Ich habe mein ganzes bisheriges Leben mit der Eintracht verbracht. Ich lebe und leide und - ja auch das kommt vor - bin glücklich und überschwänglich mit ihr. Ich hab mich nach dem Spiel gegen Schalke im Stadion so allein gefühlt wie nie zuvor und darüber auch einen kurzen Text ins Forum gestellt, in den Kommentaren konnte man erkennen: Es ging vielen genauso.
Gestern habe ich das Stadion so glücklich wie lange nicht mehr verlassen. Euphorisch. Strahlend. Und ich denke: Auch damit war ich nicht allein. Ja – das war schlimm in den ersten fünfundzwanzig Minuten, eine desolate, schlaffe Leistung, hüpfende Hoppenheimer, Funkel-raus-Rufe aus der Kurve (die waren anscheinend vom Boykott ausgenommen), zynische Kommentare, meine Rufe „Eintracht, Eintracht“ klangen wie die einer Ertrinkenden. Und dann… der Wendepunkt. Chris nimmt das Spiel auf dem Platz in die Hand – und die Eintrachtler auf den Rängen entdecken sich und ihre Kraft wieder neu. Mit dem Abpfiff der ersten Hälfte war ich mir sicher: Wir werden dieses Spiel nicht verlieren.
Und so war es. Die zweite Halbzeit: Eine einzige Welle von Leidenschaft, Hingabe, Willen. Schreien, Anfeuerungsrufen, Klatschen, Aufspringen, Rufe auf den Platz – alles, alles da. Die Hoppenheimer (wir sitzen ganz in der Nähe des gegnerischen Fanblocks) regelrecht paralysiert (oder schien mir das nur so?). Der Funke vom Spielfeld springt auf die Ränge und wieder zurück. Die Jungs auf dem Platz kämpfen und die Jungs auf dem Platz spielen – sie spielen Fußball, tatsächlich! – die zweite Halbzeit war spielerisch mit Abstand die beste Leistung, die ich in dieser Saison von unserer Mannschaft gesehen habe. Chris, der das Heft in die Hand nimmt, Bälle verteilt, überall ist, Gegenspieler abläuft, immer in der Vorwärtsbewegung ist, Sebastian Jung in seinem ersten Spiel von Anfang an – mutig, laufstark. Steinhöfer, der immer besser ins Spiel kommt, ein ums andere Mal seine Mitspieler mit klugen Pässen ins Spiel bringt. Alex Meier, der sich endlich, endlich wieder etwas zutraut – Kurzpasskombinationsspiel mit Ümit, mit Martin, mit Markus. „Alex Meier. Alex Meier“, schreie ich. Ü ü ü ü ü ü - verstolpert den Ball, fällt, steht wieder auf, holt sich den Ball zurück, holt eine Ecke raus. Die ganze Gegengerade scheint zu beben. Auch in der Westkurve regt sich wieder Leben. Fink, der die Löcher stopft, weil Chris jetzt mehr nach vorne arbeitet. Martin zieht ab. Kollektiver Aufschrei – der Ball springt von der Lattenunterkante wieder ins Feld. Meier zieht ab – Toooooooooooooooor – das MUSS es doch gewesen sein. Ich fass es nicht. Vorbei. Zentimeter vorbei. Stöhnen. Ok. Weiter. Wir gewinnen jetzt jeden, wirklich jeden Zweikampf. Jeder setzt nach. Auch der (wie ich heute lese) viel gescholtene Petkovic – läuferisch hat er gegen Weiss & co das ein oder andere Mal das Nachsehen, steht falsch zum Ball, lässt sich versäckeln – er holt sich den Ball IMMER zurück, drischt ihn im Zweifelsfall einfach raus. Das sind also die viel gelobten Hoppenheimer?! Da liegt schon wieder einer und spielt toter Mann. („Steh auf!“ "Telefon...!" „In zwa Minute springt der widder.“ **gg) Nix, aber auch gar nix ist in der zweiten HZ von ihnen zu sehen – und das liegt vor allem daran, weil wir es gar nicht dazu kommen lassen. Einmal, einmal ist Eduardo (oder war es Wellington?) durch …. Haarerauf…. Er verzieht. Jetzt, jetzt werden wir dieses Spiel auch gewinnen. Bis zur letzten Sekunde hoffe ich, dass das Ende meines Vorberichtsmärchen sich tatsächlich erfüllt: Martin wird den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielen. Eintracht, Eintracht. Alle um mich herum sind aufgesprungen. Noch ein letzter Freistoß aus der eigenen Hälfte. Aber… dazu kommt es nicht mehr. Abpfiff. Tief Luft holen. Schade, schade. Mensch. Das Ding hätten wir gewinnen müssen. Müssen. Egal. Egal? Ja tatsächlich. In diesem Moment fast egal – was für ein grandioses Spiel. Mein Mitadler, mein Sitznachbar und ich klatschen uns ab. Ich zittere am ganzen Leib…die Stimmung…Meier…
Beim Abgang aus dem Block noch ein kurzes Gespräch mit Fräulein Adler. Wir sprudeln über von unseren Erlebnissen. Ja, ja, genauso war's. Was für furiose 45 Minuten. Ok. Dann holen wir den Dreier halt in Leverkusen. Wir wandern ab, froh, leichten Herzens, erfüllt von dem Erlebten. Rechts schwenkt gerade ein kleiner Trupp trommelnder (**gg) Hoppenheimer nach rechts. Who cares? Lasst sie hinziehen, wohin immer sie wollen. Ihr seid Hoppenheim – aber wir, wir sind Eintracht!
So war mein Tag gestern im Waldstadion. Ich bin nicht so blauäugig zu denken, dass jetzt „alles wieder gut ist.“ Ist es nicht. Und bei Licht besehen, hilft uns der Punkt nicht wirklich weiter – es kommen harte Wochen auf uns zu, auf dem Platz und außerhalb. Es wird weiter diskutiert und gestritten werden. Wer weiß, was ist, wenn wir in Leverkusen nicht punkten. Was ist, falls Cottbus heute gewinnt…? Egal was kommt: Gestern haben Mannschaft und Fans sich zusammen aufgebäumt und sich – nein, nicht neu erfunden - sondern sich wieder gefunden und das gezeigt, was sie sind: Eintracht!
@Mods: Sorry - hab gerade gesehen, dass der Text auch gut in den "Irgendwie war's so wie früher"-Thread gepasst hätte. Wenn ihr das auch findet - bitte verschieben
Schöner Text. Ich wäre am liebsten in der Halbzeit gegangen, aber nein so etwas tut ein GoofButcher nicht. Die zweite Halbzeit war echt geil und verdient hätten wir es auch wenn wir gewonnen hätten. War echt ein schönes Erlebnis
Wir haben wieder mal das selbe Spiel gesehen und genau so erlebt.
Emotionen pur gestern. Genau wie du, so standen wir auch da, die junge Frau neben mir zur rechten, mein Sohn zur linken, schrien "Eintracht, Eintracht". Wir wünschten uns so sehr, dass der Fußballgott sieht, was unsere Jungs da tun, wie sie kämpfen, wie sie ackern, wie sie tatsächlich, ja wirklich Fußball spielten. Hier meinte ja jemand, dieser Fußballgott war da gerade in Hannover. Schade, schade, denn sonst hätten wir doch gewonnen. Oder sollte es diesen Fußballgott nicht geben?
Es fehlte das i-Tüpfelchen, die 3 Punkte, ein verdienter großer Jubel und beruhigende 3 Punkte. Trotzdem, das war mal wieder ein Heimspiel, das man so schnell nicht vergißt (oder nicht vergessen muss...).
Danke liebe Kerstin, ist immer wieder schön, deine Berichte zu lesen.
GoodButcher schrieb: Schöner Text. Ich wäre am liebsten in der Halbzeit gegangen, aber nein so etwas tut ein GoofButcher nicht. Die zweite Halbzeit war echt geil und verdient hätten wir es auch wenn wir gewonnen hätten. War echt ein schönes Erlebnis
Anfang der ersten Halbzeit dachte ich noch, ok, Nicole, du musst mal wieder Zeugnis deiner absoluten Leidensfähigkeit ablegen heute. Ich war demütig bereit, aber glücklicherweise kam es dann anders...
rotundschwarz schrieb: @Mods: Sorry - hab gerade gesehen, dass der Text auch gut in den "Irgendwie war's so wie früher"-Thread gepasst hätte. Wenn ihr das auch findet - bitte verschieben
Was soll man zu dir noch schreiben. Gänsehaut pur, Tränen in den Augen, du bist super? Alles stimmt. Vielen Dank.
Und nein dein Text hätte nicht in "Irgendwie...." gepasst, denn der entwickelt sich zum Ultra-Streit-Tread, die 25te. - Und das interessiert mich wenig bis gar nicht.
Mich interessiert, dass die Eintracht - die Fans wieder mit einander harmonisch sind, dass die Eintracht die Fans zeigen, dass ist Eintracht.
rotundschwarz schrieb: @Mods: Sorry - hab gerade gesehen, dass der Text auch gut in den "Irgendwie war's so wie früher"-Thread gepasst hätte. Wenn ihr das auch findet - bitte verschieben
Was soll man zu dir noch schreiben. Gänsehaut pur, Tränen in den Augen, du bist super? Alles stimmt. Vielen Dank.
Und nein dein Text hätte nicht in "Irgendwie...." gepasst, denn der entwickelt sich zum Ultra-Streit-Tread, die 25te. - Und das interessiert mich wenig bis gar nicht.
Mich interessiert, dass die Eintracht - die Fans wieder mit einander harmonisch sind, dass die Eintracht die Fans zeigen, dass ist Eintracht.
LG Ralf
Genau so sehe ich das auch! Hier sollte diese pro oder contra Ultras Diskutiererei draußen bleiben!
@HG: Ob und wie tief sich etwas spaltet oder bereits gespalten hat, kann ich leider nicht beurteilen und glaub dir gern, dass du mehr weißt und genauer siehst. Wenn es so sein sollte, dass sie Spaltung schon zu weit fortgeschrittent ist, ist es schrecklich und elend und tief deprimierend. Trotzdem: Gestern im Stadion hat man gemerkt, dass es einen funktionierenden, starken Kern gibt. Und das macht doch zumindest Hoffnung!
rotundschwarz schrieb: Noch ein letzter Freistoß aus der eigenen Hälfte. Aber… dazu kommt es nicht mehr. Abpfiff. Tief Luft holen. Schade, schade. Mensch. Das Ding hätten wir gewinnen müssen. Müssen. Egal. Egal? Ja tatsächlich. In diesem Moment fast egal – was für ein grandioses Spiel.
Egal - welch grandioses Spiel unserer Eintracht. Genauso ging es mir. Ich hätte unseren Jungs auch eine Niederlage verziehen, weil ich gemerkt habe, sie wollen kämpfen und sie tun es. Dass es ein Punkt wurde, umso schöner - wobei ein bisschen Wehmut bleibt, dass es nicht drei geworden sind.
rotundschwarz schrieb: @HG: Ob und wie tief sich etwas spaltet oder bereits gespalten hat, kann ich leider nicht beurteilen und glaub dir gern, dass du mehr weißt und genauer siehst. Wenn es so sein sollte, dass sie Spaltung schon zu weit fortgeschrittent ist, ist es schrecklich und elend und tief deprimierend. Trotzdem: Gestern im Stadion hat man gemerkt, dass es einen funktionierenden, starken Kern gibt. Und das macht doch zumindest Hoffnung!
Keine Ahnung ob ich mehr weiß. Eigentlich will ich überhaupt gar nichts mehr wissen.
Lies dir Beves Blog durch.
Geh auf Kids Seite und lies.
Samt Kommentaren
Und lies dir den Kommentar von JH in der FGV durch.
Nichts für ungut. Es ist richtig das Du die Fahne hochhältst
auch ich bin gestern seit langem endlich mal wieder richtig gut gelaunt aus dem Stadion nach Hause gekommen. Es ist doch schön, wenn die Jungs auf dem Paltz merken, dass das kleine weiße runde Ding auch tatsächlich in das große viereckige Ding am Ende des Platzes passen kann und sie sich dann richtig bemühen, es mehrfach zu versuchen. Es war ein bischen wie bei Asterix und Obelix, nach dem zu früh gespielten Freistoß ging ein richtiger Ruck durch die Mannschaft und ganz langsam auch durch die Fans. Die zweite Halbzeit war dann zaubertrankmäßig sowohl auf dem Rasen, als auch oben auf der Tribüne. Sitze übrigens in der Westkurve Oberrang ,-) So sollte die Eintracht öfter spielen und die Fans öfter so supporten.
GoodButcher schrieb: nach der Achterbahnfahrt der Gefühlswelt.
Danach hat die Arbeit doch wieder Spaß gemacht oder? Gott ich hab immer noch Koppweh, war doch der eine oder annere Äppler zuviel gestern, aber schee wars!
GoodButcher schrieb: Schöner Text. Ich wäre am liebsten in der Halbzeit gegangen, aber nein so etwas tut ein GoofButcher nicht. Die zweite Halbzeit war echt geil und verdient hätten wir es auch wenn wir gewonnen hätten. War echt ein schönes Erlebnis
Ich hatte auch in der HZ-Pause die Vorstellung - die ich natürlich nicht (!!) umgesetzt habe - während der 2. HZ vor der West im Sonnenschein ein bissel auf und ab zu gehen + mir das Geschehen "drinnen" nur von außen anzuhören... ich hätte sehr schnell zurückkommen müssen + hätte unser Tor nicht mitbekommen. Schön, dass ich geblieben bin!
Unterschreibe auch alles komplett was Du geschrieben hast.
Klar, waren die ersten 25 Minuten schlimm. Am schlimmsten aber waren die F-raus-Rufe. Als hätte er den Jung´s gesagt sie sollen nur nebenher traben, als würde er die Fehlpässe spielen. Habe mich in der Halbzeit tierisch mit so einem Typen angelegt (verbal natürlich), der die ganze Zeit nur herumgemault hat. Wußte doch, dass wir es nur gemeinsam schaffen , dass die Jung´s da unten uns auch brauchen. Schön, dass es in der zweiten Halbzeit so toll lief. Ist wohl doch nicht alles so schlecht was FF denen erzählt. Bin auch , trotz des verpaßten (verdienten) Dreiers glücklich nach Hause.
Wieso bin ich mir so sicher, dass wir in D´dorf (Lev.) was reissen?
Wieso bin ich mir so sicher, dass wir in D´dorf (Lev.) was reissen?
Weil man das Gefühl hat, dass in HZ 2 auf dem Rasen und im Publikum "etwas Neues" gewachsen ist. Außerdem hat LEV in der Liga inzwischen einen Düsseldorf-Komplex. Wenn die vor ihren "Heimspielen" aus dem Bus das Ortsschild "Düsseldorf" nur sehen, haben die bereits den Glauben an den eigenen Sieg verloren...
Gestern habe ich das Stadion so glücklich wie lange nicht mehr verlassen. Euphorisch. Strahlend. Und ich denke: Auch damit war ich nicht allein. Ja – das war schlimm in den ersten fünfundzwanzig Minuten, eine desolate, schlaffe Leistung, hüpfende Hoppenheimer, Funkel-raus-Rufe aus der Kurve (die waren anscheinend vom Boykott ausgenommen), zynische Kommentare, meine Rufe „Eintracht, Eintracht“ klangen wie die einer Ertrinkenden. Und dann… der Wendepunkt. Chris nimmt das Spiel auf dem Platz in die Hand – und die Eintrachtler auf den Rängen entdecken sich und ihre Kraft wieder neu. Mit dem Abpfiff der ersten Hälfte war ich mir sicher: Wir werden dieses Spiel nicht verlieren.
Und so war es. Die zweite Halbzeit: Eine einzige Welle von Leidenschaft, Hingabe, Willen. Schreien, Anfeuerungsrufen, Klatschen, Aufspringen, Rufe auf den Platz – alles, alles da. Die Hoppenheimer (wir sitzen ganz in der Nähe des gegnerischen Fanblocks) regelrecht paralysiert (oder schien mir das nur so?). Der Funke vom Spielfeld springt auf die Ränge und wieder zurück. Die Jungs auf dem Platz kämpfen und die Jungs auf dem Platz spielen – sie spielen Fußball, tatsächlich! – die zweite Halbzeit war spielerisch mit Abstand die beste Leistung, die ich in dieser Saison von unserer Mannschaft gesehen habe. Chris, der das Heft in die Hand nimmt, Bälle verteilt, überall ist, Gegenspieler abläuft, immer in der Vorwärtsbewegung ist, Sebastian Jung in seinem ersten Spiel von Anfang an – mutig, laufstark. Steinhöfer, der immer besser ins Spiel kommt, ein ums andere Mal seine Mitspieler mit klugen Pässen ins Spiel bringt. Alex Meier, der sich endlich, endlich wieder etwas zutraut – Kurzpasskombinationsspiel mit Ümit, mit Martin, mit Markus. „Alex Meier. Alex Meier“, schreie ich. Ü ü ü ü ü ü - verstolpert den Ball, fällt, steht wieder auf, holt sich den Ball zurück, holt eine Ecke raus. Die ganze Gegengerade scheint zu beben. Auch in der Westkurve regt sich wieder Leben. Fink, der die Löcher stopft, weil Chris jetzt mehr nach vorne arbeitet. Martin zieht ab. Kollektiver Aufschrei – der Ball springt von der Lattenunterkante wieder ins Feld. Meier zieht ab – Toooooooooooooooor – das MUSS es doch gewesen sein. Ich fass es nicht. Vorbei. Zentimeter vorbei. Stöhnen. Ok. Weiter. Wir gewinnen jetzt jeden, wirklich jeden Zweikampf. Jeder setzt nach. Auch der (wie ich heute lese) viel gescholtene Petkovic – läuferisch hat er gegen Weiss & co das ein oder andere Mal das Nachsehen, steht falsch zum Ball, lässt sich versäckeln – er holt sich den Ball IMMER zurück, drischt ihn im Zweifelsfall einfach raus. Das sind also die viel gelobten Hoppenheimer?! Da liegt schon wieder einer und spielt toter Mann. („Steh auf!“ "Telefon...!" „In zwa Minute springt der widder.“ **gg) Nix, aber auch gar nix ist in der zweiten HZ von ihnen zu sehen – und das liegt vor allem daran, weil wir es gar nicht dazu kommen lassen. Einmal, einmal ist Eduardo (oder war es Wellington?) durch …. Haarerauf…. Er verzieht. Jetzt, jetzt werden wir dieses Spiel auch gewinnen. Bis zur letzten Sekunde hoffe ich, dass das Ende meines Vorberichtsmärchen sich tatsächlich erfüllt: Martin wird den Siegtreffer in der Nachspielzeit erzielen. Eintracht, Eintracht. Alle um mich herum sind aufgesprungen. Noch ein letzter Freistoß aus der eigenen Hälfte. Aber… dazu kommt es nicht mehr. Abpfiff. Tief Luft holen. Schade, schade. Mensch. Das Ding hätten wir gewinnen müssen. Müssen. Egal. Egal? Ja tatsächlich. In diesem Moment fast egal – was für ein grandioses Spiel. Mein Mitadler, mein Sitznachbar und ich klatschen uns ab. Ich zittere am ganzen Leib…die Stimmung…Meier…
Beim Abgang aus dem Block noch ein kurzes Gespräch mit Fräulein Adler. Wir sprudeln über von unseren Erlebnissen. Ja, ja, genauso war's. Was für furiose 45 Minuten. Ok. Dann holen wir den Dreier halt in Leverkusen. Wir wandern ab, froh, leichten Herzens, erfüllt von dem Erlebten. Rechts schwenkt gerade ein kleiner Trupp trommelnder (**gg) Hoppenheimer nach rechts. Who cares? Lasst sie hinziehen, wohin immer sie wollen. Ihr seid Hoppenheim – aber wir, wir sind Eintracht!
So war mein Tag gestern im Waldstadion. Ich bin nicht so blauäugig zu denken, dass jetzt „alles wieder gut ist.“ Ist es nicht. Und bei Licht besehen, hilft uns der Punkt nicht wirklich weiter – es kommen harte Wochen auf uns zu, auf dem Platz und außerhalb. Es wird weiter diskutiert und gestritten werden. Wer weiß, was ist, wenn wir in Leverkusen nicht punkten. Was ist, falls Cottbus heute gewinnt…? Egal was kommt: Gestern haben Mannschaft und Fans sich zusammen aufgebäumt und sich – nein, nicht neu erfunden - sondern sich wieder gefunden und das gezeigt, was sie sind: Eintracht!
Ich wäre am liebsten in der Halbzeit gegangen, aber nein so etwas tut ein GoofButcher nicht. Die zweite Halbzeit war echt geil und verdient hätten wir es auch wenn wir gewonnen hätten. War echt ein schönes Erlebnis
Wir haben wieder mal das selbe Spiel gesehen und genau so erlebt.
Emotionen pur gestern. Genau wie du, so standen wir auch da, die junge Frau neben mir zur rechten, mein Sohn zur linken, schrien "Eintracht, Eintracht". Wir wünschten uns so sehr, dass der Fußballgott sieht, was unsere Jungs da tun, wie sie kämpfen, wie sie ackern, wie sie tatsächlich, ja wirklich Fußball spielten. Hier meinte ja jemand, dieser Fußballgott war da gerade in Hannover. Schade, schade, denn sonst hätten wir doch gewonnen. Oder sollte es diesen Fußballgott nicht geben?
Es fehlte das i-Tüpfelchen, die 3 Punkte, ein verdienter großer Jubel und beruhigende 3 Punkte. Trotzdem, das war mal wieder ein Heimspiel, das man so schnell nicht vergißt (oder nicht vergessen muss...).
Danke liebe Kerstin, ist immer wieder schön, deine Berichte zu lesen.
Anfang der ersten Halbzeit dachte ich noch, ok, Nicole, du musst mal wieder Zeugnis deiner absoluten Leidensfähigkeit ablegen heute. Ich war demütig bereit, aber glücklicherweise kam es dann anders...
Was soll man zu dir noch schreiben. Gänsehaut pur, Tränen in den Augen, du bist super? Alles stimmt. Vielen Dank.
Und nein dein Text hätte nicht in "Irgendwie...." gepasst, denn der entwickelt sich zum Ultra-Streit-Tread, die 25te. - Und das interessiert mich wenig bis gar nicht.
Mich interessiert, dass die Eintracht - die Fans wieder mit einander harmonisch sind, dass die Eintracht die Fans zeigen, dass ist Eintracht.
LG
Ralf
Die Spaltung geht immer tiefer. Man muß nur auf den richtigen Seiten lesen.
Gute Nacht, Eintracht.
Genau so sehe ich das auch! Hier sollte diese pro oder contra Ultras Diskutiererei draußen bleiben!
Egal - welch grandioses Spiel unserer Eintracht. Genauso ging es mir. Ich hätte unseren Jungs auch eine Niederlage verziehen, weil ich gemerkt habe, sie wollen kämpfen und sie tun es. Dass es ein Punkt wurde, umso schöner - wobei ein bisschen Wehmut bleibt, dass es nicht drei geworden sind.
Das war Gänsehaut pur gestern.
Keine Ahnung ob ich mehr weiß. Eigentlich will ich überhaupt gar nichts mehr wissen.
Lies dir Beves Blog durch.
Geh auf Kids Seite und lies.
Samt Kommentaren
Und lies dir den Kommentar von JH in der FGV durch.
Nichts für ungut. Es ist richtig das Du die Fahne hochhältst
Es reicht das Forum, um das zu erkennen.
auch ich bin gestern seit langem endlich mal wieder richtig gut gelaunt aus dem Stadion nach Hause gekommen. Es ist doch schön, wenn die Jungs auf dem Paltz merken, dass das kleine weiße runde Ding auch tatsächlich in das große viereckige Ding am Ende des Platzes passen kann und sie sich dann richtig bemühen, es mehrfach zu versuchen.
Es war ein bischen wie bei Asterix und Obelix, nach dem zu früh gespielten Freistoß ging ein richtiger Ruck durch die Mannschaft und ganz langsam auch durch die Fans. Die zweite Halbzeit war dann zaubertrankmäßig sowohl auf dem Rasen, als auch oben auf der Tribüne.
Sitze übrigens in der Westkurve Oberrang ,-)
So sollte die Eintracht öfter spielen und die Fans öfter so supporten.
Danach hat die Arbeit doch wieder Spaß gemacht oder? Gott ich hab immer noch Koppweh, war doch der eine oder annere Äppler zuviel gestern, aber schee wars!
Ich hatte auch in der HZ-Pause die Vorstellung - die ich natürlich nicht (!!) umgesetzt habe - während der 2. HZ vor der West im Sonnenschein ein bissel auf und ab zu gehen + mir das Geschehen "drinnen" nur von außen anzuhören... ich hätte sehr schnell zurückkommen müssen + hätte unser Tor nicht mitbekommen. Schön, dass ich geblieben bin!
Klar, waren die ersten 25 Minuten schlimm. Am schlimmsten aber waren die F-raus-Rufe. Als hätte er den Jung´s gesagt sie sollen nur nebenher traben, als würde er die Fehlpässe spielen.
Habe mich in der Halbzeit tierisch mit so einem Typen angelegt (verbal natürlich), der die ganze Zeit nur herumgemault hat.
Wußte doch, dass wir es nur gemeinsam schaffen , dass die Jung´s da unten uns auch brauchen.
Schön, dass es in der zweiten Halbzeit so toll lief. Ist wohl doch nicht alles so schlecht was FF denen erzählt. Bin auch , trotz des verpaßten (verdienten) Dreiers glücklich nach Hause.
Wieso bin ich mir so sicher, dass wir in D´dorf (Lev.) was reissen?
Weil man das Gefühl hat, dass in HZ 2 auf dem Rasen und im Publikum "etwas Neues" gewachsen ist.
Außerdem hat LEV in der Liga inzwischen einen Düsseldorf-Komplex. Wenn die vor ihren "Heimspielen" aus dem Bus das Ortsschild "Düsseldorf" nur sehen, haben die bereits den Glauben an den eigenen Sieg verloren...