Kulturelle Aneignung: Was geht und was geht nicht?
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:13 Uhr um 16:13 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Darf man als "weißer" Mensch Dreadlocks tragen, oder nicht? Was darf man sonst noch und was eher nicht?
Waren die Punks auch kulturell übergriffig, die mit "Irokesen-Haarschnitt" rum liefen? Wie sieht es mit "weißen" Hip-Hop-Musiker/innen aus? Darf man sich einfach noch unbedacht tätowieren lassen? usw.
Viele Fragen, die sich da anknüpfen...vermute ich.
Macht man durch diese Debatte nicht ausgerechnet und gerade wieder kulturelle Grenzen auf, die eigentlich überwunden gehör(t)en?
Problematisch wirds meiner Meinung nach dann, wenn immitiert wird, um verächtlich zu machen. Auch dann, wenn die Verächtlichmachung nicht das eigentliche Hauptziel ist.
Genau da würde ich mit gehen. Verächtlichmachung wäre ein No-Go. Und auch, wenn kulturelle Aneignung lediglich bzw. vorwiegend kommerziellen Zwecken dienlich ist.
Jap. Für mich ist das Thema kein Schwarz/Weiß, sondern eine Schattierung über Graubereiche. Ganz weit außen steht aber dann sowas wie Blackfacing, N-Wort... alles was aus Hass, Verachtung, Veralberung oder einem Überlegenheitsgefühl heraus geschieht.
Mir geht auch mittlerweile das sogenannte "White-Washing" im Film (dank der Hollywood-Maschinerie) etwas auf die Nerven. Wenn man eine Historie einer anderen Kultur zeigen möchte, jedoch sich nicht die Mühe macht, nach Schauspielern dieser Ethnie zu suchen. Oder aus "freiem Interpretationswillen" Menschen anderer Kultur oder Hautfarbe einsetzt. Da käme ich aber nicht auf die Idee, einen solchen Film zu verbieten, so lange nicht wirklich harte Grenzen überschritten sind.
Also ich finde es etwas übertrieben, sofort eine ganze Bewegung und deren Ziele wegen des Murkes einer Ortsgruppe abzulehnen, wenn man dieser bis dahin eigentlich wohlgesonnen war.
Erstmal finde ich es richtig, dass wir in unserer Gesellschaft weiter sensibilisieren, denn es gibt noch sehr, sehr viel zu tun, latenter Rassismus und andere Diskriminierungsformen stinken an jeder Ecke. Menschen die anders aussehen, eine andere Religion oder eine der "Norm" abweichende Sexualität haben, werden immernoch faktisch diskriminiert, was sich auf unterschiedlichsten Ebenen auswirkt, im Job, bei der Wohnungssuche etc. Ja, "weiß sein" bedeutet Privilegien zu haben. Den Teil der Argumentationslinie verstehe ich.
Aber was genau soll hier jetzt erreicht werden. Meines Erachtens machen sich Menschen, die eine solche Frisur tragen, nicht über die Widerstandsbewegung der Schwarzen lustig (so wie manch ein anderer mit bestimmten Kostümen beim Karneval). Selbstverständlich sollte man auf den jüngeren Kontext dieser Frisuren aufmerksam machen. Darf sich aber ein (weißer) Mensch nicht von einer anderen Community angezogen oder sich ihr gar zugehörig fühlen und dies dann nach außen zeigen dürfen? Und stimmt es denn, dass dieser Mensch tatsächlich für das Tragen einer solchen Frisur Komplimente erfährt? Ich würde mal glatt das Gegenteil behaupten, in meiner (konservativen) Branche würde ein Mensch mit einer solchen Frisur wahrscheinlich keinen Job bekommen. Wahrscheinlich sind viele Blicke eher abwertender Natur. Mag schon sein, dass man in bestimmten Bereichen Komplimente erhält, aber allgemein mE gewiss nicht. Allgemein wirds eher Nachteile haben. Insofern, leidet man nicht eher freiwillig mit? Und darf man nicht mehr zusammen für etwas kämpfen? Macht das ziehen einer solchen "Grenze" Sinn und führt uns in eine Welt mit weniger Diskriminierung?
Ich habe da irgendwie ein Störgefühl.
Problematisch wirds meiner Meinung nach dann, wenn immitiert wird, um verächtlich zu machen. Auch dann, wenn die Verächtlichmachung nicht das eigentliche Hauptziel ist.
Genau da würde ich mit gehen. Verächtlichmachung wäre ein No-Go. Und auch, wenn kulturelle Aneignung lediglich bzw. vorwiegend kommerziellen Zwecken dienlich ist.
Problematisch wirds meiner Meinung nach dann, wenn immitiert wird, um verächtlich zu machen. Auch dann, wenn die Verächtlichmachung nicht das eigentliche Hauptziel ist.
Jap. Für mich ist das Thema kein Schwarz/Weiß, sondern eine Schattierung über Graubereiche. Ganz weit außen steht aber dann sowas wie Blackfacing, N-Wort... alles was aus Hass, Verachtung, Veralberung oder einem Überlegenheitsgefühl heraus geschieht.
Mir geht auch mittlerweile das sogenannte "White-Washing" im Film (dank der Hollywood-Maschinerie) etwas auf die Nerven. Wenn man eine Historie einer anderen Kultur zeigen möchte, jedoch sich nicht die Mühe macht, nach Schauspielern dieser Ethnie zu suchen. Oder aus "freiem Interpretationswillen" Menschen anderer Kultur oder Hautfarbe einsetzt. Da käme ich aber nicht auf die Idee, einen solchen Film zu verbieten, so lange nicht wirklich harte Grenzen überschritten sind.
Es ist nicht so das ich FFF ab sofort total doof finde und deren Ziele von einem auf den anderen Tag ablehne, das wäre Quatsch. Aber meine Sichtweise auf diese Bewegung ändert sich schon ein wenig... man wird argwöhnischer und distanzierter und fragt sich welche Prioritäten dort gesetzt werden.
Oder sagen wir es ganz unverfroren: Indianerfrau.
Autsch....das gibt Ärger!
Eine sehr gute Freundin meiner jüngsten Tochter ist indigen. Ich kenne sie seit einigen Jahren und es macht mich traurig, wenn ich soetwas lese, wie jetzt von dir. Wenn man die Geschichte ihres Volkes - bis in die Gegenwart hinein - kennt, kann man "Indianerfrau" nicht akzeptieren.
Bin eigentlich auch oft eher grob bei Themen, wo mehr sensibilität gefordert wäre, beim Haarthema der Hanoveraner FFF z. B. kann ich auch mal herzhaft lachen, aber beim 2. Nachdenken darüber, sehe ich den Kritikpunkt als durchaus ernstzunehmend an.
Mein Fazit: es gibt kein pauschales "richtig oder falsch". Es gibt nur "von Fall zu Fall" ...
Hätten wir doch nur das Problem mit Dreadlocks...
Oder sagen wir es ganz unverfroren: Indianerfrau.
Autsch....das gibt Ärger!
Oder sagen wir es ganz unverfroren: Indianerfrau.
Eine sehr gute Freundin meiner jüngsten Tochter ist indigen. Ich kenne sie seit einigen Jahren und es macht mich traurig, wenn ich soetwas lese, wie jetzt von dir. Wenn man die Geschichte ihres Volkes - bis in die Gegenwart hinein - kennt, kann man "Indianerfrau" nicht akzeptieren.
Bin eigentlich auch oft eher grob bei Themen, wo mehr sensibilität gefordert wäre, beim Haarthema der Hanoveraner FFF z. B. kann ich auch mal herzhaft lachen, aber beim 2. Nachdenken darüber, sehe ich den Kritikpunkt als durchaus ernstzunehmend an.
Mein Fazit: es gibt kein pauschales "richtig oder falsch". Es gibt nur "von Fall zu Fall" ...
Gibt noch mehr solcher Wörter, das N-Wort wurde schon genannt, das Z-Wort ist auch ein solches. Das Z hat man diesen Menschen im KZ in die Arme geritzt, quasi zwecks Kennzeichnung als "Untermenschen".
Diese Menschen werden heute noch diskriminiert bzw werden mit Vorurteiln konfrontiert. Ja, hier bin ich klar für Sensibilisierung, insbesondere auch deshalb, weil sich viele dieser Menschen (nicht alle, und die werden dann sofort als Gegenbeispiel gezückt) durch diese Bezeichnung verletzt fühlen.
Mir ist eine Bewegung, die im Bestreben nach einem sensiblen Umgang im Empfinden mancher etwas überzogen agiert, in jeden Fall wesentlich lieber, als eine Bewegung, die keinerlei Augenmerk darauf legt, wer mit ihnen marschiert und was die Fürsprecher ihrer Sache ansonsten für Thesen absondern.
Man schaue sich als Kontrastpunkt nur die Querdenker an.
Eine sehr gute Freundin meiner jüngsten Tochter ist indigen. Ich kenne sie seit einigen Jahren und es macht mich traurig, wenn ich soetwas lese, wie jetzt von dir. Wenn man die Geschichte ihres Volkes - bis in die Gegenwart hinein - kennt, kann man "Indianerfrau" nicht akzeptieren.
Bin eigentlich auch oft eher grob bei Themen, wo mehr sensibilität gefordert wäre, beim Haarthema der Hanoveraner FFF z. B. kann ich auch mal herzhaft lachen, aber beim 2. Nachdenken darüber, sehe ich den Kritikpunkt als durchaus ernstzunehmend an.
Mein Fazit: es gibt kein pauschales "richtig oder falsch". Es gibt nur "von Fall zu Fall" ...
Gibt noch mehr solcher Wörter, das N-Wort wurde schon genannt, das Z-Wort ist auch ein solches. Das Z hat man diesen Menschen im KZ in die Arme geritzt, quasi zwecks Kennzeichnung als "Untermenschen".
Diese Menschen werden heute noch diskriminiert bzw werden mit Vorurteiln konfrontiert. Ja, hier bin ich klar für Sensibilisierung, insbesondere auch deshalb, weil sich viele dieser Menschen (nicht alle, und die werden dann sofort als Gegenbeispiel gezückt) durch diese Bezeichnung verletzt fühlen.
Und das ist ja im Kern das Problem: Die "Mitte" wendet sich kopfschüttelnd ab und das Narrativ "Klimaschutz = verbotsgeile Spinner*innen" verfestigt sich...
Man darf jetzt nicht vergessen es geht um FFF Hannover. Bei FFF deutschlandweit gibt es Leute mit Dreadlocks die sogar regelmäßig auf der Bühne stehen und Reden halten.
Das sollte man wirklich hervorheben. Die Fridays for Future sind eine wichtige und gute Sache wo junge Leute zeigen daß sie die Klimakrise wesentlich eher verstanden und als Problem erkannt haben als ich und andere Altersgenossen Ü-40.
Mit 20 hab ich mich für sowas noch nicht interessiert sondern bin 500 Kilometer mit dem Auto gefahren um 4 Tage Einweg-Müll zu produzieren und um besoffen im Zelt zu liegen. 😏
Die extremen Linken nähern sich immer mehr den extremen Rechten an.
sorry, dein Hufeisen hätte mich grade fast erschlagen
Aber was hat FridaysForFuture eigentlich mit "extremen Linken" zu tun ?
Aber was hast du denn zum Thema beizutragen außer andere dumm anzumachen?