutschland binnen kürzester Zeit wieder auf die Beine kommt, im Gegensatz zu Griechenland.

Was mich aber am meisten stört ist, dass es hier nicht um die Rettung Griechenlands geht, sondern um die Rettung der Banken und des Euros.


Verschuldung ist grundsätzlich nicht das Problem. Ein Staat muss Schulden machen, um das zusätzliche Geld zu verteilen. In Deutschland läuft das alles gesittet ab, und man kann sich (trotz Aufkauf der DDR) den Schuldendienst und alles noch leisten, weil man eben extrem wettbewerbsfähig ist. Ohne DDR würden wir hier im Westen wohl extrem gut dastehen, aber ich will die gute Solidarität auch nicht in Frage stellen.

Klar, kann es in Deutschland immer auch genauso kommen, ein Staatsbankrott gabs schon häufiger, aber schlussendlich gibts bei uns auch noch "riesiges" Einspar- und auch ein gewisses Potenzial, einmalig "mehr" Geld zu bekommen. Problematisch wird es nur, wenn keine Anreize mehr bestehen, das Geld hierzulande auch zu investieren.

In Deutschland liegt man immer noch auf zwei riesigen Bomben, Rente sowie Pflege und Gesundheit, die erstmal die "heranwachsende" Bevölkerungsgeneration lösen muss. Bekommen wir aber hoffentlich hin, aber man muss sich die Punkte vergewissern.

Natürlich geht es auch nicht darum, bei der Griechenrettung dem "arg gebeuteltem" Griechischen Volk noch weiter die Party zu finanzieren, sondern darum das Land zu gesunden und anschließend wettbewerbsfähig zu machen, oder es ist eben pleite und es gibt keinen einzigen Cent Rente mehr. Die Griechen müssen nun aber auch ein Staatsverständnis entwickeln, was eben heißt: Steuerzahlen und zwar alle, und mehr als mit angezogener Handbremse zu arbeiten, und auch die jetzige Steuer und Einkommensflucht abzuhaken und zu sagen: "Im neuen Staat passiert uns das nicht mehr".

Wir retten Griechenland, bieten Hilfe an und verlangen eine Struktur, weil wir im selben Währungsraum sind und von der dortigen Scheisse direkt betroffen sind. Sowohl im Falle der Pleite, als auch für zukünftige Fälle.

Aber im Endeffekt müssen die Griechen die Frage, immer noch selbst beantworten: Ob sie im Euro bleiben wollen und sich die Mitgliedschaft rückwirkend verdienen, oder eben meinen: Regionalliga reicht auch, danke für 8 Jahre Party: Und Tschüss
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Die Athener Innenstadt steht gerade in Flammen. Beginnt der europäische Frühling in Griechenland?
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Was erhoffen sich die Demonstranten von Brandstiftung und daraus möglicher fahrlässiger Tötung?

Kann man nicht gesittet mit Schildern vor dem Parlament demonstrieren?
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Warum verkaufen die eigentlich nicht Ihre Kulturdenkmäler?
Ich denke mal, Chinesen oder Araber würden Milliarden für die Akropolis zahlen.
Die sorgsame Demontage in Griechenland und Neuaufbau irgendwo in der Welt würden zusätzlich viele gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen.
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Die Dauerdemonstranten und insbesondere die Randalierer sind zu weiten Teilen entweder Anhänger der rechtsradikalen LAOS oder der Kommunisten, in der Masse aber kaum diejenigen, die man als die Mitte der Gesellschaft bezeichnen würde. Die maßlose Gewalt als "europäischen Frühling" hoch zu stilisieren ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten und zeigt das demokratiefeindliche Menschenbild des Verfassers deutlich.
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Der_Maulwurf schrieb:
Die Dauerdemonstranten und insbesondere die Randalierer sind zu weiten Teilen entweder Anhänger der rechtsradikalen LAOS oder der Kommunisten, in der Masse aber kaum diejenigen, die man als die Mitte der Gesellschaft bezeichnen würde. Die maßlose Gewalt als "europäischen Frühling" hoch zu stilisieren ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten und zeigt das demokratiefeindliche Menschenbild des Verfassers deutlich.  


na ja. Ob der Verfasser sich deswegen gleich als demokratiefeindliches Menschenbild darstellt?Ich hab da eine ordentliche Portion Ironie verstanden

Griechenland zeigt ganz klar, wo die Reise hingeht, wenn die Eurokrise nicht in den Griff kommt.

Mir fällt dazu u.a.selbst Egon Bahr ein, der vor sozialen Unruhen warnt, wenn man es nicht in den Griff bekommt.

heute hat sich im Tv ein Berichterstatter vor Ort dahingehend geäußert, daß die gewalttätigen Demos vermutl.nicht weitergehen werden,alleine wegen der aufwendigen "Organisation".

Er spricht aber gleichfalls davon, daß der Frust tief in der Mitte der Griechen sitzt. Auch wenn diese nicht Häuser anzünden............. Generalstreiks usw.um das ganze Land lahm zu legen, sprechen da ja auch eine deutliche Sprache.

ich bin sehr gespannt, ob ich im April(wenn ich zufällig in Griechenland Urlaub mache) irgendwie die Stimmung des normalen Griechen etwas ausloten  kann.
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Der_Maulwurf schrieb:
Die Dauerdemonstranten und insbesondere die Randalierer sind zu weiten Teilen entweder Anhänger der rechtsradikalen LAOS oder der Kommunisten, in der Masse aber kaum diejenigen, die man als die Mitte der Gesellschaft bezeichnen würde. Die maßlose Gewalt als "europäischen Frühling" hoch zu stilisieren ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten und zeigt das demokratiefeindliche Menschenbild des Verfassers deutlich.  


Gebe dir komplett Recht.

"Europäischer Frühling" halte ich tatsächlich aber für eher ironisch gemeint. (Man kann es auch so deuten, dass der "Arabische Frühling" teilweise ebenso die Radikalen an die Macht brachte, daher passt der Kontext sogar zu deinem Beitrag.)
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Der_Maulwurf schrieb:
Die Dauerdemonstranten und insbesondere die Randalierer sind zu weiten Teilen entweder Anhänger der rechtsradikalen LAOS oder der Kommunisten, in der Masse aber kaum diejenigen, die man als die Mitte der Gesellschaft bezeichnen würde. Die maßlose Gewalt als "europäischen Frühling" hoch zu stilisieren ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten und zeigt das demokratiefeindliche Menschenbild des Verfassers deutlich.  


Demokratiefeindlich? Hatte der arabische Frühling irgendwo Demokratie zur Folge? Bitte den Ball flach halten.
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smoKe89 schrieb:
Der_Maulwurf schrieb:
Die Dauerdemonstranten und insbesondere die Randalierer sind zu weiten Teilen entweder Anhänger der rechtsradikalen LAOS oder der Kommunisten, in der Masse aber kaum diejenigen, die man als die Mitte der Gesellschaft bezeichnen würde. Die maßlose Gewalt als "europäischen Frühling" hoch zu stilisieren ist an Zynismus und Menschenverachtung kaum noch zu überbieten und zeigt das demokratiefeindliche Menschenbild des Verfassers deutlich.  


Demokratiefeindlich? Hatte der arabische Frühling irgendwo Demokratie zur Folge? Bitte den Ball flach halten.


Die Demokratie kann man nicht mit einem Schalter einschalten, die alten Despoten sind weg, was danach kommt, weiss man noch nicht so genau. Man kann ja auch nicht als Lehrmeister denen sagen : "Ihr macht das jetzt gefälligst so und so". Die Länder müssen ihren Weg wenigstens zu einer Demokratie-Light finden. Wenns nicht klappt, dann ist das eben so. Dann wird wieder etwas daraus folgen...
Ob ein Spung ins kalte Wasser (Demokratie von jetzt auf gleich) überhaupt ginge, glaube ich in diesen Staaten eher nich.
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S-G-Eintracht schrieb:

Natürlich geht es auch nicht darum, bei der Griechenrettung dem "arg gebeuteltem" Griechischen Volk noch weiter die Party zu finanzieren, sondern darum das Land zu gesunden und anschließend wettbewerbsfähig zu machen, oder es ist eben pleite und es gibt keinen einzigen Cent Rente mehr. Die Griechen müssen nun aber auch ein Staatsverständnis entwickeln, was eben heißt: Steuerzahlen und zwar alle, und mehr als mit angezogener Handbremse zu arbeiten, und auch die jetzige Steuer und Einkommensflucht abzuhaken und zu sagen: "Im neuen Staat passiert uns das nicht mehr".

Wir retten Griechenland, bieten Hilfe an und verlangen eine Struktur, weil wir im selben Währungsraum sind und von der dortigen Scheisse direkt betroffen sind. Sowohl im Falle der Pleite, als auch für zukünftige Fälle.

Aber im Endeffekt müssen die Griechen die Frage, immer noch selbst beantworten: Ob sie im Euro bleiben wollen und sich die Mitgliedschaft rückwirkend verdienen, oder eben meinen: Regionalliga reicht auch, danke für 8 Jahre Party: Und Tschüss


Da stimme ich mit dir überein. Nur wird IMHO ein Volk nicht einfach seine Mentalität von heute auf morgen ändern. Erst Recht nicht, wenn es das Gefühl hat, dass es dies auf Druck von außen tun soll. Die Merkel-Karikaturen mit Hakenkreuzbinde kommen ja nicht von ungefähr.

Es geht mir nicht darum, diese Mentalität zu verteufeln. Im Gegenteil, in Griechenland oder andern südeuropäischen Ländern kann man mit Sicherheit mit weniger Geld genauso gut oder besser Leben, insbesondere auch länger   Warum haben denn so viele deutsche Rentner ein Häuschen im Süden? Sicher nicht, weil sie die Disziplin und Korrektheit der Deutschen Beamten dort unten suchen.

Das, was wir von den Griechen verlangen, wird ihnen nicht von außen aufgezwungen werden können. Ein neues Staatsgebäude wird sich nur über mehrere Generationen von innen heraus bilden können. Deshalb ist es mir auch unbegreiflich, wieso derart auf einen Verbleib Griechenlands im Euro beharrt wird. Das kann so nicht funktionieren. Spätestens wenn Wahlen sind, werden die jetzt gemachten Zugeständnisse wieder aufgeweicht. Niemand kann der EU garantieren, dass mehrere Regierungen über Jahre dieses Konzept durchziehen.

Wenn Metalitäten und mit ihnen wirtschaftliche Leistungsfähigkeiten so verschieden sind, dann kann man eben nicht in einem Währungsraum zusammen existieren. Um solche Unterschiede auszugleichen, ist das Wechselkurssystem zuständig. Und das funktioniert prima. Der Grieche kann sein Brot und sein Olivenöl weiter günstig erwerben, und der Porsche Cayenne wird dann eben unerschwinglich. So what?
Dass der Schritt zurück jetzt natürlich weh tun würde, ist völlig klar. Aber ein aufgezwungener Mentalitätswechsel inkl. kompletter Staatsreform dürfte weitaus mehr weh tun, mit viel mehr Unsicherheit, ob dies gelingt.

Ich befürchte, dass ein Staatsbakrott inkl. Austritt aus dem Euro das wahrscheinlichste Szenario ist. Durch die derzeitige Hinauszögerung dürfte es aber umso schmerzhafter werden. Das große Geld ist ja mittlerweile eh im Ausland.
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smoKe89 schrieb:
Die Athener Innenstadt steht gerade in Flammen. Beginnt der europäische Frühling in Griechenland?


Dosierte Ironie-deswegen greif ich diesen Beitrag einleitend noch mal auf-ist ein geigntes Mittel, gelegentlich gewisse Dinge überzeichnend darzustellen.

etwas geschockt war ich allerdings heute, als das ARD /Frühstücks TV komkret auf die Nazivergleiche einiger Boulevard Medien in Griechenland eingegangen ist.

Die keineswegs vor dem Hintergrund von Ironie oder Kabarett vorgetragen worden sind,

U.a. wurde eine regelmäßige Tv Sendung gezeigt, wo massiv über die federführende Stellung von Deutschland wegen der Sparpolitik gewettert und geschimpft wird ............. im Hintergrund wurde per großem TV Gerät die marschierende Wehrmacht in Endlosschleife gezeigt

Es wurde aufgezeigt, daß diese verblödende und dumme Berichterstattung sehr wohl bei manchen Menschen in der Bevölkerung Wirkung gezeigt .Was vor dem Hintergrund der massiven Kürzungen für den kleinen Griechen mich keineswegs verwundert. Gefrustetet Menschen sind manipulierbar im Hinblick auf "Feindbilder"

Die Bildzeitung hat es hier ja insoweit versucht, als der Grieche aus meiner Sicht pauschalierend sehr"besonders" dargestellt worden ist.

Toll. Der kleine Mann darf dort insbesondere die Zeche zahlen und wird von Idioten verarscht und verblendet.

Ich freu mich schon jetzt drauf, wie uns hier die Sparbeschlüße(Stichwort Schuldenbremse) verkauft werden,wenn dann umgekehrt noch weiter Milliardenbürgschaften (und Rückzahlungsverzichte) in die EU gesteckt werden...................
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Natürlich geht es auch nicht darum, bei der Griechenrettung dem "arg gebeuteltem" Griechischen Volk noch weiter die Party zu finanzieren, sondern darum das Land zu gesunden und anschließend wettbewerbsfähig zu machen, oder es ist eben pleite und es gibt keinen einzigen Cent Rente mehr. Die Griechen müssen nun aber auch ein Staatsverständnis entwickeln, was eben heißt: Steuerzahlen und zwar alle, und mehr als mit angezogener Handbremse zu arbeiten, und auch die jetzige Steuer und Einkommensflucht abzuhaken und zu sagen: "Im neuen Staat passiert uns das nicht mehr".

Wir retten Griechenland, bieten Hilfe an und verlangen eine Struktur, weil wir im selben Währungsraum sind und von der dortigen Scheisse direkt betroffen sind. Sowohl im Falle der Pleite, als auch für zukünftige Fälle.

Aber im Endeffekt müssen die Griechen die Frage, immer noch selbst beantworten: Ob sie im Euro bleiben wollen und sich die Mitgliedschaft rückwirkend verdienen, oder eben meinen: Regionalliga reicht auch, danke für 8 Jahre Party: Und Tschüss


Da stimme ich mit dir überein. Nur wird IMHO ein Volk nicht einfach seine Mentalität von heute auf morgen ändern. Erst Recht nicht, wenn es das Gefühl hat, dass es dies auf Druck von außen tun soll. Die Merkel-Karikaturen mit Hakenkreuzbinde kommen ja nicht von ungefähr.

Es geht mir nicht darum, diese Mentalität zu verteufeln. Im Gegenteil, in Griechenland oder andern südeuropäischen Ländern kann man mit Sicherheit mit weniger Geld genauso gut oder besser Leben, insbesondere auch länger   Warum haben denn so viele deutsche Rentner ein Häuschen im Süden? Sicher nicht, weil sie die Disziplin und Korrektheit der Deutschen Beamten dort unten suchen.

Das, was wir von den Griechen verlangen, wird ihnen nicht von außen aufgezwungen werden können. Ein neues Staatsgebäude wird sich nur über mehrere Generationen von innen heraus bilden können. Deshalb ist es mir auch unbegreiflich, wieso derart auf einen Verbleib Griechenlands im Euro beharrt wird. Das kann so nicht funktionieren. Spätestens wenn Wahlen sind, werden die jetzt gemachten Zugeständnisse wieder aufgeweicht. Niemand kann der EU garantieren, dass mehrere Regierungen über Jahre dieses Konzept durchziehen.

Wenn Metalitäten und mit ihnen wirtschaftliche Leistungsfähigkeiten so verschieden sind, dann kann man eben nicht in einem Währungsraum zusammen existieren. Um solche Unterschiede auszugleichen, ist das Wechselkurssystem zuständig. Und das funktioniert prima. Der Grieche kann sein Brot und sein Olivenöl weiter günstig erwerben, und der Porsche Cayenne wird dann eben unerschwinglich. So what?
Dass der Schritt zurück jetzt natürlich weh tun würde, ist völlig klar. Aber ein aufgezwungener Mentalitätswechsel inkl. kompletter Staatsreform dürfte weitaus mehr weh tun, mit viel mehr Unsicherheit, ob dies gelingt.

Ich befürchte, dass ein Staatsbakrott inkl. Austritt aus dem Euro das wahrscheinlichste Szenario ist. Durch die derzeitige Hinauszögerung dürfte es aber umso schmerzhafter werden. Das große Geld ist ja mittlerweile eh im Ausland.


Jain. Du scheinst einige der Folgen für das Land, Bevölkerung und Lebensstandard zu verdrehen, genauso auch die Folgen für den Gesamteuro. Ein bekannter popularisierender (Börsen)"Makler" faselt auch immer gerne so Halbwahrheiten, bestehend wahrscheinlich aus der Meinung vieler anderer Menschen, herum. De facto wäre gar nichts gelöst in Griechenland und im Endeffekt wäre man genau einen Tag später ein drittes Welt Land, ohne auch nur eine Geschäftsidee wäre das Land das ärmste der Welt.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/staatspleitegriechenland100.html

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.

Das ist dann genau die Frage nach Souveranität:
- Beispiel: Bevormundet man seinen besten Freund, wenn man ihn von seiner Drogensucht befreien will und in den für ihn so wichtigen Entzug steckt? (Verstoß gegen das Grundrecht)

- Oder sagt man: War schön mit dir, aber du willst dir nach "all den Jahren" nicht helfen lassen. Ich will nicht weiter als Buhmann dastehen, komm selber klar.

Für beide Fälle gibts beidseitige Ergebnisse: Jeweils das eine oder das andere kann im Suizid oder der Heilung enden.
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S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.
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Juncker sagt Treffen der Eurogruppe zu Griechenland ab

- Konzept für Einsparungen in Höhe von 325 Millionen fehlt
- keine Zusagen der Spitzenpolitiker für eine Umsetzung des Programms erhalten
- BIP -6.8% (was wäre dann in Deutschland los...)
- Arbeitslosigkeit 20.9%
- Jugendarbeitslosigkeit bei fast 50%

Das Land ist wohl fertig. Da braucht es viel viel mehr als einen Schuldenschnitt.
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seventh_son schrieb:
S-G-Eintracht schrieb:

Die berechtige Frage darauf ist und das signalisieren ja die Nordländer: Sind die aktuellen Maßnahmen nur Konkursverschleppung oder kommt da tatsächlich noch etwas, eine aktive Demokratie (die pragmatisch Lösungen sucht) sehe ich nicht, noch werden Lösungen von Außen wirklich bestätigt.


Diese Fragen können auch erst in einigen Jahren beantwortet werden. Niemand kann ein komplettes Land inkl. ihrer (zukünftigen) Führungsriege von außen dazu verpflichten, den Staat komplett umzukrempeln. Dies benötigt Zeit und muss somit von vielen getragen werden. Eine Prognose, ob das gelingt, ist heute noch nicht machbar.

Man kann sich in Athen Versprechungen abholen, auf deren Grundlage die Maschinen dann aktuell weiter am Laufen gehalten werden. Aber schon nach der Wahl im April kann alles anders aussehen und das Geld ist futsch und hat auch nichts gebracht. Ganz abgesehen von der Frage, ob der Großteil der Bevölkerung diesen Kurs über Jahre mittragen würde.

Ich bleibe dabei, einen kompletten Mentalitätswechsel wird es nicht geben. Und ähnliche Mentalitäten gibt es ja auch in anderen Ländern. Da funktioniert der Staat vielleicht noch etwas besser (Spanien), oder es gibt eine gewisse wirtschaftliche Potenz (Italien), aber es wird nicht so kommen dass der Euroraum die ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität annimmt.
Auch Sarkozy wird nach der Wahl wieder umschwenken.


Welche "ehrliche deutsche Kaufmanns-Mentalität" bitte? Mehr Schublade geht ja nicht mehr, ist man von dir ja eigentlich kaum gewohnt... verblüfft mich gerade etwas.


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