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SaW 36.Kw 31.08.-06.09. Training ohne Nationalspieler Gebabbel

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Ich glaube schon das man ohne Herri nicht da wäre wo man gerade ist. In  der Zeit in der Vereine wie Kaiserslautern, 1860 Schalke, HSV, usw. Schulden über Schulden gemacht haben, teilweise soger in die Bedeutungslosigkeit abgestiegen sind, hatten wir halt Bruchhagen. Auch muss man sagen das das Ausscheiden gegen Porto ziemlich unglücklich war, wer weiß......  Außerdem waren kgar keine finanziellen Spielräume da, zu lange war die SGE als Chaosverein abgestempelt, Stadion zu teuer, Einnahmen zu gering. DA man so grandios auf die Schnauze gefallen war, wollte man auch nicht das erneute Risiko durch windige Investoren eingehen.
Auch muss man sagen sooo schlecht war die Jugendin der Ära Bruchhagen, von uns auch nicht, ob die Spieler nun den Moralvorstellungen einzelner Fans standhalten sei mal dahingestellt. Ein Kostic oder auch die Büffel, waren bei anderen Fans wahrscheinlich auch keine erste Sahne bis sie erste Sahne spielten.
A. Streit, E. Can, L. Waldschmidt, J. Jones, S Jung, S. Kittel, C. Tosun, P. Ochs, M.O. Kempf, N. Süle,M.Russ, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Wer weiß wie es ausgesehen hätte, wenn da der richtige Trainer, am richtigen Ort zur richtigen Zeit gewesen wäre. Wenn wir Porto ausgeschaltet hätten und dann deren Weg beschritten hätten. Oder anstelle Caio und Fenin, ein Rebic und Haller auf Youtube gescoutet worden wären. Bruchhagen war glaube ich 13Jahre Vorstand bei uns und hatte besonders in der Anfangszeit durchaus vergleichbare Phasen wie Bobic aktuell.
Manchmal hat man halt Pech und manchmal halt Glück, in den Jahren unter Bobic läuft es "Stand Jetzt" ziemlich gut, nicht überragend aber gut, und das soviel Geld durch drei Spieler eingenommen wurde, hilft natürlich enorm, aber aufgrund der Historie dieser Spieler, muss man auch sagen, das wir auch Glück hatten, das alles so eingetreten ist wie es Bobic sich gewünscht hat, natürlich gehört da auch das Glück des Tüchtigen dazu.
Herri mmuss man teilweise den letzten Abstieg ankreiden, aber wieviele Trainer sind hier schon in der Rückrunde verzweifelt, von daher überwiegt immer noch ein Danke Herri!
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Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  
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Tafelberg schrieb:

Eine Herri Zement Diskussion, wird Zeit, dass es Samstag wird.


Diese Diskussion ist gewissermaßen zementiert!
Die wirds noch in zig Jahren geben, immer dann wenn z.B. tobago, Basalti, cm 47, SammyM und Co im Altersheim zwischen den Bingo- und Gesangsrunden sich mal wieder an die Eintracht erinnern!
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PeterT. schrieb:

immer dann wenn z.B. tobago, Basalti, cm 47, SammyM und Co im Altersheim zwischen den Bingo- und Gesangsrunden sich mal wieder an die Eintracht erinnern!
Die werden sich an Pokalsiege, Europa etc. erinnern. Andere wiederum werden auch dann noch über verkorkste Transferperioden, Bruchhagens Zementpolitik, Vercoachte Spiele und Caio sinnieren.
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propain schrieb:

Die Arbeit der letzten Jahre trägt langsam Früchte.

- es wird seit Bruchhagen seriös gearbeitet, es gibt kein finanzielles Harakiri mehr. Auch werden Entscheidungen meist wohl überlegt getroffen.

Da muss ich Dir widersprechen, bitte nicht als Bruhhagen-Bashing verstehen:
- Nach meinen Erinnerungen waren wir nach der Übernahme durch Bobic finanziell fast am Ende. Es waren gerade mal 2,5 Mios für Transfers im Pott.
- Ein durchdachtes Scouting gab es nicht
- Der Nachwuchsbereich wurde stark vernachlässigt
- Es gab keine Zukunftstrategien, alles war zementiert.

M.E. hat Bruchhagen schon Seriosität in den Verein gebracht, aber vieles war nicht Gold und das muss jetzt mühevoll aufgebaut werden.
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sitzfussballer schrieb:

propain schrieb:

Die Arbeit der letzten Jahre trägt langsam Früchte.

- es wird seit Bruchhagen seriös gearbeitet, es gibt kein finanzielles Harakiri mehr. Auch werden Entscheidungen meist wohl überlegt getroffen.

Da muss ich Dir widersprechen, bitte nicht als Bruhhagen-Bashing verstehen:
- Nach meinen Erinnerungen waren wir nach der Übernahme durch Bobic finanziell fast am Ende. Es waren gerade mal 2,5 Mios für Transfers im Pott.
- Ein durchdachtes Scouting gab es nicht
- Der Nachwuchsbereich wurde stark vernachlässigt
- Es gab keine Zukunftstrategien, alles war zementiert.

M.E. hat Bruchhagen schon Seriosität in den Verein gebracht, aber vieles war nicht Gold und das muss jetzt mühevoll aufgebaut werden.

Übernahme durch bobic? Da muss ich den fredi mal fragen, was er bezahlt hat....
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sitzfussballer schrieb:

propain schrieb:

Die Arbeit der letzten Jahre trägt langsam Früchte.

- es wird seit Bruchhagen seriös gearbeitet, es gibt kein finanzielles Harakiri mehr. Auch werden Entscheidungen meist wohl überlegt getroffen.

Da muss ich Dir widersprechen, bitte nicht als Bruhhagen-Bashing verstehen:
- Nach meinen Erinnerungen waren wir nach der Übernahme durch Bobic finanziell fast am Ende. Es waren gerade mal 2,5 Mios für Transfers im Pott.
- Ein durchdachtes Scouting gab es nicht
- Der Nachwuchsbereich wurde stark vernachlässigt
- Es gab keine Zukunftstrategien, alles war zementiert.

M.E. hat Bruchhagen schon Seriosität in den Verein gebracht, aber vieles war nicht Gold und das muss jetzt mühevoll aufgebaut werden.

Übernahme durch bobic? Da muss ich den fredi mal fragen, was er bezahlt hat....
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Ist doch eigentlich klar was er meinte. Zudem hat er diese Aussage nach einem Hinweis eh bereits revidiert.
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Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  
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Bruno_P schrieb:

hat nichts mit Harry zu tun



Harry, war der Assi von Derrick "Harry, hol mal den Wagen"
Du meintest Herri

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PeterT. schrieb:

immer dann wenn z.B. tobago, Basalti, cm 47, SammyM und Co im Altersheim zwischen den Bingo- und Gesangsrunden sich mal wieder an die Eintracht erinnern!
Die werden sich an Pokalsiege, Europa etc. erinnern. Andere wiederum werden auch dann noch über verkorkste Transferperioden, Bruchhagens Zementpolitik, Vercoachte Spiele und Caio sinnieren.
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SamuelMumm schrieb:

und Caio sinnieren.


Ich stelle mir immer noch vor, wie Würzi mal im Pflegeheim in 30 Jahren oder so durch die Gänge läuft und Caaaioooo ruft.

Herausragend.
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Bruno_P schrieb:

hat nichts mit Harry zu tun



Harry, war der Assi von Derrick "Harry, hol mal den Wagen"
Du meintest Herri

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Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.

Daran erkennt man es doch deutlich. Heute ist bei uns Unterstützung für die Spieler da und ein ganz andres Verständnis im Umgang damit.

Gruß
tobago
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SamuelMumm schrieb:

und Caio sinnieren.


Ich stelle mir immer noch vor, wie Würzi mal im Pflegeheim in 30 Jahren oder so durch die Gänge läuft und Caaaioooo ruft.

Herausragend.
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SGE_Werner schrieb:

Ich stelle mir immer noch vor, wie Würzi mal im Pflegeheim in 30 Jahren oder so durch die Gänge läuft und Caaaioooo ruft.


Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie Caaaioooo gerufen. Warum sollte ich im Pflegeheim damit anfangen?
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SGE_Werner schrieb:

Ich stelle mir immer noch vor, wie Würzi mal im Pflegeheim in 30 Jahren oder so durch die Gänge läuft und Caaaioooo ruft.


Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie Caaaioooo gerufen. Warum sollte ich im Pflegeheim damit anfangen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Ich hab in meinem ganzen Leben noch nie Caaaioooo gerufen. Warum sollte ich im Pflegeheim damit anfangen?
     


Ach Du, im Alter macht man immer komische Sachen. Frag mal c-e oder cm47.
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.


Wenn ich aktuell Jovic sehe... Und die Geschichten vor der Eintracht (weswegen wir ihn vermutlich überhaupt erst bekommen haben)

Aber an sich hast du natürlich recht.

Aber es zeigt schon das man solche Buben "führen" muss. Und das gab es bei uns anscheinend "damals" nicht.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.


Wenn ich aktuell Jovic sehe... Und die Geschichten vor der Eintracht (weswegen wir ihn vermutlich überhaupt erst bekommen haben)

Aber an sich hast du natürlich recht.

Aber es zeigt schon das man solche Buben "führen" muss. Und das gab es bei uns anscheinend "damals" nicht.
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Cyrillar schrieb:

Aber es zeigt schon das man solche Buben "führen" muss. Und das gab es bei uns anscheinend "damals" nicht.

Das will ich nicht abstreiten. Und gerade bei dem Beispiel Jovic scheint das ja etwas von nöten zu sein. Ich wollte auch nur damit sagen das bestimmt nicht alles richtig gelaufen ist von Eintracht Seite aus bei Caio und Fenin. Die beiden aber auch von sich aus etwas den Ehrgeiz und die Einstellung hinten angestellt haben. Das gleiche gilt ja auch für Toski, Ljubicic und einige andere "Talente" die wir so in den 0er Jahren hatten. Die jungen Kicker von heute scheinen da schon in den Jugendakademien etwas mehr Professionalität eingeimpft zu bekommen. Wobei es dann natürlich bestimmt auch so ist das unsere Achse um Cheftrainer, Sportvorstand und Jugendkoordination heute besser läuft als vor 10 oder 15 Jahren.
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Fenins erstes Spiel für die Eintracht gegen die alte Dame in Berlin, die er gleich nochmal um einiges älter ausschauen ließ: einfach unwiderstehlich. Ich bin damals durchs Zimmer getanzt - muss tatsächlich schon eine Weile her sein.
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler.

Bruno_P schrieb:

in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  

Ich stimme dir in teilen zu... mit dem unterschied das Fenin definitiv der bessere Fußballer war. Allerdings mit der Einstellung und der Professionalität hatten beide so ihre Probleme. In Teilen lag evtl. der Fehler auch bei der Eintracht, ganz sicher aber auch bei den Spielern selber. Caio ist mit 22, Fenin mit 21 Jahren zu uns gewechselt. Ich weiß nicht ob es am geänderten Umfeld liegt aber Spieler wie Almamy Touré (22 als er zu uns gekommen ist), Mijat Gacinovic (20 als er zu uns gekommen ist), Sébastien Haller (23 als er zu uns gekommen ist), Luka Jovic (19 als er zu uns gekommen ist), Daichi Kamada (21 als er zu uns gekommen ist) oder Evan N'Dicka (18 als er zu uns gekommen ist) scheinen auch eine ganz andere Einstellung zu dem ganzen zu haben als Caio und Fenin.


Man muss meiner Meinung nach aber auch berücksichtigen, dass Jovic stets überragende Mitspieler hatte. Kostic, Haller und Rebic sind alles Spieler mit internationalem Format. Fenin hatte Amanatidis, dessen Technik eigentlich schon damals nur bedingt bundesligatauglich war. Später Liberopoulos, mit dem er teilweise gut zusammen gespielt hat.

Nichtsdestotrotz ist Jovic natürlich nach wie vor ein riesen Kicker und deutlich stärker als Fenin.
Sein Killerinstinkt ist das Beste, was ich als jemand, der erst Ende der 90er Eintracht-Fan wurde, je erlebt habe. Allein die fünf Dinger gegen Düsseldorf sind für die Ewigkeit.
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Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).


Absolut. Ich finde es auch immer wieder sehr schade, wie Fenin im Nachhinein bewertet wird. Sowohl sportlich als auch charakterlich. Da wird ihm einiges absolut nicht gerecht. Er hat zwar auch in Tschechien den Ruf, unprofessionell gewesen zu sein (was ja auch in Teilen stimmt), aber ich hatte nie den Eindruck, dass er ein schlechter Charakter war. Er hatte eher etwas von einem unbedarften und schüchternen Jungen, der irgendwann ein Opfer seines eigenen frühen Erfolges geworden ist und dann den einen oder anderen Fehler gemacht hat.

Aber gerade gegen Ende seiner Zeit ist dann mit Skibbe als Trainer, den Verletzungen und seinen persönlichen Problemen auch viel zusammengekommen - wobei letztere laut eigener Aussage medial weitaus schlimmer dargestellt wurden, als sie eigentlich waren, siehe: https://11freunde.de/artikel/lost-in-translation/491145. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die Balkongrillparty mit Steinhöfer, aber selbst da wird einiges immer aus dem Kontext gerissen. Es ist zwar sicher nicht ganz ungefährlich, mit einem Gasgrill auf dem Balkon zu hantieren und ich persönlich würde das auch nicht machen, aber es ist eben auch nicht gemeingefährlich und grundsätzlich erlaubt. Da wird ja immer teilweise so getan, dass die beiden sturzbesoffen oder mutwillig die ganze Bude abgefackelt hätten. Dabei hat selbst die Polizei damals gesagt, dass das Feuer durch einen defekten Schlauch an der Gasflasche ausgelöst wurde und die Spieler keine Schuld getroffen habe.

Aber Fenin ist in meinen Augen vor allem ein sehr sozialer Mensch. Das zeigt selbst die damalige Episode mit der Grillparty, schließlich hat er Steinhöfer - der damals nach seinem Wechsel zu uns noch keine eigene Wohnung hatte - bei sich wohnen lassen. Auch sein kürzliches Engagement, dass er in seiner Heimat Senioren während der Corona-Pandemie unterstützt, spricht dafür. Außerdem hat er damals schnell die Sprache gelernt und sich voll mit dem Verein identifiziert. Bis heute schwärmt er von der Eintracht, schaut immer mal wieder bei Heimspielen in der Kurve vorbei und besitzt sogar noch eine Wohnung in Frankfurt.

Und sportlich gab es an der damaligen Entscheidung, ihn zu verpflichten, auch nichts zu rütteln. Er galt als das größte tschechische Talent seiner Generation und eines der größten seiner Altersklasse überhaupt, hat bereits mit 17 Jahren in der dortigen ersten Liga gespielt und war bei Tschechiens zweitgrößtem Erfolg im Jugendfußball (Finale der U-20 WM 2007) deren bester Spieler. Dass er überhaupt so früh so erfolgreich war, hatte Anfang/Mitte der 2000er noch ganz andere Dimensionen. Damals war es eben noch nicht so üblich, dass du mit 17, 18 oder 19 Jahren schon regelmäßig bei den Profis gespielt hast und ein paar Millionen Euro wert warst.

Auch die Jugendarbeit war damals eine komplett andere Welt, fast schon amateurhaft im Vergleich zu heute. Bestes Beispiel dafür ist Deutschland. Selbst als absolutes Schwergewicht in der Fußballwelt hat man den Jugendbereich erst Anfang der 2000er Jahre mit der verpflichtenden Einrichtung der NLZs professionalisiert. Mittlerweile wird halt fast überall, auch in kleineren Ländern, viel in die Jugendarbeit investiert, weil man mit den Transfers von jungen Spielern gutes Geld machen kann. Das sollte man halt auch bedenken, wenn jetzt hier auf viele andere Spieler verwiesen wurde, die mittlerweile bereits in jungen Jahren im Profifußball Fuß gefasst haben. Natürlich sind die heutzutage in dem Alter weiter.

Mal zum Vergleich: Selbst unsere größten Talente aus dieser Zeit wie NadW, Streit oder Preuß haben im Alter von 18-21 Jahren noch teilweise oder sogar größtenteils in der 2. Mannschaft gespielt und sind erst durch den Abstieg 2001 und die finanziellen Probleme in die Mannschaft gespült worden. Das kann man mit der heutigen Zeit nicht mehr wirklich vergleichen, wo du in der Regel entweder sofort den Sprung schaffst oder gar nicht - oder als eines der größten Talente gleich die U19 überspringst, wie es bei uns dann bei Kittel und Stendera der Fall war.

Im Fall von Fenin dann abwertend von YouTube Scouting zu sprechen, ist schon ziemlicher Bullshit. Statt zu uns hätte er damals auch zu Juventus wechseln können, hat sich aber dagegen entschieden, weil er zu einem Verein wechseln wollte, der von Anfang an auf ihn setzt. Nachdem der Wechsel im Sommer 2007 wegen zu hoher Ablöseforderungen von Teplice (die davor schon den etwas unbekannteren Džeko an Wolfsburg abgegeben hatten) geplatzt war, wollte er selbst im Winter weiterhin unbedingt zu uns. So eine Entscheidung treffen mit 20 Jahren sicher die wenigstens Spieler. Und so einen Spieler kriegst du als Eintracht Frankfurt normalerweise auch nicht, erst recht nicht 2007/08, als wir noch ein deutlich niedrigeres Standing hatten.

Dass jener Edin Džeko dann bei Wolfsburg und im späteren Verlauf seiner Karriere deutlich besser eingeschlagen ist, kann man den Verantwortlichen nicht wirklich anlasten. Hinterher ist man immer schlauer. Aber aus damaliger Sicht hat nichts gegen den Transfer gesprochen. Und die ersten beiden Jahre war Fenin auch alles andere als ein Flop. Er wird ja gerne auf den Hattrick im ersten Spiel reduziert, aber immerhin hat er im ersten Halbjahr insgesamt 6 Tore und 2 Vorlagen geliefert. In der Rückrunde, wo wir unter Funkel in den letzten acht Spielen ganze vier Punkte gemacht haben. Und in seiner ersten vollen Saison waren es zwar nur 5 Tore aber eben auch ganze 11 Vorlagen, was gerne vergessen wird. 16 Scorerpunkte in einer Bundesligasaison haben seit der Jahrtausendwende neben den absoluten Ausnahmespielern Meier, Jović und Haller vielleicht noch eine handvoll anderer Spieler bei uns geschafft. Zumal Fenin viele Spiele auf Außen gemacht hat, weil Funkel meist nur mit einem Stürmer gespielt hat.

In der Saison danach fingen dann die Verletzungsprobleme an, da war er insgesamt ein halbes Jahr verletzt, konnte keine der beiden Vorbereitungen mitmachen und hat überhaupt nur in zwei Spielen von Beginn an gespielt. Dafür waren seine zwei Tore eigentlich voll okay, vor allen Dingen waren es zum Saisonauftakt in Bremen und beim Heimspiel gegen die Bayern jeweils enorm wichtige Tore. Und über die Abstiegssaison will ich lieber nicht sprechen. Da war das gesamte System eben einfach auf Gekas ausgerichtet. Da spielte er in der Hinrunde ganze 93 Minuten (und trug zur erfolgreichen Hinrunde übrigens noch etwas mit einer wunderbaren Vorlage per Hacke im letzten Heimspiel gegen Dortmund bei). In der Rückrunde durfte er dann immerhin fünfmal von Anfang an spielen, aber gerade bei den letzten Spielen war der Karren schon tief im Dreck. Stattdessen durfte ein gerade zum Schluss hin absolut lustloser Altintop sowohl unter Skibbe als auch unter Daum Woche für Woche in der Startelf vor sich hin dilettieren.

Und nach dem Abstieg hat ihm Veh dann klar gesagt, dass er nicht wirklich auf ihn setzt. Da hat man ja lange an Verpflichtungen im Sturm gewerkelt und am letzten Tag der Transferperiode noch Idrissou und Friend geholt, nachdem zuvor bereits Gekas geblieben ist und Hoffer verpflichtet wurde. Auch um seine Chance für die EM 2012 zu wahren, ist Fenin dann ebenfalls kurz vor Schluss nach Cottbus gegangen, obwohl er das eigentlich gar nicht wirklich wollte. Er betont ja bis heute, dass sein Wechsel der größte Fehler seiner Karriere war und er in Cottbus überhaupt nicht zurecht gekommen ist, was dann letztlich auch mit zum Fenstersturz und dem endgültigen Karriereknick geführt hat.

Sorry, ist jetzt um einiges länger geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das ist wirklich ein emotionales Thema für mich. Fenin wird immer einer meiner Lieblingsspieler in der Historie der Eintracht bleiben, auch weil er einer war, der den Adler wirklich im Herzen getragen hat. Dass es dann langfristig nicht funktioniert hat, hatte wie gesagt einige Gründe. Man sollte aber auch die Spieler, die hier nicht durchgehend Spitzenleistungen gezeigt haben, fair bewerten.
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Ganz sicher werden die ausländischen Spieler heute viel besser integriert als früher. Das fängt alleine damit an, dass sie regelmäßig Deutsch lernen müssen. Um sich in seiner Umwelt zurecht zu finden ist es eben eine große Hilfe, wenn man sich verständigen kann.

Es gibt immer wieder Spieler, die an der Einstellung oder an der Selbstzufriedenheit mit dem was man erreicht hat, nämlich einem Profivertrag, scheitern. Das liegt aber oft an den Spielern selbst und weniger daran, dass man ihnen im NLZ zu wenig Professionalität beigebracht hätte. Der eine erkennt es von selbst, der andere begreift es nicht einmal, wenn man es ihm tausend mal gesagt hat. Der eine unterschreibt den Profivertrag und weiß, dass er Gas geben muss. Der andere unterschreibt und fühlt sich am Ziel. Wenn er in der U19 herausragende Leistungen gebracht hat und in der Zeitung liest, dass er ein riesen Talent, wenn nicht gar ein Jahrhunderttalent ist, hält er sich womöglich sogar für den kommenden Superstar ohne zu erkennen, dass dafür viel Arbeit und Disziplin nötig ist. Russ und Jung haben es ja beispielsweise auch geschafft, weil sie bodenständig waren und hart an sich gearbeitet haben. Ich glaube nicht, dass sie in der Jugend professioneller betreut wurden als beispielsweise Toski.
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).


Absolut. Ich finde es auch immer wieder sehr schade, wie Fenin im Nachhinein bewertet wird. Sowohl sportlich als auch charakterlich. Da wird ihm einiges absolut nicht gerecht. Er hat zwar auch in Tschechien den Ruf, unprofessionell gewesen zu sein (was ja auch in Teilen stimmt), aber ich hatte nie den Eindruck, dass er ein schlechter Charakter war. Er hatte eher etwas von einem unbedarften und schüchternen Jungen, der irgendwann ein Opfer seines eigenen frühen Erfolges geworden ist und dann den einen oder anderen Fehler gemacht hat.

Aber gerade gegen Ende seiner Zeit ist dann mit Skibbe als Trainer, den Verletzungen und seinen persönlichen Problemen auch viel zusammengekommen - wobei letztere laut eigener Aussage medial weitaus schlimmer dargestellt wurden, als sie eigentlich waren, siehe: https://11freunde.de/artikel/lost-in-translation/491145. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die Balkongrillparty mit Steinhöfer, aber selbst da wird einiges immer aus dem Kontext gerissen. Es ist zwar sicher nicht ganz ungefährlich, mit einem Gasgrill auf dem Balkon zu hantieren und ich persönlich würde das auch nicht machen, aber es ist eben auch nicht gemeingefährlich und grundsätzlich erlaubt. Da wird ja immer teilweise so getan, dass die beiden sturzbesoffen oder mutwillig die ganze Bude abgefackelt hätten. Dabei hat selbst die Polizei damals gesagt, dass das Feuer durch einen defekten Schlauch an der Gasflasche ausgelöst wurde und die Spieler keine Schuld getroffen habe.

Aber Fenin ist in meinen Augen vor allem ein sehr sozialer Mensch. Das zeigt selbst die damalige Episode mit der Grillparty, schließlich hat er Steinhöfer - der damals nach seinem Wechsel zu uns noch keine eigene Wohnung hatte - bei sich wohnen lassen. Auch sein kürzliches Engagement, dass er in seiner Heimat Senioren während der Corona-Pandemie unterstützt, spricht dafür. Außerdem hat er damals schnell die Sprache gelernt und sich voll mit dem Verein identifiziert. Bis heute schwärmt er von der Eintracht, schaut immer mal wieder bei Heimspielen in der Kurve vorbei und besitzt sogar noch eine Wohnung in Frankfurt.

Und sportlich gab es an der damaligen Entscheidung, ihn zu verpflichten, auch nichts zu rütteln. Er galt als das größte tschechische Talent seiner Generation und eines der größten seiner Altersklasse überhaupt, hat bereits mit 17 Jahren in der dortigen ersten Liga gespielt und war bei Tschechiens zweitgrößtem Erfolg im Jugendfußball (Finale der U-20 WM 2007) deren bester Spieler. Dass er überhaupt so früh so erfolgreich war, hatte Anfang/Mitte der 2000er noch ganz andere Dimensionen. Damals war es eben noch nicht so üblich, dass du mit 17, 18 oder 19 Jahren schon regelmäßig bei den Profis gespielt hast und ein paar Millionen Euro wert warst.

Auch die Jugendarbeit war damals eine komplett andere Welt, fast schon amateurhaft im Vergleich zu heute. Bestes Beispiel dafür ist Deutschland. Selbst als absolutes Schwergewicht in der Fußballwelt hat man den Jugendbereich erst Anfang der 2000er Jahre mit der verpflichtenden Einrichtung der NLZs professionalisiert. Mittlerweile wird halt fast überall, auch in kleineren Ländern, viel in die Jugendarbeit investiert, weil man mit den Transfers von jungen Spielern gutes Geld machen kann. Das sollte man halt auch bedenken, wenn jetzt hier auf viele andere Spieler verwiesen wurde, die mittlerweile bereits in jungen Jahren im Profifußball Fuß gefasst haben. Natürlich sind die heutzutage in dem Alter weiter.

Mal zum Vergleich: Selbst unsere größten Talente aus dieser Zeit wie NadW, Streit oder Preuß haben im Alter von 18-21 Jahren noch teilweise oder sogar größtenteils in der 2. Mannschaft gespielt und sind erst durch den Abstieg 2001 und die finanziellen Probleme in die Mannschaft gespült worden. Das kann man mit der heutigen Zeit nicht mehr wirklich vergleichen, wo du in der Regel entweder sofort den Sprung schaffst oder gar nicht - oder als eines der größten Talente gleich die U19 überspringst, wie es bei uns dann bei Kittel und Stendera der Fall war.

Im Fall von Fenin dann abwertend von YouTube Scouting zu sprechen, ist schon ziemlicher Bullshit. Statt zu uns hätte er damals auch zu Juventus wechseln können, hat sich aber dagegen entschieden, weil er zu einem Verein wechseln wollte, der von Anfang an auf ihn setzt. Nachdem der Wechsel im Sommer 2007 wegen zu hoher Ablöseforderungen von Teplice (die davor schon den etwas unbekannteren Džeko an Wolfsburg abgegeben hatten) geplatzt war, wollte er selbst im Winter weiterhin unbedingt zu uns. So eine Entscheidung treffen mit 20 Jahren sicher die wenigstens Spieler. Und so einen Spieler kriegst du als Eintracht Frankfurt normalerweise auch nicht, erst recht nicht 2007/08, als wir noch ein deutlich niedrigeres Standing hatten.

Dass jener Edin Džeko dann bei Wolfsburg und im späteren Verlauf seiner Karriere deutlich besser eingeschlagen ist, kann man den Verantwortlichen nicht wirklich anlasten. Hinterher ist man immer schlauer. Aber aus damaliger Sicht hat nichts gegen den Transfer gesprochen. Und die ersten beiden Jahre war Fenin auch alles andere als ein Flop. Er wird ja gerne auf den Hattrick im ersten Spiel reduziert, aber immerhin hat er im ersten Halbjahr insgesamt 6 Tore und 2 Vorlagen geliefert. In der Rückrunde, wo wir unter Funkel in den letzten acht Spielen ganze vier Punkte gemacht haben. Und in seiner ersten vollen Saison waren es zwar nur 5 Tore aber eben auch ganze 11 Vorlagen, was gerne vergessen wird. 16 Scorerpunkte in einer Bundesligasaison haben seit der Jahrtausendwende neben den absoluten Ausnahmespielern Meier, Jović und Haller vielleicht noch eine handvoll anderer Spieler bei uns geschafft. Zumal Fenin viele Spiele auf Außen gemacht hat, weil Funkel meist nur mit einem Stürmer gespielt hat.

In der Saison danach fingen dann die Verletzungsprobleme an, da war er insgesamt ein halbes Jahr verletzt, konnte keine der beiden Vorbereitungen mitmachen und hat überhaupt nur in zwei Spielen von Beginn an gespielt. Dafür waren seine zwei Tore eigentlich voll okay, vor allen Dingen waren es zum Saisonauftakt in Bremen und beim Heimspiel gegen die Bayern jeweils enorm wichtige Tore. Und über die Abstiegssaison will ich lieber nicht sprechen. Da war das gesamte System eben einfach auf Gekas ausgerichtet. Da spielte er in der Hinrunde ganze 93 Minuten (und trug zur erfolgreichen Hinrunde übrigens noch etwas mit einer wunderbaren Vorlage per Hacke im letzten Heimspiel gegen Dortmund bei). In der Rückrunde durfte er dann immerhin fünfmal von Anfang an spielen, aber gerade bei den letzten Spielen war der Karren schon tief im Dreck. Stattdessen durfte ein gerade zum Schluss hin absolut lustloser Altintop sowohl unter Skibbe als auch unter Daum Woche für Woche in der Startelf vor sich hin dilettieren.

Und nach dem Abstieg hat ihm Veh dann klar gesagt, dass er nicht wirklich auf ihn setzt. Da hat man ja lange an Verpflichtungen im Sturm gewerkelt und am letzten Tag der Transferperiode noch Idrissou und Friend geholt, nachdem zuvor bereits Gekas geblieben ist und Hoffer verpflichtet wurde. Auch um seine Chance für die EM 2012 zu wahren, ist Fenin dann ebenfalls kurz vor Schluss nach Cottbus gegangen, obwohl er das eigentlich gar nicht wirklich wollte. Er betont ja bis heute, dass sein Wechsel der größte Fehler seiner Karriere war und er in Cottbus überhaupt nicht zurecht gekommen ist, was dann letztlich auch mit zum Fenstersturz und dem endgültigen Karriereknick geführt hat.

Sorry, ist jetzt um einiges länger geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das ist wirklich ein emotionales Thema für mich. Fenin wird immer einer meiner Lieblingsspieler in der Historie der Eintracht bleiben, auch weil er einer war, der den Adler wirklich im Herzen getragen hat. Dass es dann langfristig nicht funktioniert hat, hatte wie gesagt einige Gründe. Man sollte aber auch die Spieler, die hier nicht durchgehend Spitzenleistungen gezeigt haben, fair bewerten.
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DonGuillermo schrieb:

Sorry, ist jetzt um einiges länger geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das ist wirklich ein emotionales Thema für mich.

Das ist für Dich doch ein ganz normaler Beitrag. Eher schon eine Kurz Nachricht.
Bin aber inhaltlich total bei Dir.
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).


Absolut. Ich finde es auch immer wieder sehr schade, wie Fenin im Nachhinein bewertet wird. Sowohl sportlich als auch charakterlich. Da wird ihm einiges absolut nicht gerecht. Er hat zwar auch in Tschechien den Ruf, unprofessionell gewesen zu sein (was ja auch in Teilen stimmt), aber ich hatte nie den Eindruck, dass er ein schlechter Charakter war. Er hatte eher etwas von einem unbedarften und schüchternen Jungen, der irgendwann ein Opfer seines eigenen frühen Erfolges geworden ist und dann den einen oder anderen Fehler gemacht hat.

Aber gerade gegen Ende seiner Zeit ist dann mit Skibbe als Trainer, den Verletzungen und seinen persönlichen Problemen auch viel zusammengekommen - wobei letztere laut eigener Aussage medial weitaus schlimmer dargestellt wurden, als sie eigentlich waren, siehe: https://11freunde.de/artikel/lost-in-translation/491145. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die Balkongrillparty mit Steinhöfer, aber selbst da wird einiges immer aus dem Kontext gerissen. Es ist zwar sicher nicht ganz ungefährlich, mit einem Gasgrill auf dem Balkon zu hantieren und ich persönlich würde das auch nicht machen, aber es ist eben auch nicht gemeingefährlich und grundsätzlich erlaubt. Da wird ja immer teilweise so getan, dass die beiden sturzbesoffen oder mutwillig die ganze Bude abgefackelt hätten. Dabei hat selbst die Polizei damals gesagt, dass das Feuer durch einen defekten Schlauch an der Gasflasche ausgelöst wurde und die Spieler keine Schuld getroffen habe.

Aber Fenin ist in meinen Augen vor allem ein sehr sozialer Mensch. Das zeigt selbst die damalige Episode mit der Grillparty, schließlich hat er Steinhöfer - der damals nach seinem Wechsel zu uns noch keine eigene Wohnung hatte - bei sich wohnen lassen. Auch sein kürzliches Engagement, dass er in seiner Heimat Senioren während der Corona-Pandemie unterstützt, spricht dafür. Außerdem hat er damals schnell die Sprache gelernt und sich voll mit dem Verein identifiziert. Bis heute schwärmt er von der Eintracht, schaut immer mal wieder bei Heimspielen in der Kurve vorbei und besitzt sogar noch eine Wohnung in Frankfurt.

Und sportlich gab es an der damaligen Entscheidung, ihn zu verpflichten, auch nichts zu rütteln. Er galt als das größte tschechische Talent seiner Generation und eines der größten seiner Altersklasse überhaupt, hat bereits mit 17 Jahren in der dortigen ersten Liga gespielt und war bei Tschechiens zweitgrößtem Erfolg im Jugendfußball (Finale der U-20 WM 2007) deren bester Spieler. Dass er überhaupt so früh so erfolgreich war, hatte Anfang/Mitte der 2000er noch ganz andere Dimensionen. Damals war es eben noch nicht so üblich, dass du mit 17, 18 oder 19 Jahren schon regelmäßig bei den Profis gespielt hast und ein paar Millionen Euro wert warst.

Auch die Jugendarbeit war damals eine komplett andere Welt, fast schon amateurhaft im Vergleich zu heute. Bestes Beispiel dafür ist Deutschland. Selbst als absolutes Schwergewicht in der Fußballwelt hat man den Jugendbereich erst Anfang der 2000er Jahre mit der verpflichtenden Einrichtung der NLZs professionalisiert. Mittlerweile wird halt fast überall, auch in kleineren Ländern, viel in die Jugendarbeit investiert, weil man mit den Transfers von jungen Spielern gutes Geld machen kann. Das sollte man halt auch bedenken, wenn jetzt hier auf viele andere Spieler verwiesen wurde, die mittlerweile bereits in jungen Jahren im Profifußball Fuß gefasst haben. Natürlich sind die heutzutage in dem Alter weiter.

Mal zum Vergleich: Selbst unsere größten Talente aus dieser Zeit wie NadW, Streit oder Preuß haben im Alter von 18-21 Jahren noch teilweise oder sogar größtenteils in der 2. Mannschaft gespielt und sind erst durch den Abstieg 2001 und die finanziellen Probleme in die Mannschaft gespült worden. Das kann man mit der heutigen Zeit nicht mehr wirklich vergleichen, wo du in der Regel entweder sofort den Sprung schaffst oder gar nicht - oder als eines der größten Talente gleich die U19 überspringst, wie es bei uns dann bei Kittel und Stendera der Fall war.

Im Fall von Fenin dann abwertend von YouTube Scouting zu sprechen, ist schon ziemlicher Bullshit. Statt zu uns hätte er damals auch zu Juventus wechseln können, hat sich aber dagegen entschieden, weil er zu einem Verein wechseln wollte, der von Anfang an auf ihn setzt. Nachdem der Wechsel im Sommer 2007 wegen zu hoher Ablöseforderungen von Teplice (die davor schon den etwas unbekannteren Džeko an Wolfsburg abgegeben hatten) geplatzt war, wollte er selbst im Winter weiterhin unbedingt zu uns. So eine Entscheidung treffen mit 20 Jahren sicher die wenigstens Spieler. Und so einen Spieler kriegst du als Eintracht Frankfurt normalerweise auch nicht, erst recht nicht 2007/08, als wir noch ein deutlich niedrigeres Standing hatten.

Dass jener Edin Džeko dann bei Wolfsburg und im späteren Verlauf seiner Karriere deutlich besser eingeschlagen ist, kann man den Verantwortlichen nicht wirklich anlasten. Hinterher ist man immer schlauer. Aber aus damaliger Sicht hat nichts gegen den Transfer gesprochen. Und die ersten beiden Jahre war Fenin auch alles andere als ein Flop. Er wird ja gerne auf den Hattrick im ersten Spiel reduziert, aber immerhin hat er im ersten Halbjahr insgesamt 6 Tore und 2 Vorlagen geliefert. In der Rückrunde, wo wir unter Funkel in den letzten acht Spielen ganze vier Punkte gemacht haben. Und in seiner ersten vollen Saison waren es zwar nur 5 Tore aber eben auch ganze 11 Vorlagen, was gerne vergessen wird. 16 Scorerpunkte in einer Bundesligasaison haben seit der Jahrtausendwende neben den absoluten Ausnahmespielern Meier, Jović und Haller vielleicht noch eine handvoll anderer Spieler bei uns geschafft. Zumal Fenin viele Spiele auf Außen gemacht hat, weil Funkel meist nur mit einem Stürmer gespielt hat.

In der Saison danach fingen dann die Verletzungsprobleme an, da war er insgesamt ein halbes Jahr verletzt, konnte keine der beiden Vorbereitungen mitmachen und hat überhaupt nur in zwei Spielen von Beginn an gespielt. Dafür waren seine zwei Tore eigentlich voll okay, vor allen Dingen waren es zum Saisonauftakt in Bremen und beim Heimspiel gegen die Bayern jeweils enorm wichtige Tore. Und über die Abstiegssaison will ich lieber nicht sprechen. Da war das gesamte System eben einfach auf Gekas ausgerichtet. Da spielte er in der Hinrunde ganze 93 Minuten (und trug zur erfolgreichen Hinrunde übrigens noch etwas mit einer wunderbaren Vorlage per Hacke im letzten Heimspiel gegen Dortmund bei). In der Rückrunde durfte er dann immerhin fünfmal von Anfang an spielen, aber gerade bei den letzten Spielen war der Karren schon tief im Dreck. Stattdessen durfte ein gerade zum Schluss hin absolut lustloser Altintop sowohl unter Skibbe als auch unter Daum Woche für Woche in der Startelf vor sich hin dilettieren.

Und nach dem Abstieg hat ihm Veh dann klar gesagt, dass er nicht wirklich auf ihn setzt. Da hat man ja lange an Verpflichtungen im Sturm gewerkelt und am letzten Tag der Transferperiode noch Idrissou und Friend geholt, nachdem zuvor bereits Gekas geblieben ist und Hoffer verpflichtet wurde. Auch um seine Chance für die EM 2012 zu wahren, ist Fenin dann ebenfalls kurz vor Schluss nach Cottbus gegangen, obwohl er das eigentlich gar nicht wirklich wollte. Er betont ja bis heute, dass sein Wechsel der größte Fehler seiner Karriere war und er in Cottbus überhaupt nicht zurecht gekommen ist, was dann letztlich auch mit zum Fenstersturz und dem endgültigen Karriereknick geführt hat.

Sorry, ist jetzt um einiges länger geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das ist wirklich ein emotionales Thema für mich. Fenin wird immer einer meiner Lieblingsspieler in der Historie der Eintracht bleiben, auch weil er einer war, der den Adler wirklich im Herzen getragen hat. Dass es dann langfristig nicht funktioniert hat, hatte wie gesagt einige Gründe. Man sollte aber auch die Spieler, die hier nicht durchgehend Spitzenleistungen gezeigt haben, fair bewerten.
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ein prima Beitrag zu Fenin, sachlich und informativ
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OT: kann mir jemand sagen, wo ich aktuell auf der Website öffentliche Trainingszeiten finde? Gabs früher mal und hatte irgendwo gelesen, dass inzwischen wieder Zuschauer zum Training dürfen.
Lieben Dank


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