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Landtagswahl in Bayern, 14.10.2018

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Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet. Aber wer nur rechts ist und nicht rechtsradikal, konnte ja CSU wählen.

Blödsinn ist es dann natürlich von Doro Bär sich bei Anne Will hinzustellen und die AfD auszulachen, dass sie viel mehr erwartet hat, nachdem ihre Partei gerade 10 % eingebüßt hat. Das wirkt sogar für mich lächerlich. Da hat Meuthen nur müde gelächelt und zwar zurecht.

17 der 91 Stimmkreise sind noch nicht ausgezählt, vornehmlich die Städte wie immer...

Würzburg fällt gerade bei den Erststimmen knapp an den Kandidaten der Grünen. Er hat damit das erste grüne Direktmandat in Bayern in der Geschichte errungen.

Da die auch noch weit davon entfernt sind, in den nächsten 30, 40 Minuten alle ausgezählt zu sein, gehe ich mal ins Bett. Ich gehe davon aus, dass die FDP hauchdünn einzieht. Nach meiner jetzigen Hochrechnung liegen sie bei ca. 5,08 %.
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Mal der Zwischenstand für München

Grüne: 31,0 % (+ 18,9)
CSU: 24,8 % (- 11,9)
SPD: 12,9 % (- 19,3)
FDP: 8,8 % (+ 3,2)
AfD: 6,5 % (neu)
FW: 6,1 % (+ 1,6)
Linke: 4,7 % (+ 2,3)

Das muss man sich vorstellen. Da sind fast zwei Drittel der SPD-Wähler grob gerechnet einfach zu den Grünen rüber.
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SGE_Werner schrieb:
Das muss man sich vorstellen. Da sind fast zwei Drittel der SPD-Wähler grob gerechnet einfach zu den Grünen rüber.


Aber ist das jetzt ne Entscheidung für die Grünen oder gegen die SPD?

SGE_Werner schrieb:
Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet. Aber wer nur rechts ist und nicht rechtsradikal, konnte ja CSU wählen.


Hab mir mal das Programm angesehen. Die FW sind eine Art CSU light. Sie haben allerdings teilweise konträre Ansätze, mit denen sie die Abwanderung zu den Grünen gebremst haben, wie z.B. Startbahn 3 Gegner, pro Inklusion, Wahlalter-Abstufung, usw.
Das Programm der FW liest sich außerdem mehr wie ein großes Wunschkonzert. Konservative Kräfte, die sich von der CSU nicht richtg vertreten fühlten oder ihr mal einen Denkzettel geben wollten, mussten nicht zur AfD. So gesehen sind 10% keine Überraschung.
Es wäre spannend zu sehen, was gewesen wäre, gäbe es die FW dort nicht. Hätte dann die AfD 18 oder 19% geholt?

SGE_Werner schrieb:
Ergänzend dazu... In München-Mitte hat der Spitzenkandidat der Grünen, Ludwig Hartmann, aktuell 45 % der Erststimmen geholt.


Das deckt sich ja mit den nicht-repräsentativen Mini-Umfragen auf dem Spielplatz Au-Haidhausen. Imho geht das nur in den Großstädten, aber da ist es interessant, warum solche Ergebnisse zustande kommen.
In der Innenstadt von Großstädten gibt es zunehmend eine bürgerliche Schicht, die ihren Lebensstil auf grün ausgerichtet hat. Nicht gleichzusetzen mit jenen Wählern in Berlin, die eher dem Hipster-/Alternative-/Indie-/Lebenskünstler-Bereich zuzuordnen sind.
In Süddeutschland sind dies in Stuttgart, München, usw. eher ehem. Union/SPD-Wähler, die älteren der Generation Y.
Bei denen dominiert auch nicht das Flüchtlingsthema und eine Anti-Haltung zur AfD.
Es geht mehr um den eigenen Lebensstil. Antiautoritäre Erziehung, Schule mit wenig Leistungsdruck und alternativen Lehrmethoden ("Lesen durch Schreiben"), Homöopathie statt Schulmedizin, wenig Zuckerhaltiges für die Kinder, keine Energy Drinks, möglichst vegetarische Ernährung oder mindestens drei Veggie Days die Woche usw.
Wie Stoiber schon sagte, vermutlich auch viele "Zugeroaste", die aufgrund der guten Jobsituation von nördlichen Bundesländern nach München gezogen sind und die von der Erziehung und dem Umfeld anders geprägt sind als gebürtige konservative Oberbayern, die oft strenger und religiös erzogen werden.
In Garmisch-Partenkirchen, Traunstein oder Wallgau da wird sich in die Tracht geschmissen wenn's zum Wählen geht und da zieht der Vater mit dem grünen Gamshut den Erstwähler-Sprößling am Ohr ins Wahllokal und droht vor den Wahlhelfern: "Wennst dei Kreizerl jetzt net bei de CSU himachst, da gibt's dahoam a Watschn!"
Und wenn in Balderschwang dann doch einer abweicht, da sucht noch das ganze Dorf nach dem.
Sowas ist den Innenstadt-Bürgern in den modernen Passivbau-ETWs von Au-Haidhausen völlig fremd.
Das sind einfach zwei Welten.

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die Sendung "Will" war eine Frechheit, es ging wie so oft um die AfD statt um die Bayern Wahl. Herr Meuthen stellt sich so da, dass sich die Grünen von linker Gewalt abgrenzen muss, seinen eigenen Laden hat er im Griff (sinngemäß)
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Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet. Aber wer nur rechts ist und nicht rechtsradikal, konnte ja CSU wählen.

Blödsinn ist es dann natürlich von Doro Bär sich bei Anne Will hinzustellen und die AfD auszulachen, dass sie viel mehr erwartet hat, nachdem ihre Partei gerade 10 % eingebüßt hat. Das wirkt sogar für mich lächerlich. Da hat Meuthen nur müde gelächelt und zwar zurecht.

17 der 91 Stimmkreise sind noch nicht ausgezählt, vornehmlich die Städte wie immer...

Würzburg fällt gerade bei den Erststimmen knapp an den Kandidaten der Grünen. Er hat damit das erste grüne Direktmandat in Bayern in der Geschichte errungen.

Da die auch noch weit davon entfernt sind, in den nächsten 30, 40 Minuten alle ausgezählt zu sein, gehe ich mal ins Bett. Ich gehe davon aus, dass die FDP hauchdünn einzieht. Nach meiner jetzigen Hochrechnung liegen sie bei ca. 5,08 %.
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SGE_Werner schrieb:

Blödsinn ist es dann natürlich von Doro Bär sich bei Anne Will hinzustellen und die AfD auszulachen, dass sie viel mehr erwartet hat, nachdem ihre Partei gerade 10 % eingebüßt hat. Das wirkt sogar für mich lächerlich.



das war in der Tat albern von Frau Bär, die sowieso in Talkrunden immer ein verheerendes Bild abgibt.
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die Sendung "Will" war eine Frechheit, es ging wie so oft um die AfD statt um die Bayern Wahl. Herr Meuthen stellt sich so da, dass sich die Grünen von linker Gewalt abgrenzen muss, seinen eigenen Laden hat er im Griff (sinngemäß)
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Tafelberg schrieb:

Herr Meuthen

 ist ein Profi, ein hochgradig geschulter Profi!
Karl-Heinz und Lieschen Müller lesen weder das Program der AFD noch bemerken (wollen sie ja auch gar nicht) sie die tagesaktuellen Entgleisungen.
Frau Bär.
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Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet. Aber wer nur rechts ist und nicht rechtsradikal, konnte ja CSU wählen.

Blödsinn ist es dann natürlich von Doro Bär sich bei Anne Will hinzustellen und die AfD auszulachen, dass sie viel mehr erwartet hat, nachdem ihre Partei gerade 10 % eingebüßt hat. Das wirkt sogar für mich lächerlich. Da hat Meuthen nur müde gelächelt und zwar zurecht.

17 der 91 Stimmkreise sind noch nicht ausgezählt, vornehmlich die Städte wie immer...

Würzburg fällt gerade bei den Erststimmen knapp an den Kandidaten der Grünen. Er hat damit das erste grüne Direktmandat in Bayern in der Geschichte errungen.

Da die auch noch weit davon entfernt sind, in den nächsten 30, 40 Minuten alle ausgezählt zu sein, gehe ich mal ins Bett. Ich gehe davon aus, dass die FDP hauchdünn einzieht. Nach meiner jetzigen Hochrechnung liegen sie bei ca. 5,08 %.
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SGE_Werner schrieb:

Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet.


Ich hatte  das schon vor der Wahl geschrieben. Mehr wie 10 Prozent sind bei dieser besonderen Konstellation für die AFD nicht zu holen. Durch das plötzliche Erstarken der Grünen wollten viele im bürgerlich rechten Lager dann doch noch Schwarz/Grün verhindern und haben deshalb die FW der AFD vorgezogen.
Bei der BTW 2017 hatten diese noch magere 2,7 Prozent (auch mangels Aussichten auf den Bundestag),aber gestern sehr gute 11,6 Prozent. Bis Ende August lagen die FW in Umfragen noch bei 7-8 Prozent, während die AFD noch bei 13-14 lag. Da ist ganz offensichtlich, dass dort ein taktischer Stimmenwechsel vorgenommen worden ist. Die FW wären eine richtige Gefahr für die AFD, wenn sie deutschlandweit so stark wäre wie in Bayern.
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Seehofer will -ist ja klar- CSU Chef bleiben, da bin ich gespannt, ob die CSU Basis aufbegehrt. Meine Prognose: er wird weitermachen!

Ilse Aigner wird ihren Wirtschaftsministerium Posten aufgeben und wird LandtagsPräsidentin
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Zum Thema Wählerwanderung:
Bei der CSU merkt man an einer mitentscheidenden Tatsache, dass sie ein Nachwuchsproblem hat.
240 000 ihrer Wähler sind seit der letzten Landtagswahl verstorben.
Das sind ebenso viele, wie die Partei an die Grünen verlor.

Wahnsinn.

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Zum Thema Wählerwanderung:
Bei der CSU merkt man an einer mitentscheidenden Tatsache, dass sie ein Nachwuchsproblem hat.
240 000 ihrer Wähler sind seit der letzten Landtagswahl verstorben.
Das sind ebenso viele, wie die Partei an die Grünen verlor.

Wahnsinn.

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Bei der SPD waren es wohl 100.000.
Vergleicht man die letztmaligen Wählerstimmen beider Parteien greift dort wohl dasselbe Problem in ähnlicher Dramatik.
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apropos: gibts das wahlverhalten irgendwo nach altersgruppen aufgeschlüsselt?
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apropos: gibts das wahlverhalten irgendwo nach altersgruppen aufgeschlüsselt?
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SGE_Werner schrieb:

Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet.


Ich hatte  das schon vor der Wahl geschrieben. Mehr wie 10 Prozent sind bei dieser besonderen Konstellation für die AFD nicht zu holen. Durch das plötzliche Erstarken der Grünen wollten viele im bürgerlich rechten Lager dann doch noch Schwarz/Grün verhindern und haben deshalb die FW der AFD vorgezogen.
Bei der BTW 2017 hatten diese noch magere 2,7 Prozent (auch mangels Aussichten auf den Bundestag),aber gestern sehr gute 11,6 Prozent. Bis Ende August lagen die FW in Umfragen noch bei 7-8 Prozent, während die AFD noch bei 13-14 lag. Da ist ganz offensichtlich, dass dort ein taktischer Stimmenwechsel vorgenommen worden ist. Die FW wären eine richtige Gefahr für die AFD, wenn sie deutschlandweit so stark wäre wie in Bayern.
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igorpamic schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Ich finde übrigens überraschend, dass die AfD am Ende gerade so zweistellig geworden ist. Ich habe da noch paar Prozent mehr befürchtet.


Ich hatte  das schon vor der Wahl geschrieben. Mehr wie 10 Prozent sind bei dieser besonderen Konstellation für die AFD nicht zu holen. Durch das plötzliche Erstarken der Grünen wollten viele im bürgerlich rechten Lager dann doch noch Schwarz/Grün verhindern und haben deshalb die FW der AFD vorgezogen.
Bei der BTW 2017 hatten diese noch magere 2,7 Prozent (auch mangels Aussichten auf den Bundestag),aber gestern sehr gute 11,6 Prozent. Bis Ende August lagen die FW in Umfragen noch bei 7-8 Prozent, während die AFD noch bei 13-14 lag. Da ist ganz offensichtlich, dass dort ein taktischer Stimmenwechsel vorgenommen worden ist. Die FW wären eine richtige Gefahr für die AFD, wenn sie deutschlandweit so stark wäre wie in Bayern.



nicht vergessen darf man dabei auch den zustand der bayrischen afd, die in sich tief zerstritten ist.

sie ist wohl mit mehreren spitzenkandidaten für den landtag angetreten, hat in zwei unterschiedlichen gruppierungen an zwei orten das ergebnis gefeiert (so zerstritten sind sie) und hat ein wahlprogramm das temporär von eigenem kandidaten als "risiko daß das jemand liest" eingestuft wurde.

den einen der spitzenkandidaten versucht die parteispitze aus der partei zu klagen.

unter diesem gesichtspunkt halte ich die 10% nicht für wenig, sondern nachwievor für einen erfolg. es ist gefährlich, jetzt das ergebnis klein zu reden.
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Zum Thema Wählerwanderung:
Bei der CSU merkt man an einer mitentscheidenden Tatsache, dass sie ein Nachwuchsproblem hat.
240 000 ihrer Wähler sind seit der letzten Landtagswahl verstorben.
Das sind ebenso viele, wie die Partei an die Grünen verlor.

Wahnsinn.

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reggaetyp schrieb:

Zum Thema Wählerwanderung:
Bei der CSU merkt man an einer mitentscheidenden Tatsache, dass sie ein Nachwuchsproblem hat.
240 000 ihrer Wähler sind seit der letzten Landtagswahl verstorben.
Das sind ebenso viele, wie die Partei an die Grünen verlor.

Wahnsinn.


Ich dachte auch ich sehe nicht richtig: Die meisten Wähler habensie nicht an eine Partei verloren, sondern an den Tod. Und das dürfte erst der Anfang sein.
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reggaetyp schrieb:

Zum Thema Wählerwanderung:
Bei der CSU merkt man an einer mitentscheidenden Tatsache, dass sie ein Nachwuchsproblem hat.
240 000 ihrer Wähler sind seit der letzten Landtagswahl verstorben.
Das sind ebenso viele, wie die Partei an die Grünen verlor.

Wahnsinn.


Ich dachte auch ich sehe nicht richtig: Die meisten Wähler habensie nicht an eine Partei verloren, sondern an den Tod. Und das dürfte erst der Anfang sein.
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Jaroos schrieb:
Die meisten Wähler haben sie nicht an eine Partei verloren, sondern an den Tod. Und das dürfte erst der Anfang sein.

Sehr gut ausgedrückt.
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Weiß jemand wie das ermittelt wird?

Bei denen die zu einer Partei gewechselt sind, kann man es durch Stichproben erfragen. Aber Tote schweigen sich in der Regel darüber aus, was sie bei der letzten Wahl gewählt haben.
Übrigens sind die Zahlen ja eher relativ zu sehen, denn auch die zwischenzeitlich Verstorbenen, hätten womöglich diese Wahl anders abgestimmt als beim letzten Mal.
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Weiß jemand wie das ermittelt wird?

Bei denen die zu einer Partei gewechselt sind, kann man es durch Stichproben erfragen. Aber Tote schweigen sich in der Regel darüber aus, was sie bei der letzten Wahl gewählt haben.
Übrigens sind die Zahlen ja eher relativ zu sehen, denn auch die zwischenzeitlich Verstorbenen, hätten womöglich diese Wahl anders abgestimmt als beim letzten Mal.
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Raggamuffin schrieb:

Weiß jemand wie das ermittelt wird?

Staatstrojaner.
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Weiß jemand wie das ermittelt wird?

Bei denen die zu einer Partei gewechselt sind, kann man es durch Stichproben erfragen. Aber Tote schweigen sich in der Regel darüber aus, was sie bei der letzten Wahl gewählt haben.
Übrigens sind die Zahlen ja eher relativ zu sehen, denn auch die zwischenzeitlich Verstorbenen, hätten womöglich diese Wahl anders abgestimmt als beim letzten Mal.
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Vermutlich anhand der Kenntnis des Alters der Wähler einerseits und deren statistischer Lebenserwartung andererseits.

Soll heißen: War der CSU-Sepp letztes Mal 88, war er diesmal wahrscheinlich nicht zu den Grünen abgewandert sein, sondern wandelt nun in grünen Auen.
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Vermutlich anhand der Kenntnis des Alters der Wähler einerseits und deren statistischer Lebenserwartung andererseits.

Soll heißen: War der CSU-Sepp letztes Mal 88, war er diesmal wahrscheinlich nicht zu den Grünen abgewandert sein, sondern wandelt nun in grünen Auen.
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Deutsch for Runnaways.

"wird er diesmal wahrscheinlich...".
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Vermutlich anhand der Kenntnis des Alters der Wähler einerseits und deren statistischer Lebenserwartung andererseits.

Soll heißen: War der CSU-Sepp letztes Mal 88, war er diesmal wahrscheinlich nicht zu den Grünen abgewandert sein, sondern wandelt nun in grünen Auen.
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Die Frage wäre dann woher man weiß, dass der Sepp (88, Gott hab ihn selig) ein CSU-Sepp war.
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Die Frage wäre dann woher man weiß, dass der Sepp (88, Gott hab ihn selig) ein CSU-Sepp war.
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naja, das sind ja die, die meist nix zu verbergen haben...


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