>

Robin Hood wird gehängt

#
SGE_Werner schrieb:
Seh ich das richtig, oder hat die BLÖD wirklich mal nen Artikel geschrieben, den ich fast 100 % zustimmen muss  ,-)

http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/2008/03/11/tv-krach/bundesliga-bedroht,geo=3979494.html



Genau DAS habe ich mich auch gefragt, als ich fertig war mit lesen...
#
Mal ganz ohne Blödsinn - ich stimme sotirios05 zu.

Schon lange ist für mich die einzig gangbare Konsequenz aus der zementierten Hierarchie in der Liga, der zunehmenden Inszenierung des Fussballs als melodramatischem Musical samt dazugehörigem bespassungsfixiertem Publikum, dem scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg von Clubs wie Hoffenheim oder Wehen und all den anderen Themen, die hier immer wieder diskutiert werden - (ich erinnere an das violette Drama in Salzburg, oder auch, aktuell, an die Katatstrophe in Kaiserslautern) - dass man da irgendwann einen sauberen Schnitt zieht.

Und wo die Neugründung eines Clubs in der siebten Liga vielleicht doch ein bischen heftig ist, wäre die Abtrennung von reinen Marketinginstrumenten wie Bayern oder Schalke vom Ligabetrieb ein durchaus zu veschmerzender Verlust. Sollen sie doch in einer Oligarchen-Liga ruhig die kompetenzfreie und hysterische Aufmerksamkeit der bunten Fussballmagazine an Kiosk und TV auf sich ziehen - vielleicht saugen sie die gesammelten SMS-Denunzianten bei Arsenal, den durchschnittlichen "Hinsetzen!"-Rufer der Samstagnachmittage und die spektakelgeilen Halbaffen der V.I.P.-Lounges direkt mit auf. Das wäre dann sogar ein echter Gewinn.

Und auch ein Hopp könnte sich dann mit seinem Spielzeug direkt in der richtigen Gesellschaft bewegen, ohne den Umweg über zugige Fussballplätze gehen zu müssen.

Klar, bei den Liga-Verbliebenen würde es allgemein etwas ruhiger, (vielleicht ja sogar in unserem Forum...), der ein oder andere Jungmillionär träte in unseren Stadien wohl nicht mehr vor den Ball, und vielleicht gäbe es etwas weniger Eintracht oder Bochum im Fernsehen. Obwohl- darauf würde ich nichtmals wetten... Also - so what?

Für einen klaren Schnitt: Bayern und Schalski raus aus der Liga! (Und Hoffenheim könnt ihr direkt mitnehmen!)
#
willi neuberger schrieb:


Für einen klaren Schnitt: Bayern und Schalski raus aus der Liga! (Und Hoffenheim könnt ihr direkt mitnehmen!)


Bin dagegen...dann hätte man den Spaß nimmer, denen die Meisterschaft bzw. CL-Qualifikation vermiesen zu können...Frag die Doofmunder - das eine Spiel gegen Schalke letzte Saison wäre denen vermutlich sogar ein paar Jahre Abstiegskampf wert.
#
Bigbamboo schrieb:


Topic: Was ich überhaupt verstehe, ist warum das Kartellamt offensichtlich glaubt, die Vereine müssten die Rechte selbst vermarkten. Die Buli ist doch ein Produkt aus den Spielen der Vereine und nicht nur aus einem Spiel. Ein Bäcker muß das Mehl ja auch nicht separat verkaufen...  


Der Vergleich hinkt, da man beim Brotbacken einen Wertschöpfunsprozess durchläuft, indem man verschiedene Güter zu einem Produkt formt.
Bei der Liga ist das anders: Hier wird (soweit ich weiß!) von einer Instanz der komplette Spielbetrieb, also verschiedene einzelne Güter (=Vereine), vermarktet und die einzelnen Parteien werden sozusagen finanziell gegängelt (aus sicht der Bayern).
#
Knueller schrieb:

Der Vergleich hinkt, da man beim Brotbacken einen Wertschöpfunsprozess durchläuft, indem man verschiedene Güter zu einem Produkt formt.
Bei der Liga ist das anders: Hier wird (soweit ich weiß!) von einer Instanz der komplette Spielbetrieb, also verschiedene einzelne Güter (=Vereine), vermarktet und die einzelnen Parteien werden sozusagen finanziell gegängelt (aus sicht der Bayern).  


Die Bayern lassen sich ohne Gegner ebensowenig vermarkten wie Mehl beim Bäcker!
#
Die Einzelvermarktung der Medienrechte: Zukunfts- oder Auslaufmodell? SPIEGEL ONLINE hat sich in Europa umgeschaut.




http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,540569,00.html
#
Bigbamboo schrieb:
Knueller schrieb:

Der Vergleich hinkt, da man beim Brotbacken einen Wertschöpfunsprozess durchläuft, indem man verschiedene Güter zu einem Produkt formt.
Bei der Liga ist das anders: Hier wird (soweit ich weiß!) von einer Instanz der komplette Spielbetrieb, also verschiedene einzelne Güter (=Vereine), vermarktet und die einzelnen Parteien werden sozusagen finanziell gegängelt (aus sicht der Bayern).  


Die Bayern lassen sich ohne Gegner ebensowenig vermarkten wie Mehl beim Bäcker!



Einzelvermarktung bedeutet ja nicht gleichzeitig Bayern ohne Gegner.
#
Knueller schrieb:


Einzelvermarktung bedeutet ja nicht gleichzeitig Bayern ohne Gegner.


Nein? Genau das bedeutet es im Endeffekt. Wenn die Bayern den Rahm abschöpfen haben die über kurz oder lang keine Gegner mehr, sondern nur noch Sparringspartner und das Produkt wird wertlos.

Das ein einziger, dominanter Teilnehmer eine ganze 'Sport'art gefährden kann, hat man der Formel 1 und Schumi sehr schön gesehen - nur kann man halt beim Fußball schlecht die Regularien für die Schuhe und das Spielfeld so ändern, daß es wieder interessant wird.
#
Knueller schrieb:

Einzelvermarktung bedeutet ja nicht gleichzeitig Bayern ohne Gegner.


...kommt drauf an wie Du Gegner definierst.

Natürlich spielen die Bayern nicht gegen sich selber, dennoch wird die ohnehin vorhandene Schere zwischen den großen Clubs und dem Rest der Liga weiter wachsen.

Ich sehe uns noch nicht einmal als die ganz großen Verlierer der Einzelvermarktung.
Die Eintracht hat in den letzten 3 Jahren einen enormen Zulauf, auch an Fans, oder soll ich besser sagen, an möglichen Kunden erfahren.
Dennoch wird der Abstand nach oben noch größer, nach unten vermutlich auch.

Der Fußball lebt von Überraschungen und davon, dass er nicht völlig planbar ist.
Die Überraschungen dürften immer seltener werden und ob der FCBääh in der CL Erfolg hat oder nicht interessiert mich zunächst nur am Rande.
Wenn er sich aber den Erfolg auf Kosten der anderen Vereine erkauft (ist ja mit dem Kirch-Geheimvertrag auch schon geschehen) interessiert mich das durchaus.
#
Bigbamboo schrieb:
Knueller schrieb:


Einzelvermarktung bedeutet ja nicht gleichzeitig Bayern ohne Gegner.


Nein? Genau das bedeutet es im Endeffekt. Wenn die Bayern den Rahm abschöpfen haben die über kurz oder lang keine Gegner mehr, sondern nur noch Sparringspartner und das Produkt wird wertlos.

Das ein einziger, dominanter Teilnehmer eine ganze 'Sport'art gefährden kann, hat man der Formel 1 und Schumi sehr schön gesehen - nur kann man halt beim Fußball schlecht die Regularien für die Schuhe und das Spielfeld so ändern, daß es wieder interessant wird.  


Das steht auf einem anderen Blatt. Aber durch die Zentralvermarktung sind den einzelnen Protagonisten die Hände gebunden, was den finanziellen Gewinn angeht (Bayern fühlt sich zB unter Wert verkauft). Das ist dann wohl der Grund, wieso das ganze als Marktversagen angesehen wird, also ein Prozess, in dem die Mechanismen des Marktes nicht mehr greifen (Angebot, Nachfrage, Knappheit blabla).
#
Knueller schrieb:

Das steht auf einem anderen Blatt. Aber durch die Zentralvermarktung sind den einzelnen Protagonisten die Hände gebunden, was den finanziellen Gewinn angeht (Bayern fühlt sich zB unter Wert verkauft). Das ist dann wohl der Grund, wieso das ganze als Marktversagen angesehen wird, also ein Prozess, in dem die Mechanismen des Marktes nicht mehr greifen (Angebot, Nachfrage, Knappheit blabla).


Ich sehe die BuLi eher als eine Genossenschaft - hier erhält jeder einen Anteil am Ertrag und wem das nicht paßt, der muß die Verteilung mit seinen Genossen neu regeln oder eben gehen. Ich weiß nicht, warum die Verteilung innerhalb einer Genossenschaft Sache des Kartellamts sein soll.
#
Klar, ist sicher löblich die EInstellung. Ich finds ja anders auch nich gut.
#
6:3 schrieb:
kartellamt hin, kartellamt her....die buli clubs haben es in der eigenen hand.
wenn sie ENTSCHEIDEN, dass sie ihre rechte zentral vermarkten wollen, dann können sie das auch machen.
sollte das ganze rechtlich soweit gekippt werden, dass jeder verein das selbst entscheiden kann, dann steht es den vereinen, die zur zentralen vermarktung stehen frei, dies NICHT zu akzeptieren.
sprich, jede mannschaft die bei den selbstvermarkteten drecks-bayern spielen soll, fährt eben  nicht da hin.
so what?
die bayern gewinnen in der regel das spiel so oder so...bleibt die frage: wie teuer kann man nach einer saison seine rechte noch vermarkten, wenn man 14 von 17 heimspielen kampflos gewonnen hat. und was machen die zuschauer vor ort wohl????
leider wird es in der buli nur sehr wenige geben, die so viel arsc.h in der hose haben, sowas gegenüber den bayern durchzuziehen.
schade, denn es wäre der anfang vom ende der diktatur der säbener strasse.


die Rest-BuLi sollte jeweils mit ihren Ersatzmannschaften dann in der Arroganzarena antreten! Die wichtigen Spieler sind dann "angeschlagen, verletzt, nicht in Form, müssen geschont werden, psychisch ausgebrannt" usw. usf.  
#
Das große Problem ist doch nichtmal die Frage ob man nun eine zentrale- oder eine einzelne Vermarktung der TV-Rechte hat.

Das Problem liegt in meinen Augen viel mehr darin, dass die Bundesliga einfach lächerlich wenig an TV-Geldern erlöst.

Selbst Frankreich kommt mit dem neuen TV-Vertrag jährlich auf deutlich mehr TV-Gelder und das obwohl beim durchschnittlichen Franzosen das Fussballinteresse bei weitem nicht so groß ist wie hier zu Lande.
Des weiteren kann mir auch keiner erzählen, dass sich Frankreich in Fern-ost oder so deutlich besser verkaufen wird als die Bundesliga.


Ich glaube dieses ganze Gehule wäre nicht so groß von Seiten der Bayern & co, wenn einfach jeder Verein künftig pro Saison 10-20 Millionen mehr bekommen würde.

Die Tatsache dass man aber bei der neuen Rechtevergabe ernsthaft über ein Wegfallen (oder ein deutlich verspätetes Ausstrahlen) der Sportschau nachdenkt, um gerade einmal 50 Millionen mehr pro Jahr für die ganze Liga zu bekommen... und wenn man dann auch noch sieht wie geringfügig die Liga an Mehreinnahmen bei der Weitervergabe der Rechte beteiligt ist... Leo Kirch und sein Unternehmen freut sich im Erfolgsfall dumm und dämlich und die Liga sieht nen paar Prozent davon....  
#
Wuschelblubb schrieb:
Das große Problem ist doch nichtmal die Frage ob man nun eine zentrale- oder eine einzelne Vermarktung der TV-Rechte hat.

Das Problem liegt in meinen Augen viel mehr darin, dass die Bundesliga einfach lächerlich wenig an TV-Geldern erlöst.

Selbst Frankreich kommt mit dem neuen TV-Vertrag jährlich auf deutlich mehr TV-Gelder und das obwohl beim durchschnittlichen Franzosen das Fussballinteresse bei weitem nicht so groß ist wie hier zu Lande.
Des weiteren kann mir auch keiner erzählen, dass sich Frankreich in Fern-ost oder so deutlich besser verkaufen wird als die Bundesliga.


Ich glaube dieses ganze Gehule wäre nicht so groß von Seiten der Bayern & co, wenn einfach jeder Verein künftig pro Saison 10-20 Millionen mehr bekommen würde.

Die Tatsache dass man aber bei der neuen Rechtevergabe ernsthaft über ein Wegfallen (oder ein deutlich verspätetes Ausstrahlen) der Sportschau nachdenkt, um gerade einmal 50 Millionen mehr pro Jahr für die ganze Liga zu bekommen... und wenn man dann auch noch sieht wie geringfügig die Liga an Mehreinnahmen bei der Weitervergabe der Rechte beteiligt ist... Leo Kirch und sein Unternehmen freut sich im Erfolgsfall dumm und dämlich und die Liga sieht nen paar Prozent davon....    


Du musst aber auch sehen, dass in England, Spanien, Frankreich und Italien mit ner 20er Liga gespielt wird.
Das will hier aber keiner.
Hier würde man die Liga ja gern aud 16 Mann verkleinern.
#
Dass Italien mit dem neuen Vertrag ca. 900 Millionen und England sogar 1 Milliarde im Jahr bekommt liegt aber wohl kaum an den 2 Vereinen mehr. Ich bin mir sicher durch die 20er Liga würden wir nach aktuellen Maßstäben pro Verein nicht einen Cent mehr bekommen.

Ich denke es wird auf Dauer schon ein Umdenken stattfinden müssen und man wird sich auch auf Änderungen gefasst machen müssen.
#
Wuschelblubb schrieb:
Ich denke es wird auf Dauer schon ein Umdenken stattfinden müssen  

Warum, man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen der irgendwo im Ausland auch gemacht wird. Und wenn es nur noch um Geld und nicht mehr um den Sport geht, na dann hat sich der Fussball eh erledigt.
#
900 Mio € pro Buli-Saison?

die gibts nur, wenn die Liga auf 20 Vereine erhöht wird,
der Spieltag von Freitag bis Sonntag mit 5 Anstosszeiten zerlegt wird,
keine Free-TV Bilder vor Sonntag 22:00 Uhr zu sehen sind und an allen gesetzlichen Feiertagen gekickt wird!


...und selbst dann dürften/würden die Bayern "nur" doppelt so viel wie der schlechteste Absteiger bekommen.
#
propain schrieb:
Wuschelblubb schrieb:
Ich denke es wird auf Dauer schon ein Umdenken stattfinden müssen  

Warum, man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen der irgendwo im Ausland auch gemacht wird. Und wenn es nur noch um Geld und nicht mehr um den Sport geht, na dann hat sich der Fussball eh erledigt.


Nö nicht ejden scheiss, aber man muss sich auch nicht bei jeder Kleinigkeit quer stellen und dann wochenlang flennen "Früher war doch alles besser..." *heulheulheul* Darin sind wir nämlich bei jedem Furz im deutschen Fussball ziemlich gut.

Wir waren bis Mitte der 90er eine - wenn nicht sogar DIE - stärkste Liga Europas (ok Italien war noch leicht vorne).
Von einigen wenigen Clubs abgesehen hatten wir auch wirtschaftlich die beste Basis in ganz Europa.
Aber dann hat man vieles - vor allem den ausländischen TV-Markt - verschlafen bzw. unterlag bzgl. dessen Potential (gerade in Asien) einer groben Fehleinschätzung.

Auch in Dingen wie Marketing haben fast alle Vereine viel verschlafen und das nicht nur im Ausland, sondern selbst im eigenen Land.


Dem rennen wir jetzt hinterher und versuchen verzweifelt die Lücke zu verkleinern (nicht umsonst hat man Kirch wieder mit ins Bot genommen - unter rationalen Gesichtspunkten kann dies wohl kaum passiert sein).

Und auch wenn viele heute sagen "na und? hauptsache die liga ist spannend", schließt dies keineswegs einen besseren Fussball aus.
Wenn man sich aber mal anschaut welchen Fussball Teams, die im oberen Mittelfeld der Liga stehen, heute spielen und dies mal mit dem Fussball von vor 15 Jahren vergleicht, dann ist es schon erschreckend, was für einen Augenkrebs erregender Dreck viele Bundesligisten heute spielen.
Und das liegt in meinen Augen auch (nicht nur, es wird auch zum Teil zu altmodisch trainiert usw.) daran, dass wir heute eben keine wirklich guten Spieler bzw. nur sehr wenige in die Liga bekommen bzw. halten können.
Die traurige Realität ist, dass wir Spieler wie Yeboah usw. in der heutigen Zeit (mit Ausnahme der Bayern) mittel- langfristig garnichtmehr in der Liga halten könnten. Und das ist für mich sehr traurig, denn eben genau der Fussball, der im Mittelpunkt stehen sollte, ist heute in der Bundesliga zum Teil derart schlecht, dass es doch sehr schwer fällt, diesen in den Mittelpunkt zu stellen.
#
d.h. du willst wieder Spielern wie Amoroso, Djorkaeff und Balakov die Mios in den AR5CH schieben ^^


Teilen