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Braune Kurven

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Laut der Nazipartei Die Rechte ist der Nazi und vielleicht prominenteste Althool Sigfried Borchardt tot.
[EDIT bils]

https://twitter.com/dap_dortmund/status/1444689355486941190
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reggaetyp schrieb:

Kann diese Irritaion über rechte bzw. Nazikationen bei Union nicht nachvollziehen.
das gibt es dort seir Ewigkeiten regelmäßig.

Bisher war Union da aber nicht so "öffentlich" in Erscheinung getreten.  Bei Berliner Vereinen denkt man ja eher an den BFC wenn es um Nazis geht.

Union hat wie jeder andere Verein auch einen gewissen Anteil an politischen Hohlrollern. Und wir haben hier im Forum auch genug Leute die die letzten 2 Jahre bewiesen haben das sie wo etwas herunter spielen können mit und "die anderen" und "war gar net so schlimm". Deppenpotential gibt es überall. Und gerade als der Fußball wieder etwas mainstreamlastiger wurde ist das Deppenpotentital größer geworden.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

reggaetyp schrieb:

Kann diese Irritaion über rechte bzw. Nazikationen bei Union nicht nachvollziehen.
das gibt es dort seir Ewigkeiten regelmäßig.

Bisher war Union da aber nicht so "öffentlich" in Erscheinung getreten.  Bei Berliner Vereinen denkt man ja eher an den BFC wenn es um Nazis geht.

Union hat wie jeder andere Verein auch einen gewissen Anteil an politischen Hohlrollern. Und wir haben hier im Forum auch genug Leute die die letzten 2 Jahre bewiesen haben das sie wo etwas herunter spielen können mit und "die anderen" und "war gar net so schlimm". Deppenpotential gibt es überall. Und gerade als der Fußball wieder etwas mainstreamlastiger wurde ist das Deppenpotentital größer geworden.


Naja, man muss sich ja einfach nur mal die Wahlergebnisse im Haupteinzugsgebiet von Union Berlin anschauen (Lichtenberg, Marzahn, Köpenick, an Berlin angrenzendes, östliches Brandenburg). Da ist z.T. mit 20%+ rechts gewählt worden. Da ist es kein Wunder, wenn sich das dann auch im Stadion wiederfindet.
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propain schrieb:

Israel galt in der DDR als Feindstaat. Von daher kann da schon einiges hängen geblieben sein.


Ernsthaft? 2021 und du begründest das mit DDR Historie? Bin da etwas sprachlos, sowas von dir zu lesen.
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Korn schrieb:

propain schrieb:

Israel galt in der DDR als Feindstaat. Von daher kann da schon einiges hängen geblieben sein.


Ernsthaft? 2021 und du begründest das mit DDR Historie? Bin da etwas sprachlos, sowas von dir zu lesen.

Glaubst du etwa das erst 12 Jahre Nazidiktatur und dann 40 Jahre DDR keine Spuren hinterlässt?  Erst war es Antisemitismus, dann Antizionismus. Da bleibt natürlich was hängen und wird von einigen Leuten immer noch weiter gegeben.
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Nun ja, wir hatten Ende der 80er die Reps in vielen westdeutschen Landtagen drin und ein erhebliches Nazi-Problem und viel rechtes Gedankengut. Ich weiß nicht, ob wir diese West/Ost-Schiene wirklich als Grund sehen sollten. Vielleicht noch am ehesten, dass der alltägliche Umgang mit Menschen anderer Kulturen im Westen häufiger war. Da sind eher die Verwerfungen nach der Wendezeit zu betrachten. Aber ich denke, das ist ein Thema, da kann man sich zu Tode diskutieren.

Zudem würde ich Union, auch wenn es ein Verein aus dem Osten ist, nicht als typischen Ostverein sehen. Da sind mittlerweile doch sehr viele junge Berliner Fans geworden, die eh keinen Unterschied bzgl. Westteil oder Ostteil der Stadt machen. Richtig ist aber, dass Union definitiv immer wieder mal einzelne rechte Vorfälle hatte, kein Vergleich zu zB BFC oder anderen Vereinen, aber sicherlich ist da nicht alles rosig.
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Ich möchte den nicht in RIP sehen. Da er ja Bestandteil einer nicht unbekannten braunen Kurve war , also hier rein.

Borchardt

https://www.spiegel.de/panorama/siegfried-borchardt-dortmunder-neonazi-ss-siggi-ist-tot-a-cbe74ec4-c0ac-4c1f-8395-461b3acb3f9a

Zur Kenntnissnahme
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Ich möchte den nicht in RIP sehen. Da er ja Bestandteil einer nicht unbekannten braunen Kurve war , also hier rein.

Borchardt

https://www.spiegel.de/panorama/siegfried-borchardt-dortmunder-neonazi-ss-siggi-ist-tot-a-cbe74ec4-c0ac-4c1f-8395-461b3acb3f9a

Zur Kenntnissnahme
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fromgg schrieb:

Ich möchte den nicht in RIP sehen.

Wie wäre es parallel zum RIP Thread einen "Schmor in der Hölle du HuSo/HuTo" Thread zu machen?
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fromgg schrieb:

Ich möchte den nicht in RIP sehen.

Wie wäre es parallel zum RIP Thread einen "Schmor in der Hölle du HuSo/HuTo" Thread zu machen?
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Dann wirst du aber eventuell eine Menge „Falscher Thread!-Postings“ lesen müssen.
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Ich möchte den nicht in RIP sehen. Da er ja Bestandteil einer nicht unbekannten braunen Kurve war , also hier rein.

Borchardt

https://www.spiegel.de/panorama/siegfried-borchardt-dortmunder-neonazi-ss-siggi-ist-tot-a-cbe74ec4-c0ac-4c1f-8395-461b3acb3f9a

Zur Kenntnissnahme
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fromgg schrieb:

Ich möchte den nicht in RIP sehen. Da er ja Bestandteil einer nicht unbekannten braunen Kurve war , also hier rein.

Borchardt

https://www.spiegel.de/panorama/siegfried-borchardt-dortmunder-neonazi-ss-siggi-ist-tot-a-cbe74ec4-c0ac-4c1f-8395-461b3acb3f9a

Zur Kenntnissnahme


na hoffentlich ist er jetzt bei seinen Idolen um 9. Kreis der Hölle...
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Korn schrieb:

propain schrieb:

Israel galt in der DDR als Feindstaat. Von daher kann da schon einiges hängen geblieben sein.


Ernsthaft? 2021 und du begründest das mit DDR Historie? Bin da etwas sprachlos, sowas von dir zu lesen.

Glaubst du etwa das erst 12 Jahre Nazidiktatur und dann 40 Jahre DDR keine Spuren hinterlässt?  Erst war es Antisemitismus, dann Antizionismus. Da bleibt natürlich was hängen und wird von einigen Leuten immer noch weiter gegeben.
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propain schrieb:

Korn schrieb:

propain schrieb:

Israel galt in der DDR als Feindstaat. Von daher kann da schon einiges hängen geblieben sein.


Ernsthaft? 2021 und du begründest das mit DDR Historie? Bin da etwas sprachlos, sowas von dir zu lesen.

Glaubst du etwa das erst 12 Jahre Nazidiktatur und dann 40 Jahre DDR keine Spuren hinterlässt?  Erst war es Antisemitismus, dann Antizionismus. Da bleibt natürlich was hängen und wird von einigen Leuten immer noch weiter gegeben.


Yo, da ist bestimmt was Wahres dran. Aber auf der Ebene können wir uns auf ALLES einigen. Irgendwas kann man immer finden.

Wir wissen nicht, wer da genau war und wie alt die waren und ob die nun aus West- oder Ost-Berlin kamen. Zyklon-B Sprüche und schwarze Sonnen sind erstmal keine Indizien für besondere DDR-Propaganda, sondern die üblichen völkisch, nazionalsozialistischen Reliquien.

Der Verweis auf den alten "Feindstaat", hier als Versuch die Motive zu ergründen, find ich ziemlich weit her geholt. Zumal da ja auch noch 30 Jahre Deutsche Einheit dazwischen waren. Irgendwann kann diese Ost-West-Differenzierung dann auch mal aufhören und muss nicht immer als Erklärung für alles rausgeholt werden. Das ist längst nicht mehr so relevant, wie es dargestellt wird und wird auch nicht richtiger, wenn es sich ständig wiederholt.

Wenn hier dieses "Osten/DDR"-Gelaber losgeht, dann hab manchmal ich das Gefühl, hier zerbrechen sich Menschen den Kopf über Dinge, die sie überhaupt nicht kennen und kein wirkliches Verständnis davon haben. Musst du dich nicht direkt angesprochen fühlen, aber ist generell mein Eindruck, wenn ich so manche Beiträge dazu lese. Mal zur Auswärtsfahrt nach Leipzig, sich über den sächsischen Dialekt der Kellnerin kaputt gelacht und dann den "Ossi-Erklärer" geben. Da dachte ich wirklich, wir sind hier schon weiter.
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propain schrieb:

Korn schrieb:

propain schrieb:

Israel galt in der DDR als Feindstaat. Von daher kann da schon einiges hängen geblieben sein.


Ernsthaft? 2021 und du begründest das mit DDR Historie? Bin da etwas sprachlos, sowas von dir zu lesen.

Glaubst du etwa das erst 12 Jahre Nazidiktatur und dann 40 Jahre DDR keine Spuren hinterlässt?  Erst war es Antisemitismus, dann Antizionismus. Da bleibt natürlich was hängen und wird von einigen Leuten immer noch weiter gegeben.


Yo, da ist bestimmt was Wahres dran. Aber auf der Ebene können wir uns auf ALLES einigen. Irgendwas kann man immer finden.

Wir wissen nicht, wer da genau war und wie alt die waren und ob die nun aus West- oder Ost-Berlin kamen. Zyklon-B Sprüche und schwarze Sonnen sind erstmal keine Indizien für besondere DDR-Propaganda, sondern die üblichen völkisch, nazionalsozialistischen Reliquien.

Der Verweis auf den alten "Feindstaat", hier als Versuch die Motive zu ergründen, find ich ziemlich weit her geholt. Zumal da ja auch noch 30 Jahre Deutsche Einheit dazwischen waren. Irgendwann kann diese Ost-West-Differenzierung dann auch mal aufhören und muss nicht immer als Erklärung für alles rausgeholt werden. Das ist längst nicht mehr so relevant, wie es dargestellt wird und wird auch nicht richtiger, wenn es sich ständig wiederholt.

Wenn hier dieses "Osten/DDR"-Gelaber losgeht, dann hab manchmal ich das Gefühl, hier zerbrechen sich Menschen den Kopf über Dinge, die sie überhaupt nicht kennen und kein wirkliches Verständnis davon haben. Musst du dich nicht direkt angesprochen fühlen, aber ist generell mein Eindruck, wenn ich so manche Beiträge dazu lese. Mal zur Auswärtsfahrt nach Leipzig, sich über den sächsischen Dialekt der Kellnerin kaputt gelacht und dann den "Ossi-Erklärer" geben. Da dachte ich wirklich, wir sind hier schon weiter.
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Korn schrieb:

Wenn hier dieses "Osten/DDR"-Gelaber losgeht, dann hab manchmal ich das Gefühl, hier zerbrechen sich Menschen den Kopf über Dinge, die sie überhaupt nicht kennen und kein wirkliches Verständnis davon haben. Musst du dich nicht direkt angesprochen fühlen, aber ist generell mein Eindruck, wenn ich so manche Beiträge dazu lese. Mal zur Auswärtsfahrt nach Leipzig, sich über den sächsischen Dialekt der Kellnerin kaputt gelacht und dann den "Ossi-Erklärer" geben. Da dachte ich wirklich, wir sind hier schon weiter.

Ich kann dir da nur beipflichten. Und das richtet sich von meiner Seite ausdrücklich nicht an propain, denn der ist mir da noch nie in irgendeiner Form aufgefallen.

Aber insgesamt (auch außerhalb dieses Forums) wird häufig mit einer komplett ahnungslosen, westdeutschen  Arroganz über den Osten geurteilt. Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Und besonders gerne von Leuten, die absolut null Ahnung von Ostdeutschland haben und genauso gerne in anderen gesellschaftlichen Bereichen penibel darauf hinweisen, dass man ja bitte keine Vorurteile zu pflegen habe. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung.


p.s. Zu dieser westdeutschen Ahnungslosigkeit gehört übrigens auch, dass man in der Fan-Szene von Union Berlin gerne einen FC St. Pauli II vermutet. Dies war, ist und wird aber nie der Fall sein. Die Union-Fan-Szene ist meinungsstark und sehr vielfältig. Aber mit Sicherheit nicht in erster Linie "linksalternativ".  
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Andy schrieb:

reggaetyp schrieb:

Kann diese Irritaion über rechte bzw. Nazikationen bei Union nicht nachvollziehen.
das gibt es dort seir Ewigkeiten regelmäßig.


Ossis halt.


So was meine ich übrigens. Da kriege ich echt Puls!
Man stelle sich vor, da würde stehen "Türken halt" oder "Moslems halt" oder "Afrikaner halt" oder was auch immer.

Man rühmt sich ja in Frankfurt immer ach so weltoffen zu sein. Die „United Colors of Bembeltown", nicht wahr? Aber wenn es der Folklore dient, dann darf man eben die eigenen Ressentiments  fleißig pflegen.

Ich finde solche Aussagen engstirnig, herablassen, erbärmlich, kurz: zum Kotzen.
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Andy schrieb:

reggaetyp schrieb:

Kann diese Irritaion über rechte bzw. Nazikationen bei Union nicht nachvollziehen.
das gibt es dort seir Ewigkeiten regelmäßig.


Ossis halt.


So was meine ich übrigens. Da kriege ich echt Puls!
Man stelle sich vor, da würde stehen "Türken halt" oder "Moslems halt" oder "Afrikaner halt" oder was auch immer.

Man rühmt sich ja in Frankfurt immer ach so weltoffen zu sein. Die „United Colors of Bembeltown", nicht wahr? Aber wenn es der Folklore dient, dann darf man eben die eigenen Ressentiments  fleißig pflegen.

Ich finde solche Aussagen engstirnig, herablassen, erbärmlich, kurz: zum Kotzen.
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Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.
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Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.
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Tafelberg schrieb:

Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.


Yep. Sonst hätte ich bspw. ein Problem mit Chemie, Teile meiner Verwandtschaft, große Teile meines Bekannten- und Freundeskreise. Ich weiß aber auch, dass im Osten (inkl. dem Osten Berlins) ein Nährboden existiert, den es so deutlich erkennbar im Westen nicht gibt. Wobei man mir durchaus Dortmund und Co. jetzt um die Ohren hauen könnte. Und Union ist nicht Sankt Pauli. Auch wenn diese Meinung komischerweise immer mehr durchkommt.
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Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.
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Tafelberg schrieb:

Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.


Selbstverständlich schätze ich Andy auch so ein, dass er da etwas mehr differenzieren kann. Dennoch stand da ein lapidares "Ossis halt" im Zusammenhang mit Nazis.

Ich räume aber ein, dass mich solche Aussagen massiv triggern. Dafür kann Andy nix, daher meine ich das jetzt auch nicht mehr auf seinen Beitrag bezogen. In anderen Bereichen, auch in diesem Forum, wird geradezu penetrant darauf geachtet, immer alles zu differenzieren und bloß nicht den Weg der Political Correctness zu verlassen. Aber bei den Ossis darf man gerne mal einen raus hauen.

Es folgt ein Urteil aus eigener Lebenserfahrung, ausdrücklich nicht bezogen auf irgendjemand hier im Forum: Ostdeutschen pauschal eine Anfälligkeit für Rechtsextremismus anzuhängen ist in bestimmten westdeutschen Kreisen en vogue. Da lässt dann auch mal gerne der aufgeklärte, links-intellektuelle Wessi aus dem urbanen Umfeld seiner ganzen Engstirnigkeit und Kleinbürgerlichkeit freien Lauf  und pflegt seine persönlichen Vorurteile ohne auch nur die geringste eine Ahnung von Ostdeutschland zu haben.

Damit bestreite ich weder, dass es im Osten ein Problem mit Rechtsextremismus gibt noch dass bestimmte Entwicklungen in Teilen Ostdeutschlands massiv  bedenklich sind. Natürlich ist es zum Kotzen, dass die AfD in Sachsen inzwischen die stärkste Partei ist. Aber ich verweise auch gerne immer wieder darauf, dass die Opfer von rechtsextremen Mordanschlägen zuletzt vor allem auf hessischem Boden zu beklagen waren. Von den rechtsextremen Umtrieben in der Frankfurter Polizei oder in hessischen Sicherheitsbehörden ganz zu schweigen. Man sollte sich also vielleicht etwas damit zurückhalten, aus Hessen heraus den Rechtsextremismus vor allem in Ostdeutschland zu verorten.

Und um den Bogen zum topic zu spannen. Auch viele Kurven in Ostdeutschland sind weit differenzierter zu betrachten, als das gerne gemacht wird. Weder hat Union Berlin  eine linke Szene noch ist bei Hansa Rostock oder Dynamo Dresden die Kurve pauschal als rechtsextrem zu etikettieren.
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Tafelberg schrieb:

Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.


Selbstverständlich schätze ich Andy auch so ein, dass er da etwas mehr differenzieren kann. Dennoch stand da ein lapidares "Ossis halt" im Zusammenhang mit Nazis.

Ich räume aber ein, dass mich solche Aussagen massiv triggern. Dafür kann Andy nix, daher meine ich das jetzt auch nicht mehr auf seinen Beitrag bezogen. In anderen Bereichen, auch in diesem Forum, wird geradezu penetrant darauf geachtet, immer alles zu differenzieren und bloß nicht den Weg der Political Correctness zu verlassen. Aber bei den Ossis darf man gerne mal einen raus hauen.

Es folgt ein Urteil aus eigener Lebenserfahrung, ausdrücklich nicht bezogen auf irgendjemand hier im Forum: Ostdeutschen pauschal eine Anfälligkeit für Rechtsextremismus anzuhängen ist in bestimmten westdeutschen Kreisen en vogue. Da lässt dann auch mal gerne der aufgeklärte, links-intellektuelle Wessi aus dem urbanen Umfeld seiner ganzen Engstirnigkeit und Kleinbürgerlichkeit freien Lauf  und pflegt seine persönlichen Vorurteile ohne auch nur die geringste eine Ahnung von Ostdeutschland zu haben.

Damit bestreite ich weder, dass es im Osten ein Problem mit Rechtsextremismus gibt noch dass bestimmte Entwicklungen in Teilen Ostdeutschlands massiv  bedenklich sind. Natürlich ist es zum Kotzen, dass die AfD in Sachsen inzwischen die stärkste Partei ist. Aber ich verweise auch gerne immer wieder darauf, dass die Opfer von rechtsextremen Mordanschlägen zuletzt vor allem auf hessischem Boden zu beklagen waren. Von den rechtsextremen Umtrieben in der Frankfurter Polizei oder in hessischen Sicherheitsbehörden ganz zu schweigen. Man sollte sich also vielleicht etwas damit zurückhalten, aus Hessen heraus den Rechtsextremismus vor allem in Ostdeutschland zu verorten.

Und um den Bogen zum topic zu spannen. Auch viele Kurven in Ostdeutschland sind weit differenzierter zu betrachten, als das gerne gemacht wird. Weder hat Union Berlin  eine linke Szene noch ist bei Hansa Rostock oder Dynamo Dresden die Kurve pauschal als rechtsextrem zu etikettieren.
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brodo schrieb:

Es folgt ein Urteil aus eigener Lebenserfahrung, ausdrücklich nicht bezogen auf irgendjemand hier im Forum: Ostdeutschen pauschal eine Anfälligkeit für Rechtsextremismus anzuhängen ist in bestimmten westdeutschen Kreisen en vogue. Da lässt dann auch mal gerne der aufgeklärte, links-intellektuelle Wessi aus dem urbanen Umfeld seiner ganzen Engstirnigkeit und Kleinbürgerlichkeit freien Lauf  und pflegt seine persönlichen Vorurteile ohne auch nur die geringste eine Ahnung von Ostdeutschland zu haben.


Man darf da nicht vergessen, das einige bekannte westdeutsche Nazis in den Osten gezogen sind und auch dazu beitrugen das der Osten deshalb noch öfter genannt wurde. Der Unterschied zwischen Ost und West ist, im Osten treten sie öffentlicher auf als im Westen, denn im Westen würden sie in vielen Städten richige Probleme bekommen. Sieht man an den ganzen XYgida-Demos, im Westen bekamen sie nie richtig einen Fuß auf den Boden.
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Tafelberg schrieb:

Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.


Yep. Sonst hätte ich bspw. ein Problem mit Chemie, Teile meiner Verwandtschaft, große Teile meines Bekannten- und Freundeskreise. Ich weiß aber auch, dass im Osten (inkl. dem Osten Berlins) ein Nährboden existiert, den es so deutlich erkennbar im Westen nicht gibt. Wobei man mir durchaus Dortmund und Co. jetzt um die Ohren hauen könnte. Und Union ist nicht Sankt Pauli. Auch wenn diese Meinung komischerweise immer mehr durchkommt.
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Andy schrieb:

Tafelberg schrieb:

Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.


Yep. Sonst hätte ich bspw. ein Problem mit Chemie, Teile meiner Verwandtschaft, große Teile meines Bekannten- und Freundeskreise. Ich weiß aber auch, dass im Osten (inkl. dem Osten Berlins) ein Nährboden existiert, den es so deutlich erkennbar im Westen nicht gibt. Wobei man mir durchaus Dortmund und Co. jetzt um die Ohren hauen könnte. Und Union ist nicht Sankt Pauli. Auch wenn diese Meinung komischerweise immer mehr durchkommt.

Dann verstehe ich aber nicht warum du einfach nur "Ossis halt" geschrieben hast, wenn du es doch so nicht gemeint hast.
Grundsätzlich sollte man immer das schreiben, was man auch meint, denn sonst wirds schwierig mit der Kommunikation.
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Dich stört die Pauschalität von Andy?
Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.  Dass nicht alle in Ostdeutschland so ticken, wird Andy auch so sehen, zumindest schätze ich ihn so ein.
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Tafelberg schrieb:

Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.


Ja und es geht hier auch garnicht drum, dass irgendwie schön zu reden, was ja auch schnell in dieser Art von Diskussion unterstellt wird. Aber vielleicht kommen wir von diesem West-Ost Schema weg und gehen eher auf regionale Eigenheiten ein. Da kommen wir der Wahrheit ein Stückchen näher und verharren nicht so in diesen ausgedienten Stereotypen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Es ist einfach langsam nicht mehr zeitgemäß und versperrt den Blick.

Die politische Landschaft in Ostdeutschland ist mehr als AFD Direktmandate. Ich erinnere an eine 40%-SPD in Mecklenburg, Linke Direktmandate ohne die es Die Linke nicht im Bundestag geben würde, sind allesamt im "Osten" geholt worden. Und in Sachsen gibt es einen Haufen regionale Eigenheiten, die über das "hier gibt es ein Problem mit Nazis" hinaus gehen. Aber ja, politisch ist das was anderes als in Hessen.

Ich hab nun mein halbes Leben in Sachsen und die andere Hälfte in Hessen verbracht. Und vielleicht gehen mir diese Pauschalisierungen deshalb so auf den Sack, weil es dazu so viel mehr zu sagen gibt, als lediglich, dass in Sachsen ein Problem von Rechts existiert. Oder die "Ostdeutschen" ja aus dem und dem Grund so und so sind.
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Tafelberg schrieb:

Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.


Ja und es geht hier auch garnicht drum, dass irgendwie schön zu reden, was ja auch schnell in dieser Art von Diskussion unterstellt wird. Aber vielleicht kommen wir von diesem West-Ost Schema weg und gehen eher auf regionale Eigenheiten ein. Da kommen wir der Wahrheit ein Stückchen näher und verharren nicht so in diesen ausgedienten Stereotypen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Es ist einfach langsam nicht mehr zeitgemäß und versperrt den Blick.

Die politische Landschaft in Ostdeutschland ist mehr als AFD Direktmandate. Ich erinnere an eine 40%-SPD in Mecklenburg, Linke Direktmandate ohne die es Die Linke nicht im Bundestag geben würde, sind allesamt im "Osten" geholt worden. Und in Sachsen gibt es einen Haufen regionale Eigenheiten, die über das "hier gibt es ein Problem mit Nazis" hinaus gehen. Aber ja, politisch ist das was anderes als in Hessen.

Ich hab nun mein halbes Leben in Sachsen und die andere Hälfte in Hessen verbracht. Und vielleicht gehen mir diese Pauschalisierungen deshalb so auf den Sack, weil es dazu so viel mehr zu sagen gibt, als lediglich, dass in Sachsen ein Problem von Rechts existiert. Oder die "Ostdeutschen" ja aus dem und dem Grund so und so sind.
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Korn schrieb:

Tafelberg schrieb:

Aber es ist doch unbestritten, dass es in ostdeutschland, insbes. in Sachsen ein rechtes überproportionales Problem gibt.


Ja und es geht hier auch garnicht drum, dass irgendwie schön zu reden, was ja auch schnell in dieser Art von Diskussion unterstellt wird. Aber vielleicht kommen wir von diesem West-Ost Schema weg und gehen eher auf regionale Eigenheiten ein. Da kommen wir der Wahrheit ein Stückchen näher und verharren nicht so in diesen ausgedienten Stereotypen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. Es ist einfach langsam nicht mehr zeitgemäß und versperrt den Blick.

Die politische Landschaft in Ostdeutschland ist mehr als AFD Direktmandate. Ich erinnere an eine 40%-SPD in Mecklenburg, Linke Direktmandate ohne die es Die Linke nicht im Bundestag geben würde, sind allesamt im "Osten" geholt worden. Und in Sachsen gibt es einen Haufen regionale Eigenheiten, die über das "hier gibt es ein Problem mit Nazis" hinaus gehen. Aber ja, politisch ist das was anderes als in Hessen.


Danke. Sehe ich genau so.
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brodo schrieb:

Es folgt ein Urteil aus eigener Lebenserfahrung, ausdrücklich nicht bezogen auf irgendjemand hier im Forum: Ostdeutschen pauschal eine Anfälligkeit für Rechtsextremismus anzuhängen ist in bestimmten westdeutschen Kreisen en vogue. Da lässt dann auch mal gerne der aufgeklärte, links-intellektuelle Wessi aus dem urbanen Umfeld seiner ganzen Engstirnigkeit und Kleinbürgerlichkeit freien Lauf  und pflegt seine persönlichen Vorurteile ohne auch nur die geringste eine Ahnung von Ostdeutschland zu haben.


Man darf da nicht vergessen, das einige bekannte westdeutsche Nazis in den Osten gezogen sind und auch dazu beitrugen das der Osten deshalb noch öfter genannt wurde. Der Unterschied zwischen Ost und West ist, im Osten treten sie öffentlicher auf als im Westen, denn im Westen würden sie in vielen Städten richige Probleme bekommen. Sieht man an den ganzen XYgida-Demos, im Westen bekamen sie nie richtig einen Fuß auf den Boden.
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propain schrieb:

Der Unterschied zwischen Ost und West ist, im Osten treten sie öffentlicher auf als im Westen, denn im Westen würden sie in vielen Städten richige Probleme bekommen.


Als ob es in Leizpig oder Dresden keinen Widerstand gegen PeGida/Legida gegeben hätte. Sorry, aber was für ein Bullshit. Und Leipzig hat eine sehr gut organisierte Linke Szene (gerade vor wenigen Wochen bundesweite Mobilisierung zu "Wir sind alle Linx") und eine lange Tradition von antifaschistischen Gegenprotesten. Ich hab hier so viel miterlebt in den letzten Jahrzehnten, insbesondere wenn irgendwo rechte Strukturen aufgetaucht sind und versucht haben, sich zu etablieren. Zu den regelmäßigen Worch-Demos um die 2000er Jahre war es regelrechter Volkssport den kleinen Naziprotestzug am Bahnhof festzusetzen. Es ist einfach wesentlich mehr los hier. Von beiden politische Lagern. Du suggerierst, dass sich in ostdeutschen Städte niemand gegen Nazistrukturen wehren würde und das ist einfach nicht richtig.

Das Problem mit der Öffentlichkeit ist ein Stadt-Land Ding. Und das wird in Hessen auch nicht anders sein. Auch in Nordhessen gibts eine sehr gut organisierte Nazi-Szene. Und auch da kannste deine rassistischen Sprüche bringen, ohne Probleme zu bekommen.
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@ Korn
Möchte dich bei dieser Geschichte gerne unterstützen. Deine Wahrnehmungen decken sich mit meinen Ost-Erlebnissen vollkommen. Gerade Leipzig gilt als Hochburg einer links-liberalen, offenen Gesellschaft. Aber auch in vermeintlichen "Nazi-Städten" wie Zwickau oder Dresden gibt es jede Menge Widerstand gegen AfD, Pegida & Co. Dass der im Westen derart ignoriert wird, hilft ihm nicht nur nicht, es ist der eigentliche Skandal.

Auch dass der Osten polarisiert und die Ränder offener zutage treten, liegt in der Historie begründet und ist eine Tatsache. Aber eben nicht nur rechts.


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