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Dem Profifußball - und damit der Eintracht - den Rücken kehren

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WuerzburgerAdler schrieb:

So gibt es denke ich einen Unterschied zwischen fairem Wettbewerb und einem Wettbewerb mit Ausnahmeregeln für Plastikclubs. Gleichgültig?

Nein, absolut nicht, aber das ändert meine Einstellung und mein Interesse nicht. Deswegen würde ich mich noch nicht gänzlich abwenden (abgesehen davon, dass ich glaube, dass es über kurz oder lang überall ähnlich kommt)

WuerzburgerAdler schrieb:

Es gibt einen Unterschied zwischen Planbarkeit von Stadionbesuchen (egal ob Heim oder Auswärts) und kurzfristiger Spieltagsterminierung und zerrissenen Spieltagen. Leidenschaftslos?

Ja, fast. Ich wohne weit weg, gehe 5-6 mal im Jahre ins Stadion, wenns passt. Aber ich verstehe den Punkt, für DK Inhaber sehr doof. Aber auch das ändert nicht meine Leidenschaft oder Interessen.

WuerzburgerAdler schrieb:

Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?

Nein, nur genervt. Ich kann das doch selbst entscheiden, ob ich es mache oder nicht... Das nervt vielleicht, ist aber relativ egal für mich...

WuerzburgerAdler schrieb:

Und dass ein Einzelner eh nichts machen kann, man selbst ja nur wenig betroffen ist und es ja schließlich auch Positives gibt möchte ich eigentlich gar nicht kommentieren.

Hast Du hiermit aber getan und zwischen den Zeilen gewertet...  Nun, ich weiß sehr wohl, dass man da anders denken sollte. Aber dann bringe ich klassischen "whataboutismus" als Gegenagument. Denn da gibt oder gäbe es genug anderes, wo ein "Einmischen und Mitreden" deutlich wichtiger wäre in meien Augen....

Warum so negativ und gefühlt provozierend...? Viel zu gutes Wetter
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Bommer1974 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?

Nein, nur genervt. Ich kann das doch selbst entscheiden, ob ich es mache oder nicht... Das nervt vielleicht, ist aber relativ egal für mich...

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.
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Ich geb`s uff....soviel Ignoranz gegenüber überdurchschnittlicher Leistungsentfaltung, da ist jedes Wort zuviel....
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Ich geb`s uff....soviel Ignoranz gegenüber überdurchschnittlicher Leistungsentfaltung, da ist jedes Wort zuviel....
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Daß der Saison-Endspurt der Eintracht zum Teil nicht gewürdigt wird, wissen wir doch, gehört jedoch in einen anderen Fred.
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vincentvega0633 schrieb:

Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.

2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.

Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.

Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.

Wie ein "neues System" aussehen kann?

- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)

Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.

Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".

Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.

"Because you´re mine, i walk the line"


Sehr schöner Beitrag!
Aber: selbst die Kreisligen (zumindest ab Kreisliga A) sind seit einigen Jahren auch schon vom Geld durchseucht!
Da gibt es Auflaufprämien, Punktprämien, Präine für die Teilnahme am Training (!) sowie Handgelder, die bis zu mehreren Hundert Euro im Monat betragen können (ich weiß das aus dem MTK Kreis).
Einige Vereine sind, gut gesponsert, auch von der Kreisliga B bis hoch in die Gruppenliga hochgekommen, dann war die Geldquelle weg und ab gings runter bis zurück in die Kreisliga B!
Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!
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PeterT. schrieb:

Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!

Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.
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PeterT. schrieb:

Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!

Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.
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Brodowin schrieb:

PeterT. schrieb:

Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!

Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.


Leider eben nicht nur an der Spitze, sondern auch an der Wurzel!
Es gibt Vereine, auch in den Kreisligen, da verlassen nach einer Saison fast alle Stammspieler einen Verein, weil der nicht mehr die von den Spielern geforderten Summen bezahlen kann/will!
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PeterT. schrieb:

Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!

Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.
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Brodowin schrieb:

PeterT. schrieb:

Das Idyll "Amateurfußball" kann man eigentlich auch in den unteren Ligen in  vielen Fällen vergessen!

Der Wuerzburger hat es ja recht treffend dargestellt. Es ist nicht der Kommerz an sich, es ist nicht das Problem, dass der Fußball ein Geschäft ist: Es sind die Auswüchse an der Spitze.

Hier noch ein Link zu einem Beitrag von der heutigen Seite der Tagesschau:
https://www.sportschau.de/fussball/geld-amateurfussball-coronakrise-100.html
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Bommer1974 schrieb:

Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.



wer ist denn schon direkt negativ betroffen?
Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?
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Tafelberg schrieb:

Bommer1974 schrieb:

Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.



wer ist denn schon direkt negativ betroffen?
Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?

Der Punkt ist doch, wir sind natürlich alle miteinander irgendwie mehr oder weniger von der Kommerzialisierung (in welcher Form auch immer, ich möchte das gar nicht zerpflücken oder klein treten) betroffen. Einfach, weil sich dieser Zirkus verändert. Ob man das nun als negativ empfindet, ist eine Frage der eigenen Schwelle. Klar bin ich von Anstoßzeiten und 2 oder 3 Abos betroffen und klar kann das nerven. Aber negativ betroffen? Es wird halt irgendwie schwieriger oder "inconvenient" und das ist blöd. Aber mir nimmt niemand aus dem Profifussball etwas weg oder fügt mir direkt Schaden zu. Folglich bin ich nach meiner Definition nicht negativ betroffen. Sicher könnte man da irgendwie was konstruieren, aber direkt negativ betroffen fühle ich mich nicht...

Für den einen ist das vermeintlich negative eben "egal" und man macht es mit. Der andere wendet sich angewidert ab. Beides ist vollkommen Okay. Ich finde es auch "okay" Fan von RB Leipzig oder Wolfsburg zu sein, aber ich bins halt nicht und habe dafür auch gute Gründe. Aber wenn sich dem jemand hin gibt, ist das okay, auch wenn es dafür vielleicht wieder Gegenwind gibt hier...

Und so kann sich jeder von uns fragen, wo die eigene Grenze liegen würde und in meinen Augen auch, ob das dann an der Kommerzialisierung liegt oder an was auch immer. Ich würde dem Zirkus und dem Profifussball wahrscheinlich den Rücken kehren, wenn mir die vordergründigen politischen Strömungen in die falsche Richtung gingen und Fanblocks per se rechts wären zum Beispiel. Da empfinde ich die Entwicklung grundsätzlich gut, dass das hier in D deutlich weniger ist, als früher und gerade in Frankfurt kein Thema ist (jedenfalls nicht nach außen).

Interessant fand ich den Grund, dass die WM in Katar ein Auslöser war, sich abzuwenden. Ich finde mich selbst auch seit geraumer Zeit weit weg von der NM und den Länderspielen und ich glaube auch, das liegt an der Tatsache, dass diese Turniere nur noch wenig mit denen aus den 80ern oder 90ern zu tun haben und das sie zu sehr gehyped werden anstatt sich auf den Sport zu fokussieren. Vor 30 Jahren wurden wir Weltmeister in Italien und vor 6 in Brrasilien. War beides super, wenn auch 2014 schon seltsamer war mit Jogi am Strand und Christoph Kramer mit einem Lied auf dem Böötchen. Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht
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Bommer1974 schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Und es gibt einen Unterschied zwischen 1 TV-Abo und 2 oder 3 TV-Abos. Nicht direkt negativ betroffen?

Nein, nur genervt. Ich kann das doch selbst entscheiden, ob ich es mache oder nicht... Das nervt vielleicht, ist aber relativ egal für mich...

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.
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Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.
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Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.
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BG-On schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.


Nicht nur erlaubt, sondern im Sinne des Verbraucherschutzes und des Wettbewerbs sogar eigentlich erwünscht. Im Übrigen ging es dem Kartellamt hauptsächlich um die Übertragungswege (Streamingdienste etc.).

Aber die TV-Geschichte ist ja nur ein Mosaikstein von vielen, die die genannten Auswüchse erst richtig deutlich machen.
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Tafelberg schrieb:

Bommer1974 schrieb:

Ich weiß um den Kommerz und bin da einigermaßen leidenschaftslos oder auch gleichgültig und fatalistisch. Ich als einzelner ändere daran nichts und mir macht es auch zu wenig aus, weil ich nicht direkt negativ betroffen bin.



wer ist denn schon direkt negativ betroffen?
Was hat das mit den Konsequenzen zu tun, die man zieht oder auch nicht?

Der Punkt ist doch, wir sind natürlich alle miteinander irgendwie mehr oder weniger von der Kommerzialisierung (in welcher Form auch immer, ich möchte das gar nicht zerpflücken oder klein treten) betroffen. Einfach, weil sich dieser Zirkus verändert. Ob man das nun als negativ empfindet, ist eine Frage der eigenen Schwelle. Klar bin ich von Anstoßzeiten und 2 oder 3 Abos betroffen und klar kann das nerven. Aber negativ betroffen? Es wird halt irgendwie schwieriger oder "inconvenient" und das ist blöd. Aber mir nimmt niemand aus dem Profifussball etwas weg oder fügt mir direkt Schaden zu. Folglich bin ich nach meiner Definition nicht negativ betroffen. Sicher könnte man da irgendwie was konstruieren, aber direkt negativ betroffen fühle ich mich nicht...

Für den einen ist das vermeintlich negative eben "egal" und man macht es mit. Der andere wendet sich angewidert ab. Beides ist vollkommen Okay. Ich finde es auch "okay" Fan von RB Leipzig oder Wolfsburg zu sein, aber ich bins halt nicht und habe dafür auch gute Gründe. Aber wenn sich dem jemand hin gibt, ist das okay, auch wenn es dafür vielleicht wieder Gegenwind gibt hier...

Und so kann sich jeder von uns fragen, wo die eigene Grenze liegen würde und in meinen Augen auch, ob das dann an der Kommerzialisierung liegt oder an was auch immer. Ich würde dem Zirkus und dem Profifussball wahrscheinlich den Rücken kehren, wenn mir die vordergründigen politischen Strömungen in die falsche Richtung gingen und Fanblocks per se rechts wären zum Beispiel. Da empfinde ich die Entwicklung grundsätzlich gut, dass das hier in D deutlich weniger ist, als früher und gerade in Frankfurt kein Thema ist (jedenfalls nicht nach außen).

Interessant fand ich den Grund, dass die WM in Katar ein Auslöser war, sich abzuwenden. Ich finde mich selbst auch seit geraumer Zeit weit weg von der NM und den Länderspielen und ich glaube auch, das liegt an der Tatsache, dass diese Turniere nur noch wenig mit denen aus den 80ern oder 90ern zu tun haben und das sie zu sehr gehyped werden anstatt sich auf den Sport zu fokussieren. Vor 30 Jahren wurden wir Weltmeister in Italien und vor 6 in Brrasilien. War beides super, wenn auch 2014 schon seltsamer war mit Jogi am Strand und Christoph Kramer mit einem Lied auf dem Böötchen. Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht
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Bommer1974 schrieb:

Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht

Bei der WM in Katar ist die Zerstückelung der Bundesliga und die Tatsache, dass sie in der Adventszeit stattinden wird noch das aller geringste Problem.
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Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.
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BG-On schrieb:

Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.


Hat ewig gedauert - aber ich hab's jetzt endlich gemacht!
Kündigung an Sky und an DAZN!
Guck ich halt wieder Sportschau und hör' mir die Berichterstattung im Radio an - wenn ich nicht ins Stadion gehe (und auch das erst wieder wenn alle reindürfen und anfeuern nicht unterbleiben soll).


Danke an den TE! Dein Beitrag lädt zum Nachdenken ein! (Derzeit bin ich allerdings nicht so weit wie Du - ein Verzicht auf unsere Eintracht - schaff' ich nicht!).
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Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.
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BG-On schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.



Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Nimmt man das Beispiel Sky und DAZN, dann hat Sky halt den Vorteil, dass man es auch ganz normal über Kabel, Satellit oder Internet-TV empfangen kann, was mit Sicherheit für die ältere Kundschaft ein Argument wäre und entsprechend auch einen etwas höheren Preis gegenüber DAZN rechtfertigen würde.

Grundsätzlich würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Für die Anbieter wäre das aber ein schwer zu kalkulierendes Risiko und ich kann mir gut vorstellen
dass sich das auf den Preis auswirken würde, den man bereit ist zu zahlen.

Entsprechend würde das für die DFL und damit auch für die Clubs trotz 2 Anbietern ggf. ein schlechteres "Ergebnis" bedeuten und ich denke das ist der Grund warum man das nicht macht.
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Bommer1974 schrieb:

Aber ich weiß nicht, wie super ein WM Titel in Katar wäre, wenn ich den unter dem Weihnachtsbaum feiern soll und deswegen die Bundesliga komplett zerstückelt wird. Dann, könnte ich mir vorstellen, wende ich mich vielleicht auch lächelnd ab. Aber nur vielleicht

Bei der WM in Katar ist die Zerstückelung der Bundesliga und die Tatsache, dass sie in der Adventszeit stattinden wird noch das aller geringste Problem.
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Das ist natürlich richtig....
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BG-On schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Wobei dieses Problem ja weniger am Kommerz liegt, sondern daran, dass das Kartellamt den Verbraucher schützen und das Monopol von sky aufheben wollte. Ein klassischer Schuss in den Ofen.


Wobei die DFL dies trotzdem, aufgrund des Geldes, sehr Fanfeindlich umsetzt. Das Kartellamt untersagt ja nur, dass nicht alles Exklusiv an einen Anbieter gehen darf. Es ist aber grundsätzlich erlaubt, sowohl Sky als auch DAZN z.b. alle Rechte zu geben.



Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Nimmt man das Beispiel Sky und DAZN, dann hat Sky halt den Vorteil, dass man es auch ganz normal über Kabel, Satellit oder Internet-TV empfangen kann, was mit Sicherheit für die ältere Kundschaft ein Argument wäre und entsprechend auch einen etwas höheren Preis gegenüber DAZN rechtfertigen würde.

Grundsätzlich würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Für die Anbieter wäre das aber ein schwer zu kalkulierendes Risiko und ich kann mir gut vorstellen
dass sich das auf den Preis auswirken würde, den man bereit ist zu zahlen.

Entsprechend würde das für die DFL und damit auch für die Clubs trotz 2 Anbietern ggf. ein schlechteres "Ergebnis" bedeuten und ich denke das ist der Grund warum man das nicht macht.
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Fireye schrieb:

Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Fireye schrieb:

würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Das ist ja auch der Grund bzw die Idee, warum man kartellrechtlich der Vergabe an nur einem Anbieter einen Riegel vorschiebt.... Wettbewerb
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Fireye schrieb:

Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Fireye schrieb:

würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Das ist ja auch der Grund bzw die Idee, warum man kartellrechtlich der Vergabe an nur einem Anbieter einen Riegel vorschiebt.... Wettbewerb
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Bommer1974 schrieb:

Fireye schrieb:

Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Fireye schrieb:

würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Das ist ja auch der Grund bzw die Idee, warum man kartellrechtlich der Vergabe an nur einem Anbieter einen Riegel vorschiebt.... Wettbewerb


An der Idee mit dem Wettbewerb ist ja auch grundsätzlich nichts auszusetzen.

Dann müsste das Kartellamt aber auch dafür sorgen dass "Wettbewerb" stattfindet.
Dann müsste es auch vorschreiben, dass die Rechte nur komplett vergeben werden dürfen,
wobei ich nicht weiß, ob die das überhaupt können.

Solange das nicht passiert gibt es aber keinen Wettbewerb.

Aus welchem Grund sollten die DFL, Sky und DAZN einen solchen Wettbewerb freiwillig ins Leben rufen,
wenn dadurch für sie nur Nachteile entstehen würden.
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Ich habe es auch versucht, das mit dem "Profifußball den Rücken kehren" und wünsche dem Thread-Eröffner viel Kraft und Konsequenz dabei. Letztere habe ich nicht lange gezeigt.

2015 habe ich den radikalen Ausstieg gewählt. Nach zwanzig Jahren in denen ich viel Geld und noch mehr Zeit dem Profifußball gewidmet habe war von heute auf morgen Schluss. Der berühmte Tropfen war die Entscheidung für die Veranstaltung in Katar die Spielpläne aller europäischen Profiligen anzupassen um im "Winter" in der Wüste in klimatisierten Stadien Fußball spielen zu lassen. Einhergehend mit einer privaten Krise samt Scheidung habe ich die Prioritäten in meinem Leben grundsätzlich geändert: Profifußball fiel aus den Top3 Richtung Abstiegsplatz, ich wollte nicht mehr meine Zeit und noch weniger mein Geld investieren in ein System, das in seiner Ausprägung wie kein anderes für Turbo-Kapitalismus steht. Dem Amateurfußball hielt und halte ich seit jeher die Treue. Bis heute bedeuten die 90 Minuten Sonntags in der Kreisliga für mich das Leben, auch wenn ich mich mit 35 jetzt langsam in die AH zurückziehe.

Einige Monate habe ich das durchgehalten. Also das mit dem "keine Zeit investieren" nicht 100%ig - alle Ergebnisse, Torschützen, Spielberichte unserer Eintracht habe ich aufgesogen. Aber ich war nicht mehr im Stadion, ich habe mir kein Spiel im TV angeschaut. Bei einem Süchtigen wird während des Entzugs empfohlen den Freundeskreis zu wechseln - kann auch ich nur empfehlen, wenn´s denn erfolgreich klappen soll mit dem Ausstieg. 2016 habe ich wieder die ersten Spiele in der Kneipe geschaut, Freunde hatten mich freundlich dazu bewegt. Ich dachte mir, dass ich da ja wenigstens das System nicht auf direktem Weg mit Geld füttere (was ich natürlich durch die horrenden Sky-Gebühren für Gastronomen am Ende über meinen Äppler doch wieder tat). Ich wohne seit 2009 in Berlin, bin aber noch sehr regelmäßig im Großraum Frankfurt. Irgendwann bin ich dann doch wieder auf die Kartenangebote von Freunden eingegangen, wenn ich mal in der Gegend war. So kamen 2016-17 doch wieder einige wenige Stadionbesuche zusammen, zwar lange nicht so regelmäßig wie früher, aber wenn ich im Block stand doch mit gewohnter Intensität und Emotionalität. Die Rauschwirkung kam immer just als ich das Stadion betrat bzw. spätestens mit Spielbeginn. 2017 Pokalfinale gegen den BVB. Unendliche Traurigkeit, anders als bei den Abstiegen, aber irrational groß. 2018 die endgültige Erlösung, das nie für möglich Gehaltene - bis heute bin ich dankbar dafür, dass ich im Stadion sein durfte. Das einzige Mal im Stadion vor Freude geweint, ab der 11. Minute, immer wieder. Ich habe nach Schlusspfiff meinen Frieden mit dem Profi-Fußball gemacht. Und mit meiner Inkonsequenz. Ich stelle die Eintracht nie mehr vor alles andere, mein aktives Kicken und meine Familie wird immer zuerst kommen. Trotzdem schaue ich mir Spiele an, wenn es passt - in der Kneipe und im Stadion.

Die Hoffnung in eine positive Änderung des Systems Profi-Fußball habe ich aufgegeben, wenn dann müsste das ganze System einmal gegen die Wand fahren. Die Verbände sind nicht dazu in der Lage. Anstatt FIFA/UEFA und auch DFB mit aller Gesetzeshärte in die Schranken zu weisen werden mafiöse Strukturen noch gefördert, indem man nationale Gesetze hinten anstellt und diese Verbrecher hofiert wie Staatsoberhäupter - der Fußball steht über allem.

Wie ein "neues System" aussehen kann?

- Gehaltsobergrenzen sowohl für einzelne Spieler als auch für die gesamte Mannschaft (siehe NBA)
- solidarische Verteilung der TV-Einnahmen
- 50+1 für alle (gebt die Vereine zurück)

Drei recht einfache Forderungen, aber leider Utopie.

Alternative? Gründung der "Frankfurter Eintracht", Rückzug mit der Fankultur in den Amateurbereich, siehe "FC United of Manchester".

Oder doch einfach weitermachen mit der Inkosequenz und dem schönen Fußball, den unsere Eintracht seit wenigen Jahren spielt. Ist ja schön anzuschauen.

"Because you´re mine, i walk the line"
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vincentvega0633 schrieb:

"Because you´re mine, i walk the line"

Vielen dank auch von mir für diesen wunderbaren Beitrag.
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Also ich vermisse die Zeiten des Monopols, als man nur Premiere/Sky brauchte, und damit komplett abgedeckt war.  
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Also ich vermisse die Zeiten des Monopols, als man nur Premiere/Sky brauchte, und damit komplett abgedeckt war.  
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Mich interessiert nicht, wer da Monopolist ist oder war. Ich hatte zwar mal das Kinopaket von denen aber seit vielen Jahren gar nichts mehr. Auch kein DAZN oder Eurosport.
Ich höre Eintracht FM und schaue die Zusammenfassung bei Eintracht TV.
Das genügt mir.

OK, habe Amazon Prime Video, fällt mir soeben ein. Haben die auch ein Paket gekauft?
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Mich interessiert nicht, wer da Monopolist ist oder war. Ich hatte zwar mal das Kinopaket von denen aber seit vielen Jahren gar nichts mehr. Auch kein DAZN oder Eurosport.
Ich höre Eintracht FM und schaue die Zusammenfassung bei Eintracht TV.
Das genügt mir.

OK, habe Amazon Prime Video, fällt mir soeben ein. Haben die auch ein Paket gekauft?
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SamuelMumm schrieb:

OK, habe Amazon Prime Video, fällt mir soeben ein. Haben die auch ein Paket gekauft?


BuLi nein
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Fireye schrieb:

Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Fireye schrieb:

würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Das ist ja auch der Grund bzw die Idee, warum man kartellrechtlich der Vergabe an nur einem Anbieter einen Riegel vorschiebt.... Wettbewerb
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Fireye schrieb:

Das Problem bei einer Vergabe der gesamten Rechte an 2 Anbieter besteht doch darin, dass die beiden Anbieter dann über den Preis versuchen müssten Kunden zu gewinnen.

Fireye schrieb:

würde es aber einen "Preiskampf" bei Werben von Kunden geben und das wäre für die Kunden sicherlich von Vorteil.

Das ist ja auch der Grund bzw die Idee, warum man kartellrechtlich der Vergabe an nur einem Anbieter einen Riegel vorschiebt.... Wettbewerb




Da gibt es ja auch noch die Unerlaubten Preisabsprachen


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