Ich wollte eigentlich in einem der Krisen oder Happy-Niederlagen-Threads meine Meinung kundtun. Aber irgendwie hat das alles etwas von Windmühlen, meine Meinung zum Thema ist in Bembeltempels Thread zu finden.
Und nun zum eigentlichen Thema Irgendwie scheint es zur Zeit drei Formen "Fans" hier im Forum zu geben.
Der ängstliche Nervenflatterer
Der"ängstliche Nervenflatterer" zeichnet sich dadurch aus, dass er dazu neigt, Eintracht-Untergangstheorien zu entwerfen. Jeder Fehlpass bestätigt ihn in seiner Überzeugung, dass die Mannschaft nicht die Klasse hat, die Bundesliga zu halten. Er neigt dazu schizophrene Züge an den Tag zu legen wenn es daran geht, die Spieler nach einem Spiel einzeln zu bewerten. Im allgemeinen werden dabei die Noten 1-6 bei elf Spielern voll ausgereizt. Sollte sich ein Spieler mal einen Tag erlauben an dem er nicht gerade glücklich aussieht, so stellt dieser Spieler für den "ängstlichen Nervenflatterer" eine Bedrohung dar, wie man sie zuletzt angesichts der spanischen Grippe vorlag. Angesichts der Tatsache, dass in der aktuellen Saison bereits neun Trainer ihren vorzeitig ihren Hut ziehen mussten, ist davon auszugehen, dass der Typus "ängstlicher Nervenflatterer" die Vereine infiltriert hat und zunehmend die Macht an sich reißt. Eine andere Leseart wäre, dass das ewige Genörgel in der Presse Anklang findet und der Druck auf die Verantwortlichen in den Vereinen zunehmend größer wird.
Der temporäre Traumtänzer
Der "temporäre Traumtänzer" zeichnet sich dadurch aus, dass er prinzipiell nach oben schaut. Er sieht die Mannschaft grundsätzlich um mindestens fünf Plätze besser, als es die jeweils aktuelle Tabelle besagt. Wenn es um den Einkauf neuer Spieler geht, sieht der "temporäre Traumtänzer" im allgemeinen wahlweise die brasilianische Nationalmannschaft oder eine internationale Weltauswahl im Waldstadion auflaufen. Siege der Mannschaft werden unmittelbar mit Urlaubsplanungen für Barcelona, Liverpool und Turin verknüpft. Der "temporäre Traumtänzer" macht seine Zuneigung zum Verein vom jeweilgen Erfolg des Vereins abhängig. Die Menge der "temporären Traumtänzer" steigt mit zunehmendem Erfolg. Bleibt der Erfolg aus nimmt die Menge kontinuierlich ab. Dabei spalten sich die "temporären Traumtänzer" in zwei Gruppen. Die einen kehren zu ihren Wurzeln zurück und schauen sich die CL Spiele der Bayern an, die anderen wechseln in das Lager der "ängstlichen Nervenflatterer.
Der zwanghaft realistische Langweiler
Der "zwanghaft realistische Langweiler" erhebt für sich den Anspruch die einzig objektive Instanz in der Fanszene zu sein. Kurioserweise gelingt es dem "zwanghaft realistischen" Langweiler, nahezu all seine Thesen durch Zeitungsartikel zu belegen. Der "zwanghaft realistische Langweiler" sieht sich als unermüdlicher Kämpfer sowohl gegen den Typus "ängstlicher Nervenflatterer", als auch gegen den Typus "temporärer Traumtänzer". Niederlagen werden stets sachlich zur Kenntnis genommen analysiert. Dabei kann es mitunter vorkommen, dass der "zwanghaft realistische Langweiler" nach einer Niederlage die Mannschaft positiver sieht als noch zuvor. Wenn es um die Gestaltung der Mannschaft für die Zukunft geht neigt der "zwanghaft realistische Langweiler" dazu, die Mannschaft im großen und ganzen erhalten zu wollen. Durch gezielte Verstärkungen, für die keinerlei finanzielles Risiko eingegangen wird, soll die Mannschaft in aller Ruhe verstärkt und das jeweilige Saisonziel in aller Ruhe nach oben geschraubt werden. Die Gruppe der „zwanghaft realistischen Langweiler“ verbindet im übrigen die Überzeugung, dass der Frankfurter Eintracht angesichts der momentanen Gesamtsituation eine grandiose Zukunft bevorsteht!!!
Über das Miteinander der drei Gattungen
Anzumerken ist, dass der Typus „ängstlicher Nervenflatterer“ mit zunehmenden Erfolg abnimmt. Einige dieser Spezies verwandeln sich angesichts aktueller Erfolge in den Typus „temporärer Traumtänzer“. Diese beiden bilden eine vom jeweiligen Erfolg abhängige Symbiose. Es gibt die Theorie, dass sie der selben Gattung angehören. Dem widerspricht allerdings, dass es eine nicht zu vernachlässigende Anzahl „temporärer Traumtänzer“ gibt, die der Eintracht in Zeiten von Misserfolgen völlig entsagen. Der Erzfeind der beiden Gattungen ist der „zwanghaft realistischen Langweiler“. Sowohl der „ängstlicher Nervenflatterer“, als auch der „temporärer Traumtänzer“ laufen Gefahr, angesichts der von speziellen Angehörigen der Gattung „zwanghaft realistischen Langweiler“ vorgetragenen Monologe, zu sterben. Daher befallen die beiden Gattungen das Forum immer Schwarmweise und versuchen es durch eine Art Blitzkrieg zu erobern. Auch für den „zwanghaft realistischen Langweiler“ sind diese Auseinandersetzungen gefährlich. Ihm droht der Tod durch eine fusselig geredete Zunge, oder durch einen Krampf im Hirn aufgrund der häufigen Wiederholungen des geschriebenen.
Kurz gefasst einer der dreien in der Mitte, der die beiden zusammen hält und nicht zu weit nach oben und zu weit nach unten gucken lässt, oder? Klingt irgendwie nach Freuds Theorie (Ich, Über-Ich,Es), aber auch deswegen ganz nett zu lesen. Zwar würde ich das nur ganz grob sehen, aber super analysiert. Es fehlen nur paar Nicks der Forenuser als Fallbeispiele *g*
Luzbert, Du zeigst uns schonungslos unser Spiegelbild !
Aber, Du hast schon recht, ich sehe mich eher als "zwanghaft, realistischer Langweiler":-, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, Zeitungsartikel sind mir völlig fremd, die Durstewitz, Sundermanns, Palmerts, Eberts und Co. haben doch eh alle keine Ahnung, geschweige denn das Runde mal ins Eckige getreten !
Ok, ich bin auch ein zwanghaft realistischer Langweiler. Unterart: antizyklisch mahnender und positiv eingestellter Extremmonologposter.
Diese Spezies arbeitet in seinem inneren Empfinden mit Streichresultaten. Er gesteht dem Team einige grottenschlechte Spiele zu und hält diese für normal und bewertet sie kaum mit. Er hält auch die Spiele für normal, wo einfach alles paßt. Diese bewertet er aber sehr wohl und betrügt sich mit seinen Streichresultaten selbst. Aber für einen guten Zweck. Er mahnt im Erfolgsfall, man möge doch realistisch bleiben und vorsichtig. Im Mißerfolgsfall verweist er auf all das Positive, welches sich herausfiltern läßt und mahnt, nicht so vorschnell den Stab zu brechen, sondern für die Bewertung einen längeren Zeitraum zu betrachten. Er betrachtet liebend gerne "das große Ganze" und steht temporären Misserfolgen daher relativ gelassen gegenüber.
Kompliment. Der Threat hält mehr als das Topic verspricht. Eine platte nervende These annehmend, hat mich dein amüsanter Text sehr positiv überrascht. Die verschiedenen Spezies dürften sich allesamt hier im Forum in nicht zu geringer Zahl wieder finden.
Das schlimme ist, das ich als "zwanghaft realistischer Langweiler" jetzt schon seit 10 Jahren mit einem "ängstlichem Nervenflatterer" zur Eintracht fahre. Die Diskusionen nach dem Spiel könnt ihr auch vorstellen.
Ein zwanghaft realistischer Langweiler - vobei langweilig bin ich nicht!
Und nun zum eigentlichen Thema
Irgendwie scheint es zur Zeit drei Formen "Fans" hier im Forum zu geben.
Der ängstliche Nervenflatterer
Der"ängstliche Nervenflatterer" zeichnet sich dadurch aus, dass er dazu neigt, Eintracht-Untergangstheorien zu entwerfen.
Jeder Fehlpass bestätigt ihn in seiner Überzeugung, dass die Mannschaft nicht die Klasse hat, die Bundesliga zu halten.
Er neigt dazu schizophrene Züge an den Tag zu legen wenn es daran geht, die Spieler nach einem Spiel einzeln zu bewerten. Im allgemeinen werden dabei die Noten 1-6 bei elf Spielern voll ausgereizt.
Sollte sich ein Spieler mal einen Tag erlauben an dem er nicht gerade glücklich aussieht, so stellt dieser Spieler für den "ängstlichen Nervenflatterer" eine Bedrohung dar, wie man sie zuletzt angesichts der spanischen Grippe vorlag.
Angesichts der Tatsache, dass in der aktuellen Saison bereits neun Trainer ihren vorzeitig ihren Hut ziehen mussten, ist davon auszugehen, dass der Typus "ängstlicher Nervenflatterer" die Vereine infiltriert hat und zunehmend die Macht an sich reißt.
Eine andere Leseart wäre, dass das ewige Genörgel in der Presse Anklang findet und der Druck auf die Verantwortlichen in den Vereinen zunehmend größer wird.
Der temporäre Traumtänzer
Der "temporäre Traumtänzer" zeichnet sich dadurch aus, dass er prinzipiell nach oben schaut. Er sieht die Mannschaft grundsätzlich um mindestens fünf Plätze besser, als es die jeweils aktuelle Tabelle besagt.
Wenn es um den Einkauf neuer Spieler geht, sieht der "temporäre Traumtänzer" im allgemeinen wahlweise die brasilianische Nationalmannschaft oder eine internationale Weltauswahl im Waldstadion auflaufen.
Siege der Mannschaft werden unmittelbar mit Urlaubsplanungen für Barcelona, Liverpool und Turin verknüpft.
Der "temporäre Traumtänzer" macht seine Zuneigung zum Verein vom jeweilgen Erfolg des Vereins abhängig. Die Menge der "temporären Traumtänzer" steigt mit zunehmendem Erfolg.
Bleibt der Erfolg aus nimmt die Menge kontinuierlich ab. Dabei spalten sich die "temporären Traumtänzer" in zwei Gruppen. Die einen kehren zu ihren Wurzeln zurück und schauen sich die CL Spiele der Bayern an, die anderen wechseln in das Lager der "ängstlichen Nervenflatterer.
Der zwanghaft realistische Langweiler
Der "zwanghaft realistische Langweiler" erhebt für sich den Anspruch die einzig objektive Instanz in der Fanszene zu sein. Kurioserweise gelingt es dem "zwanghaft realistischen" Langweiler, nahezu all seine Thesen durch Zeitungsartikel zu belegen.
Der "zwanghaft realistische Langweiler" sieht sich als unermüdlicher Kämpfer sowohl gegen den Typus "ängstlicher Nervenflatterer", als auch gegen den Typus "temporärer Traumtänzer".
Niederlagen werden stets sachlich zur Kenntnis genommen analysiert.
Dabei kann es mitunter vorkommen, dass der "zwanghaft realistische Langweiler" nach einer Niederlage die Mannschaft positiver sieht als noch zuvor.
Wenn es um die Gestaltung der Mannschaft für die Zukunft geht neigt der "zwanghaft realistische Langweiler" dazu, die Mannschaft im großen und ganzen erhalten zu wollen. Durch gezielte Verstärkungen, für die keinerlei finanzielles Risiko eingegangen wird, soll die Mannschaft in aller Ruhe verstärkt und das jeweilige Saisonziel in aller Ruhe nach oben geschraubt werden.
Die Gruppe der „zwanghaft realistischen Langweiler“ verbindet im übrigen die Überzeugung, dass der Frankfurter Eintracht angesichts der momentanen Gesamtsituation eine grandiose Zukunft bevorsteht!!!
Über das Miteinander der drei Gattungen
Anzumerken ist, dass der Typus „ängstlicher Nervenflatterer“ mit zunehmenden Erfolg abnimmt. Einige dieser Spezies verwandeln sich angesichts aktueller Erfolge in den Typus „temporärer Traumtänzer“. Diese beiden bilden eine vom jeweiligen Erfolg abhängige Symbiose. Es gibt die Theorie, dass sie der selben Gattung angehören. Dem widerspricht allerdings, dass es eine nicht zu vernachlässigende Anzahl „temporärer Traumtänzer“ gibt, die der Eintracht in Zeiten von Misserfolgen völlig entsagen.
Der Erzfeind der beiden Gattungen ist der „zwanghaft realistischen Langweiler“.
Sowohl der „ängstlicher Nervenflatterer“, als auch der „temporärer Traumtänzer“ laufen Gefahr, angesichts der von speziellen Angehörigen der Gattung „zwanghaft realistischen Langweiler“ vorgetragenen Monologe, zu sterben.
Daher befallen die beiden Gattungen das Forum immer Schwarmweise und versuchen es durch eine Art Blitzkrieg zu erobern.
Auch für den „zwanghaft realistischen Langweiler“ sind diese Auseinandersetzungen gefährlich. Ihm droht der Tod durch eine fusselig geredete Zunge, oder durch einen Krampf im Hirn aufgrund der häufigen Wiederholungen des geschriebenen.
Es grüßt Dich ein ängstlicher Nervenflatterer
Max_Merkel
Danke, ein
Aber, Du hast schon recht, ich sehe mich eher als "zwanghaft, realistischer Langweiler":-, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, Zeitungsartikel sind mir völlig fremd, die Durstewitz, Sundermanns, Palmerts, Eberts und Co. haben doch eh alle keine Ahnung, geschweige denn das Runde mal ins Eckige getreten !
Gruß und Chapeau !
RmK
Ok, ich bin auch ein zwanghaft realistischer Langweiler. Unterart: antizyklisch mahnender und positiv eingestellter Extremmonologposter.
Diese Spezies arbeitet in seinem inneren Empfinden mit Streichresultaten. Er gesteht dem Team einige grottenschlechte Spiele zu und hält diese für normal und bewertet sie kaum mit. Er hält auch die Spiele für normal, wo einfach alles paßt. Diese bewertet er aber sehr wohl und betrügt sich mit seinen Streichresultaten selbst. Aber für einen guten Zweck. Er mahnt im Erfolgsfall, man möge doch realistisch bleiben und vorsichtig. Im Mißerfolgsfall verweist er auf all das Positive, welches sich herausfiltern läßt und mahnt, nicht so vorschnell den Stab zu brechen, sondern für die Bewertung einen längeren Zeitraum zu betrachten. Er betrachtet liebend gerne "das große Ganze" und steht temporären Misserfolgen daher relativ gelassen gegenüber.
Habe Angst, will in den UEFA CUP und bloß nicht Ronaldinho im Waldstadion sehen ...
Schöner Beitrag
Eine platte nervende These annehmend, hat mich dein amüsanter Text sehr positiv überrascht.
Die verschiedenen Spezies dürften sich allesamt hier im Forum in nicht zu geringer Zahl wieder finden.
Es grüßt ein hybrider Doc
tobago
Das erste Mal, das ich mit einem Beitrag deinerseits einer Meinung bin
Greetz
FA 8)
toller Beitrag!
Gruß von einem zwanghaft realistischen Langweiler, der je nach Sitaution auch mal den anderen beiden Gruppen angehört
Klasse!
Ein zwanghaft realistischer Langweiler
- vobei langweilig bin ich nicht!
an dich hab ich zuerst beim lesen des beitrags gedacht
MfG Djabatta
Gruß von dem zwanghaft realistischen Langweiler
Sehr schön geschrieben Luzbert.
gm