>

P Fischer und die Angst vor potentiellen Investoren

#
chelsea wird ja in england wegen der wenigen "traditionsfans" und der vielen "kunden", die in der abramowich-ära dazukamen, auch von den supporters von liverpool, tottenham, west ham usw. verspottet.

oder die supporters von watford (ich glaube , genauer club-name fällt mir nicht ein ?) haben, als der club mehrfach abgestiegen war und die leute m it dem management nicht mehr zufrieden waren, einen eigenen club aufgemacht, der fing in der untersten liga an, spielt in einem stadion 20 km entfernt vom "alten" stadion und im durchschnitt kamen 7.000 (!!) zuschauer. fantastisch, wie man sich im extremfall gegen fehlentscheidungen der offiziellen klubgremien auch zur wehr setzen kann!!

also: lassen wir doch investoren bei eintracht rein + wenn die nicht mehr so wollen wie wir, machen wir im extrem- und notfall auch eine "eigene" eintracht auf!!

entscheidend sind immer die supporters, siehe oben.

als eintracht unter rolf heller mal wieder kurz davor stand, pleite zu gehen, hat rolf auch gesagt, dass wir im notfall halt in der B-Klasse neu anfangen + "im ostpark kicken". da wär ich auch hingegangen + trotz aller trauer um den verlust des profi-daseins wäre es bestimmt eine gaudi geworden., siehe auch aktuell Lok Leipzig (neu).

man  sollte investoren also nicht von vornherein kategorisch ablehnen.
auch der fc liverpool, für mich der klub mit den weltweit (zweit-)besten supporters, hat jetzt finanzinvestoren. auch da gibt und gab es vorbehalte, aber die finanzieren nicht nur ein neues stadion, um finanziell wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern wollen auch in "beine" investieren.

entscheidend ist, welche leute die investitionen in beine absegnen.

bei allem respekt: ein steven jedlicki hatte da halt in unserer ocatgon-ära keinerlei ahnung, ein rolf dohmen war noch zu grün, in karlsruhe hat er jetzt aus seinen fehlern bei eintracht gelernt und dort mit ede becker, dem amateure-trainer rainer krieg und ein paar anderen leuten im tollen nachwuchsbereich des KSC sehr gute leute für den sportlichen bereich an seiner seite.

wenn z. B. bei uns der holz weiter die investitionen in spieler absegen müsste, hätte ich keine angst vor einem finanzinvestor.
#
Okay, lassen wir das, was von vielen hier zurecht als "feindliche Übernahme" von außen empfunden würde - motiviert durch Langeweile, Geltungssucht, Gewinnmaximierung, was auch immer - einfach mal beiseite und nehmen wir folgenden hypothetischen Fall an:

Ein Eintrachtfan von Geburt an, mit Haut und Haaren, durch und durch, solidarisch, treu, leidenschaftlich, kenntnisreich, begeistert, in der Szene allseits geschätzt und anerkannt - nehmen wir als Beispiel einfach mal den Herrn KKG - buddelt in seinem Vorgarten ein Loch, um sich endlich den Traum von einem 12 m. hohen Adlerfahnenmast zu erfüllen. Er gräbt also und gräbt, und auf einmal schießt eine bräunliche Fontäne in die Höhe, mit einer Wucht, dass es ihm den Spaten aus der Hand reißt. Das Zeug stinkt verdammt nch Petroleum, es hört nicht mehr auf zu sprudeln, die eilig angerückten Experten analysieren: Erdöl der allerbesten Qualität, Oktanzahl 100, klopffrei, ein riesiges Vorkommen, das ganz Frankfurt bis ins Jahr 2467 komplett mit Energie versorgen kann. Kurz gesagt, der Mann ist von jetzt auf eben Multimilliardär.

Dieser frischgebackene Dagobert gerät jetzt natürlich schwer ins Grübeln. Wie wäre es denn, wenn er schnurstracks den Verein seines Herzens kaufen würde? Kompetent und ebenso passioniert beraten von einem Justitiar-Triumvirat - keine Namen, man brauchts nur mit einem von denen verderben und ist auf Ewigkeit geliefert    - aus dem Forum? Als Presseprecher eine Handvoll ModZ (irgendwo müssen die schließlich auch bleiben). Alles zusammengehalten von der glühenden Vision einer Eintracht mit blühendem Riederwald-Jugendinternat und einer auf allen Positionen runderneuerten und superstarken Profimannschaft. Trainer, Mediziner etc., von allem nur das Beste. Aramark wird umgehend verabschiedet, das GD zur Luxus-Dauerfestmeile umgestaltet.  Dauerkarten und Auswärtsfahrten würden für Fans, die min. 3 Lieder auswendig absingen können, kostenlos sein. Kontinuität dieser Zustände könnte per Testament gewährleistet werden. Mit anderen Worten: ein Adler-Schlaraffenland in dieser Form:

Wünschenswert oder nicht? Traum oder Alptraum?

 
#
Brainforce11 schrieb:
Geben die doch uns allen eine Chance um auf dem Platz das fussballerische Niveau anzuheben und guten Fussball zu sehen.  


Verstehe ich nicht.
Spielen die besser wenn sie mehr Geld bekommen?
Das einzige was sich ändert, ist dass es zu einer Verschiebung guter Spieler kommt. Investiert Frankfurt 150Mio in 10 neue Spieler, werden an anderer Stelle 10 Spieler abgezogen. Hier wird das Niveau angehoben, dort sinkt es. Unterm Strich ändert sich nichts.
Also frage ich mich wen Du mit "uns allen" meinst? Uns Eintracht-Fans? Dann verbitte ich mir in dem Zusammenhnag die Nutzung des Begriffs "uns".
Oder meintest Du die Fussballfans in Deutschland allgemein? Dann such Dir einfach einen Verein Deiner Wahl aus, ich kann Dir auch einen Tipp geben welcher am ehesten Deinen Wünschen entspricht.
#
Oha! Mal wieder eine interessante Forums-Diskussion mit interessanten Beiträgen. Dann will ich mich an dieser Stelle auch mal wieder in einen thread einklinken (passiert ja selten genug).

Vorab muss man zunächst einmal konstatieren, dass es -  neben zahlreichen Schattierungen, selbstredend - zwei Grundtypen gibt, wie man auf den Fußball im allgemeinen und die Eintracht im besonderen blicken kann. Manch einer benutzt hierfür das Begriffspaar "Fan" und "Kunde", was zwar einige Facetten zutreffend beleuchtet, aber als oft mißbrauchter politischer Kampfbegriff vorbelastet ist. Ich würde es mal so sagen:

Es gibt den Grundtypus I, der mit Leib und Seele Eintrachtler ist. Der kann einfach nicht anders. "Die Eintracht" ist für diesen Typus keine außenstehende Sache, kein Objekt, deren Werdegang man mit (je nach sportlicher Situation mehr oder minder intensivem) Interesse und Sympathie verfolgt. Die Eintracht ist vielmehr zu allen (guten wie schlechten) Zeiten untrennbarer Teil des eigenen Selbst. In Extremsituationen - vor wichtigen Spielen um Auf- oder Abstieg oder um Meisterschaften, Pokale etc. - kann dieser Typus sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Er spürt genau, es steht nicht die Entscheidung an, ob die Eintracht gewinnt oder verliert. Sondern ob wir gewinnen oder verlieren. Jeder Angehörige dieses Typus hat - so behaupte ich einfach einmal - schon irgendwann Rotz und Wasser geheult wegen der Eintracht. Sei es 1992 nach Rostock, sei es 2002 beim vorübergehenden Lizenzentzug, sei es bei den Auf- oder Abstiegen. Oder beim Abschiedsspiel von Schur und Zico, oder der Ehrenrunde von Holz nach seinem letzten Spiel für die Eintracht, dem Pokalfinale 1981 usw.

In "normalen" Zeiten bringt dieser Typus wunderbare Dinge hervor. Die Beispiele sind so zahlreich, dass jede exemplarische Auflistung nur ein unvollständiges Bild abgeben kann. Dieser Typus kann so herrliche Bücher hervorbringen wie "Im Herzen von Europa" von Doc Herrmann und Frank Gotta. Oder so schaurig schöne und liebevolle Texte wie der Blog von KidKlappergass. Oder die Musik von Tankard. Oder, wie Matze Thoma, aus dem staubigen Nichts ein Archiv und schließlich ein Museum entstehen lassen. Oder unvergessliche Choreographien in der Kurve herbeizaubern. Alle diese Dinge wirken so überwältigend, weil (man sehe mir diese Überdosis Pathetik nach) man ihnen ansieht, dass ausschließlich aus Liebe entstanden sind. Aus Liebe zur Eintracht.

Daneben gibt es - zunächst einmal völlig wertfrei beobachtet - auch den Grundtypus II. Für den ist die Eintracht im Kern (einzelne Abstufungen sind möglich) ein Teil des hiesigen Freizeit- bzw. Unterhaltungsangebots. Ich meine das noch nicht einmal abwertend. Sowohl beruflich als auch privat kenne ich viele Leute, die ich bedenkenlos in diese Kategorie einsortieren würde. Einige davon sind wunderbare Menschen und mir richtig sympathisch. Aber sie sind halt keine "positiv Verrückte", keine "Leib-und-Seele-Eintrachtler". Wenn wir wieder mal ein wichtiges sportliches Ziel verpasst haben oder am Boden liegen, dann sind sie zwar traurig und geknickt. Aber eben nicht persönlich betroffen. Sie verzweifeln nicht, weil "wir" es nicht geschafft haben. Sondern fragen sich eher verwundert, warum "die Eintracht" es einfach nicht gebacken bekommt.

Nach dieser etwas ausschweifenden Vorrede wieder back to topic: Es sollte jedem einleuchten, dass nur das Vorhandensein von Fans des Grundtypus' I als Bollwerk gegen feindliche Übernahmen taugen kann. Eben weil ich die Eintracht als untrennbaren Teil von mir selbst begreife, werde ich gegen jeden Ausverkauf an gelangweilte oder gewinnsüchtige Kapitalgeber aus Russland, China, USA oder Kleinkleckersdorf erbitterten Widerstand leisten. Ich mag es nämlich nicht, wenn mich jemand zur Prostitution zwingen will. Nicht zufällig gelten mit Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim hierzulande drei Vereine als Negativbeispiel, bei denen es den Grundtypus I nicht gibt oder gab (auch wenn LEV natürlich nicht von Bayer "übernommen" wurde, sondern seit jeher Werksmannschaft war).

Allerdings ist allein das Vorhandensein des "Grundtypus I"  noch lange keine Garantie, dass alles beim Alten bleibt. Ich möchte bspw. dem FC Schalke 04 gar nicht absprechen, dass er viele Anhänger hat, deren Herzblut am Verein hängt. Und doch ging dort die zwar nicht Umbenennung (das verhindern noch die Statuten), aber faktische Umfunktionalisierung in FC Gazprom 04 erschreckenderweise ohne nennenswerte Widerstände vonstatten.

Und das führt uns zum nächsten Punkt: Das Eindringen vereinsfremder Investoren nebst schleichendem Ausverkauf aller Traditionen und Werte fällt immer da besonders leicht, wo die Herzblut-Fans nicht organisiert sind. Schalke hat so eine typische Fanszene, die sich einen Scheißdreck um allgemeine (bundesweite) Themen und einen Scheißdreck um die eigene Vereinspolitik kümmert. Nehmt als Gegenbeispiel den HSV, wo ein starker Supporters-Club im Verein sogar jede Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft blockiert. Wobei, aber das nur am Rande (die Diskussion würde sonst uferlos), in meinen Augen eine Ausgliederung der Profifußballmannschaft in eine Kapitalgesellschaft "eigentlich" der richtige Weg ist - es muss nur sichergestellt sein, dass der Verein weiterhin das Sagen in der Kapitalgesellschaft hat und keine obskuren Partner aufnimmt.

Und nach all diesem Vorgeplänkel nehme ich mir mal exemplarisch den äußerst lesens- und bedenkenswerten Post vom Ruhrpottkumpel (#41 in diesem thread) heraus und ergänze um meine Kommentare:

ruhrpottkumpel schrieb:
Gerade Frankfurt ist für solche Spekulanten interessant, ein alter gewachsener, anerkannter Verein, die Finanzmetropole schlechthin, beste Infrastruktueren, hier läßt sich Geld machen, die Logen besser verkaufen, als in Gelsenkirchen oder sonstwo.

Richtig. Aber hier gäbe es aufgrund unserer Struktur der Fanszene erheblich mehr Widerstände. Und aufgrund der derzeitigen Machtverhältnisse, wie Du richtig selbst sagst:

ruhrpottkumpel schrieb:
Woran liegt es, das es noch nicht soweit ist? Nun ja, wahrscheinlich an den jetzigen Entscheidungsträgern, was ist aber wenn die mal nicht mehr da sind, die Strategie für die Zukunft wird nicht vererbt, kann jederzeit vom neuen Management über den Haufen geworfen werden, kein Problem.

Dann müssen alle diejenigen, die gegen einen Ausverkauf der Eintracht sind, zu dem Gremium gehören, das die Nachfolger wählt. Der Präsident der Eintracht wird von der Mitgliederversammlung gewählt. Es ist Aufgabe der Mitglieder, einen Präsidenten zu wählen, der es nicht zulässt, dass sich die Eintracht an fremde Kapitalgeber prostituiert. Dazu müssen die "Leib-und-Seele-Eintrachtler" natürlich Mitglied sein...

ruhrpottkumpel schrieb:
Die Fans können Einfluß nehmen, wirklich?
Was passiert denn wenn ein Teil wegbleibt, sagen wir 5000 oder sogar 10.000, das Rhein-Main-Gebiet ist riesig, diese Verluste an Fans hast Du mit einer aufgeprotzten und mit Stars gespikten Mannschaft schnell kompensiert.

Richtig. Und genau deshalb reicht es eben nicht aus, nur im Stadion aktiv zu sein oder Transparente und Banner für die Kurve zu malen. Als Stadionbesucher ist jeder ersetz- und verzichtbar. Wer wirklich was bewegen - oder meinetwegen auch: was verhindern - will, muss sich im Verein organisieren.

ruhrpottkumpel schrieb:
Man sollte davor nicht die Augen verschließen und sich jetzt schon überlegen, ob es vielleicht doch etwas gibt was man dagegen unternehmen kann, das aus unserer Eintracht kein Retortenverein wird, wenn mal die Frauen und Männer weg sind, die uns momentan noch die Geier vom Hals halten.

Wenn, um es in Deinen Worten zu sagen, "die Frauen und Männer weg sind, die uns momentan noch die Geier vom Hals halten", dann müssen wir eben dafür sorgen, dass an ihre Stelle neue Frauen und Männer treten, die auch weiterhin die Geier verjagen.


ruhrpottkumpel schrieb:

Es gibt in diesem Forum, nach meiner Meinung, so ich sie mir vom lesen der Posts bilden konnte, viele engagierte, schlaue Köpfe, die in der Region wohnen, wenn sich da der ein oder andere im Verein engagieren könnte, wäre das für alle "wirklichen" Fans beruhigend zu wissen eine Stimme zu haben für die Zukunft, ist bestimmt etwas zuviel verlangt, aber vielleicht erreiche ich aber trotzdem jemand.

Es gibt solche Leute auch außerhalb des Forums, zum Glück sehr zahlreich. Und es gibt eine Fan- und Förderabteilung, die sich derzeit gerade neu formiert und in Zukunft gewiss genau diese Themen bewegen und diskutieren wird. Und sich vermutlich demnächst wieder mehr und deutlicher um fanpolitische Themen kümmern wird als dies zuletzt der Fall war.

Mir ist bewußt, dass manch ein Fan (der zweifellos zu meinem obigen Grundtypus I zu zählen wäre) sich scheut, in die Eintracht oder die FuFA einzutreten. So manch einem ist die eigene Unabhängigkeit wichtiger. Oder die Möglichkeit, auch fundamentalistische Positionen äußern zu dürfen, ohne Rücksicht auf Interessen oder Befindlichkeiten Dritter nehmen zu müssen. So ein bißchen wie früher bei den Grünen der Konflikt zwischen Fundis und Realos...

Ich halte es aber für einen großen Fehler; und ich verstehe auch nicht, wie man "Leib-und-Seele-Eintrachtler" sein kann und gleichzeitig nicht in seinen Herzblutverein eintreten will.

Um es mal an einem ganz konkreten Punkt zu veranschaulichen: Wie Ihr alle wißt, herrscht in Deutschland noch die "50%-plus-eine-Stimme"-Regel. Das heißt, dass der e.V. auf jeden Fall die Mehrheit an einer Kapitalgesellschaft besitzen muss, die am Lizenzfußball teilnimmt. Gerade diese Regel verhindert bislang hierzulande ein Auftauchen von Abramowitschs, Glazers und ähnlichen, die einen Verein ja komplett oder zumindest mehrheiltlich übernehmen wollen. Wie Ihr ebenfalls alle wißt, gibt es Überlegungen/Bestrebungen, diese Bestimmung aus den DFB- bzw. DFL-Statuten zu streichen.

Wie Ihr vielleicht nicht alle wißt, steht aber auch in der Satzung von Eintracht Frankfurt e.V., dass der Verein mindestens 50 % plus eine Stimme an jeder Tochtergesellschaft halten muss. Ein Abramowitsch wäre deshalb - selbst wenn DFB und DFL es dereinst erlauben sollten - bei der Eintracht nur denkbar bzw. rechtlich möglich, wenn eine Mitgliederversammlung des e.V. dem zustimmen, nämlich eine entsprechende Satzungsänderung beschließen würde.

Und wenn dies eines Tages geschehen sollte, hätten die Fanabteilung (die derzeit rund die Hälfte aller Eintracht-Mitglieder stellt) und alle "Leib-und-Seele-Eintrachtler" schwere Fehler begangen. Manch einer den, nicht in seinen Herzblutverein einzutreten...

Beste Grüße

aquila
#
Auch auf die Gefahr hin gleich wieder von gewissen Leuten hier beledigt zu werden:

Ich wette das genau die, die jetzt am lautesten dagegen sind,die ersten sind die Jubeln, wenn sich der Erfolg duch Sponsoren einstellt. Wenn das mit Octagon damals geklappt hätte, wer weiß, wo wir heute wären.....

Ich denke mann müsste nen gesunden Weg zwischen Tradition und der möglichkeit neues Geld zu bekommen finden. Denn will hier net JEDER den möglichst besten erfolg?? Ist nur die Frage zu welchem Preis.....

Achja und net falsch verstehen, ich bin da keinesfalls dafür.

So und jetzt...auf mich...
#
adlerkadabra schrieb:
Okay, lassen wir das, was von vielen hier zurecht als "feindliche Übernahme" von außen empfunden würde - motiviert durch Langeweile, Geltungssucht, Gewinnmaximierung, was auch immer - einfach mal beiseite und nehmen wir folgenden hypothetischen Fall an:

Ein Eintrachtfan von Geburt an, mit Haut und Haaren, durch und durch, solidarisch, treu, leidenschaftlich, kenntnisreich, begeistert, in der Szene allseits geschätzt und anerkannt - nehmen wir als Beispiel einfach mal den Herrn KKG - buddelt in seinem Vorgarten ein Loch, um sich endlich den Traum von einem 12 m. hohen Adlerfahnenmast zu erfüllen. Er gräbt also und gräbt, und auf einmal schießt eine bräunliche Fontäne in die Höhe, mit einer Wucht, dass es ihm den Spaten aus der Hand reißt. Das Zeug stinkt verdammt nch Petroleum, es hört nicht mehr auf zu sprudeln, die eilig angerückten Experten analysieren: Erdöl der allerbesten Qualität, Oktanzahl 100, klopffrei, ein riesiges Vorkommen, das ganz Frankfurt bis ins Jahr 2467 komplett mit Energie versorgen kann. Kurz gesagt, der Mann ist von jetzt auf eben Multimilliardär.

Dieser frischgebackene Dagobert gerät jetzt natürlich schwer ins Grübeln. Wie wäre es denn, wenn er schnurstracks den Verein seines Herzens kaufen würde? Kompetent und ebenso passioniert beraten von einem Justitiar-Triumvirat - keine Namen, man brauchts nur mit einem von denen verderben und ist auf Ewigkeit geliefert    - aus dem Forum? Als Presseprecher eine Handvoll ModZ (irgendwo müssen die schließlich auch bleiben). Alles zusammengehalten von der glühenden Vision einer Eintracht mit blühendem Riederwald-Jugendinternat und einer auf allen Positionen runderneuerten und superstarken Profimannschaft. Trainer, Mediziner etc., von allem nur das Beste. Aramark wird umgehend verabschiedet, das GD zur Luxus-Dauerfestmeile umgestaltet.  Dauerkarten und Auswärtsfahrten würden für Fans, die min. 3 Lieder auswendig absingen können, kostenlos sein. Kontinuität dieser Zustände könnte per Testament gewährleistet werden. Mit anderen Worten: ein Adler-Schlaraffenland in dieser Form:

Wünschenswert oder nicht? Traum oder Alptraum?

 



Mal ganz ehrlich der Beitrag von Adlerkadabra und Gereizt gefallen mir am besten.

Gereizt, weil er die Sicht eines Fans aufzeigt, der einfach nicht glauben will, dass seine Eintracht so einen weg gehen wird.
Adlerkadabra, weil er uns mit der Fabel aufzeigen moechte, dass da doch was dran sein koennte.

Hätte man vor 5 Jahren mit einem Schalker Fan gesprochen, dass sie von Gaz-Prom "übernommen" werden, der hätte einen Lachanfall bekommen. Und heute?

Warum haben den hier einige Angst (mich eingeschlossen), dass der Aufsichtsrat mehr Einfluss auf die AG nimmt, weil man dahinter wieder Investoren vermutet. Von denen man weniger glaubt dass sie der Eintracht helfen möchten, als dass sie im Verein den richtigen Posten bekommen.

Sind wir naiv oder belügen wir uns? Was wäre, wenn Adlerkadabra das Oelloch finden wuerde, Afrigaaner zum Trainer machen wuerde etc. Ja Entsetzen, vielleicht wuerde der ein oder andere auch mal ne kurze Zeit nicht ins Stadion gehen, gar der Eintracht den Ricken zu wenden. Aber was waere, wenn man Meister würden wuerde, in die Champions League käme? Ach du kamst trotzdem nicht mehr ins Stadion, ach und die Fahne würdest du trotzdem nicht hissen und schon gar nicht mit dem Shirt rumlaufen, Eintracht Frankfurt Meister 201.?

Interessanterweise wird ja auch in der Überschrift von Investoren gesprochen. Ein Investor will immer eine Rendite aus seiner Investition. Würde hier Sponsor stehen, so koennte ich mir ja noch einreden, er täte es aus edlen Beweggründen

Gruß Afrigaaner
#
Tiefenrausch schrieb:
Auch auf die Gefahr hin gleich wieder von gewissen Leuten hier beledigt zu werden:

Ich wette das genau die, die jetzt am lautesten dagegen sind,die ersten sind die Jubeln, wenn sich der Erfolg duch Sponsoren einstellt. Wenn das mit Octagon damals geklappt hätte, wer weiß, wo wir heute wären.....

Ich denke mann müsste nen gesunden Weg zwischen Tradition und der möglichkeit neues Geld zu bekommen finden. Denn will hier net JEDER den möglichst besten erfolg?? Ist nur die Frage zu welchem Preis.....

Achja und net falsch verstehen, ich bin da keinesfalls dafür.

So und jetzt...auf mich...



Ob man es mag oder nicht - wir waren in der BuLi ja wohl mehr oder weniger Vorreiter und sollten uns daher das Maul nicht zerreissen.

Ich denke, dass es gut ist, dass wir mit einem blauen Auge aus der Geschichte herausgekommen sind.

Am Besten ist es, wie Du schon richtig sagst, möglichst viel Kohle zusammenkratzen und dabei unabhängig bleiben.
#
@ Aquila

Zu deinem monströsen Text und dieser riesigen Ausführung bleibt einem leider nur eines zu sagen mein Gutster....

Danke, zu 101% absolute Zustimme, das hast du sehr sehr gut dagelegt....
#
@aquila

Sehr schoener Beitrag, aber leider etwas ilusionaer. Du hast schon recht, die Fan-Gemeinde besteht aus diesen 2 Gruppen. Un dich selbst zehle mich zur Gruppe 2. Fuehle mich aber dennoch als Fan.

Und auch ich bin auf deiner Seite und auf der von Gereizt, LT Commander usw. Aber wie hier schon jemand richtig schrieb. Wadstadion, heisst jetzt Com....
Wir koennen zwar dagegen sein und die Mitglieder versuchen Einfluss zu nehmen, aber kaum einer wird die Einflussnahme durch sogenante Investoren stoppen koennen. Vielleicht aber kann man sie beeinflussen.

Das ist doch auch der Grund warum ein CE im Forum darueber aufklaeren moechte. Warum hier einige (mich eingeschlossen) die Gefahr der groesseren Einflussnahme durch den Aufsichtsrat befuerchtet.

Das ist doch auch der Grund, warum einige den Weg von HB begruessen, den Verein langsam aufzubauen und das Geld nicht aus dem Fenster zu werfen. Wir werden noch mehr Sponsoren brauchen. Sponsoren, die die Eintracht sich aussuchen kann.

Gruss Afrigaaner
#
@ aquila

Wow. Was für ein verständnisvoller, sich wohltuend abhebender, integrierender,
intelligenter Diskussionsbeitrag.
Stimme Dir voll zu.  (mit dem einzigen Nachteil, dass ich dann ja mal einer Meinung mit "Vael" bin)  

Ein paar kleine Anmerkungen
Zähle mich zum Typus II der Fangemeinde. In der Tat bin ich nach Misserfolgen/Niederlagen traurig und geknickt aber ... auch persönlich betroffen wie sollte es anders sein.  

BF11  
#
sotirios05 schrieb:
chelsea wird ja in england wegen der wenigen "traditionsfans" und der vielen "kunden", die in der abramowich-ära dazukamen, auch von den supporters von liverpool, tottenham, west ham usw. verspottet.

oder die supporters von watford (ich glaube , genauer club-name fällt mir nicht ein ?) haben, als der club mehrfach abgestiegen war und die leute m it dem management nicht mehr zufrieden waren, einen eigenen club aufgemacht, der fing in der untersten liga an, spielt in einem stadion 20 km entfernt vom "alten" stadion und im durchschnitt kamen 7.000 (!!) zuschauer. fantastisch, wie man sich im extremfall gegen fehlentscheidungen der offiziellen klubgremien auch zur wehr setzen kann!!




Zu deinem Beitrag ein kleiner Auszug aus dem Web
"Für die Fans wird ein Traum wahr....., der Klub wird vor dem sicheren Aus gerettet.

Da brauchst Du gar nicht soweit die Vergangenheit zu bemühen.
32 Millionen USD incl 25 Mio Schuldenabbau hat sich Flavio B sein Engagement bei dem Traditionsverein und Zweitligisten Queens Park Rangers kuerzlich kosten lassen.

Meinst Du da bricht jetzt die Fankultur zusammen? eher im Gegenteil die sehen sich nach Premier Soccer und haben wieder Hoffnung.

Wieviel muesste denn eigentlich Flavio für die Eintr8 investieren. Gibts da Zahlen und Insider die sie haben?




 
#
ich finde die hier geführte diskussion sehr, sehr gut und auch sehr, sehr wichtig in der heutigen zeit!!

wir sind ja aktuell schon (finanzmässig) meilenweit hinter bayern, bremen, schlacke, auch dortmund, der HSV, lev und stuttgart rennen vor uns her, sogar VW-Stadt, die aufzählung ist wahrscheinlich unvollständig.

deshalb müssen wir uns fragen: wo kommt die kohle für "den nächsten sportlichen schritt" her?? der anspruch hier in ffm. ist natürlich: rein in die internationalen plätze!

wenn p. fischer sagt "investoren nur über meine leiche", dann ist das dogmatisch. die SPD z. B. kann auch nicht mehr mit losungen von 1875 die probleme der heutigen zeit lösen, nur mal als vergleich (ob ich das gut oder schlecht finde, ist hier mal vollkommen egal), da lächeln die leute heut nur noch drüber.

die frage muss vielmehr sein: wie binde ich investoren in eine fussball-AG ein, ohne komplett "die seele zu verkaufen". sogar ein FC Bayern hat (im zusammenhang mit der finanzierung der arroganz-arena) eine kapitalbeteiligung von adidas Ag bei sich zugelassen (ich glaube, ca. 10 %).

meines erachtens müsste man die diskussion mehr in diese richtung führen.

alternative: keine investoren, dann siehts so "urwüchsig-ursprünglich" bei uns bald aus, wie derzeit in lautern oder östlich von oberrad.
#
Wieviel muesste denn eigentlich Flavio für die Eintr8 investieren. Gibts da Zahlen und Insider die sie haben?

das ist eine frage der "unternehmensbewertung". die wird z. B. gemacht, wenn ein unternehmen an die börse geht, da setzen sich dann wirtschaftsprüfer und investmentbanken hin, sehen sich Zahlen aus den Jahresabschlüssen, Verträge aller Art, MARKTSTELLUNG, WERT DER MARKE, usw. an + ermittel so diesen unternehmenswert.

als octagon bei eintracht einstieg, das war 2000 (?), zahlten sie für knapp 50 % der aktien der eintracht AG 50 Mio DM.

mittlerweile ist eintracht sehr viel solider + erfolgreicher als damals aufgestellt, der unternehmenswert der eintracht beträgt ein vielfaches der damaligen zahl.

die o. g. fachleute würden z.B. auch schauen, wie ähnlich wie die eintracht gestellte fussball-unternehmen (ähnlicher sportlicher erfolg, ähnliche tradition, ähnliches fanpotenzial), z. B. aus england oder italien, die börsennotiert sind, von der börse bewertet werden, um dann mit ab- oder zuschlägen ihre wertermittlung zu finden.

da ich mich momentan am markt nicht auskenne, wäre es unseriös und auch unclever (d. h. nicht im sinne der eintracht), jetzt + hier eine zahl für den "wert der eintracht" in die welt zu setzen.
#
@aquila, 100% Zustimmung, was die Übernahme von Anteilen durch Investoren angeht, die auf diesem Weg Einfluss auf die AG nehmen wollen. Kritische und engagierte Herzblutmitglieder braucht der Verein und ein Jahresbeitrag kostet in etwa soviel wie ein Trikot, das mit Werbestickern beladen ist. Die Entscheidung für den Vereinsbeitritt sollte also leicht fallen.

Wie schnell allerdings bei finanziellen Problemen eine Quasiübernahme erfolgen kann, hat ja auch die Eintracht bewiesen. Gerade einmal 861 Mitglieder waren lt. Schlappekicker da, als im Januar 2000 ein Herr Leben und Herr Ehinger das Konzept zur Umwandlung in eine AG vorstellten und dies abgesegnet wurde. Leben fand Octacon, die kauften 49,9% der Anteile an der AG für 50Mio DM und schwups, wir hatten im Juli einen Vorstand Jedlicki und Octagons Bauchsprechpuppe als Sportdirektor. Gut, das diese Investorengruppe wenig professionell war und schnell das Weite suchte, nicht auszudenken, anstelle von Octagon wäre dies ein russischer Gashersteller oder das Hoppelchen gewesen...

Da die AG und der Verein nun finanziell gut aufgestellt sind, sollte diese Gefahr der unmittelbaren Übernahme erst einmal ganz weit weg sein. Und solange viele mittlere Investoren der Eintracht Geld geben und nicht ein Einzelner ist die Gefahr der Einflussnahme auch eher begrenzt im Moment.

Wirklich??
Der Ruf nach dem/den Knallern und Tabellenplätzen im Schlaraffenlandbereich ist ja jetzt schon nicht zu überhören. Also weiter so mit gesunder Politik in Verein und AG oder schnell noch einen Investor und dann noch einen an Bord geholt?

Mit den Investorenknallern ist das mMn so wie mit den Spielereinkäufen, auch in diesem Bereich langsam wachsen, Geldgeber vernünftig binden, diese dürfen gerne beraten und helfen, Informationen über ihr Kapital erhalten, aber nicht aktiv schalten und walten (am liebsten nicht einmal im Aufsichtsrat). Auf die Weise kriegen wir zwar keine Deutsche Bank, die uns 20 Mio. gibt, aber vielleicht 20 Friseure, die uns je 1 Mio. geben. Das find ich dann auch besser.  
#
sotirios05 schrieb:

alternative: keine investoren, dann siehts so "urwüchsig-ursprünglich" bei uns bald aus, wie derzeit in lautern oder östlich von oberrad.


Das glaube ich ganz ehrlich nicht. Ich glaube allen Ernstes, dass Geld nicht alles ist. Natürlich ist Fußball inzwischen ein riesiges Geschäft, dem sich auch die Eintracht nicht entziehen kann, aber es gibt erstens Grenzen und zweitens eben Dinge, die über eine reine Finanzkraft hinausgehen. Wenn es nur um Geld gehen würde, würde Wolfsburg seit Jahren vor uns liegen, doch wo standen sie die beiden vergangenen Spielzeiten? Ich will damit sagen, dass man mit guten Vorraussetzungen (die ich bei uns sehe) und einem guten Konzept auch heutzutage im Fußball nicht seine Seele verkaufen muss, um Erfolg zu haben. Dabei hängt es natürlich auch davon ab, was man als Erfolg definiert. Für mich ist die momentane Situation ein absoluter Erfolg, nachdem, wie es vor gar nicht so langer Zeit bei uns aussah.
Die Probleme entstehen dann, wenn Leute das Ruder in der Hand haben, die Weitsicht und Vernunft bei ihren Handeln zum großen Teil vermissen und sich blenden lassen. Natürlich wollen wir alle den größtmöglichen Erfolg. Meinetwegen dürfen wir dieses Jahr auch Meister werden. Aber eben nicht um jedem Preis. So lange jemand wie HB hier das Sagen hat, denke ich, sind wir allerdings in guten Händen. Das ist eigentlich mit das, was ich HB am höchsten anrechne. Dass er dem teilweise imensen Druck von Außen nicht nachgibt, weil er klare Vorstellungen davon hat, wie er seine Arbeit zu erledigen hat.

Außerdem bin ich der Meinung, dass wir in Frankfurt durchaus ein feines Gespür dafür haben, welche der Veränderungen zum Gang der Dinge dazu gehören und noch erträglich erscheinen. Die Grenzen des Ertragbaren sind aber durchaus in Sichtnähe. Sollten diese überschritten werden, und dazu zähle ich den Einstieg eines starken Investors mit eigenen Interessen, wird gekämpft. Mit allen verfügbaren Mitteln... und Fans sind nicht dumm, keine Sorge.

@aquila
#
Vorab, schöner lesenswerter Beitrag. Wie immer, wenn "aquila" drunter steht.

aquila schrieb:
Und wenn dies eines Tages geschehen sollte, hätten die Fanabteilung (die derzeit rund die Hälfte aller Eintracht-Mitglieder stellt) und alle "Leib-und-Seele-Eintrachtler" schwere Fehler begangen. Manch einer den, nicht in seinen Herzblutverein einzutreten...


Kann sein, dass sich das Bewußtsein innerhalb der Fanszene gewandelt hat und die Mehrheit mittlerweile eher eine reine unabhängige Eintracht, anstatt einen Ribery oder Lincoln in der eigenen Mannschaft sehen wollen - egal um welchen Preis.

Als damals Octagon kam, waren die Stimmen doch eher anders lautend. Da schrieb sogar ein aquila sinngemäß, wie dankbar er sei, dass Octagon die Eintracht vor der Viertklassigkeit gerettet hat - Fanbeauftragter Rudi Köhler wollte gar mit Octagon-Fähnchen ins Stadion laufen.

Wir haben Octagon, ohne nennenswerte Schäden, überlebt. Und zumindest Du, aquila, hast daraus gelernt, dass die Viertklassigkeit deutlich besser ist, als der Ausverkauf an amerikanische Rentenfonds oder russische Neu-Milliardäre. Und ich würde mir wünschen, dass diese - für mich - Selbstverständlichkeit mittlerweile mehrheitsfähig bei den Stadiongängern und besonders in der Fanszene ist.

Die Fanabteilung ist aufgrund der personellen Umstrukturierungen dieser Tage, hoffentlich bald wieder dazu fähig, die Arbeit zu leisten, in deren Geiste sie damals gegründet wurde. Übrigens von engagierten Fans gegründet, die sich zum Teil in den letzten Monaten und Jahren von der Abteilung abgewendet haben oder gar ausgetreten sind, weil nur noch Selbstdarstellung anstatt echte Fanarbeit betrieben wurde. Gott sei Dank ist die Abteilung wieder auf der Spur - oder hoffe das zumindest. In die kolportierten Namen, die für den neuen Vorstand in Frage kommen, habe ich absolutes Vertrauen. Und diesen Namen traue ich zu, dass eine "Octagon-Fähnchen-Mentalität" hier erst garnicht mehr neu entstehen kann.

Seid stark...
#
in der wirtschaft es meist so, dass sich die kapitalanteilsquoten auch im aufsichtsrat (AR) wiederfinden.
z. B. beteiligung an eintracht fussball-AG:
  60 % eintracht e. V.
  40 % investor X

sitze im AR, z. B.:
  6 eintracht e. V. (AR-Vorsitzender ist z. B. Herr Becker oder P. Fischer),
  4 investor X

Der AR bestellt den vorstand und beruft den vorstand nach den regeln des deutschen Aktiengesetzes und der Satzung der AG ab.
angenommen, HB bleibt Vorstandsvorsitznder, was ja unumstritten bestens ist, + da alle aus dem e. V. hinter HB stehen, könnte der investor HB gar nicht abwählen. kontinuität wäre in unserem sinne gewährleistet.

ausserdem dürfen nach den regularien der DFL/des DFB investoren höchstens "knapp unter 50 %" der anteile halten, der rest muss immer beim e. V. bleiben.
anders in england: da können 100 % der operativen fussball-AG von irgendwelchen "heuschrecken" übernommen werden.

auf grund dieser in deutschland doch strengen "spielregeln"  hätte ich keine sorge vor dem einstieg eines investors bei eintracht.

das octagon-kapitel war deshalb schlecht, da octagon eine "laienspieler-truppe" (sorry für den begriff) in die leitenden geschäftsführungsorgane (Vorstandsvorsitznder und sportlicher Leiter) entsandt hatte, die vom fussballbetrieb keinen blassen dunst hatte. octagon wird sich selbst am meisten über sein laienhaftes handeln geärgert haben, da die 50 mio DM innerhalb kürzester zeit sinnlos verbrannt worden sind (z. B. die abfindung an thomas sobotzik, damit er vorzeitig aus dem vertrag aussteigt .... fällt mir spontan dazu ein ...)
#
sotirios05 schrieb:

ausserdem dürfen nach den regularien der DFL/des DFB investoren höchstens "knapp unter 50 %" der anteile halten, der rest muss immer beim e. V. bleiben.
anders in england: da können 100 % der operativen fussball-AG von irgendwelchen "heuschrecken" übernommen werden.

auf grund dieser in deutschland doch strengen "spielregeln"  hätte ich keine sorge vor dem einstieg eines investors bei eintracht.




Gerade diese 50+1 Regel soll doch gekippt werden. Hättest du auch schon aus Aquillas Beitrag lesen können.
Und selbst wenn ein Großinvestor "nur" 49% der Anteile hat, will ich diesen hier nicht sehen, denn die EInflußnahme wäre trotzdem schon zu Groß.

Worüber wir allerdings gern reden können ist, dass irgndein Ölmilliadär oder Lottogewinner sein gesamtes Vermögen nach seinem Ableben der Eintracht vermacht. (Natürlich ohne Auflagen)  
#
das kippen der "50+1 regel" zwingt allerdings den eintracht e. V. keineswegs dazu, auch tatsächlich mehr als 50 % der aktien an einen investor zu verkloppen.
damit hat eintracht e. V. immer noch das gewünschte - auch von mir gewünschte (!) - Sagen in der AG!

aber um verschiedene wege der externen kapitalbeschaffung wird auch eintracht über kurz oder lang nicht herumkommen, will man nicht ganz ins hintertreffen im rennen um die beschaffung von geldern für investitionen in gute spieler gelangen.

alleine die "innenfinanzierung" aus nicht ausgeschütteten bzw. nicht ausgegebenen gewinnen der AG wird hierbei (leider) nicht ausreichend sein.

selbst wenn eintracht eine gute saison spielen würde, um z. B. wie nürnberg letzte saison mal abzuschneiden, stellt sich doch dann immer die frage "wie können wir das erzielte hohe (auch finanzielle) niveau beibehalten".
der erfolg wird forderungen der vorhandenen spieler nach höheren gehältern nach sich ziehen, wobei sportlich immer mit rückschlägen - das bringt der fussball so mit sich - gerechnet werden muss. wenn du dann finanzmittel im hinterhalt hast (das berühmte festgeldkonto, auf dem z. B. auch eingezahlte mittel eines inevestoren liegen, weil man sie sinnvollerweise nicht auf einmal aus dem fenster haut), kannst du auch mal eine durststrecke mit weniger erfolg immer noch besser durchstehen, um dann wieder durchzustarten.

leider gilt auch im fussball: geld kannst du nie genug haben ...
#
Brainforce11 schrieb:

@Lt commander "geht Realitätssinn vollkommen ab"

2. Vielleicht hat der eine oder andere noch nicht gemerkt dass es nicht mehr Waldstadion heisst sondern Commerzbank Arena und dass es statt dem treuen Charly und anderen Gutmenschen jetzt eine etwas anderer Generation von Kicker gibt. Entertainment ist auch teurergeworden als in den 70igern mit Grabi Holz und Bernd.  

3. Ich mag guten Fussball sehen und liebe das Spiel. Möglichst Live und möglichst bei meinem Lieblingsverein Eintracht Frankfurt. Wenn ein Wladimir Potanin oder ein Oleg Deripaska oder ein Wladimir Lisin viel Geld investieren würden und wir um den CL titel mitspielen könnten, was wäre daran so schlimm? Ich wäre zumindestens begeistert - endlich wieder fussball für feinschmecker .. lechz .
Und wenn dies dann durch P Fischer initiert wäre würde ich mich noch mehr freuen.



Zum Thema "geht Realitätssinn vollkommen ab"  zitiere ich mich nochmal selber: "Ein echtes Highlight von Dir fand ich den hier: ".....Aber welch einen Anspruch haben wir denn?
Wie muessten doch schon längst auf Augenhöhe mit Hamburg.....""


Alleine aus diesem Grunde und weil eine Stellungnahme Deinerseits hierzu nicht erfolgte, kann man das wohl behaupten, ohne Gefahr zu laufen subjektiv zu sein.

Ach und das dem einen oder anderen entgangen sein dürfte, das unsere Spielstätte Commerzbank Arena heisst, sehe ich nicht als sonderlich dramatisch an. Diejenigen sind so weit weg, das es irrelevant ist. Vielleicht ist Dir allerdings entgangen, das wohl alle hier um die Namensänderung wissen und aus recht charmanten Gründen, in Memorian noch den altehrwürdigen Namen weiter verwenden. Klar, aus der Sicht eines "Fans" wie Du es bist skandalös, aber es sind ja glückerweise die wenigsten Frankfurter Stammgäste ein solcher "Fan" .

Das Du unseren Verein an irgendeinen Russen oder sonstwen verhökert mit Söldnern um den Champleague Titel spielen sehen möchtest, das entfernt Dich noch viel weiter von der Basis. Die hegt nämlich den Traum, das wir da auch irgendwann aus eigenen Ressourcen in die Nähe kommen. Dann würde ich mit stolz den Adler zum Finale nach SanSiro begleiten, die Namen unserer Männer herausschreien und um den Sieg zittern. Das hat für mich etwas ganz anderes, wie einem Herrn irgendwas für seinen mehrstellige Millionenspende zu danken und teuer gekauften Söldnern, denen weder Westkurve, Waldstadion, Hölzenbein, Schur und all diese für uns fast heiligen Namen nichts sagen, für Ihr kurzes Gastspiel zu danken.

Ok, all das ist Dir natürlich gleichgültig. Solange noch irgendwo Eintracht dran steht, isses für Dich eben die Eintracht. Traurige Realität. Danke das Du uns diesen, Deinen Standpunkt nochmal zementiert hast.

So wie Du hoffst, das wir lieber heute wie morgen all unsere Werte für den schnellen Erfolg verkaufen, so sehr hoffen nicht wenige, das uns möglichst viele Menschen mit dieser Denke lange erspart bleiben. Beides ist legitim, das ist Demokratie.


Teilen