Krawalle von Stuttgart und an anderen Orten (inkl. Silvester 22/23)
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Ach ja. Könnte er doch nur sinnerfassend lesen. Würde er doch nicht sinnentstellend zitieren.
Liest man den Kommentar ganz, nicht nur bis zum zitierten Absatz, wird klar worauf sich das Zitat bezog.
Aber was will man erwarten?
kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus...
Selbst die absoluten Realitätsverweigerer sollten sich doch mittlerweile eingestehen, dass wir in dem Bereich zunehmende Probleme haben und noch viel mehr bekommen werden.
Und diese nicht mehr mit einem "Stuhlkreis" gelöst bekommt.
Ob du einfach sagen könntest was du meinst? Ich möchte da jetzt nicht irgendwas in deinen Beitrag reininterpretieren.
Also:
-welche Problrme meinst du?
-welche Realität wird verweigert?
-was ist mit einem "Stuhlkreis" nicht mehr zu lösen?
kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus...
Selbst die absoluten Realitätsverweigerer sollten sich doch mittlerweile eingestehen, dass wir in dem Bereich zunehmende Probleme haben und noch viel mehr bekommen werden.
Und diese nicht mehr mit einem "Stuhlkreis" gelöst bekommt.
Ob du einfach sagen könntest was du meinst? Ich möchte da jetzt nicht irgendwas in deinen Beitrag reininterpretieren.
Also:
-welche Problrme meinst du?
-welche Realität wird verweigert?
-was ist mit einem "Stuhlkreis" nicht mehr zu lösen?
Es war auf den Kommentar der taz bezogen, der mit mehr staatlicher Freundlichkeit und großzügigen Aufenthaltsregelungen der immer weiter wachsenden anti-demokratischen und -westlichen Parallelgesellschaften präventiv begegnen möchte.
Das hat für mich Stuhlkreischarakter, daher auch die " ".
Selbst Abschreckung wird nichts mehr bringen, dafür ist das Problem über Jahrzehnte hinweg auch staatlich selbstverschuldet einfach zu groß und nicht mehr beherrschbar geworden.
Es würde aber dem restlichen, vernünftigen oder noch am Rande der Vernunft befindlichen Teil der Bevölkerung signalisieren, dass man sich nicht alles gefallen lässt und nicht machen kann was man will.
Dazu bräuchte es aber halt auch politischen Willen, konkret jetzt in Berlin.
Und wenn selbst du in Bayern als Teil des Sozialsystems regelmäßig die weiße Flagge hisst, dann sind wir uns denke ich einig, dass dieser Ansatz für Parallelgesellschaften - ob jetzt migrantisch oder ostdeutsch geprägt - maximal in der Theorie funktionieren könnte.
Daher wird in den nächsten Jahren überall in D ein rauherer Wind wehen, ob nun in Neukölln oder Dresden-Prohlis*.
Wir sind gesellschaftlich so zunehmend im Eimer.
*Platzhalter um mich vorsorglich hier vor gewissen Stempeln zu schützen
Ich verstehe einfach nicht, wieso man bei diesem Thema nicht mal etwas Sachlichkeit und Differenzierung in Gesellschaft und Politik an den Tag legen kann. Damit meine ich nicht die 10 Prozent links wie rechts, die einen Teil der Hintergründe ausblenden und andere hervorheben, sondern die, die sich an diese Ränder ranflirten und damit die Diskussion erst recht in schwarz-weiß Muster verfallen lassen.
Wenn man weiß, wo der Feind ist, hat der Tag Struktur. Aktuell geht es darum nach außen Entschlossenheit, vielleicht auch Härte zu zeigen, gleichzeitig aber auch den Wunsch nach Aufarbeitung der Hintergründe. Alles andere braucht ohnehin Zeit.
Falls du damit auch den TAZ Artikel meinst, der gewiss bestimmte Aspekte hervorhebt, nämlich insbesondere die Rassismuserfahrungen, die diese Menschen auf unterschiedlichste Weise erfahren, dann hast du damit recht, wenn du auf die besondere Hervorhebung aus der "linken" Ecke hinweist (damit gerne etwas einseitig).
Das liegt aber mE vor allem daran, dass die oben genannten Aspekte gerne von der großen Mitte ausgeblendet werden.
Rassismus bei der Polizei? Gibt's nicht (wir machen besser mal keine Studie...)
Rassismus im Alltag? Gibt's nicht.
Etc.
Insofern wird hier etwas fokussiert, was die große Mehrheit gerne ausblenden möchte. Nur gehört das nunmal zur Problemanalyse als ein Teilaspekt dazu. Insofern ist es gut, dass es Artikel gibt, die genau darauf hinweisen.
Dies deckt sich in großen Teilen auch mit Werners Beobachtungen und dem Resümee der Polizei, die drei Punkte für die Randale verantwortlich macht:
1. Perspektivlosigkeit
2. Gruppendynamik
3. Verfügbarkeit von Pyro
Gerade Punkt 2 ist nicht zu vernachlässigen. Wer "30 % Migranten" aufzählt vergisst, dass die meisten Straftaten in Vierteln passiert sind, in denen der Migrantenanteil eben sehr hoch ist.
Konsequentere Strafen fordern übrigens insbesondere Bürger mit Migrationshintergrund, die von den Krawallen betroffen sind wie z. B. Geschäftsleute in der Neuköllner Sonnenallee.
Das was ich da aufgezählt hatte waren Dinge die ich vor über 40 Jahren selbst erlebt hatte, einziger Unterschied damals waren es hauptsächlich deutsche Jugendliche. Man hing zusammen ab, langweilte sich und irgendwann fing man als Gruppe an Dinge zu machen die die Öffentlichkeit nicht lustig fand. Da hat sich bis heute nicht wirklich was geändert, leider auch an der Tatsache das es zu wenig Angebote und Jugendtreffs gibt die es in einigen Gegenden etwas abfangen könnten.
https://www.saechsische.de/sachsen/randale-und-vandalismus-ueber-silvester-auch-in-sachsens-kleinstaedten-5803567-plus.html
Ist leider zum Teil hinter der Bezahlschranke, man bekommt aber einen Eindruck, dass es auch da abgeht, wo keine oder kaum migrantische Jugendliche leben.
Das was ich da aufgezählt hatte waren Dinge die ich vor über 40 Jahren selbst erlebt hatte, einziger Unterschied damals waren es hauptsächlich deutsche Jugendliche. Man hing zusammen ab, langweilte sich und irgendwann fing man als Gruppe an Dinge zu machen die die Öffentlichkeit nicht lustig fand. Da hat sich bis heute nicht wirklich was geändert, leider auch an der Tatsache das es zu wenig Angebote und Jugendtreffs gibt die es in einigen Gegenden etwas abfangen könnten.
https://www.saechsische.de/sachsen/randale-und-vandalismus-ueber-silvester-auch-in-sachsens-kleinstaedten-5803567-plus.html
Ist leider zum Teil hinter der Bezahlschranke, man bekommt aber einen Eindruck, dass es auch da abgeht, wo keine oder kaum migrantische Jugendliche leben.
Wer eben glaubt, wir hätten Probleme weil es bei uns Ausländer oder Menschen mit Einwanderungsgeschichte gibt, der möchte mE die Probleme nicht lösen, blendet 99% der Realität aus oder möchte eben gezielt Stimmung machen. Und genau das wird im TAZ Artikel kritisiert und selbstverständlich völlig zurecht. Natürlich ist das auch in Teilen Rassismus.
Wir haben nämlich Probleme, weil wir Menschen bei uns haben, die am Rande unserer Gesellschaft leben und oder in sozialen Brennpunkten leben. Und das hat sehr viele unterschiedliche Ursachen. Und da ist es vollkommen egal, ob man in den Osten oder in bestimmte Stadtteile in Berlin oder sonst wo hinblickt.
Wenn wir solche Silvester nicht mehr erleben wollen, muss sicherlich zum eine hart durchgegriffen werden. Das wäre aber nur die Symptombehandlung. Vor allem müssen "wir" reflektieren, warum Menschen am Rande der Gesellschaft leben und wie wir sie wieder integrieren können. Und die Integration betrifft zum aller größten Teil Menschen "ohne" Einwanderungsgeschichte, weil es von diesen viel, viel mehr gibt.
ist das Randaleverhalten der UF etwa was anderes als der Ismail beim Böllerwerfen oder der Stephan, der sich am Schützenfest besäuft? Nö. Ein Ausflug aus dem langweiligen, bedeutlungslosen Alltag mit einem "denen zeigen wirs".
ist das Randaleverhalten der UF etwa was anderes als der Ismail beim Böllerwerfen oder der Stephan, der sich am Schützenfest besäuft? Nö. Ein Ausflug aus dem langweiligen, bedeutlungslosen Alltag mit einem "denen zeigen wirs".
Du hast von Jugendlichen gesprochen und darauf bin ich eingegangen. Wenn das Jugendalter bei dir Ü21 ist, dann stimmt es ein bisschen.
ist das Randaleverhalten der UF etwa was anderes als der Ismail beim Böllerwerfen oder der Stephan, der sich am Schützenfest besäuft? Nö. Ein Ausflug aus dem langweiligen, bedeutlungslosen Alltag mit einem "denen zeigen wirs".
Du hast von Jugendlichen gesprochen und darauf bin ich eingegangen. Wenn das Jugendalter bei dir Ü21 ist, dann stimmt es ein bisschen.
ok, da war ich unsauber, der Punkt geht an dich.
Du hast von Jugendlichen gesprochen und darauf bin ich eingegangen. Wenn das Jugendalter bei dir Ü21 ist, dann stimmt es ein bisschen.
ok, da war ich unsauber, der Punkt geht an dich.
ok, da war ich unsauber, der Punkt geht an dich.
Ob du einfach sagen könntest was du meinst? Ich möchte da jetzt nicht irgendwas in deinen Beitrag reininterpretieren.
Also:
-welche Problrme meinst du?
-welche Realität wird verweigert?
-was ist mit einem "Stuhlkreis" nicht mehr zu lösen?
Es war auf den Kommentar der taz bezogen, der mit mehr staatlicher Freundlichkeit und großzügigen Aufenthaltsregelungen der immer weiter wachsenden anti-demokratischen und -westlichen Parallelgesellschaften präventiv begegnen möchte.
Das hat für mich Stuhlkreischarakter, daher auch die " ".
Selbst Abschreckung wird nichts mehr bringen, dafür ist das Problem über Jahrzehnte hinweg auch staatlich selbstverschuldet einfach zu groß und nicht mehr beherrschbar geworden.
Es würde aber dem restlichen, vernünftigen oder noch am Rande der Vernunft befindlichen Teil der Bevölkerung signalisieren, dass man sich nicht alles gefallen lässt und nicht machen kann was man will.
Dazu bräuchte es aber halt auch politischen Willen, konkret jetzt in Berlin.
Und wenn selbst du in Bayern als Teil des Sozialsystems regelmäßig die weiße Flagge hisst, dann sind wir uns denke ich einig, dass dieser Ansatz für Parallelgesellschaften - ob jetzt migrantisch oder ostdeutsch geprägt - maximal in der Theorie funktionieren könnte.
Daher wird in den nächsten Jahren überall in D ein rauherer Wind wehen, ob nun in Neukölln oder Dresden-Prohlis*.
Wir sind gesellschaftlich so zunehmend im Eimer.
*Platzhalter um mich vorsorglich hier vor gewissen Stempeln zu schützen
Es war auf den Kommentar der taz bezogen, der mit mehr staatlicher Freundlichkeit und großzügigen Aufenthaltsregelungen der immer weiter wachsenden anti-demokratischen und -westlichen Parallelgesellschaften präventiv begegnen möchte.
Das hat für mich Stuhlkreischarakter, daher auch die " ".
Selbst Abschreckung wird nichts mehr bringen, dafür ist das Problem über Jahrzehnte hinweg auch staatlich selbstverschuldet einfach zu groß und nicht mehr beherrschbar geworden.
Es würde aber dem restlichen, vernünftigen oder noch am Rande der Vernunft befindlichen Teil der Bevölkerung signalisieren, dass man sich nicht alles gefallen lässt und nicht machen kann was man will.
Dazu bräuchte es aber halt auch politischen Willen, konkret jetzt in Berlin.
Und wenn selbst du in Bayern als Teil des Sozialsystems regelmäßig die weiße Flagge hisst, dann sind wir uns denke ich einig, dass dieser Ansatz für Parallelgesellschaften - ob jetzt migrantisch oder ostdeutsch geprägt - maximal in der Theorie funktionieren könnte.
Daher wird in den nächsten Jahren überall in D ein rauherer Wind wehen, ob nun in Neukölln oder Dresden-Prohlis*.
Wir sind gesellschaftlich so zunehmend im Eimer.
*Platzhalter um mich vorsorglich hier vor gewissen Stempeln zu schützen
Die Ausweitung problematischer Bereiche vorallem in Großstädten, "No-Go-Areas"
Was willst du jetzt von mir hören? Das Stöckchen dass die deutsche Polizei möglichst die bösen Migranten klatschen soll?
Ich bin da eher bei rechtsstaatlichen Eilverfahren und Ausweisung, sofern vom Status möglich.
Wenn ich Gefahr laufe erwischt zu werden, wenn ich die Feuerwehr im Einsatz attackiere und dann spätestens ein paar Wochen später für ne Zeit x ne Freiheitsstrafe kassiere, dann ist das vielleicht so gut wie ein Präventivprogramm.
Die Ausweitung problematischer Bereiche vorallem in Großstädten, "No-Go-Areas"
Was willst du jetzt von mir hören? Das Stöckchen dass die deutsche Polizei möglichst die bösen Migranten klatschen soll?
Ich bin da eher bei rechtsstaatlichen Eilverfahren und Ausweisung, sofern vom Status möglich.
Wenn ich Gefahr laufe erwischt zu werden, wenn ich die Feuerwehr im Einsatz attackiere und dann spätestens ein paar Wochen später für ne Zeit x ne Freiheitsstrafe kassiere, dann ist das vielleicht so gut wie ein Präventivprogramm.
Wie siehst du das denn: ist es deiner Meinung nach problematisch und problemfördernd, wenn Menschen jahrelang nicht arbeiten dürfen und in Massenunterkünften zusammengepfercht leben oder ist das für die Problematik unerheblich?
Wenn wir uns Erkenntnissen aus Soziologie und Kriminologie stellen, werden wir damit konfrontiert, dass:
1. Abschreckung kaum funktioniert
2. Kriminalität in weiten Teilen mit dem Wunsch nach Partizipation und/oder Selbstwirksamkeit zu tun hat
3. Schwierige Lebensbedingungen, Ghettoisierung, Lagerhaltung und finanzieller oder faktischer Ausschluß vom gesellschaftlichem Leben Partizipation und Selbstwirksamkeit im Rahmen gesellschaftlich akzeptierter Bahnen erheblich erschwert.
Angesichts dessen mag der Ruf nach Härte zwar der Bürgerseele gut tun. Es ist aber keine Besserung der Situation zu erwarten.
Natürlich kann man mit besseren Integrationsmaßnahmen nicht alle erreichen, man hat aber die Möglichkeit eine weitere Zuspitzung und Ausbreitung zu verhindern.
Die Ausweitung problematischer Bereiche vorallem in Großstädten, "No-Go-Areas"
Was willst du jetzt von mir hören? Das Stöckchen dass die deutsche Polizei möglichst die bösen Migranten klatschen soll?
Ich bin da eher bei rechtsstaatlichen Eilverfahren und Ausweisung, sofern vom Status möglich.
Wenn ich Gefahr laufe erwischt zu werden, wenn ich die Feuerwehr im Einsatz attackiere und dann spätestens ein paar Wochen später für ne Zeit x ne Freiheitsstrafe kassiere, dann ist das vielleicht so gut wie ein Präventivprogramm.
Wie siehst du das denn: ist es deiner Meinung nach problematisch und problemfördernd, wenn Menschen jahrelang nicht arbeiten dürfen und in Massenunterkünften zusammengepfercht leben oder ist das für die Problematik unerheblich?
Wenn wir uns Erkenntnissen aus Soziologie und Kriminologie stellen, werden wir damit konfrontiert, dass:
1. Abschreckung kaum funktioniert
2. Kriminalität in weiten Teilen mit dem Wunsch nach Partizipation und/oder Selbstwirksamkeit zu tun hat
3. Schwierige Lebensbedingungen, Ghettoisierung, Lagerhaltung und finanzieller oder faktischer Ausschluß vom gesellschaftlichem Leben Partizipation und Selbstwirksamkeit im Rahmen gesellschaftlich akzeptierter Bahnen erheblich erschwert.
Angesichts dessen mag der Ruf nach Härte zwar der Bürgerseele gut tun. Es ist aber keine Besserung der Situation zu erwarten.
Natürlich kann man mit besseren Integrationsmaßnahmen nicht alle erreichen, man hat aber die Möglichkeit eine weitere Zuspitzung und Ausbreitung zu verhindern.
Ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten damit, wenn im Rahmen bestehender Gesetze empfindliche Reaktionen des Rechtsstaates auf solche Aktionen folgen. Es geht mir hier nicht darum, irgendwas weich zu spülen, es geht mir darum, dass sich Bedingungsgefüge dahin verändern, dass sich das Potential für solche Vorkommnisse abschwächt.
Was ich persönlich mittlerweile ernüchternd finde ist, dass es kaum Ansätze und nachhaltige Strategien gibt, um an der Situation migrantischer Jugendlicher und Kinder grundlegendes zu verändern.
Das bezieht sich auch auf junge Menschen deutscher Herkunft aus prekären Bezügen.
Als ich vor 10 Jahren die Jugendstraffälligenhilfe verlassen habe, bin ich mit dem Ziel herauszufinden und zu begreifen, wie es sein kann, dass so junge Menschen so unglaublich kaputt sind und was Soziale Arbeit tun kann in's Jugendamt gewechselt.
Dass ich mich heute, 10 Jahre später, immer wieder dabei ertappe, bei der Geburt eines Kindes zu denken, "wow, der arme Knopf hat mal jetzt schon verkackt", spricht für mich Bände. Darüber, wie wenige Möglichkeiten für Kinder aus prekären Verhältnissen vorhanden sind, um in einere bessere Situation als ihre Eltern zu kommen.
Wie siehst du das denn: ist es deiner Meinung nach problematisch und problemfördernd, wenn Menschen jahrelang nicht arbeiten dürfen und in Massenunterkünften zusammengepfercht leben oder ist das für die Problematik unerheblich?
Wenn wir uns Erkenntnissen aus Soziologie und Kriminologie stellen, werden wir damit konfrontiert, dass:
1. Abschreckung kaum funktioniert
2. Kriminalität in weiten Teilen mit dem Wunsch nach Partizipation und/oder Selbstwirksamkeit zu tun hat
3. Schwierige Lebensbedingungen, Ghettoisierung, Lagerhaltung und finanzieller oder faktischer Ausschluß vom gesellschaftlichem Leben Partizipation und Selbstwirksamkeit im Rahmen gesellschaftlich akzeptierter Bahnen erheblich erschwert.
Angesichts dessen mag der Ruf nach Härte zwar der Bürgerseele gut tun. Es ist aber keine Besserung der Situation zu erwarten.
Natürlich kann man mit besseren Integrationsmaßnahmen nicht alle erreichen, man hat aber die Möglichkeit eine weitere Zuspitzung und Ausbreitung zu verhindern.
Ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten damit, wenn im Rahmen bestehender Gesetze empfindliche Reaktionen des Rechtsstaates auf solche Aktionen folgen. Es geht mir hier nicht darum, irgendwas weich zu spülen, es geht mir darum, dass sich Bedingungsgefüge dahin verändern, dass sich das Potential für solche Vorkommnisse abschwächt.
Was ich persönlich mittlerweile ernüchternd finde ist, dass es kaum Ansätze und nachhaltige Strategien gibt, um an der Situation migrantischer Jugendlicher und Kinder grundlegendes zu verändern.
Das bezieht sich auch auf junge Menschen deutscher Herkunft aus prekären Bezügen.
Als ich vor 10 Jahren die Jugendstraffälligenhilfe verlassen habe, bin ich mit dem Ziel herauszufinden und zu begreifen, wie es sein kann, dass so junge Menschen so unglaublich kaputt sind und was Soziale Arbeit tun kann in's Jugendamt gewechselt.
Dass ich mich heute, 10 Jahre später, immer wieder dabei ertappe, bei der Geburt eines Kindes zu denken, "wow, der arme Knopf hat mal jetzt schon verkackt", spricht für mich Bände. Darüber, wie wenige Möglichkeiten für Kinder aus prekären Verhältnissen vorhanden sind, um in einere bessere Situation als ihre Eltern zu kommen.
https://www.saechsische.de/sachsen/randale-und-vandalismus-ueber-silvester-auch-in-sachsens-kleinstaedten-5803567-plus.html
Ist leider zum Teil hinter der Bezahlschranke, man bekommt aber einen Eindruck, dass es auch da abgeht, wo keine oder kaum migrantische Jugendliche leben.
Wer eben glaubt, wir hätten Probleme weil es bei uns Ausländer oder Menschen mit Einwanderungsgeschichte gibt, der möchte mE die Probleme nicht lösen, blendet 99% der Realität aus oder möchte eben gezielt Stimmung machen. Und genau das wird im TAZ Artikel kritisiert und selbstverständlich völlig zurecht. Natürlich ist das auch in Teilen Rassismus.
Wir haben nämlich Probleme, weil wir Menschen bei uns haben, die am Rande unserer Gesellschaft leben und oder in sozialen Brennpunkten leben. Und das hat sehr viele unterschiedliche Ursachen. Und da ist es vollkommen egal, ob man in den Osten oder in bestimmte Stadtteile in Berlin oder sonst wo hinblickt.
Wenn wir solche Silvester nicht mehr erleben wollen, muss sicherlich zum eine hart durchgegriffen werden. Das wäre aber nur die Symptombehandlung. Vor allem müssen "wir" reflektieren, warum Menschen am Rande der Gesellschaft leben und wie wir sie wieder integrieren können. Und die Integration betrifft zum aller größten Teil Menschen "ohne" Einwanderungsgeschichte, weil es von diesen viel, viel mehr gibt.
Ich verstehe einfach nicht, wieso man bei diesem Thema nicht mal etwas Sachlichkeit und Differenzierung in Gesellschaft und Politik an den Tag legen kann. Damit meine ich nicht die 10 Prozent links wie rechts, die einen Teil der Hintergründe ausblenden und andere hervorheben, sondern die, die sich an diese Ränder ranflirten und damit die Diskussion erst recht in schwarz-weiß Muster verfallen lassen.
Wenn man weiß, wo der Feind ist, hat der Tag Struktur. Aktuell geht es darum nach außen Entschlossenheit, vielleicht auch Härte zu zeigen, gleichzeitig aber auch den Wunsch nach Aufarbeitung der Hintergründe. Alles andere braucht ohnehin Zeit.
Falls du damit auch den TAZ Artikel meinst, der gewiss bestimmte Aspekte hervorhebt, nämlich insbesondere die Rassismuserfahrungen, die diese Menschen auf unterschiedlichste Weise erfahren, dann hast du damit recht, wenn du auf die besondere Hervorhebung aus der "linken" Ecke hinweist (damit gerne etwas einseitig).
Das liegt aber mE vor allem daran, dass die oben genannten Aspekte gerne von der großen Mitte ausgeblendet werden.
Rassismus bei der Polizei? Gibt's nicht (wir machen besser mal keine Studie...)
Rassismus im Alltag? Gibt's nicht.
Etc.
Insofern wird hier etwas fokussiert, was die große Mehrheit gerne ausblenden möchte. Nur gehört das nunmal zur Problemanalyse als ein Teilaspekt dazu. Insofern ist es gut, dass es Artikel gibt, die genau darauf hinweisen.
man darf aber halt auch nicht vergessen, dass jeder der in solchen Bereichen arbeitet hat auch einschlägige Erfahrungen gemacht hab. Was viele Lehrer hinter vorgehaltener Hand sagen, erwähnte ich ja bereits oben. Ich glaube, das ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten.
Falls du damit auch den TAZ Artikel meinst, der gewiss bestimmte Aspekte hervorhebt, nämlich insbesondere die Rassismuserfahrungen, die diese Menschen auf unterschiedlichste Weise erfahren, dann hast du damit recht, wenn du auf die besondere Hervorhebung aus der "linken" Ecke hinweist (damit gerne etwas einseitig).
Das liegt aber mE vor allem daran, dass die oben genannten Aspekte gerne von der großen Mitte ausgeblendet werden.
Rassismus bei der Polizei? Gibt's nicht (wir machen besser mal keine Studie...)
Rassismus im Alltag? Gibt's nicht.
Etc.
Insofern wird hier etwas fokussiert, was die große Mehrheit gerne ausblenden möchte. Nur gehört das nunmal zur Problemanalyse als ein Teilaspekt dazu. Insofern ist es gut, dass es Artikel gibt, die genau darauf hinweisen.
man darf aber halt auch nicht vergessen, dass jeder der in solchen Bereichen arbeitet hat auch einschlägige Erfahrungen gemacht hab. Was viele Lehrer hinter vorgehaltener Hand sagen, erwähnte ich ja bereits oben. Ich glaube, das ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten.
Und trotzdem sehen diese Menschen immer nur einen kleinen Ausschnitt und leiten daraus dann irgendwas ab, was eben meisten, sorry, vollkommener Unsinn ist (aber auch menschlich).
Wenn du zB bei der Steuerfahndung arbeiten würdest, würdest du wahrscheinlich schnell anfangen zu glauben, dass alle Menschen in Deutschland Steuerbetrüger sind. Eben wegen den gemachten Erfahrungen.
man darf aber halt auch nicht vergessen, dass jeder der in solchen Bereichen arbeitet hat auch einschlägige Erfahrungen gemacht hab. Was viele Lehrer hinter vorgehaltener Hand sagen, erwähnte ich ja bereits oben. Ich glaube, das ist ein Geben und Nehmen auf beiden Seiten.
Und trotzdem sehen diese Menschen immer nur einen kleinen Ausschnitt und leiten daraus dann irgendwas ab, was eben meisten, sorry, vollkommener Unsinn ist (aber auch menschlich).
Wenn du zB bei der Steuerfahndung arbeiten würdest, würdest du wahrscheinlich schnell anfangen zu glauben, dass alle Menschen in Deutschland Steuerbetrüger sind. Eben wegen den gemachten Erfahrungen.
absolut richtig - dennoch vermute ich mal, dass der durchschnittliche TAZ-Redakteur relativ wenig Kontakte in solche Kreise hat.
Ich könnte neben den Steuerfahndern noch das Thema Polizei erwähnen, da wurde auch aus ein paar Erfahrungen oder Hörensagen gleich ein ganzheitliches Bild gezeichnet. Nur das Echo ist halt je nach Diskussionsgruppe unterschiedlich bei diversen Themen. Aber auch das ist menschlich.
Letztlich sind viele ähnliche Ausschnitte schon geeignet ein Bild zu zeichnen von zB systemischen Problemen. So erzählt Dir vermutlich fast jede Lehrkraft, dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Schule proportional mehr Stress machen. Der Unterschied ist halt wie jetzt auch bei der Diskussion über die Krawalle, welche Schlüsse man aus Eindrücken zieht. Realistische differenzierte (Sozialisation, persönliche Lage der Täter usw) oder halt einfach rassistische undifferenzierte.
Vermutlich kommt wieder nix bei der Aufarbeitung raus, wenn die Schreihälse der beiden Extreme gehört werden.
Aber gilt dies nicht in jede Richtung?
In der Sozial- und Jugendhilfe sieht man primär die Menschen die Hilfe brauchen, Schwierigkeiten haben.
Was man weniger sieht sind die Menschen, auch mit Migrationshintergrund, die es gut schaffen im Leben. Deren Kinder eher weniger Stress machen - wenn man eine Lösung sucht, dann wäre es gut auch zu schauen bei wem es funktioniert.
Klar schaut jeder auf die Schwierigkeiten, ist ja auch verständlich & richtig. Marseille hat mir eindrucksvoll aufgezeigt, wohin es gehen wird, wenn wir nichts tun.
Ich habe halt nur die Befürchtung dass am Ende doch wieder wenig bis nichts passiert.