Verschwörungstheorien der "Querfront" in Coronazeiten
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Das liegt einerseits an politischen Entscheidungsprozessen, andererseits auch daran, inwieweit sie auch verstanden werden.
Woraus resultiert denn die Abwendung von Politik und der Rückzug des eigenen politischen Engagements...?....weil eine Kultur des Mitläufertums, des Jasagens und der Mutlosigkeit implementiert wurde.
Ich bin alt genug, um noch zu wissen, das genau diese Willfährigkeit in der Nachkriegszeit vom Allierten Kontrollrat und der Militärregierung so gewollt war...Duckmäusertum als staatsbürgerliche Maßgabe, nur gab es die bei den vorherigen Heilschreiern mit schweren Zuckungen im rechten Arm auch...die Entstehung eines neuen demokratischen und damit bürgerlichen Selbstbewußtseins war erstmal gar nicht vorgesehen, weil der Deutsche unter allierter Bewährung stand.
Und die Bewährungshelfer gibt es noch immer, nur sind es nicht mehr die Besatzer, sondern die unausrottbaren Rechten, die alles wieder dahin führen wollen, was schon immer in eine Katastrophe mündete.
Ich weiß noch, das ein Bauarbeiter, der in der Altstadt einen verschütteten Keller freischaufelte, mir mal gesagt hat: "Des hammer alles net komme sehe"....natürlich nicht, wenn man 12 Jahre Diktatur, Gewaltherrschaft, Kriegsrhetorik und Rassenverfolgung ignoriert und sich lieber weggeduckt hat. Und hinterher hat natürlich keiner was gewußt von den unsäglichen Gräueln..
Diese Feigheit, Verantwortungslosigkeit und Heuchelei ging mir immer schwer auf den Sack und heute ist es unter veränderten Umständen doch auch nicht wesentlich anders.
Statt aus der Geschichte wirklich zu lernen, wird Dreck noch glorifiziert....diese rechten Idioten haben nie die Kriegsfolgen zu spüren bekommen, ich könnte ihnen da sehr weiterhelfen..
Oha! Wirklich? Ich sehe den Trend gerade andersherum. Eine mittlerweile sehr politisierte Jugend (politische Videos auf YT, FFF-Bewegung, enger Kontakt zu Wissenschaftlern etc.) auf der einen Seite... auf der anderen Seite gerade eher die Nein-Sager... zu allem was nicht ins Weltbild passt: Masken, Regeln, Klimaveränderung. Abgrenzung zu Anderen (zum "Mainstream") ist doch mittlerweile oberstes Gebot (Querdenken ungleich Mitläufertum). Und den Mut, den Reichstag stürmen zu wollen, muss man auch erst einmal haben.
Den Ansatz mache ich anders. Leider wurde hier jetzt einiges gelöscht, so dass ich nicht mehr direkt antworten kann. Aber in der Diskussion wurde Rechtsradikalität, islamistische Anschläge und die Querdenken-Bewegung mittlerweile aufgegriffen, was ja zu einer hitzigen Debatte um Relativierung, Abgrenzung etc. führte. Ich sage jetzt mal was, was mir wahrscheinlich um die Ohren fliegen kann:
Ich erkenne keine großartigen Unterschiede, ob nun Herr Lübcke, Mitarbeiter von Charlie Hebdo oder Alex sterben musste. Sowohl im grausamen Resultat als auch ob der Beweggründe der Täter.
Eine in sich geschlossene Gruppe sieht sich einer (oder mehreren) äußeren, größeren und/oder mächtigeren Gruppe gegenüber, die nicht zu ihrem Idealbild der Welt passt. Von daher schotten sich diese kleineren Gruppen ab... es gibt wenig Durchdringung (eher den Drang zur Rekrutierung ob einer Stärkung der eigenen Gruppe). Nun leben wir aber halt in einer Welt, die zunehmend globalisierter, flexibler und heterogener geworden ist. Der Einzelne muss sich an Regeln halten, die den Bedürfnissen sehr sehr vieler anderer Gruppen entgegenkommen. Die Situation erfordert eigentlich sehr viel Diskurs, Fingerspitzengefühl, Empathie, Kompromissbereitschaft und soziales Verhalten.
Den jetzigen Generationen wurde aber kein soziales Verhalten vorgelebt. Wir sind die Generation, der man "Schau links, schau rechts: Einer von euch Dreien wird den Abschluss nicht schaffen / den Job nicht bekommen etc.". Ellbogen raus und durch! Zudem wurden wir als Konsumenten herangezogen. Heißt: Für jedes bestehende Problem wird dir eine bequeme Lösung angeboten, die DU nicht erarbeiten musst.
Der Allgemeinen Situation stehen somit teils Akteure gegenüber, die maximal noch Mitstreiter in ihrer eigenen Blase sucht, sich nach außen hin aber keinen Zentimeter anpassen möchte... sondern JEDWEDE Aktion von außen, die nicht ihrem Bild der Welt entspricht ablehnt... sich aber mit sehr tiefgreifenden Problemlösungen nicht befasst. Die einzige Lösung ist komplette Abschottung.
Ob es nun der Nazi ist, mit seinem eigenen Bild von Familie, Volk und Rasse. Ob es nun ein Salafist ist, bei dem das Thema Religion noch on top dazu kommt. Oder ob es radikalisierte Querdenker und Verschwörungstheoretiker sind, die so langsam keinen Vertrag und keinen Kompromiss mehr mit dem Rest der Gesellschaft eingehen möchten (sogar bei der simplen Regel, eine Maske aufzusetzen): Für sie alle hat sich die Welt wohl zu weit gedreht und zu sehr kompliziert. Und die darin entstehenden Akteure sind zunehmen Feindbilder, die sich ihrem Ideal (Islamischer Staat, Deutsches Reich, antisoziale Anarchie) nicht anpassen wollen. Von daher eint alle Gruppen auch, dass sie äußerste Demokratiefeinde sind und greifbare Feindbilder brauchen (links-grün Versiffte, Juden, Moslems, Ungläubige, Mainstream-Media) etc.
Alle drei Arten sind für mich Formen des Rechtsextremismus. Alle Gruppen terrorisieren und morden, um Einschüchterung und Lenkungsfunktion herzustellen. Die Art und Weise, wie diesen Formen begegnet wird, unterscheidet sich aber sehr gravierend. Bei islamistischen Anschlägen wird ein Verhalten einer kleinen Gruppe unrechtmäßig auf eine größere Gruppe ausgedehnt (Der Islam, Menschen arabischer Herkunft etc.). Bei Anschlägen von weißen Neo-Nazis habe ich das noch nie gehört (alle Weißen, alle Christen etc.). Man darf halt keine Schnittmenge mit seinem Idealbild der Welt erzeugen. Notfalls leugnet man die Realität... und die Angreifer auf das Kapitol waren Antifa.
Das liegt einerseits an politischen Entscheidungsprozessen, andererseits auch daran, inwieweit sie auch verstanden werden.
Woraus resultiert denn die Abwendung von Politik und der Rückzug des eigenen politischen Engagements...?....weil eine Kultur des Mitläufertums, des Jasagens und der Mutlosigkeit implementiert wurde.
Ich bin alt genug, um noch zu wissen, das genau diese Willfährigkeit in der Nachkriegszeit vom Allierten Kontrollrat und der Militärregierung so gewollt war...Duckmäusertum als staatsbürgerliche Maßgabe, nur gab es die bei den vorherigen Heilschreiern mit schweren Zuckungen im rechten Arm auch...die Entstehung eines neuen demokratischen und damit bürgerlichen Selbstbewußtseins war erstmal gar nicht vorgesehen, weil der Deutsche unter allierter Bewährung stand.
Und die Bewährungshelfer gibt es noch immer, nur sind es nicht mehr die Besatzer, sondern die unausrottbaren Rechten, die alles wieder dahin führen wollen, was schon immer in eine Katastrophe mündete.
Ich weiß noch, das ein Bauarbeiter, der in der Altstadt einen verschütteten Keller freischaufelte, mir mal gesagt hat: "Des hammer alles net komme sehe"....natürlich nicht, wenn man 12 Jahre Diktatur, Gewaltherrschaft, Kriegsrhetorik und Rassenverfolgung ignoriert und sich lieber weggeduckt hat. Und hinterher hat natürlich keiner was gewußt von den unsäglichen Gräueln..
Diese Feigheit, Verantwortungslosigkeit und Heuchelei ging mir immer schwer auf den Sack und heute ist es unter veränderten Umständen doch auch nicht wesentlich anders.
Statt aus der Geschichte wirklich zu lernen, wird Dreck noch glorifiziert....diese rechten Idioten haben nie die Kriegsfolgen zu spüren bekommen, ich könnte ihnen da sehr weiterhelfen..
Oha! Wirklich? Ich sehe den Trend gerade andersherum. Eine mittlerweile sehr politisierte Jugend (politische Videos auf YT, FFF-Bewegung, enger Kontakt zu Wissenschaftlern etc.) auf der einen Seite... auf der anderen Seite gerade eher die Nein-Sager... zu allem was nicht ins Weltbild passt: Masken, Regeln, Klimaveränderung. Abgrenzung zu Anderen (zum "Mainstream") ist doch mittlerweile oberstes Gebot (Querdenken ungleich Mitläufertum). Und den Mut, den Reichstag stürmen zu wollen, muss man auch erst einmal haben.
Den Ansatz mache ich anders. Leider wurde hier jetzt einiges gelöscht, so dass ich nicht mehr direkt antworten kann. Aber in der Diskussion wurde Rechtsradikalität, islamistische Anschläge und die Querdenken-Bewegung mittlerweile aufgegriffen, was ja zu einer hitzigen Debatte um Relativierung, Abgrenzung etc. führte. Ich sage jetzt mal was, was mir wahrscheinlich um die Ohren fliegen kann:
Ich erkenne keine großartigen Unterschiede, ob nun Herr Lübcke, Mitarbeiter von Charlie Hebdo oder Alex sterben musste. Sowohl im grausamen Resultat als auch ob der Beweggründe der Täter.
Eine in sich geschlossene Gruppe sieht sich einer (oder mehreren) äußeren, größeren und/oder mächtigeren Gruppe gegenüber, die nicht zu ihrem Idealbild der Welt passt. Von daher schotten sich diese kleineren Gruppen ab... es gibt wenig Durchdringung (eher den Drang zur Rekrutierung ob einer Stärkung der eigenen Gruppe). Nun leben wir aber halt in einer Welt, die zunehmend globalisierter, flexibler und heterogener geworden ist. Der Einzelne muss sich an Regeln halten, die den Bedürfnissen sehr sehr vieler anderer Gruppen entgegenkommen. Die Situation erfordert eigentlich sehr viel Diskurs, Fingerspitzengefühl, Empathie, Kompromissbereitschaft und soziales Verhalten.
Den jetzigen Generationen wurde aber kein soziales Verhalten vorgelebt. Wir sind die Generation, der man "Schau links, schau rechts: Einer von euch Dreien wird den Abschluss nicht schaffen / den Job nicht bekommen etc.". Ellbogen raus und durch! Zudem wurden wir als Konsumenten herangezogen. Heißt: Für jedes bestehende Problem wird dir eine bequeme Lösung angeboten, die DU nicht erarbeiten musst.
Der Allgemeinen Situation stehen somit teils Akteure gegenüber, die maximal noch Mitstreiter in ihrer eigenen Blase sucht, sich nach außen hin aber keinen Zentimeter anpassen möchte... sondern JEDWEDE Aktion von außen, die nicht ihrem Bild der Welt entspricht ablehnt... sich aber mit sehr tiefgreifenden Problemlösungen nicht befasst. Die einzige Lösung ist komplette Abschottung.
Ob es nun der Nazi ist, mit seinem eigenen Bild von Familie, Volk und Rasse. Ob es nun ein Salafist ist, bei dem das Thema Religion noch on top dazu kommt. Oder ob es radikalisierte Querdenker und Verschwörungstheoretiker sind, die so langsam keinen Vertrag und keinen Kompromiss mehr mit dem Rest der Gesellschaft eingehen möchten (sogar bei der simplen Regel, eine Maske aufzusetzen): Für sie alle hat sich die Welt wohl zu weit gedreht und zu sehr kompliziert. Und die darin entstehenden Akteure sind zunehmen Feindbilder, die sich ihrem Ideal (Islamischer Staat, Deutsches Reich, antisoziale Anarchie) nicht anpassen wollen. Von daher eint alle Gruppen auch, dass sie äußerste Demokratiefeinde sind und greifbare Feindbilder brauchen (links-grün Versiffte, Juden, Moslems, Ungläubige, Mainstream-Media) etc.
Alle drei Arten sind für mich Formen des Rechtsextremismus. Alle Gruppen terrorisieren und morden, um Einschüchterung und Lenkungsfunktion herzustellen. Die Art und Weise, wie diesen Formen begegnet wird, unterscheidet sich aber sehr gravierend. Bei islamistischen Anschlägen wird ein Verhalten einer kleinen Gruppe unrechtmäßig auf eine größere Gruppe ausgedehnt (Der Islam, Menschen arabischer Herkunft etc.). Bei Anschlägen von weißen Neo-Nazis habe ich das noch nie gehört (alle Weißen, alle Christen etc.). Man darf halt keine Schnittmenge mit seinem Idealbild der Welt erzeugen. Notfalls leugnet man die Realität... und die Angreifer auf das Kapitol waren Antifa.
Das den jetzigen Generationen nicht unbedingt ein soziales Verhalten des Miteinanders vorgelebt wurde, darin stimme ich mit dir überein.
Aber das hielt auch niemand für notwendig, aus welchen Gründen auch immer.
Vielleicht bin ich immer noch zu sehr Idealist und zu sehr dem Solidaritätsgedanken verhaftet, um das anders zu sehen.
Du hast die Problematik aber sehr gut herausgearbeitet, nur die ältere Generation wird das womöglich aufgrund ihres eigenen Lebens ganz anders sehen.
Da prallen ganz verschiedene Lebenswelten aufeinander, die nicht so ohne weiteres in ihrer Sichtweise vereinbar sind.
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Rechten dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Lieber cm47,
ich weiß ziemlich genau, was du meinst. Ich bin dann tatsächlich eine ganz andere Generation und habe die Erfahrungen, die du gemacht hast, glücklicherweise nie gemacht. Mir blieben nur mannigfaltige und teils längere Gespräche mit meinem Großvater, als er noch gelebt hatte.
Was vor knapp 90 Jahren in Deutschland geschah, war dann, dass genau eine solche Gruppe mit radikalen Ansichten an tatsächliche finanzielle und politische Macht kam. Wenn das passiert, geht die Sache auch ganz schnell: Dann polen sich sogar auch Menschen und Gruppen, die zuvor vollkommen diametral zu den Ideologien standen plötzlich um und werden zu Mitläufern und Ja-Sagern. Teils aus reinem Selbstschutz. Teils, um Vorteile zu erlangen. Teils, weil dann die Gehirnwäsche extrem schnell vorangetrieben wird. Ich sage nur "Republican Party" (59% der Republikaner glauben weiterhin, dass Orangeboy die Präsidentschaftswahl gewonnen hat).
Nachdem mein Großvater in 2014 gestorben war, wurden auch einige seiner Bücher aufgeteilt. Mein Vater hatte aber noch zu Lebzeiten meines Großvaters (der schon zuvor anfing, Bücher zu verschenken) Interesse an "Mein Kampf" gezeigt. Gut, ist halt ein Teil deutscher Literaturgeschichte. Ich würde dieses Werk, auch wenn ich mich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Person Hitler auseinandergesetzt habe, weder annehmen noch lesen. Mein Opa händigte das Buch wohl mit dem Satz "Glaube bitte nicht das, was in diesem Buch steht!" an meinen Vater aus, der darüber sehr pikiert war und sich beschwerte, dass er mit einem erwachsenen Mann und nicht mit einem Kind sprach. Ich konnte darüber nicht lachen. Wenn mein Großvater dies sagt, dann wird dies seine Berechtigung haben. Gerade weil er Dinge erlebt und gesehen hat, die mir und meinem Vater erspart blieben.
Interessanterweise hat gemäß den Schilderungen meines Vaters, unser Großvater lange Zeit kein Wort über die Kriegszeit verloren. Das war wohl ein Tabu und ein Thema, dass eher ein Trauma bei meinem Großvater darstellte. Später sprudelte es dann aus meinem Opa heraus, so dass es für seine Kinder nervig wurde. Auch wenn einige Geschichten sich widerholten, hörte ich sehr geduldig zu. Ich denke, es war auch ein bisschen befreiend für meinen Großvater. Wenn zum x-ten mal die Geschichte erzählt wird, dass er von seinem Zug zum Holzhacken in den Wald geschickt wurde und ein Fliegerangriff jeden in dem Camp erwischt hatte, dann ist das Erzählen eine Form der Trauma-Bewältigung. Schlussendlich zeichnete sich ein Bild eines Mannes ab, der wie durch ein Wunder diesen Wahnsinn inklusive 2 Kriegsgefangenschaften überlebt hatte und entsprechend auch eine frustrierte und negative Einstellung gegenüber den Nazis hatte.
Schlussendlich kamen aber nach seinem Tod uralte Bildbände zum Vorschein, die mich auf die Lippe beißen ließen. Neben den Fotos als Jugendlicher (mein Opa war 16, als der Krieg ausbrach) waren in einem Bildband auch handgemalte Swastekas und glorifizierende Sprüche niedergeschrieben.
Wie gesagt: Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Ich kann von daher kein Urteil über einen Menschen sprechen. Ich sehe es als absolute Warnung an. Aus Geschichte hat die Menschheit gefälligst zu lernen! Dafür muss sie sich auch damit befassen, auch wenn es unbequem ist. Sonst kommt so eine "Vogelschiss der Geschichte" Kacke dabei raus.
Nicht nur dass. Ich würde sogar behaupten, dass die jetzt vorherrschende Politisierung der Jugend den ***** der älteren Generationen ganz schön auf Grundeis gehen lässt.
Da bin ich vollkommen bei dir. Du redest sowieso mit jemandem, der noch nie weiter rechts als SPD gewählt hat
Hier möchte ich aber der Fairness wegen auf etwas hinweisen: Sprache ist mächtig ! Von daher möchte ich deinen Satz wie folgt umgestalten:
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Nazis und Rechtsextremen dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Das war im Übrigen auch etwas, das mich bei dem Kinderinterview mit Laschet ziemlich gestört hatte. Klar hatten die Kleinen vorgegebene Fragen. Und die Frage, die ja eine ziemliche Empörung ausgelöst hatte, war: "Ist Maassen ein Rechter?" Von einigen Blättern wurde diese Frage umgeschrieben in "Ist Maassen ein Nazi?"
So lautete die Frage aber nun einmal nicht. Im umgekehrten Fall möchte ich auch nicht, dass die politische Gegenseite einen Sozialdemokraten als Kommunisten bezeichnet. Entsprechend habe ich auch keine Probleme mit politischen Rechten = Konservativen. Ich werde z.B. mit dem User AdlerDennis bestimmt nie so richtig auf einer Wellenlänge liegen. Aber eine Stigmatisierung sollte man dann schon unterlassen.
Das den jetzigen Generationen nicht unbedingt ein soziales Verhalten des Miteinanders vorgelebt wurde, darin stimme ich mit dir überein.
Aber das hielt auch niemand für notwendig, aus welchen Gründen auch immer.
Vielleicht bin ich immer noch zu sehr Idealist und zu sehr dem Solidaritätsgedanken verhaftet, um das anders zu sehen.
Du hast die Problematik aber sehr gut herausgearbeitet, nur die ältere Generation wird das womöglich aufgrund ihres eigenen Lebens ganz anders sehen.
Da prallen ganz verschiedene Lebenswelten aufeinander, die nicht so ohne weiteres in ihrer Sichtweise vereinbar sind.
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Rechten dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Lieber cm47,
ich weiß ziemlich genau, was du meinst. Ich bin dann tatsächlich eine ganz andere Generation und habe die Erfahrungen, die du gemacht hast, glücklicherweise nie gemacht. Mir blieben nur mannigfaltige und teils längere Gespräche mit meinem Großvater, als er noch gelebt hatte.
Was vor knapp 90 Jahren in Deutschland geschah, war dann, dass genau eine solche Gruppe mit radikalen Ansichten an tatsächliche finanzielle und politische Macht kam. Wenn das passiert, geht die Sache auch ganz schnell: Dann polen sich sogar auch Menschen und Gruppen, die zuvor vollkommen diametral zu den Ideologien standen plötzlich um und werden zu Mitläufern und Ja-Sagern. Teils aus reinem Selbstschutz. Teils, um Vorteile zu erlangen. Teils, weil dann die Gehirnwäsche extrem schnell vorangetrieben wird. Ich sage nur "Republican Party" (59% der Republikaner glauben weiterhin, dass Orangeboy die Präsidentschaftswahl gewonnen hat).
Nachdem mein Großvater in 2014 gestorben war, wurden auch einige seiner Bücher aufgeteilt. Mein Vater hatte aber noch zu Lebzeiten meines Großvaters (der schon zuvor anfing, Bücher zu verschenken) Interesse an "Mein Kampf" gezeigt. Gut, ist halt ein Teil deutscher Literaturgeschichte. Ich würde dieses Werk, auch wenn ich mich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Person Hitler auseinandergesetzt habe, weder annehmen noch lesen. Mein Opa händigte das Buch wohl mit dem Satz "Glaube bitte nicht das, was in diesem Buch steht!" an meinen Vater aus, der darüber sehr pikiert war und sich beschwerte, dass er mit einem erwachsenen Mann und nicht mit einem Kind sprach. Ich konnte darüber nicht lachen. Wenn mein Großvater dies sagt, dann wird dies seine Berechtigung haben. Gerade weil er Dinge erlebt und gesehen hat, die mir und meinem Vater erspart blieben.
Interessanterweise hat gemäß den Schilderungen meines Vaters, unser Großvater lange Zeit kein Wort über die Kriegszeit verloren. Das war wohl ein Tabu und ein Thema, dass eher ein Trauma bei meinem Großvater darstellte. Später sprudelte es dann aus meinem Opa heraus, so dass es für seine Kinder nervig wurde. Auch wenn einige Geschichten sich widerholten, hörte ich sehr geduldig zu. Ich denke, es war auch ein bisschen befreiend für meinen Großvater. Wenn zum x-ten mal die Geschichte erzählt wird, dass er von seinem Zug zum Holzhacken in den Wald geschickt wurde und ein Fliegerangriff jeden in dem Camp erwischt hatte, dann ist das Erzählen eine Form der Trauma-Bewältigung. Schlussendlich zeichnete sich ein Bild eines Mannes ab, der wie durch ein Wunder diesen Wahnsinn inklusive 2 Kriegsgefangenschaften überlebt hatte und entsprechend auch eine frustrierte und negative Einstellung gegenüber den Nazis hatte.
Schlussendlich kamen aber nach seinem Tod uralte Bildbände zum Vorschein, die mich auf die Lippe beißen ließen. Neben den Fotos als Jugendlicher (mein Opa war 16, als der Krieg ausbrach) waren in einem Bildband auch handgemalte Swastekas und glorifizierende Sprüche niedergeschrieben.
Wie gesagt: Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Ich kann von daher kein Urteil über einen Menschen sprechen. Ich sehe es als absolute Warnung an. Aus Geschichte hat die Menschheit gefälligst zu lernen! Dafür muss sie sich auch damit befassen, auch wenn es unbequem ist. Sonst kommt so eine "Vogelschiss der Geschichte" Kacke dabei raus.
Nicht nur dass. Ich würde sogar behaupten, dass die jetzt vorherrschende Politisierung der Jugend den ***** der älteren Generationen ganz schön auf Grundeis gehen lässt.
Da bin ich vollkommen bei dir. Du redest sowieso mit jemandem, der noch nie weiter rechts als SPD gewählt hat
Hier möchte ich aber der Fairness wegen auf etwas hinweisen: Sprache ist mächtig ! Von daher möchte ich deinen Satz wie folgt umgestalten:
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Nazis und Rechtsextremen dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Das war im Übrigen auch etwas, das mich bei dem Kinderinterview mit Laschet ziemlich gestört hatte. Klar hatten die Kleinen vorgegebene Fragen. Und die Frage, die ja eine ziemliche Empörung ausgelöst hatte, war: "Ist Maassen ein Rechter?" Von einigen Blättern wurde diese Frage umgeschrieben in "Ist Maassen ein Nazi?"
So lautete die Frage aber nun einmal nicht. Im umgekehrten Fall möchte ich auch nicht, dass die politische Gegenseite einen Sozialdemokraten als Kommunisten bezeichnet. Entsprechend habe ich auch keine Probleme mit politischen Rechten = Konservativen. Ich werde z.B. mit dem User AdlerDennis bestimmt nie so richtig auf einer Wellenlänge liegen. Aber eine Stigmatisierung sollte man dann schon unterlassen.
Leider ist das oftmals, gerade von Konservativen, so diffamierend bezeichnet worden...im übrigen bin ich auch hier ganz bei dir, niemals zu pauschalisieren, sondern zu differenzieren.
Aber genau das ist eben bei der politischen Rechten so gut wie nie passiert, alles, was nicht in ihr Weltbild passte, wurde in einen Topf geworfen.
Ich habe schon immer, familiär bedingt, eine heftige Abneigung gegen schwarzbraune Typen gehabt, weil ich sie noch in der eigenen Familie erleben mußte und deren Menschenbild mir absolut zuwider war..
Das betrifft natürlich nicht unseren AdlerDenis, den ich sehr schätze, unabhängig von seiner politischen Orientierung, aber damit muß man immer umgehen können, sofern es nicht ins Extreme abgleitet.
Ich mußte noch "echte" Nazis erleben und keine, die sich dafür halten und das hat mir für mehrere Leben gereicht....ich versuche auch meist zu differenzieren, aber bei Konservativen tue ich mir damit sehr schwer, aufgrund des eigenen Erlebens.
Zwischen konservativ und Nazi gibt es immer noch einen Unterschied.
Lieber cm47,
ich weiß ziemlich genau, was du meinst. Ich bin dann tatsächlich eine ganz andere Generation und habe die Erfahrungen, die du gemacht hast, glücklicherweise nie gemacht. Mir blieben nur mannigfaltige und teils längere Gespräche mit meinem Großvater, als er noch gelebt hatte.
Was vor knapp 90 Jahren in Deutschland geschah, war dann, dass genau eine solche Gruppe mit radikalen Ansichten an tatsächliche finanzielle und politische Macht kam. Wenn das passiert, geht die Sache auch ganz schnell: Dann polen sich sogar auch Menschen und Gruppen, die zuvor vollkommen diametral zu den Ideologien standen plötzlich um und werden zu Mitläufern und Ja-Sagern. Teils aus reinem Selbstschutz. Teils, um Vorteile zu erlangen. Teils, weil dann die Gehirnwäsche extrem schnell vorangetrieben wird. Ich sage nur "Republican Party" (59% der Republikaner glauben weiterhin, dass Orangeboy die Präsidentschaftswahl gewonnen hat).
Nachdem mein Großvater in 2014 gestorben war, wurden auch einige seiner Bücher aufgeteilt. Mein Vater hatte aber noch zu Lebzeiten meines Großvaters (der schon zuvor anfing, Bücher zu verschenken) Interesse an "Mein Kampf" gezeigt. Gut, ist halt ein Teil deutscher Literaturgeschichte. Ich würde dieses Werk, auch wenn ich mich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Person Hitler auseinandergesetzt habe, weder annehmen noch lesen. Mein Opa händigte das Buch wohl mit dem Satz "Glaube bitte nicht das, was in diesem Buch steht!" an meinen Vater aus, der darüber sehr pikiert war und sich beschwerte, dass er mit einem erwachsenen Mann und nicht mit einem Kind sprach. Ich konnte darüber nicht lachen. Wenn mein Großvater dies sagt, dann wird dies seine Berechtigung haben. Gerade weil er Dinge erlebt und gesehen hat, die mir und meinem Vater erspart blieben.
Interessanterweise hat gemäß den Schilderungen meines Vaters, unser Großvater lange Zeit kein Wort über die Kriegszeit verloren. Das war wohl ein Tabu und ein Thema, dass eher ein Trauma bei meinem Großvater darstellte. Später sprudelte es dann aus meinem Opa heraus, so dass es für seine Kinder nervig wurde. Auch wenn einige Geschichten sich widerholten, hörte ich sehr geduldig zu. Ich denke, es war auch ein bisschen befreiend für meinen Großvater. Wenn zum x-ten mal die Geschichte erzählt wird, dass er von seinem Zug zum Holzhacken in den Wald geschickt wurde und ein Fliegerangriff jeden in dem Camp erwischt hatte, dann ist das Erzählen eine Form der Trauma-Bewältigung. Schlussendlich zeichnete sich ein Bild eines Mannes ab, der wie durch ein Wunder diesen Wahnsinn inklusive 2 Kriegsgefangenschaften überlebt hatte und entsprechend auch eine frustrierte und negative Einstellung gegenüber den Nazis hatte.
Schlussendlich kamen aber nach seinem Tod uralte Bildbände zum Vorschein, die mich auf die Lippe beißen ließen. Neben den Fotos als Jugendlicher (mein Opa war 16, als der Krieg ausbrach) waren in einem Bildband auch handgemalte Swastekas und glorifizierende Sprüche niedergeschrieben.
Wie gesagt: Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Ich kann von daher kein Urteil über einen Menschen sprechen. Ich sehe es als absolute Warnung an. Aus Geschichte hat die Menschheit gefälligst zu lernen! Dafür muss sie sich auch damit befassen, auch wenn es unbequem ist. Sonst kommt so eine "Vogelschiss der Geschichte" Kacke dabei raus.
Nicht nur dass. Ich würde sogar behaupten, dass die jetzt vorherrschende Politisierung der Jugend den ***** der älteren Generationen ganz schön auf Grundeis gehen lässt.
Da bin ich vollkommen bei dir. Du redest sowieso mit jemandem, der noch nie weiter rechts als SPD gewählt hat
Hier möchte ich aber der Fairness wegen auf etwas hinweisen: Sprache ist mächtig ! Von daher möchte ich deinen Satz wie folgt umgestalten:
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Nazis und Rechtsextremen dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Das war im Übrigen auch etwas, das mich bei dem Kinderinterview mit Laschet ziemlich gestört hatte. Klar hatten die Kleinen vorgegebene Fragen. Und die Frage, die ja eine ziemliche Empörung ausgelöst hatte, war: "Ist Maassen ein Rechter?" Von einigen Blättern wurde diese Frage umgeschrieben in "Ist Maassen ein Nazi?"
So lautete die Frage aber nun einmal nicht. Im umgekehrten Fall möchte ich auch nicht, dass die politische Gegenseite einen Sozialdemokraten als Kommunisten bezeichnet. Entsprechend habe ich auch keine Probleme mit politischen Rechten = Konservativen. Ich werde z.B. mit dem User AdlerDennis bestimmt nie so richtig auf einer Wellenlänge liegen. Aber eine Stigmatisierung sollte man dann schon unterlassen.
Leider ist das oftmals, gerade von Konservativen, so diffamierend bezeichnet worden...im übrigen bin ich auch hier ganz bei dir, niemals zu pauschalisieren, sondern zu differenzieren.
Aber genau das ist eben bei der politischen Rechten so gut wie nie passiert, alles, was nicht in ihr Weltbild passte, wurde in einen Topf geworfen.
Ich habe schon immer, familiär bedingt, eine heftige Abneigung gegen schwarzbraune Typen gehabt, weil ich sie noch in der eigenen Familie erleben mußte und deren Menschenbild mir absolut zuwider war..
Das betrifft natürlich nicht unseren AdlerDenis, den ich sehr schätze, unabhängig von seiner politischen Orientierung, aber damit muß man immer umgehen können, sofern es nicht ins Extreme abgleitet.
Ich mußte noch "echte" Nazis erleben und keine, die sich dafür halten und das hat mir für mehrere Leben gereicht....ich versuche auch meist zu differenzieren, aber bei Konservativen tue ich mir damit sehr schwer, aufgrund des eigenen Erlebens.
Lieber cm47,
ich weiß ziemlich genau, was du meinst. Ich bin dann tatsächlich eine ganz andere Generation und habe die Erfahrungen, die du gemacht hast, glücklicherweise nie gemacht. Mir blieben nur mannigfaltige und teils längere Gespräche mit meinem Großvater, als er noch gelebt hatte.
Was vor knapp 90 Jahren in Deutschland geschah, war dann, dass genau eine solche Gruppe mit radikalen Ansichten an tatsächliche finanzielle und politische Macht kam. Wenn das passiert, geht die Sache auch ganz schnell: Dann polen sich sogar auch Menschen und Gruppen, die zuvor vollkommen diametral zu den Ideologien standen plötzlich um und werden zu Mitläufern und Ja-Sagern. Teils aus reinem Selbstschutz. Teils, um Vorteile zu erlangen. Teils, weil dann die Gehirnwäsche extrem schnell vorangetrieben wird. Ich sage nur "Republican Party" (59% der Republikaner glauben weiterhin, dass Orangeboy die Präsidentschaftswahl gewonnen hat).
Nachdem mein Großvater in 2014 gestorben war, wurden auch einige seiner Bücher aufgeteilt. Mein Vater hatte aber noch zu Lebzeiten meines Großvaters (der schon zuvor anfing, Bücher zu verschenken) Interesse an "Mein Kampf" gezeigt. Gut, ist halt ein Teil deutscher Literaturgeschichte. Ich würde dieses Werk, auch wenn ich mich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Person Hitler auseinandergesetzt habe, weder annehmen noch lesen. Mein Opa händigte das Buch wohl mit dem Satz "Glaube bitte nicht das, was in diesem Buch steht!" an meinen Vater aus, der darüber sehr pikiert war und sich beschwerte, dass er mit einem erwachsenen Mann und nicht mit einem Kind sprach. Ich konnte darüber nicht lachen. Wenn mein Großvater dies sagt, dann wird dies seine Berechtigung haben. Gerade weil er Dinge erlebt und gesehen hat, die mir und meinem Vater erspart blieben.
Interessanterweise hat gemäß den Schilderungen meines Vaters, unser Großvater lange Zeit kein Wort über die Kriegszeit verloren. Das war wohl ein Tabu und ein Thema, dass eher ein Trauma bei meinem Großvater darstellte. Später sprudelte es dann aus meinem Opa heraus, so dass es für seine Kinder nervig wurde. Auch wenn einige Geschichten sich widerholten, hörte ich sehr geduldig zu. Ich denke, es war auch ein bisschen befreiend für meinen Großvater. Wenn zum x-ten mal die Geschichte erzählt wird, dass er von seinem Zug zum Holzhacken in den Wald geschickt wurde und ein Fliegerangriff jeden in dem Camp erwischt hatte, dann ist das Erzählen eine Form der Trauma-Bewältigung. Schlussendlich zeichnete sich ein Bild eines Mannes ab, der wie durch ein Wunder diesen Wahnsinn inklusive 2 Kriegsgefangenschaften überlebt hatte und entsprechend auch eine frustrierte und negative Einstellung gegenüber den Nazis hatte.
Schlussendlich kamen aber nach seinem Tod uralte Bildbände zum Vorschein, die mich auf die Lippe beißen ließen. Neben den Fotos als Jugendlicher (mein Opa war 16, als der Krieg ausbrach) waren in einem Bildband auch handgemalte Swastekas und glorifizierende Sprüche niedergeschrieben.
Wie gesagt: Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Ich kann von daher kein Urteil über einen Menschen sprechen. Ich sehe es als absolute Warnung an. Aus Geschichte hat die Menschheit gefälligst zu lernen! Dafür muss sie sich auch damit befassen, auch wenn es unbequem ist. Sonst kommt so eine "Vogelschiss der Geschichte" Kacke dabei raus.
Nicht nur dass. Ich würde sogar behaupten, dass die jetzt vorherrschende Politisierung der Jugend den ***** der älteren Generationen ganz schön auf Grundeis gehen lässt.
Da bin ich vollkommen bei dir. Du redest sowieso mit jemandem, der noch nie weiter rechts als SPD gewählt hat
Hier möchte ich aber der Fairness wegen auf etwas hinweisen: Sprache ist mächtig ! Von daher möchte ich deinen Satz wie folgt umgestalten:
Über eines sollten wir uns aber generationsübergreifend einig sein:...die Nazis und Rechtsextremen dürfen niemals wieder bestimmend werden.
Das war im Übrigen auch etwas, das mich bei dem Kinderinterview mit Laschet ziemlich gestört hatte. Klar hatten die Kleinen vorgegebene Fragen. Und die Frage, die ja eine ziemliche Empörung ausgelöst hatte, war: "Ist Maassen ein Rechter?" Von einigen Blättern wurde diese Frage umgeschrieben in "Ist Maassen ein Nazi?"
So lautete die Frage aber nun einmal nicht. Im umgekehrten Fall möchte ich auch nicht, dass die politische Gegenseite einen Sozialdemokraten als Kommunisten bezeichnet. Entsprechend habe ich auch keine Probleme mit politischen Rechten = Konservativen. Ich werde z.B. mit dem User AdlerDennis bestimmt nie so richtig auf einer Wellenlänge liegen. Aber eine Stigmatisierung sollte man dann schon unterlassen.
Zwischen konservativ und Nazi gibt es immer noch einen Unterschied.
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Zwischen konservativ und Nazi gibt es immer noch einen Unterschied.
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Ganz schön wage These von dir.
Schön reden will das hier hoffentlich niemand, ich jedenfalls nicht.
Realistisch betrachtet wären das unter den damaligen Umständen wohl viele gewesen, scheißegal welche Partei sie heute wählen oder wofür sie sich halten.
Man braucht sich nicht einbilden, heutige Linke wären das damals auch alle gewesen. In der DDR, wo es faktisch keine Entnazifizierung gab, haben ja auch viele das Künststück vollbracht, im gleichen Leben Nazi und Kommunist zu sein.
Ich denke das ist ein sehr schwieriges Thema. Von uns war keiner dabei und hat die Situation in den Endzwanzigern mitgemacht als das Gsnze immer größer wurde.
Die Leute waren anders aufgeklärt als jetzt und es ging ihnen wirklich nicht gut. Und das Nationalbewusstsein war durch den ersten Weltkrieg ziemlich angeknackst usw.
Ich würde für niemanden die Hand ins Feuer legen, dass er sich da dagegengestemmt hätte.
Und heute ist es nicht anders. Würde es uns schlecht gehen dann könnten wir uns gegen ein massives Aufkommen der Rechten nicht wirklich wehren. Und mit Sicherheit würden dann auch viele umfallen und sich in den Sog begeben.
Daher glaube ich nicht nur an ein paar die es sowieso gerne gewesen wären, sondern an die negative Kraft der Situation. Wir haben schlicht Glück, dass es uns seit Jahrzehnten wirtschaftlich sehr gut geht und wir eine echt starke Demokratie haben. Bröckelt eins der beiden wird’s ungemütlich.
Gruß
tobago
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Ganz schön wage These von dir.
Die is ja zum Glück schon etwas länger her.
Da passt wieder das Video letztens von Panorama
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1967/-,panorama10910.html
Vorm Zeil Pick seinerzeit immer wieder mal.
Als man uns/ mir die Auschwitzlüge anbot gabs direkt (heftigst) aufs Maul.
Die is ja zum Glück schon etwas länger her.
Ich erlebe solche Aussprüche regelmäßig.
Zu glauben, das wäre alles dunkle Vergangenheit... sei dankbar, wenn du in deinem Leben damit keinen Kontakt mehr hast. Für andere ist es immer noch Alltag.
Die is ja zum Glück schon etwas länger her.
Ich erlebe solche Aussprüche regelmäßig.
Zu glauben, das wäre alles dunkle Vergangenheit... sei dankbar, wenn du in deinem Leben damit keinen Kontakt mehr hast. Für andere ist es immer noch Alltag.
Natürlich gibt es solche Idioten noch.
Da passt wieder das Video letztens von Panorama
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/1967/-,panorama10910.html
Ich erlebe solche Aussprüche regelmäßig.
Zu glauben, das wäre alles dunkle Vergangenheit... sei dankbar, wenn du in deinem Leben damit keinen Kontakt mehr hast. Für andere ist es immer noch Alltag.
Natürlich gibt es solche Idioten noch.
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Schön reden will das hier hoffentlich niemand, ich jedenfalls nicht.
Vorm Zeil Pick seinerzeit immer wieder mal.
Als man uns/ mir die Auschwitzlüge anbot gabs direkt (heftigst) aufs Maul.
Haben die gesagt: Psssst wollt ihr die Ausschwitzlüge kaufen? Echt gutes Zeug und kostet nur einen Zwanni!
Vorm Zeil Pick seinerzeit immer wieder mal.
Als man uns/ mir die Auschwitzlüge anbot gabs direkt (heftigst) aufs Maul.
Haben die gesagt: Psssst wollt ihr die Ausschwitzlüge kaufen? Echt gutes Zeug und kostet nur einen Zwanni!
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Realistisch betrachtet wären das unter den damaligen Umständen wohl viele gewesen, scheißegal welche Partei sie heute wählen oder wofür sie sich halten.
Man braucht sich nicht einbilden, heutige Linke wären das damals auch alle gewesen. In der DDR, wo es faktisch keine Entnazifizierung gab, haben ja auch viele das Künststück vollbracht, im gleichen Leben Nazi und Kommunist zu sein.
Haben die gesagt: Psssst wollt ihr die Ausschwitzlüge kaufen? Echt gutes Zeug und kostet nur einen Zwanni!
Und trotzdem gibt es etliche, die es mit Freude gewesen wären, wenn es ihnen die Gnade der späten Geburt nicht verwehrt hätte.
Auch das sollte man sich nicht schön reden.
Ich denke das ist ein sehr schwieriges Thema. Von uns war keiner dabei und hat die Situation in den Endzwanzigern mitgemacht als das Gsnze immer größer wurde.
Die Leute waren anders aufgeklärt als jetzt und es ging ihnen wirklich nicht gut. Und das Nationalbewusstsein war durch den ersten Weltkrieg ziemlich angeknackst usw.
Ich würde für niemanden die Hand ins Feuer legen, dass er sich da dagegengestemmt hätte.
Und heute ist es nicht anders. Würde es uns schlecht gehen dann könnten wir uns gegen ein massives Aufkommen der Rechten nicht wirklich wehren. Und mit Sicherheit würden dann auch viele umfallen und sich in den Sog begeben.
Daher glaube ich nicht nur an ein paar die es sowieso gerne gewesen wären, sondern an die negative Kraft der Situation. Wir haben schlicht Glück, dass es uns seit Jahrzehnten wirtschaftlich sehr gut geht und wir eine echt starke Demokratie haben. Bröckelt eins der beiden wird’s ungemütlich.
Gruß
tobago
Das war das Tal der Anungslosen , genannt Deutschland.
Selbst Nachbarländer waren weit weg. da kam kein Normalo hin.
Je ahnungsloser die Leute sind , desto einfacher sind sie aufzuhetzen. davon lebt doch die Afd.
Ich will da auch gar nix beschönigen oder rechtfertigen, aber die Situation war halt eine andere.
Die Leute waren durch die Wirtschaftskrise schwer gebeutelt, dwurden als Arbeitslose vom Staat noch unwürdig behandelt, so dass viel Frust vorhanden vor. Hinzu kam der Zusammenbruch der parlamentarischen Demokratie, der quasi das letzte Vertrauen in die Politik ruiniert hat, und die aus deutscher Sicht ungerechte Behandlung durch den Versailler Vertrag.
Dann wären Hitler und Co halt, ohne Anerkennung aussprechen zu wollen, für ihre Zeit einfach Propaganda Genies. Die Grundsätze des Wahlkampfs (z. B. eher Schlagwörter als zu viel Inhalt), die von Hitler und Goebbels formuliert werden, gelten ja bis heute.
Deswegen war ich auch leicht amüsiert, als es hier hieß, die Dems waren überfordert vom populistischen Schlagwort-Wahlkampf der Reps. Da denke ich: Leute, das hättet ihr alles in Deutschland nachlesen können.
Auch das mit den Volksempfängern und Hitlers viele Auftritte per Flugzeug war für die damalige Zeit revolutionär.
Und, last but not least: Die Leute hatten nicht einen solchen Zugang zu Infos. Heute ist es leicht, die Lügen von Rechtsextremen zu entlarven, damals war das schon etwas schwerer.
Nicht umsonst zensieren auch heute Diktatoren schnell das Internet und die Presse in ihren Ländern.
Wir in Deutschland diskutieren gerne darüber, ob das ein deutsches Problem sei, oder ob uns heute noch sowas passieren könnte. Ich denke nüchtern betrachtet, dass das unter den entsprechenden Umständen leider theoretisch immer und überall möglich ist.