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Thomas Cook - Pleite / Diskussion zu Flugverkehr

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Partystimmung schrieb:

Vor den Hintergrund des Klimaschutzes ist die Condor-Hilfe natürlich ein sensibles Thema. Nun gibt es allerdings diverse Gründe abseits von billigen Pauschaltourismus, warum Menschen in der heutigen Zeit Fernreisen nachfragen: Hochzeit von Familie/Freunden, generell Familienangelegenheiten wenn nicht alle in Deutschland wohnen, Geschäftliches, Auslandssemester/Freiwilligendienst, Auswandern etc. Nicht jeder kann sich die Lufthansa-Preise leisten.


Sorry, ich sehe ja, dass Du differenziert an die Sache rangehst, aber ich kann genau diese Aussagen wirklich nicht mehr hören!

Es ist doch so: Angesichts des Wohlstandsniveaus, auf dem wir uns mittlerweile befinden, tun Nachhaltigkeit und Klimaschutz IMMER weh. Es bedeutet IMMER!!!!! Verzicht!
Verzicht auf Fleisch, Verzicht auf Fliegen, Verzicht auf Plastikmüll, usw usf. Und zwar wirklich Verzicht und keine "Ja schon, aber..."-Taktik. Wenn wir nicht von unserem Konsum und unserer Bequemlichkeit wegkommen, kann sich garnichts ändern, weil wir über unseren Verhältnissen leben: https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

Hier an der Uni, an einem Institut, dass sich u. A. stark mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt, wird ständig rumlamentiert übers Klima. Es gibt runde Tische und Aktionsgruppen und Ideenwerkstätten und kritische Filmabende und lauter so Zeug. Und dann fliegt der halbe Laden nach Brasilien, um auf irgendner Welttagung 10 Minuten lang ein wissenschaftliches Poster vorzustellen, das NIEMANDEN interessiert. Darauf angesprochen, ob es denn in sich logisch sei, aus Umweltgründen das Papier vom Joghurtbecher abzukratzen und dann nach Brasilien zu fliegen, kommt immer die gleiche Antwort: "Ja schon, ich weiß, aber was soll ich machen in diesem Fall? Ich muss da ja hin blablabla"

Letztes Jahr nach der Urlaubszeit lagen hier in der Kaffeküche als Mitbringsel: Tee aus Indonesien, Kaffee aus Afrika, Kekse aus Australien. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Und das von Leuten, die qua ihrer Profession zu Sustainability, regionalen Netzwerken, politischer Steuerung von Nachhaltigkeit forschen.

So funktioniert das nicht und mit dieser Einstellung fahren wir den Karren an die Wand.

Genauso beim Fußball: Wenn ich seh, wie in kürzester Zeit absurde Flüge über Warschau, Istanbul und Kiew gebucht werden (und die Leute teilweise noch stolz auf ihre positive Verrücktheit sind!!!), um ein, bei allem Respekt, letztlich völlig irrelevantes Spiel gegen Flora Tallinn anzuschauen, dann krieg ich genauso das Kotzen. Ja, ich weiß, wir spielen so selten international und wir sind alle voll hungrig und haben so lang gewartet und sind ja voll der berühmte Mob in Europa usw.

Drauf geschissen!! Wer wegen so etwas Trivialem wie einem Fußballspiel in Tallinn ins Flugzeug steigt, am besten noch morgens hin und nachts zurück und am besten noch achtmal im Jahr, kann dann vielleicht in 25 Jahren im Eintrachtmuseum erzählen, wie legendär es in Tallinn war damals, hat aber bzgl. Klimaschutz und Verantwortung eines jeden Einzelnen nichts verstanden.
Ich hab es in der letzten Saison versucht und bin nach Rom, Mailand und London mit dem Zug gefahren. London waren acht Stunden hin und acht zurück. Verbraucht auch CO2 und ist vergrößert meinen Fußabdruck, I know, aber es ist immerhin deutlich umweltschonender als mit nem Flieger 1 Stunde übers Meer. Und ja, das tat wirklich weh - ich habe für die Fahrt 300€ hingeblättert, während der Flug ab Basel ein Viertel der Zeit in Anspruch genommen hätte dafür aber nur ein Viertel gekostet hätte. Ich war damals auch kurz davor schwach zu werden und bin es gottseidank nicht geworden, sonst köntte ich jetzt hier nicht rumpöbeln.

Generell kommt man überall in Europa mit dem Zug hin, sogar nach Baku. Wenn man das nicht will oder keine Urlaubstage mehr hat oder keine Zeit oder was weiß ich, dann gehts halt nicht! Dann kann man halt nicht zum JGA nach Barcelona oder zur Hochzeit nach Bulgarien oder zum Fußball nach Portugal. Ich hab auch sehr gelitten und es ärgert mich noch heute, nicht in Donezk gewesen zu sein, aber es war zum damaligen Zeitpunkt organisatorisch nicht machbar mit dem Zug, also hab ich es gelassen.

Hier bin ich mittlerweile auch der Ansicht, dass eine politische Steuerung notwendig ist. Flugreisen innerhalb Europas auf das jetzige Bahnpreisniveau verteuern und im Gegenzug Zugpreise signifikant senken. Nur so gelingt es, den Flugverkehr zu reduzieren.
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Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?
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Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?
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Partystimmung schrieb:

Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?

Habe ihn ganz gelesen und verstanden Ich wollte Dich nicht in Rechtfertigungszwang bringen, sondern die von dir angeführten Aussagen als Aufhänger nehmen, weil ich sie ständig höre.
Ich sehe es übrigens genauso, auf sämtliche Flugreisen verzichten, ist schwer bis nahezu unmöglich. Bzw. man kann sich ja nicht gänzlich der globalisierten Welt entziehen. Ich bin in den letzten Jahren auch nach Russland und in die USA geflogen, teils aus beruflichen, teils aus privaten Gründen. Zur Not kann man sowas auch neutral stellen - ist zwar Ablasshandel, aber immer noch besser als garnichts.

Wichtig finde ich es, dass man von der Selbstverständlichkeit wegkommt, mit der Flugzeuge beinahe schon wie ÖPN-Verkehrsmittel für sämtliche Bewegungen genutzt werden.
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Natürlich gibt es einen Widerspruch zwischen Klimabemühungen und der Rettung einer Urlaubs-Flieger-Flotte. Aber in dem Fall kann ich den Überbrückungskredit schon verstehen. Condor schreibt schwarze Zahlen, wird also gerade von der Firmenmutter in einen Strudel gerissen, an dem sie keine Schuld hat. Das Geld wird also wahrscheinlich zurück gezahlt. Es hingen die Flüge von abertausenden Urlaubern aktuell in der Luft, hier hat man Sicherheit den Mitarbeitern und den Kunden gegeben.

Das grundsätzliche Problem des Fliegens für die Umwelt wäre durch eine Pleite von Condor genau 0,0 gelöst worden. Die Fluglinie wäre bestenfalls zerschlagen worden, die Flugzeuge aufgekauft und andere hätten die Leute dann von A nach B gebracht. Am Ende des Tages hätte man sich rühmen können, ein Zeichen fürs Klima gesetzt zu haben, hätte aber vermutlich kaum etwas an CO2 etc. effektiv eingespart.

Um effektiv etwas gegen das Fliegen zu erreichen, wäre das Verbot von Inlandsflügen oder eine deutlich höhere Abgabenlast für jeden Flug(kilometer) tausend Mal sinnvoller als nun "glaubwürdig" einen Vertreter in Form einer Fluglinie kaputt gehen zu lassen, ohne das auch nur deswegen einer weniger fliegt (außer vllt. vorübergehend wegen etwaiger nicht mehr zu kompensierender Ausfälle).
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Es geht doch uns Symbol-hafte.
Meine Fraktionsvertreter sind doch gestern mit einem symbolischen Antrag gestern glatt überstimmt worden.
"Land Hessen soll Flüge innerhalb Deutschlands nicht mehr genehmigen: Weiter fliegen mit Zertifikaten ist nicht die Lösung!"
https://linksfraktion-hessen.de/site/fraktion/abgeordnete/torsten-felstehausen/pressemitteilungen/5243-land-hessen-soll-fl%C3%BCge-innerhalb-deutschlands-nicht-mehr-genehmigen-weiter-fliegen-mit-zertifikaten-ist-nicht-die-l%C3%B6sung.html
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Partystimmung schrieb:

Alles richtig. Sorry fürs Triggern. Da ich allerdings ein sehr internationales Leben führe mit ausländischer Partnerin, sozialem Engagement und Freunden in aller Welt werde ich meine Flugreisen nicht auf 0 reduzieren können (oder wollen - falls dich das Wort "können" triggert). Auf Urlaub/JGA/Shoppingreisen verzichten ist das eine. Von Rom, Mailand und Vaduz heim habe ich mich mit meinen knapp 1,90m in diese ätzend klemmigen Flix-Nachtbusse gequetscht. Auf sämtliche Flugreisen verzichten, klappt jedoch bei mir nun mal nicht. Dafür Verzicht auf vieles andere.

Dein letzter Absatz wiederholt übrigens meine Kernaussage in eigenen Worten. Vielleicht magst du meinen Betrag nochmal komplett lesen, statt nur den ersten Absatz?

Habe ihn ganz gelesen und verstanden Ich wollte Dich nicht in Rechtfertigungszwang bringen, sondern die von dir angeführten Aussagen als Aufhänger nehmen, weil ich sie ständig höre.
Ich sehe es übrigens genauso, auf sämtliche Flugreisen verzichten, ist schwer bis nahezu unmöglich. Bzw. man kann sich ja nicht gänzlich der globalisierten Welt entziehen. Ich bin in den letzten Jahren auch nach Russland und in die USA geflogen, teils aus beruflichen, teils aus privaten Gründen. Zur Not kann man sowas auch neutral stellen - ist zwar Ablasshandel, aber immer noch besser als garnichts.

Wichtig finde ich es, dass man von der Selbstverständlichkeit wegkommt, mit der Flugzeuge beinahe schon wie ÖPN-Verkehrsmittel für sämtliche Bewegungen genutzt werden.
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Knueller schrieb:

Ich sehe es übrigens genauso, auf sämtliche Flugreisen verzichten, ist schwer bis nahezu unmöglich.

So sehe ich es auch. Danke für deine differenzierten Beiträge und die gute Diskussionskultur.

Ich komme übrigens gerade von einer Konferenz in Osteuropa, die u.a. genau das Thema internationale Mobilität behandelt hat. Hier waren sich sogar die (nicht abwertend gemeint, haben sich selbst z.T. so bezeichnet) Hardcore-Klimabewussten - also Vegan, no Flights, überhaupt keine zweifelhaften Produkte etc. - dahingehend einig, dass Langstreckenflüge unter bestimmten Umständen okay sind, wenn sie dann auch richtig genutzt werden. Z.B. die Hochzeit in Brasilien mit einer langen Rundreise durch Südamerika oder mit Engagement für ein soziales Projekt kombiniert wird.

Dieses "mal eben hier- und dorthin, weil's halt billig ist" ist aus meiner Sicht das viel größere Problem und von selbst wird sich da nichts regulieren. Dafür gibt es einfach zu viele, die durch günstige Flugtickets überhaupt erst in den Genuss von Mittelstrecken- und Fernreisen kommen. Den meisten würde nichts fehlen, wenn man stattdessen mit dem Zug nach Amsti oder Venedig fährt, aber solange es halt auch für 23 Euro nach Marokko oder für 230 Euro ne Woche all-inc in die Türkei geht, greifen viele eben bei den Flügen zu.
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interessanter Thread mit sehr guten Argumenten, gefällt mir
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Es geht doch uns Symbol-hafte.
Meine Fraktionsvertreter sind doch gestern mit einem symbolischen Antrag gestern glatt überstimmt worden.
"Land Hessen soll Flüge innerhalb Deutschlands nicht mehr genehmigen: Weiter fliegen mit Zertifikaten ist nicht die Lösung!"
https://linksfraktion-hessen.de/site/fraktion/abgeordnete/torsten-felstehausen/pressemitteilungen/5243-land-hessen-soll-fl%C3%BCge-innerhalb-deutschlands-nicht-mehr-genehmigen-weiter-fliegen-mit-zertifikaten-ist-nicht-die-l%C3%B6sung.html
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NewOldFechemer schrieb:


         Es geht doch uns Symbol-hafte.


Ich will aber keine Symbolpolitik in die eine oder andere Richtung. Ich will konkrete und vernünftige Maßnahmen sehen. Das Ende von Condor hätte bis auf den kurzzeitigen Chaos-Effekt keinen einzigen Flug eingespart. Hier hat es eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung gebraucht, die kurzfristig entstandene Probleme beseitigt und weitere Probleme verhindert.

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.
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NewOldFechemer schrieb:


         Es geht doch uns Symbol-hafte.


Ich will aber keine Symbolpolitik in die eine oder andere Richtung. Ich will konkrete und vernünftige Maßnahmen sehen. Das Ende von Condor hätte bis auf den kurzzeitigen Chaos-Effekt keinen einzigen Flug eingespart. Hier hat es eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung gebraucht, die kurzfristig entstandene Probleme beseitigt und weitere Probleme verhindert.

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.
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SGE_Werner schrieb:

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.

Yes! Und vor allem Aufschläge auf Flüge, für die es vernünftige Alternativen (Zug, Fernbus) gibt. Ob Inlandsflug oder innereuropäischer Flug, ist mir dabei relativ Wurscht. Die Strecke Karsruhe-Berlin von Germanwings finde ich z.B. sogar geringfügig sinnvoller als die Lufthansa-Strecke München-Wien.

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
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SGE_Werner schrieb:

Die sollen endlich eine eigene Flugsteuer (Festpreis + Km-Preis) einführen und Inlandsflüge unter 500 km verbieten.

Yes! Und vor allem Aufschläge auf Flüge, für die es vernünftige Alternativen (Zug, Fernbus) gibt. Ob Inlandsflug oder innereuropäischer Flug, ist mir dabei relativ Wurscht. Die Strecke Karsruhe-Berlin von Germanwings finde ich z.B. sogar geringfügig sinnvoller als die Lufthansa-Strecke München-Wien.

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
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Partystimmung schrieb:

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
     


Ist doch ganz einfach:

Grundpreis für Flüge unter 500 km (Auslandsflüge) : 75 Euro
Grundpreis für Flüge von 500 bis 1000 km : 50 Euro
Grundpreis für Flüge über 1000 km : 25 Euro
Variabler Preis je 100 km: 1 Euro

Macht für einen Flug nach Paris 79 Euro mehr, für einen nach Tirana 38 , für einen nach Alanya 50 Euro, für einen nach Rom 59 Euro mehr und für einen nach New York um 86 Euro mehr.
Damit verprellt man die typischen Urlauber nicht zu sehr, die Langflieger, die eben nicht auf Züge etc. umsteigen können, auch nicht, da der Preis anteilsmäßig nicht so sehr steigt.
Kurzflüge werden hingegen deutlich teurer und Inlandsflüge ja eh unter 500 km verboten. Damit blieben nur noch die Flüge von z.B. Bayern/BaWü nach Berlin oder Hamburg übrig und selbst die wären dann ja schon mal 55-58 Euro teurer (Grundpreis + Kilometer)

Ist einfach auszurechnen, die Zusatzkosten sind klar und noch erträglich genug, so dass nicht alle sofort Sturm laufen.
Und die Kosten nicht so hoch, dass es sich sonderlich rentiert, ins Ausland zu gehen und von dort zu verreisen.
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Partystimmung schrieb:

Es kann zudem nicht unlösbar schwer für die Gesetzgeber sein, Strecken mit hervorragender Zugverbindung wie Frankfurt-Paris deutlich stärker zu besteuern als bspw. Frankfurt-Tirana.
     


Ist doch ganz einfach:

Grundpreis für Flüge unter 500 km (Auslandsflüge) : 75 Euro
Grundpreis für Flüge von 500 bis 1000 km : 50 Euro
Grundpreis für Flüge über 1000 km : 25 Euro
Variabler Preis je 100 km: 1 Euro

Macht für einen Flug nach Paris 79 Euro mehr, für einen nach Tirana 38 , für einen nach Alanya 50 Euro, für einen nach Rom 59 Euro mehr und für einen nach New York um 86 Euro mehr.
Damit verprellt man die typischen Urlauber nicht zu sehr, die Langflieger, die eben nicht auf Züge etc. umsteigen können, auch nicht, da der Preis anteilsmäßig nicht so sehr steigt.
Kurzflüge werden hingegen deutlich teurer und Inlandsflüge ja eh unter 500 km verboten. Damit blieben nur noch die Flüge von z.B. Bayern/BaWü nach Berlin oder Hamburg übrig und selbst die wären dann ja schon mal 55-58 Euro teurer (Grundpreis + Kilometer)

Ist einfach auszurechnen, die Zusatzkosten sind klar und noch erträglich genug, so dass nicht alle sofort Sturm laufen.
Und die Kosten nicht so hoch, dass es sich sonderlich rentiert, ins Ausland zu gehen und von dort zu verreisen.
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Super! Und mit den Einnahmen subventioniert man klimaschonende/-neutrale Lösungen für die "letzte Meile", z.B. Leihfahrräder oder E-/Hybrid-Busse im Nahverkehr. Außerdem Forschung & Entwicklung von klimafreundliche(re)n Transportmitteln auf der Mittel- und Langstrecke. Und zu guter Letzt den europaweiten Ausbau des Schienenverkehrs samt Preisreduzierung für den Endkunden. Es muss einfach möglich werden, in vernünftiger Zeit und zu vernünftigen Preisen mit der Bahn nach Südeuropa ans Meer zu kommen.

Politik könnte so einfach sein.
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Einnahmen wären wir übrigens bei 5-7 Mrd. Euro pro Jahr bei so einem Modell, wenn es nur die aus Deutschland startenden Personen betrifft.
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Zum Thema Billigflug kann ich auch noch was hinzufügen (mal so generell):

Verwante von mir, die wohnen in den USA. Wiederrum Leute aus meiner Familie sind jetzt rübergeflogen. Ich hab die mal gefragt, wie die ihren Flug suchen. Dann meinten die: Hauptsache billig, einmal umsteigen ist okay. Also haben die sich zu dem Zeitpunkt den billigsten Flug gesucht den es gab. Zuschlag hat dann die Delta Airlines bekommen. Flug ging übrigens nach Los Angeles. Wegen ein paar Euro weniger sind die umgestiegen, und sind dadurch jetzt 3 Stunden und einen Flug mehr unterwegs. Das habe ich nicht verstanden. Also wenn ich schon wohin fliege dann bin ich zumindest jemand der IMMER versucht direkt irgendwo hinzukommen, egal was es kostet.

Das kann ich zum Teil nicht verstehen, weil eine der drei Personen verdient wesentlich mehr als viele Menschen in Deutschland, die andern beiden sind Studenten und haben eher nicht den dicken Geldbeutel. Aber so ist es halt. Wie ich schon sagte, geiz ist geil, das Geld sehen andere lieber aufm Konto als für das Klima, ordentliche Arbeitsleistung, usw. ausgegeben. Aber selber dann verdienen wollen wie Ronaldo.
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Innerdeutsches Fliegen ist halt leider fast immer billiger als die Bahn, wenn man sich spontan entscheidet. Und das ist ein Problem.
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Partystimmung schrieb:

Vor den Hintergrund des Klimaschutzes ist die Condor-Hilfe natürlich ein sensibles Thema. Nun gibt es allerdings diverse Gründe abseits von billigen Pauschaltourismus, warum Menschen in der heutigen Zeit Fernreisen nachfragen: Hochzeit von Familie/Freunden, generell Familienangelegenheiten wenn nicht alle in Deutschland wohnen, Geschäftliches, Auslandssemester/Freiwilligendienst, Auswandern etc. Nicht jeder kann sich die Lufthansa-Preise leisten.


Sorry, ich sehe ja, dass Du differenziert an die Sache rangehst, aber ich kann genau diese Aussagen wirklich nicht mehr hören!

Es ist doch so: Angesichts des Wohlstandsniveaus, auf dem wir uns mittlerweile befinden, tun Nachhaltigkeit und Klimaschutz IMMER weh. Es bedeutet IMMER!!!!! Verzicht!
Verzicht auf Fleisch, Verzicht auf Fliegen, Verzicht auf Plastikmüll, usw usf. Und zwar wirklich Verzicht und keine "Ja schon, aber..."-Taktik. Wenn wir nicht von unserem Konsum und unserer Bequemlichkeit wegkommen, kann sich garnichts ändern, weil wir über unseren Verhältnissen leben: https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

Hier an der Uni, an einem Institut, dass sich u. A. stark mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt, wird ständig rumlamentiert übers Klima. Es gibt runde Tische und Aktionsgruppen und Ideenwerkstätten und kritische Filmabende und lauter so Zeug. Und dann fliegt der halbe Laden nach Brasilien, um auf irgendner Welttagung 10 Minuten lang ein wissenschaftliches Poster vorzustellen, das NIEMANDEN interessiert. Darauf angesprochen, ob es denn in sich logisch sei, aus Umweltgründen das Papier vom Joghurtbecher abzukratzen und dann nach Brasilien zu fliegen, kommt immer die gleiche Antwort: "Ja schon, ich weiß, aber was soll ich machen in diesem Fall? Ich muss da ja hin blablabla"

Letztes Jahr nach der Urlaubszeit lagen hier in der Kaffeküche als Mitbringsel: Tee aus Indonesien, Kaffee aus Afrika, Kekse aus Australien. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Und das von Leuten, die qua ihrer Profession zu Sustainability, regionalen Netzwerken, politischer Steuerung von Nachhaltigkeit forschen.

So funktioniert das nicht und mit dieser Einstellung fahren wir den Karren an die Wand.

Genauso beim Fußball: Wenn ich seh, wie in kürzester Zeit absurde Flüge über Warschau, Istanbul und Kiew gebucht werden (und die Leute teilweise noch stolz auf ihre positive Verrücktheit sind!!!), um ein, bei allem Respekt, letztlich völlig irrelevantes Spiel gegen Flora Tallinn anzuschauen, dann krieg ich genauso das Kotzen. Ja, ich weiß, wir spielen so selten international und wir sind alle voll hungrig und haben so lang gewartet und sind ja voll der berühmte Mob in Europa usw.

Drauf geschissen!! Wer wegen so etwas Trivialem wie einem Fußballspiel in Tallinn ins Flugzeug steigt, am besten noch morgens hin und nachts zurück und am besten noch achtmal im Jahr, kann dann vielleicht in 25 Jahren im Eintrachtmuseum erzählen, wie legendär es in Tallinn war damals, hat aber bzgl. Klimaschutz und Verantwortung eines jeden Einzelnen nichts verstanden.
Ich hab es in der letzten Saison versucht und bin nach Rom, Mailand und London mit dem Zug gefahren. London waren acht Stunden hin und acht zurück. Verbraucht auch CO2 und ist vergrößert meinen Fußabdruck, I know, aber es ist immerhin deutlich umweltschonender als mit nem Flieger 1 Stunde übers Meer. Und ja, das tat wirklich weh - ich habe für die Fahrt 300€ hingeblättert, während der Flug ab Basel ein Viertel der Zeit in Anspruch genommen hätte dafür aber nur ein Viertel gekostet hätte. Ich war damals auch kurz davor schwach zu werden und bin es gottseidank nicht geworden, sonst köntte ich jetzt hier nicht rumpöbeln.

Generell kommt man überall in Europa mit dem Zug hin, sogar nach Baku. Wenn man das nicht will oder keine Urlaubstage mehr hat oder keine Zeit oder was weiß ich, dann gehts halt nicht! Dann kann man halt nicht zum JGA nach Barcelona oder zur Hochzeit nach Bulgarien oder zum Fußball nach Portugal. Ich hab auch sehr gelitten und es ärgert mich noch heute, nicht in Donezk gewesen zu sein, aber es war zum damaligen Zeitpunkt organisatorisch nicht machbar mit dem Zug, also hab ich es gelassen.

Hier bin ich mittlerweile auch der Ansicht, dass eine politische Steuerung notwendig ist. Flugreisen innerhalb Europas auf das jetzige Bahnpreisniveau verteuern und im Gegenzug Zugpreise signifikant senken. Nur so gelingt es, den Flugverkehr zu reduzieren.
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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derUlukai schrieb:

sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen

Genauso sehe ich das auch. Das darf doch nicht wahr sein, dass der Flieger hier nicht nur preislich (was schon unverschämt ist), sondern auch zeitlich die bessere Alternative darstellt. Ich muss ja erstmal zum Flughafen kommen, durch die Sicherheitskontrolle, etwas Zeitpuffer, Bustransfer auf dem Vorfeld (ggf sogar 2x), Rollwege und Warten auf die Flugfreigabe, Anflugstaffelung am Zielflughafen inkl. Umwege, lange Laufwege zum Ausgang, Taxi/Zug in die Innenstadt. Das darf einfach nicht sein, dass die Bahn dagegen - preislich wie zeitlich - verliert. Soviel zum Thema Businessreisen.
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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derUlukai schrieb:


(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)


Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Scheint also wirklich kein Hexenwerk zu sein.
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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derUlukai schrieb:

Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.


Die Idee mag ja charmant sein, aber in der Ausführung ziemlich unpraktikabel. Die 3 Flüge pro Einwohner sind logisch, denn bei 120 Mio startenden Passagieren und wahrscheinlich ebenso vielen landenden Passagieren in Deutschland kommt man ja bei gut 80 Mio Bürgern auf eben 3 Flüge pro Jahr. Die Fluglizenzen müssten ja dann von Bürgern, die z.B. gar nicht geflogen sind, weiter verkauft werden. Das heißt, wir bräuchten die Möglichkeit, wie Dutzende Millionen an Fluglizenzen nach einem entweder Fixpreis oder einem variablen Angebot/Nachfrage-Preis an Vielflieger weiter gegeben werden können. Das heißt, es würden vermutlich Zwischenhändler entstehen, die dann bei alten Leuten an der Haustür klingeln, um die Fluglizenzen für kleines Geld zu erhalten und sie dann für noch mehr Geld weiter zu verkaufen. Es würde Internet-Verkaufsbörsen geben, Abgabestellen und so weiter. Es müsste irgendwo eine Ausgabe der Fluglizenzen geben oder hinterlegt werden (z.B. anhand der Ausweisnummer) , ob die Person schon ihre drei Lizenzen genutzt hat. Man würde am Ende des Tages zwar Geld von Vielfliegern auf Wenigflieger (und die Zwischenhändler) umverteilen, hätte aber nicht einen Euro Investitionssumme für andere Verkehrsbereiche hinzu gewonnen. Dazu kommt dann noch der unfassbare Aufwand für die Ablaufsstrukturen.

Daher bin ich weiterhin für das einfache Steuersystem. Die 6 Mrd. Euro etwa pro Jahr kann man dann direkt in den Ausbau der Schienennetze investieren.
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derUlukai schrieb:


(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)


Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Scheint also wirklich kein Hexenwerk zu sein.
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Arya schrieb:

Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Das liest sich in der Tat prima - leider sind die realen Reisezeiten erfahrungsgemäß auf mehreren dieser Strecken deutlich länger. Oder ich habe einfach immer viel Pech gehabt. Und meine Familie & Freunde ebenfalls. Aber damit schneiden wir noch ein weiteres Thema an: Pünktlichkeit & Zuverlässigkeit.
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derUlukai schrieb:


(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)


Frankfurt-München: ICE 3:12
Frankfurt-Hamburg Hbf: ICE 3:55
Frankfurt-Berlin Hbf: ICE 4:15
Frankfurt-Paris: ICE/TGV 3:57
Frankfurt-Brüssel: ICE: 3:06
Frankfurt-Amsterdam: ICE 3:59
Frankfurt-London: ICE & EST: 6:30 (Wobei hier 90 Minuten Aufenthalt in Brüssel dabei ist)

Scheint also wirklich kein Hexenwerk zu sein.
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Nunja. Bei Madrid-Barcelona wurde festgestellt, dass sich der modalsplit bei 4 Stunden nur leicht zugunsten der Bahn geändert hat, während die weitere Senkung der Reisezeit auf drei Stunden zur (mehr oder weniger) Aufgabe der flugverbindungen auf der relation geführt hat. Der Grenzwert scheint also eher bei drei als vier Stunden zu liegen. Zumal man ja weiß wie es um die tatsächliche Pünktlichkeit der Bahn steht. Insofern hat man gerade bei den Verbindungen nach Hamburg und Berlin noch reichlich Luft nach oben. Aber auch münchen sollte angesichts der Entfernung schneller zu fahren sein. Bei den Verbindungen nach Paris liegt die vergleichsweise noch gute Zeit einzig an den neubaustrecken auf französischer Seite, während in Deutschland schleichfahrt angesagt ist.
Und dann kommen natürlich noch die recht sportlichen Bahnpreise gerade bei spontanfahrern hinzu. Ich bin jedenfalls testweise auch schon nach Berlin geflogen, obwohl mir dies eigentlich widerstrebt. Haustür zu Haustür eine Stunde schneller und zum Zeitpunkt der Buchung (kurz nach air Berlin pleite dennoch) 40 Euro günstiger als die "sparpreise" der Bahn am selben Tag zu unchristlichen Zeiten.
Also kurzgefasst: ich sehe hier noch erheblichen Nachholbedarf seitens Bund/Bahn bevor ich mir gerne die innerdeutschen Flüge verbieten lasse.

@werner: die Umsetzung dürfte natürlich schwierig werden, gerade wenn die Nachbarländer nicht mitziehen und das System so leicht unterlaufen werden kann. Auch ob es drei Flüge sein müssen oder nicht nur zwei oder einer, darüber könnte man sich streiten oder die Zahl entsprechend nach der Einführung anpassen. Es ging mir jedoch vor allem darum, dass mir die Arroganz und Heuchelei einiger Klimarettungsakteure unfassbar auf den Keks geht und ich mit der defacto-Losung "fliegen nurnoch für diejenigen, die es sich leisten können, der Rest soll dem Klima zuliebe an der Nordsee baden gehen" extreme Probleme habe.
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Nunja. Bei Madrid-Barcelona wurde festgestellt, dass sich der modalsplit bei 4 Stunden nur leicht zugunsten der Bahn geändert hat, während die weitere Senkung der Reisezeit auf drei Stunden zur (mehr oder weniger) Aufgabe der flugverbindungen auf der relation geführt hat. Der Grenzwert scheint also eher bei drei als vier Stunden zu liegen. Zumal man ja weiß wie es um die tatsächliche Pünktlichkeit der Bahn steht. Insofern hat man gerade bei den Verbindungen nach Hamburg und Berlin noch reichlich Luft nach oben. Aber auch münchen sollte angesichts der Entfernung schneller zu fahren sein. Bei den Verbindungen nach Paris liegt die vergleichsweise noch gute Zeit einzig an den neubaustrecken auf französischer Seite, während in Deutschland schleichfahrt angesagt ist.
Und dann kommen natürlich noch die recht sportlichen Bahnpreise gerade bei spontanfahrern hinzu. Ich bin jedenfalls testweise auch schon nach Berlin geflogen, obwohl mir dies eigentlich widerstrebt. Haustür zu Haustür eine Stunde schneller und zum Zeitpunkt der Buchung (kurz nach air Berlin pleite dennoch) 40 Euro günstiger als die "sparpreise" der Bahn am selben Tag zu unchristlichen Zeiten.
Also kurzgefasst: ich sehe hier noch erheblichen Nachholbedarf seitens Bund/Bahn bevor ich mir gerne die innerdeutschen Flüge verbieten lasse.

@werner: die Umsetzung dürfte natürlich schwierig werden, gerade wenn die Nachbarländer nicht mitziehen und das System so leicht unterlaufen werden kann. Auch ob es drei Flüge sein müssen oder nicht nur zwei oder einer, darüber könnte man sich streiten oder die Zahl entsprechend nach der Einführung anpassen. Es ging mir jedoch vor allem darum, dass mir die Arroganz und Heuchelei einiger Klimarettungsakteure unfassbar auf den Keks geht und ich mit der defacto-Losung "fliegen nurnoch für diejenigen, die es sich leisten können, der Rest soll dem Klima zuliebe an der Nordsee baden gehen" extreme Probleme habe.
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derUlukai schrieb:

Es ging mir jedoch vor allem darum, dass mir die Arroganz und Heuchelei einiger Klimarettungsakteure unfassbar auf den Keks geht und ich mit der defacto-Losung "fliegen nurnoch für diejenigen, die es sich leisten können, der Rest soll dem Klima zuliebe an der Nordsee baden gehen" extreme Probleme habe.
     


Kann ich nachvollziehen. Aber wie gesagt, daher habe ich das Modell ja extra in meinem Vorschlag so gestaltet, dass Kurzstrecken, vor allem unter 1000 km, stärker preislich steigen als Reisen von 2000 km, mit denen Bürger in die Türkei oder auf die Kanaren fliegen. So ein Modell soll ja vor allem den Bahnverkehr stärken, der viele Strecken wie München nach Amsterdam oder Berlin nach Wien abdecken kann.
Das Problem mit den Urlaubsreisen bleibt ja dann trotzdem, hier ist es ja immer so, dass die, die mehr Geld haben, es sich auch eher leisten können, Abgaben zu bezahlen. Da kann ich dann den Ansatz der Linken schon wieder eher verstehen, aber wie gesagt, mir fehlt die praktikable Umsetzung des Ganzen.
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Deine Schilderung des Reiseverhaltens bei dir im Institut verstärkt meine Ansicht, dass gerade bei den klimawandelwarnern/fff-demonstranten die größten wasserprediger am meisten Wein saufen. Gibt dazu ja auch entsprechende Studien zum Flugverhalten von Grünen-wählern und -Bundestagsabgeordneten. Am meisten regt mich die heuchelei bei Gretas US-Trip (für die Medien per Boot hin und wenn keiner mehr so genau hinguckt per Flieger zurück) und ihrer deutschen stellvertreterin "Langstrecken"Luisa Neubauer auf. Und solange die alle ihre hochwichtigen Flüge wahrnehmen müssen (eine passende Begründung lässt sich immer finden), sehe ich es als Ottonormalverbraucher überhaupt nicht ein, mich hier künstlich einzuschränken.

Wieso sollte deren networking auf klimakonferenzen etc. wichtiger sein als mein Wochenendballermannausflug?* als ob die das nicht genauso gut per Skype könnten.

Insofern sehe ich auch eine reine Preiserhöhung oder gar innerdeutsche Flugverbote (zumindest beim derzeitigen Zustand des deutschen Schienennetzes**) kritisch. Da fand ich tatsächlich mal die "linke" Lösung mit Begrenzung auf drei Flüge pro Einwohner im Jahr charmanter, da man so durch Handel der jeweils nicht genutzten flugrechte sowohl für ein zusatzeinkommen von wenigreisenden/klimaschützern sorgen kann, als auch einen gewissen Lenkungseffekt hat, dass nur noch wirklich notwendige Flüge gemacht werden.

Die reine steuerliche Lösung wirkt auf mich hingegen so, als ob man einfach dem "Pöbel" seinen ballermanntrip nicht gönnt, während man selbst als klimarettender besserverdiener natürlich nicht auf das backpacking in Thailand oder kennenlernen exotischer Kulturen in Südamerika verzichten möchte.

(*den ich so noch nie veranstaltet habe)
(**sollten mal von Frankfurt aus die fünf hauptflugrouten(!) Hamburg, München, Berlin, Paris und London in drei, maximal vier Stunden per Bahn erreichbar sein - was (ohne deutsches planungsrecht und bei entsprechender Finanzierung) wahrlich kein hexenwerk wäre, würde sich das Problem der innerdeutschen Flugreisen von selbst in Wohlgefallen auflösen)
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Das langstrecken Luisa zumindest ne klatsche hat, als auch Greta, darüber braucht man nicht zu streiten. Das mit dem Boot war alles schön und gut, wer aber mal bisschen auf Youtube guckt, der weiß, das Greta Begleithelikopter als auch Begleitboote hatte. Zudem muss Gretas Crew die sie Heim segelt auch eingeflogen werden. Es wäre einfach besser gewesen, wenn sie einfach einen Flug hin und zurück genommen hätte. Allein die 5 Personen die da wieder in die USA gekarrt werden müssen hätten dann schon wieder mehr Co2 verbraucht.

Video zu Greta übrigens hier: https://www.youtube.com/watch?v=7YxhDVe1bWw

Bei Langstrecken Luisa brauche ich dafür denke ich keine Beweise. Gibt ja genug Bilder von ihr wo sie irgendwo in Afrika oder sonst wo rummhängt. Ich finde beide einfach absolute wichtigtuerinnen. Ich glaube da gibt es unbekannte Menschen die das mit dem Klimaschutz besser hinbekommen als die beiden.

Zum Thema grünen: Das find ich auch etwas seltsam, das die grünen Wähler am meisten fliegen. Vorstellen kann ich mir das aber schon irgendwo. Die Politiker sind ja auch nicht viel besser. Man soll ja spritsparende Autos fahren, und dabei wird jeder von denen mal mindestens in nem A6 Audi oder 5er BMW oder Mercedes E-Klasse kutschiert. Da sollten die selber erstmal anfangen.



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