der blick der nachbarn auf uns - neue zürcher zeitung:
http://fussball.nzz.ch/2006/07/05/wmn/articleE9OQ7.html Die Welt in Angst vor Deutschland? In die Feiern der WM-Gastgeber mischen sich immer mehr aggressive Töne Deutschland ergehe sich in einem karnevalistischen Patriotismus, hiess es vor kurzem. Inzwischen hat die vermeintlich harmlose Angelegenheit neue Facetten erhalten: Jene, die sich skeptisch äussern, werden mitunter genötigt, ihre Ablehnung nationalistischen Taumels zu rechtfertigen. Eine Aussage des deutschen Teammanagers irritiert zusätzlich.
ein vielleicht in seiner perspektive etwas überzogener, aber in manchen aspekten, gerade etwa herrn bierhoff betreffend, abolut bedenkenswerter beitrag.
was den folgende passus daraus anbelangt, fragt man sich allerdings, ob der autor, ja, schon am rechten platz, aber zum falschen zeitpunkt dort war, ein paar wöchelchen zu früh:
„Wenige Minuten vor dem Anpfiff ereignet sich in der Ostkurve des Olympiastadions etwas äusserst Eigenartiges. Über eine Länge von mehr als hundert Metern wird ein Tuch entrollt, darauf ist zu lesen: 'Auf des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen. Und plötzlich wird die gesamte Tribüne zu einem lebenden Motiv, ein schwarzer Adler. (...)Im Fernsehen wurde der Adler nicht gezeigt, der Urheber des Aktes blieb im Dunkeln“.
Der Bericht über 'den Adler im Berliner Olympiastadion' ist keine WM-Beobachtung des NZZ-Journalisten, sondern - er weisst selbst darauf hin - ein Zitat aus dem Text des IAAF-Vizepräsidenten Helmut Digel, der vom Besuch des DFB-Pokalendspiels berichtet.
Weiter äussere ich mich nicht zu dem Artikel, sonst tauchen hier wieder 'ach so stolze' geistige Tiefflieger auf und beginnen zu feuern
Der Bericht über 'den Adler im Berliner Olympiastadion' ist keine WM-Beobachtung des NZZ-Journalisten, sondern - er weisst selbst darauf hin - ein Zitat aus dem Text des IAAF-Vizepräsidenten Helmut Digel, der vom Besuch des DFB-Pokalendspiels berichtet.
Weiter äussere ich mich nicht zu dem Artikel, sonst tauchen hier wieder 'ach so stolze' geistige Tiefflieger auf und beginnen zu feuern
also wenn ich das richtig lese, dann bezieht sich der hinweis auf digel ausdrücklich auf dessen "Text über den Besuch eines deutschen Vorrunden-Spiels in Berlin". was natürlich quark wäre, denn wir wissen ja, was es mit dem riesenadler in wirklichkeit auf sich hat ...
insgesamt ist der artikel schon etwas einseitig und berücksichtigt nicht oder zu wenig die großenteils wirklich gute stimmung hierzulande. der blick von außen, vom anderen aufs eigene, kann allerdings nie schaden ...
Also dieser Artikel ist ----unbeschreiblich ---man müsste jetzt---Pardon wird nicht gegebenFühret euren Fußball so, dass auf tausend Jahre hinaus kein Schweizer Redakteur mehr es wagt, einen Deutschen scheel anzusehen. Mir lasse es besser ,es zahlt sich nicht aus.
Nee im Ernst, wer Fußball als Krieg bezeichnet und dies anscheinend auch noch wirklich so meint ist eigentlich nicht satisfaktionsfähig. Feldlager, Feldzug, wasiist denn das für eine Sprache. Sorry liebe NZZ .Ihr habt eien wirklich tolle Zeitung. Nach meiner geliebten FAZ Platz 2. Aber der Artikel ist ein bischen daneben. Man beachte das Kürzel. sos. Berlin,
Vielleicht werde ich mich später noch einmal mit dem Inhalt des Textes auseinandersetzen, aber den Bezug der Stelle den Adler in der Kurve betreffend kann ich hier noch schnell liefern:
Aufgenommen am 20.06. vor dem Spiel Ecuador - Deutschland in Berlin.
Finde eigentlich nichts Aufregendes in diesem Artikel, im Gegenteil. Einer, der auch mal kritisch hinter die schwarz-rot-goldene Kulisse des deutschen Neo-Hurra-Patriotismus blickt. Sonst ist immer gerne vom "ganze deutschen Volk", das auf dieser Welle schwimmt, die Rede. Und das stimmt definitiv nicht. Fürs Intro und Schlusskapitel könnte er glatt hier im Forum recherchiert haben. Und dass es die Welt irritiert, wenn Deutschland „Sieg“ brüllt, grad in der Kulisse des Olympia-Stadions, ist wohl verständlich. AH-Gedächtnisstadion ist gar nicht so verkehrt, die Bilder von damals sind halt im Kopf und das Stadion ist schon sehr markant. Zum Glück hat er niemanden die erste Strophe der Nationalhymne singen hören - denn auch die gab es. Was soll also die Aufregung, war doch zu erwarten, dass das Ausland guckt.
Ich frag mich nur eines: Wer um Himmels Willen hat bei dem besagten Vorrundenspiel die Choreo organisiert? Hat der DFB Ultras? ,-)
danke für die info, das wusste ich nicht. ich habe inzwischen nochmal nachgeschaut und einen bericht zu dieser angelegenheit gefunden (berliner zeitung vom 21.6.):
„(...) so traf ein anderes, offenbar individuell gestaltetes Transparent doch einen befremdlichen Ton. Der Spruch "Getragen von des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen" verschwand aus historischen Gründen noch vor Anpfiff. Das groß geschriebene Wort Sieg hat im Olympiastadion einen anderen Klang als etwa in Münchens unschuldiger Spaß-Arena. In einem Augenblick, da tausende Fans in Berlin den Schlachtruf "Sieg, Sieg, Sieg" skandieren, kommt einem auch der Begriff Schlachtenbummler in seiner eigentlichen Bedeutung in den Sinn. Und "Steht auf, wenn ihr Deutsche seid" hört sich hier eben martialischer an, als "Steht auf, wenn ihr Schweizer seid" in Stuttgart. Man muss das alles nicht überbewerten, aber gerade an diesem Ort in Berlin sind zwölf Jahre deutsche Geschichte nicht ganz so nonchalant wegzufeiern, wie es heute sonst im Land geübt wird.“
offenbar wurde transparent + spruchband vor spielbeginn entfernt.
der nzz-artikel ist, wie auch ich finde, insgesamt einseitig geschrieben. v.a. das mit dem "feldlager" ist unsinn - dort haben doch auch unsere jungs vor dem pokalfinale logiert, ganz unmartialisch, aber ziemlich komfortabel.
das mit dem "krieg" ist ein (wenngleich zustimmendes) zitat von scolari und seinem auch nicht ganz durchgegarten "mata, mata"-mist.
mit seinem "angst"-spruch liegt bierhoff kaum weniger daneben - und ist nicht trainer, sondern team-manager, von dem ich so etwas nicht hören mag. wäre wunderbar, wenn klinsmann & löw weitermachen würden; den job von bierhoff könnte manch anderer, denke ich, besser machen.
interessant ist, dass in dem artikel die alte martin walser-debatte wieder hochgekocht wird, wann was vorbei sein darf. scheint noch seiner klärung zu harren.
unstrittig ist: unser adler war nicht nur weniger gothisch, sondern einfach viel schöner! und wieder mal stell ich fest: ich fühle mich im vereinsfußball im allgemeinen und freilich bei unserer sge im besonderen am wohlsten.
Audrey schrieb: Finde eigentlich nichts Aufregendes in diesem Artikel, im Gegenteil. Einer, der auch mal kritisch hinter die schwarz-rot-goldene Kulisse des deutschen Neo-Hurra-Patriotismus blickt. Sonst ist immer gerne vom "ganze deutschen Volk", das auf dieser Welle schwimmt, die Rede. Und das stimmt definitiv nicht. Fürs Intro und Schlusskapitel könnte er glatt hier im Forum recherchiert haben. Und dass es die Welt irritiert, wenn Deutschland „Sieg“ brüllt, grad in der Kulisse des Olympia-Stadions, ist wohl verständlich. AH-Gedächtnisstadion ist gar nicht so verkehrt, die Bilder von damals sind halt im Kopf und das Stadion ist schon sehr markant. Zum Glück hat er niemanden die erste Strophe der Nationalhymne singen hören - denn auch die gab es. Was soll also die Aufregung, war doch zu erwarten, dass das Ausland guckt.
Ich frag mich nur eines: Wer um Himmels Willen hat bei dem besagten Vorrundenspiel die Choreo organisiert? Hat der DFB Ultras? ,-)
habe gerade beim recherchieren zu meinem erstaunen festgestellt, dass es einen "fanclub der nationalmannschaft" gibt, der für diese choreo verantwortlich zeichnet.
der fanclub ist aber vom dfb selber ins leben gerufen worden, ist also eigentlich kein richtiger fanclub. die leute treten da ein, um zb an karten für länderspiele und vom dfb organisierte auswärtsfahrten ranzukommen. ich vermute, dass die choreos nicht von den fans selber ausgearbeitet wurden, sondern von irgendwelchen dfb-offiziellen mit unmengen an kohle im rücken..
Der Fehler des Artikels ist, dass er nicht etwa Vorgefundenes analysiert, sondern unbedingt eine Verbindung zum III.Reich herstellen möchte. "A.H.-Gedächnisstadion": Das bestürzt ihn, und er sieht dies nicht etwa als zwar flapsigen, aber doch eben auch durchaus geschichtsbewussten Umgang damit an. Über die deutsche WM-Stimmung ließe sich einiges sagen, aber der Autor wollte nur seine Befindlichkeit und Vorurteile bedienen. Note: Thema verfehlt.
Natürlich interessiert mich ein Thread mit obigem Titel. Doch bin ich nach dem Sichten der Beiträge ein wenig erstaunt. Erstens, vertritt ein einzelner Journalist einer einzelnen Zeitung in der Schweiz noch lange nicht den Blick der Nachbarn auf die WM in Deutschland. Zweitens, gibt es etwa 7 Millionen Individuen hierzulande die, Gott seis gedankt, vermutlich ebenso viele Meinungen vertreten. Deswegen plädiere ich dafür, dass der NZZ Kollege auch seine Meinung haben udn äussern darf, auch wenn diese Meinung vielleicht unbequem ist. Ich bin inhaltlich auch nicht vollständig mit seinen Gedankengängen einverstanden, aber so sieht er das nun mal.
Ich habe während der WM einige Spiele besucht. Mich haben diese SIEG, SIEG Rufe auch sehr irritiert. Das hängt aber mit persönlichen Erfahrungen innerhalb meiner Familie zusammen, die in eine dunkle Zeit Deutschlands zurückgehen und die ich hier nicht näher erläutern möchte. Meine Frau, gebürtige Frankfurterin, hat sich darüber übrigens viel mehr geärgert wie ich.
Dann noch was. Die Schwyz gibt es nicht. Schwyz ist einer der 26 Schweizer Kantone mit einem Hauptort des selben Namens. Wenn schon verniedlichen dann bitte richtig: Schwiiz
hervorragender Artikel. wundert mich nicht, dass er offensichtlich von einigen herrschaften hier weder gelesen geschweige denn verstanden wurde. in MEINER no.1, lieber HG, der FR, stand vor ein paar wochen ein sehr bemerkenswerter artikel über den "genuss" am public viewing für menschen mit "abweichendem" aussehen, vielleicht finde ich ihn noch...
adlerkadabra schrieb: der blick der nachbarn auf uns - neue zürcher zeitung:
http://fussball.nzz.ch/2006/07/05/wmn/articleE9OQ7.html Die Welt in Angst vor Deutschland? In die Feiern der WM-Gastgeber mischen sich immer mehr aggressive Töne Deutschland ergehe sich in einem karnevalistischen Patriotismus, hiess es vor kurzem. Inzwischen hat die vermeintlich harmlose Angelegenheit neue Facetten erhalten: Jene, die sich skeptisch äussern, werden mitunter genötigt, ihre Ablehnung nationalistischen Taumels zu rechtfertigen. Eine Aussage des deutschen Teammanagers irritiert zusätzlich.
ein vielleicht in seiner perspektive etwas überzogener, aber in manchen aspekten, gerade etwa herrn bierhoff betreffend, abolut bedenkenswerter beitrag.
was den folgende passus daraus anbelangt, fragt man sich allerdings, ob der autor, ja, schon am rechten platz, aber zum falschen zeitpunkt dort war, ein paar wöchelchen zu früh:
„Wenige Minuten vor dem Anpfiff ereignet sich in der Ostkurve des Olympiastadions etwas äusserst Eigenartiges. Über eine Länge von mehr als hundert Metern wird ein Tuch entrollt, darauf ist zu lesen: 'Auf des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen. Und plötzlich wird die gesamte Tribüne zu einem lebenden Motiv, ein schwarzer Adler. (...)Im Fernsehen wurde der Adler nicht gezeigt, der Urheber des Aktes blieb im Dunkeln“.
Der Autor ist das letzte. Der Spruch ist völlig ok., der Adler gehört zu uns und der neue, geile Patriotismus ist einfach herrlich. Dass die Schweizer immer was zu nörgeln haben, weil sie wie die Österreicher doch immer so herrlich neidisch auf uns sind, ist doch klar...also gar nicht weiter aufregen.
FC_BASEL_FAN schrieb: Natürlich interessiert mich ein Thread mit obigem Titel. Doch bin ich nach dem Sichten der Beiträge ein wenig erstaunt. Erstens, vertritt ein einzelner Journalist einer einzelnen Zeitung in der Schweiz noch lange nicht den Blick der Nachbarn auf die WM in Deutschland. Zweitens, gibt es etwa 7 Millionen Individuen hierzulande die, Gott seis gedankt, vermutlich ebenso viele Meinungen vertreten. Deswegen plädiere ich dafür, dass der NZZ Kollege auch seine Meinung haben udn äussern darf, auch wenn diese Meinung vielleicht unbequem ist. Ich bin inhaltlich auch nicht vollständig mit seinen Gedankengängen einverstanden, aber so sieht er das nun mal.
Ich habe während der WM einige Spiele besucht. Mich haben diese SIEG, SIEG Rufe auch sehr irritiert. Das hängt aber mit persönlichen Erfahrungen innerhalb meiner Familie zusammen, die in eine dunkle Zeit Deutschlands zurückgehen und die ich hier nicht näher erläutern möchte. Meine Frau, gebürtige Frankfurterin, hat sich darüber übrigens viel mehr geärgert wie ich.
Dann noch was. Die Schwyz gibt es nicht. Schwyz ist einer der 26 Schweizer Kantone mit einem Hauptort des selben Namens. Wenn schon verniedlichen dann bitte richtig: Schwiiz
die nzz ist natürlich schon eine bedeutende schweizer stimme im konzert, die auch hierzulande sehr gehört wird; von daher mag der artikel durchaus mal als repräsentativ durchgehen,
allerdings, sorry, natürlich für die Schweiz ,
und ist, gerade weil in sich nicht ganz ausgewogen, vielleicht gerade deswegen eine brauchbare diskusionsgrundlage.
59 schrieb: hervorragender Artikel. wundert mich nicht, dass er offensichtlich von einigen herrschaften hier weder gelesen geschweige denn verstanden wurde.
Genau, wir äussern uns immer ohne vorher das zu lesen über was wir uns äussern. Und ob wir ihn verstanden haben kannst du überhaupt nicht beurteilen. Hast du ihn überhaupt verstanden?
Hallo, ich empfinde den Artikel als konstruiert. Natürlich kann manches Wort aus deutschem Mund aufgrund der speziellen Vergangenheit anders klingen, als wenn es ein, sagen wir, ein Schweizer ausspricht. Aber vielleicht sollte man sich auch Mühe geben, es richtig zu verstehen. Bierhoffs Formulierung war gedankenlos, vielleicht sogar dumm, Vokabeln wie "Feldlager der Deutschen" und die Rede von "Millionen (Deutschen), die sich wieder gern manipuiluieren lassen" korrekten Behandlung des Themas wenig dienlich. Die Konstruktion eines Vorwurfs aus der Tatsache, daß Bierhoff vor Jahren für den "AC Mailand, jenem Klub, von dem aus Silvio Berlusconi das ganze Land mit dem System Milan überzogen hat", zeigt das journalistische Niveau des Artikels.
http://fussball.nzz.ch/2006/07/05/wmn/articleE9OQ7.html
Die Welt in Angst vor Deutschland?
In die Feiern der WM-Gastgeber mischen sich immer mehr aggressive Töne
Deutschland ergehe sich in einem karnevalistischen Patriotismus, hiess es vor kurzem. Inzwischen hat die vermeintlich harmlose Angelegenheit neue Facetten erhalten: Jene, die sich skeptisch äussern, werden mitunter genötigt, ihre Ablehnung nationalistischen Taumels zu rechtfertigen. Eine Aussage des deutschen Teammanagers irritiert zusätzlich.
ein vielleicht in seiner perspektive etwas überzogener, aber in manchen aspekten, gerade etwa herrn bierhoff betreffend, abolut bedenkenswerter beitrag.
was den folgende passus daraus anbelangt, fragt man sich allerdings, ob der autor, ja, schon am rechten platz, aber zum falschen zeitpunkt dort war, ein paar wöchelchen zu früh:
„Wenige Minuten vor dem Anpfiff ereignet sich in der Ostkurve des Olympiastadions etwas äusserst Eigenartiges. Über eine Länge von mehr als hundert Metern wird ein Tuch entrollt, darauf ist zu lesen: 'Auf des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen. Und plötzlich wird die gesamte Tribüne zu einem lebenden Motiv, ein schwarzer Adler. (...)Im Fernsehen wurde der Adler nicht gezeigt, der Urheber des Aktes blieb im Dunkeln“.
wenn man schon angebliche handy-telefonate oder mitarbeiter zu mitarbeiter gespräche als "braunes gut" hochstillisiert...
was juckt es mich... WIR SIND DEUTSCHLAND
Der Bericht über 'den Adler im Berliner Olympiastadion' ist keine WM-Beobachtung des NZZ-Journalisten, sondern - er weisst selbst darauf hin - ein Zitat aus dem Text des IAAF-Vizepräsidenten Helmut Digel, der vom Besuch des DFB-Pokalendspiels berichtet.
Weiter äussere ich mich nicht zu dem Artikel, sonst tauchen hier wieder 'ach so stolze' geistige Tiefflieger auf und beginnen zu feuern
also wenn ich das richtig lese, dann bezieht sich der hinweis auf digel ausdrücklich auf dessen "Text über den Besuch eines deutschen Vorrunden-Spiels in Berlin". was natürlich quark wäre, denn wir wissen ja, was es mit dem riesenadler in wirklichkeit auf sich hat ...
insgesamt ist der artikel schon etwas einseitig und berücksichtigt nicht oder zu wenig die großenteils wirklich gute stimmung hierzulande. der blick von außen, vom anderen aufs eigene, kann allerdings nie schaden ...
Nee im Ernst, wer Fußball als Krieg bezeichnet und dies anscheinend auch noch wirklich so meint ist eigentlich nicht satisfaktionsfähig. Feldlager, Feldzug, wasiist denn das für eine Sprache. Sorry liebe NZZ .Ihr habt eien wirklich tolle Zeitung. Nach meiner geliebten FAZ Platz 2. Aber der Artikel ist ein bischen daneben.
Man beachte das Kürzel.
sos. Berlin,
Aufgenommen am 20.06. vor dem Spiel Ecuador - Deutschland in Berlin.
Zum Glück hat er niemanden die erste Strophe der Nationalhymne singen hören - denn auch die gab es.
Was soll also die Aufregung, war doch zu erwarten, dass das Ausland guckt.
Ich frag mich nur eines: Wer um Himmels Willen hat bei dem besagten Vorrundenspiel die Choreo organisiert? Hat der DFB Ultras? ,-)
danke für die info, das wusste ich nicht. ich habe inzwischen nochmal nachgeschaut und einen bericht zu dieser angelegenheit gefunden (berliner zeitung vom 21.6.):
„(...) so traf ein anderes, offenbar individuell gestaltetes Transparent doch einen befremdlichen Ton. Der Spruch "Getragen von des Adlers Schwingen werden wir den Sieg erringen" verschwand aus historischen Gründen noch vor Anpfiff. Das groß geschriebene Wort Sieg hat im Olympiastadion einen anderen Klang als etwa in Münchens unschuldiger Spaß-Arena. In einem Augenblick, da tausende Fans in Berlin den Schlachtruf "Sieg, Sieg, Sieg" skandieren, kommt einem auch der Begriff Schlachtenbummler in seiner eigentlichen Bedeutung in den Sinn. Und "Steht auf, wenn ihr Deutsche seid" hört sich hier eben martialischer an, als "Steht auf, wenn ihr Schweizer seid" in Stuttgart.
Man muss das alles nicht überbewerten, aber gerade an diesem Ort in Berlin sind zwölf Jahre deutsche Geschichte nicht ganz so nonchalant wegzufeiern, wie es heute sonst im Land geübt wird.“
offenbar wurde transparent + spruchband vor spielbeginn entfernt.
der nzz-artikel ist, wie auch ich finde, insgesamt einseitig geschrieben. v.a. das mit dem "feldlager" ist unsinn - dort haben doch auch unsere jungs vor dem pokalfinale logiert, ganz unmartialisch, aber ziemlich komfortabel.
das mit dem "krieg" ist ein (wenngleich zustimmendes) zitat von scolari und seinem auch nicht ganz durchgegarten "mata, mata"-mist.
mit seinem "angst"-spruch liegt bierhoff kaum weniger daneben - und ist nicht trainer, sondern team-manager, von dem ich so etwas nicht hören mag. wäre wunderbar, wenn klinsmann & löw weitermachen würden; den job von bierhoff könnte manch anderer, denke ich, besser machen.
interessant ist, dass in dem artikel die alte martin walser-debatte wieder hochgekocht wird, wann was vorbei sein darf. scheint noch seiner klärung zu harren.
unstrittig ist: unser adler war nicht nur weniger gothisch, sondern einfach viel schöner! und wieder mal stell ich fest: ich fühle mich im vereinsfußball im allgemeinen und freilich bei unserer sge im besonderen am wohlsten.
habe gerade beim recherchieren zu meinem erstaunen festgestellt, dass es einen "fanclub der nationalmannschaft" gibt, der für diese choreo verantwortlich zeichnet.
Deswegen plädiere ich dafür, dass der NZZ Kollege auch seine Meinung haben udn äussern darf, auch wenn diese Meinung vielleicht unbequem ist. Ich bin inhaltlich auch nicht vollständig mit seinen Gedankengängen einverstanden, aber so sieht er das nun mal.
Ich habe während der WM einige Spiele besucht. Mich haben diese SIEG, SIEG Rufe auch sehr irritiert. Das hängt aber mit persönlichen Erfahrungen innerhalb meiner Familie zusammen, die in eine dunkle Zeit Deutschlands zurückgehen und die ich hier nicht näher erläutern möchte.
Meine Frau, gebürtige Frankfurterin, hat sich darüber übrigens viel mehr geärgert wie ich.
Dann noch was. Die Schwyz gibt es nicht. Schwyz ist einer der 26 Schweizer Kantone mit einem Hauptort des selben Namens.
Wenn schon verniedlichen dann bitte richtig: Schwiiz
in MEINER no.1, lieber HG, der FR, stand vor ein paar wochen ein sehr bemerkenswerter artikel über den "genuss" am public viewing für menschen mit "abweichendem" aussehen, vielleicht finde ich ihn noch...
Der Autor ist das letzte. Der Spruch ist völlig ok., der Adler gehört zu uns und der neue, geile Patriotismus ist einfach herrlich. Dass die Schweizer immer was zu nörgeln haben, weil sie wie die Österreicher doch immer so herrlich neidisch auf uns sind, ist doch klar...also gar nicht weiter aufregen.
die nzz ist natürlich schon eine bedeutende schweizer stimme im konzert, die auch hierzulande sehr gehört wird; von daher mag der artikel durchaus mal als repräsentativ durchgehen,
allerdings, sorry, natürlich für die Schweiz ,
und ist, gerade weil in sich nicht ganz ausgewogen, vielleicht gerade deswegen eine brauchbare diskusionsgrundlage.
Genau, wir äussern uns immer ohne vorher das zu lesen über was wir uns äussern. Und ob wir ihn verstanden haben kannst du überhaupt nicht beurteilen. Hast du ihn überhaupt verstanden?
ich empfinde den Artikel als konstruiert. Natürlich kann manches Wort aus deutschem Mund aufgrund der speziellen Vergangenheit anders klingen, als wenn es ein, sagen wir, ein Schweizer ausspricht. Aber vielleicht sollte man sich auch Mühe geben, es richtig zu verstehen. Bierhoffs Formulierung war gedankenlos, vielleicht sogar dumm, Vokabeln wie "Feldlager der Deutschen" und die Rede von "Millionen (Deutschen), die sich wieder gern manipuiluieren lassen" korrekten Behandlung des Themas wenig dienlich. Die Konstruktion eines Vorwurfs aus der Tatsache, daß Bierhoff vor Jahren für den "AC Mailand, jenem Klub, von dem aus Silvio Berlusconi das ganze Land mit dem System Milan überzogen hat", zeigt das journalistische Niveau des Artikels.
Grüße
Adler aus Freiburg