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Unbefristeter Streik der Erzieher/innen

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Brady schrieb:
FrankenAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
peter schrieb:
Bernhard-FFM schrieb:
Kita-Streik ist völlig unverhältnismäßig!



Quelle: http://www.landkreistag.de/presseforum/nachrichten/1657-kurzmeldung-vom-7-mai-2015.html


das ist ja mal etwas völlig neues dass arbeitgeber einen streik unangemessen finden. normaler weise reihen die sich doch immer ganz vorne mit ein.    


Natürlich ist es nicht überraschend... genauso wenig überraschend ist es, wenn Arbeitnehmer mehr Geld fordern. Interessant wäre es doch , sich argumentativ mit den verschiedenen inhaltlichen Positionen auseinanderzusetzen.  


Da hast du recht. Klappt hier ja auch ausgezeichnet. Man schreibt sich die Finger wund um zu begründen, warum man was fordert und dann kommt -
NIX!
außer natürlich neuen Provokationen.

Mal anders rum:

Weshalb sind unsere Forderungen nicht wert, dafür zu streiken?


Ernst gemeinte Frage. Sollte der Streik bewirken, dass euren Forderungen nach gekommen wird. Was beudeuten das genau für dich? Also Geld und Arbeitszeittechnisch usw usf....


Naja, wir haben bei der Einführung dieser Entgeldordnung als Sozialarbeiter mit Garantenstellung (steht für die Kinderschutzaufgabe) eine höhere Eingruppierung in S14 bekommen. Der normale Sozialarbeiter mit ansonsten vergleichbaren Tätigkeitsfeld bekommt S12. Hört sich erstmal nicht so schlecht an. Schaut man sich aber die nackten Zahlen an, fühlt sich das schon etwas anders an.
Die beiden Stufen machen bei einem Sozialpädagogen in Zeitstufe 3 (wie bei mir) Netto nicht ganz 50€ im Monat aus.
50€ dafür, dass wir von Politik, Öffentlichkeit, Medien und Gerichten durch die Dörfer getrieben werden, für die Entscheidungen, die letztlich laut Jobprofil wir treffen müssen.
Nur als Beispiel: Eine Kollegin von mir hat vor einigen Jahren ein Kind in Obhut genommen, weil die Eltern (Anhänger eine christlich fundamentalistischen Sekte), diesem Kind die Schulausbildung verweigerten. Bis heute ist ihr Name mit diesem Fall verknüpft. Bis heute kann man im Netz Hetze gegen die Kollegin lesen.
DAFÜR bekommen wir im Moment keine 50€ mehr.
Wenn dann was passiert wie in Hamburg vor einigen Monaten, wo ein Kind tatsächlich zu Schaden kommt, dann stellt sich die Politik hin (damals ein Innenstaatssekretär) und gibt dem Jugendamtsmitarbeiter öffentlich die Schuld.
Auch dafür: keine 50€ im Monat!
Versteht mich nicht falsch: Es ist völlig in Ordnung, dass wir und unsere Arbeit im Kinderschutzbereich sehr kritisch begleitet werden. Ich finde, dass eine solche Entscheidungsmacht wie sie uns an die Hand gegeben ist, ohne kritische Begleitung nicht vertretbar ist. DAS ist auch nicht mein Thema. Mein Thema ist, welchen Druck es auf uns ausübt, was wir an Fortbildung (teils auch privat finanziert) bewältigen um dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Und wie wir dann dafür entlohnt werden.
Und diesen Druck hat die Erzieherin im Hort, Der Grundschulleherer oder der Sozialpädagoge im Jugendtreff eben nicht. Der ruft, wenn es kritisch wird, bei mir an und sagt: Mach mal!
Die Aufwertung die gefordert ist auf S17 würde für uns in etwa 180€ Netto bedeuten. Das ist die FORDERUNG. Sollte dann ein Kompromiss passieren (S16), dann wären es noch ca. 80€. Damit könnten wir gut leben.
Es wird ja eh an den gesamten Stellschrauben gedreht, kann also sein, dass noch irgendwelche Zwischenstufen eingeführt werden (17a oder so). Das ändert dann auch wieder einiges.
Hier kann man sich das anschaun, was wir so verdienen und was eine Stufe ausmacht.
Der Vollständigkeit halber: Wir haben für dieses Tarifwerk bei den Zeitstufen mit einem Jahr länger in der Stufe 3 bezahlt. Was das auf die Lebensarbeitszeit für eine Reallohneinbuße ausmacht habe ich zwecks Frustvermeidung NICHT ausgerechnet!
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DaZke für deine Antwort...
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Ich hatte das bislang so verstanden, dass über die gesamte Berufsgruppe eine Höhergruppierung gefordert wird, die dann rund 10% mehr brutto bedeuten würde.

Also Kindergarten Erzieher, Hort Erzieher usw. sollen jeweils höher eingruppiert werden. Dass da detaillierte Umsortierungen in der Einstufung gefordert werden, ist zumindest in den von mir gelesen Berichten gar nicht so rausgekommen.

Wie ist denn eigentlich der Stand der Verhandlungen? Da kriegt man so gar nix von mit.


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duschhaube00 schrieb:
Ich hatte das bislang so verstanden, dass über die gesamte Berufsgruppe eine Höhergruppierung gefordert wird, die dann rund 10% mehr brutto bedeuten würde.

Also Kindergarten Erzieher, Hort Erzieher usw. sollen jeweils höher eingruppiert werden. Dass da detaillierte Umsortierungen in der Einstufung gefordert werden, ist zumindest in den von mir gelesen Berichten gar nicht so rausgekommen.

Wie ist denn eigentlich der Stand der Verhandlungen? Da kriegt man so gar nix von mit.


 


Tarifwerke sind ja nicht in Stein gemeiselt sondern werden von jeher ja immer an die Bedürnisse und Anforderungen der Gegenwart angeglichen. Das hat letztlich auch dazu geführt, dass das alte Tarifwerk für den öffentlichen Dienst, der sog. BAT irgendwann als nicht mehr zeitgemäß dem TVÖD weichen musste. Jetzt wird auch wieder darüber verhandelt, ob - um einzelnen "besonderen Anforderungen" in Berufsfeldern gerecht zu werden - feiner Abstufungen vorgenommen werden sollen. Sozusagen Stufen zwischen den Stufen.

Es gibt aktuell keine Verhandlungen. Worüber sollte auch verhandelt werden. Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt, sondern lediglich Vorschläge unterbreitet, die sie nicht als Angebot gewertet sehen wollten.
In insgesamt fünf Verhandlungsrunden vor der Urabstimmung konnte nichts erreicht werden, deshalb wurde der Streik ja notwendig, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Hier kann man den Stand schön nachvollziehen.
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@FrankenAdler:
was ich bisher noch nicht kapiert habe:
zahlt Verdi 100% des Gehalts oder gibt´s da Abstriche?
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Foofighter schrieb:
@FrankenAdler:
was ich bisher noch nicht kapiert habe:
zahlt Verdi 100% des Gehalts oder gibt´s da Abstriche?


Verdi bzw bei mir die GEW zahlen Streikgeld. Das macht aber höchstens 75% des Normalgehalts aus. Da müssen wir jetzt halt durch.
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@ FrankenAdler

Bemerkt man denn überhaupt das Sozialarbeiter wie Du streiken?
Bei den Erzieher/innen fällt es direkt auf, aber bei euch? Irgendein Kollege fängt dann doch eh eure Arbeit auf oder nicht. Bin der Meinung die paar Tage Streik bringen wohl gar nichts. Da müsstet ihr schon länger ausfallen das es andere merken...
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1amanatidis8 schrieb:
@ FrankenAdler

Bemerkt man denn überhaupt das Sozialarbeiter wie Du streiken?
Bei den Erzieher/innen fällt es direkt auf, aber bei euch? Irgendein Kollege fängt dann doch eh eure Arbeit auf oder nicht. Bin der Meinung die paar Tage Streik bringen wohl gar nichts. Da müsstet ihr schon länger ausfallen das es andere merken...


Naja, bei uns im ASD sind von 20 Leuten vier Leute im Notdienst anwesend. Die machen keinerlei Termine außerhalb von Notfällen. Notfälle = Kinderschutzsachen.
Die Arbeit wird also nicht von Kollegen gemacht, sondern bleibt liegen!
Gerichtstermine werden verschoben, Gespräche in Schulen, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Hilfeplangespräche usw. Da nicht klar ist wie und wielange der Streik weitergeht, können die Familienrichter auch nicht neu terminieren.

Es ist nicht so offensichtlich wie bei den KiTas aber mit der Zeit wird es immer spürbarer werden.
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Bezüglich streikendem Kindergarten ist es schon heftig.  Jeden Tag müssen wir irgendwas organisieren. Wir teilen uns zwar auf im Bekanntenkreis, aber einschliesslich morgen sind bei mir bislang 2 Urlaubstage und 3 bei meiner Frau weg.   Wäre kein Problem, wenn wir die nicht für die Überbrückung der Ferien brauchen würden...

Immerhin sind wir zu zweit, 2 alleinerziehende Eltern, bei denen sieht es richtig eng aus.

Schön ist auch, dass von unserem Kindergarten eigentlich 4 Erzieher gar nicht streiken, die arbeiten jetzt aber in einem anderen Kindergarten in unserem Ort. Dort dürfen wir unserer Kinder allerdings nicht hin bringen.  

Ich würde mich freuen, wenn es bei den Verhandlungen mal voran geht.
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Die Geduld der Eltern sowohl mit den Erzieher als mit den Kommunen ist inzwischen bei null komma null.  In meinem Umfeld gehöre ich eher noch zu den Gelassenen.

Seit 3 Wochen besteht unsere Hauptbeschäftigung darin, eine Betreuung oder Aufsicht für den nächsten Tag zu organisieren.
Im Job gibt es weder bei meiner Frau noch bei mir weiterhin Verständnis, meine Frau muss nächste Woche für 3 Tage jobmässig verreisen. In der Zeit muss ich jetzt Urlaub nehmen, was aber mit der Urlaubsplanung meiner Kollegen kollidiert....  mein Chef hat aktuell meinem Uraubsantrag noch nicht zugestimmt.  

Insofern ist jetzt kein Verständnis mehr für einen Streik, der sowieso bloss in die Richtung der Eltern zielt.   Ich bin mir auch nicht so sicher, wie "vertrauensvoll" die Zusammenarbeit anschließend noch sein wird.  Bei einigen Eltern ist die Zündschnur echt kurz geworden.  
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duschhaube00 schrieb:
Die Geduld der Eltern sowohl mit den Erzieher als mit den Kommunen ist inzwischen bei null komma null.  In meinem Umfeld gehöre ich eher noch zu den Gelassenen.

Seit 3 Wochen besteht unsere Hauptbeschäftigung darin, eine Betreuung oder Aufsicht für den nächsten Tag zu organisieren.
Im Job gibt es weder bei meiner Frau noch bei mir weiterhin Verständnis, meine Frau muss nächste Woche für 3 Tage jobmässig verreisen. In der Zeit muss ich jetzt Urlaub nehmen, was aber mit der Urlaubsplanung meiner Kollegen kollidiert....  mein Chef hat aktuell meinem Uraubsantrag noch nicht zugestimmt.  

Insofern ist jetzt kein Verständnis mehr für einen Streik, der sowieso bloss in die Richtung der Eltern zielt.   Ich bin mir auch nicht so sicher, wie "vertrauensvoll" die Zusammenarbeit anschließend noch sein wird.  Bei einigen Eltern ist die Zündschnur echt kurz geworden.  




Such dir halt ne private Betreuung oder ne kirchliche, die dürfen nicht streiken. Falls dir die Private zu teuer ist: streiken um an mehr Geld zu kommen wäre ne Möglichkeit ...

Ach ja: Die Arbeitgeber reden von "großer Gelassenheit". Das haben sie jetzt auch demonstriert. Morgen (!) setzen die sich das erste Mal zusammen um darüber zu beraten, ob sie endlich ein Angebot machen sollen. Nach fast drei Wochen Streik.
Soviel dazu woran es wohl liegen könnte, dass das nicht aufhört!
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FrankenAdler schrieb:
duschhaube00 schrieb:
Die Geduld der Eltern sowohl mit den Erzieher als mit den Kommunen ist inzwischen bei null komma null.  In meinem Umfeld gehöre ich eher noch zu den Gelassenen.

Seit 3 Wochen besteht unsere Hauptbeschäftigung darin, eine Betreuung oder Aufsicht für den nächsten Tag zu organisieren.
Im Job gibt es weder bei meiner Frau noch bei mir weiterhin Verständnis, meine Frau muss nächste Woche für 3 Tage jobmässig verreisen. In der Zeit muss ich jetzt Urlaub nehmen, was aber mit der Urlaubsplanung meiner Kollegen kollidiert....  mein Chef hat aktuell meinem Uraubsantrag noch nicht zugestimmt.  

Insofern ist jetzt kein Verständnis mehr für einen Streik, der sowieso bloss in die Richtung der Eltern zielt.   Ich bin mir auch nicht so sicher, wie "vertrauensvoll" die Zusammenarbeit anschließend noch sein wird.  Bei einigen Eltern ist die Zündschnur echt kurz geworden.  




Such dir halt ne private Betreuung oder ne kirchliche, die dürfen nicht streiken. Falls dir die Private zu teuer ist: streiken um an mehr Geld zu kommen wäre ne Möglichkeit ...

Ach ja: Die Arbeitgeber reden von "großer Gelassenheit". Das haben sie jetzt auch demonstriert. Morgen (!) setzen die sich das erste Mal zusammen um darüber zu beraten, ob sie endlich ein Angebot machen sollen. Nach fast drei Wochen Streik.
Soviel dazu woran es wohl liegen könnte, dass das nicht aufhört!


Müsste man ja glatt nochmal 3 Wochen dranhängen wenns die AG so gelassen sehen.  
Da der Streik doch sowieso unbefristet ausgerufen wurde gar nicht mal so abwegig.
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Das Problem sind nicht die Leute, die in dem Bereich arbeiten und streiken (mit Recht !), sondern die Arbeitgeber, die es nicht für nötig halten, sich für die Eltern (usw.) um eine Lösung zu bemühen...

Leider kommt das bei vielen (Eltern) aber nicht an bzw. interessiert diese nicht...
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FrankenAdler schrieb:
duschhaube00 schrieb:
Die Geduld der Eltern sowohl mit den Erzieher als mit den Kommunen ist inzwischen bei null komma null.  In meinem Umfeld gehöre ich eher noch zu den Gelassenen.

Seit 3 Wochen besteht unsere Hauptbeschäftigung darin, eine Betreuung oder Aufsicht für den nächsten Tag zu organisieren.
Im Job gibt es weder bei meiner Frau noch bei mir weiterhin Verständnis, meine Frau muss nächste Woche für 3 Tage jobmässig verreisen. In der Zeit muss ich jetzt Urlaub nehmen, was aber mit der Urlaubsplanung meiner Kollegen kollidiert....  mein Chef hat aktuell meinem Uraubsantrag noch nicht zugestimmt.  

Insofern ist jetzt kein Verständnis mehr für einen Streik, der sowieso bloss in die Richtung der Eltern zielt.   Ich bin mir auch nicht so sicher, wie "vertrauensvoll" die Zusammenarbeit anschließend noch sein wird.  Bei einigen Eltern ist die Zündschnur echt kurz geworden.  




Such dir halt ne private Betreuung oder ne kirchliche, die dürfen nicht streiken. Falls dir die Private zu teuer ist: streiken um an mehr Geld zu kommen wäre ne Möglichkeit ...

Ach ja: Die Arbeitgeber reden von "großer Gelassenheit". Das haben sie jetzt auch demonstriert. Morgen (!) setzen die sich das erste Mal zusammen um darüber zu beraten, ob sie endlich ein Angebot machen sollen. Nach fast drei Wochen Streik.
Soviel dazu woran es wohl liegen könnte, dass das nicht aufhört!


Woran liegt das das die Arbeitgeber nicht handeln ? Nicht das ich das befürworte.. aber eins sollte doch sogar dir klar sein...
Die Streikmaßnahmen gehen komplett ins Leere. Sie treffen die Arbeitgeber nicht, im Gegenteil, sie profitieren.
Sie kassieren nämlich Kitagebühren, müssen aber aufgrund des Streiks keine Gehälter zahlen. Da lehne ich mich doch entspannt zurück.
 
Getroffen werden alleine die Eltern, völlig egal ob sie sich solidarisch zeigen oder nicht.Die können sich aber nicht mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch setzen..

Was soll man daraus für ein Schlußfolgerung ziehen. ?... Also als logisch denkender Mensch.. nicht als Ideologie der sich seine ideale Welt vorstellt.
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FrankenAdler schrieb:
duschhaube00 schrieb:
Die Geduld der Eltern sowohl mit den Erzieher als mit den Kommunen ist inzwischen bei null komma null.  In meinem Umfeld gehöre ich eher noch zu den Gelassenen.

Seit 3 Wochen besteht unsere Hauptbeschäftigung darin, eine Betreuung oder Aufsicht für den nächsten Tag zu organisieren.
Im Job gibt es weder bei meiner Frau noch bei mir weiterhin Verständnis, meine Frau muss nächste Woche für 3 Tage jobmässig verreisen. In der Zeit muss ich jetzt Urlaub nehmen, was aber mit der Urlaubsplanung meiner Kollegen kollidiert....  mein Chef hat aktuell meinem Uraubsantrag noch nicht zugestimmt.  

Insofern ist jetzt kein Verständnis mehr für einen Streik, der sowieso bloss in die Richtung der Eltern zielt.   Ich bin mir auch nicht so sicher, wie "vertrauensvoll" die Zusammenarbeit anschließend noch sein wird.  Bei einigen Eltern ist die Zündschnur echt kurz geworden.  




Such dir halt ne private Betreuung oder ne kirchliche, die dürfen nicht streiken. Falls dir die Private zu teuer ist: streiken um an mehr Geld zu kommen wäre ne Möglichkeit ...



das finde ich ja schon etwas dreist, würde jeder so handeln, gäbe es keine städtischen Einrichtungen mehr.

Wir sind zum Glück nur mit einem Schulkind vom Streik betroffen, haben dazu noch den Vorteil, dass ich sie, an dem einzigen Nachmittag in der Woche, wo sie keine AG hat, mit ins Büro zu nehmen, aber ich kenne einige, deren Arbeitsplatz inzwischen gefährdet ist und die nicht mehr wissen, wohin mit den Kindern.

Laut Homepage des kommunalen Arbeitgeberverbands http://www.kav-hessen.de/site/startseite/ gibt, bzw gab es sehr wohl einen Vorschlag, der von VERDI nicht angenommen wurde.
http://www.kav-hessen.de/media/exe/1/aff53edc3bcbcb06e49d82fdb89cb403/150521_pm-vka_sue-tarifkonflikt.pdf
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Wie HeinzGründel treffend geschrieben hat, den kommunalen AG geht es am A.sch vorbei, was mit den Eltern ist! In den Kita-Verträgen der Stadt Frankfurt sind Erstattungsansprüche per se ausgeschlossen, du bekommst max. gegen Bescheinigung, dass du am Tag X keinen Platz hattest, anteilig das Essensgeld zurück. Weniger Gehaltskosten, stabile Monatsbeiträge, Kämmererherz, was willst du mehr?  

Aussitzen, vertagen und lachend zusehen, wie sich ErzieherInnen und Eltern langsam oder nun etwas schneller zerfleischen...  

Warum wenden sich denn die AG der Eltern nicht mal protestierend an die Städte und Kommunen unter dem Motto "wirtschaftlicher Schaden etc. und üben Druck aus?

Ich erlebe es täglich, dass die wenigen ErzieherInnen, die krampfhaft nicht streiken und Notdienst anbieten, langsam auch echt die Schnauze voll haben und flehen, dass endlich nicht mehr gestreikt wird. Sich tagtäglich von zeternden Eltern auf Übelste beschimpfen zu lassen, haben die nämlich nicht verdient. Da versuchen die sogar noch hilfreich zu sein und werden platt gemacht.
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Was Gründel beschreibt, ist ein ganz grundsätzliches Problem von Streik im ÖD (und mit Abstrichen auch bei Infrastrukturmonopolen wie der Bahn). Im Gegensatz zum Streik bei privaten Unternehmen (Opel, Holzmann, sucht euch was aus) entsteht der Schaden eben nicht bei dem AG, sondern hauptsächlich bei Kunden.

Daher ist auch eine breite Solidarisierung relativ schwierig, da eben eine "Was kann ich dafür" Stimmung einsetzt, wenns happig wird. Andererseits kann sich ein Arbeiter / Angestellter sehr wohl besser damit identifizieren, wenn anderenorts für ähnliche Belange gestreikt wird, die er womöglich selbst beklagt und den Verantwortlichen mal so richtig Feuer unterm Hintern gemacht wird (was übrigens auch die ursprüngliche Grundidee eines jeden Streikrechts ist).

Schlecht lösbar, das Dilemma.  
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Nicht das man mich jetzt falsch versteht,  ich will nicht das Streikrecht angreifen, indes, eines ist doch erkennbar. Die Welt hat sich verändert  seit Emile Zola sein " Germinal " schrieb.
Was nützt denn ein Streik mit dem ich - wie dargelegt - gerade nichts erzwingen kann?
Wenn sich aber die Welt verändert hat, wäre es vielleicht an der Zeit mal zu überlegen,  welche Konfliktlösungsstrategien es  sonst noch gibt.  Da darf man auch mal kreativ sein.

Weinflasche hat recht. Nicht nur die Eltern sind gekniffen, sondern auch die Erzieherinnen die jetzt die Birne hinhalten müssen..
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16000 Erzieher/innen in Frankfurt am Demonstrieren dran!
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HeinzGründel schrieb:
Nicht das man mich jetzt falsch versteht,  ich will nicht das Streikrecht angreifen, indes, eines ist doch erkennbar. Die Welt hat sich verändert  seit Emile Zola sein " Germinal " schrieb.
Was nützt denn ein Streik mit dem ich - wie dargelegt - gerade nichts erzwingen kann?
Wenn sich aber die Welt verändert hat, wäre es vielleicht an der Zeit mal zu überlegen,  welche Konfliktlösungsstrategien es  sonst noch gibt.  Da darf man auch mal kreativ sein.

Weinflasche hat recht. Nicht nur die Eltern sind gekniffen, sondern auch die Erzieherinnen die jetzt die Birne hinhalten müssen..


Wer  die Gekniffenen bei diesem Streik sind wird auch der Gewerkschaft klar sein.
Vielleicht sehen diverse Funktionäre einen Nutzen darin, ab und an mit einem Spektakel ihre Daseinsberechtigung nachzuweisen.


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