Corona und die Auswirkungen auf den Fußball
Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 27. Dezember 2021, 14:11 Uhr um 14:11 Uhr gesperrt weil:
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Doch irgendwie habe ich trotzdem eine Vorfreude darauf, endlich wieder Fußball live zu sehen. Klar, das ist echt was anderes, mir ist es gestern unglaublich schwer gefallen den Kalenderblock "Berlin" für das Wochenende 22-24.05. aus dem Kalender zu streichen. Nichts desto trotz denke ich, dass ich sobald es wieder startet einige hier doch umdenken werden.
Klar ist das irgendwie eine beinahe kranke Perversion was da die nächsten Wochen ablaufen soll, aber wir verfolgen hier alle meist schon seit vielen Jahren mit großer Vehemenz die Eintracht und ihre Erfolgs- und Leidensgeschichte. Einfach so die Emotionen werde ich sehr wahrscheinlich nicht abstellen können. Ich lass mich überraschen, denke mir meinen Teil dazu, Ändern kann ich in der Situation schwer was. Aber auch wenn es manche nicht machen, ich werde mir die Spiele auf jeden Fall ansehen. Ein Fazit ziehe ich dann erst nach der Saison.
„Wenn die Ultras das nicht wollen, dann können sie gerne wegbleiben und müssen nicht hinschauen.“
Es ist einfach nur wunderschön, wenn man immer wieder mal auf die alten Sprüche trifft. Das hat so was Anheimelndes. Nur hieß es damals nicht "wegschauen", sondern "Dann geh doch rüber, wenn es dir hier nicht passt!"
Ach ja, die Fortführung der Saison nennt er "alternativlos", er sieht keine Sonderstellung des Fußballs und dann sagt er noch solche Sachen wie: „Auf Dauer macht es doch keinen Sinn, den FC Bayern und Paderborn in einer Liga gegeneinander antreten zu lassen.“
Reif ist doch eh ne Wurst. Der Edelfan der mit Schampus und Kaviarschnittchen in der Lodge steht.
Von den halte ich nix, weil er zuweit weg ist.
Reif ist doch eh ne Wurst. Der Edelfan der mit Schampus und Kaviarschnittchen in der Lodge steht.
Von den halte ich nix, weil er zuweit weg ist.
„Wenn die Ultras das nicht wollen, dann können sie gerne wegbleiben und müssen nicht hinschauen.“
Es ist einfach nur wunderschön, wenn man immer wieder mal auf die alten Sprüche trifft. Das hat so was Anheimelndes. Nur hieß es damals nicht "wegschauen", sondern "Dann geh doch rüber, wenn es dir hier nicht passt!"
Ach ja, die Fortführung der Saison nennt er "alternativlos", er sieht keine Sonderstellung des Fußballs und dann sagt er noch solche Sachen wie: „Auf Dauer macht es doch keinen Sinn, den FC Bayern und Paderborn in einer Liga gegeneinander antreten zu lassen.“
zur Klarstellung: WA zitiert marcel reif.
Paderborn hat sich rechtmäßig für die 1. Liga qualifiziert, wo ist das Problem?
Wenn vereine wie Hannover, vfB und HSV absteigen bzw. nicht absteigen, dann kann Paderborn nix dafür
Das interessante an Reifs Aussage ist, dass man "Paderborn" durch 15 andere Vereine ersetzen könnte.
Auf Dauer macht es keinen Sinn, dass die in der Bundesliga spielen, wenn die Chancengleichheit nicht wieder erhöht wird (Fernsehgeldverteilung, Verteilungsschlüssel für Einnahmen aus CL, EL (eben so eine Art "Reichensteuer"), etc.). Möglichkeiten gäbe es genug. Solange sich die kleinen Vereine abspeisen lassen, wird es jedoch so weitergehen wie bisher bzw. wie vor der Pandemie ... Wird die vermutlich letzte Chance auf "Fußball" vertan, wovon ich leider ausgehe, werde ich meine emotionale Restbindung wohl nicht mehr lange aufrechterhalten können. Das macht mir ein mulmiges Gefühl ...
zur Klarstellung: WA zitiert marcel reif.
Paderborn hat sich rechtmäßig für die 1. Liga qualifiziert, wo ist das Problem?
Wenn vereine wie Hannover, vfB und HSV absteigen bzw. nicht absteigen, dann kann Paderborn nix dafür
Das interessante an Reifs Aussage ist, dass man "Paderborn" durch 15 andere Vereine ersetzen könnte.
Auf Dauer macht es keinen Sinn, dass die in der Bundesliga spielen, wenn die Chancengleichheit nicht wieder erhöht wird (Fernsehgeldverteilung, Verteilungsschlüssel für Einnahmen aus CL, EL (eben so eine Art "Reichensteuer"), etc.). Möglichkeiten gäbe es genug. Solange sich die kleinen Vereine abspeisen lassen, wird es jedoch so weitergehen wie bisher bzw. wie vor der Pandemie ... Wird die vermutlich letzte Chance auf "Fußball" vertan, wovon ich leider ausgehe, werde ich meine emotionale Restbindung wohl nicht mehr lange aufrechterhalten können. Das macht mir ein mulmiges Gefühl ...
Ich gehe davon aus, dass Reif das aber nicht meinte. Dem ist ein SC Paderborn einfach nicht würdig genug, gegen seine Knödeldeppen spielen zu dürfen.
Wo denkst Du hin. Die Rumpelfliege und der Watzke werden alles tun, um ihre Vormachtstellung zu behalten, wenn nicht gar auszubauen. Wieso hat der Watzke wohl so auf die Fortsetzung der Liga gedrängt? Weil seine Zecken sonst auch wieder von weiter unten hätten anfangen müssen. Die einzigen, die schadlos aus einer längeren Zwangspause raus gegangen wären, sind die Knödeldeppen und RatBull. Letztere konnten in aller Ruhe zuschauen, wie die beiden Hampelmänner Betrieb gemacht haben und mussten gar nicht groß aktiv werden.
Das interessante an Reifs Aussage ist, dass man "Paderborn" durch 15 andere Vereine ersetzen könnte.
Auf Dauer macht es keinen Sinn, dass die in der Bundesliga spielen, wenn die Chancengleichheit nicht wieder erhöht wird (Fernsehgeldverteilung, Verteilungsschlüssel für Einnahmen aus CL, EL (eben so eine Art "Reichensteuer"), etc.). Möglichkeiten gäbe es genug. Solange sich die kleinen Vereine abspeisen lassen, wird es jedoch so weitergehen wie bisher bzw. wie vor der Pandemie ... Wird die vermutlich letzte Chance auf "Fußball" vertan, wovon ich leider ausgehe, werde ich meine emotionale Restbindung wohl nicht mehr lange aufrechterhalten können. Das macht mir ein mulmiges Gefühl ...
Ich gehe davon aus, dass Reif das aber nicht meinte. Dem ist ein SC Paderborn einfach nicht würdig genug, gegen seine Knödeldeppen spielen zu dürfen.
Wo denkst Du hin. Die Rumpelfliege und der Watzke werden alles tun, um ihre Vormachtstellung zu behalten, wenn nicht gar auszubauen. Wieso hat der Watzke wohl so auf die Fortsetzung der Liga gedrängt? Weil seine Zecken sonst auch wieder von weiter unten hätten anfangen müssen. Die einzigen, die schadlos aus einer längeren Zwangspause raus gegangen wären, sind die Knödeldeppen und RatBull. Letztere konnten in aller Ruhe zuschauen, wie die beiden Hampelmänner Betrieb gemacht haben und mussten gar nicht groß aktiv werden.
Die Granden des Fußballs in Deutschland reiben sich breitgrinsend die Hände im Wissen darum, dass ihr lobbyistischer Einfluss auch einem Virus mit all seinen multiplen Auswirkungen Stand halten kann, was bitte soll die denn noch aufhalten?
Wäre nicht Eintracht Frankfurt seit über 40 Jahren ein Teil meines Lebens, ich könnte dieser ganzen Sch,eisse schlicht und ergreifend den nackten Hintern entgegenstrecken ....
Diese Sponsorengelder sind auch große Faktoren im Budget der Vereine.
Diese Sponsorengelder sind auch große Faktoren im Budget der Vereine.
Natürlich ändert das nichts oder kaum was, aber genau deswegen ist es erst recht angebrachter, die TV Gelder gleichmäßig zu verteilen. Und sogar eher kleinere Vereine mehr mit Prämien auszustatten. Wie ich bereits schrieb, wenn der Verein gut wirtschaftet, hat er eh genug Geld und es sich ja auch irgendwie verdient, wenn die Sponsoren Schlange stehen.
Wir haben alle gelernt, dass es im Profifußball nur die Fernsehgelder sind, die das Überleben sichern. Sponsoren, Zuschauer/Fans, Merchandising sind schön "on-top", bringen allerdings auch nicht so viel, wenn ein Spieler maximal 3 (oder von mir aus auch 4 Mio) p. a. verdienen darf und Ablösesummen bei z. B. maximal 20 Mio. liegen dürften. Dann können Vereine, die sehr viel mehr Geld einnehmen, als sie für den Spielbetrieb ausgeben, richtig in Infrastruktur und Nachwuchsprojekte investieren (oder den Amateurfußball unterstützen, etc.).
Sobald dann auf einmal 5, 6 oder 18 Vereine mehr oder weniger auf Augenhöhe spielen, werden sich auch die Sponsoren gerechter verteilen, da es dann ja nicht nur eine übermächtige Mannschaft geben würde, in deren Erfolg sich alle einen Windschatten erkaufen wollen.
Ich gehe davon aus, dass Reif das aber nicht meinte. Dem ist ein SC Paderborn einfach nicht würdig genug, gegen seine Knödeldeppen spielen zu dürfen.
Wo denkst Du hin. Die Rumpelfliege und der Watzke werden alles tun, um ihre Vormachtstellung zu behalten, wenn nicht gar auszubauen. Wieso hat der Watzke wohl so auf die Fortsetzung der Liga gedrängt? Weil seine Zecken sonst auch wieder von weiter unten hätten anfangen müssen. Die einzigen, die schadlos aus einer längeren Zwangspause raus gegangen wären, sind die Knödeldeppen und RatBull. Letztere konnten in aller Ruhe zuschauen, wie die beiden Hampelmänner Betrieb gemacht haben und mussten gar nicht groß aktiv werden.
Die Granden des Fußballs in Deutschland reiben sich breitgrinsend die Hände im Wissen darum, dass ihr lobbyistischer Einfluss auch einem Virus mit all seinen multiplen Auswirkungen Stand halten kann, was bitte soll die denn noch aufhalten?
Wäre nicht Eintracht Frankfurt seit über 40 Jahren ein Teil meines Lebens, ich könnte dieser ganzen Sch,eisse schlicht und ergreifend den nackten Hintern entgegenstrecken ....
Diese Sponsorengelder sind auch große Faktoren im Budget der Vereine.
Natürlich ändert das nichts oder kaum was, aber genau deswegen ist es erst recht angebrachter, die TV Gelder gleichmäßig zu verteilen. Und sogar eher kleinere Vereine mehr mit Prämien auszustatten. Wie ich bereits schrieb, wenn der Verein gut wirtschaftet, hat er eh genug Geld und es sich ja auch irgendwie verdient, wenn die Sponsoren Schlange stehen.
Diese Sponsorengelder sind auch große Faktoren im Budget der Vereine.
Wir haben alle gelernt, dass es im Profifußball nur die Fernsehgelder sind, die das Überleben sichern. Sponsoren, Zuschauer/Fans, Merchandising sind schön "on-top", bringen allerdings auch nicht so viel, wenn ein Spieler maximal 3 (oder von mir aus auch 4 Mio) p. a. verdienen darf und Ablösesummen bei z. B. maximal 20 Mio. liegen dürften. Dann können Vereine, die sehr viel mehr Geld einnehmen, als sie für den Spielbetrieb ausgeben, richtig in Infrastruktur und Nachwuchsprojekte investieren (oder den Amateurfußball unterstützen, etc.).
Sobald dann auf einmal 5, 6 oder 18 Vereine mehr oder weniger auf Augenhöhe spielen, werden sich auch die Sponsoren gerechter verteilen, da es dann ja nicht nur eine übermächtige Mannschaft geben würde, in deren Erfolg sich alle einen Windschatten erkaufen wollen.
Stimmt nicht. TV- UND Sponsorengelder sind die mit Abstand größten Einnahmequellen und machen scheinbar für die noch ausstehenden 9 Spiele 750 Mios im Budget der BL-Vereine aus. Wäre ja auch absurd, wenn pro Saison 3 Milliarden nur an TV-Geldern gezahlt würde (mal hochgerechnet). Laut Statista sind es übrigens „nur“ 12 Mios Unterschied zwischen uns und dem FCB (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/246598/umfrage/tv-einnahmen-vereine-der-fussball-bundesliga/).
Wir haben alle gelernt, dass es im Profifußball nur die Fernsehgelder sind, die das Überleben sichern. Sponsoren, Zuschauer/Fans, Merchandising sind schön "on-top", bringen allerdings auch nicht so viel, wenn ein Spieler maximal 3 (oder von mir aus auch 4 Mio) p. a. verdienen darf und Ablösesummen bei z. B. maximal 20 Mio. liegen dürften. Dann können Vereine, die sehr viel mehr Geld einnehmen, als sie für den Spielbetrieb ausgeben, richtig in Infrastruktur und Nachwuchsprojekte investieren (oder den Amateurfußball unterstützen, etc.).
Sobald dann auf einmal 5, 6 oder 18 Vereine mehr oder weniger auf Augenhöhe spielen, werden sich auch die Sponsoren gerechter verteilen, da es dann ja nicht nur eine übermächtige Mannschaft geben würde, in deren Erfolg sich alle einen Windschatten erkaufen wollen.
Letztlich würde ein Abbruch der Saison zwar konsequent sein, aber ab August / September bleibt eben die selbe Problematik immer noch. Das Corona-Damoklesschwert. Und wer glaubt, dass eine solche Zäsur oder ein monatelanges Spielen eher zu einer Rückbesinnung führt und nicht zum Gegenteil (Reine Investoren-Spielwiese) , der soll das ruhig glauben. Ich glaube eher, dass die Fortsetzung der Liga noch mal den Weg hin zur Investoren-Spielwiese etwas verzögert. Es ist ein Verlängern des Sterbeprozesses (der Reste des "alten" Fußballgeschäfts), wenn man es mal ganz kritisch sieht.
Es fallen sicher auch viele Sponsorengelder weg, da vertragliche Leistungen einfach nicht erbracht werden können.
kritisch = realistisch
Sehr traurig, das ganze Thema!
Bleibt anzumerken, dass sich trotzdem (verlogene?) Funktionäre vor die Mikros stellen und so tun (aus populistischen Gründen?), als hätten sie ein Interesse daran, die Struktur in Teilen verändern zu wollen. Würden dies Personen offen und ehrlich sagen, dass das mittelfristige Ziel nur sein kann, den Status Quo wieder herzustellen, könnte man sich direkt verabschieden ...So bleibt (mir) ein Rest Hoffnung, dass die Öffentlichkeit nach der Krise Taten fordern wird, erst zögerlich, dann vehement!
Die romantische Vorstellung würde eine weitestgehende Chancengleichheit bedeuten. Gehaltsobergrenzen, gleichmäßige Verteilung der TV-Gelder, Sponsorengelder deckeln, Eigenkapitalhinterlegungen, Verbote zur Verpfändung zukünftiger Einnahmen und noch so Vieles mehr.
Ich sehe davon aber kaum etwas realistisch. Die größte Hürde in allen Bereichen sind bestehende Verträge. Verträge mit den Spielern, mit den Sponsoren, Stadionmieten etc. Es gibt einfach keinen Tag X an dem man sagen kann: "Ab dann gelten neue Regeln." Zudem muss das alles auf mindestens europäischer Ebene homogen ablaufen, sonst kann man es gleich vergessen.
Am einfachsten ließe sich die Regulatorik der Clubs beeinflussen. Was z.B. gar nicht geht (wie Schalke es macht) ist es zukünftige TV-Gelder zu verpfänden. Das gehört schlichtweg verboten und bei Zuwiderhandlung drastisch bestraft. Auch eine Stärkung des Eigenkapitals in Form von jährlich steigenden Covenants ließe sich schnell festlegen.
Durchaus schwieriger sind die perversen Auswüchse der Gehälter, Ablösesummen und Sponsorengelder zu regulieren. Hier Gerechtigkeit herzustellen würde Jahre dauern mit der Gefahr, auf dem Weg dahin den Ursprung des Handelns zu verlieren. "Läuft doch alles wieder prima, warum soll man daran festhalten?" wird man sich irgendwann wieder fragen.
Mal ganz davon abgesehen, dass einige Bonzen ihre Machtstellung erheblich beschränken würden. Daher bleibt es wohl bei der romantischen Vorstellung, ich sehe langfristig keine Einschneidenden Änderungen, ach wenn z.B. Seifert gerade mit seiner Pseudo-Selbstreflexion auf Stimmenfang geht.
Die Geister-Endrunde ist nun beschlossen und wird bestimmt auch mit einem blauen Auge durchgezogen. Saison gerettet. Aber ich finde es viel spannender was danach kommt. Wie und in welcher Form man die neue Saison plant.
Ach und übrigens: Eigentlich sollte ja gerade die Auktion für die TV-Rechte ab übernächster Saison beginnen. Das wurde (glaube ich) erstmal auf unbestimmt verschoben. Auch das wird extrem spannend in welche Richtung sich das entwickelt.
Die größte Hürde wären doch die alten Seilschaften. De glorreiche FC Bayern München würde nach wie vor Mittel und Wege finden, seine hervorragenden Beziehungen zu Sky, Adidas, Audi, Allianz, CSU und wie sie alle heißen, auf legalem und illegalem Wege zu nutzen. Das geht seit 50 Jahren so. Exemplarisch seien Leo Kirch, Ullis Zockergeld oder Beckenbauer-Dreyfus genannt.
Bin da zu 100% bei dir. Diese Farce, welche von Seiten der DFL da gerade initiiert wird, ekelt mich zu sehr an, als dass ich da noch mitgehen möchte. In mir regt sich derzeit auch keine Emotion, wenn ich an die Eintracht denke, sprich mir ist der Ausgang dieser Saison sowas von scheißegal. Ich werde das Ganze nun erstmal mit Abstand weiter beaobachten und abwarten, wohin sich der Zirkus zukünftig entwickelt.
Trotz alledem respektiere ich die Meinungen, welche das anders sehen als ich.
Auch in meinem engsten Freundeskreis gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen finden es geil, dass es wieder losgeht, die anderen finden es überhaupt nicht geil. Ich nehme es niemandem übel, wenn er sich freut. Ich kann es halt leider nicht. Und ich finde es schade, dass ich es nicht kann.
Es gibt auch Leute, auf die beides zutrifft. Ich finde es überhaupt nicht geil, dass die Saison jetzt mit Geisterspielen fortgesetzt wird. Schon gar nicht unter den Bedingungen:
- tausende Tests werden verbraten und im real Life werden viele Personen gar nicht getestet. Würden sie zwar auch nicht, wenn die Bundesliga nicht testen würde, aber das beißt sich.
- es gibt keine klare Aussage, wie es weiter geht, wenn es (vermehrt) positiv getestete Spieler geben sollte. Seiberts Aussage, dass eine Mannschaft antreten muss, so lange sie nach den Regularien ausreichend einsatzfähige Spieler hat, lässt schlimmstes befürchten.
- offenbar werden auch die Quarantäne-/Isolationsregeln für die Bevölkerung hier völlig außer Kraft gesetzt.
- auch andere Regeln, wie Abstand und Mundschutz können natürlich nicht eingehalten werden.
Dies sind nur ein paar irre Details ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Auf der anderen Seite will ich auch meine Eintracht endlich wieder spielen sehen. Und der Kopf sagt mir auch, dass das alles sein muss, wenn meine Eintracht überleben soll.
Irgendwie passt hier Mark Forsters Titel Bauch gegen Kopf perfekt zur Situation.
Letztlich würde ein Abbruch der Saison zwar konsequent sein, aber ab August / September bleibt eben die selbe Problematik immer noch. Das Corona-Damoklesschwert. Und wer glaubt, dass eine solche Zäsur oder ein monatelanges Spielen eher zu einer Rückbesinnung führt und nicht zum Gegenteil (Reine Investoren-Spielwiese) , der soll das ruhig glauben. Ich glaube eher, dass die Fortsetzung der Liga noch mal den Weg hin zur Investoren-Spielwiese etwas verzögert. Es ist ein Verlängern des Sterbeprozesses (der Reste des "alten" Fußballgeschäfts), wenn man es mal ganz kritisch sieht.
Es fallen sicher auch viele Sponsorengelder weg, da vertragliche Leistungen einfach nicht erbracht werden können.
Die romantische Vorstellung würde eine weitestgehende Chancengleichheit bedeuten. Gehaltsobergrenzen, gleichmäßige Verteilung der TV-Gelder, Sponsorengelder deckeln, Eigenkapitalhinterlegungen, Verbote zur Verpfändung zukünftiger Einnahmen und noch so Vieles mehr.
Ich sehe davon aber kaum etwas realistisch. Die größte Hürde in allen Bereichen sind bestehende Verträge. Verträge mit den Spielern, mit den Sponsoren, Stadionmieten etc. Es gibt einfach keinen Tag X an dem man sagen kann: "Ab dann gelten neue Regeln." Zudem muss das alles auf mindestens europäischer Ebene homogen ablaufen, sonst kann man es gleich vergessen.
Am einfachsten ließe sich die Regulatorik der Clubs beeinflussen. Was z.B. gar nicht geht (wie Schalke es macht) ist es zukünftige TV-Gelder zu verpfänden. Das gehört schlichtweg verboten und bei Zuwiderhandlung drastisch bestraft. Auch eine Stärkung des Eigenkapitals in Form von jährlich steigenden Covenants ließe sich schnell festlegen.
Durchaus schwieriger sind die perversen Auswüchse der Gehälter, Ablösesummen und Sponsorengelder zu regulieren. Hier Gerechtigkeit herzustellen würde Jahre dauern mit der Gefahr, auf dem Weg dahin den Ursprung des Handelns zu verlieren. "Läuft doch alles wieder prima, warum soll man daran festhalten?" wird man sich irgendwann wieder fragen.
Mal ganz davon abgesehen, dass einige Bonzen ihre Machtstellung erheblich beschränken würden. Daher bleibt es wohl bei der romantischen Vorstellung, ich sehe langfristig keine Einschneidenden Änderungen, ach wenn z.B. Seifert gerade mit seiner Pseudo-Selbstreflexion auf Stimmenfang geht.
Die Geister-Endrunde ist nun beschlossen und wird bestimmt auch mit einem blauen Auge durchgezogen. Saison gerettet. Aber ich finde es viel spannender was danach kommt. Wie und in welcher Form man die neue Saison plant.
Ach und übrigens: Eigentlich sollte ja gerade die Auktion für die TV-Rechte ab übernächster Saison beginnen. Das wurde (glaube ich) erstmal auf unbestimmt verschoben. Auch das wird extrem spannend in welche Richtung sich das entwickelt.