Wenn das Allgemeingültigkeit besitzt, dass man lieber der Gesellschaft den Pauschal-Vorwurf der Islam-Feindlichkeit unterzieht, um dadurch (ungewollt) den in die Radikalität abgedrifteten Jugendlichen sogar noch ein Alibi zu schaffen, anstatt in dieser Frage den hoffnungslos überforderten Eltern und Lehrern sowie Jugendlichen die notwendige Hilfe gibt und darüberhinaus intensive Aufklärungsarbeit leistet, wie es z.B. bei anderen Themen durchaus üblich ist (vergl. hierzu die „Aktionswochen gegen Antisemistismus“ http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurter-schulen-gegen-antisemitismus,1472798,28491648.html), dann habe ich das vermutlich zu akzeptieren. Mir fällt es aber schwer...
Andy schrieb: anstatt in dieser Frage den hoffnungslos überforderten Eltern und Lehrern sowie Jugendlichen die notwendige Hilfe gibt und darüberhinaus intensive Aufklärungsarbeit leistet,
Die Stadt FFM bietet für Lehrer und Beschäftigte in der Jugendarbeit Schulungen an, damit die kapieren, wie die jungen Salafisten ticken und wie man sie erkennt. Als das hier im Zusammenhang mit der vorübergehenden Schließung eines Jugendzentrums im Gallus thematisiert wurde, gab es nur Hohn und Spott.
Andy schrieb: Wenn das Allgemeingültigkeit besitzt, dass man lieber der Gesellschaft den Pauschal-Vorwurf der Islam-Feindlichkeit unterzieht, um dadurch (ungewollt) den in die Radikalität abgedrifteten Jugendlichen sogar noch ein Alibi zu schaffen, anstatt in dieser Frage den hoffnungslos überforderten Eltern und Lehrern sowie Jugendlichen die notwendige Hilfe gibt und darüberhinaus intensive Aufklärungsarbeit leistet, wie es z.B. bei anderen Themen durchaus üblich ist (vergl. hierzu die „Aktionswochen gegen Antisemistismus“ http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurter-schulen-gegen-antisemitismus,1472798,28491648.html), dann habe ich das vermutlich zu akzeptieren. Mir fällt es aber schwer...
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Andy schrieb: Wenn das Allgemeingültigkeit besitzt, dass man lieber der Gesellschaft den Pauschal-Vorwurf der Islam-Feindlichkeit unterzieht, um dadurch (ungewollt) den in die Radikalität abgedrifteten Jugendlichen sogar noch ein Alibi zu schaffen, anstatt in dieser Frage den hoffnungslos überforderten Eltern und Lehrern sowie Jugendlichen die notwendige Hilfe gibt und darüberhinaus intensive Aufklärungsarbeit leistet, wie es z.B. bei anderen Themen durchaus üblich ist (vergl. hierzu die „Aktionswochen gegen Antisemistismus“ http://www.fr-online.de/frankfurt/frankfurter-schulen-gegen-antisemitismus,1472798,28491648.html), dann habe ich das vermutlich zu akzeptieren. Mir fällt es aber schwer...
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Och nö, ich fange jetzt nicht wieder von vorne an. Habe alles gesagt. Ansonsten gibt es einige Links hier zum Thema, Dein Geschreibsel usw. Ich bin raus.
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Xaver08 schrieb:
die tatsache, daß muslime in deutschland diskrimiert werden, kannst du doch wohl nicht ernsthaft versuchen wegzudiskutieren. und ich verstehe auch nicht, warum es verboten sein soll zu thematisieren, daß das zu einer entfremdung und radikalisierung beitragen kann.
Hier zum Beispiel... inwiefern Muslime in Deutschland diskriminiert werden, musst du mir nochmal genauer erklären. Weil religiöse Bräuche auch verfassungskonform sein sollten oder weil man Ehrenmorde aus hehren Motiven trotzdem bestraft (obwohl Verfassungsrichter dafür wohl schon mildernde Umstände gefordert haben)?
Ich habe im Freundes- und Bekanntenkreis auch Türken. Die sind hier aufgewachsen und haben hier ihre Schule abgeschlossen und haben einen normalen beruflichen Alltag. Komisch, von denen fühlt sich hier niemand diskreminiert.
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Xaver08 schrieb:
die tatsache, daß muslime in deutschland diskrimiert werden, kannst du doch wohl nicht ernsthaft versuchen wegzudiskutieren. und ich verstehe auch nicht, warum es verboten sein soll zu thematisieren, daß das zu einer entfremdung und radikalisierung beitragen kann.
Hier zum Beispiel...
bei dieser lesart ist das dann wohl das ende der diskussion, es ist natürlich bequem mit dem totschlagargument der pauschalisierung der diskussion aus dem weg zu gehen.
SGE-URNA schrieb:
... inwiefern Muslime in Deutschland diskriminiert werden, musst du mir nochmal genauer erklären. Weil religiöse Bräuche auch verfassungskonform sein sollten oder weil man Ehrenmorde aus hehren Motiven trotzdem bestraft (obwohl Verfassungsrichter dafür wohl schon mildernde Umstände gefordert haben)?
nein, ich bin nicht der meinung, daß das ausdruck von diskrimierung ist. was bringt dich denn zur annahme, daß ich das so sehe?
aber ist das wirklich das einzige, was dir im zusammenhang mit potentieller diskrimierung/ausgrenzung von muslimen in deutschland einfällt?
und nochmal, ich habe nirgends behauptet, daß das der einzige grund bzw. der hautpgrund für die radikalisierung von jugendlichen ist, sondern lediglich dazu beitragen kann. bisher ist mir auch noch keiner untergekommen, der das behauptet!
das interessante ist, daß ich bei dem was getan werden muß, ähnlicher meinung wie andy bin, wir kommen nur auf unterschiedlichen wegen ans ziel. mit dieser zuspitzung a la "Ausgrenzung einziger Grund für Radikalisierung" und "gesellschaft unter pauschalverdacht" kann ich überhaupt nichts anfangen. das thema ist alles andere als nur schwarz und weiss.
Dass Ausländer und insbesondere Muslime in Deutschland z.B. auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt benachteiligt werden, ist doch wirklich keine Sensation.
Da gibt's genug Studien, die belegen, dass man mit dem Namen Yilmaz bei gleicher Qualifikation leer ausgeht im Gegensatz zu Menschen, die Müller oder Keller heißen. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Pauschalverdacht ist wohl das falsche Wort. Wenn ich Frau Ska Keller höre, kommt es bei mir aber so an. Nehme ich jetzt aber zurück, da ich mich urlaubsbedingt ausklinken werde und hier keine Unzufriedenheit zurücklassen will...
@Reggae: Ja, das ist ein Problem. Es gibt aber grundsätzlich keine Gleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt. Die einen stellen keine Frauen ein, die anderen keine Ostdeutschen, die nächsten keine Ü40 usw. Ich will das Thema dadurch nicht in eine andere Richtung lenken, denn es ist ein Thema. Aber unsere Generation hat es schon aufgrund des Alters schwer einen Job zu finden, bei aufgrund der Erfahrung meist besserer Qualifikation als die Kids. Also nicht nur Yilmaz hat es schwer.
reggaetyp schrieb: Dass Ausländer und insbesondere Muslime in Deutschland z.B. auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt benachteiligt werden, ist doch wirklich keine Sensation.
Da gibt's genug Studien, die belegen, dass man mit dem Namen Yilmaz bei gleicher Qualifikation leer ausgeht im Gegensatz zu Menschen, die Müller oder Keller heißen. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
Wem vermietest du die Wohnung, wenn du eine zu vermieten hättest und warum?
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Xaver08 schrieb:
die tatsache, daß muslime in deutschland diskrimiert werden, kannst du doch wohl nicht ernsthaft versuchen wegzudiskutieren. und ich verstehe auch nicht, warum es verboten sein soll zu thematisieren, daß das zu einer entfremdung und radikalisierung beitragen kann.
Hier zum Beispiel...
bei dieser lesart ist das dann wohl das ende der diskussion, es ist natürlich bequem mit dem totschlagargument der pauschalisierung der diskussion aus dem weg zu gehen.
SGE-URNA schrieb:
... inwiefern Muslime in Deutschland diskriminiert werden, musst du mir nochmal genauer erklären. Weil religiöse Bräuche auch verfassungskonform sein sollten oder weil man Ehrenmorde aus hehren Motiven trotzdem bestraft (obwohl Verfassungsrichter dafür wohl schon mildernde Umstände gefordert haben)?
nein, ich bin nicht der meinung, daß das ausdruck von diskrimierung ist. was bringt dich denn zur annahme, daß ich das so sehe?
aber ist das wirklich das einzige, was dir im zusammenhang mit potentieller diskrimierung/ausgrenzung von muslimen in deutschland einfällt?
und nochmal, ich habe nirgends behauptet, daß das der einzige grund bzw. der hautpgrund für die radikalisierung von jugendlichen ist, sondern lediglich dazu beitragen kann. bisher ist mir auch noch keiner untergekommen, der das behauptet!
das interessante ist, daß ich bei dem was getan werden muß, ähnlicher meinung wie andy bin, wir kommen nur auf unterschiedlichen wegen ans ziel. mit dieser zuspitzung a la "Ausgrenzung einziger Grund für Radikalisierung" und "gesellschaft unter pauschalverdacht" kann ich überhaupt nichts anfangen. das thema ist alles andere als nur schwarz und weiss.
Ich hatte zugegebenermassen etwas polemisiert. Von daher unterstelle ich dir nicht, dass du das so siehst.
Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage, Muslime werden in Deutschland diskriminiert, für zunächst mal pauschal und in dieser Form auch unbelegt. Entspricht auch überhaupt nicht meiner Alltags-Wahrnehmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Ausgrenzung, oder nennen wir es mal Abgrenzung zu meiner Jugendzeit in den 80er und 90ern wesentlich ausgeprägter war. Radikal-religiöse Tendenzen haben sich da aber nicht entwickelt, zumindest weiss ich davon nichts.
Mir scheint das ganze eher eine Art Modetrend zu sein, ums mal lapidar zu formulieren. In den 60er und 70er Jahren während des bipolaren kalten Kriegs hat man sich eben mit der RAF solidarisiert. Auch mit anderen radikalen Unabhängigkeitsbewegungen wie der IRA und der PLO. Heute sinds nicht mehr die rebellischen Studenten, sondern die Muslime (selbstredend nicht die Mehrheit), die sich gegen das "System" auflehnen, natürlich entsprechend radikal.Hinterfragt wird da erstmal nichts, Hauptsache dagegen, Hauptsache öffentlichkeitswirksam. Die Gegenbewegung zur Rettung des Abendlands in Form von Geert Wilders, Pro-Bewegung, Identitären (um nur einige zu nennen) und anderen Schreihälsen lässt da nicht lange auf sich warten. Und schon haben wir einen allgegenwärtigen "Kampf der Kulturen" in Europa, aus dessen Mitte ein paar Geisteskranke entspringen, die mittels Enthauptungen und absurden YT Videos plötzlich Geopolitik betreiben.
PS: Das gilt zumindest für die aus dem Westen stammenden IS Radikalen, Salafisten und Scharia Anhängern.
Ich hatte zugegebenermassen etwas polemisiert. Von daher unterstelle ich dir nicht, dass du das so siehst.
davon bin ich ausgegangen
SGE-URNA schrieb:
Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage, Muslime werden in Deutschland diskriminiert, für zunächst mal pauschal und in dieser Form auch unbelegt. Entspricht auch überhaupt nicht meiner Alltags-Wahrnehmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Ausgrenzung, oder nennen wir es mal Abgrenzung zu meiner Jugendzeit in den 80er und 90ern wesentlich ausgeprägter war. Radikal-religiöse Tendenzen haben sich da aber nicht entwickelt, zumindest weiss ich davon nichts.
die schlußfolgerung, daß es früher bei mehr ausgrenzung auch keine entwicklung von radikal-religiösen tendenzen gab und deshalb heute diese einflußgröße auszuschliessen ist, halte ich für zu einfach gedacht.
gäbe es im system tatsächlich nur die einflußgröße ausgrenzung, wäre diese schlußfolgerung vielleicht zulässig, aber das daß so einfach funktioniert behauptet ja auch keiner.
aus deiner alltagswahrnehmung (also sozusagen aus der sicht des autochthonen, weißen Bürgers) auf die lebensrealität von muslimen zu schliessen finde ich nicht überzeugend. auch den vergleich mit den 80er finde ich schwierig nachzuvollziehen, weil sich seitdem nicht nur die rahmenbedingungen sondern auch noch di e form der ausgrenzung geändert hat.
war es wahrscheinlich bis in die 80er "nur der fremde" der gastarbeiter, ohne besondere wahrnehmung des islams, hat sich das mit zunehmender integration (z.b. auch dem auftauchen von moscheen) und nicht zuletzt mit dem 11.9 doch deutlich verschoben.
Mir scheint das ganze eher eine Art Modetrend zu sein, ums mal lapidar zu formulieren. In den 60er und 70er Jahren während des bipolaren kalten Kriegs hat man sich eben mit der RAF solidarisiert. Auch mit anderen radikalen Unabhängigkeitsbewegungen wie der IRA und der PLO. Heute sinds nicht mehr die rebellischen Studenten, sondern die Muslime (selbstredend nicht die Mehrheit), die sich gegen das "System" auflehnen, natürlich entsprechend radikal.Hinterfragt wird da erstmal nichts, Hauptsache dagegen, Hauptsache öffentlichkeitswirksam. Die Gegenbewegung zur Rettung des Abendlands in Form von Geert Wilders, Pro-Bewegung, Identitären (um nur einige zu nennen) und anderen Schreihälsen lässt da nicht lange auf sich warten. Und schon haben wir einen allgegenwärtigen "Kampf der Kulturen" in Europa, aus dessen Mitte ein paar Geisteskranke entspringen, die mittels Enthauptungen und absurden YT Videos plötzlich Geopolitik betreiben.
PS: Das gilt zumindest für die aus dem Westen stammenden IS Radikalen, Salafisten und Scharia Anhängern.
hmm, plo, raf, ira und salafisten in einem topf als modebewegung? mag ja sein, daß es vielleicht überschneidungen gibt, aber auch das alleine ist als begründung mit sicherheit etwas zu überspitzt...
Ich hatte zugegebenermassen etwas polemisiert. Von daher unterstelle ich dir nicht, dass du das so siehst.
davon bin ich ausgegangen
SGE-URNA schrieb:
Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage, Muslime werden in Deutschland diskriminiert, für zunächst mal pauschal und in dieser Form auch unbelegt. Entspricht auch überhaupt nicht meiner Alltags-Wahrnehmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Ausgrenzung, oder nennen wir es mal Abgrenzung zu meiner Jugendzeit in den 80er und 90ern wesentlich ausgeprägter war. Radikal-religiöse Tendenzen haben sich da aber nicht entwickelt, zumindest weiss ich davon nichts.
die schlußfolgerung, daß es früher bei mehr ausgrenzung auch keine entwicklung von radikal-religiösen tendenzen gab und deshalb heute diese einflußgröße auszuschliessen ist, halte ich für zu einfach gedacht.
gäbe es im system tatsächlich nur die einflußgröße ausgrenzung, wäre diese schlußfolgerung vielleicht zulässig, aber das daß so einfach funktioniert behauptet ja auch keiner.
aus deiner alltagswahrnehmung (also sozusagen aus der sicht des autochthonen, weißen Bürgers) auf die lebensrealität von muslimen zu schliessen finde ich nicht überzeugend. auch den vergleich mit den 80er finde ich schwierig nachzuvollziehen, weil sich seitdem nicht nur die rahmenbedingungen sondern auch noch di e form der ausgrenzung geändert hat.
war es wahrscheinlich bis in die 80er "nur der fremde" der gastarbeiter, ohne besondere wahrnehmung des islams, hat sich das mit zunehmender integration (z.b. auch dem auftauchen von moscheen) und nicht zuletzt mit dem 11.9 doch deutlich verschoben.
Mir scheint das ganze eher eine Art Modetrend zu sein, ums mal lapidar zu formulieren. In den 60er und 70er Jahren während des bipolaren kalten Kriegs hat man sich eben mit der RAF solidarisiert. Auch mit anderen radikalen Unabhängigkeitsbewegungen wie der IRA und der PLO. Heute sinds nicht mehr die rebellischen Studenten, sondern die Muslime (selbstredend nicht die Mehrheit), die sich gegen das "System" auflehnen, natürlich entsprechend radikal.Hinterfragt wird da erstmal nichts, Hauptsache dagegen, Hauptsache öffentlichkeitswirksam. Die Gegenbewegung zur Rettung des Abendlands in Form von Geert Wilders, Pro-Bewegung, Identitären (um nur einige zu nennen) und anderen Schreihälsen lässt da nicht lange auf sich warten. Und schon haben wir einen allgegenwärtigen "Kampf der Kulturen" in Europa, aus dessen Mitte ein paar Geisteskranke entspringen, die mittels Enthauptungen und absurden YT Videos plötzlich Geopolitik betreiben.
PS: Das gilt zumindest für die aus dem Westen stammenden IS Radikalen, Salafisten und Scharia Anhängern.
hmm, plo, raf, ira und salafisten in einem topf als modebewegung? mag ja sein, daß es vielleicht überschneidungen gibt, aber auch das alleine ist als begründung mit sicherheit etwas zu überspitzt...
Ich wills mal so sagen... natürlich sind frühere Terroristengruppen inhaltlich nicht mit jetzigen zu vergleichen. Die Überschneidung besteht in der Radikalisierung/Enthemmung durch manipulative Indoktrination und Fanatismus. Die Begeisterung, zu einer konspirativen, weltbewegenden Bewegung zu gehören, usw. Dass die Zielgruppe "Moslems" aktuell betroffen ist, und da gebe ich dir völlig recht, liegt an den geänderten Rahmenbedingungen seit 2001. Meine Wahrnehmung (sorry, aber ich denke, eine Meinung dazu darf ich haben, auch wenn ich selbst kein Moslem bin) ist, dass die Chronologie heissen muss, Islamophobie kam nach der Angst vor Terrorismus. Das rechtfertigt diese zwar nicht, völlig überraschend ist das aber auch nicht, dass ordinäre Menschen sich vor der abstrakten Gefahr eines allgegenwärtigen Anschlags fürchten, ob in Bali im Urlaub, auf dem Weg zur Arbeit in London oder Madrid oder im Büro in New York (und das sind ja lediglich die realisierten Ereignisse). War das Vorgehen früherere Terroristen noch meist "zielorientiert", nimmt man den islamischen Terror als völlig wahllos wahr, der praktisch überall aus dem Nichts auftreten kann. Das produziert eine irrationale, aber durchaus nicht gänzlich unverständliche Angst.
Es fehlt hier einfach an Differenzierung und der Einsicht, dass radikaler Islamismus eben nicht "der Islam" ist. Im Gegenteil, die meisten Opfer von Islamisten sind Moslems.
Die Stadt FFM bietet für Lehrer und Beschäftigte in der Jugendarbeit Schulungen an, damit die kapieren, wie die jungen Salafisten ticken und wie man sie erkennt.
Als das hier im Zusammenhang mit der vorübergehenden Schließung eines Jugendzentrums im Gallus thematisiert wurde, gab es nur Hohn und Spott.
wer stellt die gesellschaft denn pauschal unter den verdacht der islamfeindlichkeit?
Och nö, ich fange jetzt nicht wieder von vorne an. Habe alles gesagt. Ansonsten gibt es einige Links hier zum Thema, Dein Geschreibsel usw. Ich bin raus.
Tja, da sieht man, wie wichtig Aufklärungsarbeit wäre...
Hier zum Beispiel... inwiefern Muslime in Deutschland diskriminiert werden, musst du mir nochmal genauer erklären. Weil religiöse Bräuche auch verfassungskonform sein sollten oder weil man Ehrenmorde aus hehren Motiven trotzdem bestraft (obwohl Verfassungsrichter dafür wohl schon mildernde Umstände gefordert haben)?
bei dieser lesart ist das dann wohl das ende der diskussion, es ist natürlich bequem mit dem totschlagargument der pauschalisierung der diskussion aus dem weg zu gehen.
nein, ich bin nicht der meinung, daß das ausdruck von diskrimierung ist. was bringt dich denn zur annahme, daß ich das so sehe?
aber ist das wirklich das einzige, was dir im zusammenhang mit potentieller diskrimierung/ausgrenzung von muslimen in deutschland einfällt?
und nochmal, ich habe nirgends behauptet, daß das der einzige grund bzw. der hautpgrund für die radikalisierung von jugendlichen ist, sondern lediglich dazu beitragen kann. bisher ist mir auch noch keiner untergekommen, der das behauptet!
das interessante ist, daß ich bei dem was getan werden muß, ähnlicher meinung wie andy bin, wir kommen nur auf unterschiedlichen wegen ans ziel.
mit dieser zuspitzung a la "Ausgrenzung einziger Grund für Radikalisierung" und "gesellschaft unter pauschalverdacht" kann ich überhaupt nichts anfangen. das thema ist alles andere als nur schwarz und weiss.
Da gibt's genug Studien, die belegen, dass man mit dem Namen Yilmaz bei gleicher Qualifikation leer ausgeht im Gegensatz zu Menschen, die Müller oder Keller heißen.
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.
@Reggae: Ja, das ist ein Problem. Es gibt aber grundsätzlich keine Gleichbehandlung auf dem Arbeitsmarkt. Die einen stellen keine Frauen ein, die anderen keine Ostdeutschen, die nächsten keine Ü40 usw. Ich will das Thema dadurch nicht in eine andere Richtung lenken, denn es ist ein Thema. Aber unsere Generation hat es schon aufgrund des Alters schwer einen Job zu finden, bei aufgrund der Erfahrung meist besserer Qualifikation als die Kids. Also nicht nur Yilmaz hat es schwer.
Wem vermietest du die Wohnung, wenn du eine zu vermieten hättest und warum?
Ich hatte zugegebenermassen etwas polemisiert. Von daher unterstelle ich dir nicht, dass du das so siehst.
Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage, Muslime werden in Deutschland diskriminiert, für zunächst mal pauschal und in dieser Form auch unbelegt. Entspricht auch überhaupt nicht meiner Alltags-Wahrnehmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Ausgrenzung, oder nennen wir es mal Abgrenzung zu meiner Jugendzeit in den 80er und 90ern wesentlich ausgeprägter war. Radikal-religiöse Tendenzen haben sich da aber nicht entwickelt, zumindest weiss ich davon nichts.
Mir scheint das ganze eher eine Art Modetrend zu sein, ums mal lapidar zu formulieren. In den 60er und 70er Jahren während des bipolaren kalten Kriegs hat man sich eben mit der RAF solidarisiert. Auch mit anderen radikalen Unabhängigkeitsbewegungen wie der IRA und der PLO. Heute sinds nicht mehr die rebellischen Studenten, sondern die Muslime (selbstredend nicht die Mehrheit), die sich gegen das "System" auflehnen, natürlich entsprechend radikal.Hinterfragt wird da erstmal nichts, Hauptsache dagegen, Hauptsache öffentlichkeitswirksam. Die Gegenbewegung zur Rettung des Abendlands in Form von Geert Wilders, Pro-Bewegung, Identitären (um nur einige zu nennen) und anderen Schreihälsen lässt da nicht lange auf sich warten. Und schon haben wir einen allgegenwärtigen "Kampf der Kulturen" in Europa, aus dessen Mitte ein paar Geisteskranke entspringen, die mittels Enthauptungen und absurden YT Videos plötzlich Geopolitik betreiben.
PS: Das gilt zumindest für die aus dem Westen stammenden IS Radikalen, Salafisten und Scharia Anhängern.
davon bin ich ausgegangen
die schlußfolgerung, daß es früher bei mehr ausgrenzung auch keine entwicklung von radikal-religiösen tendenzen gab und deshalb heute diese einflußgröße auszuschliessen ist, halte ich für zu einfach gedacht.
gäbe es im system tatsächlich nur die einflußgröße ausgrenzung, wäre diese schlußfolgerung vielleicht zulässig, aber das daß so einfach funktioniert behauptet ja auch keiner.
aus deiner alltagswahrnehmung (also sozusagen aus der sicht des autochthonen, weißen Bürgers) auf die lebensrealität von muslimen zu schliessen finde ich nicht überzeugend. auch den vergleich mit den 80er finde ich schwierig nachzuvollziehen, weil sich seitdem nicht nur die rahmenbedingungen sondern auch noch di e form der ausgrenzung geändert hat.
war es wahrscheinlich bis in die 80er "nur der fremde" der gastarbeiter, ohne besondere wahrnehmung des islams, hat sich das mit zunehmender integration (z.b. auch dem auftauchen von moscheen) und nicht zuletzt mit dem 11.9 doch deutlich verschoben.
ohne das jetzt vertiefen zu wollen (und selber komplett gelesen zu haben) zum thema islamophobie gibt es mehr als genug arbeiten, wie z.b hier ein tagungsband von 2007
http://library.fes.de/pdf-files/bueros/stuttgart/06069.pdf
oder eine eu-studie
http://fra.europa.eu/sites/default/files/fra_uploads/182-Perceptions_DE.pdf
hmm, plo, raf, ira und salafisten in einem topf als modebewegung? mag ja sein, daß es vielleicht überschneidungen gibt, aber auch das alleine ist als begründung mit sicherheit etwas zu überspitzt...
Deutsche in der Hand von IS Sympathisanten
http://www.fr-online.de/terrorgruppe-islamischer-staat/terror-auf-den-philippinen-islamisten-drohen-mit-ermordung-deutscher-geiseln,28501302,28503776.html
Ich wills mal so sagen... natürlich sind frühere Terroristengruppen inhaltlich nicht mit jetzigen zu vergleichen. Die Überschneidung besteht in der Radikalisierung/Enthemmung durch manipulative Indoktrination und Fanatismus. Die Begeisterung, zu einer konspirativen, weltbewegenden Bewegung zu gehören, usw. Dass die Zielgruppe "Moslems" aktuell betroffen ist, und da gebe ich dir völlig recht, liegt an den geänderten Rahmenbedingungen seit 2001. Meine Wahrnehmung (sorry, aber ich denke, eine Meinung dazu darf ich haben, auch wenn ich selbst kein Moslem bin) ist, dass die Chronologie heissen muss, Islamophobie kam nach der Angst vor Terrorismus. Das rechtfertigt diese zwar nicht, völlig überraschend ist das aber auch nicht, dass ordinäre Menschen sich vor der abstrakten Gefahr eines allgegenwärtigen Anschlags fürchten, ob in Bali im Urlaub, auf dem Weg zur Arbeit in London oder Madrid oder im Büro in New York (und das sind ja lediglich die realisierten Ereignisse). War das Vorgehen früherere Terroristen noch meist "zielorientiert", nimmt man den islamischen Terror als völlig wahllos wahr, der praktisch überall aus dem Nichts auftreten kann. Das produziert eine irrationale, aber durchaus nicht gänzlich unverständliche Angst.
Es fehlt hier einfach an Differenzierung und der Einsicht, dass radikaler Islamismus eben nicht "der Islam" ist. Im Gegenteil, die meisten Opfer von Islamisten sind Moslems.
http://www.fr-online.de/terrorgruppe-islamischer-staat/terror-in-algerien-islamisten-enthaupten-franzoesische-geisel,28501302,28505344.html
Im übrigen bin zutiefst darüber empört, dass sich der Islamische Staat Islamischer Staat nennt. Das geht so aber nicht!
Sollten diese Durchgeknallten mal die Weltherrschaft übernehmen, entleibe ich mich freiwillig selbst.
Du bist einfach zu intolerant! ,-)
Dafür sind wir Umweltundtierschützerfeministinnennazis ja bekannt
http://www.zeit.de/politik/2014-09/is-irak-al-nuaimi-menschenrechte