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ISIS

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Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.
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adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.




Das ist in Teilen korrekt. Dazu muss man auch die Entwicklung der Religionen beachten. Das Christentum begann weitestgehend friedlich, Gewalt wurde eher gegen als von den Christen eingesetzt. Mit der katholischen Kirche änderte sich dies. Der Islam hingegen war von Anfang an gewalttätig und verbreitete sich auch hauptsächlich militärisch.
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Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.




Das ist in Teilen korrekt. Dazu muss man auch die Entwicklung der Religionen beachten. Das Christentum begann weitestgehend friedlich, Gewalt wurde eher gegen als von den Christen eingesetzt. Mit der katholischen Kirche änderte sich dies. Der Islam hingegen war von Anfang an gewalttätig und verbreitete sich auch hauptsächlich militärisch.

Es ist fürwahr ein weites Feld. Der Islam wurde anfangs vorwiegend von einer nomadischen Gesellschaft getragen, das Christentum war seit jeher eine Religion von Sesshaften, besonders was seine spätere Entfaltung in Rom betrifft. Rückschlüsse auf Friedfertigkeit der einen oder der anderen Seite lassen sich daraus allerdings nicht ziehen. Immerhin hatte das Christentum am Anfang seiner Entwicklung in der Tat eine längere, relativ friedfertige Phase, was sich mit der Zeit änderte, je mächtiger es institutionell wurde. Ebenso gab es aber auch unter der Vorherrschaft des Islam, als er etwa in Spanien sich ausbreitete, eine weitgehend friedliche Phase der Koexistenz mit Christen- und Judentum - in Toledo etwa sind es nur ein paar Schritte von der Moschee zur Synagoge und weiter zur Kirche. Woraus zu erkennen ist, dass es durchaus in nuce Differenzen zwischen den Religionen gibt, und zwar von Anfang an, dass in der Folge aber auch die historischen Konstellationen, auf die sie treffen, mit entscheidend sind für die weitere Entwicklung.
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adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.




Das ist in Teilen korrekt. Dazu muss man auch die Entwicklung der Religionen beachten. Das Christentum begann weitestgehend friedlich, Gewalt wurde eher gegen als von den Christen eingesetzt. Mit der katholischen Kirche änderte sich dies. Der Islam hingegen war von Anfang an gewalttätig und verbreitete sich auch hauptsächlich militärisch.

Es ist fürwahr ein weites Feld. Der Islam wurde anfangs vorwiegend von einer nomadischen Gesellschaft getragen, das Christentum war seit jeher eine Religion von Sesshaften, besonders was seine spätere Entfaltung in Rom betrifft. Rückschlüsse auf Friedfertigkeit der einen oder der anderen Seite lassen sich daraus allerdings nicht ziehen. Immerhin hatte das Christentum am Anfang seiner Entwicklung in der Tat eine längere, relativ friedfertige Phase, was sich mit der Zeit änderte, je mächtiger es institutionell wurde. Ebenso gab es aber auch unter der Vorherrschaft des Islam, als er etwa in Spanien sich ausbreitete, eine weitgehend friedliche Phase der Koexistenz mit Christen- und Judentum - in Toledo etwa sind es nur ein paar Schritte von der Moschee zur Synagoge und weiter zur Kirche. Woraus zu erkennen ist, dass es durchaus in nuce Differenzen zwischen den Religionen gibt, und zwar von Anfang an, dass in der Folge aber auch die historischen Konstellationen, auf die sie treffen, mit entscheidend sind für die weitere Entwicklung.




Oh gerade die Besetzung Spaniens durch den Islam war alles andere als friedfertig. Historisch gesehen ist diese weitverbreitete Meinung nicht haltbar. Es gab durchgehend Schlachten und Konflikte. Die Christen und Juden lehnten sich permanent gegen die muslimischen Besatzer auf, da sie nicht, wie irrtümlich verbreitet, in friedlicher Koexistenz lebten, sondern den Stand von Dhimmis hatten. Bürgern zweiter Klasse, mit erheblichen Einschränkungen der Rechte und extra Steuern.

Es gab Massenhinrichtungen an Juden und viele Christen wurden verschleppt und versklavt. Auch finden sich kaum erbaute Moscheen, vielmehr zweckentfremdete Kirchen. Es war Christen verboten beschädigte Krichen zu reparieren oder neue zu bauen. Archäologisch betrachtet war die Besetzung der iberischen Halbinsel alles andere als friedlich und fortschrittlich. Das Land befand sich nahezu über die gesamte Zeit der Besetzung im Krieg.
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Aragorn schrieb:
Morphium schrieb:


....
Und übrigens an alle "die Welt geht unter, wir werden alle sterben usw." Typen: Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit 2006 über 60.000 Menschen ums Leben gekommen, teilweise ähnlich wie bei ISIS enthauptet mit Kettensägen oder Messern. Sind die für uns auch eine Gefahr? Oder eher nicht weil das keine Muslime sind?

Die Panikmacher reiben sich die Hände, Plan scheint perfekt aufzugehen. Und die Waffenindustrie veranstaltet nebenan eine Party.


Ich wusste gar nicht, daß das Mexikanische Drogenkartell die Weltherrschaft anstrebt und die "Nichtgläubigen" zu "Zwangskonsumenten" von Drogen macht. Welche Ideolodie vertritt denn so ein Drogenkartell? Dieser Vergleich ist total absurd.

Mal kurz dazu: Man merkt, dass du absolut überhaupt gar keine Ahnung von den genannten Kartellen in Mexiko sind.
1. Sie streben größtmögliche Macht an, sind international in der Wirtschaft bestens vernetzt und in der Politik in Mexiko sowieso.
Die sind bereits viel viel weiter als der IS. Um Welten weiter. Der IS ist ein Witz gegen diese Kartelle.
2. Die Führer dieser Kartelle werden quasireligiös von der ungebildeten Bevölkerung verehrt. Narco zu werden ist für die noch geiler als Fußballprofi.
Den Kartellchefs werden Lieder gedichtet und vorgetragen, Schreine gebaut, Mausoleen errichtet und dergleichen mehr.
3. Die cleanen Menschen werden systematisch zu Drogenkonsumenten gemacht. Ist jetzt keine Spezialität der Mexikaner, sollte man kennen.
4. Inzwischen sind Drogen nur noch die Basis, um in viel größerem Stil Geld zu machen.

So, jetzt weiter mit dem IS.
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reggaetyp schrieb:
Aragorn schrieb:
Morphium schrieb:


....
Und übrigens an alle "die Welt geht unter, wir werden alle sterben usw." Typen: Im mexikanischen Drogenkrieg sind seit 2006 über 60.000 Menschen ums Leben gekommen, teilweise ähnlich wie bei ISIS enthauptet mit Kettensägen oder Messern. Sind die für uns auch eine Gefahr? Oder eher nicht weil das keine Muslime sind?

Die Panikmacher reiben sich die Hände, Plan scheint perfekt aufzugehen. Und die Waffenindustrie veranstaltet nebenan eine Party.


Ich wusste gar nicht, daß das Mexikanische Drogenkartell die Weltherrschaft anstrebt und die "Nichtgläubigen" zu "Zwangskonsumenten" von Drogen macht. Welche Ideolodie vertritt denn so ein Drogenkartell? Dieser Vergleich ist total absurd.

Mal kurz dazu: Man merkt, dass du absolut überhaupt gar keine Ahnung von den genannten Kartellen in Mexiko sind.
1. Sie streben größtmögliche Macht an, sind international in der Wirtschaft bestens vernetzt und in der Politik in Mexiko sowieso.
Die sind bereits viel viel weiter als der IS. Um Welten weiter. Der IS ist ein Witz gegen diese Kartelle.
2. Die Führer dieser Kartelle werden quasireligiös von der ungebildeten Bevölkerung verehrt. Narco zu werden ist für die noch geiler als Fußballprofi.
Den Kartellchefs werden Lieder gedichtet und vorgetragen, Schreine gebaut, Mausoleen errichtet und dergleichen mehr.
3. Die cleanen Menschen werden systematisch zu Drogenkonsumenten gemacht. Ist jetzt keine Spezialität der Mexikaner, sollte man kennen.
4. Inzwischen sind Drogen nur noch die Basis, um in viel größerem Stil Geld zu machen.

So, jetzt weiter mit dem IS.



Lange nichts mehr von Dir gelesen. ,-) Ich habe zumindest soviel Ahnung davon, dass sich das nicht mit dem IS vergleichen lässt. Mexiko ist ein durch und durch korrupter Staat. Mir geht es hier um religiösen Fanatismus und Fundamentalismus. Oder rufen die Dogenkartelle öffentlich zu Morden auf, außerhalb von Mexiko? Was dort passiert ist zweifellos nicht minder schlimm, aber dennoch nicht vergleichbar. Ich sage nur Genozid!
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Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.




Das ist in Teilen korrekt. Dazu muss man auch die Entwicklung der Religionen beachten. Das Christentum begann weitestgehend friedlich, Gewalt wurde eher gegen als von den Christen eingesetzt. Mit der katholischen Kirche änderte sich dies. Der Islam hingegen war von Anfang an gewalttätig und verbreitete sich auch hauptsächlich militärisch.

Es ist fürwahr ein weites Feld. Der Islam wurde anfangs vorwiegend von einer nomadischen Gesellschaft getragen, das Christentum war seit jeher eine Religion von Sesshaften, besonders was seine spätere Entfaltung in Rom betrifft. Rückschlüsse auf Friedfertigkeit der einen oder der anderen Seite lassen sich daraus allerdings nicht ziehen. Immerhin hatte das Christentum am Anfang seiner Entwicklung in der Tat eine längere, relativ friedfertige Phase, was sich mit der Zeit änderte, je mächtiger es institutionell wurde. Ebenso gab es aber auch unter der Vorherrschaft des Islam, als er etwa in Spanien sich ausbreitete, eine weitgehend friedliche Phase der Koexistenz mit Christen- und Judentum - in Toledo etwa sind es nur ein paar Schritte von der Moschee zur Synagoge und weiter zur Kirche. Woraus zu erkennen ist, dass es durchaus in nuce Differenzen zwischen den Religionen gibt, und zwar von Anfang an, dass in der Folge aber auch die historischen Konstellationen, auf die sie treffen, mit entscheidend sind für die weitere Entwicklung.




Oh gerade die Besetzung Spaniens durch den Islam war alles andere als friedfertig. Historisch gesehen ist diese weitverbreitete Meinung nicht haltbar. Es gab durchgehend Schlachten und Konflikte. Die Christen und Juden lehnten sich permanent gegen die muslimischen Besatzer auf, da sie nicht, wie irrtümlich verbreitet, in friedlicher Koexistenz lebten, sondern den Stand von Dhimmis hatten. Bürgern zweiter Klasse, mit erheblichen Einschränkungen der Rechte und extra Steuern.

Es gab Massenhinrichtungen an Juden und viele Christen wurden verschleppt und versklavt. Auch finden sich kaum erbaute Moscheen, vielmehr zweckentfremdete Kirchen. Es war Christen verboten beschädigte Kirchen zu reparieren oder neue zu bauen. Archäologisch betrachtet war die Besetzung der iberischen Halbinsel alles andere als friedlich und fortschrittlich. Das Land befand sich nahezu über die gesamte Zeit der Besetzung im Krieg.

Konflikte gibt es überall wo Menschen zusammenleben, und natürlich gab es Auseinandersetzungen und Druck. Aber es gab dennoch diese gerade für die damalige Zeit bemerkenswerte Form der Koexistenz auf der Basis von einem gerüttelten Maß an Vernunft und gegenseitigem Partizipieren - der gemeinsam von christlichen, muslimischen und jüdischen Gelehrten erarbeitete Kalender von Cordoba  mag dafür nur ein Beispiel sein. Und à propos Cordoba: dort hielten über längere Zeit Muslime und Christen ihre Andachten am selben Ort. Bis die Muslime die große, wunderbare Moschee bauten, in welche nach ihrem Rückzug die Christen wie reviermarkierende Kater eine Kirche bauten - eine bescheuerte Idee, die immerhin von Karl V auch als solche kritisiert wurde.

Zurück zu meiner These: Religionen sind nicht an sich böse oder gut. Sie können aber in Menschen das Beste wie das Übelste zum Vorschein bringen. Als Institutionen der Macht sind sie gefährlich und können in gewissen historischen Konstellationen verheerend sein. So wie zurzeit diese fundamentalistische Sekte namens IS.
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Wo mer schon bei der Arte Mediathek sind, an der Stelle nochmal (und wurde glaub ich vor ner Weile schonmal verlinkt):

Homs - ein zerstörter Traum
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Sehe eben, daß der Film garnicht mehr abrufbar ist. Doof.  
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Bürgerkrieg in Syrien
Schweizer Scharfschütze

Mal ein Bericht von der anderen Seite. Zwischen Krieg und dem Versuch etwas Normalität zu schaffen.
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FräuleinAdler schrieb:
propain schrieb:
Schaedelharry63 schrieb:

Es bleibt aber dabei, Erdogan hat sich da in eine äußerst prekäre Lage hineingeritten.



Ich bin ja der Meinung das dies von Erdogan gewollt ist, damit er wieder gegen die Kurden im eigenen  Land vorgehen kann.


Hier mal ein Artikel von Michael Brönig, der die Entrüstung gegenüber der Türkei für selbstgerecht und unglaubwürdig einschätzt.

"Endlich wissen wir, wer schlimmer ist als der "Islamische Staat": Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Unerbittlich weigert er sich, den kurdischen Freiheitskämpfern in Kobane zur Seite zu stehen und erweist sich so als zynischer Gehilfe der IS-Barbaren. Anstatt die türkische Grenze für kurdische Kämpfer zu öffnen, lässt er seine Luftwaffe PKK-Stellungen unter Beschuss nehmen. Offensichtlich, so meinte die Bundeskanzlerin, habe Erdogan seine Prioritäten vertauscht."
[/i]

Es lohnt sich, auch den Rest zu lesen. Wer allerdings simple Gut-Böse-Schemata gerne beibehalten möchte, sollte es lieber lassen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/kobane-kritik-an-erdogan-und-tuerkei-ist-ueberzogen-a-997811.html



also grade von dir von simplen gut-/böse-schemas zu lesen amüsiert mich.
und der artikel ist für die füsse.
das erdogans türkei den is sowohl mit waffen alsauch logistisch unterstützt (hat?) dürfte als nachgewiesen gelten.
verschiedene geheimdienste, die kurden, journalisten, babbeln die alle nur scheisse?
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ARD 22:45 Uhr:

Kalifat des Schreckens
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Bigbamboo schrieb:
ARD 22:45 Uhr:

Kalifat des Schreckens


Hat jemand die Sendung gesehen? War mir zu spät.
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Aragorn schrieb:
Bigbamboo schrieb:
ARD 22:45 Uhr:

Kalifat des Schreckens


Hat jemand die Sendung gesehen? War mir zu spät.


Jepp, war sehenswert:

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/kalifat-des-schreckens-bedrohung-durch-den-is-terror-100.html
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Bigbamboo schrieb:
Aragorn schrieb:
Bigbamboo schrieb:
ARD 22:45 Uhr:

Kalifat des Schreckens


Hat jemand die Sendung gesehen? War mir zu spät.


Jepp, war sehenswert:

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/kalifat-des-schreckens-bedrohung-durch-den-is-terror-100.html



Danke! Schaue ich mir zuhause mal an.
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Morphium schrieb:

Weißt du, im 15.Jhd. hatten auch wir Monarchien und lebten strikt, doch wir tun es nicht mehr. Aber diese Golfstaaten tun es bis heute. Warum? Weil die Scheichs von uns mit Waffen versorgt werden, die sie dann wie z.B. in Bahrain, gegen das eigene Volk anwenden falls das Volk mehr Demokratie will.  


Ja aber da überspringst Du mal locker 500 Jahre. Warum haben sich die Königshäuser da so lange gehalten? Was zieht die Moslems so an Diktaturen an? Und wie kommst Du überhaupt auf die Idee, dass diese steinreichen Königshäuser sich ihre Waffen nicht auch woanders kaufen könnten. Die könnten sie sogar selber herstellen ,so viel Geld haben die. Du machst hier das Ei zur Henne.

Morphium schrieb:
Und nein, nicht die Amerikaner haben diese bösen korrupten Könige erfunden, sie verhindern dass diese bösen korrupten Könige von der Landkarte verschwinden. Das ist ein Unterschied.

Es könnte aber auch sein, dass die einfach noch nicht so weit sind was die Demokratie angeht (Die Deutschen waren ja vor 100 Jahren auch noch nicht so weit wie beispielsweise die Franzosen). Was wiederum am Islam liegt oder liegen könnte. Da beißt sich Katze in den Schwanz. Meiner Meinung nach werden die Amis hier zum Buhmann gemacht für etwas, das dem Glauben und den Völkern dort inhärent ist. Und es sind nicht die Königshäuser, es sind in erster Linie die islamistischen Rebellen, die mittelalterliche oder noch ältere Strukturen erhalten wollen.

DA
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Super, damit haben die Nazi-Dumpfbacken, für die das nicht anderes war als das übliche "Ausländer Raus", nur diesmal sogar mit dem Segen der um den Stammtischen herum Versammelten, einen wunderbaren Dienst erwiesen.

Der Aufschrei gegen die Salafisten-Brut sollte eigentlich aus der Mitte und dem aufgeklärten Teil der Gesellschaft kommen. Da fühlt sich aber angeblich niemand bedroht und auch sonst ganz ok, wie unsere abendländischen Werte hinsichtlich Selbstverständnis, Menschenrechte, Gleichberechtigung von (vielleicht mal) 6000 Menschen in Deutschland als Teufelszeug verdammt wird. Aber das Thema scheint mir jetzt durch. Viel Spaß noch...
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adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Frankfurter-Bob schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Die Religionen an und für sich sind nicht so das Problem, jedenfalls gibt es in ihren großen heiligen Büchern wunderbare Passagen - aber halt auch gruselige.

Problematisch ist zweierlei: 1. wenn Religionen, was fast immer der Fall ist, institutionell missbraucht und Gläubige erpresst werden zu Zwecken der Macht, des Reichtums. Und 2., wenn aus welchen Gründen auch immer fundamentalistische Gruppen sich bilden, die sich einzelne Aussagen der in sich meist auf sehr lebendige Weise widersprüchlichen Schriften rauspicken und diese verabsolutieren.

Dann wird es gewalttätig, fanatisch, furchtbar. Dieses Phänomen gibt es beileibe nicht nur beim Islam. Doch offenbar aus spezifischen historischen Gründen scheint der Islam heutzutage auf besonders heftige Weise damit konfrontiert zu sein.


Du machst den Fehler und setzt alle Religionen in ihren Problemen gleich. Beim Christentum triffst du da auch den Nagel auf den Kopf, dass institutioneller Missbrauch da fürchterliches ans Tageslicht fördere. Gerade die katholische Kirche konnte ihren Schäfchen ja, dank der sprachlichen Barrieren und der begrenzten Ausgabe der Bibel, erzählen was sie wollte.

Der Islam hat aber eine ganz andere Struktur. Das liegt vor Allem auch in dessen Entstehung, während der arabischen Expansion. Es war damals üblich, dass die Identität eines Volkes nicht von einer Verfassung, sondern vom Glauben abhing. So haben die Perser und Byzantiner ihr Volk "geeint". Die Araber nutzten dieses Prinzip auch. Da sie aber im ständigen Krieg und Eroberungsfeldzug waren, fiel die Religion eben totalitärer aus.

Interessant wäre da die genaue Entstehungsgeschichte des Islam zu betrachten. Leider gibt die nicht viel her. Muslimische Quellen lassen sich faktisch nicht beweisen, besser gesagt sind wissenschaftlich widerlegt, und ansonsten gibt es viele schlüssige Theorien. Welche nun zutrifft oder ob es ein Mix aus allen war, liegt leider noch im Dunklen.


Natürlich gibt es strukturelle Unterschiede, insbesondere was die historische Genese betrifft. Erst recht etwa, wenn man den Buddhismus hinzunimmt, wo man sich trefflich streiten kann, ob es überhaupt eine Religion ist, zumal er sehr viele unterschiedliche Ausprägungen gefunden hat.

Dennoch kann man, beschränken wir uns ruhig mal auf Christentum und Islam, die beiden von mir oben genannten Punkte: aggressiv-selektive Auslegung der Schrift sowie Instrumentalisierung zum Mittel der Macht sehr wohl in unschöner Übereinstimmung bei beiden Religionen beobachten. Wobei Punkt 1 fundamentalistische Gruppierungen, Punkt 2 hingegen die Institution als solche betrifft.




Das ist in Teilen korrekt. Dazu muss man auch die Entwicklung der Religionen beachten. Das Christentum begann weitestgehend friedlich, Gewalt wurde eher gegen als von den Christen eingesetzt. Mit der katholischen Kirche änderte sich dies. Der Islam hingegen war von Anfang an gewalttätig und verbreitete sich auch hauptsächlich militärisch.

Es ist fürwahr ein weites Feld. Der Islam wurde anfangs vorwiegend von einer nomadischen Gesellschaft getragen, das Christentum war seit jeher eine Religion von Sesshaften, besonders was seine spätere Entfaltung in Rom betrifft. Rückschlüsse auf Friedfertigkeit der einen oder der anderen Seite lassen sich daraus allerdings nicht ziehen. Immerhin hatte das Christentum am Anfang seiner Entwicklung in der Tat eine längere, relativ friedfertige Phase, was sich mit der Zeit änderte, je mächtiger es institutionell wurde. Ebenso gab es aber auch unter der Vorherrschaft des Islam, als er etwa in Spanien sich ausbreitete, eine weitgehend friedliche Phase der Koexistenz mit Christen- und Judentum - in Toledo etwa sind es nur ein paar Schritte von der Moschee zur Synagoge und weiter zur Kirche. Woraus zu erkennen ist, dass es durchaus in nuce Differenzen zwischen den Religionen gibt, und zwar von Anfang an, dass in der Folge aber auch die historischen Konstellationen, auf die sie treffen, mit entscheidend sind für die weitere Entwicklung.




Oh gerade die Besetzung Spaniens durch den Islam war alles andere als friedfertig. Historisch gesehen ist diese weitverbreitete Meinung nicht haltbar. Es gab durchgehend Schlachten und Konflikte. Die Christen und Juden lehnten sich permanent gegen die muslimischen Besatzer auf, da sie nicht, wie irrtümlich verbreitet, in friedlicher Koexistenz lebten, sondern den Stand von Dhimmis hatten. Bürgern zweiter Klasse, mit erheblichen Einschränkungen der Rechte und extra Steuern.

Es gab Massenhinrichtungen an Juden und viele Christen wurden verschleppt und versklavt. Auch finden sich kaum erbaute Moscheen, vielmehr zweckentfremdete Kirchen. Es war Christen verboten beschädigte Kirchen zu reparieren oder neue zu bauen. Archäologisch betrachtet war die Besetzung der iberischen Halbinsel alles andere als friedlich und fortschrittlich. Das Land befand sich nahezu über die gesamte Zeit der Besetzung im Krieg.

Konflikte gibt es überall wo Menschen zusammenleben, und natürlich gab es Auseinandersetzungen und Druck. Aber es gab dennoch diese gerade für die damalige Zeit bemerkenswerte Form der Koexistenz auf der Basis von einem gerüttelten Maß an Vernunft und gegenseitigem Partizipieren - der gemeinsam von christlichen, muslimischen und jüdischen Gelehrten erarbeitete Kalender von Cordoba  mag dafür nur ein Beispiel sein. Und à propos Cordoba: dort hielten über längere Zeit Muslime und Christen ihre Andachten am selben Ort. Bis die Muslime die große, wunderbare Moschee bauten, in welche nach ihrem Rückzug die Christen wie reviermarkierende Kater eine Kirche bauten - eine bescheuerte Idee, die immerhin von Karl V auch als solche kritisiert wurde.

Zurück zu meiner These: Religionen sind nicht an sich böse oder gut. Sie können aber in Menschen das Beste wie das Übelste zum Vorschein bringen. Als Institutionen der Macht sind sie gefährlich und können in gewissen historischen Konstellationen verheerend sein. So wie zurzeit diese fundamentalistische Sekte namens IS.



Cordoba mag gemäßigter gewesen sein. Diese bösen Christen, haben dort übrigens nur eine Moschee in eine Kirche umgewandelt, die auf den Ruinen einer alten Kirche stand, die während der Besetzung zerstört wurde.
Du vergleichst allerdings schon wieder beide Religionen. Die institutionelle Nutzung der Religion zum Ausüben von Macht ist durchaus ein christliches Problem. Aber die Taten, mit denen sich die IS brüstet, gehen direkt auf Koran, Hadithen und Sunna zurück. Man kämpft hier nicht gegen Institutionen, sondern gegen eine Ideologie. Viele Muslime bekommen das von Kindesbeinen an eingetrichtert.
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Andy schrieb:
Super, damit haben die Nazi-Dumpfbacken, für die das nicht anderes war als das übliche "Ausländer Raus", nur diesmal sogar mit dem Segen der um den Stammtischen herum Versammelten, einen wunderbaren Dienst erwiesen.

Der Aufschrei gegen die Salafisten-Brut sollte eigentlich aus der Mitte und dem aufgeklärten Teil der Gesellschaft kommen. Da fühlt sich aber angeblich niemand bedroht und auch sonst ganz ok, wie unsere abendländischen Werte hinsichtlich Selbstverständnis, Menschenrechte, Gleichberechtigung von (vielleicht mal) 6000 Menschen in Deutschland als Teufelszeug verdammt wird. Aber das Thema scheint mir jetzt durch. Viel Spaß noch...


Das ist doch genau der Punkt!


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