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Nachbetrachtung zum Sieg in Rom / Diskussion zu Vorfällen


Thread wurde von SGE_Werner am Dienstag, 15. Januar 2019, 09:48 Uhr um 09:48 Uhr gesperrt weil:
ich stimme Dir in allen Belangen zu!
"Geil aussehen und I Tüpfelchen auf den Support" ist Ansichtsache, die Konsequenzen in Form der Strafe tragen leider alle, aber die Diskussion ist müßig.
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Es gibt auch Support, der dem Verein nicht schadet und Unsummen kostet.
Der ist nicht weniger effektiv, nur eben ohne Rauch....aber die Sicht auf das Spielfeld ist ohnehin egal, darum gehts auch gar nicht....Hauptsache, es kracht und raucht und die Matschköppe haben bißchen armselige Selbsbestätigung für ihren Primatenstatus....
Tafelberg schrieb:

. . . die Konsequenzen in Form der Strafe tragen leider alle, aber die Diskussion ist müßig.

Richtig. Leider - muss man sagen. Die Uneinsichtigkeit ist nicht zu besiegen.
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clakir schrieb:

Tafelberg schrieb:

. . . die Konsequenzen in Form der Strafe tragen leider alle, aber die Diskussion ist müßig.

Richtig. Leider - muss man sagen. Die Uneinsichtigkeit ist nicht zu besiegen.

Eben...bornierten Menschen sollte man nicht widersprechen, denn der Widerspruch wäre ein Zeichen der Anerkennung.....
edmund schrieb:

reggaetyp schrieb:

clakir schrieb:

Dass die Idioten, die zündeln und Böller schmeißen, nur Matsch in der Birne haben, ist klar. Die wird auch ein UEFA-Ultimatum nicht stören. Im Gegenteil, da können sie erst recht so richtig auf sich aufmerksam machen - und die Eintracht ist denen ja sowieso egal.


Was für ein bodenloser abgrundtiefer Schwachsinn.

Tut mir leid, aber da fällt mir einfach nichts anderes mehr zu ein.

Darf ich fragen, was Du meinst.
Ich lese clakirs Beitrag jetzt schon wiederholt und erkenne nichts Falsches.
Willst Du mir vielleicht helfen? 😊

Er meint, dass die Pyrowerfer hoch intelligent sind und das nur im Interesse der Eintracht machen.
Die Diskussionskultur hier ist erbärmlich.
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Haliaeetus schrieb:

Die Diskussionskultur hier ist erbärmlich.

Dann sollten wir uns darauf einigen, das wir uneinig sind......
Wenns darum geht, dass keiner Lust auf Strafen hat, sind wir uns einig. Warum dennoch manche zündeln oder gar werfen, ist schwer zu erklären oder nachzuvollziehen. Aber all diese dann wiederholt zu beleidigen ist halt auch mal so richtig dämlich, zumal ja auch schon Erklärungsversuche unternommen worden sind. Und wenn dann mal jemand was schreibt, man mag das teilen oder nicht, evtl. auch nicht mal nachvollziehen können, ist es immer noch eine Frechheit alle über einen Kamm zu scheren.
Dass "wir" uns nicht einig sind, ist ja unbestritten. Wenn sich alle einig wären, gäbe es ja auch gar keine Diskussion.
Aber wenn dieser jemand, diese Leute, die der Eintracht und auch allen echten Fans bewusst schaden, nur weil sie einen kleinen Pimmel haben und das damit ausgleichen wollen, indem sie den dicken Max markieren, permanent und ausnahmlos verteidigt, dann kann man irgendwann auch mal polemisch werden.
Wer mit brennenden Fackeln auf Menschen wirft ist entweder höchst kriminell und skrupellos oder dumm wie ein Eimer Bachsand. Und so jemandem liegt auch nichts an der Eintracht.
Ich habe auch kein Verständnis dafür Verhalten zu verteidigen, was uns schadet. Aber flächendeckend zu beleidigen ist halt auch keine Art. Im Kabarett, OK, aber hier ists einfach dumm.
Okay. Flächendeckend beleidigen muss nicht sein. Habe ich meines Erachtens auch nicht gemacht. Ich habe mich nur gezielt über die Verbrecher und deren leidenschaftlichem Verteidiger geäußert.
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Haliaeetus schrieb:

ist es immer noch eine Frechheit alle über einen Kamm zu scheren.

Das macht kein Friseur und auch keiner, der sich mit der Problematik differenziert auseinandersetzt...aber irgendwann ist auch der Wohlmeinendste die Relativierungen und Verharmlosungen leid.
Hier geht es um Gefahren für Menschen wie auch um die Reputation unseres Vereins, der am meisten darunter leidet, von den finanziellen Einbußen durch Strafzahlungen mal ganz abgesehen.
Das ist durch nichts zu rechtfertigen und die eigentliche Frechheit ist diejenige, unserer Eintracht durch solch ein Verhalten wissentlich zu schaden....wier blöd muß man eigentlich sein, um die Konsequenzen, die daraus entstehen, nicht begreifen zu können...?
Wer das immer noch nicht rafft, dem lege ich zum Nachdenken, falls möglich, mal ein Zitat von Abraham Lincoln ans Herz:
"Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel darüber beseitigen".....
Haliaeetus schrieb:

Ich habe auch kein Verständnis dafür Verhalten zu verteidigen, was uns schadet. Aber flächendeckend zu beleidigen ist halt auch keine Art.

Ich empfinde das momentan gar nicht so "flächendeckend". Vielmehr wird doch immer noch nach einer Antwort gesucht, warum jemand, dem die Eintracht vermeintlich am Herzen liegt, trotzdem dieser durch allerlei Aktionen schadet.

Einen Grund hast Du genannt, den ich nachvollziehen kann: jugendlichen Leichtsinn. Allerdings stelle  ich diesen bei den jüngsten Ereignissen in Zweifel, dafür war das nach meinem Eindruck zu organisiert.

Ansonsten warten hier viele auf Erklärungen, leider bisher vergeblich. Warum einzelne Diskussionsteilnehmer die Täter verteidigen bzw. zur Differenzierung aufrufen, ohne auch nur ansatzweise den Gegensatz zwischen Liebe zur und Schaden der Eintracht zu erklären bzw. im Ansatz eine Begründung zu liefern, erschließt sich mir, ehrlich gesagt, nicht.

Aber ich stinme werts  zu, der zu Recht darauf hingewiesen hat, dass dieser Thread wieder einmal in eine Pyro-Diskussion abgedriftet ist. Das war sicher nicht die Absicht. Vielmehr war der Ausgangspunkt ja, dass wir jetzt nach Charkiw dürfen und hoffen, diese Saison noch einige europäische Spiele besuchen zu dürfen. Es wäre schön, wenn dieser gemeinsame Wunsch zu Verzicht auf Aktionen, die unsere Bewährung gefährden, führt. Vielleicht ja sogar auch mal für längere Zeit als nur die zwei Jahre. Dann müssen wir diese Diskussion nicht immer wieder führen.
So sieht’s aus. Ich freue mich auf Charkiv, bin gespannt auf die Stadt, die Leute, das Essen, den Suff und natürlich auf unsere magische SGE.
bin sicher dass nix vorfällt was uns schaden wird und dass wir als geschlossene Fangruppe da auftreten werden und die Eintracht zum Sieg schreien. In diesem Sinne.
Forza SGE.
Zum Thema Pyro nur kurz ein paar Worte. Ich habe nicht das Gefühl, dass es vielen von denen, die zündeln, ausschließlich um die optische Stimmungskomponente geht. Die und nur die könnte ich verstehen, auch wenn es Geschmackssache wäre. Ich habe eher das Gefühl, dass jede Fackel in der Luft als Protestmittel einer Art populärer "Jugendkultur" gegen "die da oben" steht. Es ist interessant, weil es eben verboten ist.
Rheinadler65 schrieb:

Es wäre schön, wenn dieser gemeinsame Wunsch zu Verzicht auf Aktionen, die unsere Bewährung gefährden, führt. Vielleicht ja sogar auch mal für längere Zeit als nur die zwei Jahre. Dann müssen wir diese Diskussion nicht immer wieder führen.

Oder wir müssen sie mal ganz anders führen.

In meinen Augen sehen wir lediglich eine logische und vorhersehbare Eskalationsstufe, deren Ursprung weder bei Pyro noch bei Ultras oder Hooligans liegt, sondern noch viel früher.

In den Anfängen des Profifußballs gab es weder organisierten Support noch regelmäßige Feindseligkeiten zwischen Anhängern von Fußballclubs. Die "Stimmung" in den Stadien war ausschließlich spielorientiert, war es ein schlechtes Spiel, war auch Scheiß-Stimmung. Auseinandersetzungen (verbal oder physisch) zwischen Zuschauern (so wurden Fans damals genannt) waren die Ausnahme.

Mit der Organisation des Supports änderte sich vieles. Die "Stimmung" in den Stadien konnte durch die Anhänger in der Kurve gesteuert werden, das gemeinsame Anfeuern und Singen schaffte eine völlig neue, für viele faszinierende Stadionatmosphäre. Gleichzeitig wurde auch der Ton gegenüber dem Gegner zunehmend aggressiver. Beschimpfungen als Sprechchöre wurden zur Normalität.

Eine Rivalität zwischen den Fangruppen entstand - wer ist am lautesten, wer hat die größten Fahnen, die meisten Fans, die originellsten Botschaften. Aus dieser Rivalität entstand Gegnerschaft, aus der Gegnerschaft Feindschaft, die die Hools der 80er-Jahre für ihre Zwecke nutzten. Die Vereine und die Sicherheitskräfte rüsteten massiv auf, machten die Stadien zu Hochsicherheitszonen und bekamen so das Hooliganproblem einigermaßen in den Griff. Die - nach meiner persönlichen Ansicht übertriebene - "Liebe zum Verein", die inzwischen in einen "Wettkampf" ausgeufert war, der auch in den Kurven ausgetragen wurde, führte zu zweierlei:
a) zu faszinierenden Stadionerlebnissen mit bombastischer Anfeuerung, gigantischen Choreos und intensiven Wettkämpfen an Schlachtgesängen
b) zu Pyro. Einerseits als Stilmittel der Kurven und als Einsatzmittel im Wettkampf "wer hat die besten Fans", andererseits als Zeichen des Widerstands gegen Obrigkeiten, Bevormundungen, Verbände etc. Insoweit war es für die Kurven eher hilfreich, dass Pyro verboten ist.

Was wir in Rom gesehen haben, ist nur eine vorläufige Endstufe dieser Eskalation, die damit begann, dass der Gegner auf dem Platz und auf den Rängen nicht mehr als sportlicher Gegner betrachtet wurde, sondern als Feind. Deshalb in letzter Konsequenz auch die Angriffe auf die Laziofans in Frankfurt, deshalb die Nazi-Provokationen der Römer, deshalb die entsprechende Antwort aus der Eintrachtkurve.

Und wir, die wir dies verurteilen, sind genauso. Irgendwo auf dieser Entwicklungsbahn zwischen dem ganz normalen Zuschauer der 60er-Jahre und dem aggressiven Fan von heute stehen wir auch. Beschimpfen den Gegner, verspotten ihn, zeigen keinerlei Respekt, verhöhnen ihn, machen uns über ihn lustig und Ausdrücke wie "Dreckspack" oder "Verbrecherverein" sind etwas vollkommen Normales. Weist man auf diesen Zusammenhang hin, kommt lediglich ein lapidares "gehört halt dazu".

Dann gehört Pyro - in letzter Konsequenz - auch dazu.
Ich stimme Dir grundsätzlich zu. Letzendlich bestätigst Du und Werner mit Euren Beiträgen aber das, was hier von einigen Diskussionsteilnehmern ebenfalls behauptet wird:

Bei diesen Aktionen geht es nicht um die Eintracht.

Es mag vielerlei Gründe für diese Auswüchse geben, die auch überwiegend durch gewisse gesellschaftliche Entwicklungen genährt werden; generell ist ja leider eine gewisse Verrohung in vielen Bereichen festzustellen. Aber "normale" Fanliebe gehört nicht zu diesen Gründen.
Naja, ich denke, es geht schon um die Eintracht.

Die Unterstützung für den Herzensverein, die in meinen Augen nach wie vor im Mittelpunkt steht,  ist allerdings von zwei Dingen überlagert worden, die zu der Situation, die wir hier beklagen, geführt haben:

1. Pervertierter "Wettbewerb" unter den Fangruppen
2. Der (sportliche) Gegner ist kein respektabler Gegner mehr, sondern Feind.
Was die geschichtliche Entwicklung des Fußballfantums betrifft, hast Du das ganz gut analysiert, finde ich. Aggressivität zwischen Fußballfans hat es zwar auch in den 50ern und 60ern schon gegeben, aber nicht eine in größerem Stil organisierte, wie in späteren Jahren.

Mit dem "wir sind genauso" tue ich mir allerdings etwas schwer. Sicher ist jeder Fußballfan - auch wir - irgendwo zwischen einem "ganz Normalen" und einem "aggressiven Hool" anzusiedeln, klar. Aber da gibt es schon sehr große Unterschiede. Es gibt eben nicht DIE Fanszene oder DEN Fußballfan (das wollte ich ja in einem meiner gestrigen Statements schon klar machen), sondern zwischen moderaten Eintracht-Anhängern (zu denen ich mich zählen würde) und gewaltbereiten Böllerwerfern gibt es eine große Bandbreite und jeder steht halt irgendwo auf dieser Leiste. Wenn man als moderater Fan im Stadion ist, lässt man sich von gut gemachten Choreos gerne anstecken. Gegner-verunglimpfende Gesänge stoßen mich persönlich ab und Pyro auch. Aber das ist letztlich Ansichtssache, kann jeder halten wie er mag.

Keine zwei Meinungen darf es allerdings geben, wenn es darum geht, Aktionen zu tolerieren, die unserem Verein Schaden zufügen. Darüber sollte man sich eigentlich einig sein. So gesehen gehört Pyro für mich nicht dazu.
clakir schrieb:

Gegner-verunglimpfende Gesänge stoßen mich persönlich ab und Pyro auch. Aber das ist letztlich Ansichtssache, kann jeder halten wie er mag.

Das hast du sicherlich mit vielen anderen gemein. Trotzdem hat sich hier etwas verändert. Für viele gehört Ersteres inzwischen "halt einfach dazu", ebenso viele finden Pyro "toll anzusehen", auch wenn sie selbst niemals eine Fackel in die Hand nehmen würden.
clakir schrieb:

So gesehen gehört Pyro für mich nicht dazu.

Wenn man sich die Entwicklung so anschaut: doch. Alles fängt nun mal damit an, dass "die anderen" nur Idioten sind, und dass sie das sind, dafür genügt schon eine halbseidene Aussage irgendeines Akteurs dieser Mannschaft. Obwohl auch Eintrachtler ab und zu dummes Zeug von sich geben. Pyro ist letztendlich nur die (vorläufige) Endstufe dieser Entwicklung.
Und es sieht gut aus, ist verboten, ist messbar (wir leuchten mehr und zündeln heller als andere), hat eine Botschaft etc. pp.


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