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Das Ende des Frankfurter Defensivfußballs

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Ich liebe sie - diese maximal 3zeiligen Kommentare, voller Arroganz und Pöbelei, aber ohne den Hauch von etwas, was man als Argumentation bezeichnen könnte. Meinen "Respekt". Ja, und auch diese Leute sind fast immer die Gleichen.
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adlerkadabra schrieb:
Wenn es ein perfektes Eintrachtspiel der Saison gegeben hat, dann war es das in Berlin. Und das war alles andere als offensiv geführt von uns. Die Hertha war es, die die Offensive gesucht, und unsere Konter gefunden hat. Schon weit vorn wurde der Gegner gestört, die Abwehr stand stabil, und v.a. Chris war es zu verdanken, dass der Ball immer wieder erobert und dann zügig und präzise nach vorne gespielt wurde. Schön anzusehen war das durchaus, v.a. von Frankfurter Seite    

Vielleicht liegt das Geheimnis, wenn es denn eines gibt, banal genug eher darin, dem Spiel den eigenen Stempel aufzudrücken. Das gelingt dann, wenn eine Mannschaft den eigenen Stil - ganz egal welchen - besser beherrscht als die andere und diese zum Reagieren zwingt. Dann werden die entscheidenden Fehler gemacht, die zu Toren führen.

Ein Trainer wird gut beraten sein, herauszufinden, welchen Stil seine Mannschaft von den Spielern her überhaupt spielen kann und diesen erst einmal erarbeiten und stabilisieren. Das ist ein langer Prozess, und es könnte gut sein, als sei die aktuelle Eintrachtmannschaft in etwa an diesem Punkt angelangt. Der mögliche nächste Schritt, die Erweiterung und Ergänzung des Repertoires, ist schwierig. Dazu braucht es gezielt neue Spieler, dennoch große Kontinuität und wiederum viel Zeit. Und Geduld.

Übrigens: es wird kein Zufall sein, dass nur die wenigsten Kampfszenarien, wie sie von traditionellen japanischen Schwertmeistern beschrieben werden, bedingungslos oder auch nur vorwiegend offensiv sind. Die Kunst ist es vielmehr, den Gegner auszutesten, zu beobachtet, zu ermüden, bevor gezielt und präzise die eigene Attacke erfolgt. Da die meisten Fechter ähnlich geschult sind und daher auch Ähnliches im Kampf probieren, gewinnt in aller Regel schlicht der, der es technisch besser kann - weil er im entscheidenden Moment die Technik zu vergessen und spontan zu agieren vermag.

Banzai  






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Pedrogranata schrieb:
Köhler: „Viele Fans wollten in der Vergangenheit mehr Offensive von uns. Jetzt spielen wir so und verlieren. Also sind sie auch wieder nicht zufrieden."

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/frankfurt/2008/04/24/koehler/wir-sind-kein-aufbaugegner,geo=4354770.html



Du glaubst garnicht, wie ich mir über Köhlers Aussage den Kopf kratze. Ich habe tatsächlich keine offensivere Ausrichtung erkennen können.
Bestenfalls in Hannover. Weshalb man sich dort ihn Überzahl allerdings hinten reinstellen sollte, kann ich nicht sagen, auch wenn es im Nachhinein vielleicht besser gewesen wäre. Ansonsten wirkten auf mich die letzten Spiele sehr  planlos und ängstlich (ausgenommen die 1. HZ gegen Bayern), keinesfalls aber besonders offensiv ausgerichtet...

Ich frage mich tatsächlich, was vor und nach Berlin passiert ist, dass diese durch und durch perfekte Leistung (lediglich Spycher fiel in Berlin im Vergleich zum Rest des Teams etwas ab) eine Eintagsfliege blieb.
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Rigobert_G schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Köhler: „Viele Fans wollten in der Vergangenheit mehr Offensive von uns. Jetzt spielen wir so und verlieren. Also sind sie auch wieder nicht zufrieden."

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/frankfurt/2008/04/24/koehler/wir-sind-kein-aufbaugegner,geo=4354770.html



Du glaubst garnicht, wie ich mir über Köhlers Aussage den Kopf kratze. Ich habe tatsächlich keine offensivere Ausrichtung erkennen können.
Bestenfalls in Hannover. Weshalb man sich dort ihn Überzahl allerdings hinten reinstellen sollte, kann ich nicht sagen, auch wenn es im Nachhinein vielleicht besser gewesen wäre. Ansonsten wirkten auf mich die letzten Spiele sehr  planlos und ängstlich (ausgenommen die 1. HZ gegen Bayern), keinesfalls aber besonders offensiv ausgerichtet...

Ich frage mich tatsächlich, was vor und nach Berlin passiert ist, dass diese durch und durch perfekte Leistung (lediglich Spycher fiel in Berlin im Vergleich zum Rest des Teams etwas ab) eine Eintagsfliege blieb.


Genau das, was Köhler da ansprach, habe ich durchaus so empfunden in den letzten Spielen (VfB und S06 mal außen vor); "planlos" trifft es teilweise schon, aber es war ein "Offensivwillen" zu Lasten der Defensive (wie weiter oben schon mal erwähnt) zu spüren. Ich unterstelle zu jeweils 50% Öffnungsabsichten von Funkel und aus Erleichterung ob der greifbar nahen Zielerreichung geborene Eigenmächtigkeiten von Spielern ... (ich spreche hier nur von "nach Leverkusen")
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Maabootsche schrieb:
Ich bin auch immer noch der Meinung, daß ein grundlegende Abkehr von unserem jetzigen System uns auf die gleiche Straße schickt wie Freiburg und Mainz, die zwar wirklich offensiv aber jetzt auch woanders spielen.

Die Beispiele find ich überhaupt nicht passend. Beide Vereine haben es eine ganze Weile geschafft mit attraktivem offensiven Fußball in der 1. Liga mitzuhalten. Mainz ist dann abgestiegen, als zu Saisonbeginn Thurk, Auer, Azaouagh (?) und da Silva der Verein verlassen haben. So einen Aderlass haben wir nie gehabt und brauchen ihn auch nicht zu befürchten. Als Negativbeispiel würde ich eher Aachen anführen.

Um aufs Ausgangsposting zurückzukommen: Hab auch keinen gescheiterten Offensivtest in den letzten Spielen gesehen, obwohl ich auch gerne zugebe, dass die Spiele in Hannover und gegen Bayern untypisch offensiv waren. Vor allem das Spiel in Hannover war wohl (mit?) das offensivste Spiel des ganzen Jahres. Den Gegner richtig unter Druck gesetzt, in der eigenen Hälfte eingeschnürt und auch massig gute Tormöglickeiten erarbeitet. Das würde ich gerne viel viel öfter sehen.

Leider wurden die Möglichkeiten in Hannover nicht genutzt. Aber das gehört nunmal auch dazu. Die Bayern haben im Heimspiel gegen uns doppelt soviele Hochkaräter auch nicht genutzt. Daraus aber die Konsequenz zu ziehen, dass man das mit der Offensive lieber sein lässt und sich mit einer Torchance pro Halbzeit zufrieden gibt, find ich sowas von falsch. Auch wenn das ab und an mal gutgeht und man durch ein Eigentor des Gegners gewinnt (Leverkusen!).

Das Berlinspiel war leider auch nur ein Strohfeuer. So sind wir aufgestiegen und haben einmal die Klasse gehalten: Toller Fußball, schnell nach vorne gespielt, trotzdem kaum Möglichkeiten des Gegners zugelassen.

Die grundsätzliche Tendenz in den letzten eineinhalb Jahren würde ich mal so zusammenfassen: Wer die (offensive) Freiheit aufgibt, um (defensive) Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. So darf's nicht weitergehen. Die Balance aus Offensive und Defensive muss stimmen. Bei uns stimmt sie seit geraumer Zeit nicht!
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schusch schrieb:
Meiner Meinung nach ist nicht das Problem, dass offensiver gespielt werden soll, sondern wie es umgesetzt wird.

Es war immer Viererkette, es war immer die Doppel-Sechs, okay zwei Stürmer oder ein Stürmer + OM ist vielleicht etwas, aber auch nicht das wesentlich ausschlaggebende.

In den den letzten Spielen hieß es hinterher, auch von den Spielern: "Wir standen zu weit auseinander".

Also sind sie hinten nicht richtig aufgerückt oder vorne nicht richtig zurück gekommen. Und in der Rückwärtsbewegung, alles hechelt mit dem Rücken zu Ball wieder nach hinten, sieht man meistens Scheiße aus. Und zuviel gerannt für nix wird sowieso.

Ein Powerfußball mit ständigem Druck und Einschnüren des Gegners an seinem Strafraum liegt unserer Mannschaft, unseren Spielern nicht. Da fehlt ihnen auch die Ballsicherheit unter Druck. Dafür braucht es andere Spieler. Teure Spieler.

Insofern ist der Funkelsche Ansatz, wir spielen, was wir können, der absolut richtige.

Auch wenns halt nicht so aussieht, wie bei der CL-Übertragung mit Barca und Arsenal.

Guckt mal morgen UEFA Cup-Finale. Da werdet ihr kotzen.


Der erste Ansatz war richtig, aber der zweite völliger Blödsinn. Warum braucht es teure Spieler um Pressing/Drcuk auf die Abwehrreihen des Gegners auszuüben. Ich erinnere nur mal an die Güntelsberger , Epps und Westerthaler die unter Ehrmantraut ein tolles Pressing ausgeübt haben. Auch wenn nur für 15-20 Minuten. Es hat aber mehr Ballbesitz und damit mehr Ballsicherheit dem einzelnen Spieler gebracht. Denn wenn die Eintracht am Ball ist, kann der Gegner kein Tor schießen, so einfach ist dies.

Ich denke ein Catenaccio wäre absolut fahrlässig, weil uns dazu wiederrum die Aufbauspieler in der Abwehr fehlen. Sotos und Vasi sind einfach zu stümpferhaft was die Spielgestaltung angeht. Bei Galindo und Russ sieht dies schon annehmlicher aus.

Was die Mannschft benötigt ist Ballsicherheit, damit Konter wie inS chalke auch 100% zu Ende gespielt werden können. Wenn sich allerdings die Ballkontakte 60% - 40% zu Gunsten des Gegners verteilen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das gegnerische Team daraus Nutzen ziehen kann.

Selten gelingt es einer Mannschaft mit deutlich weniger Ballbesitz ein Spiel zu gewinnen.

Doch wenn wir eine tiefstehende Defensive / System aufbieten, dann sind die Spielanteile zu Gunsten des Gegners vergeben. Der hat dann 90 Minuten Zeit, gegen ein derartiges Bollwerk anzulaufen, bis dieses dann irgendwann zerbricht. So was geht 2 Spiele in der Saison mal gut, siehe Bayern oder Dortmund. Unsere Mannschaft muss versuchen aus einer kontollierten Defensive (durch Ballkontrolle - Selbstvertrauen tanken) den Weg in die Offensive zu finden. Da müssen dann auch 4-5 Spieler flexibel den Weg mit nach vorne suchen, um Anspielstationen zu schaffen. Auch das Umschalten muss einfach explosionsartiger kommen.

Alles das hat nichts mit einer Aufstellung zu tun. Wenn ich nur 2 offensive Akteure aufbiete, die aber beim Umschalten auf Angriff unterstützt werden, kann ich trotzdem Torgefahr ausstrahlen.

Im Moment sieht es aber so aus, dass Fenin und Ama nur durch 2 Spieler meistens unterstützt werden, was zu einfach ist, um des Gegeners Abwehrreihen zu beschäftigen.
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emjott schrieb:
Maabootsche schrieb:
Ich bin auch immer noch der Meinung, daß ein grundlegende Abkehr von unserem jetzigen System uns auf die gleiche Straße schickt wie Freiburg und Mainz, die zwar wirklich offensiv aber jetzt auch woanders spielen.

Die Beispiele find ich überhaupt nicht passend. Beide Vereine haben es eine ganze Weile geschafft mit attraktivem offensiven Fußball in der 1. Liga mitzuhalten. Mainz ist dann abgestiegen, als zu Saisonbeginn Thurk, Auer, Azaouagh (?) und da Silva der Verein verlassen haben. So einen Aderlass haben wir nie gehabt und brauchen ihn auch nicht zu befürchten. Als Negativbeispiel würde ich eher Aachen anführen.

Um aufs Ausgangsposting zurückzukommen: Hab auch keinen gescheiterten Offensivtest in den letzten Spielen gesehen, obwohl ich auch gerne zugebe, dass die Spiele in Hannover und gegen Bayern untypisch offensiv waren. Vor allem das Spiel in Hannover war wohl (mit?) das offensivste Spiel des ganzen Jahres. Den Gegner richtig unter Druck gesetzt, in der eigenen Hälfte eingeschnürt und auch massig gute Tormöglickeiten erarbeitet. Das würde ich gerne viel viel öfter sehen.

Leider wurden die Möglichkeiten in Hannover nicht genutzt. Aber das gehört nunmal auch dazu. Die Bayern haben im Heimspiel gegen uns doppelt soviele Hochkaräter auch nicht genutzt. Daraus aber die Konsequenz zu ziehen, dass man das mit der Offensive lieber sein lässt und sich mit einer Torchance pro Halbzeit zufrieden gibt, find ich sowas von falsch. Auch wenn das ab und an mal gutgeht und man durch ein Eigentor des Gegners gewinnt (Leverkusen!).

Das Berlinspiel war leider auch nur ein Strohfeuer. So sind wir aufgestiegen und haben einmal die Klasse gehalten: Toller Fußball, schnell nach vorne gespielt, trotzdem kaum Möglichkeiten des Gegners zugelassen.

Die grundsätzliche Tendenz in den letzten eineinhalb Jahren würde ich mal so zusammenfassen: Wer die (offensive) Freiheit aufgibt, um (defensive) Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. So darf's nicht weitergehen. Die Balance aus Offensive und Defensive muss stimmen. Bei uns stimmt sie seit geraumer Zeit nicht!


Naja Hannover als offensivste Ausrichtung anzusehen finde ich jetzt sehr schmeichelhaft für die Mannschaft.

In Karlsruhe sah dies eher so aus, da hätte man 5:0 gewinnen müssen, weil man sehr schön die Konter ausgespielt hat, aber im Abschluss schon verherende Schwächen erkennen konnte. Doch im Spiel gegen Karlsuhe war ich mir ab der 50 Minute schon sicher, dass wir dieses Spiel gewinnen werden, da das Umschalten auf Abwehr und Angriff einfach reibungslos funktionierte und man zu keiner Zeit unter Druck geraten ist. Im Gegenteil, man konnte sich von Anfang an ein Übergewicht im Ballbesitz erkämpfen und wurde dadurch auch sehr stabil in der Spieleröffnung. Kaum Fehler, kaum Chancen zugelassen. So stelle ich mir den Fussball vor, und so wird er auch erfolgreich fabriziert. Und Karlsruhe war zu jener Zeit eine Mannschaft, die zu Hause wenig anbrennen ließ. Doch wir haben einfach das Heft in die Hand genommen, ohne dabei große Löcher in der Abwehr aufzuzeigen.
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Rigobert_G schrieb:
Pedrogranata schrieb:
Köhler: „Viele Fans wollten in der Vergangenheit mehr Offensive von uns. Jetzt spielen wir so und verlieren. Also sind sie auch wieder nicht zufrieden."

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/vereine/frankfurt/2008/04/24/koehler/wir-sind-kein-aufbaugegner,geo=4354770.html



Du glaubst garnicht, wie ich mir über Köhlers Aussage den Kopf kratze. Ich habe tatsächlich keine offensivere Ausrichtung erkennen können.
Bestenfalls in Hannover. Weshalb man sich dort ihn Überzahl allerdings hinten reinstellen sollte, kann ich nicht sagen, auch wenn es im Nachhinein vielleicht besser gewesen wäre. Ansonsten wirkten auf mich die letzten Spiele sehr  planlos und ängstlich (ausgenommen die 1. HZ gegen Bayern), keinesfalls aber besonders offensiv ausgerichtet...

Ich frage mich tatsächlich, was vor und nach Berlin passiert ist, dass diese durch und durch perfekte Leistung (lediglich Spycher fiel in Berlin im Vergleich zum Rest des Teams etwas ab) eine Eintagsfliege blieb.


In Berlin konnte man eine solche Leistung auch deshalb so erfolgreich abrufen, weil die zu diesem Zeitpunkt noch unsortierte Hertha dies auch zuließ. Der neue Trainer hatte dort lediglich eine Generalprobe seiner ebenfalls neu zusammengestellten Elf zu bieten, die unserem Ensemble in endlich mal fast aufgebotener Bestbesetzung und gut einstudierter Kompaktheit noch wenig entgegenzusetzen hatte. Inzwischen hat sich die Hertha doch merklich gesteigert. Ob uns dieser Erfolg jetzt auch noch so locker vom Fuß gehen würde, wage ich zu bezweifeln. Erst recht würden wir aber mit unserem jetzigen "Fußball", der mit dem Auftritt in Berlin nichts mehr gemein hat, dort noch einen Blumentopf gewinnen können.
Allerdings macht mir der doch wieder kompaktere Auftritt auf Schalski doch noch etwas Hoffnung, daß die Mannschaft die Segnungen einer kompakten Defensive wieder zu schätzen lernt. Der Eingangsbeitrag ist daher so zu werten, daß er hierfür wirbt und gegen die von Köhler genannten Fans einer "schönen" aber, wie die letzten Spiele zeigen, wenig erfolgreichen Spielweise gerichtet ist, die das uns zur Verfügung stehende Personal vermutlich nicht, zumindest aber derzeit nicht bieten kann, zumal auch noch wichtige Schlüsselspieler wie Chris und Meier fehlen und Caio noch nicht richtig integriert ist. Ich glaube aber auch nicht daran, daß dies in der kommenden Saison grundlegend anders wird. Funkel hat Jahre gebraucht, um unsere z.B. in Berlin gezeigte Kompaktheit herzustellen, die der Eintracht bis zur Trendwende im Spiel gegen Nürnberg den Ruf einbrachte, schwer zu schlagen zu sein. Wie lange mag es dauern, bis wir nicht nur hinten gut stehen, sondern zugleich auch noch vorne so erfolgreich spielen können ? Der von vielen als Heilsbringer angehimmelte Caio allein wird dieses Problem auch nach der kommenden Vorbereitung, nach welcher er wohl besser eingebunden sein sollte, nicht aus dem Stand lösen können. Die (hoffentlich) Rückkehrer Meier und Chris werden ohnehin nach der bekannten Faustregel doppelt so lange für die Wiederherstellung ihrer alten Stärke brauchen, wie sie verletzungsbedingt ausfielen. Sollte danach eine Weiterentwicklung unseres Angriffs unter Beibehaltung der Kompaktheit sichtbar werden, kann man auch jubeln. Allerdings gehe ich davon aus, daß bis dahin noch einiges Wasser den Main herunterfließen wird. Das Funkel für den hierzu erforderlichen Unterricht nicht der richtige Mann ist, glaube ich nicht. Meine Zweifel beziehen sich dabei eher auf das zur Verfügung stehende spielende Personal. Wer wenig zahlen kann, bekommt schlechtere Arbeiter. Die guten folgen dem besseren Lohn. Man kann mit gutem Scouting einiges wettmachen. Das ist auch gut gelungen. Aber letztlich kann man auf der Autobahn der Gesetze des Spielermarktes auch damit nicht immer auf der Überholspur fahren.

Grauer_Adler schrieb:
Was der Threaderöffner mit der Abkehr vom Catenaccio meinte, ist jetzt nicht der lupenreine und somit auch erfolgreiche Angriffsfußball, sonder eine durchaus spürbare Hinwendung zu Offensivaktionen unter Vernachläßigung der Defensive ...



So isses.
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naggedei schrieb:


Der erste Ansatz war richtig, aber der zweite völliger Blödsinn. Warum braucht es teure Spieler um Pressing/Drcuk auf die Abwehrreihen des Gegners auszuüben. Ich erinnere nur mal an die Güntelsberger , Epps und Westerthaler die unter Ehrmantraut ein tolles Pressing ausgeübt haben. Auch wenn nur für 15-20 Minuten.


Stimmt. In der 2. Liga müssen Spieler für so etwas nicht ganz so teuer sein.

naggedei schrieb:


Wenn sich allerdings die Ballkontakte 60% - 40% zu Gunsten des Gegners verteilen, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das gegnerische Team daraus Nutzen ziehen kann.


Die Hertha hat es in 90 Minuten nicht geschafft.

Wenn du als Mannschaft Druck aufbauen willst, brauchst Du Ballsicherheit. Da muss der Ball unter Attacken des Gegners über 10 Stationen laufen können. Und dabei darfst Du Dich auch nicht totrennen.  WOBs zweites Tor ist so ein Beispiel dafür. Wenn man allerdings am dritten Mann den Ball verliert, so wie wir, schaut man, dass man sich und den Ball von Zweikämpfen fern hält und wartet auf eine Lücke durch die man dann mit höchstens drei Pässen vor dem Tor ist. Dann braucht man Geduld und muss Breite und Tiefe des Platzes nutzen, also auch mal hintenrum spielen.

Mit den Spielern von Arsenal kann man schon einen anderen Fußball spielen. Sieht auch schicker aus, zugegeben. Aber wir haben halt nun mal unsere Spieler.
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schusch schrieb:
Mit den Spielern von Arsenal kann man schon einen anderen Fußball spielen. Sieht auch schicker aus, zugegeben. Aber wir haben halt nun mal unsere Spieler.


Mit den Spielern vom FSV kann man schon einen anderen Fußball spielen. Sieht auch schicker aus, zugegeben. Aber wir haben halt nun mal unseren Trainer.
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HeinzGründel schrieb:
Nein BK, das hast Du falsch verstanden.

Ich denke Pedros Beitrag ist wirklich durchdacht. Ich sehe es ähnlich.


Heinz,
das darf nicht dein Ernst sein!
Durchdacht allein genügt nicht - das ist vieles, aber richtig wird es dadurch noch lange nicht. Marx hatte seine Gesellschaftsvorstellung auch detailliert durchdacht, von anderen ganz zu schweigen.

Aber wenn ich hier lesen muss, dass schöner Offensivfussball der "Kunst des Stiere" gleiche und zugleich das, was Funkel (und Trap und Sammer undundund) spielen lässt "die Kunst des Torreros"  sei, wenn man sowas im virtuellen Stadion Uwe Beins (DAS war ein Torrero!), Jürgen Grabowskis und Alfred Pfaffs lesen muss  - dann sträuben sich mir die Nackenhaare.

Gut, Pedro Granata ist als euphorischer Anhänger des destruktiv-Fussballs mittlerweile profiliert, jedem wie es ihmgefällt.
Aber von Dir Genussmensch  in der Angelegenheit "ich sehe es ähnlich" lesen zu müssen, enttäuscht mich. Hört da der Genuss auf?

Ich sehe es ganz anders. ich will schönen Fussball, ich will unterhalten und begeistert werden und ich will nach Europa.
Und überdies lautet der aktuelle zentralvorwurf an Funkel ja auch: Als die Europapokalqualifikation greifbar nahe war, hat er durch penetrantes Tiefstapeln der Mannschaft die Dynamik genommen. Demotivation ist schlechte Führung.
Denk mal drüber nach.
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Nein Ahab, natürlich wünsche ich mir schönen Fußball. Ich bin durchaus ein Anhänger des " Grande Spettacolo" wie es einst der AC Milan Ende der 80-er Anfang der 90-er zelebriert hat. Schade ,dass die damalige Eintracht nicht einmal gegen diese Mannschaft gespielt hat.

Indes , haben wir nicht die geeignete Mannschaft für dieses System. Ist halt wie in der Küche. Auf die Zutaten kommt es an.  Die Wetterau hat auch hier weniger zu bieten als die Toskana.

Deswegen begnüge ich mich auch gerne mal mit einem Eintopf. Wenn er gut gemacht ist...



Kleine Preisfrage . Um welche Trainer gehts hier? Und was haben sie gemeinsam?



Trainerlegende Ernst Happel attestierte ihm einst „den Adrenalinspiegel eines Holsteiner Kaltblutes“. XXXXX gilt als verschlossen bis verschroben, als großspurig bis herablassend, und wie in seiner bescheidenen Karriere als Spieler ist er auch in seinem Auftreten als Trainer ein Spezialist der Abwehrarbeit geblieben, warm wird mit ihm kaum jemand.

2)Der eine wie der andere gilt als altmodisch autoritär; Chefs, mit denen man es sich besser nicht verscherzt. . Und beide haben das zuletzt auch mit demselben Stil geschafft, einem Defensiv-System mit nur einem Stürmer.
Viele Leute haben unsere Spielweise kritisiert”, sagt xxxx, “aber auch sie müssen unsere Leistung anerkennen. Es ist ein großer Schritt für solch ein kleines Land.” Den Fans ist die Stildiskussion egal.
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Erstmal danke an den TE! Schöner Beitrag!

Und jetzt mal ein knackiger Einzeiler:
Scheiße, wenn die Spieler und Offiziellen, die ja Ahnung vom Fußball haben, was anderes behaupten als man selbst!
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HeinzGründel schrieb:
Trainerlegende Ernst Happel attestierte ihm einst „den Adrenalinspiegel eines Holsteiner Kaltblutes“. XXXXX gilt als verschlossen bis verschroben, als großspurig bis herablassend, und wie in seiner bescheidenen Karriere als Spieler ist er auch in seinem Auftreten als Trainer ein Spezialist der Abwehrarbeit geblieben, warm wird mit ihm kaum jemand.


Wenn du das so zitierst, solltest du dir die Spiele von Zenit noch mal anschauen.
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Stoppdenbus schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Trainerlegende Ernst Happel attestierte ihm einst „den Adrenalinspiegel eines Holsteiner Kaltblutes“. XXXXX gilt als verschlossen bis verschroben, als großspurig bis herablassend, und wie in seiner bescheidenen Karriere als Spieler ist er auch in seinem Auftreten als Trainer ein Spezialist der Abwehrarbeit geblieben, warm wird mit ihm kaum jemand.


Wenn du das so zitierst, solltest du dir die Spiele von Zenit noch mal anschauen.






Du hast schon mal gewonnen. Ich schlage vor das DU bei Fritze einmal hospitieren darfst. ,-)
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schusch schrieb:
Da fehlt ihnen auch die Ballsicherheit unter Druck. Dafür braucht es andere Spieler. Teure Spieler.
weiss nicht.
gerade am anfang der rückrunde, als ich woche für woche mein glück kaum fassen konnte, hat mich neben den erfolgen vor allem eins total begeistert:
wir spielen schnellen, geradlinigen, direkt fussball.
teilweise haben wir unsere gegner (zumindest phasenweise), spielerisch vorgeführt. das habe ich seit den goldenen jahren nicht mehr live in verbindung mit der sge sehen dürfen, genau deshalb war ich so dermaßen stolz auf die entwicklung.
von dieser spielweise ist leider (so gut wie) nichts übriggeblieben, was wiederrum der hauptgrund meiner momentane enttäuschung ist.

schusch schrieb:
Guckt mal morgen UEFA Cup-Finale. Da werdet ihr kotzen.
zumindest eine der beiden mannschaften wird einen fußball spielen, der schnörkelloser und schneller kaum spielbar ist.
sowohl bei dem leverkusen hin- als auch bei dem bayern rückspiel gegen petersburg, dachte ich permanent:
ist das effektiv.
die spielen keinen zauberfussball mit no-look pässen oder sonst was, worauf sich dann ganz europa einen abwic....t, die spielen einfach schnelle bälle und lassen ihre gegner wie rumpelfussballer aussehen.
ich zumindest hatte es noch nicht gesehen, dass in einem spiel erst jansen, dann lahm und gleichzeitig lucio und demicheles vorgeführt wurden, als würden sie ihr erstes profispiel machen....

diese art fußball basiert nicht auf unfassbar guter technik, sondern ist der erfolg eines relativ einfachen spielsystems, welches aber ganz offensichtlich bis nahe an die perfektion geübt wurde. bei der hälfte der bälle von petersburg, weiss man schon bevor gespielt wird, wohin er gehen soll. da er aber dermaßen genau und schnell gespielt wird, ist es (offensichtlich) sehr schwer dies trotzdem zu verhindern.
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Ich zietiere mal Rudi Nationale:

Mit Füßen aus Malta kann man keinen brasilianischen Fußball spielen.

Will heißen, mit einem Chris oder evtl auch Preuß kann man dauerhaft Spiel wie das in Berlin erwarten, fallen diese Jungs aber aus, haben wir die Schwachstelle in der Verbindung von 4er-Kette ins OM! Fink ist für den Spielaufbau zu schwach, Russ hat seine Stärken eindeutig in der IV! Inamoto ist in meinen Augen ein reiner Zerstörer!

Was uns fehlt, ist einer mit den Qualitäten von Chris: Auge, Zweikampfstärke, Torgefahr, Ballsicherheit etc.!
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HeinzGründel schrieb:
Stoppdenbus schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Trainerlegende Ernst Happel attestierte ihm einst „den Adrenalinspiegel eines Holsteiner Kaltblutes“. XXXXX gilt als verschlossen bis verschroben, als großspurig bis herablassend, und wie in seiner bescheidenen Karriere als Spieler ist er auch in seinem Auftreten als Trainer ein Spezialist der Abwehrarbeit geblieben, warm wird mit ihm kaum jemand.


Wenn du das so zitierst, solltest du dir die Spiele von Zenit noch mal anschauen.






Du hast schon mal gewonnen. Ich schlage vor das DU bei Fritze einmal hospitieren darfst. ,-)  



Wie gesagt, als Beispiel für den von dir genannten Eintopf dient der Herr nun gar nicht. Er ist Disziplinfanatiker - dagegen ist auch gar nichts zu sagen.

Aber er hat einen Plan von Fußball, obwohl sein Nachname eher gegenteiliges suggeriert.
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adlerkadabra schrieb:
Übrigens: es wird kein Zufall sein, dass nur die wenigsten Kampfszenarien, wie sie von traditionellen japanischen Schwertmeistern beschrieben werden, bedingungslos oder auch nur vorwiegend offensiv sind. Die Kunst ist es vielmehr, den Gegner auszutesten, zu beobachtet, zu ermüden, bevor gezielt und präzise die eigene Attacke erfolgt. Da die meisten Fechter ähnlich geschult sind und daher auch Ähnliches im Kampf probieren, gewinnt in aller Regel schlicht der, der es technisch besser kann - weil er im entscheidenden Moment die Technik zu vergessen und spontan zu agieren vermag.

Banzai  



Das sehe ich ähnlich. Allerdings ist Fußball nicht nur die Kunst, die Fehler des Gegners auszunutzen, sondern auch, ihn zu selbigen zu zwingen, was wiederum eine gewisse Offensive voraussetzt. Dennoch - und da gebe ich Dir, Pedro und auch einigen anderen recht - glaube auch ich nicht, dass wir für diese Art von Fußball (schon) die richtigen Spieler haben.

Unser Personal ist eben eher eines, das Nadelstiche setzt, indem es schnell von Abwehr auf Angriff umschaltet (Chris, Meier, Fenin...). Tendenzen in die andere Richtung erkenne ich lediglich bei Caio und mit Abstrichen bei Mantzios (ja, das ist mein Ernst). Caio, weil er mit dem Ball am Fuß Druck erzeugen und Mantzios, weil er den Ball halten und so Gegner auf sich ziehen kann (siehe Elfer gegen Wolfsburg).

Dennoch sind wir bereits einen Schritt weiter als letzte Saison. Beispiele hierfür sind die Spiele gegen Bochum und Cottbus. Im Vorjahr noch bei dem Versuch gescheitert, gegen solche Gegner das Spiel zu machen, hatten wir dieses Jahr durchaus die Mittel, diesen Spielen unseren Stempel aufzudrücken. Und auch gegen Wolfsburg war unsere Offensivleistung ja gar nicht so schlecht.

Was sich in der Rückrunde gezeigt hat, ist, dass wir diese Mischung (noch) nicht hinbekommen. Das Nadelstichprinzip klappt ganz gut (Berlin, Leverkusen, Bremen, Karlsruhe...), die Offensive ist auch in der Lage Druck zu machen (Bayern, Wolfsburg), aber dann meist auf Kosten der Kompaktheit. Das Spiel beim VFB lasse ich hier deswegen außen vor, weil hier individuelle Fehler schon frühzeitig jede Chance verbaut haben.
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adlerkadabra schrieb:
Übrigens: es wird kein Zufall sein, dass nur die wenigsten Kampfszenarien, wie sie von traditionellen japanischen Schwertmeistern beschrieben werden, bedingungslos oder auch nur vorwiegend offensiv sind. Die Kunst ist es vielmehr, den Gegner auszutesten, zu beobachtet, zu ermüden, bevor gezielt und präzise die eigene Attacke erfolgt. Da die meisten Fechter ähnlich geschult sind und daher auch Ähnliches im Kampf probieren, gewinnt in aller Regel schlicht der, der es technisch besser kann - weil er im entscheidenden Moment die Technik zu vergessen und spontan zu agieren vermag.

Banzai  



Das sehe ich ähnlich. Allerdings ist Fußball nicht nur die Kunst, die Fehler des Gegners auszunutzen, sondern auch, ihn zu selbigen zu zwingen, was wiederum eine gewisse Offensive voraussetzt. Dennoch - und da gebe ich Dir, Pedro und auch einigen anderen recht - glaube auch ich nicht, dass wir für diese Art von Fußball (schon) die richtigen Spieler haben.

Unser Personal ist eben eher eines, das Nadelstiche setzt, indem es schnell von Abwehr auf Angriff umschaltet (Chris, Meier, Fenin...). Tendenzen in die andere Richtung erkenne ich lediglich bei Caio und mit Abstrichen bei Mantzios (ja, das ist mein Ernst). Caio, weil er mit dem Ball am Fuß Druck erzeugen und Mantzios, weil er den Ball halten und so Gegner auf sich ziehen kann (siehe Elfer gegen Wolfsburg).

Dennoch sind wir bereits einen Schritt weiter als letzte Saison. Beispiele hierfür sind die Spiele gegen Bochum und Cottbus. Im Vorjahr noch bei dem Versuch gescheitert, gegen solche Gegner das Spiel zu machen, hatten wir dieses Jahr durchaus die Mittel, diesen Spielen unseren Stempel aufzudrücken. Und auch gegen Wolfsburg war unsere Offensivleistung ja gar nicht so schlecht.

Was sich in der Rückrunde gezeigt hat, ist, dass wir diese Mischung (noch) nicht hinbekommen. Das Nadelstichprinzip klappt ganz gut (Berlin, Leverkusen, Bremen, Karlsruhe...), die Offensive ist auch in der Lage Druck zu machen (Bayern, Wolfsburg), aber dann meist auf Kosten der Kompaktheit. Das Spiel beim VFB lasse ich hier deswegen außen vor, weil hier individuelle Fehler schon frühzeitig jede Chance verbaut haben.


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