Eigentllich war der folgende Ausblick auf das Spiel gegen Hannover als dreifache Co-Production zwischen rotundschwarz, gereizt und Petermann geplant – Vorläufig ist es jetzt nur ein Zweierlei geworden, aber Petermann wird vielleicht später noch etwas ergänzen. Los geht’s!
Vorbericht zum Vorbericht für das Spiel gegen Hannover
Hannover 96 ist – das sagt ja schon der Name ,-)) – zweifelsohne ein Traditionsverein. Trotzdem: So sehr ich in meinem Gedächtnis krame, sehr viel „historisches“ fällt mir dazu nicht ein. Gab es nicht mal einen Spieler mit Namen Hans Siemensmeyer? Doch, der hat da gespielt. Charly Mrosko…naaaain, der war bei Eintracht Braunschweig. Mmh. Vielleicht klappt es ja, wenn wir uns dem Verein mit einem Umweg über die Stadt Hannover nähern. Umweg? Da fällt mir ein, wie ich vor Jahren einmal, eben dort in Hannover, bis in die Nachtstunden einen Messestand auf der CeBit aufgebaut habe und dann – trotz müd und fix und fertig - noch mit dem Auto wieder zurück nach Frankfurt fahren wollte. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit fiel mir ein Hinweisschild auf: „Berlin, 185 km“. Scheiße, das war dann wohl die falsche Richtung. Anderer Ansatz: Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist in Hannover zuhause, genauso wie die Welfen, von denen einer sich als Prinz Haugust von Monaco einen Namen gemacht hat. Der Fluss, der durch Hannover fließt, heißt Leine. Ein Bier, das in Hannover getrunken wird, heißt Gilde-Bräu. Es schmeckt scheußlich. Das weiß ich, weil wir vor zwei Jahren mal ein Konzert in Hannover in der AWD-Arena besucht haben und in diesem Zusammenhang auch die dortigen Trinkgebräuche getestet haben. AWD? Stimmt, ganz Hannover und fast ganz Niedersachsen ist fest in den Händen des „weltweit agierenden Finanzdienstleisters“. AWD-Arena so heißt jetzt das, was früher mal das Niedersachsenstadion war. AWD-Hall heißt die Stadionsporthalle. Und AWD ist einer der Haupt-Sponsoren von Hannover 96. Und da wären wir also endlich beim Thema.
„Alte Liebe“ zu den Roten
Nach Abpfiff eines ganz normalen Fußballspiels wurde – ganz unspektakulär – im Jahr 1896 der Hannoversche Fußballclub von 1896 gegründet. Wie viele andere Vereine wurden auch die Hannoveraner nach Kriegsende im Jahr 1946 von den Allierten aufgelöst und als Hannoverscher Sportverein von 1896 wieder neu gegründet. In den Anfangszeiten des Fußballsports in Hannover bekamen die Mannschaften ihre Trikots vom Stadtamt für Leibesübungen zugeteilt. Die 96er erhielten regelmäßig die roten Leibchen und so sind die Vereinsfarben von Hannover 96 zwar schwarz und grün, das Heimtrikot aber auch heute noch traditionell in rot und deswegen werden die Hannoveraner „die Roten“ genannt. Auch im (übrigens scheußlichen) Vereinslied „96 – Alte Liebe“ werden dementsprechend die Grünschwarzen als Rote besungen. (http://de.youtube.com/watch?v=xOZ6XCyYTbY)
Hannover 96 wurde in seiner Geschichte zweimal Deutscher Meister, einmal davon (1938) im „Reich“, einmal im Jahr 1954. Außerdem wurden 3 Amateurtitel an die Leine geholt und im Jahr 1992 gelang es den 96ern als erster Zweitliga-Mannschaft den DFB-Pokal zu holen. Im 11-Meter-Schießen gegen Borussia Mönchengladbach erwarb sich Torwart Jörg Sievers den Ruf des Elfmeter-Killers. Bruder Ralf wurde zeitgleich mit der Eintracht…. Nein, wurde er nicht, lassen wir dieses Thema.
"Manchmal geht es nicht so wie man will"
Die Geschichte des Vereins Hannover 96 ist wechselhaft. Bei der Bundesliga-Gründung 1963 war man nicht dabei – von den beiden zur Diskussion stehenden Nordvereinen erhielt Eintracht Braunschweig den Zuschlag - wohl mit ein Grund dafür, warum die beiden Vereine bis heute in einem nicht gerade freundschaftlichen Verhältnis zueinander stehen. Im Jahr darauf stießen die 96er dann ebenfalls in die Bundesliga vor und hielten sich dort 10 Jahre bevor sie, in der Saison 73/74, mit dem ersten Abstieg in die Regionalliga Nord das wurden, was man gemeinhin als Fahrstuhlmannschaft bezeichnet: Dem direkten Wiederaufstieg folgte der Abstieg, der Aufstieg, der Abstieg und schließlich sogar der Absturz in die Oberliga. Der gleiche Zyklus wiederholte sich dann noch einmal: Im Jahr 80/81 gelang die Qualifikation für die neue, eingleisige zweite Liga, 1984/85 vor 60.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Trainer war damals Werner Biskup, der – vollkommen überdreht und putzig - im ZDF-Sportstudio heftig mit der (wer war das denn damals noch gleich?) Moderatorin flirtete und im Jahr darauf wegen seiner Alkoholprobleme aus seinem Trainerjob entlassen wurde. Aufstieg, Abstieg, Pokalsieg als Zweitligist und (1995/96) wiederum Fall in die dritte Liga. Jetzt übernahm Reinhold Fanz – ja, genau, der charismatische Fanz, den wir später auch in Frankfurt kennen und lieben lernen sollten – den Trainerjob in Hannover. Der sofortige Wiederaufstieg scheiterte knapp und unter bis heute ungeklärten, mysteriösen Umständen. Im Relegationsspiel in Cottbus stand es eine Viertelstunde vor Schluss 1:1 als die Flutlichtanlage ausfiel und das Spiel abgebrochen werden musste. Im Wiederholungsspiel unterlagen die 96er mit 1:3 und mussten ein weiteres Jahr in der dritten Liga zubringen.
Der vorerst letzte Aufstieg in die 1. Liga gelang 96 dann in der Saison 2001/2002. Ralf Rangnick hieß der Mann, mit dem die Hannoveraner 75 Punkte holten und damit einen bislang von keiner anderen Bundesligamannschaft mehr erreichten Saison-Punkterekord aufstellten. Aber nicht Rangnick, sondern Stefan Mertesacker war der bislang erfolgreichste Trainer der 96er. Der Vater von Per und heutige Leiter der Hannoveraner Amateurabteilung übernahm in der Saison 94/95 in einer prekären Tabellensituation die Position des Cheftrainers von Ralf Schafstall, erzielte mit seiner Mannschaft ein 1:1 gegen Chemnitz und wurde nach nur einer Woche von – na wem wohl? - Peter Neururer als Coach abgelöst. Damit ist Mertesacker der einzige HSV-Trainer, der ungeschlagen blieb.
„Who is who“ der Vereinsgeschichte
Wenn man in der Hannoveranischen Chronik liest, trifft man – neben Reinhold Fanz - auf einige alte Bekannte, die man (oder zumindest ich) mit allem in Verbindung gebracht hätte, aber nicht mit Hannover. Container-Willi – ok, das der vor seiner Zeit beim richtige HSV auch beim kleinen HSV in Hannover gespielt hat, das bekommt man zur Not noch hin. Aber Jupp „Osram“ Heynckes? In Hannover? Tatsächlich, so ist es. Von 1967 bis 69 trat der spätere „Welttrainer“ (Zitat Bernd Hölzenbein) in Hannover gegen den Ball und absolvierte während dieser Zeit auch sein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft. Ein für mich fast ebenso erstaunliches Hannoveraner Fundstück ist Gerald Asamoah. Äächt wahr: Asamoah begann seine fußballerische Karriere 1994 mit 16 Jahren in Hannover, wo er fünf Jahre spielte. Ebenfalls noch gar nicht so lange her, aber auch schon fast in Vergessenheit geraten: Sogar unser Adlerhorst Ehrmanntraut hat eine direkte Verbindungslinie nach Hannover und war dort (Saison 1999/2000) zumindest kurz als Trainer tätig war. In der 2. Liga legte er eine bärenstarke Hin- und eine grottenschlechte Rückrunde hin und wurde noch vor Saisonende wieder geschasst.
Die aktuelle Situation
Seit 2006 wird Hannover 96 von Dieter Hecking trainiert, der früher (von 1996-99) selbst als Spieler in Hannover aktiv war und den es von Aachen zurück an seine alte Wirkungsstätte zog. Vor Beginn der Saison 2007/2008 habe ich in meinem Adlerumfeld höhnisches Lachen geerntet als ich verkündete: „Hannover – die werden diese Jahr eine bärenstarke Saison spielen.“ Dabei war meine Prognose – jawohl! - durchaus begründet: Aus allen Ecken waren in den zurückliegenden Jahren nach und nach immer mehr namhafte und ausbaufähige Spieler nach Hannover geholt worden. Z.B. Hanno Balitsch, der bereits 2005 von der (Zitat Balitsch) „sektenähnlichen Gemeinschaft“ Mainz 05 an die Leine wechselte. Oder der ungarische Mittelfeldspieler Huszti, der 2006 von Metz nach Hannover kam, und um den Hannover von der halben Liga beneidet wird. 2007 stieß Mike Hanke aus Wolfsburg in Hannover dazu und Sergio Sergio Pinto folgte seinem ehemaligen Trainer aus Aachen, im Winter wurde außerdem Valerien Ismael geholt. Ok – Ismael ist, wie die hannoveraner Veteranen Michael Tarnat, Jirji Staijner, Altin Lala unter fußballerischen Gesichtspunkten nicht mehr ganz taufrisch, aber doch ein „Big Name“. Die Mischung klang jedenfalls ganz erfolgversprechend.
Zwar waren die Hannoveraner dann doch nicht so richtig bärenstark, aber immerhin stark genug, um 48 Punkte zu holen und in der Abschlusstabelle der Saison 2007/2008 auf Platz 8 und damit einen Platz vor der Eintracht zu landen. Damit erzielte Hannover 96 seine beste Abschlussplatzierung seit 43 Jahren. Ähnlich wie die Eintracht wurden die Hannoveraner als einer der Anwärter gehandelt, die den Anschluss an das vordere Drittel der Bundesligatabelle dauerhaft schaffen könnten. Ähnlich wie die Eintracht landete auch Hannover in dieser Saison unsanft wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Vor dem Spiel gegen die Eintracht
Auch in der Saison 2008/09 hat Hannover, wie in den Vorjahren, noch einmal aufgerüstet, sogar noch etwas drauf gepackt. Mit Mike Forssell aus Birmingham und Jan Schlaudraff (für Hecking ebenfalls ein alter Bekannter aus Aachener Tagen) kamen gleich zwei Stürmer, die Mike Hanke seinen Stammplatz in der Startelf streitig und vielleicht ja (mmh…) seinen Weg nach Frankfurt frei machen. Florian Fromlowitz kam gerade rechtzeitig nach Hannover, um den lange verletzt ausfallenden Enke (manche sagen mehr schlecht als recht) im Tor zu vertreten. Dazu dann noch Mario Eggimann vom KSC für die Innenverteidigung, Christian Schulz von Werder Bremen als Allrounder – das klingt alles nicht wirklich schlecht. Trotzdem tut sich Hannover in dieser Saison schwer und das kann uns nur recht sein.
Vor dem Spiel in Frankfurt sind mehrere Spieler aus der Stammformation angeschlagen oder gesperrt. Für Frank Fahrenhorst, der sich im letzten Spiel gegen Bochum verletzt hat, rückt - laut Kicker – wohl Christian Schulz von der 6 in die Abwehrreihe. Schlaudraff und Forsell sind wohl ebenfalls leicht angeschlagen, so dass es sein kann, dass der gefrustete Mike Hanke im Waldstadion ein wenig Schaulaufen kann. Im Fanforum der Hannoveraner ist die Stimmung vor dem Spiel eher skeptisch. Richtungweisend sei das Spiel. Irgendwann müsse es doch mal klappen. Die Aufstellung sei wahrscheinlich doch wieder zu defensiv. Die Stürmer kriegen keine Bälle. Warum die Eintracht sich vor Schlaudraff und Huszti fürchtet – hahahaha!
Kommt einem alles irgendwie bekannt vor.
Rückblende. Saison 2006/2007, Rückrunde, Waldstadion. Eintracht Frankfurt gegen Hannover 96. In der Reihe schräg vor mir ein Herr im roten 96er Heim-Trikot. Europa-Lied. Wir stehen und singen. Der Herr kann sich gar nicht mehr einkriegen. Wir singen: „Du wirst bald schon Deuuuutscher Meister seeeeeiiiin“. Er klopft sich auf die Schenkel, johlt, will sich ausschütten vor Lachen. Von den Umstehenden wurde er dann durch freundliches Zureden zum Schweigen gebracht. Das Spiel endete 2: 0. Der Herr war jetzt still.
Im Kampf um Platz (achduje smile: Zwölf und den Anschluss an die untere Hälfte des oberen Drittels gibt es am Samstag jedenfalls nur einen Sieger - und der heißt Eintracht Frankfurt.
Nachtrag:
Gereizt(es) Fazit: An die Leine nehmen!
Hab mal mit dem Wasserfarbkasten von Max aufm Tisch geschmiert, Schwarz-Weiss-Grün. Brrr, gibt ekliges Mausgrau das. Wie ein Novembertag mit Schneeregen. „Grausam“, „macht keinen Spass mehr“, „Bochum ist wesentlich athletischer und schneller!“ Stopp, das sagen DIE in ihrem Blog über sich selbst, nicht über uns!
Über unser letztes Spiel bei den Leinekickern, bei dessen Gründung anno Tobak, hähä, ein Herr Bielefeld (!!) dabei war, sagte HB : "Das war wie beim Feldhandball, da lache ich mich tot, ich werde die Mannschaft zwingen, sich die zweite Hälfte auf Video anzusehen“.
Beim letzten Heimspiel jammerte Sotos schon vorher, „No left back, no left back“, da Spycher sowie Chaftar ausgefallen waren und Benni ran musste. Nach dem 0:0 sagte der Nun-Schalker Bankdrücker, dessen Friseur in Köln ist: “Das war ein grausamer Kick. Den Zuschauern hat es sicherlich keinen Spaß gemacht zuzuschauen und auch auf dem Platz hat es keinen Spaß gemacht.“ Hach, ich vergass, unser Übungsleiter sagte: "Ich war zufrieden mit der Grundordnung auf dem Platz. Es war ganz wichtig, zu Null zu spielen.“
Na, Vorfreude auf Samstag gesteigert? Also ich glaub ja, dass wird diesmal gaaaanz anders. Gibt ein wunderbar dreggisches 1:0 für leuchtend rotundschwarz gegen die Mausgrauen.
Das wird denke ich ein arg langweiliger kick, geprägt von Schönschwätzerei nach dem Spiel. Gegen hannvoer hatte ich nicht nur einmal den Eindruck, dass unsere Kicker keinen Bock hatten, da Hannover so langweilig ist
Ich hoffe auf einen Sieg, denn wenn ich etwas mit dem Wort "unsympathisch" assoziiere ist es die Stadt Hannover und alles was dazugehört. Ein Spiel bei dem es keinen Spaß macht, sich mit den gegnerischen Fans zu unterhalten, da ihre dialektfreie Sprache genauso trist ist, wie der heutige graue Novembertag.
Gegen die Doppelspitze in der Frederöffnung hat Hanoi keine Chance. Wenn jetzt noch Petermann sein Kickerarchiv öffnet und wir mit 3 Spitzen agieren ist es um Mausgrau endgültig geschehen.
Vorbericht zum Vorbericht für das Spiel gegen Hannover
Hannover 96 ist – das sagt ja schon der Name ,-)) – zweifelsohne ein Traditionsverein. Trotzdem: So sehr ich in meinem Gedächtnis krame, sehr viel „historisches“ fällt mir dazu nicht ein. Gab es nicht mal einen Spieler mit Namen Hans Siemensmeyer? Doch, der hat da gespielt. Charly Mrosko…naaaain, der war bei Eintracht Braunschweig. Mmh. Vielleicht klappt es ja, wenn wir uns dem Verein mit einem Umweg über die Stadt Hannover nähern. Umweg? Da fällt mir ein, wie ich vor Jahren einmal, eben dort in Hannover, bis in die Nachtstunden einen Messestand auf der CeBit aufgebaut habe und dann – trotz müd und fix und fertig - noch mit dem Auto wieder zurück nach Frankfurt fahren wollte. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit fiel mir ein Hinweisschild auf: „Berlin, 185 km“. Scheiße, das war dann wohl die falsche Richtung. Anderer Ansatz: Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist in Hannover zuhause, genauso wie die Welfen, von denen einer sich als Prinz Haugust von Monaco einen Namen gemacht hat. Der Fluss, der durch Hannover fließt, heißt Leine. Ein Bier, das in Hannover getrunken wird, heißt Gilde-Bräu. Es schmeckt scheußlich. Das weiß ich, weil wir vor zwei Jahren mal ein Konzert in Hannover in der AWD-Arena besucht haben und in diesem Zusammenhang auch die dortigen Trinkgebräuche getestet haben. AWD? Stimmt, ganz Hannover und fast ganz Niedersachsen ist fest in den Händen des „weltweit agierenden Finanzdienstleisters“. AWD-Arena so heißt jetzt das, was früher mal das Niedersachsenstadion war. AWD-Hall heißt die Stadionsporthalle. Und AWD ist einer der Haupt-Sponsoren von Hannover 96. Und da wären wir also endlich beim Thema.
„Alte Liebe“ zu den Roten
Nach Abpfiff eines ganz normalen Fußballspiels wurde – ganz unspektakulär – im Jahr 1896 der Hannoversche Fußballclub von 1896 gegründet. Wie viele andere Vereine wurden auch die Hannoveraner nach Kriegsende im Jahr 1946 von den Allierten aufgelöst und als Hannoverscher Sportverein von 1896 wieder neu gegründet. In den Anfangszeiten des Fußballsports in Hannover bekamen die Mannschaften ihre Trikots vom Stadtamt für Leibesübungen zugeteilt. Die 96er erhielten regelmäßig die roten Leibchen und so sind die Vereinsfarben von Hannover 96 zwar schwarz und grün, das Heimtrikot aber auch heute noch traditionell in rot und deswegen werden die Hannoveraner „die Roten“ genannt. Auch im (übrigens scheußlichen) Vereinslied „96 – Alte Liebe“ werden dementsprechend die Grünschwarzen als Rote besungen. (http://de.youtube.com/watch?v=xOZ6XCyYTbY)
Hannover 96 wurde in seiner Geschichte zweimal Deutscher Meister, einmal davon (1938) im „Reich“, einmal im Jahr 1954. Außerdem wurden 3 Amateurtitel an die Leine geholt und im Jahr 1992 gelang es den 96ern als erster Zweitliga-Mannschaft den DFB-Pokal zu holen. Im 11-Meter-Schießen gegen Borussia Mönchengladbach erwarb sich Torwart Jörg Sievers den Ruf des Elfmeter-Killers. Bruder Ralf wurde zeitgleich mit der Eintracht…. Nein, wurde er nicht, lassen wir dieses Thema.
"Manchmal geht es nicht so wie man will"
Die Geschichte des Vereins Hannover 96 ist wechselhaft. Bei der Bundesliga-Gründung 1963 war man nicht dabei – von den beiden zur Diskussion stehenden Nordvereinen erhielt Eintracht Braunschweig den Zuschlag - wohl mit ein Grund dafür, warum die beiden Vereine bis heute in einem nicht gerade freundschaftlichen Verhältnis zueinander stehen. Im Jahr darauf stießen die 96er dann ebenfalls in die Bundesliga vor und hielten sich dort 10 Jahre bevor sie, in der Saison 73/74, mit dem ersten Abstieg in die Regionalliga Nord das wurden, was man gemeinhin als Fahrstuhlmannschaft bezeichnet: Dem direkten Wiederaufstieg folgte der Abstieg, der Aufstieg, der Abstieg und schließlich sogar der Absturz in die Oberliga. Der gleiche Zyklus wiederholte sich dann noch einmal: Im Jahr 80/81 gelang die Qualifikation für die neue, eingleisige zweite Liga, 1984/85 vor 60.000 Zuschauern im Niedersachsenstadion der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Trainer war damals Werner Biskup, der – vollkommen überdreht und putzig - im ZDF-Sportstudio heftig mit der (wer war das denn damals noch gleich?) Moderatorin flirtete und im Jahr darauf wegen seiner Alkoholprobleme aus seinem Trainerjob entlassen wurde. Aufstieg, Abstieg, Pokalsieg als Zweitligist und (1995/96) wiederum Fall in die dritte Liga. Jetzt übernahm Reinhold Fanz – ja, genau, der charismatische Fanz, den wir später auch in Frankfurt kennen und lieben lernen sollten – den Trainerjob in Hannover. Der sofortige Wiederaufstieg scheiterte knapp und unter bis heute ungeklärten, mysteriösen Umständen. Im Relegationsspiel in Cottbus stand es eine Viertelstunde vor Schluss 1:1 als die Flutlichtanlage ausfiel und das Spiel abgebrochen werden musste. Im Wiederholungsspiel unterlagen die 96er mit 1:3 und mussten ein weiteres Jahr in der dritten Liga zubringen.
Der vorerst letzte Aufstieg in die 1. Liga gelang 96 dann in der Saison 2001/2002. Ralf Rangnick hieß der Mann, mit dem die Hannoveraner 75 Punkte holten und damit einen bislang von keiner anderen Bundesligamannschaft mehr erreichten Saison-Punkterekord aufstellten. Aber nicht Rangnick, sondern Stefan Mertesacker war der bislang erfolgreichste Trainer der 96er. Der Vater von Per und heutige Leiter der Hannoveraner Amateurabteilung übernahm in der Saison 94/95 in einer prekären Tabellensituation die Position des Cheftrainers von Ralf Schafstall, erzielte mit seiner Mannschaft ein 1:1 gegen Chemnitz und wurde nach nur einer Woche von – na wem wohl? - Peter Neururer als Coach abgelöst. Damit ist Mertesacker der einzige HSV-Trainer, der ungeschlagen blieb.
„Who is who“ der Vereinsgeschichte
Wenn man in der Hannoveranischen Chronik liest, trifft man – neben Reinhold Fanz - auf einige alte Bekannte, die man (oder zumindest ich) mit allem in Verbindung gebracht hätte, aber nicht mit Hannover. Container-Willi – ok, das der vor seiner Zeit beim richtige HSV auch beim kleinen HSV in Hannover gespielt hat, das bekommt man zur Not noch hin. Aber Jupp „Osram“ Heynckes? In Hannover? Tatsächlich, so ist es. Von 1967 bis 69 trat der spätere „Welttrainer“ (Zitat Bernd Hölzenbein) in Hannover gegen den Ball und absolvierte während dieser Zeit auch sein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft. Ein für mich fast ebenso erstaunliches Hannoveraner Fundstück ist Gerald Asamoah. Äächt wahr: Asamoah begann seine fußballerische Karriere 1994 mit 16 Jahren in Hannover, wo er fünf Jahre spielte. Ebenfalls noch gar nicht so lange her, aber auch schon fast in Vergessenheit geraten: Sogar unser Adlerhorst Ehrmanntraut hat eine direkte Verbindungslinie nach Hannover und war dort (Saison 1999/2000) zumindest kurz als Trainer tätig war. In der 2. Liga legte er eine bärenstarke Hin- und eine grottenschlechte Rückrunde hin und wurde noch vor Saisonende wieder geschasst.
Die aktuelle Situation
Seit 2006 wird Hannover 96 von Dieter Hecking trainiert, der früher (von 1996-99) selbst als Spieler in Hannover aktiv war und den es von Aachen zurück an seine alte Wirkungsstätte zog. Vor Beginn der Saison 2007/2008 habe ich in meinem Adlerumfeld höhnisches Lachen geerntet als ich verkündete: „Hannover – die werden diese Jahr eine bärenstarke Saison spielen.“ Dabei war meine Prognose – jawohl! - durchaus begründet: Aus allen Ecken waren in den zurückliegenden Jahren nach und nach immer mehr namhafte und ausbaufähige Spieler nach Hannover geholt worden. Z.B. Hanno Balitsch, der bereits 2005 von der (Zitat Balitsch) „sektenähnlichen Gemeinschaft“ Mainz 05 an die Leine wechselte. Oder der ungarische Mittelfeldspieler Huszti, der 2006 von Metz nach Hannover kam, und um den Hannover von der halben Liga beneidet wird. 2007 stieß Mike Hanke aus Wolfsburg in Hannover dazu und Sergio Sergio Pinto folgte seinem ehemaligen Trainer aus Aachen, im Winter wurde außerdem Valerien Ismael geholt. Ok – Ismael ist, wie die hannoveraner Veteranen Michael Tarnat, Jirji Staijner, Altin Lala unter fußballerischen Gesichtspunkten nicht mehr ganz taufrisch, aber doch ein „Big Name“. Die Mischung klang jedenfalls ganz erfolgversprechend.
Zwar waren die Hannoveraner dann doch nicht so richtig bärenstark, aber immerhin stark genug, um 48 Punkte zu holen und in der Abschlusstabelle der Saison 2007/2008 auf Platz 8 und damit einen Platz vor der Eintracht zu landen. Damit erzielte Hannover 96 seine beste Abschlussplatzierung seit 43 Jahren. Ähnlich wie die Eintracht wurden die Hannoveraner als einer der Anwärter gehandelt, die den Anschluss an das vordere Drittel der Bundesligatabelle dauerhaft schaffen könnten. Ähnlich wie die Eintracht landete auch Hannover in dieser Saison unsanft wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Vor dem Spiel gegen die Eintracht
Auch in der Saison 2008/09 hat Hannover, wie in den Vorjahren, noch einmal aufgerüstet, sogar noch etwas drauf gepackt. Mit Mike Forssell aus Birmingham und Jan Schlaudraff (für Hecking ebenfalls ein alter Bekannter aus Aachener Tagen) kamen gleich zwei Stürmer, die Mike Hanke seinen Stammplatz in der Startelf streitig und vielleicht ja (mmh…) seinen Weg nach Frankfurt frei machen. Florian Fromlowitz kam gerade rechtzeitig nach Hannover, um den lange verletzt ausfallenden Enke (manche sagen mehr schlecht als recht) im Tor zu vertreten. Dazu dann noch Mario Eggimann vom KSC für die Innenverteidigung, Christian Schulz von Werder Bremen als Allrounder – das klingt alles nicht wirklich schlecht. Trotzdem tut sich Hannover in dieser Saison schwer und das kann uns nur recht sein.
Vor dem Spiel in Frankfurt sind mehrere Spieler aus der Stammformation angeschlagen oder gesperrt. Für Frank Fahrenhorst, der sich im letzten Spiel gegen Bochum verletzt hat, rückt - laut Kicker – wohl Christian Schulz von der 6 in die Abwehrreihe. Schlaudraff und Forsell sind wohl ebenfalls leicht angeschlagen, so dass es sein kann, dass der gefrustete Mike Hanke im Waldstadion ein wenig Schaulaufen kann. Im Fanforum der Hannoveraner ist die Stimmung vor dem Spiel eher skeptisch. Richtungweisend sei das Spiel. Irgendwann müsse es doch mal klappen. Die Aufstellung sei wahrscheinlich doch wieder zu defensiv. Die Stürmer kriegen keine Bälle. Warum die Eintracht sich vor Schlaudraff und Huszti fürchtet – hahahaha!
Kommt einem alles irgendwie bekannt vor.
Rückblende. Saison 2006/2007, Rückrunde, Waldstadion. Eintracht Frankfurt gegen Hannover 96. In der Reihe schräg vor mir ein Herr im roten 96er Heim-Trikot. Europa-Lied. Wir stehen und singen. Der Herr kann sich gar nicht mehr einkriegen. Wir singen: „Du wirst bald schon Deuuuutscher Meister seeeeeiiiin“. Er klopft sich auf die Schenkel, johlt, will sich ausschütten vor Lachen. Von den Umstehenden wurde er dann durch freundliches Zureden zum Schweigen gebracht.
Das Spiel endete 2: 0. Der Herr war jetzt still.
Im Kampf um Platz (achduje smile: Zwölf und den Anschluss an die untere Hälfte des oberen Drittels gibt es am Samstag jedenfalls nur einen Sieger - und der heißt Eintracht Frankfurt.
Nachtrag:
Gereizt(es) Fazit: An die Leine nehmen!
Hab mal mit dem Wasserfarbkasten von Max aufm Tisch geschmiert, Schwarz-Weiss-Grün. Brrr, gibt ekliges Mausgrau das. Wie ein Novembertag mit Schneeregen. „Grausam“, „macht keinen Spass mehr“, „Bochum ist wesentlich athletischer und schneller!“ Stopp, das sagen DIE in ihrem Blog über sich selbst, nicht über uns!
Über unser letztes Spiel bei den Leinekickern, bei dessen Gründung anno Tobak, hähä, ein Herr Bielefeld (!!) dabei war, sagte HB : "Das war wie beim Feldhandball, da lache ich mich tot, ich werde die Mannschaft zwingen, sich die zweite Hälfte auf Video anzusehen“.
Beim letzten Heimspiel jammerte Sotos schon vorher, „No left back, no left back“, da Spycher sowie Chaftar ausgefallen waren und Benni ran musste. Nach dem 0:0 sagte der Nun-Schalker Bankdrücker, dessen Friseur in Köln ist: “Das war ein grausamer Kick. Den Zuschauern hat es sicherlich keinen Spaß gemacht zuzuschauen und auch auf dem Platz hat es keinen Spaß gemacht.“ Hach, ich vergass, unser Übungsleiter sagte: "Ich war zufrieden mit der Grundordnung auf dem Platz. Es war ganz wichtig, zu Null zu spielen.“
Na, Vorfreude auf Samstag gesteigert?
Also ich glaub ja, dass wird diesmal gaaaanz anders. Gibt ein wunderbar dreggisches 1:0 für leuchtend rotundschwarz gegen die Mausgrauen.
P.S. Das mit dem HSV irritiert völlig
Ich meine: nein!
Leinen los, let them drift back to Abstiegsplatz
Der vorberichterstattenden Trinität ein dreifach donnerndes ... ?? ... .. ähm ... wie war des nochmal ..... .. ... sagt nix, ich komm noch drauf
Ich hoffe auf einen Sieg, denn wenn ich etwas mit dem Wort "unsympathisch" assoziiere ist es die Stadt Hannover und alles was dazugehört. Ein Spiel bei dem es keinen Spaß macht, sich mit den gegnerischen Fans zu unterhalten, da ihre dialektfreie Sprache genauso trist ist, wie der heutige graue Novembertag.
Ich bin schon wieder auf ner fetten 10 fürs Spiel gegen Hanoi
Von wegen: *Viele Köche...etc...* !
...Quali setzt sich auf Dauer ehmd immer durch....
-> GAAAANZ FEIN...,der SA kann kommen...
(...nur dieses flaue Vor-Gefühl im Magen kann man leider nicht *weg-lesen*.. :neutral-face )
Wenn jetzt noch Petermann sein Kickerarchiv öffnet und wir mit 3 Spitzen agieren ist es um Mausgrau endgültig geschehen.
daZke
Ich erinnere mich mit grauen an das 0:0 und das 0:1 vor zwei Jahren.
Viel schlechter kann's eigentlich nicht mehr werden (hoffe ich )
Forza SGE!
Chapeau!
(Würde man sich beim Spieltags-Newsletter auch mal drüber freuen.)
Gruß Der Feuerjosef
und vielen Dank für die Mühe!