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Alles rund um die AfD - 2020-2024


Thread wurde von skyeagle am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:02 Uhr um 16:02 Uhr gesperrt weil:
Siehe: https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Xaver08 schrieb:

aber im prinzip geht es darum, was ich auch schon geschrieben habe, der kern und das gros der afd wähler teilt programmpunkte der afd, d.h. die werte sind nicht mit protestwählern zu erklären


Mal abseits davon, dass ich es für schwierig halte vom Gros der Politologen zu reden, aber immer nur einen zu zitieren... Er schreibt doch nichts, was ich zB nicht auch schreibe. Ohne eine gewisse Zustimmung zu einem Teil ! der Positionen würden Menschen ja nicht die AfD wählen. Trotzdem wählen viele sie eben auch zum Teil aus Protest. Das bestreitet der Politologe ja eben auch nicht. Er redet ja davon, dass die Wähler eben nicht ausschließlich Protestwähler sind, genauso wenig wie die AfD eine reine Protestpartei darstellt.

Es hat ja auch niemand hier behauptet, dass es nur um Protest geht. Es geht nur darum, dass nicht 20 % der Bevölkerung bekennende Rassisten sind, die 1:1 das Programm der AfD top finden. Denn wenn dem so wäre, hätten wir, Schwankung hin oder her, nicht vor 1 Jahr die AfD bei 9 - 10 % gesehen, wenn es nur um die Überzeugung gehen würde. Und ne Verdopplung in den Umfragewerten innerhalb eines Jahres ist trotzdem eher selten bei Wahlumfragen. Nur mal so nebenbei.

An sich sagen wir ja alle was Ähnliches... Es gibt Menschen, die aus reiner Überzeugung die AfD wählen und es gibt Menschen, die stinkig sind und teilweise Schnittmengen zur AfD haben und dann, wenn sie besonders stinkig sind, diese wählen. Also eine Mischung aus Ideologie und Protest.

Aber ohne Menschen, die auch aus Protest eine Partei wählen, wäre die AfD aktuell vllt. bei 10 %. Nicht bei knapp 20. Und ohne Übereinstimmung mit einem Teil der Ideologie der AfD hätten die eigentlich gar keine Wähler.

Kein Mensch wählt eine Nazi-Partei, wenn nicht ein Teil der Meinung zwischen Partei und Wähler übereinstimmt.

Spannend finde ich ja den Bezug zur Migrationspolitik. Also mit der Migrationspolitik unserer Regierungen dürfte wohl sogar die Mehrheit der Bevölkerung ein Problem haben. Da sind die Schnittmengen zur AfD bei vielen gegeben.
Ich würde einfach sagen, dass Menschen, die AfD wählen, vor allem Einfachheit wünschen und so wenig Veränderung wie möglich. Alles, was anders ist oder was Veränderung bedeutet, wird verachtet und bekämpft. Diese Menschen sind schlicht überfordert mit all den zahlreichen Veränderungen vor allem in der Gesellschaft innerhalb weniger Jahre. Wir haben innerhalb von wenigen Jahren eine sich verstärkende Energiewende gesehen, Ukraine-Krieg, Corona, Millionen Migranten und Flüchtlinge aus Ländern, die eher kulturell uns nicht nahe standen, dazu noch gesellschaftliche Veränderungen wie zB Anerkennung von anderen Geschlechtern, Homo-Ehe und und und...
Vielleicht muss man auch einfach mal akzeptieren, dass manche Menschen mit der Schnelligkeit dieses Wandels überfordert sind und diese innere Zerrissenheit ganz leicht von Rechtspopulisten oder unseriös arbeitenden Medien ausgenutzt wird. Es gibt viele Menschen, die einfach Stopp schreien, wenn noch mal was oben drauf kommt. Und die einzige Antwort, die die Politik kennt, ist entweder diese Unsicherheit zu befeuern, indem man sie darin bestärkt, dass sie unsicher sein sollen oder indem man das Tempo des Wandels in der Gesellschaft noch mehr beschleunigt.

Die Spaltung ist für mich derzeit eher zwischen den Gruppen "wir schaffen das" und "wir schaffen das nicht" zu sehen.

Und für mich liegt die Schuld am AfD-Höhenflug eben nicht nur an CDU oder Aiwanger oder wem auch immer, sondern auch an denen, die mit einem sehr hohen Tempo (durchaus auch notwendigen, siehe Klimawandel) einen Wandel vorantreiben und dabei keinerlei Rücksicht auf die genannten Personenkreise nehmen.

Es gibt einfach Menschen, die überfordert sind. Und zwar nicht wenige.
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SGE_Werner schrieb:

Und für mich liegt die Schuld am AfD-Höhenflug eben nicht nur an CDU oder Aiwanger oder wem auch immer, sondern auch an denen, die mit einem sehr hohen Tempo (durchaus auch notwendigen, siehe Klimawandel) einen Wandel vorantreiben und dabei keinerlei Rücksicht auf die genannten Personenkreise nehmen.

Es gibt einfach Menschen, die überfordert sind. Und zwar nicht wenige.        

Heute im Schwimmbad. Hängen drei Ü65jährige an der Rinne und im Vorbeischwimmen höre ich sie diskutieren und schimpfen, es wird Zeit, dass wir gegen die Grünen auf die Barrikaden gehen. Momentaufnahme, ohne Anspruch auf Verallgemeinerung.
Aber ein Indiz, dass vieles für Deine These spricht.

Schuldzuweisungen sind ein beliebtes Stilmittel in der Politik, aber nicht nur dort. Partnerschaftstherapeuten kennen das auch zur Genüge. Nur Schuldzuweisungen sind nicht als Problemlösungsinstrument gedacht, es ist ein Kampfmittel.
Die Journalistin Münstermann hat vor ein paar Tagen in einem Artikel über den AfD-Zulauf folgendes geschrieben:

'Die gegenseitigen Schuldzuweisungen bringen gar nichts. Es ist ein Alarmsignal, das ist richtig. Stattdessen sollten sich alle an die eigene Nase fassen und das machen, was demokratische Parteien tun sollten: Regieren und opponieren, mit guten Ideen, klaren Worten und ohne Schaum vor dem Mund. Es geht nicht darum, den Wählern nach dem Mund zu reden, sondern Politik und Veränderungen zu erklären."

Es wäre höchst unwahrscheinlich, dass in der öffentlichen Diskussion der sozialen Medien es anders wäre. Nein, es ist in der Anonymität der Diskutanten schlimmer. Millionen Menschen sind da unterwegs und lesen das. Und die Erregung nimmt zu, je mehr und größer die Probleme werden. Auch dies führt zu einer Radikalisierung und Polarisierung. Und immer sind es "die Anderen". Seien wir alle selbstkritisch und überlegen, wann geht's auch bei mir, bei uns übers Ziel hinaus.
https://rp-online.de/politik/deutschland/afd-umfragen-schuldzuweisungen-bringen-nichts_aid-91502951
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Die versprechen : Das bessere Leben. Billigere Energie , keine Kriminalität , keine Inflation , ...

Selbst wenn die Regierung alles erklärt : Es gibt viele die wollen weiterhin ihren SUV , die wollen kein E Fahrzeug , die wollen billig Heizen  . Egal wie. Jemand der einen SUV mit 400 PS kauft , dem ist der Klimawandel doch egal . Der heizt auch mit Öl. Ich bin der Überzeugung : Die Afd bedient einen grossen Teil des wohlstandsverwahrlosten Teiles der Bevölkerung. Die Egoistenfraktion. Geld für Flüchtlinge ? Brauch ich selber. Offiziell sind die ja die Partei der Unterprivilegierten und Abgehängten . Stimmt das noch ? Die sollen ja in die bürgerliche Mitte eingebrochen sein.
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Ist , wie immer , sicher komplexer. Aber man hört schon : Wir können nicht die Welt retten. Vulgo : Nix zahlen wir wollen. Usw
Die Afd hat es in diesen Zeiten eben einfach. Die müssen eigentlich nur auf die Lage reagieren. Wie alle Populisten.
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Die versprechen : Das bessere Leben. Billigere Energie , keine Kriminalität , keine Inflation , ...

Selbst wenn die Regierung alles erklärt : Es gibt viele die wollen weiterhin ihren SUV , die wollen kein E Fahrzeug , die wollen billig Heizen  . Egal wie. Jemand der einen SUV mit 400 PS kauft , dem ist der Klimawandel doch egal . Der heizt auch mit Öl. Ich bin der Überzeugung : Die Afd bedient einen grossen Teil des wohlstandsverwahrlosten Teiles der Bevölkerung. Die Egoistenfraktion. Geld für Flüchtlinge ? Brauch ich selber. Offiziell sind die ja die Partei der Unterprivilegierten und Abgehängten . Stimmt das noch ? Die sollen ja in die bürgerliche Mitte eingebrochen sein.
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guter Hinweis, den ich nachvollziehen kann. Ja, es gibt viele Menschen die so ticken. nach mir die Sinnflut, was interessieren mich Flüchtlinge, das Klima
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Die versprechen : Das bessere Leben. Billigere Energie , keine Kriminalität , keine Inflation , ...

Selbst wenn die Regierung alles erklärt : Es gibt viele die wollen weiterhin ihren SUV , die wollen kein E Fahrzeug , die wollen billig Heizen  . Egal wie. Jemand der einen SUV mit 400 PS kauft , dem ist der Klimawandel doch egal . Der heizt auch mit Öl. Ich bin der Überzeugung : Die Afd bedient einen grossen Teil des wohlstandsverwahrlosten Teiles der Bevölkerung. Die Egoistenfraktion. Geld für Flüchtlinge ? Brauch ich selber. Offiziell sind die ja die Partei der Unterprivilegierten und Abgehängten . Stimmt das noch ? Die sollen ja in die bürgerliche Mitte eingebrochen sein.
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fromgg schrieb:

Offiziell sind die ja die Partei der Unterprivilegierten und Abgehängten . Stimmt das noch ? Die sollen ja in die bürgerliche Mitte eingebrochen sein.



       

Die Frage ist berechtigt. Eine aktuelle Analyse der AfD-Wählerschaft der Berliner Wahl im Februar brachte u.a. folgende Erkenntnis:
"Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es 6,3, bei den 30 bis 44-Jährigen 8,6 und bei den 45 bis 54-Jährigen 10,8 Prozent, womit diese Altersgruppe die stärkste Wählergruppe bildete."
"So erhielt die AfD von 17,8 Prozent der Arbeiter, 7,9 Prozent der Angestellten, 7,4 Prozent der Selbständigen  und 5,1 Prozent der Beamten jeweils Stimmen. Besonders auffällig ist darüber hinaus der relativ hohe Arbeitslosenanteil mit 13,5 Prozent. "
"Auch bezogen auf die formale Bildung bestätigte sich der bekannte Trend: Absolventen der Hauptschule votierten mit 16,1, der Realschule mit 15,9, mit Hochschulreife  mit 7,3 und mit einem Hochschulabschluss mit 4,0 Prozent in diese Richtung."

Es gibt AfD-Wähler aus allen Schichten und Altersgruppen der Gesellschaft. Wenn man die Analyse nimmt, dann ist der typische AfD-Wähler männlich, unzufrieden, ungefähr 40 Jahre mit Hauptschulbildung, Arbeiter.
Das ist die Analyse aus einer Großstadt. In ländichen Gebieten, zumal im Osten mag es Verschiebungen geben.
Mag sein, dass sich die Wählerstruktur u.a. durch die Heizungsdiskussion bei den nächsten Wahlen in die bürgerliche Mitte verschiebt. Sehen wir nach den nächsten Wahlen.
https://www.endstation-rechts.de/news/wer-waehlte-die-afd-berlin-ein-blick-auf-die-sozialstruktur-der-waehler
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fromgg schrieb:

Offiziell sind die ja die Partei der Unterprivilegierten und Abgehängten . Stimmt das noch ? Die sollen ja in die bürgerliche Mitte eingebrochen sein.



       

Die Frage ist berechtigt. Eine aktuelle Analyse der AfD-Wählerschaft der Berliner Wahl im Februar brachte u.a. folgende Erkenntnis:
"Bei den 18- bis 29-Jährigen waren es 6,3, bei den 30 bis 44-Jährigen 8,6 und bei den 45 bis 54-Jährigen 10,8 Prozent, womit diese Altersgruppe die stärkste Wählergruppe bildete."
"So erhielt die AfD von 17,8 Prozent der Arbeiter, 7,9 Prozent der Angestellten, 7,4 Prozent der Selbständigen  und 5,1 Prozent der Beamten jeweils Stimmen. Besonders auffällig ist darüber hinaus der relativ hohe Arbeitslosenanteil mit 13,5 Prozent. "
"Auch bezogen auf die formale Bildung bestätigte sich der bekannte Trend: Absolventen der Hauptschule votierten mit 16,1, der Realschule mit 15,9, mit Hochschulreife  mit 7,3 und mit einem Hochschulabschluss mit 4,0 Prozent in diese Richtung."

Es gibt AfD-Wähler aus allen Schichten und Altersgruppen der Gesellschaft. Wenn man die Analyse nimmt, dann ist der typische AfD-Wähler männlich, unzufrieden, ungefähr 40 Jahre mit Hauptschulbildung, Arbeiter.
Das ist die Analyse aus einer Großstadt. In ländichen Gebieten, zumal im Osten mag es Verschiebungen geben.
Mag sein, dass sich die Wählerstruktur u.a. durch die Heizungsdiskussion bei den nächsten Wahlen in die bürgerliche Mitte verschiebt. Sehen wir nach den nächsten Wahlen.
https://www.endstation-rechts.de/news/wer-waehlte-die-afd-berlin-ein-blick-auf-die-sozialstruktur-der-waehler
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hawischer schrieb:

ungefähr 40 Jahre

Schreibfehler.  "ungefähr 50 Jahre"
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Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.
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Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?
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Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.
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SGE_Werner schrieb:

Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.


Das ist der politische Grund . Der ist korrekt beschrieben. Ich versuche den persönlichen Mindset rauszukriegen. Ich weiss nicht , wie ich das beschreiben soll. SUV weil einem alles egal ist , ist keine politische Haltung. Wohlstandsverwahlosung im allgemeinen nicht.
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?
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WürzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?


Kann man nicht abholen. Das wollte ich so sagen. Argumente sind zwecklos. Wenn der Geld hat , kauft der einen Jet und fliegt 2x Wöchentlich in Urlaub. Jacht auch noch. Solch Leute denken nicht politisch. Nur an sich selbst.
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?
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bei Aiwanger ist Hopfen und Malz verloren, der hat sich im FAZ Interview (leider noch Bezahl Artikel) sich selber gerechtfertigt, der versteht es nicht (oder ich nicht   )
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?
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WürzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?


Die CSU hat aber immer noch gut 40 % in den Umfragen. Und zusammen mit den Freien Wählern über 50 %.

Und Du schreibst es ja... Wie soll man die abholen, denen alles egal ist außer sie selbst. Na indem man ihnen ihren Egoismus hin und wieder befriedigt. Dummerweise gibt es sowas wie Wahlen Würzi. Und die Menschen sind jetzt stinkig und wollen jetzt irgendwas in den Händen haben. Da kannst Du noch so viel mit Verstand und Logik um die Ecke kommen bzgl. Klimapolitik, Heizungsumbau usw. , damit erreichst Du Teile der Bevölkerung einfach nicht, weil das für sie zu abstrakt ist oder die Erfolge dessen zu weit in der Zukunft liegen.
Bestenfalls kann man Dinge in kleinen Schritten umsetzen, weil es einfach Zeit dauert, bis sich ein bestimmtes Denken durchsetzt. Auch wenn ein höheres Tempo notwendig wäre.

Es ist viel einfacher für einen Menschen blind jemandem zu folgen, der einfache Lösungen verspricht als jemandem, der eine komplexe Welt auch als das anerkennt, was sie ist und differenzierte Lösungen sucht. Was glaubst Du, warum die "alles bleibt so wie es ist" Union jahrzehntelang an der Macht war?

Wie gesagt... Deine Auffassung ist richtig, aber damit verlierst Du irgendwann die Wahlen an die Aiwangers, Höckes usw. und all das, was man erreicht hat, wird ausradiert.
Wenn wir erreichen wollen, was wir in dieser Gesellschaft erreichen müssten, müssten wir die Demokratie abschaffen.
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Meiner persönlichen Meinung nach hat man an die AfD einfach bestimmte Wählergruppen verloren.

Die erste Gruppe waren die national denkenden Wirtschaftsliberalen, die unter Lucke vor allem die FDP schwächten. Als die AfD schon wieder auf dem absteigenden Ast war, kam für sie das Geschenk schlechthin... Die Flüchtlingssituation 2015. Da rutschte der rechte Rand der Union komplett rüber zur AfD. Und dieser rechte Rand ist eigentlich nie zurückgekehrt. Das ist die Basis der AfD. Genau die Leute, die in den späten 90ern Roland Koch hinterhergelaufen wären / sind, wenn er mal wieder ne Unterschriftenkampagne macht.

Und als die CSU bzgl. Obergrenze eingeknickt ist (bzw Seehofer) , kam die AfD auf neue Höhen, weil damit auch dem Rest dieser Wählerklientel klar war, dass die Union nicht mehr ihre Meinung abbildet. Das hat der AfD eine sichere Basis von 6-9 % beschert. Was hier gefeiert wurde, war für diese Menschen eben Verrat an dem, für was die Union für sie stand.

Negativ für die AfD war dann Corona, weil hier ihre Haltung pro Querdenker doch viele konservative Wähler erstmal verschreckt hat. Jetzt haben wir halt eine Regierung, in der der Erzfeind der AfD drin sitzt, in der wir in einer schwierigen Situation sind (Ukraine usw.), wir haben ständige weitere Belastungen für die Bevölkerung (auch wenn diese langfristig nötig sind) und die einzig verbliebene "glaubwürdige" oppositionelle "Wir sind dagegen" Partei ist die AfD. Und da rennen die Menschen nun hin. Die Rechten, die ohnehin schon in der AfD seit Jahren sind, aufgefüllt mit entnervten früheren Nichtwählern und enttäuschten Wählern anderer Parteien, die sich zB von der Ampel mehr versprochen haben.

Und dazu kommt eine Linke, die völlig weggetrieben ist von ihrer Stammwählerschaft. Die PDS bzw. die Linke war immer auch Protestpartei. Heute ist sie eigentlich nicht mehr viel anders als eine Art linke Abspaltung der Grünen. Auch aus diesem enttäuschten Grüppchen bedient sich die AfD.

Dazu kommt halt derzeit noch, dass alle über die steigenden AfD-Werte reden und das natürlich einen Mobilisierungsgrad mit sich bringt.

Die AfD konnte auch erst so stark werden, weil vielen Menschen die, egal wie unbegründet sie sein mögen, Interessen von 20, 30 Prozent der Bevölkerung regelrecht sch...egal waren. Ich habe hier ja einige Diskussionen gesehen, in denen man explizit es so gesagt hat. Und ich habe gesagt, dass man sich dann nicht wundern darf, wenn die AfD irgendwann 15 oder 20 Prozent hat. Und vielleicht bald noch mehr.
Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.
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SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Daa war ein Totalversagen des Staates, man hat die ganzen Jahre, seit Gründung der AfD, alles durchgehen lassen, das hat sogar den größten Feigling ermutigt sich zur AfD zu bekennen. Der Staat hat sich doch regelrecht am Nasenring durch die Arena führen lassen und wurde dafür sogar noch von der AfD verspottet. Erschwerend kam dazu, das Leute in entscheidenden Positionen was für die AfD übrig hatten, wie z.B. der VS-Maaßen.
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WürzburgerAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Der AfD-Aufstieg ist auch ein Versagen der politischen Mitte und der politischen Linken, die einfach ignorieren, dass es genug Menschen gibt, die man nicht mit Wissenschaft, Verstand usw. abholen kann.

Sondern? Mit Dummschwätzerei und Populismus? Das probiert ja die CSU seit Langem. Das Ergebnis heißt Aiwanger.
Wie soll man denn in deinen Augen jene abholen, denen so ziemlich alles egal ist außer sie selbst?


Die CSU hat aber immer noch gut 40 % in den Umfragen. Und zusammen mit den Freien Wählern über 50 %.

Und Du schreibst es ja... Wie soll man die abholen, denen alles egal ist außer sie selbst. Na indem man ihnen ihren Egoismus hin und wieder befriedigt. Dummerweise gibt es sowas wie Wahlen Würzi. Und die Menschen sind jetzt stinkig und wollen jetzt irgendwas in den Händen haben. Da kannst Du noch so viel mit Verstand und Logik um die Ecke kommen bzgl. Klimapolitik, Heizungsumbau usw. , damit erreichst Du Teile der Bevölkerung einfach nicht, weil das für sie zu abstrakt ist oder die Erfolge dessen zu weit in der Zukunft liegen.
Bestenfalls kann man Dinge in kleinen Schritten umsetzen, weil es einfach Zeit dauert, bis sich ein bestimmtes Denken durchsetzt. Auch wenn ein höheres Tempo notwendig wäre.

Es ist viel einfacher für einen Menschen blind jemandem zu folgen, der einfache Lösungen verspricht als jemandem, der eine komplexe Welt auch als das anerkennt, was sie ist und differenzierte Lösungen sucht. Was glaubst Du, warum die "alles bleibt so wie es ist" Union jahrzehntelang an der Macht war?

Wie gesagt... Deine Auffassung ist richtig, aber damit verlierst Du irgendwann die Wahlen an die Aiwangers, Höckes usw. und all das, was man erreicht hat, wird ausradiert.
Wenn wir erreichen wollen, was wir in dieser Gesellschaft erreichen müssten, müssten wir die Demokratie abschaffen.
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Sorry, das ist mir einfach zu theoretisch.
Wenn es bestimmte Zwänge gibt, muss man handeln. Ich habe es schon so oft geschrieben: eine Verschiebung oder auch nur ein Hinauszögern der Folgen ist z. B. beim Klimawandel nicht vorgesehen.

Bei Corona gab es innerhalb weniger Wochen Soforthilfen für die Wirtschaft. Bei Inflation steigen umgehend die Zinsen. Bei Arbeitslosigkeit werden Sofortmaßnahmen eingeleitet. Bei Jammerei des Hotelgewerbes wird die Mwst. dort halbiert. Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Da kann die Welt komplex sein, wie sie will.

So einfach ist das. Und wenn die Aiwangers dieser Welt das nicht begreifen wollen, darf man sie nicht zu stellvertretenden Ministerpräsidenten resp. Wirtschaftsminister machen und die Feuerwehr gleichzeitig verfluchen.

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.

Letzten Mittwoch habe ich mir im BR eine politische Diskussion angesehen, da ging es um Fleischverzehr/Tierwohl/Landwirtschaft. Geladen war auch ein Vegetarier und Tierschützer, der wiederholt die Diskutanten (CSU, Grüne, BN, Bauernverband) anflehte, mit dem gegenseitigen Zerfleischen aufzuhören und über die Sache zu reden. Vergeblich. Ihr habt das und das gesagt, nein, ihr habt das und das verbrochen usw. usf. Bis zum Ende.

Der Typ ist schier verzweifelt. Und ich auch.
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Sorry, das ist mir einfach zu theoretisch.
Wenn es bestimmte Zwänge gibt, muss man handeln. Ich habe es schon so oft geschrieben: eine Verschiebung oder auch nur ein Hinauszögern der Folgen ist z. B. beim Klimawandel nicht vorgesehen.

Bei Corona gab es innerhalb weniger Wochen Soforthilfen für die Wirtschaft. Bei Inflation steigen umgehend die Zinsen. Bei Arbeitslosigkeit werden Sofortmaßnahmen eingeleitet. Bei Jammerei des Hotelgewerbes wird die Mwst. dort halbiert. Wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Da kann die Welt komplex sein, wie sie will.

So einfach ist das. Und wenn die Aiwangers dieser Welt das nicht begreifen wollen, darf man sie nicht zu stellvertretenden Ministerpräsidenten resp. Wirtschaftsminister machen und die Feuerwehr gleichzeitig verfluchen.

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.

Letzten Mittwoch habe ich mir im BR eine politische Diskussion angesehen, da ging es um Fleischverzehr/Tierwohl/Landwirtschaft. Geladen war auch ein Vegetarier und Tierschützer, der wiederholt die Diskutanten (CSU, Grüne, BN, Bauernverband) anflehte, mit dem gegenseitigen Zerfleischen aufzuhören und über die Sache zu reden. Vergeblich. Ihr habt das und das gesagt, nein, ihr habt das und das verbrochen usw. usf. Bis zum Ende.

Der Typ ist schier verzweifelt. Und ich auch.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.


Woraufhin die AfD klar sich als das verkaufen kann, was sie gerne ist. Die einzig wahre Opposition, während alle anderen ja eh der selben Meinung sind. Und noch mal 5 % mehr bei der nächsten Krise oben drauf.

Kann Deine Verzweiflung ja verstehen. Aber ich bleib dabei, dass die Politik, die Du haben willst, zu viele Gegner hat und diese durch jede Handlung motivierter wird. Führ doch mal das Tempolimit ein und schon ist die AfD bei 25 %. Die Leute haben mehr Angst vor Gendersternchen als vor den Folgen des Klimawandels. Obwohl alle Fakten aufm Tisch liegen.

Würde mir ja auch gerne eine andere Bevölkerung wünschen. Aber ein bestimmter Teil der Bevölkerung informiert sich eben auch nicht mehr aus den Kanälen, die mit Fakten um die Ecke kommen. Die schauen sich die Blogs von rechten Deppen an, die genau wissen, wie sie diese Menschen ansprechen wollen, machen aus der Gegenseite eine woke Verschwörung und die Leute rennen ihnen hinterher. Habe lange genug unter solchen Seiten gegen die AfD-Anhänger angekämpft.

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln. Fehlinformationen strafbar machen, rechte Blogger einsperren, den Sumpf trockenlegen. Aber das hat man weder in Osteuropa gemacht noch in den USA. Das Ergebnis ist bekannt. Unsere Werte sind für den durchschnittlichen AfD-Anhänger nur ein Zeichen von Schwäche.

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.

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WürzburgerAdler schrieb:

Das wäre nämlich mein Lösungsansatz. Ein Zusammenstehen der politischen Mitte gegen die Querdenker und flat-earth-Phantasten.


Woraufhin die AfD klar sich als das verkaufen kann, was sie gerne ist. Die einzig wahre Opposition, während alle anderen ja eh der selben Meinung sind. Und noch mal 5 % mehr bei der nächsten Krise oben drauf.

Kann Deine Verzweiflung ja verstehen. Aber ich bleib dabei, dass die Politik, die Du haben willst, zu viele Gegner hat und diese durch jede Handlung motivierter wird. Führ doch mal das Tempolimit ein und schon ist die AfD bei 25 %. Die Leute haben mehr Angst vor Gendersternchen als vor den Folgen des Klimawandels. Obwohl alle Fakten aufm Tisch liegen.

Würde mir ja auch gerne eine andere Bevölkerung wünschen. Aber ein bestimmter Teil der Bevölkerung informiert sich eben auch nicht mehr aus den Kanälen, die mit Fakten um die Ecke kommen. Die schauen sich die Blogs von rechten Deppen an, die genau wissen, wie sie diese Menschen ansprechen wollen, machen aus der Gegenseite eine woke Verschwörung und die Leute rennen ihnen hinterher. Habe lange genug unter solchen Seiten gegen die AfD-Anhänger angekämpft.

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln. Fehlinformationen strafbar machen, rechte Blogger einsperren, den Sumpf trockenlegen. Aber das hat man weder in Osteuropa gemacht noch in den USA. Das Ergebnis ist bekannt. Unsere Werte sind für den durchschnittlichen AfD-Anhänger nur ein Zeichen von Schwäche.

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.

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SGE_Werner schrieb:

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln.

Nein, durch eine Politik die die Sorgen der Menschen ernst nimmt, ihnen vor einer Gesetzesvorlage erklärt was die Konsequenzen sein werden und Meinungen und Stellungnahmen einholt. Und ein Auftreten zeigt, das nicht geprägt ist von einer Arroganz des Rechthabens.
Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.

Habeck hat zum überarbeiteten GEG richtigerweise gesagt:
"Dass sich in den intensiven Verhandlungen alle Seiten bewegen mussten, gehört dazu. Das war wichtig, um die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. Demokratie braucht Kompromisse, und es ist gut, wenn wir sie herstellen können."

Die eine, sogenannte wahre Lehre kann nur in Diktaturen organisiert werden, da sind wir uns hier alle einig.

SGE_Werner schrieb:

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.


Und über 80% wollen die AfD nicht wählen. Gut. Sorgen wir dafür, das es bald wieder 90 oder 95% werden durch Vernunft und Augenmaß in Politik und Gesellschaft.
Das gegenseitige Einprügeln im demokratischen Parteienspektrum spaltet. Das sollte auch Aiwanger verstehen. Habeck hat sich vor der letzten Bayernwahl ähnlich wie Aiwanger Richtung CSU geäußert. Er hat sich dafür entschuldigt. Chapeau. Könnte Aiwanger auch machen.
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SGE_Werner schrieb:

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln.

Nein, durch eine Politik die die Sorgen der Menschen ernst nimmt, ihnen vor einer Gesetzesvorlage erklärt was die Konsequenzen sein werden und Meinungen und Stellungnahmen einholt. Und ein Auftreten zeigt, das nicht geprägt ist von einer Arroganz des Rechthabens.
Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.

Habeck hat zum überarbeiteten GEG richtigerweise gesagt:
"Dass sich in den intensiven Verhandlungen alle Seiten bewegen mussten, gehört dazu. Das war wichtig, um die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. Demokratie braucht Kompromisse, und es ist gut, wenn wir sie herstellen können."

Die eine, sogenannte wahre Lehre kann nur in Diktaturen organisiert werden, da sind wir uns hier alle einig.

SGE_Werner schrieb:

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.


Und über 80% wollen die AfD nicht wählen. Gut. Sorgen wir dafür, das es bald wieder 90 oder 95% werden durch Vernunft und Augenmaß in Politik und Gesellschaft.
Das gegenseitige Einprügeln im demokratischen Parteienspektrum spaltet. Das sollte auch Aiwanger verstehen. Habeck hat sich vor der letzten Bayernwahl ähnlich wie Aiwanger Richtung CSU geäußert. Er hat sich dafür entschuldigt. Chapeau. Könnte Aiwanger auch machen.
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hawischer schrieb:

Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.


Soweit richtig. Aber dass rechte Bewegungen gestoppt werden können durch das Ernstnehmen der Sorgen würde ich mittlerweile nicht mehr sehen. Aber man kann sie dadurch evtl. etwas einbremsen und abschwächen. Ich würde eher sagen, dass Regierungen mal aufpassen müssen nicht noch Steilvorlagen zu liefern für die Rechtspopulisten.
Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Menschen einfach mal etwas Ruhe wollen. 2 Jahre Corona mit all den Entbehrungen plus dann direkt Ukraine-Krieg mit all den Verwerfungen haben einfach viele Menschen erschöpft. Und jede Belastung wird derzeit wie ein pers. Angriff gesehen. Egal wie vernünftig diese Belastung auch langfristig sein mag.

Schlechte Politik war es jahrelang, als wir nicht diese Belastungen hatten, nicht zu Reformen zu greifen. Und Du weißt selbst, welche Partei da an der Macht war. Auch das setzt uns jetzt unter Druck und stärkt die AfD.
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Das ZDF-Politikbarometer hat heute einige Schmankerl parat. Zum Höhenflig der AfD kommt es zu der Feststellung:

"Die aktuell hohen Umfragewerte für die AfD führt eine große Mehrheit (75 Prozent) darauf zurück, dass deren Anhänger:innen vor allem den anderen Parteien einen Denkzettel verpassen wollen. Nur 18 Prozent gehen davon aus, dass der Höhenflug mit den politischen Positionen der AfD zusammenhängt."
https://www.tagesspiegel.de/politik/neue-hochstwerte-im-politbarometer-afd-jetzt-bei-18-prozent-9994927.html

Ich bin mir nicht sicher was ich davon halten soll. Vermutlich lebe ich in einer Blase, die das ganz anders einschätzt. Diese ist scheinbar sehr klein und unbedeutend. Darüber muss ich nun nachdenken ...

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hawischer schrieb:

Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.


Soweit richtig. Aber dass rechte Bewegungen gestoppt werden können durch das Ernstnehmen der Sorgen würde ich mittlerweile nicht mehr sehen. Aber man kann sie dadurch evtl. etwas einbremsen und abschwächen. Ich würde eher sagen, dass Regierungen mal aufpassen müssen nicht noch Steilvorlagen zu liefern für die Rechtspopulisten.
Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Menschen einfach mal etwas Ruhe wollen. 2 Jahre Corona mit all den Entbehrungen plus dann direkt Ukraine-Krieg mit all den Verwerfungen haben einfach viele Menschen erschöpft. Und jede Belastung wird derzeit wie ein pers. Angriff gesehen. Egal wie vernünftig diese Belastung auch langfristig sein mag.

Schlechte Politik war es jahrelang, als wir nicht diese Belastungen hatten, nicht zu Reformen zu greifen. Und Du weißt selbst, welche Partei da an der Macht war. Auch das setzt uns jetzt unter Druck und stärkt die AfD.
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SGE_Werner schrieb:

Schlechte Politik war es jahrelang, als wir nicht diese Belastungen hatten, nicht zu Reformen zu greifen. Und Du weißt selbst, welche Partei da an der Macht war. Auch das setzt uns jetzt unter Druck und stärkt die AfD.



       

Keiner ist frei von der Verantwortung, Dinge versäumt oder zu spät gemacht zu haben, dachte ich hätte das klargemacht. Auch die Regierung Merkel, die über 16 Jahre in Koalitionen regierte.
Aber mit jedem Monat der seitdem ins Land geht, wird dieses Argument schwächer.
Und mir ist wichtig. Nicht nur das was gemacht wird, besonders wie es gemacht wird, ist ein(!) Grund des Protestes.
Und das hat sich über die Krisen der Jahre aufgebaut.
Finanzkrise, Atomausstieg (Fukushima), Eurokrise, Krimkrise, Flüchtlingskrise, Corona. Nicht vollzählig.
Das alles hat Menschen erheblich belastet und viele haben Entscheidungen nicht verstanden und/oder waren direkt betroffen.
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SGE_Werner schrieb:

Letztlich kannst Du diese rechten Bewegungen nur noch stoppen mit undemokratischen Mitteln.

Nein, durch eine Politik die die Sorgen der Menschen ernst nimmt, ihnen vor einer Gesetzesvorlage erklärt was die Konsequenzen sein werden und Meinungen und Stellungnahmen einholt. Und ein Auftreten zeigt, das nicht geprägt ist von einer Arroganz des Rechthabens.
Demokratie lebt von Kompromissen. Sie sind nichts schädliches.

Habeck hat zum überarbeiteten GEG richtigerweise gesagt:
"Dass sich in den intensiven Verhandlungen alle Seiten bewegen mussten, gehört dazu. Das war wichtig, um die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. Demokratie braucht Kompromisse, und es ist gut, wenn wir sie herstellen können."

Die eine, sogenannte wahre Lehre kann nur in Diktaturen organisiert werden, da sind wir uns hier alle einig.

SGE_Werner schrieb:

Meine Vorschläge bzgl. Politik beziehen sich nur darauf das Protestwählerpotenzial nicht eskalieren zu lassen. Den rechten Stamm kriegt man eh nicht weg.


Und über 80% wollen die AfD nicht wählen. Gut. Sorgen wir dafür, das es bald wieder 90 oder 95% werden durch Vernunft und Augenmaß in Politik und Gesellschaft.
Das gegenseitige Einprügeln im demokratischen Parteienspektrum spaltet. Das sollte auch Aiwanger verstehen. Habeck hat sich vor der letzten Bayernwahl ähnlich wie Aiwanger Richtung CSU geäußert. Er hat sich dafür entschuldigt. Chapeau. Könnte Aiwanger auch machen.
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Ganz grundsätzlich ist es wohl unstrittig, dass die Polemik sowie Diffamierungen des politischen Gegners nicht nur Sachdiskussionen verhindern, sondern der "Radikalisierung" und dem Frust der Bevölkerung auch massiv Vorschub leisten.

So hat sich die FDP in der "Heizungsdiskussion" weitestgehend Aussagen wie "Heizungsterror" oder "Verbotspartei", ganz zu schweigen von "Die haben ja wohl den Arxxx offen" enthalten und sich in weiten Teilen sachlich mit den Grünen auseinandergesetzt.

Auch Monika Gruber ist wohl eher an einer Sachdiskussion gelegen. So hat sie ihre zweite Demo in München abgesagt, da sie mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sei.

Während die Beschimpfungen von Aiwanger und Söder nur eines erreicht haben: dass Querdenker- und AfD-Sprech salonfähig werden. Und dass die Empörten dann doch lieber gleich das Original wählen.


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