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P Fischer und die Angst vor potentiellen Investoren

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womeninblack schrieb:
Hallo Jungs +  Pia,

jetzt muss ich noch mal meinen Senf dazu schreiben.
Was macht Ihr Euch hier für Gedanken was wird, wenn….
Unser Präsident Peter Fischer hat gerade gesagt, dass es eine „feindliche Übernahme“ mit ihm nicht gäbe.
Ganz toll.

Alle, wirklich alle Szenarien, die Ihr Euch hier ausmalt sind hypothetischer Natur.
Genauso gut könntet Ihr Euch folgendes vorstellen:
Eure Frau/Lebensgefährtin/Mann/Lebensgfährte kommt eines Tages auf die Idee sich von Kopf bis Fuß Ã¢â‚¬Å¾neu“ machen zu lassen.
Also, ein neues Gesicht, Nase, Mund, Wangen und Ohren und was es so noch gibt.
Dann neuer, schönerer Busen/halt der.  
Fett absaugen und so weiter und so fort.
Anschließend, das würde sie/er dann auch sagen, wäre sie/er jeden Abend unterwegs.
Das viele Geld muss sich ja auch lohnen.
Da ´ne Party, da ein Empfang.
Da ein Prominenter + das ein Reicher.
Was weiter wäre….Ihr könntet es Euch denken.

Macht Ihr Euch in einer Beziehung über so einen Eventualfall Gedanken, wenn die Frau/der Mann eben noch sagte, nie, niemals, verändere ich mich so…?  

Hypothetisch, aber ich hoffe nicht viel weiter hergeholt als das, was Ihr hier diskutiert.
(Hoffe ich doch. Vlt. auch ein bisschen Vofgelstrauß, kann schon sein.)


@WIB

Liebe Sabine,

leider ist es nicht ganz so einfach. Und ich kann mir denken, dass gerade du als Fan 1 (nach Aquila) die nicht verkommerzialisierte Eintracht liebst (ich auch, obwohl Fan2).

Was mich zum denken bringt, wenn ploetzlich solche Auesserungen auftauchen, also wir doch darueber diskutiert.

Ich schaetze die Situation so ein, dass die Eintracht auf Dauer einen weiteren bw. Hauptinvestor braucht. Die Eintracht (und ich denke mit HB ist das gewaehrleistet) muss dafuer sorgen, dass dies kein Muss-Ivestor, sondern ein Kann-Investor ist. Das meint, die Eintracht soll sich den Investor ohne Druck und Angst ums ueberleben aussuchen koennen.

Gruss Afrigaaner
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Stefan, da hab ich von Dir gestern schon verabschiedet und jetzt muss ich kurz vor Reiseantritt noch mal was sagen.

aquila schrieb:


Mir ist bewußt, dass manch ein Fan (der zweifellos zu meinem obigen Grundtypus I zu zählen wäre) sich scheut, in die Eintracht oder die FuFA einzutreten. So manch einem ist die eigene Unabhängigkeit wichtiger. Oder die Möglichkeit, auch fundamentalistische Positionen äußern zu dürfen, ohne Rücksicht auf Interessen oder Befindlichkeiten Dritter nehmen zu müssen. So ein bißchen wie früher bei den Grünen der Konflikt zwischen Fundis und Realos...

Ich halte es aber für einen großen Fehler; und ich verstehe auch nicht, wie man "Leib-und-Seele-Eintrachtler" sein kann und gleichzeitig nicht in seinen Herzblutverein eintreten will.



Ich schon. Die Fundi-Position ist ja eher meine, wie Du weißt, wir haben schon mehrmals lang drüber gesprochen.

Du wirst mir meinen G-I-Status sicherlich nicht nicht absprechen. Ich habe aber seit 20 Jahren jeden Tag die Möglichkeit gehabt, dem Verein beizutreten. Ich habe es nicht getan. Ganz einfach weil das, was in diesem Verein über die Jahre passierte, immer suspekt war. Und da wollte ich kein Teil davon sein.

Für mich ist Eintracht Frankfurt nicht der e.V., für mich ist das was viel größeres, in dem ich mich auch so wieder finde.

Die FuFa ist bis jetzt ein nicht eingelöstes Versprechen. Das Versprechen wurde von dir Stefan gerade erneuert. Bisher ist es aber nur ein Versprechen. Und ich persönlich bin mir gar nicht sicher, ob dieses Versprechen so eingelöst werden kann. Wenn man erst mal Teil dieses "Systems" e.V. wird, könnte es schwerfallen, seine Linie und seine Positionen zu halten. Wer nur Kompromisse macht, wird selbst zum Kompromiss.

Vielleicht ist dieses Fundi-Realo-Vergleich da gar nicht so verkehrt. Bedenke, dass der erste deutsche Kriegseinsatz nach der Nazizeit unter einem grünen Außenminister stattgefunden hat. Der konnte toll erklären, warum das notwendig war. Aber als Fundi konnte man immer noch sagen, mit mir nicht! Ich unterstelle das nicht, dass das bei Euch so passieren wird. Aber wenn die "Sachzwänge" erst mal da sind, besteht die Gefahr, dass man von seinen ursprünglichen Positionen abrücken wird. und das ist durchaus menschlich. Das könnte mir z.B. genauso gehen, dass ich mich verliere, ohne dass ich es groß bemerke.

Ich wünsche Euch alles Gute, dass ihr Euren hier genannten Prinzipien treu bleiben könnt. Und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Ich fühle mich als Fundi aber draußen wohler, und denke trotzdem, dass ich meinen persönlichen Beitrag zum Versuch des Erhalts unserer Fankultur leiste.

Dass man außerhalb des e.Vs. als Fanszene aktiv und tatkräftig und damit auch erfolgreich sein kann, wurde ja schon mehrmals bewiesen. Auch gerade dadurch, dass man als unabhängiger eben keine Rücksicht auf Vereinsräson nehmen muss und die Freiheit hat, Dinge beim Namen zu nennen.

Aber das ist nur meine persönliche Einstellung dazu.

Man kann durchaus sowohl FuFa-Mitglied als auch EFC-Mitglied, Ultra und Forumszeterer gleichzeitig sein. Das gibt es z.B. auch und gar nicht zu selten.

Und je stärker die Fanszene aufgestellt ist und je größer die Einigkeit über die Ziele, desto besser für uns. Und dazu gehören alle dazu und alle haben ihren Platz und ihre Aufgabe.


Und jetzt bin ich erst mal offline.....
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Wenn man sich Problematiken wie Sponsoren-Uebernahme und Pay-Per-View bzw. No-Free-TV verschliesst, sollte man auch nicht weinen wenn wir zukuenftig gegen rumaenische oder slowakische Teams ausscheiden (wie Herr Bruchhagen in einem Interview) und in der UEFA-Wertung nach unten durchgereicht werden.
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Philosoph schrieb:
Wenn man sich Problematiken wie Sponsoren-Uebernahme und Pay-Per-View bzw. No-Free-TV verschliesst, sollte man auch nicht weinen wenn wir zukuenftig gegen rumaenische oder slowakische Teams ausscheiden (wie Herr Bruchhagen in einem Interview) und in der UEFA-Wertung nach unten durchgereicht werden.


weil diese ja auch richtig reich sind, gell?
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Beverungen schrieb:
weil diese ja auch richtig reich sind, gell?


Die Geldspirale erreicht langsam auch diese Laender. Sieht man daran, dass man sogenannte Talente nicht mehr auf Schnippsen fuern Appel und'n Ei bekommt sondern die waehlerisch werden und man richtig tief in die Tasche greifen muss (frag mal HB). Die Vereine dort bekommen dann die Moeglichkeit fuer das Geld Talente besser auszubilden und zumindest laenger zu halten, was deren Qualitaet aufwertet.
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Philosoph schrieb:
Wenn man sich Problematiken wie Sponsoren-Uebernahme und Pay-Per-View bzw. No-Free-TV verschliesst, sollte man auch nicht weinen wenn wir zukuenftig gegen rumaenische oder slowakische Teams ausscheiden (wie Herr Bruchhagen in einem Interview) und in der UEFA-Wertung nach unten durchgereicht werden.


Na und?
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also, ich wünsche mir auch die zeiten zurück, als wir mit grabi, holz und nickel national und international eine tolle rolle spielten + alles innerhalb des "vereins" stattfand.

doch die zeiten sind nicht mehr so, das liegt auch gar nicht mal an der eintracht selbst: irgendwelche vereine aus der ukraine, vom balkan oder aus moskau beschäftigen heute auch schon z. B. brasilianer (zwar nicht die erste garde, aber immerhin). oder - bei allem respekt,  weil wir sie vor 30 jahren nicht fürchten mussten, sei der vergleich erlaubt - vereine aus der türkei oder griechenland haben ganz andere ökonomische voraussetzungen , als die eintracht, die haben uns schlicht überholt + können sich stars aus z. B. südamerika leisten!!

heute sind wir bekanntlich von den wirtschaftlichen strukturen bereits ein stück weiter, auch wenn es die "traditionalisten" nicht gerne sehen:
der profi-fussball ist bereits in die Eintracht-AG ausgegliedert, ein paar Prozent dieser Aktien liegen derzeit bereits auch schon bei "investoren", nämlich bei einigen frankfurter banken (mir fallen ein DZ BANK, Metzler, Commerzbank? + noch das eine oder andere institut), das heißt, der "sündenfall" ist bereits eingetreten, wenngleich nur ein bischen (ein bischen schwanger also...) + das ist wirtschaftlich unumgänglich, wenn du irgendwann mal wieder anschluss gewinnen willst. schade nur, dass diese banken nicht noch mehr kapital bereitstellen, um auch mal ein 5 - 7 Millionen-Investment in spieler stemmen zu können.

fazit: wir können heute nicht mehr mit den wirtschaftlichen methoden der 70er/80er Jahre den sportlichen erfolg der 70er/80er jahre erreichen (leider...).
auch im fussball ist die globalisierung angekommen + wenn du nicht deine wirtschaftlichen strukturen danach ausrichtest, läuft die konkurrenz - egal aus inland oder ausland - davon.
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sotirios05 schrieb:

auch im fussball ist die globalisierung angekommen + wenn du nicht deine wirtschaftlichen strukturen danach ausrichtest, läuft die konkurrenz - egal aus inland oder ausland - davon.


Konzepte und Trends kommen und gehen wieder! Sollten wir mit einer "romantischen" Ansicht den Gruppenzwang widerstehen und dadurch in den Amateurfußball abrutschen, ist mir dies egal. Ich würde auch weiterhin zur Eintracht stehen. Spätestens wenn Investoren & Co merken, daß es beim Fußball nichts mehr zu holen geht, weil die Massen sich aus Abscheu von diesem abwenden, werden wir wiederkommen.
Sollten wir jedoch uns mitreißen lassen, dann werde ich mir eine andere Freizeitbeschäftigung suchen., bevor ich mich zum seelenlosen Stimmungsvieh degradieren lasse. Aber hier wollen ja einige lieber auf Teufel komm raus in der CL mit einer Weltauswahl spielen.  
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Klar würd ich die Eintracht gern als Meister sehen, in der Champions League spielen. Selbstverständlich wäre ich glücklich, wenn hier Spieler wie Ronaldinho, Kaka etc. zaubern würden. Aber würde ich für all das die Tradition meines Lieblingsvereins hergeben? Nein, dann lieber doch nicht! Ich sehe lieber, wie meine geliebte Eintracht im gesicherten Mittelfeld um die goldene Ananas spielt, als zuzusehen, wie sie (wieder einmal) von dubiosen Menschen in den Ruin geführt wird. Ich denke, den meisten Fans geht es da genauso wie mir. Angesichts unserer Vergangenheit schätze ich mich glücklich, zum gesicherten Mittelfeld der Liga zu gehören und nicht in den Niederungen der Regionalliga Fussball schauen zu müssen!
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gereizt schrieb:
Hoffenheim ist gefährlich! Nicht als Verein, aber als „Projekt“ eines gelangweilten Millionärs. Sollte das erfolgreich sein, wird es Nachahmer geben.


Dietmar Hopp ist sicher kein "gelangweilter Millionär", sondern ein ziemlich rühriger Multimilliardär, der sich Gedanken macht, wie er sein reichlich vorhandenes "überflüssiges" Geld sinnvoll unterbringt. Er hat sich als sein Lebens-Projekt die Sportregion Rhein-Neckar vorgenommen und bereits Millionen in Eishockey und Handball investiert. Nun ist eben der Fußball dran. Alles für die Region aus der er kommt, in der er lebt und in der er reich geworden ist.

Das ist für Traditionsvereine schwer zu verstehen und unangenehm. Und an einer Stelle auch tatsächlich gefährlich: der Jugendarbeit. Hopp käuft nämlich nicht nur Profis nach Bedarf, sondern hat durch seine Investitionen hervorragende Bedingungen für die Nachwuchsarbeit geschaffen, von denen man bei der Eintracht nur träumen kann. Jeder, der den Bericht über den Zustand des Riederwaldstadions gesehen hat, weiß, was ich meine. Wenn jugendliche Spieler zwischen Eintracht und Hoffenheim wählen können, gehen sie inzwischen oft lieber zu letzteren. Das ist ein Verdienst von Herrn Hopp, kein Grund ihn runterzumachen. Aber natürlich schlecht für uns.

Es ist auch nicht fair, ihn mit irgendwelchen russischen Ölmilliardären zu vergleichen, die sich irgendwo auf der Welt einen Fußballverein kaufen. Oder noch schlimmer: mit dem wegen Korruption aus seinem Amt geputschten Ex-Regierungschef Thailands, der sich nun mit seinen geklauten Milliarden ein fettes Leben in England und einen Fußballverein als Hobby gönnt. Diesen Zustand würde ich als Fan von Manchester City nicht ertragen können.

Und erst recht als Eintracht-Fan nicht.
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Das man Dietmar Hopp nicht mit irgendwelchen russischen Ölbaronen oder gar einem korrupten Ex-Machthaber aus Thailand vergleichen darf ist sicherlich unstrittig.

Aber die Erfüllung seines Lebenstraumes ist dennoch gekauft und nicht gewachsen. Deshalb unterscheidet sich Hoffenheim auch nicht von anderen Retortenclubs.

Die Jugendlichen gehen sicherlich nicht nur wegen des besseren Trainingsgeländes nach Hoffenheim. Ich bin mal so selbstbewusst und sage: die besseren sportlichen Perspektiven im Profibereich haben sich noch bei uns. Aber sicherlich nicht die höheren Aufwandsentschädigungen.....

Hopp wird hier nicht irgendwo runtergezogen, das Resultat der "Verwirklichung seines Lebenstraumes" gefällt mir trotzdem nicht.
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Ich glaube, es muß hier mal folgende Frage gestelt werden:

Wer von uns, eingeschlossen Peter Fischer, würde wenn er 5 Milliarden auf dem Konto hätte nicht mit dem Gedanken spielen einige Millionen in unsere "SGE" zu investieren?

Glaube sogar, daß PF der Erste wäre, der dies tun würde und sich zeitgleich sogar zum VV aufschwingt und HB in die Wüste jagt...


jgl
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Gegen modernen Fußball... !!!
Dazu gehört sicherlich das große Spiel mit der dicken Kohle !!!
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Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ein so erfolgreicher Unternehmer wie Hopp einfach nur mal so 2-stellige Millionenbeträge in so einen Popelverein steckt. Ich glaube, der hat etwas vor.
Wenn nicht, finde ich es einfach Scheiße, wenn so jemand nichts Besseres mit seinem Geld anzufangen weiß. Es gibt eine Menge Sportarten, die dringend Sponsoren suchen, der Fußball wir durch zu viel Geld nur noch mehr verdorben.
Herr Hopp: Ich verachte Sie!!!!!!!!!!!!!!!
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@AigleGenevois: Nicht der Mensch Hopp, das Projekt Hoppenheim, äh Hoffenheim ist es, das zu kritisieren ist! Jugendarbeit hin oder her, dieser Verein hat mit 20 Mio nach den Bayern die höchsten Ablösesummen in Deutschland bezahlt und die Gagen dürften auch so manchen Adler ins Grübeln bringen.

Mir ist egal, ob ein Milliardär (oder die Vorstandsetage eines Konzerns) gelangweilt, rührig oder gar ehrenwert ist, ob er sein Geld mit Software, Bestechung oder Schafzucht „erbeutet“ hat. Ein Verein, der sich abhängig macht von dem Geld eines Investors, ist auch von seinen Launen abhängig und in letzter Konsequenz fremdbestimmt.

Natürlich kann sich die Eintracht nicht entziehen, wenn es um das Einsammeln neuer Gelder für neue Ziele und Erwartungen geht. „Gegen den modernen Fussball“, lieber @ARO kannst du ja sein, aber wenn es um Geld und nicht um Fanrechte geht, müsstest du auch akzeptieren, dass es ohne Werbe-, TV- und sonstige Millionen keinen höherklassigen Fussball und auch keine professionelle Jugendarbeit geben kann.  

Bei der Suche nach Investoren gilt mMn dasselbe wie bei der Einkaufspolitik (ok, ich wiederhole mich, dies aber gern   ) Schritt für Schritt und den besser werdenden Ruf der „Marke Eintracht“ (ok, Unwort) nutzen. Ein wachsender Investorenpool mit Einsichts- und Beratungsrechten im inneren Kreis der AG ist da mMn eine akzeptable Notwendigkeit. Die Abgabe von Anteilen an der AG oder Mitbestimmungsrechte in der Geschäftspolitik hingegen das allerletzte. Aber hierin sind sich hoffentlich alle hier einig!  
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Im Grunde handelt es sich doch, wenn man mal Varianten wie S04/Gazprom und deren eindeutig markt- und machtstrategischen Intentionen beiseite lässt, immer noch um zwei verschiedene Arten von Träumen: den klontechnologischen Instant-Privat-Traum des Herrn Hopp; und den Traum eines Traditionsvereins wie der Eintracht, den durch die Generationen hindurch die Fans und Freunde immer weiter träumen, mit seinen Konstanten („Diwa“) und seinen Varianten, dem Wechsel der kommenden und gehenden Mannschaften und Verantwortlichen; mit seinen Legenden und den fortgesetzten Erzählungen davon. Das ist ein wenig wie bei den großen frühen Epen der Menschheit, die nicht aufgeschrieben wurden, sondern durch Erzählen ihre lebendige Gestalt durch die Zeit hindurch erhielten und fortwährend erneuerten. Dieser Traum lebt durch Zeit und Leidenschaft. Der Hopp’sche Traum hingegen, auch wenn man ihm die persönliche Passion nicht absprechen mag, durch Geld. Ich bin aber persönlich fest davon überzeugt, dass man die langen Wege und Umwege der Zeit mit keinem Mittel der Welt abkürzen kann. Versuchen kann man’s natürlich, aber dann mit unterschiedlichem Ausgang.
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Ich glaube, man sollte 2 Arten von Investoren unterscheiden. Hopp lässt sich leider inzwischen in beide Kategorien einordnen.
Sofern ich es richtig verstanden habe, hat Herr Hopp anfangs nach der Übernahme nur Hoffenheim unterstützt, um mithilfe des eigenen regionalen Verein ein hervorragend funktionierendes Ausbildungssystem zu etablieren. Mit diesem Konzept hat man es bis in die Regionalliga geschafft. In so weit habe ich volles Verständnis und unterstützte solches Engagement. Es ist meiner Meinung nach nichts anderes, als Gelder für einen charikativen Zweck zu verwenden und gerade von unserer "Elite" wird solches doch dauernd verlangt. Ich finde es nicht verwerflich Jugendliche und Kinder so an einen Sportverein zu binden frei nach dem Motto:"Fußballspielende Kinder können nachmittags nicht herumlungern!
Leider ist inzwischen dieses Konzept peu á peu flöten gegangen. Man kann es zwar als eine Art Weiterentwicklung dieses Konzeptes bezeichnen, da aber inzwischen zusehendt Spieler von außerhalb für viel Geld hinzugekauft werden, sehe ich hier eine unterschiedliche Investition. Hätten Hoffenheim und Herr Hopp es mit ihrem Konzept "Jugend aus der Region" in die Bundesligen geschafft, hätte ich mich nur über den nächsten Dorfklub im Profifußball aufgeregt, aber zumindest nichts verwerfliches gefunden. Zusätzlich zu den "Söldnern" werden jedoch Umzug und "Erste Liga um jeden Preis" propagiert. Und hier regt sich bei mir Widerstand gegen Herrn Hopp und sein Konzept, denn dies mach für mich den Unterschied zwischen "3D-Managerspielchen" und großzügigen sozialem Engagement aus.
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Die Diskussion hier hatten wir ja schon einige Male, wenn es in der Vergangenheit um Hoffenheim ging.
Da Hoffenheim ja auch noch in der Nähe von mir liegt, habe ich die natürlich schon länger im Auge.
Mal abgesehen davon, dass ich mit dem Klub überhaupt nichts anfangen kann (warum auch?), meine ich die Motive vom Hopp durchaus zu erkennen und kann ihm da aus senier Sicht nicht mal richtig was vorwerfen. Was mir das Projekt Hoffenheim aber nicht sympathischer macht. Ganz und gar nicht. Nur Aussagen, wie "ich verachte sie, Herr Hopp" halte ich für etwas dämlich. Im übrigen bin ich durchaus der Meinung, dass es einen kleine Unterschied macht, wie sich derjenige, der so einen Kram durchzieht, sein Geld verdient hat.

Zum Hopp: er engagiert sich hier in der Umgebung bereits seit Jahren für alle möglichen Sportarten. Mit dem Bau der SAP-Arena, wurden die Adler Mannheim und die Handballer aus Kroningen gepusht. In Hoffenheim engagiert sich Hopp nun auch schon ziemlich viele Jahre. Warum? Na, er hat in dem Verein früher selbst gekickt, Hoffenheim ist sein Heimatverein. Liegt also durchaus nahe. Am Anfang hat man hier in der Region eher ein bisschen über das Kaff, den Verein und seinen Gönner gelächelt. Mit der Zeit wuchs, gerade hier in Mannheim aber der "Hass" auf den Verein. Was in MA erstmal damit zu tun hatte, dass man sich als Traditionsverein erhofft hätte, dass Hopp sich hier mit seiner Kohle ein bisschen reinhängt, um an vergangene Zeiten anknüpfen zu können. Am Anfang war es also eher der Neid und ein bisschen Ärger, dass sich Hopp gegen den Waldhof entschieden hat. Der Neid ist gewichen, der Ärger, der "Hass" geblieben/gewachsen. Vor allem, als man merkte, dass Hopp den Scheiss ernst meint.

Ich will damit nur sagen, dass Hoffenheim nicht erst seit ein paar Tagen das Projekt Bundesliga in Angriff genommen hat. Das gibt es schon seit vielen Jahren. Deswegen wundert mich die plötzliche Aufregung ein wenig. Man hat hier eigentlich schon viel früher mal mit solchen Verpflichtung, wie jetzt getätigt, gerechnet. Sie sind die logische Konsequenz aus der Finanzstärke und den vorgegebenen Zielen des Vereins/Gönners.

Und ja, mir macht Hoffenheim durchaus auch ein bisschen Angst. So harmlos die Intention sein mag, die vom Hopp erstmal dahinter steckt, nämlich seinen Heimatverein zu fördern, so gefährlich ist das Projekt. Insbesondere dann, wenn es funktionieren sollte und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es nicht irgendwann funktioniert. Dann hat nämlich zum ersten Mal im deutschen Fußball jemand gezeigt, dass man als Einzelner, ausgestattet mit den entsprechenden finanziellen Möglichkeiten, in der Lage ist, sich einen 1.Ligaklub zu züchten. Ich will gar nicht daran denken, was das für Folgen (Nachahmer) haben könnte. Noch gehe ich nicht davon aus, dass die Bundesliga zu einem Spielball reicher Investoren werden könnte. Sollte aber tatsächlich die 50+1 Regelung kippen, liegt die Vermutung nahe, dass wir das in absehbarer Zeit erleben werden.

Das dann allerdings ohne mich.

Insofern finde ich die derzeitige Entwicklung schlichtweg zum kotzen.
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sotirios05 schrieb:
...ein paar Prozent dieser Aktien liegen derzeit bereits auch schon bei "investoren", nämlich bei einigen frankfurter banken (mir fallen ein DZ BANK, Metzler, Commerzbank? + noch das eine oder andere institut), das heißt, der "sündenfall" ist bereits eingetreten, wenngleich nur ein bischen (ein bischen schwanger also...)...


Wobei man fairer Weise hinzufügen muss, dass diese Anteile aus der Rettungsaktion der "Freunde der Eintracht" stammen.
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Matzel schrieb:
sotirios05 schrieb:
...ein paar Prozent dieser Aktien liegen derzeit bereits auch schon bei "investoren", nämlich bei einigen frankfurter banken (mir fallen ein DZ BANK, Metzler, Commerzbank? + noch das eine oder andere institut), das heißt, der "sündenfall" ist bereits eingetreten, wenngleich nur ein bischen (ein bischen schwanger also...)...


Wobei man fairer Weise hinzufügen muss, dass diese Anteile aus der Rettungsaktion der "Freunde der Eintracht" stammen.


auch retter sind natürlich kapitalgeber, die aber jetzt ihr geld zurückhaben wollten und die banken gefunden haben, die ihnen diese aktien abgekauft haben.
d. h. indirekt wurde durch die retter - die natürlich sich mit den gremien abgestimmt haben - bereits der "sündenfall" eingeleitet ...
geld regiert halt die welt, ich finds auch net schön, aber es ist halt realität.


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