adlerkadabra schrieb: Die 06er aber haben mit international erfahrenen Topspielern wie Farfan, Rafinha, Westermann, Bordon, Neuer, bald auch schon Höwedes und, äh ja, Baumjohann natürlich ein Gerüst, das ein Greenhorn ganz gut mittragen kann. Das ist vder entscheidende Unterschied.
Die Frechheit ist eigentlich, dass Schalke keine Auflagen bekommen hat. Wenn dies geschehen wäre, könnten die sich das starke Grundgerüst nicht mehr leisten und würde sportlich in ganz anderen Gefilden rumdümdümpeln, da würden auch die Jugendspieler, die jetzt auftrumpfen auch nicht so stark aufspielen...
adlerkadabra schrieb: Na, hier ergeben sich ja wunderliche Allianzen gegen unseren derzeitigen Trainer ...
Schon vergessen, dass Skibbe vor vielleicht zwei Wochen in einem Interview, das auch im SAW verlinkt war, wie ich finde sehr einleuchtend dargelegt hat, unter welchen Umständen man einen jungen Spieler bringen kann, und unter welchen eventuell noch nicht?
Seiner Erfahrung nach (ich referiere) spielt die Mannschaft selbst dabei eine entscheidende Rolle. Bringst Du einen Jungen in ein Team, in dem jeder erstmal voll damit beschäftigt ist, mit sich selber klar zu kommen und die Füße auf den Boden zu kriegen - kann der Schuss trefflich nach hinten losgehn.
Die 06er aber haben mit international erfahrenen Topspielern wie Farfan, Rafinha, Westermann, Bordon, Neuer, bald auch schon Höwedes ein Gerüst, das ein Greenhorn ganz gut mittragen kann. Das ist vder entscheidende Unterschied.
Mich interessieren weder Allianzen, noch möchte ich Skibbe loswerden. Es war Zeit für einen Wechsel - abseits dessen, was zuletzt unter FF tatsächlich falsch gelaufen ist und was ihm angedichtet wurde. Dennoch habe ich meine Vorbehalte gegen Skibbe, und die benenne ich. Das das in diesem Fred passiert, ist dem Zusammenhang geschuldet - allerdings hätte ich meinen Beitrag kaum in einem Fred platziert, der inflationär vollgeschrieben wird. Der von dir skizzierten Logik Skibbes, derzufolge der Einsatz eines jungen Spielers zum Vorteil aller erst zu bestimmten Rahmenbedingungen erfolgen sollte, vermag ich durchaus zu folgen. Der Umkehrschluß hierzu lautet allerdings, daß es für Vereine wie die Eintracht und abwärts eigentlich fast kaum möglich ist, dies umzusetzen. Sollen wir dann die Jugend und die Amateure zumachen? Ich verweise erneut auf das Beispiel Stuttgart, Gladbach brachte letztes Jahr Baumjohann und Marin, sogar die Eintracht hat ja noch vor einigen Jahre junge Leute ins Wasser geworfen und fuhr überwiegend gut damit. Bis dann das Argument auftauchte, daß junge deutsche Nachwuchsspieler kaum noch bezahlbar seien und es wohl günstiger war, "gestandene" Bundesligaspieler zu holen (Betonung liegt auf "stehen", denn das war wohl das Charakteristikum ihres Spiels, ohne das man deshalb die teilweise schlimmen Publikumsreaktionen z.B. gegen Rehmer teilen mußte). War das unter dem Strich tatsächlich günstiger? Hat das die Mannschaft wirklich weiter gebracht? Ich denke eher nicht. Hieraus ergibt sich nebenbei bemerkt, daß mein Vorwurf nicht alleine Skibbe trifft...
adlerkadabra schrieb: Die 06er aber haben mit international erfahrenen Topspielern wie Farfan, Rafinha, Westermann, Bordon, Neuer, bald auch schon Höwedes ein Gerüst, das ein Greenhorn ganz gut mittragen kann. Das ist vder entscheidende Unterschied.
Einspruch. Der Anteil der "Greenhorns" in der Schalker Mannschaft liegt quasi bei 50%. Die tragen kompletten Sequenzen des Spiels alleine, statt nur ab und zu mal am Ball zu sein. Da fragt sich fast: wer trägt da wen?
Und bei der Eintracht ist es ja noch nicht einmal möglich wenigstens 1 oder 2 Spieler zu bringen (von 4, 5 oder 6 Leuten will ich garnicht sprechen) - ganz zu schweigen davon, daß sie das ganze Spiel durchspielen anstatt für 20 Minuten eingewechselt zu werden.
Angenehm ungestörtes Diskussionseckchen, in der Tat
Naja, die Schalker, ich weiß nicht, wenn da hinten nicht die Herren Bordon, Rafinha, Westermann, Neuer den Laden dicht halten, ob dann nicht die Buben vorne ganz schön das Flattern bekämen. Nun, wir wissen's nicht (leider).
Aber viel lieber zu unseren jungen Spielern. Nein, ganz im Gegenteil: die Jugendarbeit muss verstärkt werden, Stichworte Riederwald und Heranführung der U-Teams an die Profis (Training etc.).
Ich könnte es mir folgendermaßen vorstellen. Ende der Saison laufen eine Reihe von Verträgen aus. Zum größeren Teil würde ich diese nicht verlängern. Vielleicht könnten wir den einen oder anderen Spieler auch noch darüber hinaus abgeben. Ergebnis jedenfalls: die dringlich erforderliche Verkleinerung des Kaders und damit nicht zuletzt: Kosteneinsparung.
Von den eingesparten Kosten und evtl. Transfererlös: zwei fertige Spieler holen, die wirkliche Verstärkungen wären (diese Transfers sollten allerdings ausnahmsweise möglichst mal Treffer sein).
Diese Neuverpflichtungen zusammen mit den verbliebenen Spielern ergäben im Idealfall einen tragfähigen Rahmen zum Einbau von talentierten Eigengewächsen.
Da ich Stärken von MS gerade bei Scouting und Jugendarbeit auszumachen glaube, würde ich mir wünschen, dass er diese Sache so durchzieht. Wäre doch lachhaft, wenn HB und er es nicht schaffen würden, im Sinne der Eintracht an einem Strick zu ziehen.
adlerkadabra schrieb: Angenehm ungestörtes Diskussionseckchen, in der Tat Wäre doch lachhaft, wenn HB und er es nicht schaffen würden, im Sinne der Eintracht an einem Strick zu ziehen.
So in der Art hab ich mir das auch gedacht... ,-)
Ich hoffe doch sehr, daß die 2 einen Weg finden, geräusch- und reibungsloser im Sinne des Vereins zusammen zu arbeiten - alles andere wäre für die Eintracht definitiv ein herber Rückschlag, mental und finanziell.
Was die Details der Nachwuchsförderung angeht, so ist man ja grundsätzlich mit dem Leistungszentrum auf einem guten Weg. Damit allein kann es aber nicht getan sein.
Es ist für die Eintracht (nicht nur wenn sie weiter nach vorne kommen will!)von beinahe existentieller Wichtigkeit, daß sie nicht nur die richtigen Leute findet und holt, sondern sie auch so professionell wie nur irgend möglich weiter ausbildet. Und ich bezweifle offen gestanden, daß dies geschieht. Nicht nur im Moment, sondern schon seit langer Zeit.
Wobei ich einräumen muß, daß ich schon lange nur noch aus der Ferne beobachten kann und Indizien sammle.
Die ausdrückliche Hoffnung von HB ist es ja, dass misswirtschaftende Teams über uns irgendwann uns entgegengepurzelt kommen. Ich fürchte, diese Rechnung geht nicht unbedingt auf.
Nehmen wir, um beim Thema zu bleiben die 06er. Im Grunde pleite, aber der rettende Weiße Ritter in Gestalt der selber hart am Ruin entlang schrammenden Stadt G'kirchen kommt wundersam zur Hilfe. Mir scheint, es gibt da bei den Regionen, bei der DFL und wo auch immer einen unheiligen Konsens dahingehend, dass man auf solche Übeltäter nicht verzichten will - aus welchen Gründen auch immer.
Da zudem Skibbes Argumentation, Mannschaften wie Köln und Gladbach könnten demnächst an uns vorbeiziehen, nicht gleich von der Hand zu weisen ist, dünkt mich: es könnte enger für uns werden. Daher stimme ich Dir zu: es geht hier durchaus nicht nur um das Aufschließen zum Spitzendrittel - es geht vielmehr à la longue (vielleicht kommt es sogar rascher als wir denken) um die Verteidigung des bislang sportlich und wirtschaftlich Erreichten.
Das geht, wie schon gesagt, mit sinnvollen Verstärkungen, mit Jugendarbeit. Und, auch da stimme ich zu, mit möglichst professioneller Ausbildung des kickenden Personals. Erweiterung des Trainerstabs (war ja schon bei FFs letzter Vertragsverhandlung bedeutendes Thema), um gezielter und individueller auch mit einzelnen Spielern arbeiten zu können etc.
Das sind alles Dinge, die in einem Verein nur zuständigkeitsübergreifend und gut koordiniert funktionieren. Eingefahrenes Denken und persönliche Eitelkeiten sind da besonders kontraproduktiv. Und genau an diesem Punkt, so scheint mir, legt MS den Finger in die Wunde. Das tut weh, weckt aber auch auf.
adlerkadabra schrieb: Die ausdrückliche Hoffnung von HB ist es ja, dass misswirtschaftende Teams über uns irgendwann uns entgegengepurzelt kommen. Ich fürchte, diese Rechnung geht nicht unbedingt auf.
Sehe ich auch so.
adlerkadabra schrieb:
...zudem Skibbes Argumentation, Mannschaften wie Köln und Gladbach könnten demnächst an uns vorbeiziehen...
Ebenfalls korrekt. Das wird eher eintreten, als das uns von oben jemand entgegen gepurzelt kommt.
Fazit: besser eigene Stärke aufbauen als auf die Schwäche anderer warten.
Inwieweit bei den gegenwärtig Handelnden Eitelkeiten im Spiel sind, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht geht es eher darum, mal ein paar Fenster zu putzen...
Im Sinne der Eintracht muß man erwarten, daß jeder sein Bestes tut. Für Selbstdarsteller darf sowieso kein Platz sein.
Ich denke aber eher daran, das es der eine odder Andere einfach nicht besser kann, aber auch da muß man trotzdem versuchen, weiter zu kommen, auch wenn es unbequem ist.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Mißstände anprangert. Aber er sollte es im Sinne eines vernünftigen Betriebsklimas nicht öffentlich tun, er sollte es inhaltlich angemessen tun, und er sollte vor allem -auch seiner selbst willen- zunächst die eigenen Hausaufgaben gemacht haben.
ghostinthemachine schrieb: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Mißstände anprangert. Aber er sollte es im Sinne eines vernünftigen Betriebsklimas nicht öffentlich tun, er sollte es inhaltlich angemessen tun, und er sollte vor allem -auch seiner selbst willen- zunächst die eigenen Hausaufgaben gemacht haben.
Da sehe ich in der Tat am ehesten die Schwachstelle bei MSs momentaner Situation. (Die eigenen Verdienste mag er meinethalber loben, wenn nur die Essentials funktionieren.)
Wobei ich vermute, dass man dem neuverpflichteten Trainer mehr in Aussicht gestellt hat, als man dann halten konnte (und zwar durchaus nicht nur die Finanzen betreffend!). Das würde bei jemandem, der mit Ehrgeiz und Enegagement (Südamerikareise, Schwegler-Verpflichtung, Lincoln-Anbahnung) an die neue Aufgabe geht, verständlicherweise erheblichen Frust verursachen. Gesetzt den Fall, er hätte zunächst versucht, dies alles intern zu regeln, und wäre dabei auf ein gerüttelt Maß an Unbeweglichkeit gestoßen ... naja, setzt er halt den Hebel etwas weiter an. Inhaltlich waren seine Ausführungen schon recht deutlich, aber m.M.n. nicht verletzend, nicht unsachlich und auch nicht so, dass gestandene Profis nun gleich mental zusammenbrechen müssten.
Im übrigen denke ich, waren MSs Reaktionen beides: spontan und emotional (Kunststück, nach dem Debakel an alter Wirkungsstätte), aber auch kalkuliert. Und zwar vermutlich aus zweierlei Gründen: die Ligapause ermöglicht eine längere Phase der losgetretenen Diskussion; und, sollte sich die Konstellation Skibbe/Eintracht als Missverständnis erweisen, wäre es sicherlich im Sinne beider Seiten, dieses möglichst rasch zu beenden. Was ich nicht hoffe.
Ich will dies alles aber nicht rechtfertigen, ich will es verstehen.
Die Hausaufgaben? Ich habe in den bisherigen Saisonspielen mehr positive Ansätze (!) gesehen als in der vorherigen Saison. Im Kombinationsspiel etwa. Aber: es sind oft genug eben nur Ansätze, man hat den Eindruck, als könnten die Jungs mit dem neuen Spielzeug in letzter Konsequenz noch nicht allzu viel anfangen. Das reicht dann meistens zu Siegen gegen die untere Tabellenhälfte, führt aber gegen Spitzenteams gelegentlich zu unsäglichen Klatschen.
Wobei man berücksichtigen sollte, dass eine tiefgreifende und stabile Umstellung des Spielsystems (-> one touch, pressing etc.) um einiges mehr an Zeit benötigt, als bislang zur Verfügung stand. Ob die Mannschaft grundsätzlich dazu in der Lage ist - ich weiß es nicht.
Mehr in Aussicht gestellt, als man halten konnte, nicht nur die Finanzen betreffend?
Wie sollte das konkret ausgesehen haben? Ich schätze HB als einen sehr vorsichtigen Mann ein, der lieber etwas mauert um dann später vielleicht noch etwas freigeben zu können - ganz abgesehen davon das es der Ethik dieses Mannes widersprechen würde, jemanden aufs Eis zu führen.
Oder hat jemand anderes mit Skibbe verhandelt als HB?
Ich hätte da eher den Verdacht, daß Skibbes eigene Einschätzung der Situation fehlerbehaftet war/ist und er sich womöglich zu sehr der Annahme hingab (entsprechend seiner Erfahrungswerte mit seinen vorherigen Arbeitgebern), daß man vereinsseitig den Trainer bei Bedarf ohne größere Umstände doch zufrieden stellen würde.
Dies nun als Irrtum erkennen zu müssen, dürfte schon frustrierend genug sein. Nun zu versuchen, HB mittels Öffentlichkeit quasi zu erpressen, halte ich für einen elementaren Fehler. Und wenn man nun noch hingeht und die Situation mal auf ein normales Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis projeziert, so verstehe ich HBs Verdruß (und dieser Verdruß besteht ganz ohne Frage).
Die finanzielle Situation wurde frühzeitig kommuniziert. HBs Grundposition ist bekannt. Ich denke, man kann ihm auch nicht vorwerfen, unbeweglich zu sein. Er hat Handlungsbereitschaft signalisiert für den Fall, daß man durch Vermittlung nicht mehr benötigter Spieler an andere Vereine neue finanzielle Spielräume erschliesst.
Was über den finanziellen Aspekt hinaus geht, muß genau geprüft werden.
In Rede steht die Qualität der Scoutingabteilung. Die Erfolgsbilanz der in den letzten beiden Jahren getätigten Transfers ist in der Tat mangelhaft.
In Rede steht möglicherweise die Einsetzung eines weiteren Trainers (das wurde ja von FF gewünscht und ihm wohl auch zugestanden).
Forumsseitig wurde die Einsetzung eines Sportdirektors vorgeschlagen, um Bruchhagen zu entlasten.
Skibbe bringt nun u.a. vor, das die Mannschaft weitgehend nicht den Anforderungen entspricht (zumindest Höheren). Vor wenigen Wochen noch sprach er davon, sich "oben festkrallen zu wollen." Damit räumt er doch zunächst einmal indirekt ein, am Anfang selbst ein anderes Bild hierüber gehabt zu haben. Was hat sich seither geändert?
Wie sieht es denn mit Skibbes eigenen Fähigkeiten aus? Er ließ Teber verpflichten und will nicht erkennen, daß dieser Spieler den Anforderungen (jedenfalls bisher) trotz vieler Einsätze nicht gerecht geworden ist. Er wies Caio überdurchschnittliche Fähigkeiten zu und wollte ihn wohl zu seiner Trumpfkarte machen in dem redlichen Bemühen, der Mannschaft höhere fußballerische Weihen zu verpassen. Leider stellt sich mehr und mehr heraus, das daraus wohl nichts wird. Einem Jung stellt er einen Einsatz in Aussicht, jedoch wohl eher mit dem Ziel, den Gegner zu irritieren. In erster Linie hat er dabei jedoch wohl eher Jung irritiert. Ein Fenin kommt nicht auf die Beine, Russ bleibt blass, Chris und Ochs sind wieder verletzt (ganz abgesehen von diversen Torleuten, und ganz zu schweigen von Amanatidis). Köhler, obgleich fußballerisch deutlich höher begabt als ein Teber und über Jahre hinweg verlässliche wenn auch nicht überragende Stammkraft, sinniert über die Gründe und kann sie nicht finden. Steinhöfer und Korkmaz denken über ihre Abgänge nach, ein Liberopoulos muß sich vorne alleine aufreiben (kommt mir merkwürdig bekannt vor). Die Amateure sind auf dem Vormarsch und trainieren jetzt Seit' an Seit' mit den Profis, Heller liefert wiederholt gute Spiele ab, Hess schiesst reichlich Tore, aber die Leute bleiben trotz Stürmerproblem kategorisch aussen vor. Skibbes Vorgänger stand für diese Dinge in der Kritik, warum sollte man Skibbe das ersparen? Korkmaz und Steinhöfer werden als Opfer des neuen Spielsystems angesehen. Ich kann nicht verstehen, warum Spieler, die durchaus für sich gesehen eine gewisse Qualität besitzen, aus Systemgründen quasi per se nicht mehr eingesetzt werden und somit zulasten des Vorgängers und des Vereins als Fehleinkäufe angesehen werden.
Ich finde, Skibbe sollte einsehen, daß er nicht stur auf ein neues System umstellen kann und damit die Mannschaft gegen qualitativ deutlich stärkere Gegner sehenden Auges gegen die Wand fährt. Das ist krass kontraproduktiv. Funkel hat das auch ein paar mal probiert, die gleichen Abfuhren eingefahren und zumindest teilweise seine Schlüsse gezogen - für die er dann wiederum prompt verteufelt wurde, nach Lesart einiger hier leiden die Spieler ja bis zum heutigen Tag unter seinem Pesthauch...
Und wo ich gerade ganz allgemein bei der Spielerqualität bin, für die FF und mittlerweile auch HB angegangen werden: abseits der Verpflichtungen der letzten beiden Jahre muß man doch, wenn man die Situation gerecht beurteilen will, ihren Werdegang berücksichtigen. Und der Werdegang ist doch der, daß die Eintracht mehrere Jahre Berg- und Talfahrt hinter sich hatte, und dann als finanzschwacher Aufsteiger versuchen mußte, wieder Fuß zu fassen (was seit Jahren nur noch wenigen Vereinen dauerhaft gelingt !). Da konnte die logische Konsequenz doch nur sein, daß man versuchen mußte, die Leute aus Liga 2 überwiegend zu halten und wenigstens so weit aufzubauen, daß sie grundlegenden Erstligaansprüchen gerecht werden. Dazu kommen ein paar Jüngere, die sooo furchtbar gut auch nicht sein konnten sonst wären sie mit gewisser Wahrscheinlichkeit von besseren Vereinen weggeschnappt worden. Hinzu kommt der eine oder andere Exot (Vasoski, Kweuke, Inamoto, Galindo), Leute die anderswo durch das Raster gefallen waren (Takahara, Bajramovic) oder auf dem absteigenden Ast sind bzw. waren (Rehmer, Mantzios, Mahdavikia). Ich behaupte mal, das Leute dieser Qualität auch bei anderen Vereinen in einer vergleichbaren Situation anlanden (wir bekommen das nur nicht so mit). Und sie sind/waren ja auch nicht alle durch die Bank schlecht (Kyrgiakos, Liberopoulos). Nur können oder konnten sie dem Verein perspektivisch nicht weiterhelfen. Sie Sind/waren umständehalber da, dies gilt es zu berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund der Skibbe - Pressekonferenz vom Samstag frage ich mich, ob Skibbe das wirklich bewusst ist und ich frage mich, welchen Eindruck seine Ansprache auf die Mannschaft gemacht haben mag. Die war wohl aufgrund ihrer Vorstellung auf gewisse Weise dankbar dafür und zog es vor in Deckung zu gehen, oder sind irgendwelche Reaktionen überliefert?
Skibbe macht auf mich ein wenig den Eindruck, als wolle er mit dem Kopf durch die Wand. Sein grundsätzliches Verständnis zur Art, wie man Fußball spielen sollte, mag gut sein. Ein guter Trainer ist er deshalb noch nicht. Ich fühle mich ein wenig erinnert an den Amtsantritt von "Osram" Heynckes. Der rief damals in ähnlich plastischer Form die große Zeiitenwende in Frankfurt aus. Der weitere Gang der Geschichte ist bekannt. Derart drastische Folgen mag es diesmal nicht geben, aber ich würde mich wundern, wenn Skibbe die Dinge in 10 Jahren noch einmal genauso anginge.
Er wird jedenfalls bei der Eintracht ganz sicher nicht nur positive Reaktionen hervorrufen.
Obwohl der Skibbe recht hat und die Eintracht sich endlich anders aufstellen muss. Glaube ich das er mit diesen Aussagen die Mannschaft gegen sich aufbringen kann und das sich die Sytation wie ein Bummerang gegen ihm richten kann.
Die Mannschaft kann sich jetzt ein Alibi suchen und denken was sollen wir mit so einen Trainer. Der noch nicht mal an unsere stärken glaubt und selber ist er nicht in der Lage etwas in diesem Verein zu ändern.
Wenn der HB sich da nicht schnell hinter MS stellt, kann es schnell zu ende sein und er steht ganz alleine mit seiner ehrlichen und angebrachten Diskosion/Meinung da.
Man muss bedenken das auf Schalke nicht alle Jungspunte die zur Zeit zum Einsatz kommen aus der eigenen Jugend sind. Der Lukas Schmitz kam vor der Saison von VfL Bochum II zu Schalke 04. Genauso war es mit Christoph Moritz der von der U19 der Alemannia Aachen zu uns gekommen ist. Damit man diese Potenzielen Leistungsträger sichten kann, braucht man ein gutes Trainergespann und Sichtungstrainer.
Deswegen ist nicht nur eine gute Jugendabteilung wichtig aber auch eine sehr gute Sichtungsarbeit, damit man die guten Spieler, die bei Ihren Vereinen nicht richtig gefördert werden auch zu sich hollen kann und sie richtig motiviert und aufbaut. Warum der Schmitz bei Bochum nicht zum zug kam kann ich wirklich nicht verstehen. Da haben die Bochumer aber so richtig gepent und ein Super Talent verschenkt.
natürlich kommt es nicht nur auf die eigene Jugendarbeit an, sondern auch auf die Sichtung von jungen Spielern bei anderen Vereinen. Wobei das im Idealfall nicht zu aggressiv zu geschehen hätte, kein "Abwerben", wie man es gelegentlich u.a. von Hoffenheim hört. Aber ich weiß, das ist heutzutage ein frommer, naiver Wunsch ...
@gitm,
Mehr in Aussicht gestellt als dann gehalten - Indizien sprechen klar dafür. Dabei muss man berücksichtigen, dass die berühmten unerwarteten Geldabflüsse wohl erst später erfolgten. In diesem Fall hätte niemand unmittelbar Schuld, aber der Trainer als letztes Glied dieser Kette wäre besonders der Depp. Man kann aber angesichts der Konstellation von eV und AG bei der Eintracht nicht ausschließen, dass bei der Verpflichtung mit verschiedenen Stimmen geredet wurde. Bleibt aber Spekulation. Sicher, vielleicht hat auch MS selber zu sehr auf Prinzip Hoffnung gesetzt. Wahrschein, wie so oft, eine Mischung aus allem.
Seine Wahl der Öffentlichkeit - ebenfalls schwer zu beurteilen. Spontan würde ich sagen: bitte mehr Diskretion. Aber wenn ich jetzt so die Aussagen von HB lese, dann klingen die halt auch sehr selbstüberzeugt, sehr zurückweisend, sehr eingepanzert. Wenn ich mich in Ss Lage versetze: ein paar Mal intern an dieser Mauer abgeprallt ... das fetzt und frustriert, wenn man doch einfach engagiert ist und mehr möchte.
Wobei bei diesem "mehr Mögen", wie Skibbe mehrfach betont hat, der finanzielle Aspekt eher eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Und ich glaube, das ist der entscheidende Punkt bei der Malaise: MS hat mit finanziellen Mitteln in durchaus bescheidener Gesamthöhe gerechnet und darüber hinaus geglaubt, dies durch seine guten Kontakte und entsprechendes Engagement und erweiterte Kompetenzen ausgleichen zu können. Und genau da könnte es sein, dass er hauptsächlich angeeckt ist: bei den diversen bisherigen Zuständigen für Fragen wie Scouting, Jugendarbeit, Medizin, zusätzliches (Trainer-)Personal etc. Es würde mich jedenfalls bei der Eintracht nicht wundern; allein die eV/AG-Struktur birgt genügend Sprengstoff. Nimm noch persönliche Eitelkeiten hinzu ... Und, wie gesagt, die Äußerungen von HB speziell zur Verpflichtung eines neuen Stürmers lesen sich für mich nicht unbedingt nach offener, flexibler Haltung un der Bereitschaft, auch einmal neue Wege zu gehen.
Sicher, die Punkte Aufstellung, Einschätzung von Caio, Spielsystem etc., da sehe ich manches auch anders, weiß aber sehr wohl, dass ich dies bei weitem nicht angemessen zu beurteilen vermag. Mein persönlicher Gesamteindruck ist der, dass ich die Eintracht, von den Klatschen abgesehen (die es aber vergangene Saison auch gab), lieber spielen sehe als zuletzt unter FF. Ich erkenne in Ansätzen Verbesserung in Form eines z.T. ganz hübsch anzusehen Kombinationsspiels. Nach vorne verpufft das häufig, aber hier würde ich dem Trainer einfach noch mehr Zeit zugestehen, um daran weiter zu arbeiten. 3 Monate + Vorbereitung, das ist für ein solches Projekt quasi nichts. Ich halte es auch für sinnvoll, diese neue Spielweise jetzt schon einzuüben, auch wenn das Personal dafür (noch) nicht perfekt passt, im Hinblick auf kommende personelle Veränderungen.
Letztere natürlich auch in Form des Einbaus eigener junger Spieler, die aufgrund ihrer Ausbildung die Auffassungen Skibbes vielleicht sogar leichter umsetzen können als die Älteren. Hier würde ich mir schon auch wünschen, dass bald mehr kommt. Dass MS Jung gegenüber den Medien als Option herausgestellt, ihn dann aber nicht gebracht hat, fand ich auch nicht gut. Grundsätzlich wäre es sicherlich einfacher für ihn, Junge einzusetzen, wenn der Kader insgesamt nicht so aufgeblasen wäre. Daran muss auch gearbeitet werden.
"Oben festbeissen" - würde ich niedriger hängen, das war, nachdem eine glückliche Fügung uns da oben hingespült hatte, die übliche psychologische Motivation, um den Schub noch ein bissle mitzunehmen. Das offizielle Saisonziel wurde dadurch ja nicht revidiert. Und was die Einschätzung der Mannschaft durch den ZTrainer anbelangt: ich finde, das sollten diese Profis schon wegstecken können, v.a. nach solch unsäglicher und unwürdiger Leistung wie in L'kusen.
Fazit: wenn MS ein wenig Geduld und HB ein wenig Offenheit und Flexibilität üben würde, könnte das eine perfekte Mischung für die Eintracht in ihrer jetzigen Situation abgeben. Spätestens seit HBs Aussagen in der FR von heute glaube ich daran nicht mehr.
sehr lustig!
Quelle 8.23 Uhr ZDF-Morgenmagazin
Schön, schön, schön.
kute vreunde kann niemant drennen,du uschi
Ganz Geil !!!
Jetzt bin ich ja auch älcher.
Mich interessieren weder Allianzen, noch möchte ich Skibbe loswerden. Es war Zeit für einen Wechsel - abseits dessen, was zuletzt unter FF tatsächlich falsch gelaufen ist und was ihm angedichtet wurde.
Dennoch habe ich meine Vorbehalte gegen Skibbe, und die benenne ich. Das das in diesem Fred passiert, ist dem Zusammenhang geschuldet - allerdings hätte ich meinen Beitrag kaum in einem Fred platziert, der inflationär vollgeschrieben wird.
Der von dir skizzierten Logik Skibbes, derzufolge der Einsatz eines jungen Spielers zum Vorteil aller erst zu bestimmten Rahmenbedingungen erfolgen sollte, vermag ich durchaus zu folgen.
Der Umkehrschluß hierzu lautet allerdings, daß es für Vereine wie die Eintracht und abwärts eigentlich fast kaum möglich ist, dies umzusetzen.
Sollen wir dann die Jugend und die Amateure zumachen? Ich verweise erneut auf das Beispiel Stuttgart, Gladbach brachte letztes Jahr Baumjohann und Marin, sogar die Eintracht hat ja noch vor einigen Jahre junge Leute ins Wasser geworfen und fuhr überwiegend gut damit.
Bis dann das Argument auftauchte, daß junge deutsche Nachwuchsspieler kaum noch bezahlbar seien und es wohl günstiger war, "gestandene" Bundesligaspieler zu holen (Betonung liegt auf "stehen", denn das war wohl das Charakteristikum ihres Spiels, ohne das man deshalb die teilweise schlimmen Publikumsreaktionen z.B. gegen Rehmer teilen mußte).
War das unter dem Strich tatsächlich günstiger? Hat das die Mannschaft wirklich weiter gebracht? Ich denke eher nicht.
Hieraus ergibt sich nebenbei bemerkt, daß mein Vorwurf nicht alleine Skibbe trifft...
Einspruch. Der Anteil der "Greenhorns" in der Schalker Mannschaft liegt quasi bei 50%. Die tragen kompletten Sequenzen des Spiels alleine, statt nur ab und zu mal am Ball zu sein. Da fragt sich fast: wer trägt da wen?
Und bei der Eintracht ist es ja noch nicht einmal möglich wenigstens 1 oder 2 Spieler zu bringen (von 4, 5 oder 6 Leuten will ich garnicht sprechen) - ganz zu schweigen davon, daß sie das ganze Spiel durchspielen anstatt für 20 Minuten eingewechselt zu werden.
Angenehm ungestörtes Diskussionseckchen, in der Tat
Naja, die Schalker, ich weiß nicht, wenn da hinten nicht die Herren Bordon, Rafinha, Westermann, Neuer den Laden dicht halten, ob dann nicht die Buben vorne ganz schön das Flattern bekämen. Nun, wir wissen's nicht (leider).
Aber viel lieber zu unseren jungen Spielern. Nein, ganz im Gegenteil: die Jugendarbeit muss verstärkt werden, Stichworte Riederwald und Heranführung der U-Teams an die Profis (Training etc.).
Ich könnte es mir folgendermaßen vorstellen. Ende der Saison laufen eine Reihe von Verträgen aus. Zum größeren Teil würde ich diese nicht verlängern. Vielleicht könnten wir den einen oder anderen Spieler auch noch darüber hinaus abgeben. Ergebnis jedenfalls: die dringlich erforderliche Verkleinerung des Kaders und damit nicht zuletzt: Kosteneinsparung.
Von den eingesparten Kosten und evtl. Transfererlös: zwei fertige Spieler holen, die wirkliche Verstärkungen wären (diese Transfers sollten allerdings ausnahmsweise möglichst mal Treffer sein).
Diese Neuverpflichtungen zusammen mit den verbliebenen Spielern ergäben im Idealfall einen tragfähigen Rahmen zum Einbau von talentierten Eigengewächsen.
Da ich Stärken von MS gerade bei Scouting und Jugendarbeit auszumachen glaube, würde ich mir wünschen, dass er diese Sache so durchzieht. Wäre doch lachhaft, wenn HB und er es nicht schaffen würden, im Sinne der Eintracht an einem Strick zu ziehen.
So in der Art hab ich mir das auch gedacht... ,-)
Ich hoffe doch sehr, daß die 2 einen Weg finden, geräusch- und reibungsloser im Sinne des Vereins zusammen zu arbeiten - alles andere wäre für die Eintracht definitiv ein herber Rückschlag, mental und finanziell.
Was die Details der Nachwuchsförderung angeht, so ist man ja grundsätzlich mit dem Leistungszentrum auf einem guten Weg. Damit allein kann es aber nicht getan sein.
Es ist für die Eintracht (nicht nur wenn sie weiter nach vorne kommen will!)von beinahe existentieller Wichtigkeit, daß sie nicht nur die richtigen Leute findet und holt, sondern sie auch so professionell wie nur irgend möglich weiter ausbildet. Und ich bezweifle offen gestanden, daß dies geschieht. Nicht nur im Moment, sondern schon seit langer Zeit.
Wobei ich einräumen muß, daß ich schon lange nur noch aus der Ferne beobachten kann und Indizien sammle.
...Jungen Willden mit denn Fans im Rucken eine nesues Gesicht denn FC Schalke 04 verpassen...
Der war mal richtig gut. Respekt!
Nehmen wir, um beim Thema zu bleiben die 06er. Im Grunde pleite, aber der rettende Weiße Ritter in Gestalt der selber hart am Ruin entlang schrammenden Stadt G'kirchen kommt wundersam zur Hilfe. Mir scheint, es gibt da bei den Regionen, bei der DFL und wo auch immer einen unheiligen Konsens dahingehend, dass man auf solche Übeltäter nicht verzichten will - aus welchen Gründen auch immer.
Da zudem Skibbes Argumentation, Mannschaften wie Köln und Gladbach könnten demnächst an uns vorbeiziehen, nicht gleich von der Hand zu weisen ist, dünkt mich: es könnte enger für uns werden. Daher stimme ich Dir zu: es geht hier durchaus nicht nur um das Aufschließen zum Spitzendrittel - es geht vielmehr à la longue (vielleicht kommt es sogar rascher als wir denken) um die Verteidigung des bislang sportlich und wirtschaftlich Erreichten.
Das geht, wie schon gesagt, mit sinnvollen Verstärkungen, mit Jugendarbeit. Und, auch da stimme ich zu, mit möglichst professioneller Ausbildung des kickenden Personals. Erweiterung des Trainerstabs (war ja schon bei FFs letzter Vertragsverhandlung bedeutendes Thema), um gezielter und individueller auch mit einzelnen Spielern arbeiten zu können etc.
Das sind alles Dinge, die in einem Verein nur zuständigkeitsübergreifend und gut koordiniert funktionieren. Eingefahrenes Denken und persönliche Eitelkeiten sind da besonders kontraproduktiv. Und genau an diesem Punkt, so scheint mir, legt MS den Finger in die Wunde. Das tut weh, weckt aber auch auf.
Aber auch ich beobachte das nur aus der Distanz.
Sehe ich auch so.
Ebenfalls korrekt. Das wird eher eintreten, als das uns von oben jemand entgegen gepurzelt kommt.
Fazit: besser eigene Stärke aufbauen als auf die Schwäche anderer warten.
Inwieweit bei den gegenwärtig Handelnden Eitelkeiten im Spiel sind, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht geht es eher darum, mal ein paar Fenster zu putzen...
Im Sinne der Eintracht muß man erwarten, daß jeder sein Bestes tut. Für Selbstdarsteller darf sowieso kein Platz sein.
Ich denke aber eher daran, das es der eine odder Andere einfach nicht besser kann, aber auch da muß man trotzdem versuchen, weiter zu kommen, auch wenn es unbequem ist.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand Mißstände anprangert. Aber er sollte es im Sinne eines vernünftigen Betriebsklimas nicht öffentlich tun, er sollte es inhaltlich angemessen tun, und er sollte vor allem -auch seiner selbst willen- zunächst die eigenen Hausaufgaben gemacht haben.
Da sehe ich in der Tat am ehesten die Schwachstelle bei MSs momentaner Situation. (Die eigenen Verdienste mag er meinethalber loben, wenn nur die Essentials funktionieren.)
Wobei ich vermute, dass man dem neuverpflichteten Trainer mehr in Aussicht gestellt hat, als man dann halten konnte (und zwar durchaus nicht nur die Finanzen betreffend!). Das würde bei jemandem, der mit Ehrgeiz und Enegagement (Südamerikareise, Schwegler-Verpflichtung, Lincoln-Anbahnung) an die neue Aufgabe geht, verständlicherweise erheblichen Frust verursachen. Gesetzt den Fall, er hätte zunächst versucht, dies alles intern zu regeln, und wäre dabei auf ein gerüttelt Maß an Unbeweglichkeit gestoßen ... naja, setzt er halt den Hebel etwas weiter an. Inhaltlich waren seine Ausführungen schon recht deutlich, aber m.M.n. nicht verletzend, nicht unsachlich und auch nicht so, dass gestandene Profis nun gleich mental zusammenbrechen müssten.
Im übrigen denke ich, waren MSs Reaktionen beides: spontan und emotional (Kunststück, nach dem Debakel an alter Wirkungsstätte), aber auch kalkuliert. Und zwar vermutlich aus zweierlei Gründen: die Ligapause ermöglicht eine längere Phase der losgetretenen Diskussion; und, sollte sich die Konstellation Skibbe/Eintracht als Missverständnis erweisen, wäre es sicherlich im Sinne beider Seiten, dieses möglichst rasch zu beenden. Was ich nicht hoffe.
Ich will dies alles aber nicht rechtfertigen, ich will es verstehen.
Die Hausaufgaben? Ich habe in den bisherigen Saisonspielen mehr positive Ansätze (!) gesehen als in der vorherigen Saison. Im Kombinationsspiel etwa. Aber: es sind oft genug eben nur Ansätze, man hat den Eindruck, als könnten die Jungs mit dem neuen Spielzeug in letzter Konsequenz noch nicht allzu viel anfangen. Das reicht dann meistens zu Siegen gegen die untere Tabellenhälfte, führt aber gegen Spitzenteams gelegentlich zu unsäglichen Klatschen.
Wobei man berücksichtigen sollte, dass eine tiefgreifende und stabile Umstellung des Spielsystems (-> one touch, pressing etc.) um einiges mehr an Zeit benötigt, als bislang zur Verfügung stand. Ob die Mannschaft grundsätzlich dazu in der Lage ist - ich weiß es nicht.
Wie sollte das konkret ausgesehen haben? Ich schätze HB als einen sehr vorsichtigen Mann ein, der lieber etwas mauert um dann später vielleicht noch etwas freigeben zu können - ganz abgesehen davon das es der Ethik dieses Mannes widersprechen würde, jemanden aufs Eis zu führen.
Oder hat jemand anderes mit Skibbe verhandelt als HB?
Ich hätte da eher den Verdacht, daß Skibbes eigene Einschätzung der Situation fehlerbehaftet war/ist und er sich womöglich zu sehr der Annahme hingab (entsprechend seiner Erfahrungswerte mit seinen vorherigen Arbeitgebern), daß man vereinsseitig den Trainer bei Bedarf ohne größere Umstände doch zufrieden stellen würde.
Dies nun als Irrtum erkennen zu müssen, dürfte schon frustrierend genug sein. Nun zu versuchen, HB mittels Öffentlichkeit quasi zu erpressen, halte ich für einen elementaren Fehler. Und wenn man nun noch hingeht und die Situation mal auf ein normales Arbeitgeber-Angestellten-Verhältnis projeziert, so verstehe ich HBs Verdruß (und dieser Verdruß besteht ganz ohne Frage).
Die finanzielle Situation wurde frühzeitig kommuniziert. HBs Grundposition ist bekannt. Ich denke, man kann ihm auch nicht vorwerfen, unbeweglich zu sein. Er hat Handlungsbereitschaft signalisiert für den Fall, daß man durch Vermittlung nicht mehr benötigter Spieler an andere Vereine neue finanzielle Spielräume erschliesst.
Was über den finanziellen Aspekt hinaus geht, muß genau geprüft werden.
In Rede steht die Qualität der Scoutingabteilung. Die Erfolgsbilanz der in den letzten beiden Jahren getätigten Transfers ist in der Tat mangelhaft.
In Rede steht möglicherweise die Einsetzung eines weiteren Trainers (das wurde ja von FF gewünscht und ihm wohl auch zugestanden).
Forumsseitig wurde die Einsetzung eines Sportdirektors vorgeschlagen, um Bruchhagen zu entlasten.
Skibbe bringt nun u.a. vor, das die Mannschaft weitgehend nicht den Anforderungen entspricht (zumindest Höheren). Vor wenigen Wochen noch sprach er davon, sich "oben festkrallen zu wollen."
Damit räumt er doch zunächst einmal indirekt ein, am Anfang selbst ein anderes Bild hierüber gehabt zu haben. Was hat sich seither geändert?
Wie sieht es denn mit Skibbes eigenen Fähigkeiten aus? Er ließ Teber verpflichten und will nicht erkennen, daß dieser Spieler den Anforderungen (jedenfalls bisher) trotz vieler Einsätze nicht gerecht geworden ist.
Er wies Caio überdurchschnittliche Fähigkeiten zu und wollte ihn wohl zu seiner Trumpfkarte machen in dem redlichen Bemühen, der Mannschaft höhere fußballerische Weihen zu verpassen. Leider stellt sich mehr und mehr heraus, das daraus wohl nichts wird.
Einem Jung stellt er einen Einsatz in Aussicht, jedoch wohl eher mit dem Ziel, den Gegner zu irritieren. In erster Linie hat er dabei jedoch wohl eher Jung irritiert.
Ein Fenin kommt nicht auf die Beine, Russ bleibt blass, Chris und Ochs sind wieder verletzt (ganz abgesehen von diversen Torleuten, und ganz zu schweigen von Amanatidis). Köhler, obgleich fußballerisch deutlich höher begabt als ein Teber und über Jahre hinweg verlässliche wenn auch nicht überragende Stammkraft, sinniert über die Gründe und kann sie nicht finden. Steinhöfer und Korkmaz denken über ihre Abgänge nach, ein Liberopoulos muß sich vorne alleine aufreiben (kommt mir merkwürdig bekannt vor).
Die Amateure sind auf dem Vormarsch und trainieren jetzt Seit' an Seit' mit den Profis, Heller liefert wiederholt gute Spiele ab, Hess schiesst reichlich Tore, aber die Leute bleiben trotz Stürmerproblem kategorisch aussen vor. Skibbes Vorgänger stand für diese Dinge in der Kritik, warum sollte man Skibbe das ersparen?
Korkmaz und Steinhöfer werden als Opfer des neuen Spielsystems angesehen. Ich kann nicht verstehen, warum Spieler, die durchaus für sich gesehen eine gewisse Qualität besitzen, aus Systemgründen quasi per se nicht mehr eingesetzt werden und somit zulasten des Vorgängers und des Vereins als Fehleinkäufe angesehen werden.
Ich finde, Skibbe sollte einsehen, daß er nicht stur auf ein neues System umstellen kann und damit die Mannschaft gegen qualitativ deutlich stärkere Gegner sehenden Auges gegen die Wand fährt. Das ist krass kontraproduktiv. Funkel hat das auch ein paar mal probiert, die gleichen Abfuhren eingefahren und zumindest teilweise seine Schlüsse gezogen - für die er dann wiederum prompt verteufelt wurde, nach Lesart einiger hier leiden die Spieler ja bis zum heutigen Tag unter seinem Pesthauch...
Und wo ich gerade ganz allgemein bei der Spielerqualität bin, für die FF und mittlerweile auch HB angegangen werden: abseits der Verpflichtungen der letzten beiden Jahre muß man doch, wenn man die Situation gerecht beurteilen will, ihren Werdegang berücksichtigen. Und der Werdegang ist doch der, daß die Eintracht mehrere Jahre Berg- und Talfahrt hinter sich hatte, und dann als finanzschwacher Aufsteiger versuchen mußte, wieder Fuß zu fassen (was seit Jahren nur noch wenigen Vereinen dauerhaft gelingt !).
Da konnte die logische Konsequenz doch nur sein, daß man versuchen mußte, die Leute aus Liga 2 überwiegend zu halten und wenigstens so weit aufzubauen, daß sie grundlegenden Erstligaansprüchen gerecht werden. Dazu kommen ein paar Jüngere, die sooo furchtbar gut auch nicht sein konnten sonst wären sie mit gewisser Wahrscheinlichkeit von besseren Vereinen weggeschnappt worden. Hinzu kommt der eine oder andere Exot (Vasoski, Kweuke, Inamoto, Galindo), Leute die anderswo durch das Raster gefallen waren (Takahara, Bajramovic) oder auf dem absteigenden Ast sind bzw. waren (Rehmer, Mantzios, Mahdavikia).
Ich behaupte mal, das Leute dieser Qualität auch bei anderen Vereinen in einer vergleichbaren Situation anlanden (wir bekommen das nur nicht so mit). Und sie sind/waren ja auch nicht alle durch die Bank schlecht (Kyrgiakos, Liberopoulos). Nur können oder konnten sie dem Verein perspektivisch nicht weiterhelfen. Sie Sind/waren umständehalber da, dies gilt es zu berücksichtigen.
Vor dem Hintergrund der Skibbe - Pressekonferenz vom Samstag frage ich mich, ob Skibbe das wirklich bewusst ist und ich frage mich, welchen Eindruck seine Ansprache auf die Mannschaft gemacht haben mag. Die war wohl aufgrund ihrer Vorstellung auf gewisse Weise dankbar dafür und zog es vor in Deckung zu gehen, oder sind irgendwelche Reaktionen überliefert?
Skibbe macht auf mich ein wenig den Eindruck, als wolle er mit dem Kopf durch die Wand. Sein grundsätzliches Verständnis zur Art, wie man Fußball spielen sollte, mag gut sein. Ein guter Trainer ist er deshalb noch nicht. Ich fühle mich ein wenig erinnert an den Amtsantritt von "Osram" Heynckes. Der rief damals in ähnlich plastischer Form die große Zeiitenwende in Frankfurt aus. Der weitere Gang der Geschichte ist bekannt.
Derart drastische Folgen mag es diesmal nicht geben, aber ich würde mich wundern, wenn Skibbe die Dinge in 10 Jahren noch einmal genauso anginge.
Er wird jedenfalls bei der Eintracht ganz sicher nicht nur positive Reaktionen hervorrufen.
@ Mods
Danke für euer Verständnis ,-)
Die Mannschaft kann sich jetzt ein Alibi suchen und denken was sollen wir mit so einen Trainer. Der noch nicht mal an unsere stärken glaubt und selber ist er nicht in der Lage etwas in diesem Verein zu ändern.
Wenn der HB sich da nicht schnell hinter MS stellt, kann es schnell zu ende sein und er steht ganz alleine mit seiner ehrlichen und angebrachten Diskosion/Meinung da.
Man muss bedenken das auf Schalke nicht alle Jungspunte die zur Zeit zum Einsatz kommen aus der eigenen Jugend sind. Der Lukas Schmitz kam vor der Saison von VfL Bochum II zu Schalke 04. Genauso war es mit Christoph Moritz der von der U19 der Alemannia Aachen zu uns gekommen ist. Damit man diese Potenzielen Leistungsträger sichten kann, braucht man ein gutes Trainergespann und Sichtungstrainer.
Deswegen ist nicht nur eine gute Jugendabteilung wichtig aber auch eine sehr gute Sichtungsarbeit, damit man die guten Spieler, die bei Ihren Vereinen nicht richtig gefördert werden auch zu sich hollen kann und sie richtig motiviert und aufbaut. Warum der Schmitz bei Bochum nicht zum zug kam kann ich wirklich nicht verstehen. Da haben die Bochumer aber so richtig gepent und ein Super Talent verschenkt.
natürlich kommt es nicht nur auf die eigene Jugendarbeit an, sondern auch auf die Sichtung von jungen Spielern bei anderen Vereinen. Wobei das im Idealfall nicht zu aggressiv zu geschehen hätte, kein "Abwerben", wie man es gelegentlich u.a. von Hoffenheim hört. Aber ich weiß, das ist heutzutage ein frommer, naiver Wunsch ...
@gitm,
Mehr in Aussicht gestellt als dann gehalten - Indizien sprechen klar dafür. Dabei muss man berücksichtigen, dass die berühmten unerwarteten Geldabflüsse wohl erst später erfolgten. In diesem Fall hätte niemand unmittelbar Schuld, aber der Trainer als letztes Glied dieser Kette wäre besonders der Depp. Man kann aber angesichts der Konstellation von eV und AG bei der Eintracht nicht ausschließen, dass bei der Verpflichtung mit verschiedenen Stimmen geredet wurde. Bleibt aber Spekulation. Sicher, vielleicht hat auch MS selber zu sehr auf Prinzip Hoffnung gesetzt. Wahrschein, wie so oft, eine Mischung aus allem.
Seine Wahl der Öffentlichkeit - ebenfalls schwer zu beurteilen. Spontan würde ich sagen: bitte mehr Diskretion. Aber wenn ich jetzt so die Aussagen von HB lese, dann klingen die halt auch sehr selbstüberzeugt, sehr zurückweisend, sehr eingepanzert. Wenn ich mich in Ss Lage versetze: ein paar Mal intern an dieser Mauer abgeprallt ... das fetzt und frustriert, wenn man doch einfach engagiert ist und mehr möchte.
Wobei bei diesem "mehr Mögen", wie Skibbe mehrfach betont hat, der finanzielle Aspekt eher eine untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Und ich glaube, das ist der entscheidende Punkt bei der Malaise: MS hat mit finanziellen Mitteln in durchaus bescheidener Gesamthöhe gerechnet und darüber hinaus geglaubt, dies durch seine guten Kontakte und entsprechendes Engagement und erweiterte Kompetenzen ausgleichen zu können. Und genau da könnte es sein, dass er hauptsächlich angeeckt ist: bei den diversen bisherigen Zuständigen für Fragen wie Scouting, Jugendarbeit, Medizin, zusätzliches (Trainer-)Personal etc. Es würde mich jedenfalls bei der Eintracht nicht wundern; allein die eV/AG-Struktur birgt genügend Sprengstoff. Nimm noch persönliche Eitelkeiten hinzu ... Und, wie gesagt, die Äußerungen von HB speziell zur Verpflichtung eines neuen Stürmers lesen sich für mich nicht unbedingt nach offener, flexibler Haltung un der Bereitschaft, auch einmal neue Wege zu gehen.
Sicher, die Punkte Aufstellung, Einschätzung von Caio, Spielsystem etc., da sehe ich manches auch anders, weiß aber sehr wohl, dass ich dies bei weitem nicht angemessen zu beurteilen vermag. Mein persönlicher Gesamteindruck ist der, dass ich die Eintracht, von den Klatschen abgesehen (die es aber vergangene Saison auch gab), lieber spielen sehe als zuletzt unter FF. Ich erkenne in Ansätzen Verbesserung in Form eines z.T. ganz hübsch anzusehen Kombinationsspiels. Nach vorne verpufft das häufig, aber hier würde ich dem Trainer einfach noch mehr Zeit zugestehen, um daran weiter zu arbeiten. 3 Monate + Vorbereitung, das ist für ein solches Projekt quasi nichts. Ich halte es auch für sinnvoll, diese neue Spielweise jetzt schon einzuüben, auch wenn das Personal dafür (noch) nicht perfekt passt, im Hinblick auf kommende personelle Veränderungen.
Letztere natürlich auch in Form des Einbaus eigener junger Spieler, die aufgrund ihrer Ausbildung die Auffassungen Skibbes vielleicht sogar leichter umsetzen können als die Älteren. Hier würde ich mir schon auch wünschen, dass bald mehr kommt. Dass MS Jung gegenüber den Medien als Option herausgestellt, ihn dann aber nicht gebracht hat, fand ich auch nicht gut. Grundsätzlich wäre es sicherlich einfacher für ihn, Junge einzusetzen, wenn der Kader insgesamt nicht so aufgeblasen wäre. Daran muss auch gearbeitet werden.
"Oben festbeissen" - würde ich niedriger hängen, das war, nachdem eine glückliche Fügung uns da oben hingespült hatte, die übliche psychologische Motivation, um den Schub noch ein bissle mitzunehmen. Das offizielle Saisonziel wurde dadurch ja nicht revidiert. Und was die Einschätzung der Mannschaft durch den ZTrainer anbelangt: ich finde, das sollten diese Profis schon wegstecken können, v.a. nach solch unsäglicher und unwürdiger Leistung wie in L'kusen.
Fazit: wenn MS ein wenig Geduld und HB ein wenig Offenheit und Flexibilität üben würde, könnte das eine perfekte Mischung für die Eintracht in ihrer jetzigen Situation abgeben. Spätestens seit HBs Aussagen in der FR von heute glaube ich daran nicht mehr.
sehr schön, danke für das ruhige Eckchen
Danke auch an Gregor, der, selber bei uns Gast, uns in diesem Fall vorübergehend Gastrecht in seinem Thread einräumt