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Corona-Virus (Welle 1)


Thread wurde von SGE_Werner am Samstag, 02. Mai 2020, 18:54 Uhr um 18:54 Uhr gesperrt weil:
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Gestern hatte ich die Möglichkeit, mal die Seite der Wirtschaft zu hören. Gesprächspartner waren Firmenchefs, Unternehmensberater, IHK-Vertreter u. Ä., mithin also Leute, die gemeinhin das Hohe Lied der Klage gegen die Maßnahmen singen.

Nichts davon gestern. Einhelliger Tenor war der Folgende:

1. Maßnahmen bislang OK
2. Das Wiederanlaufen nach dem Lockdown dauert ca. 4 Wochen:
   Aufträge müssen reaktiviert oder neu abgeschlossen werden, dito Verträge.
   Die Lieferketten müssen wieder instandgesetzt werden, ebenso wie Fertigungsstraßen, Maschinen etc.
   Schutzmaßnahmen müssen installiert werden (das Virus ist ja nicht weg)
3. Ein erneuter Lockdown nach dieser 4-wöchigen Wiederanlaufphase wäre absolut tödlich und für viele Betriebe der
   endgültige Todesstoß. Oberstes Ziel muss es deshalb sein, dies mit allen Mitteln zu verhindern.

Fazit zu meiner Überraschung: Lieber die Verlängerung auf 4 Wochen ausdehnen als nur das geringste Risiko eines Rückfalls und eines erneuten und evtl. dann verschärften Lockdowns eingehen.
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skyeagle schrieb:

Wie hättest Du es denn gemacht?

Ich hätte dem mündigen Bürger etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut und überlassen, statt alle wie Kindergartenkinder zu behandeln, denen man nur mit Verboten und Pflichten beikommt.

Konkret in etwa so:

- Weiterhin Hygiene- und Abstandregeln einhalten
- Wo das nicht möglich ist, zb. im ÖPNV Masken-„Gebot“ (wie es auch ursprünglich beschlossen wurde)
- Kranke zu Hause bleiben
- Kontaktverbot von 2 auf 5 oder 10 Personen anheben
- Gastronomie mit vorerst 50% Auslastung und Abstand zwischen Tischen aufmachen
- Hotels auf, Frühstück aufs Zimmer
- Einzelsportarten wie Tennis zulassen

Kommunikation etwa so: Hört zu liebes Volk, das machen wir jetzt und wir glauben an euch und vertrauen auf eure Vernunft, wenn es nicht funktioniert, müssen wir es leider wieder zurück nehmen. Wenn es funktioniert, wird weiter gelockert.



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drlove29 schrieb:

skyeagle schrieb:

Wie hättest Du es denn gemacht?

Ich hätte dem mündigen Bürger etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut und überlassen, statt alle wie Kindergartenkinder zu behandeln, denen man nur mit Verboten und Pflichten beikommt.

Konkret in etwa so:

- Weiterhin Hygiene- und Abstandregeln einhalten
- Wo das nicht möglich ist, zb. im ÖPNV Masken-„Gebot“ (wie es auch ursprünglich beschlossen wurde)
- Kranke zu Hause bleiben
- Kontaktverbot von 2 auf 5 oder 10 Personen anheben
- Gastronomie mit vorerst 50% Auslastung und Abstand zwischen Tischen aufmachen
- Hotels auf, Frühstück aufs Zimmer
- Einzelsportarten wie Tennis zulassen

Kommunikation etwa so: Hört zu liebes Volk, das machen wir jetzt und wir glauben an euch und vertrauen auf eure Vernunft, wenn es nicht funktioniert, müssen wir es leider wieder zurück nehmen. Wenn es funktioniert, wird weiter gelockert.


Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).

Ich muss aber ganz klar sagen, dass mir der bisherige „vorsichtigere“ Weg wesentlich lieber ist. Denn das Risiko, dass du hier dann doch auf einmal Zustände wie in Italien, Frankreich, Spanien oder den USA hast, wäre mir viel zu hoch. Lieber jetzt Schrittweise an „Stellschrauben“ drehen und zwei Wochen warten, was passiert, als auf einmal die Kontrolle verloren zu haben.

Dennoch, dass du das so siehst, ist in meinen Augen in Ordnung, da sollte man sich jetzt nicht wieder lustig drüber machen. Am Ende wissen wir alle nicht, was richtig ist. Erst hinterher werden wir schlauer sein. Denn derzeit lernen wir fast täglich neue Dinge über das Virus und seine Wirkung (zB positiv die Möglichkeit einer Hintergrundimmunität, oder negativ die Möglichkeit von Folgeschäden).
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Es gibt da Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Forschung tätig sind.

Ich verstehe einfach nicht, wie es immer wieder Menschen gibt, die aus völlig fachfremden Gebieten kommend, glauben, es besser zu wissen.

Wenn ich die Wahl habe, dann vertraue ich lieber (bei allen Mängeln) unserer Bundesregierung, die sich Rat und Empfehlungen aus der Wissenschaft holt, als chickenshack oder drlove29
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drlove29 schrieb:

Ich hätte dem mündigen Bürger etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut und überlassen, statt alle wie Kindergartenkinder zu behandeln, denen man nur mit Verboten und Pflichten beikommt.

Konkret in etwa so:

- Weiterhin Hygiene- und Abstandregeln einhalten
- Wo das nicht möglich ist, zb. im ÖPNV Masken-„Gebot“ (wie es auch ursprünglich beschlossen wurde)
- Kranke zu Hause bleiben
- Kontaktverbot von 2 auf 5 oder 10 Personen anheben
- Gastronomie mit vorerst 50% Auslastung und Abstand zwischen Tischen aufmachen
- Hotels auf, Frühstück aufs Zimmer
- Einzelsportarten wie Tennis zulassen

Kommunikation etwa so: Hört zu liebes Volk, das machen wir jetzt und wir glauben an euch und vertrauen auf eure Vernunft, wenn es nicht funktioniert, müssen wir es leider wieder zurück nehmen. Wenn es funktioniert, wird weiter gelockert.




Danke.

Dass es mit der Eigenverantwortung der Bürger nicht so weit her ist, siehst Du doch schon daran, dass es Verstöße gegen die Beschränkungen gab. Die dürfte es ja nicht geben, verhielten wir uns alle der Situation entsprechend vernünftig. Diejenigen, die sich jetzt nicht dran halten, hätten sich vorher nicht dran gehalten, aber, und das ist der entscheidende Punkt: all diejenigen, die sich jetzt dran halten, weil sie keine 150 tacken bezahlen wollen, handeln ja nicht der Situation entsprechend vernünftig. Die würden nämlich keine Eigenverantwortung zeigen.

Was erwartest Du Dir denn von den konkrten Vorschlägen, die Du jetzt gemacht hast? Wie kalkulierst Du bei Beschränkungen mit bis zu 10 Personen, geöffnete Gastro und Hotels etc. die potentiell aufkommenden Infektionszahlen und die Belastung der jeweiligen Krankenhäuser. Infektionsketten können so doch kaum bis gar nicht nachvollzogen werden. Das ist ja jetzt bei den vollzogenen Lockerungen schon kaum möglich.
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skyeagle schrieb:



Danke.

Dass es mit der Eigenverantwortung der Bürger nicht so weit her ist, siehst Du doch schon daran, dass es Verstöße gegen die Beschränkungen gab. Die dürfte es ja nicht geben, verhielten wir uns alle der Situation entsprechend vernünftig. Diejenigen, die sich jetzt nicht dran halten, hätten sich vorher nicht dran gehalten, aber, und das ist der entscheidende Punkt: all diejenigen, die sich jetzt dran halten, weil sie keine 150 tacken bezahlen wollen, handeln ja nicht der Situation entsprechend vernünftig. Die würden nämlich keine Eigenverantwortung zeigen.

Das ist klar, dass es da immer Menschen gibt, die es mit der Eigenverantwortung nicht so genau nehmen. Der Großteil hält sich aber doch daran. Ich würde mal behaupten 80-90% der Bevölkerung sind vernünftig und vorsichtig und dies sollte ausreichen. Dies unterstreicht ja auch die rückläufige Reproduktionszahl schon vor Beginn der Maßnahmen am 16.03 und am 23.03.

skyeagle schrieb:


Was erwartest Du Dir denn von den konkrten Vorschlägen, die Du jetzt gemacht hast? Wie kalkulierst Du bei Beschränkungen mit bis zu 10 Personen, geöffnete Gastro und Hotels etc. die potentiell aufkommenden Infektionszahlen und die Belastung der jeweiligen Krankenhäuser. Infektionsketten können so doch kaum bis gar nicht nachvollzogen werden. Das ist ja jetzt bei den vollzogenen Lockerungen schon kaum möglich.

Ist das Nachverfolgen der Infektionsketten jetzt das neue ausgegebene Ziel? Sollte das so sein, wäre mein Vorschlag natürlich hinfällig und der Shutdown müsste so lange aufrecht erhalten werden bis dies möglich ist.

Mein Stand ist, dass wir die Krankenhauskapazitäten nicht überlasten wollten. Sollte sich daran nichts geändert haben, wäre in diesem Fall eine regelmäßige Betrachtung der Infektionszahlen notwendig, so dass es zu keiner Überlastung kommt. Ganz grob und vereinfacht gerechnet, bei 1-2% der Infizierten, die ein Intensivbett benötigen und ca. 10.000 freien Betten wären dies max. 0,5-1 Mio gleichzeitig Infizierte.

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Ein Zustand, in dem man in alle möglichen Geschäfte wie Buchhandlungen, Baumärkte, usw rennen kann, Eis kaufen, ÖPNV benutzen, im Park rumlungern, Spazieren gehen, Bier trinken auf der Straße, den ÖPNV nutzen, zur Arbeit gehen kann - das soll ein shutdown sein?

Never ever.

Zum Thema Eigenverantwortung und Härte der Maßnahmen muss man eigentlich nur die in Einwohnerdichte und Struktur ähnlichen Länder Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland vergleichen.
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drlove29 schrieb:

skyeagle schrieb:

Wie hättest Du es denn gemacht?

Ich hätte dem mündigen Bürger etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut und überlassen, statt alle wie Kindergartenkinder zu behandeln, denen man nur mit Verboten und Pflichten beikommt.

Konkret in etwa so:

- Weiterhin Hygiene- und Abstandregeln einhalten
- Wo das nicht möglich ist, zb. im ÖPNV Masken-„Gebot“ (wie es auch ursprünglich beschlossen wurde)
- Kranke zu Hause bleiben
- Kontaktverbot von 2 auf 5 oder 10 Personen anheben
- Gastronomie mit vorerst 50% Auslastung und Abstand zwischen Tischen aufmachen
- Hotels auf, Frühstück aufs Zimmer
- Einzelsportarten wie Tennis zulassen

Kommunikation etwa so: Hört zu liebes Volk, das machen wir jetzt und wir glauben an euch und vertrauen auf eure Vernunft, wenn es nicht funktioniert, müssen wir es leider wieder zurück nehmen. Wenn es funktioniert, wird weiter gelockert.


Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).

Ich muss aber ganz klar sagen, dass mir der bisherige „vorsichtigere“ Weg wesentlich lieber ist. Denn das Risiko, dass du hier dann doch auf einmal Zustände wie in Italien, Frankreich, Spanien oder den USA hast, wäre mir viel zu hoch. Lieber jetzt Schrittweise an „Stellschrauben“ drehen und zwei Wochen warten, was passiert, als auf einmal die Kontrolle verloren zu haben.

Dennoch, dass du das so siehst, ist in meinen Augen in Ordnung, da sollte man sich jetzt nicht wieder lustig drüber machen. Am Ende wissen wir alle nicht, was richtig ist. Erst hinterher werden wir schlauer sein. Denn derzeit lernen wir fast täglich neue Dinge über das Virus und seine Wirkung (zB positiv die Möglichkeit einer Hintergrundimmunität, oder negativ die Möglichkeit von Folgeschäden).
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Aceton-Adler schrieb:

Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).


Wie konnte denn vor dem Lockdown die Reproduktionszahl gesenkt werden? Da waren wir doch noch in der Einzelfallverfolgung und Quarantäne von Kontakten, oder? Ich bekomme das alles zeitlich nicht mehr so zusammen. Das hieße, es gab damals Maßnahmen, die wirkten. Sie wirkten, als wir einzelne Hotspots hatten. Das lief dann aus dem Ruder und drohte durch die Decke zu gehen. Dann die Maßnahmen, die ebenfalls wirkten.
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Es gibt da Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Forschung tätig sind.

Ich verstehe einfach nicht, wie es immer wieder Menschen gibt, die aus völlig fachfremden Gebieten kommend, glauben, es besser zu wissen.

Wenn ich die Wahl habe, dann vertraue ich lieber (bei allen Mängeln) unserer Bundesregierung, die sich Rat und Empfehlungen aus der Wissenschaft holt, als chickenshack oder drlove29
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reggaetyp schrieb:

Es gibt da Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Forschung tätig sind.


Wenn ich die Wahl habe, dann vertraue ich lieber (bei allen Mängeln) unserer Bundesregierung, die sich Rat und Empfehlungen aus der Wissenschaft holt

Wenn uns die Geschichte eines gelehrt hat, dann, dass man auch Regierungen und Wissenschaftlern vor allem in

Institutionen wie der UNO,

der WHO oder auch der

Panikmache von Wissenschaftlern in den Medien

nicht immer zwangsläufig vertrauen sollte.
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reggaetyp schrieb:

Es gibt da Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Forschung tätig sind.


Wenn ich die Wahl habe, dann vertraue ich lieber (bei allen Mängeln) unserer Bundesregierung, die sich Rat und Empfehlungen aus der Wissenschaft holt

Wenn uns die Geschichte eines gelehrt hat, dann, dass man auch Regierungen und Wissenschaftlern vor allem in

Institutionen wie der UNO,

der WHO oder auch der

Panikmache von Wissenschaftlern in den Medien

nicht immer zwangsläufig vertrauen sollte.
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Es war sicher ein Versehen, dass du diesen Teil nicht mehr zitiert hast:

als chickenshack oder drlove29

Und deine Meinung zum schwedischen Weg ist unverändert?
Schweden Stand jetzt mit knapp 2200 Toten.
Bei etwa 10 Mio Einwohnern

Wir haben mehr als 80 Mio Einwohner.
Und Stand jetzt 5767 Tote.

Kann ja jeder selbst ausrechnen, was das heißt.
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Aceton-Adler schrieb:

Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).


Wie konnte denn vor dem Lockdown die Reproduktionszahl gesenkt werden? Da waren wir doch noch in der Einzelfallverfolgung und Quarantäne von Kontakten, oder? Ich bekomme das alles zeitlich nicht mehr so zusammen. Das hieße, es gab damals Maßnahmen, die wirkten. Sie wirkten, als wir einzelne Hotspots hatten. Das lief dann aus dem Ruder und drohte durch die Decke zu gehen. Dann die Maßnahmen, die ebenfalls wirkten.
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HessiP schrieb:

Aceton-Adler schrieb:

Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).


Wie konnte denn vor dem Lockdown die Reproduktionszahl gesenkt werden? Da waren wir doch noch in der Einzelfallverfolgung und Quarantäne von Kontakten, oder? Ich bekomme das alles zeitlich nicht mehr so zusammen. Das hieße, es gab damals Maßnahmen, die wirkten. Sie wirkten, als wir einzelne Hotspots hatten. Das lief dann aus dem Ruder und drohte durch die Decke zu gehen. Dann die Maßnahmen, die ebenfalls wirkten.


Da wurde doch in den letzten Tagen diese Grafik zu dieser Zahl und deren zeitlichen Verlauf diskutiert. Und dieser Grafik folgend ging diese Reproduktionszahl zeitlich kurz vor dem „Lockdown“ unter 1 und war vorher eben drüber. Sie stieg wohl bis zum 10.03. auf über 3 und fiel dann stark. Der Lockdown war aber erst am 18.03. Eine Erklärung oder zumindest ein Teil der Erklärung könnte wohl sein, dass eben bereits vor dem Lockdown keine Versammlungen mehr stattfanden und die Menschen ihr Verhalten bereits angepasst haben. So wirklich erklären konnte es bisher aber noch keiner, mich hat zumindest noch keine Erklärung vollends überzeugt.
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Gestern hatte ich die Möglichkeit, mal die Seite der Wirtschaft zu hören. Gesprächspartner waren Firmenchefs, Unternehmensberater, IHK-Vertreter u. Ä., mithin also Leute, die gemeinhin das Hohe Lied der Klage gegen die Maßnahmen singen.

Nichts davon gestern. Einhelliger Tenor war der Folgende:

1. Maßnahmen bislang OK
2. Das Wiederanlaufen nach dem Lockdown dauert ca. 4 Wochen:
   Aufträge müssen reaktiviert oder neu abgeschlossen werden, dito Verträge.
   Die Lieferketten müssen wieder instandgesetzt werden, ebenso wie Fertigungsstraßen, Maschinen etc.
   Schutzmaßnahmen müssen installiert werden (das Virus ist ja nicht weg)
3. Ein erneuter Lockdown nach dieser 4-wöchigen Wiederanlaufphase wäre absolut tödlich und für viele Betriebe der
   endgültige Todesstoß. Oberstes Ziel muss es deshalb sein, dies mit allen Mitteln zu verhindern.

Fazit zu meiner Überraschung: Lieber die Verlängerung auf 4 Wochen ausdehnen als nur das geringste Risiko eines Rückfalls und eines erneuten und evtl. dann verschärften Lockdowns eingehen.
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Was überrascht dich denn daran? Viele Unternehmen haben nur einen Schuss frei, wenn dann noch mal ein Lockdown kommt, war es das. Ein Extrembeispiel wären wohl Airlines, die ihre Flugzeuge einmotten mussten, die stellt man ja nicht einfach so ab und fliegt dann wieder los irgendwann. Auch in der Gastronomie kann ich mir vorstellen, dass es Anlaufkosten gibt, dazu kommt, dass das Angebot allein keine Kohle bringt, es muss ja auch die Nachfrage da sein und da sind viele, vernünftigerweise zurückhaltend. Die komplizierte Wirtschaftsmaschine wieder zum laufen zum bringen, wird eine Riesenherausforderung. Da muss man sich schon sicher sein.
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Es gibt da Menschen, die z.T. seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Forschung tätig sind.

Ich verstehe einfach nicht, wie es immer wieder Menschen gibt, die aus völlig fachfremden Gebieten kommend, glauben, es besser zu wissen.

Wenn ich die Wahl habe, dann vertraue ich lieber (bei allen Mängeln) unserer Bundesregierung, die sich Rat und Empfehlungen aus der Wissenschaft holt, als chickenshack oder drlove29
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Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber auch eine jahrzehntelange wissenschaftliche Tätigkeit schützt nicht immer vor Torheit, siehe Kekulé.

Ansonsten würde ich auch gerne wissen, wie dieses
chickenshak schrieb:

- Alters- und Pflegeheime besser schützen

in der Praxis aussehen soll. chickenshak, kannst du uns das nochmal erläutern?
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Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber auch eine jahrzehntelange wissenschaftliche Tätigkeit schützt nicht immer vor Torheit, siehe Kekulé.

Ansonsten würde ich auch gerne wissen, wie dieses
chickenshak schrieb:

- Alters- und Pflegeheime besser schützen

in der Praxis aussehen soll. chickenshak, kannst du uns das nochmal erläutern?
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Siehe vor allem den schwedischen "Staatsepidemologen", der Stockholm mit seinen Weisheiten und seinem ehrenhaften Vertrauen in den schwedischen Bürger in einen Corona-Hotspot verwandelt hat.

Trotzdem vertraue ich auch lieber unserer Regierung und den führenden Experten im Land als irgendwelchen Volllaien im Eintracht-Forum, stänkernden Oppositionellen wie Lindner und sonstigen Wirtschafts-Besorgtbürgern.
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Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber auch eine jahrzehntelange wissenschaftliche Tätigkeit schützt nicht immer vor Torheit, siehe Kekulé.

Ansonsten würde ich auch gerne wissen, wie dieses
chickenshak schrieb:

- Alters- und Pflegeheime besser schützen

in der Praxis aussehen soll. chickenshak, kannst du uns das nochmal erläutern?
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Raggamuffin schrieb:

Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber auch eine jahrzehntelange wissenschaftliche Tätigkeit schützt nicht immer vor Torheit, siehe Kekulé.

Ansonsten würde ich auch gerne wissen, wie dieses
chickenshak schrieb:

- Alters- und Pflegeheime besser schützen

in der Praxis aussehen soll. chickenshak, kannst du uns das nochmal erläutern?

Woher soll ich das wissen? Ich beziehe mich auf die hohen Todeszahlen.Oder willst du das hinnehmen und nichts tun?

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterhaching-ort29619/unterhaching-nun-schon-14-tote-in-pflegeheim-mit-oder-durch-corona-13669077.html
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Raggamuffin schrieb:

Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber auch eine jahrzehntelange wissenschaftliche Tätigkeit schützt nicht immer vor Torheit, siehe Kekulé.

Ansonsten würde ich auch gerne wissen, wie dieses
chickenshak schrieb:

- Alters- und Pflegeheime besser schützen

in der Praxis aussehen soll. chickenshak, kannst du uns das nochmal erläutern?

Woher soll ich das wissen? Ich beziehe mich auf die hohen Todeszahlen.Oder willst du das hinnehmen und nichts tun?

https://www.merkur.de/lokales/muenchen-lk/unterhaching-ort29619/unterhaching-nun-schon-14-tote-in-pflegeheim-mit-oder-durch-corona-13669077.html
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Nee, finde ich auch blöd. Daher ja die Frage, wie man die Heime besser schützen soll.
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Wieso sprechen eigentlich alle von „Lockerungen“, die durchgeführt worden sind?

Es wurden ein paar Tante-Emma Läden bis 800qm und Frisöre geöffnet (neben den großen Supermärkten, Gartencentern und Baumärkten, die auch vorher schon offen waren) und die Abschlussklassen dürfen ab nächster Woche in die Schule (bzw. in Hessen selbst das nicht mehr komplett).
Wow! Was für Lockerungen.

Auf der anderen Seite müssen ab Montag 83 Millionen so ne Maske aufziehen und ich soll mir ne Tracking App installieren.
Hier im Kaff wurden gestern zudem sämtliche öffentliche Plätze wie Brunnen, diese großen Blumenkübel usw. mit Bauzäunen, Sperrband und Warnschildern abgeriegelt, damit man sich blos nirgendwo hinsetzt. Darüberhinaus wurden die weiteren Entscheidungen über Lockerungen -gefühlt relativ unbemerkt-  mal so nebenbei bis 06.Mai verlängert statt 30.04.

Unterm Strich empfinde ich das eher als noch einschränkender als vorher.



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drlove29 schrieb:

und Frisöre geöffnet



nein, erst Anfang Ma
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HessiP schrieb:

Aceton-Adler schrieb:

Für deine These, also dass man den Menschen mehr zutrauen kann, spricht zumindest mE, dass auch vor dem Lockdown die Reproduktionszahl unter 1 war bzw unter 1 gesenkt werden konnte. Scheinbar haben sich bereits viele oder zumindest genügend Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits korrekt verhalten, so dass diese Zahl gesenkt werden konnte (zumindest scheint das ein Teil der Erklärung zu sein).


Wie konnte denn vor dem Lockdown die Reproduktionszahl gesenkt werden? Da waren wir doch noch in der Einzelfallverfolgung und Quarantäne von Kontakten, oder? Ich bekomme das alles zeitlich nicht mehr so zusammen. Das hieße, es gab damals Maßnahmen, die wirkten. Sie wirkten, als wir einzelne Hotspots hatten. Das lief dann aus dem Ruder und drohte durch die Decke zu gehen. Dann die Maßnahmen, die ebenfalls wirkten.


Da wurde doch in den letzten Tagen diese Grafik zu dieser Zahl und deren zeitlichen Verlauf diskutiert. Und dieser Grafik folgend ging diese Reproduktionszahl zeitlich kurz vor dem „Lockdown“ unter 1 und war vorher eben drüber. Sie stieg wohl bis zum 10.03. auf über 3 und fiel dann stark. Der Lockdown war aber erst am 18.03. Eine Erklärung oder zumindest ein Teil der Erklärung könnte wohl sein, dass eben bereits vor dem Lockdown keine Versammlungen mehr stattfanden und die Menschen ihr Verhalten bereits angepasst haben. So wirklich erklären konnte es bisher aber noch keiner, mich hat zumindest noch keine Erklärung vollends überzeugt.
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Hat Drosten in seinem vorletzten Potcast ausführlich und gut nachvollziehbar erklärt.
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skyeagle schrieb:

Wie hättest Du es denn gemacht?

Ich hätte dem mündigen Bürger etwas mehr Eigenverantwortung zugetraut und überlassen, statt alle wie Kindergartenkinder zu behandeln, denen man nur mit Verboten und Pflichten beikommt.

Konkret in etwa so:

- Weiterhin Hygiene- und Abstandregeln einhalten
- Wo das nicht möglich ist, zb. im ÖPNV Masken-„Gebot“ (wie es auch ursprünglich beschlossen wurde)
- Kranke zu Hause bleiben
- Kontaktverbot von 2 auf 5 oder 10 Personen anheben
- Gastronomie mit vorerst 50% Auslastung und Abstand zwischen Tischen aufmachen
- Hotels auf, Frühstück aufs Zimmer
- Einzelsportarten wie Tennis zulassen

Kommunikation etwa so: Hört zu liebes Volk, das machen wir jetzt und wir glauben an euch und vertrauen auf eure Vernunft, wenn es nicht funktioniert, müssen wir es leider wieder zurück nehmen. Wenn es funktioniert, wird weiter gelockert.



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so in etwa hat auch Herr Gauland argumentiert mit der Mündigkeit der Bürger,  m.E. funktioniert das aber nicht.
Man sieht dies ja wieder deutlich wenn man unterwegs ist...
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Nee, finde ich auch blöd. Daher ja die Frage, wie man die Heime besser schützen soll.
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Also ich kenne jetzt natürlich nicht die Realität in den deutschen Altersheimen, aber ich fürchte, dass wir da nix weiter tun können. Mehr als keine Besucher reinzulassen und die Bewohner und Mitarbeiter entsprechend zu schützen, kann man halt nicht tun. Und das wirklich schwer geschlampt wird, wie es denen in Unterhaching aus dem Artikel offenbar vorgehalten wird, kann ich mir kaum vorstellen. So viel Vertrauen in die Gesellschaft hab dann sogar ich, zumal Leute in Pflegeberufen da wohl logischerweise überdurchschnittlich verantwortungsvoll und sensibel sein dürften.

Außerdem wird in dem Artikel ja auch die Frage, ob jemand AN oder MIT Corona gestorben ist, thematisiert, die bei einer Analyse von Corona-Todesfällen im Fall von Altersheimen sicherlich eine große Rolle spielt.
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so in etwa hat auch Herr Gauland argumentiert mit der Mündigkeit der Bürger,  m.E. funktioniert das aber nicht.
Man sieht dies ja wieder deutlich wenn man unterwegs ist...
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Tafelberg schrieb:

so in etwa hat auch Herr Gauland argumentiert mit der Mündigkeit der Bürger,  m.E. funktioniert das aber nicht.
Man sieht dies ja wieder deutlich wenn man unterwegs ist...

Was siehst du?


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