Ich bewundere ja immer die Taktikexperten hier und der ein oder andere mag davon tatsächlich etwas verstehen, aber ganz ehrlich, WA: Wenn hier jeder besser wüsste, wie die taktische Aufstellung aussehen muss, wäre das schon arg seltsam. Ich kann aber sehr wohl sehen, dass offensiv bei unserem Team schon längere Zeit nicht viel geht. Die ersten Spiele dieser Saison würde ich da sogar ausnehmen. Aber insgesamt ist das seit der Rückrunde zu wenig. Da konnte man es teils auf die Verletzungen zurückführen, aber jetzt nicht mehr. Man sieht ja in Ansätzen auch, dass durchaus mehr möglich wäre. Ich traue mir nun nicht zu, genau zu analysieren, an was es liegt. Ich sehe aber massig Langholz, was ich als total überholt ansehe und eklatante Probleme im Aufbau. Wir sind nahezu darauf angewiesen, hinten zu null zu spielen, was nicht immer gelingen kann. Dass dies nicht gerade schöner Fußball ist, muss man auch nicht betonen. Also Kritik ist durchaus berechtigt, wenngleich ich Kovac als "Trainer-Arbeiter" und Typ sehr schätze. Ich wünsche ihm, dass er Leben ins Offensivspiel bekommt!
Die Neuzugänge De Guzman und Boateng sprechen ja eindeutig dafür, dass man mehr spielerische Akzente setzen möchte. Ob diese Spieler für das Balleroberungs- und Umschaltspiel, das Kovac im Prinzip spielen will (oder?), zusammen auf dem Platz stehen sollten, bezweifle ich etwas.
Ich hoffe immernoch auf einen fitten Stendera. Dann kann De Guzman diesen ab und an entlasten und gut ist. Dass Stendera dazu auch erstmal einige Einsätze bräuchte, ist auch klar. Aber von ihm erhoffe ich mir Ballsicherheit und Struktur im Spiel. Das fehlt aktuell häufig.
Deine Einschätzungen und die Kritik teile ich vollkommen. So vorgebracht ist es aber auch etwas, womit man etwas anfangen kann. Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was? Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Ich bewundere ja immer die Taktikexperten hier und der ein oder andere mag davon tatsächlich etwas verstehen, aber ganz ehrlich, WA: Wenn hier jeder besser wüsste, wie die taktische Aufstellung aussehen muss, wäre das schon arg seltsam. Ich kann aber sehr wohl sehen, dass offensiv bei unserem Team schon längere Zeit nicht viel geht. Die ersten Spiele dieser Saison würde ich da sogar ausnehmen. Aber insgesamt ist das seit der Rückrunde zu wenig. Da konnte man es teils auf die Verletzungen zurückführen, aber jetzt nicht mehr. Man sieht ja in Ansätzen auch, dass durchaus mehr möglich wäre. Ich traue mir nun nicht zu, genau zu analysieren, an was es liegt. Ich sehe aber massig Langholz, was ich als total überholt ansehe und eklatante Probleme im Aufbau. Wir sind nahezu darauf angewiesen, hinten zu null zu spielen, was nicht immer gelingen kann. Dass dies nicht gerade schöner Fußball ist, muss man auch nicht betonen. Also Kritik ist durchaus berechtigt, wenngleich ich Kovac als "Trainer-Arbeiter" und Typ sehr schätze. Ich wünsche ihm, dass er Leben ins Offensivspiel bekommt!
Die Neuzugänge De Guzman und Boateng sprechen ja eindeutig dafür, dass man mehr spielerische Akzente setzen möchte. Ob diese Spieler für das Balleroberungs- und Umschaltspiel, das Kovac im Prinzip spielen will (oder?), zusammen auf dem Platz stehen sollten, bezweifle ich etwas.
Ich hoffe immernoch auf einen fitten Stendera. Dann kann De Guzman diesen ab und an entlasten und gut ist. Dass Stendera dazu auch erstmal einige Einsätze bräuchte, ist auch klar. Aber von ihm erhoffe ich mir Ballsicherheit und Struktur im Spiel. Das fehlt aktuell häufig.
Deine Einschätzungen und die Kritik teile ich vollkommen. So vorgebracht ist es aber auch etwas, womit man etwas anfangen kann. Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was? Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Zumal die Taktik an sich zuvor in Freiburg, Gladbach und Köln grundsätzlich aufgegangen ist. Dass daraus ein teilweise unansehnliches Gekicke geworden ist, lag am schlampigen Passspiel und einer sonderbaren Hemmung in der Vorwärtsbewegung.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Deine Einschätzungen und die Kritik teile ich vollkommen. So vorgebracht ist es aber auch etwas, womit man etwas anfangen kann. Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was? Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Zumal die Taktik an sich zuvor in Freiburg, Gladbach und Köln grundsätzlich aufgegangen ist. Dass daraus ein teilweise unansehnliches Gekicke geworden ist, lag am schlampigen Passspiel und einer sonderbaren Hemmung in der Vorwärtsbewegung.
Die grundsätzliche Taktik in Leipzig war sicherlich in Ordnung, wobei man fragen muss, ob Kovac den Spielern nicht zu viel Beton im Kopf mit auf den Weg gegeben hat. Vielleicht in der Lage von Leipzig etwas too much.
Die Taktik in Heimspielen war bisher stark verbesserungswürdig und speziell gegen Augsburg untauglich. Hoffe, das lernt er.
Die grundsätzliche Taktik in Leipzig war sicherlich in Ordnung, wobei man fragen muss, ob Kovac den Spielern nicht zu viel Beton im Kopf mit auf den Weg gegeben hat. Vielleicht in der Lage von Leipzig etwas too much.
Die Taktik in Heimspielen war bisher stark verbesserungswürdig und speziell gegen Augsburg untauglich. Hoffe, das lernt er.
Deine Einschätzungen und die Kritik teile ich vollkommen. So vorgebracht ist es aber auch etwas, womit man etwas anfangen kann. Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was? Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Sehr starke Analyse, der ich zustimme; mit Ausnahme:
- Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein.
- Kann er sich daraus befreien? Ich bin da unentschieden. Dagegen spricht: Er redet sehr oft davon, was alles bei der Eintracht nicht geht. Das ist Selbstlimitation. Er redet das Leipzigspiel schön. Er setzt im Zweifel auf Fehlervermeider statt auf fußballerische Qualität. Er sieht nicht, dass wenn alle zusammen Tore verhindern müssen, auch bei jedem Spieler die Frage sein muss, welchen Beitragen zum Tore schießen einbringt. Dafür spricht: Dass er vieles Richtige sagt. Dass er die richtigen Vorbilder hat. Dass er Ambitionen hat. Dass er lernwillig ist.
Lieber uaa, kein Problem, wenn die "vom Grundsatz her OK" zu wenig ist. Dann gehen wir die Sache mal konkreter an.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts. Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird. Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Sehr starke Analyse, der ich zustimme; mit Ausnahme:
- Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein.
- Kann er sich daraus befreien? Ich bin da unentschieden. Dagegen spricht: Er redet sehr oft davon, was alles bei der Eintracht nicht geht. Das ist Selbstlimitation. Er redet das Leipzigspiel schön. Er setzt im Zweifel auf Fehlervermeider statt auf fußballerische Qualität. Er sieht nicht, dass wenn alle zusammen Tore verhindern müssen, auch bei jedem Spieler die Frage sein muss, welchen Beitragen zum Tore schießen einbringt. Dafür spricht: Dass er vieles Richtige sagt. Dass er die richtigen Vorbilder hat. Dass er Ambitionen hat. Dass er lernwillig ist.
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Das macht er aber schon seit er den Trainerjob übernommen hat. Wann fängt er an und feilt an der Offensive?
Zur Zeit erinnern mich die Spiele zu sehr an Veh. Der hat auch oft erst versucht die Null zu halten und als die nicht mehr stand, alles hineingeworfen, was man als Stürmer bezeichnen konnte.
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben:
"Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein."
Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Das macht er aber schon seit er den Trainerjob übernommen hat. Wann fängt er an und feilt an der Offensive?
Zur Zeit erinnern mich die Spiele zu sehr an Veh. Der hat auch oft erst versucht die Null zu halten und als die nicht mehr stand, alles hineingeworfen, was man als Stürmer bezeichnen konnte.
Du darfst nicht vergessen, dass es in den Sommerpausen unter Kovac zwei große personelle Umbrüche gab. Und wie gesagt, viele der jetzigen Stammspieler waren Anfang der diesjährigen Sommervorbereitung noch nicht da, sondern kamen erst Ende Juli bzw. irgendwann im August dazu. 6 Bundesligaspiele sind jetzt nicht unendlich viel.
Im Vergleich zur letzten Veh-Zeit ist das glorreicher Fußball. Bei Veh hat zum Schluß gar nichts mehr funktioniert. Selbst als wir versucht haben defensiv zu stehen, hatten die Gegner weitaus mehr Chancen als jetzt, und nach vorne ging gar nichts mehr.
@JohanCruyff: Ja, bin da eigentlich komplett bei Dir. In der Personalauswahl sollte Kovac mutiger/offensiver sein. Andererseits sehe ich die großen Alternativen, die sich aufdrängen und trotzdem nie spielen, auch wieder nicht oder wer sollte das sein, wenn zu Stendera geschrieben wurde, er zieht im Training noch zurück?
Die Taktikfrage hat Kovac ja z.B. nach Augsburg selbst kritisch angemerkt. Kovac ist sicher nicht unfehlbar und ich denke, das ist ein weiterer Pluspunkt, dass er das auch selbst so sieht. Bei Veh hatte man doch immer den Eindruck, durch seine 25jährige Erfahrung, wüsste er sowieso alles am besten, selbst in der größten Krisenzeit. Schuld waren immer die Verletzten, die Schiris oder sonstige Dinge, auf die Veh keinen Einfluß hatte.
Ich glaube, Kovac hofft einfach, dass etwa de Guzman durch einige Einsätze zu alter Klasse zurückfindet. Zumindest solange er den Eindruck hat, dass Stendera noch Zeit braucht und Fabian & Mascarell ausfallen. Auch Boateng kann sich hoffentlich noch steigern. Aber grundsätzlich kommt es mir zu kurz, dass im Prinzip die halbe Erfolgsmannschaft aus der letzten Hinrunde aus diversen Gründen nicht zur Verfügung steht (Vallejo, Oczipka, Mascarell, Fabian, Meier) und eben die Ersatzleute entweder ebenso verletzt sind oder noch nicht in Form (Fernandes, de Guzman, Boateng) bzw. noch Anpassungszeit brauchen (Falette, Willems, Haller).
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben:
"Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein."
Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Lieber uaa, kein Problem, wenn die "vom Grundsatz her OK" zu wenig ist. Dann gehen wir die Sache mal konkreter an.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts. Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird. Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Mir ist das zu negativ. Die Bilanz von Kovac finde ich z.B. nicht mies. 61 Punkte in 49 Spielen, macht im Schnitt pro Saison 42 Punkte. Das ist angesichts der Ausgangslage in Ordnung. Er hat hier eine unfitte Truppe von Veh übernommen, die komplett in der Formkrise war. Dann musste er mit Peanuts und wenig Zeit eine bundesligataugliche Truppe formen. Das hat 19 Spieltage super funktioniert. Die Ergebnisse anschließend in der Rückrunde waren schwach, aber erklärbar und haben in gewisser Weise die Überperformance in der ersten Halbserie wieder ausgeglichen.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben:
"Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein."
Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt.
Lieber uaa, kein Problem, wenn die "vom Grundsatz her OK" zu wenig ist. Dann gehen wir die Sache mal konkreter an.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts. Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird. Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Lieber uaa, kein Problem, wenn die "vom Grundsatz her OK" zu wenig ist. Dann gehen wir die Sache mal konkreter an.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts. Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird. Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ich sagte ja, dass es kein Käse ist, was du geschrieben hast. Man muss nur berücksichtigen, dass es dann, wenn man höher steht, zu einem offenen Schlagabtausch kommt, wie in Halbzeit 2 auch geschehen. Hättest du das gegen Leipzig von Anfang an riskiert?
Ganz abgesehen davon, dass die Konzentration bei Leipzig angesichts der 2:0-Führung und Werners Auswechslung schon vorübergehend stark nachließ.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Du kennst doch das Forum und seine Mitglieder. Das Echo wäre sicherlich interessant gewesen.
Wie das Forum reagiert, zeigt sich doch schon an dem Wort saisonübergreifend. Als Gegenargument kommt dann immer, dass wir eine ganz andere Mannschaft haben und die noch nicht eingespielt sein kann. Ist das wirklich das richtige Gegenargument? Letzte Saison hatten wir auch einen Umbruch und es fing ganz anders an. Ich sehe den Grund eigentlich darin, dass wir den gleichen Trainer haben und der durchaus noch die Ergebnisse der Rückrunde im Kopf hat.
Als er den Job übernommen hat, traute ihm kaum jemand etwas zu, da er keine BL-Erfahrung hat. Er hat uns vor dem Abstieg bewahrt und das war schon ein Erfolgserlebnis für ihn und hatte natürlich auch Einfluss auf die neue Saison.
Jetzt wurde vor der Saison kräftig investiert, aber bei der Mannschaft ist keine Weiterentwicklung festzustellen. Ich hatte eigentlich mehr erwartet und dabei geht es mir nicht um Punkte.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ergänzung: Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ich sagte ja, dass es kein Käse ist, was du geschrieben hast. Man muss nur berücksichtigen, dass es dann, wenn man höher steht, zu einem offenen Schlagabtausch kommt, wie in Halbzeit 2 auch geschehen. Hättest du das gegen Leipzig von Anfang an riskiert?
Ganz abgesehen davon, dass die Konzentration bei Leipzig angesichts der 2:0-Führung und Werners Auswechslung schon vorübergehend stark nachließ.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK. Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben? Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere? Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können? Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger. Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig. In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet. Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Du kennst doch das Forum und seine Mitglieder. Das Echo wäre sicherlich interessant gewesen.
Wie das Forum reagiert, zeigt sich doch schon an dem Wort saisonübergreifend. Als Gegenargument kommt dann immer, dass wir eine ganz andere Mannschaft haben und die noch nicht eingespielt sein kann. Ist das wirklich das richtige Gegenargument? Letzte Saison hatten wir auch einen Umbruch und es fing ganz anders an. Ich sehe den Grund eigentlich darin, dass wir den gleichen Trainer haben und der durchaus noch die Ergebnisse der Rückrunde im Kopf hat.
Als er den Job übernommen hat, traute ihm kaum jemand etwas zu, da er keine BL-Erfahrung hat. Er hat uns vor dem Abstieg bewahrt und das war schon ein Erfolgserlebnis für ihn und hatte natürlich auch Einfluss auf die neue Saison.
Jetzt wurde vor der Saison kräftig investiert, aber bei der Mannschaft ist keine Weiterentwicklung festzustellen. Ich hatte eigentlich mehr erwartet und dabei geht es mir nicht um Punkte.
Jetzt wurde vor der Saison kräftig investiert, aber bei der Mannschaft ist keine Weiterentwicklung festzustellen. Ich hatte eigentlich mehr erwartet und dabei geht es mir nicht um Punkte.
Ja, so geht es mir durchaus auch. Meine Enttäuschung mache ich halt zuerst mal an den Spielern fest.
Beispiel Falette: gut, er hatte diesen folgenschweren Fehler gegen Augsburg. Aber dass er jetzt in ähnlicher Situation den Ball einfach ins Aus schiebt, ist schon etwas erstaunlich. Das kann doch mal passieren? Aber auch gegen Wolfsburg leitet er das entscheidende Gegentor ein.
Beispiel De Guzman: er ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch langsam. Dabei weiß er wohl mit dem Ball umzugehen. Angekommen in der Mannschaft ist er noch nicht, ein Spiel lenken, leiten oder an sich reißen sieht anders aus.
Beispiel Haller: bei ihm war ich schon vor der Saison skeptisch. Deshalb ist seine Leistung keine Enttäuschung. Aber er muss sich erst an das Tempo der BL gewöhnen und damit meine ich die Handlungsschnelligkeit vor dem Tor. Eine Verstärkung ist er bis jetzt jedenfalls nicht.
Beispiel Willems: zwei, drei gute Aktionen, das wars dann. Kinder, der ist holländischer Nationalspieler!
Beispiel Gaci: konnte bislang trotz großen Eifers nicht das halten, was er im Pokalfinale versprochen hat. Dabei sind seine Aktionen vielversprechend und durchdacht - leider fehlt ihnen die Präzision, sodass sie immer wieder verpuffen. Witzig, dass er ausgewechselt wurde, als er es endlich begriffen zu haben schien. K.A., was sich Kovac dabei gedacht hat.
Die Neuzugänge De Guzman und Boateng sprechen ja eindeutig dafür, dass man mehr spielerische Akzente setzen möchte. Ob diese Spieler für das Balleroberungs- und Umschaltspiel, das Kovac im Prinzip spielen will (oder?), zusammen auf dem Platz stehen sollten, bezweifle ich etwas.
Ich hoffe immernoch auf einen fitten Stendera. Dann kann De Guzman diesen ab und an entlasten und gut ist. Dass Stendera dazu auch erstmal einige Einsätze bräuchte, ist auch klar. Aber von ihm erhoffe ich mir Ballsicherheit und Struktur im Spiel. Das fehlt aktuell häufig.
Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was?
Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Die Neuzugänge De Guzman und Boateng sprechen ja eindeutig dafür, dass man mehr spielerische Akzente setzen möchte. Ob diese Spieler für das Balleroberungs- und Umschaltspiel, das Kovac im Prinzip spielen will (oder?), zusammen auf dem Platz stehen sollten, bezweifle ich etwas.
Ich hoffe immernoch auf einen fitten Stendera. Dann kann De Guzman diesen ab und an entlasten und gut ist. Dass Stendera dazu auch erstmal einige Einsätze bräuchte, ist auch klar. Aber von ihm erhoffe ich mir Ballsicherheit und Struktur im Spiel. Das fehlt aktuell häufig.
Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was?
Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Zumal die Taktik an sich zuvor in Freiburg, Gladbach und Köln grundsätzlich aufgegangen ist. Dass daraus ein teilweise unansehnliches Gekicke geworden ist, lag am schlampigen Passspiel und einer sonderbaren Hemmung in der Vorwärtsbewegung.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was?
Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Zumal die Taktik an sich zuvor in Freiburg, Gladbach und Köln grundsätzlich aufgegangen ist. Dass daraus ein teilweise unansehnliches Gekicke geworden ist, lag am schlampigen Passspiel und einer sonderbaren Hemmung in der Vorwärtsbewegung.
Die Taktik in Heimspielen war bisher stark verbesserungswürdig und speziell gegen Augsburg untauglich. Hoffe, das lernt er.
nach dem Augsburg Spiel war er zumindest selbstkritisch.
Die Taktik in Heimspielen war bisher stark verbesserungswürdig und speziell gegen Augsburg untauglich. Hoffe, das lernt er.
nach dem Augsburg Spiel war er zumindest selbstkritisch.
Ich wende mich nur gegen solche Pauschal- und nicht nachvollziehbaren, weil undifferenziert vorgebrachten Vorhalte wie "total vercoacht" etc. Was soll man davon halten? Will derjenige, der so etwas vorbringt, etwa sagen, man hätte Pressing spielen sollen in Leipzig, oder offensiv, oder mit Libero, oder was?
Dass das Umschaltspiel aus einer an und für sich stabilen Defensive total krankt ist ja auch mein Hauptkritikpunkt. Daran muss sich dringend etwas ändern. Wenn jemand allerdings behauptet, das läge an einer falschen "Taktik", muss er das schon begründen. Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK und nachvollziehbar.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Sehr starke Analyse, der ich zustimme; mit Ausnahme:
- Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein.
- Kann er sich daraus befreien? Ich bin da unentschieden.
Dagegen spricht:
Er redet sehr oft davon, was alles bei der Eintracht nicht geht. Das ist Selbstlimitation.
Er redet das Leipzigspiel schön.
Er setzt im Zweifel auf Fehlervermeider statt auf fußballerische Qualität.
Er sieht nicht, dass wenn alle zusammen Tore verhindern müssen, auch bei jedem Spieler die Frage sein muss, welchen Beitragen zum Tore schießen einbringt.
Dafür spricht:
Dass er vieles Richtige sagt.
Dass er die richtigen Vorbilder hat.
Dass er Ambitionen hat.
Dass er lernwillig ist.
Danke
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts.
Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird.
Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Was nützt mir das, wenn du mir ständig widersprichst?
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Sehr starke Analyse, der ich zustimme; mit Ausnahme:
- Kovac ist ein sehr guter Trainer, aber er limitiert sich selbst. Mir fällt da Denkgefängnis, genauer: "defensives Denkgefängnis" ein.
- Kann er sich daraus befreien? Ich bin da unentschieden.
Dagegen spricht:
Er redet sehr oft davon, was alles bei der Eintracht nicht geht. Das ist Selbstlimitation.
Er redet das Leipzigspiel schön.
Er setzt im Zweifel auf Fehlervermeider statt auf fußballerische Qualität.
Er sieht nicht, dass wenn alle zusammen Tore verhindern müssen, auch bei jedem Spieler die Frage sein muss, welchen Beitragen zum Tore schießen einbringt.
Dafür spricht:
Dass er vieles Richtige sagt.
Dass er die richtigen Vorbilder hat.
Dass er Ambitionen hat.
Dass er lernwillig ist.
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Das macht er aber schon seit er den Trainerjob übernommen hat. Wann fängt er an und feilt an der Offensive?
Zur Zeit erinnern mich die Spiele zu sehr an Veh. Der hat auch oft erst versucht die Null zu halten und als die nicht mehr stand, alles hineingeworfen, was man als Stürmer bezeichnen konnte.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben: Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Danke
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Das macht er aber schon seit er den Trainerjob übernommen hat. Wann fängt er an und feilt an der Offensive?
Zur Zeit erinnern mich die Spiele zu sehr an Veh. Der hat auch oft erst versucht die Null zu halten und als die nicht mehr stand, alles hineingeworfen, was man als Stürmer bezeichnen konnte.
Im Vergleich zur letzten Veh-Zeit ist das glorreicher Fußball. Bei Veh hat zum Schluß gar nichts mehr funktioniert. Selbst als wir versucht haben defensiv zu stehen, hatten die Gegner weitaus mehr Chancen als jetzt, und nach vorne ging gar nichts mehr.
@JohanCruyff: Ja, bin da eigentlich komplett bei Dir. In der Personalauswahl sollte Kovac mutiger/offensiver sein. Andererseits sehe ich die großen Alternativen, die sich aufdrängen und trotzdem nie spielen, auch wieder nicht oder wer sollte das sein, wenn zu Stendera geschrieben wurde, er zieht im Training noch zurück?
Die Taktikfrage hat Kovac ja z.B. nach Augsburg selbst kritisch angemerkt. Kovac ist sicher nicht unfehlbar und ich denke, das ist ein weiterer Pluspunkt, dass er das auch selbst so sieht. Bei Veh hatte man doch immer den Eindruck, durch seine 25jährige Erfahrung, wüsste er sowieso alles am besten, selbst in der größten Krisenzeit. Schuld waren immer die Verletzten, die Schiris oder sonstige Dinge, auf die Veh keinen Einfluß hatte.
Ich glaube, Kovac hofft einfach, dass etwa de Guzman durch einige Einsätze zu alter Klasse zurückfindet. Zumindest solange er den Eindruck hat, dass Stendera noch Zeit braucht und Fabian & Mascarell ausfallen. Auch Boateng kann sich hoffentlich noch steigern. Aber grundsätzlich kommt es mir zu kurz, dass im Prinzip die halbe Erfolgsmannschaft aus der letzten Hinrunde aus diversen Gründen nicht zur Verfügung steht (Vallejo, Oczipka, Mascarell, Fabian, Meier) und eben die Ersatzleute entweder ebenso verletzt sind oder noch nicht in Form (Fernandes, de Guzman, Boateng) bzw. noch Anpassungszeit brauchen (Falette, Willems, Haller).
Der Start jetzt war auch wieder ok, sicher kein Glanzstück, aber die Spiele in Freiburg oder Gladbach waren sehr gut und die Gegner hätten sich auch über 3-4 Gegentore nicht groß beschweren dürfen, auch Wolfsburg und Köln war über weite Strecke ordentlich. Leipzig war immerhin eine Halbzeit ok, das Augsburg-Spiel wurde mir im zweiten Durchgang etwas zu gut gemacht im Nachhinein, aber wenn Hradecky einen guten Tag hat, endet das Spiel zumindest Unentschieden.
Man muss doch bei aller berechtigter Kritik an Kovac bescheinigen, dass er endlich mal das Team in einen konkurrenzfähigen Fitnesszustand versetzt hat und auch das Defensivverhalten endlich nach zeitgemäßem Fußball aussieht. Investieren durfte er erst jetzt, was auch dringend nötig war, und da finde ich 6 Spieltage für ein Fazit verfrüht. Zumal mit Mascarell & Fabian eben extrem wichtige Spieler verletzt fehlen und viele Neue (Boateng, Falette, Willems, Salcedo) erst spät dazu kamen.
Ich bin komplett bei euch, wenn es um Kritik am Offensivspiel geht und an Taktikfragen, die in dem Zusammenhang stehen. Auch manche Personalentscheidung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wobei es da auch schon wesentlich schlimmere Trainer gab. Immerhin traut er sich, Fehler auch mal frühzeitig zu korrigieren und wechselt nicht erst in der letzten Viertelstunde. Grundsätzlich scheint er mir, im Zweifelsfall eher die Sicherheits-/Defensivvariante zu bevorzugen. Hier würde ich mir mehr Mut wünschen. Wir sehen eigentlich fast immer gut aus, wenn wir richtig aggressives Pressing gespielt haben. Dann ist auch der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so weit.
Was mir zu denken gibt, ist die teilweise unterirdische Passquote. Selbst einfache 10m-Pässe kommen bei uns häufig unpräzise. Wobei es auch immer wieder Passagen und Spiele gibt, wo es ganz ordentlich klappt. Ein Spieler wie Stendera würde unserem Spiel sehr gut tun. Allerdings hat uaa ja selbst erst kürzlich geschrieben, dass er sich im Training noch zurückhält und zurückzieht (hat sich das inzwischen gebessert?). Wenn wir mit einer 5er-Kette spielen, brauchen wir dann unbedingt den rein destruktiven Fernandes davor und den auch nicht bedingungslos offensiven de Guzman (von dem ich bisher ziemlich enttäuscht bin)?
Ich sehe diese Kritikpunkte allerdings (noch) nicht als so gravierend an, dass ich Kovac grundsätzlich in Frage stellen würde. Es sind meiner Meinung nach nur 2-3 taktische Punkte bzw. 1-2 Personalstellschrauben, an denen gedreht werden sollte und vielleicht eine etwas andere Trainingsgewichtung. Kovac hat ja selbst nach Augsburg Fehler eingeräumt. Und auf mich wirkt er schon reflektierend genug, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber die grundsätzliche Herangehensweise, zuerst die Defensive zu festigen (trainingstechnisch) und dann erst an der Offensive zu feilen, ist ja nicht seine alleinige Ansicht und für mich auch richtig.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben: Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Das sehe ich auch so.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts.
Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird.
Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Eben. Sag ich ja. Wieder einmal sind wir ganz dicht beieinander. Ich habe ja geschrieben: Die Frage ist: Kann er das überwinden. Wir als Eintracht müssen alles daran setzen, dass er es tun kann. Dass er bei uns zu dem Trainer wird, der er werden kann und will. Alle Anlagen dazu hat er. Ablösen möchte ich ihn auf keinen Fall. Ich möchte, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt.
p.s.: Die Punkt- und Torausbeute ist bescheiden. Aber zumindest die Punktausbeute spiegelt meiner Ansicht nach überhaupt nicht die Leistung wider. Ich bin zum Beispiel einer der wenigen, die die Rückrunde fußballerisch für eine Weiterentwicklung gehalten haben. Meiner Ansicht nach hatten wir viel mehr klare Torchancen als in der Vorrunde, hatten mehr von den Spielen - nur haben wir in der Vorrunde aus dem Nichts Tore erzielt. Wie stark wir eigentlich in der Rückrunde waren, konnte man dann im Pokalfinale im Vergleich mit einer dt. Spitzenmannschaft sehen. Ich halte es aber für keinen Zufall, dass wir so wenig Tore schießen. Das hat ein bisschen was mit Taktik und ganz viel mit Personalauswahl zu tun.
Das sehe ich auch so.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts.
Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird.
Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Kovacs Taktik fußt - verständlicherweise - auf seinen Erfahrungen mit der Mannschaft. Und die sind, zumindest auswärts: die Räume so eng wie möglich machen, dann kann man sogar gegen Bayern München bestehen. Nichts anderes machte er in Freiburg, nichts anderes in Gladbach, nichts anderes in Köln. Ich saß in Freiburg auf der Tribüne und fragte mich immer wieder, ob man gegen diese Mannschaft ein solches Bollwerk errichten und sich so weit zurückziehen muss.
Kovac weiß es offenbar besser: sieben Punkten aus drei Spielen mit der absolut identischen Grundordnung (sic!). Nun hat es nun das erste Mal nicht geklappt mit dem Punkten. Und das gegen einen Titelmitfavoriten. Wer hätte das gedacht? Und schon ist hier die Rede von falscher Taktik, vercoacht, Fehler und was weiß ich noch alles. Nach den drei vorhergegangenen Spielen hörte man davon nichts.
Schau dir mal die 2. Halbzeit an in Leipzig. Natürlich war das großartig, dass sich die Eintracht mal richtig wehrte und mutig nach vorne spielte. Aber spielte man Leipzig da an die Wand? Mitnichten - die hatten noch mehr klare Torchancen als wir mit unserem Offensivspiel. Sie hätten uns abschießen können. Immerhin ging es noch 1:1 aus.
Und noch etwas: es ist ja nicht so, dass die Mannschaft das Umschaltspiel nicht drauf hätte. Keiner will hier Langhölzer auf Haller sehen. Aber es gibt genügend Spiele, in denen man sich richtig gut aus Umklammerungen befreien und schnell nach vorne spielen konnte. Lediglich an der Konzentration, diese Gegenangriffe vernünftig bis zu Ende zu spielen, haperte es.
Wo wir uns vollkommen einig sind, ist die Kamada-Aufstellung. Dies habe ich hier aber jetzt schon so oft geschrieben, dass ich mich frage, warum du das überhaupt erwähnst. Das hätte ich Kovac nach Ansicht des Freiburgspiels gleich sagen können, dass das nichts wird.
Medo taugt da auch nicht als Vergleich. Wie du schon geschrieben hast, war dessen Aufstellung in Berlin eine ebenso große Überraschung, wurde aber ausgiebigst als Geniestreich gefeiert.
Du überzeugst mich leider auch mit den drei Offensiven, die nur bis zu einem bestimmten Punkt mit zurückgehen sollen, nicht. Denn das war ja de dacto fast so. Haller sowieso, aber auch Boateng fühlte sich nicht bemüßigt, den Gegner bis an den eigenen Strafraum zu verfolgen. Und Kamada fühlte sich zu überhaupt nichts bemüßigt.
Mannschaften mit Spielern wie Forsberg, Sawitzer und Werner muss man als biedere Eintracht einfach die Luft und jeden Zentimeter Raum nehmen - sonst geht man unter. Hat letztes Jahr super geklappt, gegen Schalke, Dortmund, Bayern. Dass das Umschaltspiel und das Spiel nach Balleroberungen furchtbar war, stimmt vollkommen und ist auch mein Hauptkritikpunkt. Das Tiefstehen mit 8 Feldspielern dagegen kann ich nicht als "vercoacht" sehen, weil es dieser Mannschaft schon genug Erfolg eingebracht hat.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Meine Kritik richtet sich in erster Linie nicht an die Taktik von Kovac, die war und ist nicht neu und verstummt sofort nach Auswärtssiegen (diese Saison ja schon zur Genüge erlebt). Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die Performance der Umschaltspieler, die es besser können, aber viel zu schlampig agieren. Zuvorderst De Guzman, der bei schnellen Spielaufbau den Gegner regelmäßig zu Gegenkontern einlädt, aber auch Hasebe und Gacinovic sind weit von ihrer Höchstform und -Konzentrationsfähigkeit entfernt.
Hier muss man zuvorderst Lösungen finden. Finden diese Spieler nicht zu alter Form zurück oder werden entsprechend ersetzt, wirst du mit jeder Taktik der Welt scheitern.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ich sagte ja, dass es kein Käse ist, was du geschrieben hast. Man muss nur berücksichtigen, dass es dann, wenn man höher steht, zu einem offenen Schlagabtausch kommt, wie in Halbzeit 2 auch geschehen.
Hättest du das gegen Leipzig von Anfang an riskiert?
Ganz abgesehen davon, dass die Konzentration bei Leipzig angesichts der 2:0-Führung und Werners Auswechslung schon vorübergehend stark nachließ.
Na ja, bis zu unserem 16er haben wir ihnen jeden Zentimeter Raum überlassen und nicht genommen. Außerdem sollte man im Rückblick auf Gladbach und Köln nicht vergessen, dass wir die Spiele nicht souverän gewonnen haben, sondern auch mit einer gewaltigen Portion Glück.
Nach sechs Spielen haben wir erst 4 Tore geschossen und´davon lediglich eins aus dem Spiel heraus. Das ergibt einen Schnitt von 0,66 Toren pro Spiel. Damit kann man eigentlich nicht gewinnen und es zeigt eindeutig, wo angesetzt werden muss.
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Du kennst doch das Forum und seine Mitglieder. Das Echo wäre sicherlich interessant gewesen.
Wie das Forum reagiert, zeigt sich doch schon an dem Wort saisonübergreifend. Als Gegenargument kommt dann immer, dass wir eine ganz andere Mannschaft haben und die noch nicht eingespielt sein kann. Ist das wirklich das richtige Gegenargument? Letzte Saison hatten wir auch einen Umbruch und es fing ganz anders an. Ich sehe den Grund eigentlich darin, dass wir den gleichen Trainer haben und der durchaus noch die Ergebnisse der Rückrunde im Kopf hat.
Als er den Job übernommen hat, traute ihm kaum jemand etwas zu, da er keine BL-Erfahrung hat. Er hat uns vor dem Abstieg bewahrt und das war schon ein Erfolgserlebnis für ihn und hatte natürlich auch Einfluss auf die neue Saison.
Jetzt wurde vor der Saison kräftig investiert, aber bei der Mannschaft ist keine Weiterentwicklung festzustellen. Ich hatte eigentlich mehr erwartet und dabei geht es mir nicht um Punkte.
Ein De Guzman tut sich aber nunmal schwer, den Ball geordnet nach vorne zu spielen, wenn er von 3 gegenpressenden Leipzigern attackiert wird und vorne nur Haller steht. Und ich weiß, dass De Guzman auch unbedrängt schlecht passen kann.
Es kann doch kein Formproblem sein, wenn die gleichen Spieler im selben Spiel schlecht und gut spielen.
Ich sagte ja, dass es kein Käse ist, was du geschrieben hast. Man muss nur berücksichtigen, dass es dann, wenn man höher steht, zu einem offenen Schlagabtausch kommt, wie in Halbzeit 2 auch geschehen.
Hättest du das gegen Leipzig von Anfang an riskiert?
Ganz abgesehen davon, dass die Konzentration bei Leipzig angesichts der 2:0-Führung und Werners Auswechslung schon vorübergehend stark nachließ.
Mein lieber WA, du weißt, wie sehr ich Dich schätze....aber Dein letzter Satz, mithin Deine Quintessenz, ist so arg verschroben, daß ich darauf erwidern muß. Ungern, weil mich diese Endlosdisskussionen nerven, aber es muß.
Vorausgeschickt sei, daß ich Kovacs Punkte -und Torebilanz für miserabel halte, und er daran selbstverständlich ein gerüttelt Maß Schuld hat.
Denn die Taktik in Leipzig war von der Grundordnung her für mich vollkommen OK.
Hmm, was soll das heißen? DieTaktik war von der Grundordnung her OK......
Sollte ich nicht eine Grundordnung, oder eine Taktik, oder -am allerbesten- beides haben?
Die Taktik von der Grundordnung her in Ordnung....das ist schlichtweg Geschwurbel. Willst Du etwa zwanghaft Kovacs Fehler schönreden?
Ganz sicher sollte man für jedes Spiel eine Grundordnung vorgeben. Auswärtsspiel, Leipzig, also defensiv, bitte gerne, soweit wird jeder folgen. Aber wieviel Defensive ordne ich als Trainer an, wohlwisseend, daß mich Leipzig eh gnadenlos hintenrein drücken wird, wenn ich keine Taktiken dagegen ausbaldowere?
Also Grundordnung plus Taktik...und nicht, die Taktik war von der Grundordnung her in Ordnung.
Wie hätten Taktiken angelegt sein können?
Leipzig ist in diesem Stadium der Saison nicht die Übermannschaft des letzten Jahres, Keita gesperrt, schonmal ein Problem weniger.
Wir kümmern uns also um die beiden stärksten Spieler intensiv. Werner wird gedoppelt (wie früher Robben im Waldstadion), und Forsberg wird am Spielaufbau gehindert, möglicherweise gar manngedeckt. Dann sehen wir mal, was diese Maßnahmen bewirken, inwieweit Leipzigs Spiel und Offensivpower dadurch eingeschränkt wird.
Oder: wir ordnen ganz bewußt an, daß drei unserer Offensivleute die Leipziger vorne anlaufen, aber nur bis kurz in die eigene Hälfte, dann aber keinesfalls weiter mitgehen in die Defensive. Denn wenn sie das tun, wie üblich ausgelöst durch Kovacs Defensivindoktrination, wird es unübersichtlich, vielbeinig, chaotisch, kurzum fehlerhaft und ungeordnet. Wenn also Haller, Rebic und Gacinovic an der Mittellinie stehen bleiben, verbleiben für die Verteidigung ab Strafraum 7 Abwehrspieler (4-3 oder 5-2 oder meinetwegen 7-0). Dann bleibt abzuwarten, wie Leipzig auf unser Angriffstrio reagiert. Lassen sie diese blank stehen? Nee, sicher nicht, vermutlich bekommt jeder eine Bewachung, vielleicht sogar einen vierter Mann zur Absicherung. Somit sind drei bis vier Leipziger gebunden. Dann stehen also unseren 8 Abwehrspielern (incl. Hradecky) 6 bis 7 Leipziger Angreifer gegenüber. Sollte erstmal reichen. Könnte natürlich trotzdem sein, daß sie uns aufgrund ihrer Individualität, Heimstärke, Klasse dominieren und wir uns nur erwehren können mit rausgekloppten Bällen….dann ist es aber mindestens entlastender, wenn nicht gar erfolgreicher, nicht nur den armen, überforderten Haller dort anspielbar zu haben, sondern dazu noch schnelle, unberechenbare Individualisten wie Rebic und Gacinovic. Und wieder schauen, wie sich das entwickelt.
Dazu müßte Gacinovic natürlich erstmal aufgestellt sein. Einen der besten, trotz Gesundheit, nicht in der Startformation zu haben, war ein schwerer taktischer Fehler des Trainers. Solche Dinger macht er gern: wider jedwede Erwartung spielt Medojevic im Endspiel in Berlin; wider jedwede Erwartung spielt nicht Gacinovic, sondern Wolf/Kamada in Leipzig. Gut, in Berlin hatte er Not, in Leipzig nicht. Ein unforced error also. Völlig unnötig.
In der englischen Woche hießen unsere Gegner Köln und Leipzig. Wenn die wegen Europa-Aufgaben rotieren wollen, meinetwegen. Aber warum am fünften und sechsten Spieltag der jungen Saison wir? Ganz im Gegenteil, diese erneut zusammengewürfelte Mannschaft braucht Eingespieltheit und Automatismen, also ganz dringend und augenscheinlich ein mannschaftliches Gerüst, welches erstmal aufgebaut, gefunden werden will. Da fummel ich nicht ohne Notwendigkeit drin rum, sondern lasse es zusammenwachsen. Später in der Saison mag sich der Trainer dann gern wieder an die moderne Rotiererei erinnern, dann kann man in einer gefestigten Mannschaft Spielzeit an Nachrücker vergeben. Das macht Sinn.
Nachdem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung und entsprechend Personal geändert wurde, gab unsere Mannschaft sofort ein sehr viel besseres Bild ab. Spricht für die These der überdefensiven Haltung.
Warum fährt man dort hasenfüßig hin? Daß man in Leipzig verlieren kann, ist doch klar, ist doch beinahe schon einkalkuliert. Warum bestätigt dann Kovac mit seiner Grundordnung und sinnfreiem Personal das Klischee? Warum riskiert er nicht mit dem prima Erstehalbzeitgeist von Gladbach ein ähnliches Düpieren der Leipziger? Man stelle sich vor, das wäre gut gegangen, gar erfolgreich gewesen. Daraus hätte man doch tatsächlich eine veritable Spielidee für auswärts weiterentwickeln können?
Ich mag Kovac sehr, in vielerlei Hinsicht. Je mehr ich aber drüber nachdenke, sind es immer weniger sportliche Gründe, sondern meine Meinung und Hochachtung ihm gegenüber sind eher in seinem Wesen und seinem Auftreten begründet.
Seine Bilanz ist schlicht und ergreifend mies, da verbietet sich ein fortdauerndes Schönreden und Abwartenwollen dann auch mal. Ja, die Erkenntnis ist schmerzlich.
Mir wird hier oft zugesagt, daß Kovac ganz bestimmt aus seinen Fehlern lernt, ganz bestimmt.
Dann also: it’s about time.
Was nützt mir das, wenn du mir ständig widersprichst?
Aha. Und wo war da die Kritik an der Taktik, hatte Kovac da auch "vercoacht" und wenn ja, warum meldete das keiner?
Du kennst doch das Forum und seine Mitglieder. Das Echo wäre sicherlich interessant gewesen.
Wie das Forum reagiert, zeigt sich doch schon an dem Wort saisonübergreifend. Als Gegenargument kommt dann immer, dass wir eine ganz andere Mannschaft haben und die noch nicht eingespielt sein kann. Ist das wirklich das richtige Gegenargument? Letzte Saison hatten wir auch einen Umbruch und es fing ganz anders an. Ich sehe den Grund eigentlich darin, dass wir den gleichen Trainer haben und der durchaus noch die Ergebnisse der Rückrunde im Kopf hat.
Als er den Job übernommen hat, traute ihm kaum jemand etwas zu, da er keine BL-Erfahrung hat. Er hat uns vor dem Abstieg bewahrt und das war schon ein Erfolgserlebnis für ihn und hatte natürlich auch Einfluss auf die neue Saison.
Jetzt wurde vor der Saison kräftig investiert, aber bei der Mannschaft ist keine Weiterentwicklung festzustellen. Ich hatte eigentlich mehr erwartet und dabei geht es mir nicht um Punkte.
Ja, so geht es mir durchaus auch. Meine Enttäuschung mache ich halt zuerst mal an den Spielern fest.
Beispiel Falette: gut, er hatte diesen folgenschweren Fehler gegen Augsburg. Aber dass er jetzt in ähnlicher Situation den Ball einfach ins Aus schiebt, ist schon etwas erstaunlich. Das kann doch mal passieren? Aber auch gegen Wolfsburg leitet er das entscheidende Gegentor ein.
Beispiel De Guzman: er ist nicht nur leichtsinnig, sondern auch langsam. Dabei weiß er wohl mit dem Ball umzugehen. Angekommen in der Mannschaft ist er noch nicht, ein Spiel lenken, leiten oder an sich reißen sieht anders aus.
Beispiel Haller: bei ihm war ich schon vor der Saison skeptisch. Deshalb ist seine Leistung keine Enttäuschung. Aber er muss sich erst an das Tempo der BL gewöhnen und damit meine ich die Handlungsschnelligkeit vor dem Tor. Eine Verstärkung ist er bis jetzt jedenfalls nicht.
Beispiel Willems: zwei, drei gute Aktionen, das wars dann. Kinder, der ist holländischer Nationalspieler!
Beispiel Gaci: konnte bislang trotz großen Eifers nicht das halten, was er im Pokalfinale versprochen hat. Dabei sind seine Aktionen vielversprechend und durchdacht - leider fehlt ihnen die Präzision, sodass sie immer wieder verpuffen. Witzig, dass er ausgewechselt wurde, als er es endlich begriffen zu haben schien. K.A., was sich Kovac dabei gedacht hat.
Wir werden wohl noch etwas Geduld brauchen.