Aceton-Adler schrieb: Dass die aller meisten Deutschen damals in größter Angst um das eigene Leben lebten, scheint dir nicht ganz bewusst zu sein. In Angst in einem grausamen System geführt von einen total geisteskranken tyrannen. Glaubst du die Mehrheit der deutschen hätte Hitler gewählt, wenn sie gewusst hätten, was dieser vor hat und wenn es diese Armut nicht gegeben hätte?
Der Versuch, aus den Deutschen Opfer zu machen, scheint langsam wirklich Früchte zu tragen. Soweit ich informiert bin, hatte sich die Mehrheit der Deutschen mit dem System ganz gut arrangiert, jedenfalls solange sich der Krieg nicht in Deutschland abspielte.
Ich weiß, worum es in der Flick-Aussage im Kontext ging, doch ändert das nicht daran, dass er sich unglücklich ausdrückte. Darum geht es, um sonst nichts. Was hier aber niemanden zu interessieren scheint.
Es geht eben gerade darum, das nicht alles was aus einem deutschen Mund kommt auf die moralische goldwaage gelegt werden muss. Das nervt einfach nur noch. Die meisten Länder dieser Welt haben nun mal rabenschwarze Kapitel, auf die wohl niemand stolz sein kann.
Inwieweit sich die Mehrheit mit diesem babarischen System arrangierte bzw. arrangieren musste, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen nicht wusste, was mit den Juden geschah und was Hitler vorhatte, woher auch, er verbreitete schließlich über die damaligen Medien, was er für richtig hielt. Und ich kann mir zudem gut vorstellen, dass die meisten einfach Angst hatten, den Mund aufzumachen, weil was passierte denn bitte mit Gegnern? Was passiert denn mit "Gegnern" zurzeit in Syrien. Ganz ehrlich, ich hätte die Hose voll. Was würdest du machen?
Und zu deiner opfergeschichte, ich glaube in der Tat, dass wir alle Opfer und Täter zu gleich sind, waren und wahrscheinlich auch immer sein werden. Warum,weil wir alles Menschen sind und da kommt es nicht drauf an auf welchen breitengrad du dich gerade aufhälst bzw. wer deine Eltern sind.
Und was trägt hier eigentlich Früchte? Was meinst du damit? Werden wir manipuliert? Von wem?
Ich kann dir versichern, dass das mein eigener Sachverstand ist, der mich zu obigen Schlüssen kommen läst.
Was machst du denn da? Einen Eintopf? Alles Mögliche mit reinschmeißen und dann kräftig durchrühren, in der Hoffnung, dass dabei ein Land voller verkappter Widerstandskämpfer herauskommt? Funktioniert nicht wirklich.
Ich könnte jetzt anfangen, von meinen Kindheits- und Jugenderlebnissen zu berichten, in denen es von Zeitzeugen nur so wimmelte. Aber wozu? Es wird ja doch nicht zur Kenntnis genommen oder so verdreht, dass es in die jeweilige Anschauung passt. Wie es mit allem ging, was ich hier schrieb.
Also lasse ich das. Ist wie früher am Stammtisch. Da ergaben solche Diskussionen auch keinen Sinn.
Siegestaumel schrieb: Soweit ich informiert bin, hatte sich die Mehrheit der Deutschen mit dem System ganz gut arrangiert, jedenfalls solange sich der Krieg nicht in Deutschland abspielte.
Auf die Aussage muss ich doch noch mal eingehen. Die Mehrheit des Volks arrangiert sich immer mit dem vorherrschenden System. Immer und überall. Übrigens waren laut vielen Studien maximal 20 % überzeugte Nationalsozialisten. Der Rest war Mitläufertum. Wie überall.
Die NSDAP hat bei der letzten freien Wahl vor der Machtergreifung 33,1 % geholt, zwar stärkste Partei, aber 4 % Minus zu dem Zeitpunkt zur Wahl zuvor. Von einer Mehrheit ist zumindest im demokratischen Sinne nicht zu reden. Die Wahl im März 33 gilt nicht, das waren keine wirklich freien Wahlen mehr.
Jedenfalls ist es für mich als jungen Hüpfer irgendwie komisch, bei jedem Wort im Ausland daran zu denken, ob es falsch verstanden werden könnte. Vor allem von Leuten, die genauso alt sind wie ich und mitm Krieg vor 70 Jahren genauso wenig zu tun haben, wie ich. Und ich weiß von vielen aus meiner Alterskategorie, dass diese Moralkeule viele Leute aus reinem Trotz gegenüber den Bevormundungen/Einschränkungen in eine rechte Ecke drängt. Was glaubst Du, wie schnell Vorurteile gegenüber Juden sinken würde, wenn der Zentralrat der Juden hin und wieder mal die Füße still halten würde. Kurzum: Diese Bevormundungen bewirken immer das Gegenteil dessen, was es eigentlich bewirken sollte.
Und daher muss man auch von der einen Seite (Polen, Ukrainer, Du usw.) immer schauen, wie eng man die Grenzen zieht. Und ich sehe bei der Stahlhelm-Sache eine gewisse Grenze noch nicht überschritten. Und wie man hier im Thread vernimmt, sieht das die Mehrheit auch so.
Aceton-Adler schrieb: Ich gehe aber davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen nicht wusste, was mit den Juden geschah und was Hitler vorhatte, woher auch, er verbreitete schließlich über die damaligen Medien, was er für richtig hielt.
Aha, die Reichskristallnacht fand vermutlich heimlich statt, die Bücherverbrennungen auch und der alltägliche Terror vor jüdischen Geschäften. Das Gleiche gilt für die Deporationen wo massenweise Juden an den Bahnhöfen in die Lager gefahren wurden. Es gab überall Zwischenlager, Arbeitslager, Zwangsarbeiter und ähnliches. Um das alles nicht mitzubekommen musste man schon 12 Jahre rumlaufen wie die drei Affen.
Aceton-Adler schrieb: Ich gehe aber davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen nicht wusste, was mit den Juden geschah und was Hitler vorhatte, woher auch, er verbreitete schließlich über die damaligen Medien, was er für richtig hielt.
Aha, die Reichskristallnacht fand vermutlich heimlich statt, die Bücherverbrennungen auch und der alltägliche Terror vor jüdischen Geschäften. Das Gleiche gilt für die Deporationen wo massenweise Juden an den Bahnhöfen in die Lager gefahren wurden. Es gab überall Zwischenlager, Arbeitslager, Zwangsarbeiter und ähnliches. Um das alles nicht mitzubekommen musste man schon 12 Jahre rumlaufen wie die drei Affen.
Millionen deutscher Landser haben im Osten auch beide Hände vor die Augen halten müssen um nix mitzubekommen...
Aceton-Adler schrieb: Dass die aller meisten Deutschen damals in größter Angst um das eigene Leben lebten, scheint dir nicht ganz bewusst zu sein. In Angst in einem grausamen System geführt von einen total geisteskranken tyrannen. Glaubst du die Mehrheit der deutschen hätte Hitler gewählt, wenn sie gewusst hätten, was dieser vor hat und wenn es diese Armut nicht gegeben hätte?
Der Versuch, aus den Deutschen Opfer zu machen, scheint langsam wirklich Früchte zu tragen. Soweit ich informiert bin, hatte sich die Mehrheit der Deutschen mit dem System ganz gut arrangiert, jedenfalls solange sich der Krieg nicht in Deutschland abspielte.
Ich weiß, worum es in der Flick-Aussage im Kontext ging, doch ändert das nicht daran, dass er sich unglücklich ausdrückte. Darum geht es, um sonst nichts. Was hier aber niemanden zu interessieren scheint.
Es geht eben gerade darum, das nicht alles was aus einem deutschen Mund kommt auf die moralische goldwaage gelegt werden muss. Das nervt einfach nur noch. Die meisten Länder dieser Welt haben nun mal rabenschwarze Kapitel, auf die wohl niemand stolz sein kann.
Inwieweit sich die Mehrheit mit diesem babarischen System arrangierte bzw. arrangieren musste, kann ich nicht beurteilen. Ich gehe aber davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen nicht wusste, was mit den Juden geschah und was Hitler vorhatte, woher auch, er verbreitete schließlich über die damaligen Medien, was er für richtig hielt. Und ich kann mir zudem gut vorstellen, dass die meisten einfach Angst hatten, den Mund aufzumachen, weil was passierte denn bitte mit Gegnern? Was passiert denn mit "Gegnern" zurzeit in Syrien. Ganz ehrlich, ich hätte die Hose voll. Was würdest du machen?
Und zu deiner opfergeschichte, ich glaube in der Tat, dass wir alle Opfer und Täter zu gleich sind, waren und wahrscheinlich auch immer sein werden. Warum,weil wir alles Menschen sind und da kommt es nicht drauf an auf welchen breitengrad du dich gerade aufhälst bzw. wer deine Eltern sind.
Und was trägt hier eigentlich Früchte? Was meinst du damit? Werden wir manipuliert? Von wem?
Ich kann dir versichern, dass das mein eigener Sachverstand ist, der mich zu obigen Schlüssen kommen läst.
Was machst du denn da? Einen Eintopf? Alles Mögliche mit reinschmeißen und dann kräftig durchrühren, in der Hoffnung, dass dabei ein Land voller verkappter Widerstandskämpfer herauskommt? Funktioniert nicht wirklich.
Ich könnte jetzt anfangen, von meinen Kindheits- und Jugenderlebnissen zu berichten, in denen es von Zeitzeugen nur so wimmelte. Aber wozu? Es wird ja doch nicht zur Kenntnis genommen oder so verdreht, dass es in die jeweilige Anschauung passt. Wie es mit allem ging, was ich hier schrieb.
Also lasse ich das. Ist wie früher am Stammtisch. Da ergaben solche Diskussionen auch keinen Sinn.
Dass hier im Land damals alles schief gelaufen ist, was schief laufen konnte, sollte außer Frage stehen. Die Ursachen dafür sind wohl vielfätig und können nicht so einfach mit der Beschreibung "die Deutschen" erklärt werden. Mich nervt dein undiffernziertes Geschreibe und vorallem das schließen von früher auf heute. In anderen europäischen Ländern gab es damals auch einen verbreiteten Antisemitismus, nur eben keine Herrschaft, die zusätzlich hetzte und vorallem Angst verbreitete.
Der Mensch ist nun mal wie er ist, egal aus welchem land er kommt, dass kann in deine Weltanschauung passen, oder eben nicht. Darum ging es mir. Und unter bestimmten Umständen wurden nun mal Völker vertrieben bzw. werden es noch heute. Ein Blick nach Afrika (Ägypten, Nigeria) reicht doch.
Unabhängig davon, dass das schon vor Deinem Posting so war und ich hier eigentlich nichts mehr schreiben wollte, ging es nicht um Wahlergebnisse 32/33 sondern darum, ob die "Mehrheit" der Deutschen den täglichen Naziterror mitbekommen hat oder nicht.
Neben den Punkten die propain über mir aufzählt und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass unser Altbundeskanzler Helmut Schmidt als Offizier der Wehrmacht an der Ostfront nichts von den ganzen Verbrechen mitbekommen haben will, haben mir damals genügend Zeitzeugen erzählt, was alleine in Frankfurt abgegangen ist (Juden aus den Fenstern geworfen, Deportationen am helligsten Tag uswusf.). D.h. man muss schon eine besondere Begabung gehabt haben, wenn man in einer Stadt gelebt hatte, das alles nicht mitbekommen zu haben. Und ich spreche der Mehrheit der damaligen Bevölkerung in Nazi-Deutschland einfach diese Begabung ab.
Kurz: Dass die Mehrheit "davon nichts wusste" ist eine deutsche Lebenslüge. Dass die Mehrheit der Deutschen davon nichts wissen wollte, kann ich nachvollziehen. Spätestens in den Kriegsjahren. Aber darum ging es nicht.
Aceton-Adler schrieb: Ich gehe aber davon aus, dass die Mehrheit der Deutschen nicht wusste, was mit den Juden geschah und was Hitler vorhatte, woher auch, er verbreitete schließlich über die damaligen Medien, was er für richtig hielt.
Aha, die Reichskristallnacht fand vermutlich heimlich statt, die Bücherverbrennungen auch und der alltägliche Terror vor jüdischen Geschäften. Das Gleiche gilt für die Deporationen wo massenweise Juden an den Bahnhöfen in die Lager gefahren wurden. Es gab überall Zwischenlager, Arbeitslager, Zwangsarbeiter und ähnliches. Um das alles nicht mitzubekommen musste man schon 12 Jahre rumlaufen wie die drei Affen.
Dass einige Bescheid wussten, steht doch außer Frage. Natürlich wußten die Bescheid, die in der Nähe von einem KZ lebten. Zumindest mußten diese ahnen was geschah, wenn es mal wieder Staub regnete und komisch roch. Nur glaubst du nicht, dass die meisten von den nicht einfach selbst Angst hatten, durch ein falsches Verhalten selbst da zu landen bzw. anderen Maßnahmen zu unterliegen. In Hadamar z.B. wurden Menschen mit Behinderung getötet. Manchmal reichte es, wenn man bei jdm. "Schwachsinn" diagnostizierte. Um dies zu diagnostizieren reichte es, einfach unordentlich zu sein. In so einem Klima, glaubst du nicht, dass die meisten einfach nur froh waren, wenn bei ihnen keiner an die Tür klopfte?
Wie auch immer, ich klinke mich jetzt mal hier aus, wird mir langsam ein wenig zu blöde.
SGE_Werner schrieb: Zum Thema... Ich bin gespannt, wie das heute Abend ausgeht und wie sich das auswirkt. Das Wetter ist derzeit mehr als beschissen für einen Hype.
ein ähnlich verkrampftes Spiel - dann vermutlich mit Niederlage gekrönt - wie gegen die Portugiesen würde den Schlaaandeventies wohl erstmal den Rest geben.
denke auch, dass wir wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren sollten
Und vor allem sollte man mal aufhören, über die Menschen von damals zu urteilen, die über Propaganda, Hitlerjugend und BDM in dieses System hineinerzogen wurden. Die haben unter Umständen gelebt, die wir uns nicht vorstellen können.
Jeder hier von uns, wäre, wenn er genau das selbe Leben gehabt hätte wie die Leute damals, garantiert kein super toller Widerstandskämpfer gewesen, der die Welt hätte retten wollen.
Nein die meisten hier wären genauso Landser, Nazischwein oder Mitläufer gewesen. Hart, aber wahr.
Siegestaumel schrieb: Soweit ich informiert bin, hatte sich die Mehrheit der Deutschen mit dem System ganz gut arrangiert, jedenfalls solange sich der Krieg nicht in Deutschland abspielte.
Auf die Aussage muss ich doch noch mal eingehen. Die Mehrheit des Volks arrangiert sich immer mit dem vorherrschenden System. Immer und überall. Übrigens waren laut vielen Studien maximal 20 % überzeugte Nationalsozialisten. Der Rest war Mitläufertum. Wie überall.
Die NSDAP hat bei der letzten freien Wahl vor der Machtergreifung 33,1 % geholt, zwar stärkste Partei, aber 4 % Minus zu dem Zeitpunkt zur Wahl zuvor. Von einer Mehrheit ist zumindest im demokratischen Sinne nicht zu reden. Die Wahl im März 33 gilt nicht, das waren keine wirklich freien Wahlen mehr.
Jedenfalls ist es für mich als jungen Hüpfer irgendwie komisch, bei jedem Wort im Ausland daran zu denken, ob es falsch verstanden werden könnte. Vor allem von Leuten, die genauso alt sind wie ich und mitm Krieg vor 70 Jahren genauso wenig zu tun haben, wie ich. Und ich weiß von vielen aus meiner Alterskategorie, dass diese Moralkeule viele Leute aus reinem Trotz gegenüber den Bevormundungen/Einschränkungen in eine rechte Ecke drängt. Was glaubst Du, wie schnell Vorurteile gegenüber Juden sinken würde, wenn der Zentralrat der Juden hin und wieder mal die Füße still halten würde. Kurzum: Diese Bevormundungen bewirken immer das Gegenteil dessen, was es eigentlich bewirken sollte.
Und daher muss man auch von der einen Seite (Polen, Ukrainer, Du usw.) immer schauen, wie eng man die Grenzen zieht. Und ich sehe bei der Stahlhelm-Sache eine gewisse Grenze noch nicht überschritten. Und wie man hier im Thread vernimmt, sieht das die Mehrheit auch so.
Ansonsten zieht das langsam in die D&D-Ecke oder?
Also Werner, im richtigen Thread sind wir hier sicherlich nicht. Aber einen neuen aufmachen? Nein, danke. Eigentlich wollte ich gar nichts mehr dazu schreiben. Nur weil du es bist ...
Zu deinen Zahlen: Alles kann man mit Statistiken nicht erklären, auch wenn du das vermutlich nicht glauben kannst
Natürlich war die Mehrheit Mitläufer. Und natürlich gibt es auch verständliche Gründe dafür, dass man sich in jener Zeit so eine Art Heilsbringer ersehnte. Aber dieses Mitläufertum hat nun mal zu dem geführt, was geschehen ist. Ich weiß echt nicht, wie man auf die Idee kommt, das abwiegeln zu wollen (was ich dir nicht unterstelle).
Zuletzt noch: Was die Mehrheit hier in diesem Forum denkt, ist ihre Sache. Was ich denke, ist mir überlassen. Und als ich das Zitat vom Flick hörte, fragte ich mich kopfschüttelnd, warum er denn so einen Scheiß erzählt. Ist meine Ansicht. Stehe ich dazu. Mit Bevormundung hat das nichts zu tun, würde ich mal behaupten.
Ansonsten halte ich die Idee, sich von diesem Thema zu verabschieden, für eine sehr gute.
Aktueller Zwischenstand im Frankfurter Nordend-West: Fenster-Beflaggung reicht nicht ganz an 2006 ran, kommt dem aber näher. Autofahnen deutlich seltener.
Leopard schrieb: Hallo? Wir haben Holland verdient geschlagen. Wenn jetzt kein Hype, wann dann?
Ich glaube, der Hype liegt doch am Wetter. Sobald die Sonne scheint, kommen die schwarz-rot-golden angemalten Eventbimbos wieder aus ihren Löchern, um jede Spielszene völlig hirnlos zu kommentieren.
Mein Favorit immer noch: "Hä, warum spielen die denn als zurück aufs eigene Tor. In der ersten Halbzeit haben se doch wenigstens schön nach links gespielt"
Frankfurter-Bob schrieb: Ich glaube, der Hype liegt doch am Wetter. Sobald die Sonne scheint, kommen die schwarz-rot-golden angemalten Eventbimbos wieder aus ihren Löchern, um jede Spielszene völlig hirnlos zu kommentieren.
Mein Favorit immer noch: "Hä, warum spielen die denn als zurück aufs eigene Tor. In der ersten Halbzeit haben se doch wenigstens schön nach links gespielt"
Also seit gestern ist auch bei mir der Hype da. Nicht (nur) weil wir gewonnen haben, sondern weil es gegen die Niederlande war und ich diese Duelle einfach abgöttisch liebe.
Zudem war beim Public Viewing gestern Abend im Ort ordentlich was los, was meiner Meinung auch zur Gesamtstimmung beiträgt.
Der Sonntag kann kommen- ich freu mich jetzt schon tierisch drauf.
Was machst du denn da? Einen Eintopf? Alles Mögliche mit reinschmeißen und dann kräftig durchrühren, in der Hoffnung, dass dabei ein Land voller verkappter Widerstandskämpfer herauskommt? Funktioniert nicht wirklich.
Ich könnte jetzt anfangen, von meinen Kindheits- und Jugenderlebnissen zu berichten, in denen es von Zeitzeugen nur so wimmelte. Aber wozu? Es wird ja doch nicht zur Kenntnis genommen oder so verdreht, dass es in die jeweilige Anschauung passt. Wie es mit allem ging, was ich hier schrieb.
Also lasse ich das. Ist wie früher am Stammtisch. Da ergaben solche Diskussionen auch keinen Sinn.
Auf die Aussage muss ich doch noch mal eingehen. Die Mehrheit des Volks arrangiert sich immer mit dem vorherrschenden System. Immer und überall. Übrigens waren laut vielen Studien maximal 20 % überzeugte Nationalsozialisten. Der Rest war Mitläufertum. Wie überall.
Die NSDAP hat bei der letzten freien Wahl vor der Machtergreifung 33,1 % geholt, zwar stärkste Partei, aber 4 % Minus zu dem Zeitpunkt zur Wahl zuvor. Von einer Mehrheit ist zumindest im demokratischen Sinne nicht zu reden. Die Wahl im März 33 gilt nicht, das waren keine wirklich freien Wahlen mehr.
Jedenfalls ist es für mich als jungen Hüpfer irgendwie komisch, bei jedem Wort im Ausland daran zu denken, ob es falsch verstanden werden könnte. Vor allem von Leuten, die genauso alt sind wie ich und mitm Krieg vor 70 Jahren genauso wenig zu tun haben, wie ich.
Und ich weiß von vielen aus meiner Alterskategorie, dass diese Moralkeule viele Leute aus reinem Trotz gegenüber den Bevormundungen/Einschränkungen in eine rechte Ecke drängt. Was glaubst Du, wie schnell Vorurteile gegenüber Juden sinken würde, wenn der Zentralrat der Juden hin und wieder mal die Füße still halten würde. Kurzum: Diese Bevormundungen bewirken immer das Gegenteil dessen, was es eigentlich bewirken sollte.
Und daher muss man auch von der einen Seite (Polen, Ukrainer, Du usw.) immer schauen, wie eng man die Grenzen zieht. Und ich sehe bei der Stahlhelm-Sache eine gewisse Grenze noch nicht überschritten. Und wie man hier im Thread vernimmt, sieht das die Mehrheit auch so.
Ansonsten zieht das langsam in die D&D-Ecke oder?
Aha, die Reichskristallnacht fand vermutlich heimlich statt, die Bücherverbrennungen auch und der alltägliche Terror vor jüdischen Geschäften. Das Gleiche gilt für die Deporationen wo massenweise Juden an den Bahnhöfen in die Lager gefahren wurden. Es gab überall Zwischenlager, Arbeitslager, Zwangsarbeiter und ähnliches. Um das alles nicht mitzubekommen musste man schon 12 Jahre rumlaufen wie die drei Affen.
Millionen deutscher Landser haben im Osten auch beide Hände vor die Augen halten müssen um nix mitzubekommen...
Dass hier im Land damals alles schief gelaufen ist, was schief laufen konnte, sollte außer Frage stehen. Die Ursachen dafür sind wohl vielfätig und können nicht so einfach mit der Beschreibung "die Deutschen" erklärt werden. Mich nervt dein undiffernziertes Geschreibe und vorallem das schließen von früher auf heute. In anderen europäischen Ländern gab es damals auch einen verbreiteten Antisemitismus, nur eben keine Herrschaft, die zusätzlich hetzte und vorallem Angst verbreitete.
Der Mensch ist nun mal wie er ist, egal aus welchem land er kommt, dass kann in deine Weltanschauung passen, oder eben nicht. Darum ging es mir. Und unter bestimmten Umständen wurden nun mal Völker vertrieben bzw. werden es noch heute. Ein Blick nach Afrika (Ägypten, Nigeria) reicht doch.
Unabhängig davon, dass das schon vor Deinem Posting so war und ich hier eigentlich nichts mehr schreiben wollte, ging es nicht um Wahlergebnisse 32/33 sondern darum, ob die "Mehrheit" der Deutschen den täglichen Naziterror mitbekommen hat oder nicht.
Neben den Punkten die propain über mir aufzählt und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass unser Altbundeskanzler Helmut Schmidt als Offizier der Wehrmacht an der Ostfront nichts von den ganzen Verbrechen mitbekommen haben will, haben mir damals genügend Zeitzeugen erzählt, was alleine in Frankfurt abgegangen ist (Juden aus den Fenstern geworfen, Deportationen am helligsten Tag uswusf.). D.h. man muss schon eine besondere Begabung gehabt haben, wenn man in einer Stadt gelebt hatte, das alles nicht mitbekommen zu haben. Und ich spreche der Mehrheit der damaligen Bevölkerung in Nazi-Deutschland einfach diese Begabung ab.
Kurz: Dass die Mehrheit "davon nichts wusste" ist eine deutsche Lebenslüge. Dass die Mehrheit der Deutschen davon nichts wissen wollte, kann ich nachvollziehen. Spätestens in den Kriegsjahren. Aber darum ging es nicht.
Und ich verabschiede mich jetzt vom Thema...
denke auch, dass wir wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren sollten
Dass einige Bescheid wussten, steht doch außer Frage. Natürlich wußten die Bescheid, die in der Nähe von einem KZ lebten. Zumindest mußten diese ahnen was geschah, wenn es mal wieder Staub regnete und komisch roch. Nur glaubst du nicht, dass die meisten von den nicht einfach selbst Angst hatten, durch ein falsches Verhalten selbst da zu landen bzw. anderen Maßnahmen zu unterliegen. In Hadamar z.B. wurden Menschen mit Behinderung getötet. Manchmal reichte es, wenn man bei jdm. "Schwachsinn" diagnostizierte. Um dies zu diagnostizieren reichte es, einfach unordentlich zu sein.
In so einem Klima, glaubst du nicht, dass die meisten einfach nur froh waren, wenn bei ihnen keiner an die Tür klopfte?
Wie auch immer, ich klinke mich jetzt mal hier aus, wird mir langsam ein wenig zu blöde.
ein ähnlich verkrampftes Spiel - dann vermutlich mit Niederlage gekrönt - wie gegen die Portugiesen würde den Schlaaandeventies wohl erstmal den Rest geben.
Und vor allem sollte man mal aufhören, über die Menschen von damals zu urteilen, die über Propaganda, Hitlerjugend und BDM in dieses System hineinerzogen wurden.
Die haben unter Umständen gelebt, die wir uns nicht vorstellen können.
Jeder hier von uns, wäre, wenn er genau das selbe Leben gehabt hätte wie die Leute damals, garantiert kein super toller Widerstandskämpfer gewesen, der die Welt hätte retten wollen.
Nein die meisten hier wären genauso Landser, Nazischwein oder Mitläufer gewesen.
Hart, aber wahr.
Back to Topic.
Also Werner, im richtigen Thread sind wir hier sicherlich nicht. Aber einen neuen aufmachen? Nein, danke. Eigentlich wollte ich gar nichts mehr dazu schreiben. Nur weil du es bist ...
Zu deinen Zahlen: Alles kann man mit Statistiken nicht erklären, auch wenn du das vermutlich nicht glauben kannst
Natürlich war die Mehrheit Mitläufer. Und natürlich gibt es auch verständliche Gründe dafür, dass man sich in jener Zeit so eine Art Heilsbringer ersehnte. Aber dieses Mitläufertum hat nun mal zu dem geführt, was geschehen ist. Ich weiß echt nicht, wie man auf die Idee kommt, das abwiegeln zu wollen (was ich dir nicht unterstelle).
Zuletzt noch: Was die Mehrheit hier in diesem Forum denkt, ist ihre Sache. Was ich denke, ist mir überlassen. Und als ich das Zitat vom Flick hörte, fragte ich mich kopfschüttelnd, warum er denn so einen Scheiß erzählt. Ist meine Ansicht. Stehe ich dazu. Mit Bevormundung hat das nichts zu tun, würde ich mal behaupten.
Ansonsten halte ich die Idee, sich von diesem Thema zu verabschieden, für eine sehr gute.
Die haben das sicherlich ernst gemeint mit dem Boykott.
Fenster-Beflaggung reicht nicht ganz an 2006 ran, kommt dem aber näher. Autofahnen deutlich seltener.
Autokorsos heute selten.
Wenn wir uns bei den Spaniern revanchiert haben für 2008 + 2010
Ich glaube, der Hype liegt doch am Wetter. Sobald die Sonne scheint, kommen die schwarz-rot-golden angemalten Eventbimbos wieder aus ihren Löchern, um jede Spielszene völlig hirnlos zu kommentieren.
Mein Favorit immer noch: "Hä, warum spielen die denn als zurück aufs eigene Tor. In der ersten Halbzeit haben se doch wenigstens schön nach links gespielt"
Ein wenig hirnlos finde ich deine Ausdrucksweise.
Zudem war beim Public Viewing gestern Abend im Ort ordentlich was los, was meiner Meinung auch zur Gesamtstimmung beiträgt.
Der Sonntag kann kommen- ich freu mich jetzt schon tierisch drauf.