Die WM in Katar ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Geldgier.
Allzu weit liegt man hier in vielen Punkten nicht auseinander. Ich schaue auch seit Jahren immer weniger Fußball. Früher habe viele Spiele gesehen, dann nur noch die Eintracht und die Nutella Boys. Inzwischen nur noch die Eintracht und ganz selten ausgewählte Spiele wie beispielsweise die Zweiligakonferenz am 33. Spieltag, weil mich da die Aufstiegsfrage interessiert hat.
So konsequent auf die Eintracht zu verzichten wie Du kann ich nicht. Will ich auch ganz ehrlich nicht. Aber ich denke nicht, dass die eine oder andere Einstellung besser ist. Das soll jeder für sich beurteilen können.
Liegt auch vielleicht daran, dass meine Möglichkeiten der alternativen Freizeitgestaltung deutlich eingeschränkter sind. Würde ich beispielsweise alleine stundenlang durch die Landschaft wandern können, wäre das vielleicht etwas anders.
Die WM in Katar ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Geldgier.
Allzu weit liegt man hier in vielen Punkten nicht auseinander. Ich schaue auch seit Jahren immer weniger Fußball. Früher habe viele Spiele gesehen, dann nur noch die Eintracht und die Nutella Boys. Inzwischen nur noch die Eintracht und ganz selten ausgewählte Spiele wie beispielsweise die Zweiligakonferenz am 33. Spieltag, weil mich da die Aufstiegsfrage interessiert hat.
So konsequent auf die Eintracht zu verzichten wie Du kann ich nicht. Will ich auch ganz ehrlich nicht. Aber ich denke nicht, dass die eine oder andere Einstellung besser ist. Das soll jeder für sich beurteilen können.
Liegt auch vielleicht daran, dass meine Möglichkeiten der alternativen Freizeitgestaltung deutlich eingeschränkter sind. Würde ich beispielsweise alleine stundenlang durch die Landschaft wandern können, wäre das vielleicht etwas anders.
Ich weiß nicht, ob ich dauerhaft auf die Eintracht verzichten kann oder will. Dass ich seit März kein Spiel mehr gesehen habe, heißt nicht, dass ich nie wieder einen Zugang dazu finde. Ich lasse das auf mich zukommen. Alles was du im oben zitierten Beitrag schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Inhaltlich sind wir also nicht weit auseinander.
Mal eine ersnthafte Frage dazu. Macht es das eher akzeptabel weil Du dazu stehst und es zugibst?
Da hast Du natürlich Recht, das macht es natürlich nicht. Andererseits gibt es Leute, die mir mein Verhalten vorwerfen und dabei selbst nicht besser sind. Beispiel verkneife ich mir jetzt, weil der Beitrag ja gelöscht wurde (Du bist explizit nicht gemeint).
Der TE selbst schreibt ja, dass er sich persönlich nicht übermäßig angegriffen fühlt. Trotzdem entschuldige ich mich hier aufrichtig bei ihm, dass ich die sachliche Ebene verlassen habe.
Ich weise darauf hin, dass ich ihn auch nochmal sachlich darauf hingewiesen habe, die Kündigung der Mitgliedschaft doch noch einmal zu überdenken.
Dass er seine DK gekündigt hat, finde ich nur konsequent und das habe ich auch schon mehrfach geschrieben. Das ist seine Entscheidung und ich kann die Beweggründe auch durchaus verstehen. Ich für meinen Teil sehe aber die Eintracht zu gerne um diesen Schritt zu gehen. Am System ändert das eh nichts.
Basaltkopp schrieb: Da hast Du natürlich Recht, das macht es natürlich nicht. Andererseits gibt es Leute, die mir mein Verhalten vorwerfen und dabei selbst nicht besser sind. Beispiel verkneife ich mir jetzt, weil der Beitrag ja gelöscht wurde (Du bist explizit nicht gemeint).
Keine Ahnung ob Du mich damit meinst, leider konnte ich die Reaktionen auf meinen Beitrag nicht mehr verfolgen weil diese alle gelöscht sind. Inzwischen ist es fast egal in welchen Beitrag man schaut, man findet garantiert einen “bissigen Beitrag“ von Dir. Dadurch enstehen dann oft irgendwelche Grabenkämpfe und der eigentliche Beitrag rückt in den Hintergrund. Nix gegen ein wenig Austeilen, dass sollte jeder aushalten können, aber ich finde es echt extrem in letzter Zeit und öfters auch nicht angebracht. Ganz davon abgesehen, dass danach Deine sachlichen Beiträge fundiert sind und ich vielen Zustimmen kann. Den Punkt mit der gekündigten Mitgliedschaft sehen ich zum Beispiel auch so. Nix für ungut
Basaltkopp schrieb: Da hast Du natürlich Recht, das macht es natürlich nicht. Andererseits gibt es Leute, die mir mein Verhalten vorwerfen und dabei selbst nicht besser sind. Beispiel verkneife ich mir jetzt, weil der Beitrag ja gelöscht wurde (Du bist explizit nicht gemeint).
Keine Ahnung ob Du mich damit meinst, leider konnte ich die Reaktionen auf meinen Beitrag nicht mehr verfolgen weil diese alle gelöscht sind. Inzwischen ist es fast egal in welchen Beitrag man schaut, man findet garantiert einen “bissigen Beitrag“ von Dir. Dadurch enstehen dann oft irgendwelche Grabenkämpfe und der eigentliche Beitrag rückt in den Hintergrund. Nix gegen ein wenig Austeilen, dass sollte jeder aushalten können, aber ich finde es echt extrem in letzter Zeit und öfters auch nicht angebracht. Ganz davon abgesehen, dass danach Deine sachlichen Beiträge fundiert sind und ich vielen Zustimmen kann. Den Punkt mit der gekündigten Mitgliedschaft sehen ich zum Beispiel auch so. Nix für ungut
Die WM in Katar ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Geldgier.
Allzu weit liegt man hier in vielen Punkten nicht auseinander. Ich schaue auch seit Jahren immer weniger Fußball. Früher habe viele Spiele gesehen, dann nur noch die Eintracht und die Nutella Boys. Inzwischen nur noch die Eintracht und ganz selten ausgewählte Spiele wie beispielsweise die Zweiligakonferenz am 33. Spieltag, weil mich da die Aufstiegsfrage interessiert hat.
So konsequent auf die Eintracht zu verzichten wie Du kann ich nicht. Will ich auch ganz ehrlich nicht. Aber ich denke nicht, dass die eine oder andere Einstellung besser ist. Das soll jeder für sich beurteilen können.
Liegt auch vielleicht daran, dass meine Möglichkeiten der alternativen Freizeitgestaltung deutlich eingeschränkter sind. Würde ich beispielsweise alleine stundenlang durch die Landschaft wandern können, wäre das vielleicht etwas anders.
Ich weiß nicht, ob ich dauerhaft auf die Eintracht verzichten kann oder will. Dass ich seit März kein Spiel mehr gesehen habe, heißt nicht, dass ich nie wieder einen Zugang dazu finde. Ich lasse das auf mich zukommen. Alles was du im oben zitierten Beitrag schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Inhaltlich sind wir also nicht weit auseinander.
Auch mein Respekt für diese Entscheidung, nachvollziehbar ist sie allemal. Ich selbst habe das auch schon öfter mal überlegt, aber dann gemerkt, dass ich doch nicht so leicht auf "meine" Eintracht verzichten möchte. Schließlich hat sie mich mittlerweile weit mehr als die Hälfte meines bisherigen Lebensweges begleitet und ich möchte alles nicht missen, was ich mit ihr erlebt habe (Pokalsiege, Relegationen, Ab-/Aufstiege), vor allem das Live Dabei sein im Stadion mit all den anderen Eintracht Fans (fällt natürlich im Moment weg) ist zu einem richtigen Lebenselexier geworden. Ausschließen will ich nicht, dass ich mich mal anders entscheide, vor einiger Zeit habe ich einen Bericht über eine junge Dortmunder Fangruppe gesehen, die sich entschieden hat, nur noch die Spiele der zweiten Mannschaft zu besuchen und diese zu unterstützen, da Ihnen der ganze Echte Liebe/BVB Hype zu groß geworden ist; gerade in England sind ja viele allein angesichts der hohen Eintrittspreise außen vor und über Seelenverkäufer Infantino und seine For the Good of the Game Truppe müssen wir erst gar nicht reden. Allerdings sehe ich die Probleme nicht allein in erster Linie beim Profifussball, z.B. wurden aus dem Bankencrash 2009 keine richtigen Konsequenzen gezogen, sondern weiter Geld in marode Banken gepumpt, währen man Klein- und Mittelstandsbetrieben sowie Selbständigen das Leben weiter scher gemacht hat und macht. In letzer Instanz hänge ich an meiner Eintracht und hoffe irgendwie, dass in dem ganzen Fussballbetrieb doch irgendwann mal eine Art von Vernunft Einzug hält, die Hoffnung stirbt ja angeblich immer zuletzt.
Was wäre denn deiner Meinung nach der richtige Weg mit diesem kranken System umzugehen? Es weiter mit Pay-TV-Abos, mit jedem Jahr ein neues Trikot und mit was weiß ich nicht alles weiter zu pimpern?
Natürlich war das Schweine-System schon vor Corona scheiße. Es wurde hier aber auch schon endlos dargelegt: Die Corona-Zeit hat dem Profi-Fußball tatsächlich den Schlübber ausgezogen. Er musste sich erstmals dazu bekennen, dass er ausschließlich ein "Produkt" verkauft (die Worte von Seifert). Und natürlich darfst du all die Leute, denen in den letzten Wochen ein Licht aufgegangen ist, als naiv bezeichnen. Die Natur der Sache hat halt mitgebracht, dass der bezahlte Fußball blank ziehen musste und dass darüber hinaus viele Fans Zeit hatten, das System mal aus einer entschleunigten Perspektive zu betrachten. Plötzlich war nicht mehr die Aufstellung im nächsten Bundesligaspiel wichtig, plötzlich musste man sich keinen Kopf mehr machen, wie man an das Ticket für die nächste EL-Runde kommt, plötzlich war man raus aus der Mühle und konnte das alles mal auf sich wirken lassen. Klar kann man sagen: Was kommt ihr damit jetzt um die Ecke? War doch schon vorher scheiße!
Aber es ist wie in so vielen Lebensbereichen. Es ist wie in einer Beziehung oder in einem kränkelnden Arbeitsverhältnis: Man macht jahrelang Kompromisse, man versucht es irgendwie zu rechtfertigen und sich schön zu reden. Aber man kommt irgendwann an einen Punkt- und dafür bedarf es oft einem bestimmten Ereigniss, um die gescheiterte Beziehung zu beenden oder aus dem kranken Arbeitsverhältnis auszusteigen. Dass man von Seiten der Entscheidungsträger des Fußballs zum Status Quo zurück drängt, finde ich - wie du - auch nicht sonderlich überraschend. Es war halt für einige Leute ein Strohhalm, der sich plötzlich auftat und der die Hoffnung für kurze Zeit geschürt hat, dass da Entscheidungsträger zur Besinnung kommen, aufgrund der Corona-Lage und vielleicht doch was gutes aus der Situation machen. War naiv, hast du recht.
Aber was ist die Alternative? Einfach weiter als „Fan“? Hätte für mich was von: Ach scheißegal, ich kauf dann auch weiterhin das Landjunker-Schnitzel von Tönnies bei Lidl, weil es halt nur 3.99 kostet und das ist ja auch was wert. Wollen wir uns als Fußball-Anhänger bedingungslos diesem Spiel um Macht und Geld unterwerfen, oder dürfen wir nicht auch mal einfach die Schnauze voll haben ab einem bestimmten Punkt?
Was wäre denn deiner Meinung nach der richtige Weg mit diesem kranken System umzugehen? Es weiter mit Pay-TV-Abos, mit jedem Jahr ein neues Trikot und mit was weiß ich nicht alles weiter zu pimpern? Natürlich war das Schweine-System schon vor Corona scheiße. . . .
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort: ich weiß es nicht. Zumindest nicht in Bezug auf den Fußball. Wie geht man generell mit einem kranken System um? Ich habe jetzt nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber ich nehme an, dass schon andere auf diese Antwort gekommen sind: Den geeigneten Weg muss jeder für sich selber finden. Wenn JanoschAdlers Weg die komplette Abwendung ist, dann ist es für ihn halt so und das habe ich auch gar nicht kritisiert. Ich halte es nur für falsch, dafür "Corona" als Grund zu nehmen. Du sagst ja auch, dass das System schon vor Corona scheiße war, das ist dann eher der eigentliche Grund. Gut, man kann die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" als den Tropfen sehen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dann wäre dies eben der Auslöser. Okay kann man so empfinden.
Der Zorn über "kranke Systeme" zieht sich tatsächlich durch viele Lebensbereiche. Die einfachste Lösung für einen selbst ist stets die Vermeidung dieser Systeme, sofern eine Vermeidung möglich ist. Alternativ dazu habe ich große Hochachtung vor Leuten, die versuchen, Viele zu bewegen, um durch gemeinschaftliches Verhalten das System zu bewegen. Gelingt nicht immer, gelingt eher selten, aber manchmal schon. Das derzeitige Bestreben der Fangruppierungen mit dem Tenor, dass der Fußball denjenigen zurückgegeben wird, denen er gehört, nämlich den Fans, finde ich sehr gut. Ob es erfolgreich sein wird?
Für den Einzelnen ist das dann halt wirklich ein Grundsatzfrage. Will ich Fußball sehen, weil ich den Fußballsport an sich mag, dann bin ich normalerweise auch an Spitzenleistung in diesem Sport interessiert. Dann sind wir aber schon beim Profifußball mit all seinen Auswirkungen. Ein Dilemma, für das es keine pauschale Antwort gibt, sondern das muss eben jeder für sich selbst . . . siehe oben.
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort
Natürlich war die Frage ernst gemeint. Und ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es übrigens in weiten Teilen wie du. Außer vielleicht in einem Punkt, dass nicht nur die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" bei einigen das Fass zum Überlaufen gebracht haben, sondern der Re-Start an sich. Zu dem erfolgten Zeitpunkt und unter den damals gegebenen Bedingungen. Aber auch dazu ist eigentlich schon alles ausdiskutiert worden in diesem Forum und beide Seiten haben ja nachvollziehbare Argumente geliefert. Die einen verweisen - mit Recht - drauf, dass zahlreiche Arbeitsplätze erhalten werden konnten, die rund um die Bundesliga existieren und wo es um Otto-Normal-Verdiener geht und nicht um Fußball-Millionäre (Vereins-Angestellte, Medienvertreter usw.). Die anderen haben im Hinterkopf, dass der Re-Start nur möglich war, weil sich die DFL das sau-teure Programm mit den umfangreichen Testungen - im Vergleich zu anderen Branchen - schlicht leisten konnte. Und dass sich von Seiten der DFL relativ unverblümt ein Marktvorteil erhofft wurde, wenn man als erste große Liga wieder los legt. Und das hat für einige (auch wenn ich dieses Wort hasse) dann halt ein "Geschmäckle".
ABer ich will die Diskussion darüber auch nicht wieder neu entfachen, es sind glaube ich alle Argumente bezüglich des Re-Starts ausgetauscht. Und wie jeder sich da positioniert, ist dann halt eine Gewichtungsfrage von nachvollziehbaren Abwägungen. Und diese Abwägungen gewichtet jeder anders.
Ich finde, die Schritte in Ordnung, auch wenn ich das Persönlich nicht gemacht hätte denn (was da nicht drin steht):
1. Hat die Eintracht ja sehr wohl gespendet (gabs ja gerade ein Kurzfilm drüber), sowie die Spieler haben den Leuten zum Teil einkäufe nach Hause gebracht. Sowie die Mitarbeiter (der Service wurde Rund um Frankfurt angeboten, das weiß ich noch). Zudem wurden soziale Einrichtungen auch besucht, und auch vorgestellt. Ich finde, das ist eigentlich für einen Fußballverein schon genug. Die Eintracht hat eine klare Vorbildfunktion, hier ist es aber ähnlich wie bei einem Brand: Selbstschutz zuerst, und dann gucken was man hinbekommt. Genauso hat es die Eintracht auch gemacht. Man kann nicht selbst sein eigenes Geld rauspulvern, und die eigenen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Jeder hat da Abstriche hinnehmen müssen. Auch die Profis.
2. Das Geld, was durch die Coronakickerei eingenommen wurde, hat nicht die Gehälter der Spieler gestemmt. Gewinne erwähnst du, aber welche Gewinne? Die Gewinne, die neulich vorgestellt wurden, sind von 2019. Die Gehälter sind in 2020 aber noch die selben. Da wird bei keinem ein Gewinn rauskommen. Die Vereine werden alle fette Verluste fahren (außer Hertha BSC vielleicht). Die Gehälter sind meiner Meinung nach safe. Die Profis wären die letzten, denen man gekündigt hätte. Vorher hätte man den ganzen Staff hinten dran gefeuert. Also ganz normale Menschen, so wie du und ich auch. Die keine Riesengehälter beziehen. Die wurden zum Teil oder auch gänzlich (so genau weiß ichs nicht) in Kurzarbeit geschickt. Damit die Leute wieder arbeiten können, und die Gehälter auf lang wieder bezahlt werden konnten, mussten die Fernsehgelder her. Das war doch der Grund (zumindest meiner Meinung nach). Man könnte nur argumentieren, das die ganze Geschichte sowieso mega aufgebauscht wird mittlerweile. Gefühlt gibts für jeden Furz einen Menschen. Die Spieler müssen sich um nichts mehr kümmern, alles wird von den Vereinen erledigt. Und das ist teuer. Das sind dann aber auch die Menschen (nochmal) die als erstes gekündigt werden. Denn alle, egal ob im Shop, die im Marketing arbeiten, oder sonst wo, werden auch aus den Fernsehgeldern bezahlt. Wenn die Shops an der Zeil, am Stadion und sonst wo zu sind, müssen die Leute trotzdem bezahlt werden. Wo also hernehmen? Richtig. Anders gehts ja gar nicht. Im sozialen Bereich wurde übrigens klar richtig geschuftet, ich kenne aber niemanden, keine Einrichtung, die Menschen in Kurzarbeit geschickt hat. Zumindest die, die Systemrelevant sind/waren (Krankenhäuser, Altenheime). Im Gegenteil, die Coronastationen waren teils sehr leer, es wurde aber volles Personal gestellt. Das habe ich von mehreren Menschen erfahren. Und ich habe gute Drähte in die Krankenhäuser und Altenheime. Zeitarbeitsfirmen haben versucht einen Reibach zu machen, weil die wussten, es muss mehr Personal gestellt werden. Auch aufgrund von Coronaausbrüchen in verschiedenen Einrichtungen. Das ist abern anderes Thema. So ganz stimmt das also meiner Meinung nach nicht.
Ich respektiere wie gesagt alles, aber so ganz durchdacht finde ich die Geschichte aufgrund oben genannter Punkte nicht wirklich. Ansonsten wünsche ich dir natürlich alles gute, und wenn du den Profifußball nicht mehr sehen willst, tja, dann wirst du dir wohl irgendwas ab der Regionalliga und drunter suchen müssen. Eine sehr mutige Entscheidung, die aber natürlich für dich auch neue Möglichkeiten eröffnet.
Was wäre denn deiner Meinung nach der richtige Weg mit diesem kranken System umzugehen? Es weiter mit Pay-TV-Abos, mit jedem Jahr ein neues Trikot und mit was weiß ich nicht alles weiter zu pimpern? Natürlich war das Schweine-System schon vor Corona scheiße. . . .
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort: ich weiß es nicht. Zumindest nicht in Bezug auf den Fußball. Wie geht man generell mit einem kranken System um? Ich habe jetzt nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber ich nehme an, dass schon andere auf diese Antwort gekommen sind: Den geeigneten Weg muss jeder für sich selber finden. Wenn JanoschAdlers Weg die komplette Abwendung ist, dann ist es für ihn halt so und das habe ich auch gar nicht kritisiert. Ich halte es nur für falsch, dafür "Corona" als Grund zu nehmen. Du sagst ja auch, dass das System schon vor Corona scheiße war, das ist dann eher der eigentliche Grund. Gut, man kann die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" als den Tropfen sehen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dann wäre dies eben der Auslöser. Okay kann man so empfinden.
Der Zorn über "kranke Systeme" zieht sich tatsächlich durch viele Lebensbereiche. Die einfachste Lösung für einen selbst ist stets die Vermeidung dieser Systeme, sofern eine Vermeidung möglich ist. Alternativ dazu habe ich große Hochachtung vor Leuten, die versuchen, Viele zu bewegen, um durch gemeinschaftliches Verhalten das System zu bewegen. Gelingt nicht immer, gelingt eher selten, aber manchmal schon. Das derzeitige Bestreben der Fangruppierungen mit dem Tenor, dass der Fußball denjenigen zurückgegeben wird, denen er gehört, nämlich den Fans, finde ich sehr gut. Ob es erfolgreich sein wird?
Für den Einzelnen ist das dann halt wirklich ein Grundsatzfrage. Will ich Fußball sehen, weil ich den Fußballsport an sich mag, dann bin ich normalerweise auch an Spitzenleistung in diesem Sport interessiert. Dann sind wir aber schon beim Profifußball mit all seinen Auswirkungen. Ein Dilemma, für das es keine pauschale Antwort gibt, sondern das muss eben jeder für sich selbst . . . siehe oben.
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort
Natürlich war die Frage ernst gemeint. Und ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es übrigens in weiten Teilen wie du. Außer vielleicht in einem Punkt, dass nicht nur die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" bei einigen das Fass zum Überlaufen gebracht haben, sondern der Re-Start an sich. Zu dem erfolgten Zeitpunkt und unter den damals gegebenen Bedingungen. Aber auch dazu ist eigentlich schon alles ausdiskutiert worden in diesem Forum und beide Seiten haben ja nachvollziehbare Argumente geliefert. Die einen verweisen - mit Recht - drauf, dass zahlreiche Arbeitsplätze erhalten werden konnten, die rund um die Bundesliga existieren und wo es um Otto-Normal-Verdiener geht und nicht um Fußball-Millionäre (Vereins-Angestellte, Medienvertreter usw.). Die anderen haben im Hinterkopf, dass der Re-Start nur möglich war, weil sich die DFL das sau-teure Programm mit den umfangreichen Testungen - im Vergleich zu anderen Branchen - schlicht leisten konnte. Und dass sich von Seiten der DFL relativ unverblümt ein Marktvorteil erhofft wurde, wenn man als erste große Liga wieder los legt. Und das hat für einige (auch wenn ich dieses Wort hasse) dann halt ein "Geschmäckle".
ABer ich will die Diskussion darüber auch nicht wieder neu entfachen, es sind glaube ich alle Argumente bezüglich des Re-Starts ausgetauscht. Und wie jeder sich da positioniert, ist dann halt eine Gewichtungsfrage von nachvollziehbaren Abwägungen. Und diese Abwägungen gewichtet jeder anders.
... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!
Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.
... das habe ich getan, die Eintracht hat heute von mir die Kündigung von Dauerkarte und Mitgliedschaft erhalten. Wer wissen will warum, für den zitiere ich mich nachfolgend selbst aus meinem Kündigungsschreiben. Dies ist ein schwerer und sehr persönlicher Schritt für mich, und ich poste das hier nicht, um damit irgendwie einen moralischen Zeigefinger zu heben, aber vielleicht mag ja der eine oder die andere über meine Beweggründe nachdenken beziehungsweise diskutieren. Zugleich beinhaltet der Schritt natürlich auch, dass ich mich aus diesem Forum zurückziehen werde (das ich viele Jahre zwar zumeist eher still, aber doch regelmäßig verfolgt habe) - und deshalb: Mach's gut, Eintracht-Familie!
Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.
Erstmal Respekt für Deinen Mut das hier so öffentlich auszusprechen. Ich mag Menschen, die sich nicht blenden lassen und bereit sind auch mal die Wahrheit öffentlich auch vor fremden zu sagen. Zu Deinem Thema: Ich kann Dich sehr gut verstehen. Früher war ich auch Fußballverrückt, spielte selber Fußball, jede Neuigkeit konnte ich nicht schnell genug wissen,war ein richtiger Wettstreit mit Freunden. Ja das war früher. Jetzt gibt es jede Menge Plastikvereine von denen man am liebsten gar nichts wissen möchte und die Stimmungen bei denen Im Stadion ist zum Großteil nicht vorhanden oder sogar erkauft. Dazu kommen überbezahlte Profis, die den Hals oft nicht voll genug bekommen, nach jeder Berührung eines Gegenspielerzu Boden stürzen als wären sie gegen eine Mauer gerannt oder ein LKW hätte sie angefahren. Trainer die sogar öffentlich zugeben, Spieler müssen sich im 16er bei Berührungen fallen lassen, damit es Elfmeter gibt. Inhaltsleere Interviews/bzw. teilweise oder Medientechnisch gesteuerte verlogene Interviews der Spieler. Spieler die den Clubs teilweise auf der Nase rumtanzen. Man könnte jetzt noch lange so weitermachen !!! Ich gebe zu, es gibt mittlerweile sogar schon Interviews oder andere Dinge von meinem Lieblingsclub, die ich nicht mehr richtig verfolge, da man eh oft wenig daraus erfährt oder man keinen Einfluss darauf hat. Fußball wird auch bei mir, trotz der Liebe zur Eintracht, immer unbedeutender. Wenn mir einer vor 15-20 Jahren gesagt hätte, das mich trotz des Pokalsiegs 2018 nach 30 Jahren unserer Eintracht, der Fußball mal so wenig interessiert, den hätte ich für verrückt erklärt. Und ich bewundere Dich für Deine Stärke, das Du es geschafft hast, diesen Lebensinhalt zu beenden und Dich anderen Dingen zu zuzuwenden. Ich kann das noch nicht. Aber ich muss zugeben, nach Corona wurde mir klar, das es eines Tages tatsächlich möglich ist, dieses Kapitel auch irgendwann zu beenden.Klar läuft nicht nur im Fußball vieles schief, aber hat die ganzen Veränderungen erlebt und irgendwann möchte man das nicht mehr. Wie gesagt, ich kann Dich verstehen. Ich brauche keinen FCB der Dauertitelsammler der Liga ist. Ich brauche keine Topspiele zwischen Lev/Hopp/RB/WOB usw. Die wären als neue Titelträger übrigens so interessant, wie ein Stück ko... Ich erwische mich ja schon dabei, wie ich mir wünsche das Gladbach oder dem BVB die Daumen drücke, damit da oben in der Liga nicht totale Langeweile aufkommt.
Und genau in der jetzigen Welt/Zeit sind solche Glazer/Windhorst/Ismaik/ mehr denn je zu verachten. Sie haben GELD ohne Ende, ja ich weiß sie Dürfen damit machen was sie wollen. Trotzdem darf man dazu eine Meinung haben !!! Diese Menschen benutzen Vereine um Ihre Macht zu zeigen und Ihre Langeweile zu befriedigen und behaupten dann Sie wollen Profit machen. Anstatt bei den wirklich Problemen der Erde zu helfen und sich damit ins Rampenlicht zu stellen. Aber dann müsste man ja selber sein Gehirn anstrengen und auch was dafür tun. Im Fußball kann man einfach Leute/Namen kaufen, wenn es nicht klappt wird derjenige gefeuert.
Wenn man was sinnvolles gutes tun möchte, muss man schon mal nachdenken, was man genau möchte und wie man es erreichen möchte bzw. muss man dann selbst mit anpacken, sonst wird das nichts. Es gibt einige nicht so reiche Stars, wo man ab und zu liest, das sie es machen. Da freue ich mich jedesmal.Es muss kein Geld verschwendet werden, man kann mit diesem Geld vielen Kindern und Erwachsenen auf der Welt eine bessere Zukunft bieten.
Erstmals großen Respekt für die konsequente Haltung von Janosch Adler und auch Bewunderung dafür, das durchzuziehen. Grundsätzlich kann ich die Motive verstehen und auch nachvollziehen, gerade als einer, der die Zeitenwende nicht unbedingt bewältigt hat. Für mich persönlich, auch als ehemaliger Spieler, würde ich diese Konsequenz nicht aufbringen wollen und können, dafür liegt mir speziell an der Eintracht einfach zuviel und auch am Fußballsport allgemein. Natürlich muß das jeder für sich selbst beurteilen, aber nach so vielen Jahren Eintracht kann und will ich das nicht...auch ungeachtet der Auswüchse mit all ihren Begleiterscheinungen. Man kann sein Herz für seinen Verein nicht teilen oder einfach abschalten, ich zumindest kann das nicht, nicht nach so langer Zeit....
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
Sehr schöner Beitrag! Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht! Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis). Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B! Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
Auch ich habe volles Verständnis mit Deiner Haltung. Dennoch sehe ich es anders. An alles nostalgischen Fussballfans die Frage: Warum wurde die BL 1963 eingeführt ? Um Ordnung in den Fussballbetrieb zu bekommen. Immer wieder lesen wir dass die damals für einen Sack Kartoffeln gespielt haben weil sie Amateuere sind. Selbstverständlich haben Spieler mehr als einen Sack Kartoffeln bekommen (das mit dem Sack Kartoffeln galt wohl direkt nach dem Krieg). Es wurden Handgelder gezahlt und unversteuertes Schwarzgeld an den Mann gebracht während in Italien, Spanien oder insbesondere in GB schon seit 100 Jahren offizielle Gehalt für Spieler gezahlt. Mit Einfühurng der BL war Schluss damit auch wenn anfangs noch wenig gezahlt wurde.
Die Aufgabe des DFL ist Geld für den DFB zu generieren. Das macht Seifert sehr gut und wie professionell er die Corona Krise bewältigt hat beweißt doch daß die ganze Welt oder viele das System kopieren. Ok, die Schweiz nicht und schon haben sie ihr Dilemma. Vorwerfen sollten wir der DFL nicht daß die BL vermarket wird. Die TV-Geld-Verteilung ist eben eine einzige Sauerei und nicht fair. So wie Lobbyisten die Regierung in der Hand haben ist es der FC Bayern mit der DFL und dem DFB. Auch die TV-Sender sind ja in München ansässig und knien vor dem FC Bayern nieder. Selbst während der Unterbrechung wird mehr über einen Rülpser vom FCB berichtet als über andere Clubs, Populismus von Preußen bezahlt nenne ich es - aber die san sie oder mir oder so, Deppendeutsch. Wiederholt bringe ich zum Ausdruck daß die DFL die BL an sich vermarktet und nicht nur die Champions League Teilnehmer, die sich durch die dort gezahlten Summen, sowieso schon überproportional bereichern. Das ist der springende Punkt der Diskussion. Nostalgische Verhältnisse werden wir auch bei einer Bereinigung der Finanzen nach der Viruskrise nicht erleben. Aber fairer sollte es werden um den Fussball an sich zu rettten. Dazu gehört auch die Einbeziehung der Amateurligen denn unsere BL-Spieler kommen aus kleinen Vereinen bevor sich die BL-Clubs bedienen. Mit den TV-Ansetzungen wird der Amateurbereich sowieso finanziell ruiniert. Früher war der Sonntag für Amateure heilig und es kamen mehrere Tausend Zuschauer, heute sind es 50 oder 180, manchmal auch mehr als 1000. Wir sollten auch nicht vergessen dass die Dauerkarten den BL Clubs dauerhaft viele Zuschauer bescheren was zumindest z.T. Amateurvereinen abhanden gekommen ist. Das kann aber keiner der DFL anlasten, der DFB hat sich so orientiert, macht aber in den Medien groß auf Breitensport und zeigte sich z.B. gerne damit, nach dem Sommermärchen ein paar Bolzplätze finanziert zu haben. Totale Augenwischerei war es.
Das mit United of Manchester ist eben aus Frust über die Preise entstanden. Ich habe 20 Jahre in London gelebt und war aber u.a. Supporter von Ebbsfleet Utd (Gravesend). Die spielten 2008 im FA Trophy Finale in Wembeley vor 40K Zuschauern, davon 35K von Gravesend. Ein Segen für Einbrecher weil der halbe Ort im Stadion anwesend war. Ich erinnere mich noch, mein warmes Bier für das ich eine halbe Stunde angestanden hatte, hinter die Theke geknallt zu haben. Da war dann fast mehr los als beim Endspiel im alten Wembeley zwischen Man Utd und Liverpool. Wie auch immer, Ebbsfleet gewann und nach dem Spiel ging es zur Freude zur Frankfurter Sabine im Bavarian Beerhouse. Dort wurde mit Äppler gefeiert weil sie als Frankfurterin für Nachschub sorgte. Auch die Einbrecher hatten sich gefreut weil der Ort wie ausgestorben war. So ist es in England wenn Nostalgiefussball den schnöden Mamon besiegt. Für die, die es interessiert die links zum Verein.
Auch amerikanische Verhältnisse möchte ich hier nicht. Da werden ganze Vereine verkauft so wie FC Wimbledon nach Milton Keynes oder in D Eishockey Clubs von München nach Hamburg wechseln. Das brauchen wir hier in Europa im Fussball nicht. Wir müssen mit dem Abstieg/Aufstieg leben, die Amis brauchen dies wohl nicht weil sie dennoch alles spannend finden weil der Burger geschmeckt hat. Wir gehen wegen dem Fussball ins Stadion und nicht wegen eines 5min. Auftritts von Helene Fischer.
Also bevor ich der Eintracht entsage tausche ich lieber eine Frau gegen einen Adler ala Attila oder den Dackel gegen eine Dauerkarte im Waldstadion. Klingt hart, ist aber so aus persönlicher Erfahrung. Ich bleibe der Eintracht auch verbunden, egal wie sich alles entwickelt. Da muss schon Einiges passieren bevor ich der Eintracht abtrünnig werde.
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
Großartig geschrieben. Ein (kleines) Stück finde ich mich darin wieder, v.a. was den inneren Frieden nach dem Pokalsieg betrifft. Allerdings hatte ich schon vor dem Anpfiff geheult
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA) - solidarische Verteilung der TV-Einnahmen - 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
Sehr schöner Beitrag! Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht! Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis). Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B! Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
Sehr schöner Beitrag! Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht! Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis). Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B! Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
Erstmal danke für die Blumen! Ich habe die letzten 15 Jahre hier im Forum v.a. als stiller Leser verbracht, schön wenn mein Beitrag für manche lesenswert ist - vielleicht kann ich mich öfter zur aktiven Teilnahme durchringen, hab da so meine Probleme mit in öffentlichen Foren/Facebook etc.
zur Kreisliga-Romantik: volle Zustimmung, leider schauen sich viele nicht nur die Torjubel der Profis ab, sondern auch das Geschacher um Geld. Fand das schon immer lächerlich, auch wenn ich zu meinen Zeiten in den bayerischen Kreis- und Bezirksligen immer ein paar hundert Euro pro Saison bekommen habe - den Verein habe ich dafür nie gewechselt. Was in den bayerischen Kreisligen üblich war ist aber in den Berliner Kreisligen die absolute Ausnahme. Die Vereine hier haben in der Regel weder Kohle noch eigene Spielstätte/Vereinsheim etc.; die wenigen Vereine, die Spielern auf der Ebene Geld zahlen, marschieren in der Regel schnell durch in höhere Ligen. Aber ja in letzter Konsequenz sind die einzigen 100%ig "sauberen" Fußballspiele die ich erlebe meine zwei bis drei Auftritte im Jahr in der Bunten Liga Frankfurt =)
Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.
Der Schritt, sich zurück zu ziehen und das so zu zelebrieren ist absolut legitim und auch nachvollziehbar.
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich weiß auch um den Kommerz. Ich weiß aber auch, dass Kommerz nicht gleich Kommerz ist.
So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig? Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos? Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?
Ich glaube, die wenigsten würden sich dagegen aussprechen, dass der Profifußball ein Geschäft ist. Wenn die Auswüchse nicht wären. Nur um die geht es.
Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
wer ist denn schon direkt negativ betroffen? Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
Gerade weil der Profifussball an sich immer mehr ausartet, möchte ich die Eintracht nicht missen. Denn letzten endes ist die Eintracht eine der wenigen Bastionen gegen diese Entwicklung. Auch wenn wir vom System benachteiligt werden, schafft die Eintracht es ab und an echte Glanzlichter zu setzen. Durch harte, ehrliche Arbeit. Und auch wenn wir uns hier oft mal verbal auf die Mütze geben und es im Verhältnis zur UF auch mal kracht sind die sozialen Aktivitäten von Fans und Verein beispielhaft.
Auch wenn ich die Meinung des TE verstehen kann, sehe ich die Situation deshalb persönlich komplett anders.
Der Schritt, sich zurück zu ziehen und das so zu zelebrieren ist absolut legitim und auch nachvollziehbar.
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich weiß auch um den Kommerz. Ich weiß aber auch, dass Kommerz nicht gleich Kommerz ist.
So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig? Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos? Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?
Ich glaube, die wenigsten würden sich dagegen aussprechen, dass der Profifußball ein Geschäft ist. Wenn die Auswüchse nicht wären. Nur um die geht es.
Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.
So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig?
Nein, absolut nicht, aber das ändert meine Einstellung und mein Interesse nicht. Deswegen würde ich mich noch nicht gänzlich abwenden (abgesehen davon, dass ich glaube, dass es über kurz oder lang überall ähnlich kommt)
WuerzburgerAdler schrieb:
Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos?
Ja, fast. Ich wohne weit weg, gehe 5-6 mal im Jahre ins Stadion, wenns passt. Aber ich verstehe den Punkt, für DK Inhaber sehr doof. Aber auch das ändert nicht meine Leidenschaft oder Interessen.
WuerzburgerAdler schrieb:
Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?
Nein, nur genervt. Ich kann das doch selbst entscheiden, ob ich es mache oder nicht... Das nervt vielleicht, ist aber relativ egal für mich...
WuerzburgerAdler schrieb:
Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.
Hast Du hiermit aber getan und zwischen den Zeilen gewertet... Nun, ich weiß sehr wohl, dass man da anders denken sollte. Aber dann bringe ich klassischen "whataboutismus" als Gegenagument. Denn da gibt oder gäbe es genug anderes, wo ein "Einmischen und Mitreden" deutlich wichtiger wäre in meien Augen....
Warum so negativ und gefühlt provozierend...? Viel zu gutes Wetter
Der Schritt, sich zurück zu ziehen und das so zu zelebrieren ist absolut legitim und auch nachvollziehbar.
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
wer ist denn schon direkt negativ betroffen? Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
wer ist denn schon direkt negativ betroffen? Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
Der Punkt ist doch, wir sind natürlich alle miteinander irgendwie mehr oder weniger von der Kommerzialisierung (in welcher Form auch immer, ich möchte das gar nicht zerpflücken oder klein treten) betroffen. Einfach, weil sich dieser Zirkus verändert. Ob man das nun als negativ empfindet, ist eine Frage der eigenen Schwelle. Klar bin ich von Anstoßzeiten und 2 oder 3 Abos betroffen und klar kann das nerven. Aber negativ betroffen? Es wird halt irgendwie schwieriger oder "inconvenient" und das ist blöd. Aber mir nimmt niemand aus dem Profifussball etwas weg oder fügt mir direkt Schaden zu. Folglich bin ich nach meiner Definition nicht negativ betroffen. Sicher könnte man da irgendwie was konstruieren, aber direkt negativ betroffen fühle ich mich nicht...
Für den einen ist das vermeintlich negative eben "egal" und man macht es mit. Der andere wendet sich angewidert ab. Beides ist vollkommen Okay. Ich finde es auch "okay" Fan von RB Leipzig oder Wolfsburg zu sein, aber ich bins halt nicht und habe dafür auch gute Gründe. Aber wenn sich dem jemand hin gibt, ist das okay, auch wenn es dafür vielleicht wieder Gegenwind gibt hier...
Und so kann sich jeder von uns fragen, wo die eigene Grenze liegen würde und in meinen Augen auch, ob das dann an der Kommerzialisierung liegt oder an was auch immer. Ich würde dem Zirkus und dem Profifussball wahrscheinlich den Rücken kehren, wenn mir die vordergründigen politischen Strömungen in die falsche Richtung gingen und Fanblocks per se rechts wären zum Beispiel. Da empfinde ich die Entwicklung grundsätzlich gut, dass das hier in D deutlich weniger ist, als früher und gerade in Frankfurt kein Thema ist (jedenfalls nicht nach außen).
Interessant fand ich den Grund, dass die WM in Katar ein Auslöser war, sich abzuwenden. Ich finde mich selbst auch seit geraumer Zeit weit weg von der NM und den Länderspielen und ich glaube auch, das liegt an der Tatsache, dass diese Turniere nur noch wenig mit denen aus den 80ern oder 90ern zu tun haben und das sie zu sehr gehyped werden anstatt sich auf den Sport zu fokussieren. Vor 30 Jahren wurden wir Weltmeister in Italien und vor 6 in Brrasilien. War beides super, wenn auch 2014 schon seltsamer war mit Jogi am Strand und Christoph Kramer mit einem Lied auf dem Böötchen. Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht
Die WM in Katar ist natürlich die Kirsche auf dem Sahnehäubchen der Geldgier.
Allzu weit liegt man hier in vielen Punkten nicht auseinander. Ich schaue auch seit Jahren immer weniger Fußball. Früher habe viele Spiele gesehen, dann nur noch die Eintracht und die Nutella Boys. Inzwischen nur noch die Eintracht und ganz selten ausgewählte Spiele wie beispielsweise die Zweiligakonferenz am 33. Spieltag, weil mich da die Aufstiegsfrage interessiert hat.
So konsequent auf die Eintracht zu verzichten wie Du kann ich nicht. Will ich auch ganz ehrlich nicht. Aber ich denke nicht, dass die eine oder andere Einstellung besser ist. Das soll jeder für sich beurteilen können.
Liegt auch vielleicht daran, dass meine Möglichkeiten der alternativen Freizeitgestaltung deutlich eingeschränkter sind. Würde ich beispielsweise alleine stundenlang durch die Landschaft wandern können, wäre das vielleicht etwas anders.
Ich weiß nicht, ob ich dauerhaft auf die Eintracht verzichten kann oder will. Dass ich seit März kein Spiel mehr gesehen habe, heißt nicht, dass ich nie wieder einen Zugang dazu finde. Ich lasse das auf mich zukommen. Alles was du im oben zitierten Beitrag schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Inhaltlich sind wir also nicht weit auseinander.
Da hast Du natürlich Recht, das macht es natürlich nicht. Andererseits gibt es Leute, die mir mein Verhalten vorwerfen und dabei selbst nicht besser sind. Beispiel verkneife ich mir jetzt, weil der Beitrag ja gelöscht wurde (Du bist explizit nicht gemeint).
Der TE selbst schreibt ja, dass er sich persönlich nicht übermäßig angegriffen fühlt. Trotzdem entschuldige ich mich hier aufrichtig bei ihm, dass ich die sachliche Ebene verlassen habe.
Ich weise darauf hin, dass ich ihn auch nochmal sachlich darauf hingewiesen habe, die Kündigung der Mitgliedschaft doch noch einmal zu überdenken.
Dass er seine DK gekündigt hat, finde ich nur konsequent und das habe ich auch schon mehrfach geschrieben. Das ist seine Entscheidung und ich kann die Beweggründe auch durchaus verstehen. Ich für meinen Teil sehe aber die Eintracht zu gerne um diesen Schritt zu gehen. Am System ändert das eh nichts.
Keine Ahnung ob Du mich damit meinst, leider konnte ich die Reaktionen auf meinen Beitrag nicht mehr verfolgen weil diese alle gelöscht sind. Inzwischen ist es fast egal in welchen Beitrag man schaut, man findet garantiert einen “bissigen Beitrag“ von Dir. Dadurch enstehen dann oft irgendwelche Grabenkämpfe und der eigentliche Beitrag rückt in den Hintergrund. Nix gegen ein wenig Austeilen, dass sollte jeder aushalten können, aber ich finde es echt extrem in letzter Zeit und öfters auch nicht angebracht. Ganz davon abgesehen, dass danach Deine sachlichen Beiträge fundiert sind und ich vielen Zustimmen kann. Den Punkt mit der gekündigten Mitgliedschaft sehen ich zum Beispiel auch so. Nix für ungut
Auch Du warst nicht gemeint.
Keine Ahnung ob Du mich damit meinst, leider konnte ich die Reaktionen auf meinen Beitrag nicht mehr verfolgen weil diese alle gelöscht sind. Inzwischen ist es fast egal in welchen Beitrag man schaut, man findet garantiert einen “bissigen Beitrag“ von Dir. Dadurch enstehen dann oft irgendwelche Grabenkämpfe und der eigentliche Beitrag rückt in den Hintergrund. Nix gegen ein wenig Austeilen, dass sollte jeder aushalten können, aber ich finde es echt extrem in letzter Zeit und öfters auch nicht angebracht. Ganz davon abgesehen, dass danach Deine sachlichen Beiträge fundiert sind und ich vielen Zustimmen kann. Den Punkt mit der gekündigten Mitgliedschaft sehen ich zum Beispiel auch so. Nix für ungut
Auch Du warst nicht gemeint.
Ich weiß nicht, ob ich dauerhaft auf die Eintracht verzichten kann oder will. Dass ich seit März kein Spiel mehr gesehen habe, heißt nicht, dass ich nie wieder einen Zugang dazu finde. Ich lasse das auf mich zukommen. Alles was du im oben zitierten Beitrag schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Inhaltlich sind wir also nicht weit auseinander.
Natürlich war das Schweine-System schon vor Corona scheiße. Es wurde hier aber auch schon endlos dargelegt: Die Corona-Zeit hat dem Profi-Fußball tatsächlich den Schlübber ausgezogen. Er musste sich erstmals dazu bekennen, dass er ausschließlich ein "Produkt" verkauft (die Worte von Seifert). Und natürlich darfst du all die Leute, denen in den letzten Wochen ein Licht aufgegangen ist, als naiv bezeichnen. Die Natur der Sache hat halt mitgebracht, dass der bezahlte Fußball blank ziehen musste und dass darüber hinaus viele Fans Zeit hatten, das System mal aus einer entschleunigten Perspektive zu betrachten. Plötzlich war nicht mehr die Aufstellung im nächsten Bundesligaspiel wichtig, plötzlich musste man sich keinen Kopf mehr machen, wie man an das Ticket für die nächste EL-Runde kommt, plötzlich war man raus aus der Mühle und konnte das alles mal auf sich wirken lassen. Klar kann man sagen: Was kommt ihr damit jetzt um die Ecke? War doch schon vorher scheiße!
Aber es ist wie in so vielen Lebensbereichen. Es ist wie in einer Beziehung oder in einem kränkelnden Arbeitsverhältnis: Man macht jahrelang Kompromisse, man versucht es irgendwie zu rechtfertigen und sich schön zu reden. Aber man kommt irgendwann an einen Punkt- und dafür bedarf es oft einem bestimmten Ereigniss, um die gescheiterte Beziehung zu beenden oder aus dem kranken Arbeitsverhältnis auszusteigen.
Dass man von Seiten der Entscheidungsträger des Fußballs zum Status Quo zurück drängt, finde ich - wie du - auch nicht sonderlich überraschend. Es war halt für einige Leute ein Strohhalm, der sich plötzlich auftat und der die Hoffnung für kurze Zeit geschürt hat, dass da Entscheidungsträger zur Besinnung kommen, aufgrund der Corona-Lage und vielleicht doch was gutes aus der Situation machen. War naiv, hast du recht.
Aber was ist die Alternative? Einfach weiter als „Fan“? Hätte für mich was von: Ach scheißegal, ich kauf dann auch weiterhin das Landjunker-Schnitzel von Tönnies bei Lidl, weil es halt nur 3.99 kostet und das ist ja auch was wert.
Wollen wir uns als Fußball-Anhänger bedingungslos diesem Spiel um Macht und Geld unterwerfen, oder dürfen wir nicht auch mal einfach die Schnauze voll haben ab einem bestimmten Punkt?
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort: ich weiß es nicht. Zumindest nicht in Bezug auf den Fußball. Wie geht man generell mit einem kranken System um? Ich habe jetzt nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber ich nehme an, dass schon andere auf diese Antwort gekommen sind: Den geeigneten Weg muss jeder für sich selber finden. Wenn JanoschAdlers Weg die komplette Abwendung ist, dann ist es für ihn halt so und das habe ich auch gar nicht kritisiert. Ich halte es nur für falsch, dafür "Corona" als Grund zu nehmen. Du sagst ja auch, dass das System schon vor Corona scheiße war, das ist dann eher der eigentliche Grund. Gut, man kann die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" als den Tropfen sehen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dann wäre dies eben der Auslöser. Okay kann man so empfinden.
Der Zorn über "kranke Systeme" zieht sich tatsächlich durch viele Lebensbereiche. Die einfachste Lösung für einen selbst ist stets die Vermeidung dieser Systeme, sofern eine Vermeidung möglich ist. Alternativ dazu habe ich große Hochachtung vor Leuten, die versuchen, Viele zu bewegen, um durch gemeinschaftliches Verhalten das System zu bewegen. Gelingt nicht immer, gelingt eher selten, aber manchmal schon. Das derzeitige Bestreben der Fangruppierungen mit dem Tenor, dass der Fußball denjenigen zurückgegeben wird, denen er gehört, nämlich den Fans, finde ich sehr gut. Ob es erfolgreich sein wird?
Für den Einzelnen ist das dann halt wirklich ein Grundsatzfrage. Will ich Fußball sehen, weil ich den Fußballsport an sich mag, dann bin ich normalerweise auch an Spitzenleistung in diesem Sport interessiert. Dann sind wir aber schon beim Profifußball mit all seinen Auswirkungen. Ein Dilemma, für das es keine pauschale Antwort gibt, sondern das muss eben jeder für sich selbst . . . siehe oben.
Natürlich war die Frage ernst gemeint. Und ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es übrigens in weiten Teilen wie du. Außer vielleicht in einem Punkt, dass nicht nur die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" bei einigen das Fass zum Überlaufen gebracht haben, sondern der Re-Start an sich. Zu dem erfolgten Zeitpunkt und unter den damals gegebenen Bedingungen. Aber auch dazu ist eigentlich schon alles ausdiskutiert worden in diesem Forum und beide Seiten haben ja nachvollziehbare Argumente geliefert. Die einen verweisen - mit Recht - drauf, dass zahlreiche Arbeitsplätze erhalten werden konnten, die rund um die Bundesliga existieren und wo es um Otto-Normal-Verdiener geht und nicht um Fußball-Millionäre (Vereins-Angestellte, Medienvertreter usw.). Die anderen haben im Hinterkopf, dass der Re-Start nur möglich war, weil sich die DFL das sau-teure Programm mit den umfangreichen Testungen - im Vergleich zu anderen Branchen - schlicht leisten konnte. Und dass sich von Seiten der DFL relativ unverblümt ein Marktvorteil erhofft wurde, wenn man als erste große Liga wieder los legt. Und das hat für einige (auch wenn ich dieses Wort hasse) dann halt ein "Geschmäckle".
ABer ich will die Diskussion darüber auch nicht wieder neu entfachen, es sind glaube ich alle Argumente bezüglich des Re-Starts ausgetauscht. Und wie jeder sich da positioniert, ist dann halt eine Gewichtungsfrage von nachvollziehbaren Abwägungen. Und diese Abwägungen gewichtet jeder anders.
1. Hat die Eintracht ja sehr wohl gespendet (gabs ja gerade ein Kurzfilm drüber), sowie die Spieler haben den Leuten zum Teil einkäufe nach Hause gebracht. Sowie die Mitarbeiter (der Service wurde Rund um Frankfurt angeboten, das weiß ich noch). Zudem wurden soziale Einrichtungen auch besucht, und auch vorgestellt. Ich finde, das ist eigentlich für einen Fußballverein schon genug. Die Eintracht hat eine klare Vorbildfunktion, hier ist es aber ähnlich wie bei einem Brand: Selbstschutz zuerst, und dann gucken was man hinbekommt. Genauso hat es die Eintracht auch gemacht. Man kann nicht selbst sein eigenes Geld rauspulvern, und die eigenen Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Jeder hat da Abstriche hinnehmen müssen. Auch die Profis.
2. Das Geld, was durch die Coronakickerei eingenommen wurde, hat nicht die Gehälter der Spieler gestemmt. Gewinne erwähnst du, aber welche Gewinne? Die Gewinne, die neulich vorgestellt wurden, sind von 2019. Die Gehälter sind in 2020 aber noch die selben. Da wird bei keinem ein Gewinn rauskommen. Die Vereine werden alle fette Verluste fahren (außer Hertha BSC vielleicht). Die Gehälter sind meiner Meinung nach safe. Die Profis wären die letzten, denen man gekündigt hätte. Vorher hätte man den ganzen Staff hinten dran gefeuert. Also ganz normale Menschen, so wie du und ich auch. Die keine Riesengehälter beziehen. Die wurden zum Teil oder auch gänzlich (so genau weiß ichs nicht) in Kurzarbeit geschickt. Damit die Leute wieder arbeiten können, und die Gehälter auf lang wieder bezahlt werden konnten, mussten die Fernsehgelder her. Das war doch der Grund (zumindest meiner Meinung nach). Man könnte nur argumentieren, das die ganze Geschichte sowieso mega aufgebauscht wird mittlerweile. Gefühlt gibts für jeden Furz einen Menschen. Die Spieler müssen sich um nichts mehr kümmern, alles wird von den Vereinen erledigt. Und das ist teuer. Das sind dann aber auch die Menschen (nochmal) die als erstes gekündigt werden. Denn alle, egal ob im Shop, die im Marketing arbeiten, oder sonst wo, werden auch aus den Fernsehgeldern bezahlt. Wenn die Shops an der Zeil, am Stadion und sonst wo zu sind, müssen die Leute trotzdem bezahlt werden. Wo also hernehmen? Richtig. Anders gehts ja gar nicht. Im sozialen Bereich wurde übrigens klar richtig geschuftet, ich kenne aber niemanden, keine Einrichtung, die Menschen in Kurzarbeit geschickt hat. Zumindest die, die Systemrelevant sind/waren (Krankenhäuser, Altenheime). Im Gegenteil, die Coronastationen waren teils sehr leer, es wurde aber volles Personal gestellt. Das habe ich von mehreren Menschen erfahren. Und ich habe gute Drähte in die Krankenhäuser und Altenheime. Zeitarbeitsfirmen haben versucht einen Reibach zu machen, weil die wussten, es muss mehr Personal gestellt werden. Auch aufgrund von Coronaausbrüchen in verschiedenen Einrichtungen. Das ist abern anderes Thema. So ganz stimmt das also meiner Meinung nach nicht.
Ich respektiere wie gesagt alles, aber so ganz durchdacht finde ich die Geschichte aufgrund oben genannter Punkte nicht wirklich. Ansonsten wünsche ich dir natürlich alles gute, und wenn du den Profifußball nicht mehr sehen willst, tja, dann wirst du dir wohl irgendwas ab der Regionalliga und drunter suchen müssen. Eine sehr mutige Entscheidung, die aber natürlich für dich auch neue Möglichkeiten eröffnet.
Wenn die Frage ernst gemeint war, dann eine ernst gemeinte Antwort: ich weiß es nicht. Zumindest nicht in Bezug auf den Fußball. Wie geht man generell mit einem kranken System um? Ich habe jetzt nicht den kompletten Thread durchgelesen, aber ich nehme an, dass schon andere auf diese Antwort gekommen sind: Den geeigneten Weg muss jeder für sich selber finden. Wenn JanoschAdlers Weg die komplette Abwendung ist, dann ist es für ihn halt so und das habe ich auch gar nicht kritisiert. Ich halte es nur für falsch, dafür "Corona" als Grund zu nehmen. Du sagst ja auch, dass das System schon vor Corona scheiße war, das ist dann eher der eigentliche Grund. Gut, man kann die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" als den Tropfen sehen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dann wäre dies eben der Auslöser. Okay kann man so empfinden.
Der Zorn über "kranke Systeme" zieht sich tatsächlich durch viele Lebensbereiche. Die einfachste Lösung für einen selbst ist stets die Vermeidung dieser Systeme, sofern eine Vermeidung möglich ist. Alternativ dazu habe ich große Hochachtung vor Leuten, die versuchen, Viele zu bewegen, um durch gemeinschaftliches Verhalten das System zu bewegen. Gelingt nicht immer, gelingt eher selten, aber manchmal schon. Das derzeitige Bestreben der Fangruppierungen mit dem Tenor, dass der Fußball denjenigen zurückgegeben wird, denen er gehört, nämlich den Fans, finde ich sehr gut. Ob es erfolgreich sein wird?
Für den Einzelnen ist das dann halt wirklich ein Grundsatzfrage. Will ich Fußball sehen, weil ich den Fußballsport an sich mag, dann bin ich normalerweise auch an Spitzenleistung in diesem Sport interessiert. Dann sind wir aber schon beim Profifußball mit all seinen Auswirkungen. Ein Dilemma, für das es keine pauschale Antwort gibt, sondern das muss eben jeder für sich selbst . . . siehe oben.
Natürlich war die Frage ernst gemeint. Und ich danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich sehe es übrigens in weiten Teilen wie du. Außer vielleicht in einem Punkt, dass nicht nur die Enttäuschung über die nicht erfolgten "Corona-Korrekturen" bei einigen das Fass zum Überlaufen gebracht haben, sondern der Re-Start an sich. Zu dem erfolgten Zeitpunkt und unter den damals gegebenen Bedingungen. Aber auch dazu ist eigentlich schon alles ausdiskutiert worden in diesem Forum und beide Seiten haben ja nachvollziehbare Argumente geliefert. Die einen verweisen - mit Recht - drauf, dass zahlreiche Arbeitsplätze erhalten werden konnten, die rund um die Bundesliga existieren und wo es um Otto-Normal-Verdiener geht und nicht um Fußball-Millionäre (Vereins-Angestellte, Medienvertreter usw.). Die anderen haben im Hinterkopf, dass der Re-Start nur möglich war, weil sich die DFL das sau-teure Programm mit den umfangreichen Testungen - im Vergleich zu anderen Branchen - schlicht leisten konnte. Und dass sich von Seiten der DFL relativ unverblümt ein Marktvorteil erhofft wurde, wenn man als erste große Liga wieder los legt. Und das hat für einige (auch wenn ich dieses Wort hasse) dann halt ein "Geschmäckle".
ABer ich will die Diskussion darüber auch nicht wieder neu entfachen, es sind glaube ich alle Argumente bezüglich des Re-Starts ausgetauscht. Und wie jeder sich da positioniert, ist dann halt eine Gewichtungsfrage von nachvollziehbaren Abwägungen. Und diese Abwägungen gewichtet jeder anders.
Meine Entscheidung richtet sich nicht direkt gegen die Eintracht, sondern gegen das System des Profifußballs, von dem die Eintracht aber ein Teil ist. Die Entscheidung, die Spiele der Bundesliga in der Corona-Krise zu einem Zeitpunkt weiterlaufen zu lassen, als große Teile der Gesellschaft noch mitten im Lockdown steckten, hat deutlich offenbart, was mir eigentlich vorher schon klar war: dass es im Profifußball vor allem und inzwischen fast ausschließlich ums Geld geht – und zwar umso mehr, je größer die Summen werden. Gezögert hätte ich noch, wenn sich die beteiligten Akteure dazu durchgerungen hätten, einen Teil der jetzt erzielten Gewinne dem Amateurfußball oder anderen Sportarten zukommen zu lassen – aber so finde ich die Entscheidung, einfach weiter zu machen, während Kulturbetriebe, soziale Einrichtungen, Kleinunternehmer (um nur einige zu nennen) um ihre Existenz kämpfen und sich Mitarbeiter von Krankenhäusern mit Klatschen zufriedengeben müssen, um danach in Kurzarbeit geschickt zu werden, weil wegen der Corona-Maßnahmen die Einnahmen wegbleiben, unerträglich. Mir ist das soziale Engagement der Eintracht nicht nur in Pandemie-Zeiten wohl bewusst – gleichwohl ist sie Teil eines Systems, in dem immer mehr Geld in viel zu wenige Taschen fließt. Und das wird so weitergehen, solange wir als Fans diesen Weg bedenkenlos mitgehen und uns immer mehr zu Kunden machen lassen. Ich kann und will diesen Weg nicht mehr mitgehen – Jürgen Grabowski und Alex Meier und dem Pokalsieg 2018 und vielen wundervollen Erinnerungen mehr zum Trotz.
Erstmal Respekt für Deinen Mut das hier so öffentlich auszusprechen.
Ich mag Menschen, die sich nicht blenden lassen und bereit sind auch mal die Wahrheit öffentlich auch vor fremden zu sagen.
Zu Deinem Thema:
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Früher war ich auch Fußballverrückt, spielte selber Fußball,
jede Neuigkeit konnte ich nicht schnell genug wissen,war ein richtiger Wettstreit mit Freunden.
Ja das war früher.
Jetzt gibt es jede Menge Plastikvereine von denen man am liebsten gar nichts wissen möchte und die
Stimmungen bei denen Im Stadion ist zum Großteil nicht vorhanden oder sogar erkauft.
Dazu kommen überbezahlte Profis, die den Hals oft nicht voll genug bekommen,
nach jeder Berührung eines Gegenspielerzu Boden stürzen als wären sie gegen eine Mauer gerannt oder ein LKW hätte sie angefahren.
Trainer die sogar öffentlich zugeben, Spieler müssen sich im 16er bei Berührungen fallen lassen, damit es
Elfmeter gibt. Inhaltsleere Interviews/bzw. teilweise oder Medientechnisch gesteuerte verlogene Interviews
der Spieler. Spieler die den Clubs teilweise auf der Nase rumtanzen.
Man könnte jetzt noch lange so weitermachen !!!
Ich gebe zu, es gibt mittlerweile sogar schon Interviews oder andere Dinge von meinem Lieblingsclub,
die ich nicht mehr richtig verfolge, da man eh oft wenig daraus erfährt oder man keinen Einfluss darauf hat.
Fußball wird auch bei mir, trotz der Liebe zur Eintracht, immer unbedeutender.
Wenn mir einer vor 15-20 Jahren gesagt hätte, das mich trotz des Pokalsiegs 2018 nach 30 Jahren unserer Eintracht, der Fußball mal so wenig interessiert, den hätte ich für verrückt erklärt.
Und ich bewundere Dich für Deine Stärke, das Du es geschafft hast, diesen Lebensinhalt
zu beenden und Dich anderen Dingen zu zuzuwenden.
Ich kann das noch nicht. Aber ich muss zugeben, nach Corona wurde mir klar, das es eines Tages tatsächlich möglich ist, dieses Kapitel auch irgendwann zu beenden.Klar läuft nicht nur im Fußball vieles schief, aber
hat die ganzen Veränderungen erlebt und irgendwann möchte man das nicht mehr.
Wie gesagt, ich kann Dich verstehen.
Ich brauche keinen FCB der Dauertitelsammler der Liga ist.
Ich brauche keine Topspiele zwischen Lev/Hopp/RB/WOB usw.
Die wären als neue Titelträger übrigens so interessant, wie ein Stück ko...
Ich erwische mich ja schon dabei, wie ich mir wünsche das Gladbach oder dem BVB die Daumen drücke,
damit da oben in der Liga nicht totale Langeweile aufkommt.
Und genau in der jetzigen Welt/Zeit sind solche Glazer/Windhorst/Ismaik/ mehr denn je zu verachten.
Sie haben GELD ohne Ende, ja ich weiß sie Dürfen damit machen was sie wollen.
Trotzdem darf man dazu eine Meinung haben !!!
Diese Menschen benutzen Vereine um Ihre Macht zu zeigen und Ihre Langeweile zu befriedigen und behaupten dann Sie wollen Profit machen.
Anstatt bei den wirklich Problemen der Erde zu helfen und sich damit ins Rampenlicht zu stellen.
Aber dann müsste man ja selber sein Gehirn anstrengen und auch was dafür tun.
Im Fußball kann man einfach Leute/Namen kaufen, wenn es nicht klappt wird derjenige gefeuert.
Wenn man was sinnvolles gutes tun möchte, muss man schon mal nachdenken, was man genau möchte
und wie man es erreichen möchte bzw. muss man dann selbst mit anpacken, sonst wird das nichts.
Es gibt einige nicht so reiche Stars, wo man ab und zu liest, das sie es machen.
Da freue ich mich jedesmal.Es muss kein Geld verschwendet werden, man kann mit diesem
Geld vielen Kindern und Erwachsenen auf der Welt eine bessere Zukunft bieten.
Grundsätzlich kann ich die Motive verstehen und auch nachvollziehen, gerade als einer, der die Zeitenwende nicht unbedingt bewältigt hat.
Für mich persönlich, auch als ehemaliger Spieler, würde ich diese Konsequenz nicht aufbringen wollen und können, dafür liegt mir speziell an der Eintracht einfach zuviel und auch am Fußballsport allgemein.
Natürlich muß das jeder für sich selbst beurteilen, aber nach so vielen Jahren Eintracht kann und will ich das nicht...auch ungeachtet der Auswüchse mit all ihren Begleiterscheinungen.
Man kann sein Herz für seinen Verein nicht teilen oder einfach abschalten, ich zumindest kann das nicht, nicht nach so langer Zeit....
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
Sehr schöner Beitrag!
Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht!
Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis).
Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B!
Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
Danke für deine sehr lesenswerten Schilderungen.
Vielen dank auch von mir für diesen wunderbaren Beitrag.
Auch ich habe volles Verständnis mit Deiner Haltung. Dennoch sehe ich es anders.
An alles nostalgischen Fussballfans die Frage: Warum wurde die BL 1963 eingeführt ?
Um Ordnung in den Fussballbetrieb zu bekommen. Immer wieder lesen wir dass die damals für einen Sack Kartoffeln gespielt haben weil sie Amateuere sind. Selbstverständlich haben Spieler mehr als einen Sack Kartoffeln bekommen (das mit dem Sack Kartoffeln galt wohl direkt nach dem Krieg). Es wurden Handgelder gezahlt und unversteuertes Schwarzgeld an den Mann gebracht während in Italien, Spanien oder insbesondere in GB schon seit 100 Jahren offizielle Gehalt für Spieler gezahlt.
Mit Einfühurng der BL war Schluss damit auch wenn anfangs noch wenig gezahlt wurde.
Die Aufgabe des DFL ist Geld für den DFB zu generieren. Das macht Seifert sehr gut und wie professionell er die Corona Krise bewältigt hat beweißt doch daß die ganze Welt oder viele das System kopieren. Ok, die Schweiz nicht und schon haben sie ihr Dilemma. Vorwerfen sollten wir der DFL nicht daß die BL vermarket wird. Die TV-Geld-Verteilung ist eben eine einzige Sauerei und nicht fair.
So wie Lobbyisten die Regierung in der Hand haben ist es der FC Bayern mit der DFL und dem DFB.
Auch die TV-Sender sind ja in München ansässig und knien vor dem FC Bayern nieder. Selbst während der Unterbrechung wird mehr über einen Rülpser vom FCB berichtet als über andere Clubs, Populismus von Preußen bezahlt nenne ich es - aber die san sie oder mir oder so, Deppendeutsch.
Wiederholt bringe ich zum Ausdruck daß die DFL die BL an sich vermarktet und nicht nur die Champions League Teilnehmer, die sich durch die dort gezahlten Summen, sowieso schon überproportional bereichern. Das ist der springende Punkt der Diskussion.
Nostalgische Verhältnisse werden wir auch bei einer Bereinigung der Finanzen nach der Viruskrise nicht erleben. Aber fairer sollte es werden um den Fussball an sich zu rettten.
Dazu gehört auch die Einbeziehung der Amateurligen denn unsere BL-Spieler kommen aus kleinen Vereinen bevor sich die BL-Clubs bedienen. Mit den TV-Ansetzungen wird der Amateurbereich sowieso finanziell ruiniert. Früher war der Sonntag für Amateure heilig und es kamen mehrere Tausend Zuschauer, heute sind es 50 oder 180, manchmal auch mehr als 1000. Wir sollten auch nicht vergessen dass die Dauerkarten den BL Clubs dauerhaft viele Zuschauer bescheren was zumindest z.T. Amateurvereinen abhanden gekommen ist. Das kann aber keiner der DFL anlasten, der DFB hat sich so orientiert, macht aber in den Medien groß auf Breitensport und zeigte sich z.B. gerne damit, nach dem Sommermärchen ein paar Bolzplätze finanziert zu haben. Totale Augenwischerei war es.
Das mit United of Manchester ist eben aus Frust über die Preise entstanden. Ich habe 20 Jahre in London gelebt und war aber u.a. Supporter von Ebbsfleet Utd (Gravesend). Die spielten 2008 im FA Trophy Finale in Wembeley vor 40K Zuschauern, davon 35K von Gravesend. Ein Segen für Einbrecher weil der halbe Ort im Stadion anwesend war. Ich erinnere mich noch, mein warmes Bier für das ich eine halbe Stunde angestanden hatte, hinter die Theke geknallt zu haben. Da war dann fast mehr los als beim Endspiel im alten Wembeley zwischen Man Utd und Liverpool. Wie auch immer, Ebbsfleet gewann und nach dem Spiel ging es zur Freude zur Frankfurter Sabine im Bavarian Beerhouse. Dort wurde mit Äppler gefeiert weil sie als Frankfurterin für Nachschub sorgte. Auch die Einbrecher hatten sich gefreut weil der Ort wie ausgestorben war. So ist es in England wenn Nostalgiefussball den schnöden Mamon besiegt. Für die, die es interessiert die links zum Verein.
http://news.bbc.co.uk/sport2/hi/football/eng_conf/7382167.stm
https://www.ebbsfleetunited.co.uk/heroes-villains/
Auch amerikanische Verhältnisse möchte ich hier nicht. Da werden ganze Vereine verkauft so wie FC Wimbledon nach Milton Keynes oder in D Eishockey Clubs von München nach Hamburg wechseln. Das brauchen wir hier in Europa im Fussball nicht. Wir müssen mit dem Abstieg/Aufstieg leben, die Amis brauchen dies wohl nicht weil sie dennoch alles spannend finden weil der Burger geschmeckt hat. Wir gehen wegen dem Fussball ins Stadion und nicht wegen eines 5min. Auftritts von Helene Fischer.
Also bevor ich der Eintracht entsage tausche ich lieber eine Frau gegen einen Adler ala Attila oder den Dackel gegen eine Dauerkarte im Waldstadion. Klingt hart, ist aber so aus persönlicher Erfahrung.
Ich bleibe der Eintracht auch verbunden, egal wie sich alles entwickelt. Da muss schon Einiges passieren bevor ich der Eintracht abtrünnig werde.
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.
Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.
Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.
Wie ein "neues System" aussehen kann?
- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)
Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.
Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".
Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.
"Because you´re mine, i walk the line"
Sehr schöner Beitrag!
Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht!
Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis).
Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B!
Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in vielen Fällen vergessen!
Erstmal danke für die Blumen! Ich habe die letzten 15 Jahre hier im Forum v.a. als stiller Leser verbracht, schön wenn mein Beitrag für manche lesenswert ist - vielleicht kann ich mich öfter zur aktiven Teilnahme durchringen, hab da so meine Probleme mit in öffentlichen Foren/Facebook etc.
zur Kreisliga-Romantik: volle Zustimmung, leider schauen sich viele nicht nur die Torjubel der Profis ab, sondern auch das Geschacher um Geld. Fand das schon immer lächerlich, auch wenn ich zu meinen Zeiten in den bayerischen Kreis- und Bezirksligen immer ein paar hundert Euro pro Saison bekommen habe - den Verein habe ich dafür nie gewechselt.
Was in den bayerischen Kreisligen üblich war ist aber in den Berliner Kreisligen die absolute Ausnahme. Die Vereine hier haben in der Regel weder Kohle noch eigene Spielstätte/Vereinsheim etc.; die wenigen Vereine, die Spielern auf der Ebene Geld zahlen, marschieren in der Regel schnell durch in höhere Ligen. Aber ja in letzter Konsequenz sind die einzigen 100%ig "sauberen" Fußballspiele die ich erlebe meine zwei bis drei Auftritte im Jahr in der Bunten Liga Frankfurt =)
Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
Ich weiß auch um den Kommerz. Ich weiß aber auch, dass Kommerz nicht gleich Kommerz ist.
So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig?
Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos?
Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?
Ich glaube, die wenigsten würden sich dagegen aussprechen, dass der Profifußball ein Geschäft ist. Wenn die Auswüchse nicht wären. Nur um die geht es.
Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.
wer ist denn schon direkt negativ betroffen?
Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
Denn letzten endes ist die Eintracht eine der wenigen Bastionen gegen diese Entwicklung. Auch wenn wir vom System benachteiligt werden, schafft die Eintracht es ab und an echte Glanzlichter zu setzen. Durch harte, ehrliche Arbeit. Und auch wenn wir uns hier oft mal verbal auf die Mütze geben und es im Verhältnis zur UF auch mal kracht sind die sozialen Aktivitäten von Fans und Verein beispielhaft.
Auch wenn ich die Meinung des TE verstehen kann, sehe ich die Situation deshalb persönlich komplett anders.
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
Ich weiß auch um den Kommerz. Ich weiß aber auch, dass Kommerz nicht gleich Kommerz ist.
So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig?
Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos?
Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?
Ich glaube, die wenigsten würden sich dagegen aussprechen, dass der Profifußball ein Geschäft ist. Wenn die Auswüchse nicht wären. Nur um die geht es.
Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.
Nein, absolut nicht, aber das ändert meine Einstellung und mein Interesse nicht. Deswegen würde ich mich noch nicht gänzlich abwenden (abgesehen davon, dass ich glaube, dass es über kurz oder lang überall ähnlich kommt)
Ja, fast. Ich wohne weit weg, gehe 5-6 mal im Jahre ins Stadion, wenns passt. Aber ich verstehe den Punkt, für DK Inhaber sehr doof. Aber auch das ändert nicht meine Leidenschaft oder Interessen.
Nein, nur genervt. Ich kann das doch selbst entscheiden, ob ich es mache oder nicht... Das nervt vielleicht, ist aber relativ egal für mich...
Hast Du hiermit aber getan und zwischen den Zeilen gewertet... Nun, ich weiß sehr wohl, dass man da anders denken sollte. Aber dann bringe ich klassischen "whataboutismus" als Gegenagument. Denn da gibt oder gäbe es genug anderes, wo ein "Einmischen und Mitreden" deutlich wichtiger wäre in meien Augen....
Warum so negativ und gefühlt provozierend...? Viel zu gutes Wetter
Auch glaube ich, dass jede Reaktion oder Gegenrede vieler im Grunde nichts weiter ist, als der Versuch sich moralisch dafür zu exkulpieren, das man selbst Teil des Ganzen ist, obwohl man es ja eigentlich auch "irgendwie kacke" findet.
Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.
Ich will es offensichtlich nicht genug ändern, sonst würde ich etwas tun. Und ich interessiere mich viel zu viel dafür, als das ich einen drastischen Verzicht aushalten wollte. Das ist ja, wie der Entzug einer Droge, die mir selbst eigentlich nicht schadet (oder doch?)
Nur die SGE, die doch oft aus dem Ganzen noch einigermaßen etwas Positives macht. Ich verweise mal beispielhaft und ziemlich off topic auf die geilen politischen Statements unseres Präsidenten. Er erreicht damit viele und das ist, bei allem Kommerz, richtig und gut, dass es so viele sehen und mitbekommen....
wer ist denn schon direkt negativ betroffen?
Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
Ich.
Von beschissenen Anstoßzeiten zum Beispiel.
Der Punkt ist doch, wir sind natürlich alle miteinander irgendwie mehr oder weniger von der Kommerzialisierung (in welcher Form auch immer, ich möchte das gar nicht zerpflücken oder klein treten) betroffen. Einfach, weil sich dieser Zirkus verändert. Ob man das nun als negativ empfindet, ist eine Frage der eigenen Schwelle. Klar bin ich von Anstoßzeiten und 2 oder 3 Abos betroffen und klar kann das nerven. Aber negativ betroffen? Es wird halt irgendwie schwieriger oder "inconvenient" und das ist blöd. Aber mir nimmt niemand aus dem Profifussball etwas weg oder fügt mir direkt Schaden zu. Folglich bin ich nach meiner Definition nicht negativ betroffen. Sicher könnte man da irgendwie was konstruieren, aber direkt negativ betroffen fühle ich mich nicht...
Für den einen ist das vermeintlich negative eben "egal" und man macht es mit. Der andere wendet sich angewidert ab. Beides ist vollkommen Okay. Ich finde es auch "okay" Fan von RB Leipzig oder Wolfsburg zu sein, aber ich bins halt nicht und habe dafür auch gute Gründe. Aber wenn sich dem jemand hin gibt, ist das okay, auch wenn es dafür vielleicht wieder Gegenwind gibt hier...
Und so kann sich jeder von uns fragen, wo die eigene Grenze liegen würde und in meinen Augen auch, ob das dann an der Kommerzialisierung liegt oder an was auch immer. Ich würde dem Zirkus und dem Profifussball wahrscheinlich den Rücken kehren, wenn mir die vordergründigen politischen Strömungen in die falsche Richtung gingen und Fanblocks per se rechts wären zum Beispiel. Da empfinde ich die Entwicklung grundsätzlich gut, dass das hier in D deutlich weniger ist, als früher und gerade in Frankfurt kein Thema ist (jedenfalls nicht nach außen).
Interessant fand ich den Grund, dass die WM in Katar ein Auslöser war, sich abzuwenden. Ich finde mich selbst auch seit geraumer Zeit weit weg von der NM und den Länderspielen und ich glaube auch, das liegt an der Tatsache, dass diese Turniere nur noch wenig mit denen aus den 80ern oder 90ern zu tun haben und das sie zu sehr gehyped werden anstatt sich auf den Sport zu fokussieren. Vor 30 Jahren wurden wir Weltmeister in Italien und vor 6 in Brrasilien. War beides super, wenn auch 2014 schon seltsamer war mit Jogi am Strand und Christoph Kramer mit einem Lied auf dem Böötchen. Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht