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Adler_Kiel

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Afrigaaner schrieb:


Na ja,

den Europäern geht es sicherlich gut. Oder es wird auf einem extrem hohen Niveau gejammert.

Anders sieht es aber weltweit aus. Durch der Verfall des $ zusätzlich zum eigenen "Verfall" der Landeswährung, werden Qualitätsgueter beinahe unerschwinglich.

Gehen wir mal vom Rohstoff Holz aus. Dieser wurde in den letzten 2 Jahren um ca. 20% teurer. Nur vor 2 Jahren war der Rand (ZAR) bei +- 9 Rand fuer einen Euro, heute ist er bei > 12 Rand für einen Euro. Wurde das Holz also für 9 Rand im Jahre 2006 eingekauft, so muss man heute R 14.4 bezahlen, was einer Preissteigerung von 60% entspricht.

Diese 60% kann aber nicht an die Kunden so weitergegeben werden. Gibt man davon die Hälfte weiter, dann ist damit aber die Preiserhöhung noch lange nicht zu Ende, da ja auch die Gehälter um 10% gestiegen sind. Fragt man aber nach einer Erhöhung um 40%, dann ist dem Unternehmen nicht geholfen und der Kunde kann sich das ganze eh nicht mehr leisten. Hinzu kommt in solchen Ländern (wobei SA noch eines der stabilsten ist, dass der Zins extrem hoch ist (+- 18%).

Dieses kleine Beispiel, aus meiner Sicht in SA, zeigt schon, dass da was ganz gewaltig im argen ist. Ich denke, dass ganze kann man nur durch eine Weltwährung lösen.

Gruß Afrigaaner  



Sorry, dass ich Dir da widersprechen muss, aber stabil ist Südafrika in Währungsfragen vielleicht gegenüber seinen afrikanischen Nachbarstaaten, jedoch keinesfalls im Vergleich zu EU oder USA.

Betrachtet man die Ursachen für eine Abwertung einer Währung sind diese sehr vielfältig. Zum einen können außenwirtschaftliche Ursachen hierfür in Frage kommen.
1. Importiert ein Land mehr als es exportiert, dann wird in Relation mehr heimische Währung verkauft, um ausländische Währung zur Finanzierung der Importe zu bekommen.
2. Sind in Währungsräumen mit vergleichbar sicheren Anlagebedingungen die realen Leitzinsen (nominaler Refinanzierungszins - Inflation) unterschiedlich hoch, so wandert das Anlagekapital  bei festverzinslichen Wertpapieren in die Hochzinsregion während im Niedrigzinsland das Anlagevolumen an der Börse steigt. Auch dieser Prozess führt zu einer Verknappung des Angebots der Hochzinswährung (Ausland/EU) und einem Überschussangebot bei der Niedrigzinswährung (Inland/USA) sowie einer überproportionalen Steigerung der Aktienkurse im Niedrigzinsland.

Aber auch binnenwirtschaftliche Entscheidungen, etwa in der Geldpolitik können hier tragen:

3. Die Notenbanken können die Geldmenge ihrer Währung steueren. Im Idealfall verändert sich die Geldmenge analog zum BIP-Wachstum unter Berücksichtigung des realen Wechselkurses (also unter Betrachtung der Kaufkraftparitäten der verschiedenen Währungen), der nominale Wechselkurs ist hier nicht sonderlich relevant.

In den USA sind die Effekte 1 und 2 wirksam, während in Südafrika bei einer Inflation von 8,6% und einer Erhöhung der Geldmenge im letzten Jahr von ca. 25 (!)% (gegenüber einem BIP-Wachstum von ca. 5 %) die Ursachen für die Teuerung weitesgehend hausgemacht sind. Da hilft auch kein nominaler Leitzins von 11%. Die Währungspolitik Südafrikas ist allenfalls als shizophren zu bezeichen, da einerseits die Geldmenge künstlich ausgeweitet wird und gleichzeitig durch diesen irrsinnig hohen Zinssatz versucht wird, die Umlaufgeschwindigkeit zu bremsen, um den Anstieg des Preisindex zu drosseln. Zudem kommt ein Handels- und Dienstleistungsbilanzdefizit von 23 Mrd. Rand allein im 3. Quartal 2007.

Zurück zum Threaderöffner und dem Thema USA. Nein, die "imperialistische Weltordnung" ist noch lange nicht am Ende, vor allem da die jetzt wirksamen Preiseffekte langfristig von Mengeneffekten wieder kompensiert werden. Der schwache Dollar stärkt die Wettbewerbsposition der US-Firmen auf den ausländischen und inländischen Märkten (da im Vergleich günstiger). Die dementsprechend steigende Nachfrage nach US-Gütern und die Abnahme der Importnachfrage geht (= Abbau des Handelsbilanzdefizits) dann mit einer Nachfragesteigerung nach Dollar und einer Nachfragedrosselung nach Euro einher -> der Wechselkurstrend beginnt zu drehen. Zudem beschleunigt sich durch einen solchen Aufschwung auf dem heimischen Gütermarkt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Wenn sich die FED dann (wie auch in der Vergangenheit) der Wert- und Kaufkraftstabilität der eigenen Währung verpflichtet fühlt (und was sie nach Satzung auch ist), wird sie die Leitzinsen erhöhen (s. Effekt 2).

Da Rohstoffe international in Dollar gehandelt werden haben diese keine Auswirkungen auf die Kaufkraftparitäten in den USA, versetzen sie aber in die für sie glückliche Lage, eine Abwertungspolitik zu Gunsten der eigenen Wirtschaft zu betreiben, da Marktteilnehmer außerhalb der USA weiterhin in Dollar handeln und so die Nachfrage stabiler halten als wenn z.B. Öl in Euro gehandelt werden würde. Diese Tatsache erlaubt im übrigen auch das andauernde Leistungsbilanzdefizit der USA, welches mitnichten bedeutet, dass hier Verbindlichkeiten im betriebswirtschaftlichen Sinne entstehen, sondern nur dass ein Teil der Währungsstabilität durch die Wirtschaftsleistung im Ausland erbracht wird. Nimmt man nur die Tatsache, dass China erst seit 1995 Öl importiert, dafür aber Dollar auf den Devisenmärkten kaufen muss, stützt also ein Teil der Wertschöpfung  der chinesischen Volkswirtschaft (Im Umfang der in Dollar getätigeten Importe, die nicht durch Dollar-wirksame Exporte refinanziert werden können) den Wert des Dollars. Dies ist halt der Vorteil der Leitwährung, welcher noch dadurch verstärkt wird, dass die Petro-Dollar der Ölexporteure (also das Geld aus deren Wertschöpfung) zu einem großem Teil im Ausland angelegt wird. Wegen der höheren Renditechancen an den US-Börsen kommt dieses Geld als Investition/ Kaptialaufstockung den US-Firmen wieder zu Gute. Hier liegt die einzige Möglichkeit eines wirklichen Umbruchs, wenn eine andere Währung Leitwährung wird und diese Vorteile abgreift. Einziger realistischer Kandidat ist hierfür wenn überhaupt der Euro, da glaub ich aber die nächsten 20 Jahre erst mal nicht dran.

Ist jetzt alles stark vereinfacht dargestellt und mit Sicherheit auch nicht ganz vollständig, aber im Großen und Ganzen funktioniert es etwa so.

Letzter Satz zum Thema Weltwährung: Vielleicht in der Theorie schön, aber praktisch wohl nicht umsetztbar. De facto konnte man ja bereits beobachten wie dies bei heterogenen Volkswirtschaften unter verschiedenen Abschottungsgraden zum Weltmarkt wirkt. Als die meisten Länder feste Wechselkurse zum Dollar hatten und die Wertentwicklung nicht mehr durch die Notenbanken entsprechend angepasst wurde, konnten die Währungen entweder nicht mehr konvertiert werden oder es ging mit massiven Kaufkraftdisparitäten einher (Kaufkraftverlust für die Konsumenten im Nicht-$-Land). Asienkrise und Währungsschock in Argentinien lassen grüßen. Weltwährung würde nur bei der analogen Einführung eines Weltbinnenmarktes für Kapital, Güter und Dienstleistungen funktionieren, das erscheint mir aber doch eher unrealistisch und ist bei den extremen Unterschieden im Entwicklungsgrad einzelner Länder und den versetzten Konjunkturphasen imho auch nicht ratsam.
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Wieder mal eine Krise aus der Rubrik "Völlig überflüssig":

http://www.zeit.de/online/2008/10/kolumbien-farc-krise?page=all

Schon bemerkenswert, wie Chávez auf der einen Seite den Terror und den Drogenhandel durch die FARC in Kolumbien unterstützt und andererseits das Opfer und den Bewahrer der nationalen Souveränität mimt. Aber das ist ja ein altbekanntes Rezept autoritärer Regierungen, mit außenpolitischen Nebelkerzen von den eigenen Versäumnissen im Inneren abzulenken. Abbruch der diplomatischen Beziehungen und Teilmobilmachung sind hoffentlich nur leere Drohkulissen, aber vielleicht glaubt el presidente ja auch, dass sein Volk auf dem Weg ins sozialistische Märchenland erst mal einen anständigen Krieg gebrauchen kann.  

Ebenso unverständlich ist die kolumbianische Militäraktion gegen die FARC angesichts der laufenden Verhandlungen um eine friedliche Lösung, was dieser mit Sicherheit keinen Auftrieb geben wird.
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SGE-Wuschel schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Wir haben keinen Bündnisfall.
Wir haben ein Isaf Mandat.


So sieht´s aus.  


So siehts die NATO:

http://www.nato.int/issues/terrorism/index.html

Und das meint der Deutsche Bundestag:

Die PDS hat im April 2002 den Antrag gestellt festzustellen, dass der Bündnisfall zumindest nicht länger als gegeben anzusehen sei. Der Deutsche Bundestag hat den Antrag auf Drucksache 14/8664 in seiner 233. Sitzung am 25. April 2002 beraten. Der Antrag wurde an den Auswärtigen Ausschuss federführend sowie an den Rechtsausschuss und an den Verteidigungsausschuss zur Mitberatung überwiesen. Diese haben den Antrag am 12. Juni 2002 abgelehnt. [Wiki]


Ob die Feststellung des Bündnisfalles gerechtfertigt war oder nicht, wir haben dem zugestimmt und den USA nach den Angriffen auf ihrem Territorium "uneingeschränkte Solidarität" zugesichert. Dies gilt es bei Spüchen mit "eingebrockt" und "auslöffeln" zu berücksichtigen. Immer nur Washington die Schuld an allem zu geben ist doch etwas zu bequem.
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Vael schrieb:

Man darf es sich Bildlich so vorstellen das wir Eimerweise Scheiße in einen Laufenden Ventilator gekippt haben der auf ne Weiße Wand gerichtet war. Nun müssen wir sie eben erst mal wieder sauber machen.


Ich bin zwar in Kern Deiner Meinung, dass man nach einer Intervention, diese auch zum Wohl der Bevölkerung zu Ende führen sollte, aber Afghanistan vorher als "weiße Wand"?

Das Land ist in seiner Infrastruktur und Gesellschaft durch 20 Jahre Krieg durch Sowjets und später Bürgerkrieg restlos ruiniert worden. Danach noch ein paar Jahre Talibanherrschaft mit Unterdrückung von Frauen und Freiheit, inklusive Hinrichtungen in Fußballstadien. Ganz objektiv war das Land auch vor 2001 am Boden. Ich würde mal sagen, wir sollten so lange dort bleiben, wie die Bevölkerung es wünscht. Und momentan sind im Bereich der Bundeswehr noch über 70% für die Präsenz der NATO.

http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan92.html

Auch wenn die Stimmung zu kippen droht, liegt das eher an der unentschlossenen Haltung des Westens, wie er die Sicherheit dauerhaft gewährleisten kann. Irakvergleiche sind mMn in diesem Zusammenhang gänzlich unangebracht.
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concordia-eagle schrieb:
Wenn das noch schiefgehen solte, steinigt mich.


Er hat aber "Fenin" gesagt! Dann kauf ich schon mal zwei große, flache Steine und ein Päckchen Kies.  

Im Ernst, wär wirklich klasse, wenn wir ihn bekommen haben sollten, und 4 mio sind ganz in Ordnung.
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drughi schrieb:
Ich glaube nicht das Moore in seinen Filmen vorsätzlich Lügt!


Das tut er schon, aber wohl nicht in den Kernbereichen seiner Aussagen, so undifferenziert und pauschal sie häufig sein mögen. Unterhaltsam sind seine Filme allemal, allerdings muss man sie schon als das sehen, was sie sind: ein politischer Kreuzzug gegen die Republikaner und zu einem großen Teil die Bühne auf der er sich selbst produziert. Als Basis für sachgerechte Argumentationen taugen seine Filme daher nicht, als Munition für politische Schlachten halt schon.

Näheres zu seinen Methoden hier:

http://www.zeit.de/online/2007/16/michael-moore-manufacturing-dissent?page=all
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Als Außenstehender wirkt die Situation bei Euch auf mich in Bezug auf die MP-Kandidaten ein bißchen wie die Personalkonstellation bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich (abgesehen davon, dass Koch Amtsinhaber ist). Der Konservative ist wahrscheinlich der fähigere, aber lässt in Persönlichkeitsaspekten durchaus die ein oder andere Frage offen, die sozialistische/ sozialdemokratische Kandidatin ist zwar nicht unsympatisch, strahlt aber nicht grade Kompetenz aus.
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Ich sollte nach der Eintracht M1 bewerten...  ,-)
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Guter Hinweis, Hamid, ich habe gestern auch Report Mainz gesehen und war doch nachhaltig schockiert, wie unverhohlen der NPD-Fü.. äh Vorsitzende Geschichtsklitterung betreibt. Hier mal der link zum Video (3. Thema):

http://www.swr.de/report/-/id=233454/sgpaia/index.html

Sollte man sich wirklich mal anschauen, denn da sieht man, dass diese Leute keine harmlosen Spinner sind und schon gar nicht die Interessen der Menschen vertreten, sondern brandgefährliche Irre, die von allen Kräften der Gesellschaft geächtet werden müssen.

@ NPD-Unterstützer

Was für ein Blödsinn, dass die ehemaligen deutschen Ostgebiete noch juristisch zu Deutschland gehören würden. Deutschland hat im 2+4-Vertrag völkerrechtlich verbindlich und endgültig auf diese Gebiete verzichtet und da die Bundesrepublik Deutschland seit 1949 der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches ist, kann man sich auch mit der verquertesten Argumentation es nicht mehr so hinbiegen, dass Deutschland (Bund, Reich oder sonstirgendwas) irgenwelche Gebietsanspüche an Polen hat. Dementsprechend hat sich auch mit der Ratifizierung des Vertrages durch den Deutschen Bundestag und seinem Inkrafttreten 1992 die Formulierung "unter polnischer Verwaltung" erledigt.
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Krasses Ding. Nicht nur dass ein "ruhebedürftiger" Anwohner an anderer Stelle ausreicht, um den Leuten ihren Freizeitspass zu nehmen, auch die Annahme, dass Kinder und Jugendliche leiser sind als junge Erwachsene, ist schon recht zweifelhaft.

Bizarr finde ich zudem die Höhe des Bußgelds von 123,45 Euro (oder sinds 12345 Cent?), was wohl entweder in seiner Höhe bei der letzten Weihnachtsfeier des Ordnungsamtes festgelegt wurde oder einfach nur dazu dient, dem Bürger zu zeigen, dass man sich ihm gegenüber alles erlauben kann. Behördenirrsinn allez!  
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Isaakson schrieb:
Hallo Leute!

Ich hab in letzter Zeit unregelmäßige starke Einschlafprobleme. Die machen sich dadurch bemerkbar, dass ich zwar wie immer relativ schnell in die Phase falle, in der man schon so halb träumt und sogleich auch ganz einschlafen wird, dann bekomme ich jedoch kurz Herzrasen oder ich zucke zusammen und bin wieder gänzlich wach.


Ich kenne das auch aus diversen Phasen bei Hausarbeiten/ Diplomarbeit. Bei mir lag die Ursache darin, dass ich zu lange gearbeitet habe. Obwohl man müde ist, kann man dann nicht abschalten und schreckt daher hoch, wenn man einschläft, da man im Kopf noch den Lernstoff wälzt. Nachdem ich immer mindestens eine Stunde vor der angepeilten Einschlafzeit das Lernen eingestellt habe, waren die Einschlafprobleme meistens ganz weg. Die letzte Stunde solltest Du dann einfach Deinen Augen eine Abwechslung gönnen, sprich wenn Du am Computer gearbeitet hast, was lesen (am besten was bekanntes, damit Du nicht von eventueller Spannung wachgehalten wirst) oder wenn Du aus Büchern gelernt hast, ruhig ne Stunde fernsehen. Sehr wirksam ist auch, sich schon mal ins Bett zu legen aber sich fest vorzunehmen, noch eine Stunde Musik zu hören. Meistens ist man dann 5 Minuten später eingepennt, da man sich nicht krampfhaft darauf konzentriert hat, einzuschlafen und keine Szenarien durchspielt, wie es denn am nächsten Tag wird, wenn man gar nicht zu schlafen kommt. Das funktioniert natürlich nur mit entspannender Musik, HipHop oder House sind wohl eher ungeeignet. Ansonsten kann ich auch die anderen Tips, wie auch in Examensphasen nicht ganz auf Sport verzichten und kühl und gut gelüftet schlafen, unterstützen.
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SGE_Werner schrieb:

Die Wiedervereinigung im Jahr danach [...] kam an sich für die Umstellung zu schnell, es wurden damals zu viele Fehler gemacht, die heute zu fast allen Problemen geführt haben, die es im Osten unseres Landes gibt.


Mit Sicherheit sind einige Fehler im Vereinigungsprozess gemacht worden (Wechselkurs, Rentenkassen, Treuhand, Einschätzung über die reale Leistungsfähigkeit der Ostdeutschen Wirtschaft etc.), aber für fast alle Probleme in Ostdeutschland sind immer noch SED und ihr Unterdrückungsapparat verantwortlich. Das Land war finanzpolitisch ruiniert, ökonomisch durch die Planwirtschaft runtergewirtschaftet, von technologischer Innovation kaum noch etwas zu sehen und den Menschen das eigenständige Denken konsequent aberzogen. Der Zustand von Infrastruktur und Umwelt war auf einem Niveau, was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann: Marode Straßen, Telefon nur für jeden 20. Bürger, Giftiger Regen in Bitterfeld, ungefilterte Braunkohleverfeuerung, Wohnungsnot, riesiger Sanierungsstau bei Altbauten usw.. Auch wenn man die o.g. Vereinigungsumstände nicht undifferenziert bejubeln sollte, darf man hier nicht Ursache und Wirkung verwechseln.
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Moin,

nur zwei kurze Anmerkungen:

1. Artikel 23 (Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes) wurde nach der Einheit abgeschafft. Der heutige, neue Artikel 23 bezieht sich auf das Verhältnis zur EU und hat inhaltlich mit dem alten Art. 23 nichts mehr zu tun. Daher sind weitere Gebietsvergrößerungen der Bundesrepublik ausgeschlossen.

2. Von einen "Anschluss" im Sinne einer erzwungenen Vereinnahmung kann keine Rede sein. Außerdem ist der Begriff "Anschluss" historisch durch die Annexion Österreichs durch das 3. Reich in seinem Wesen anders besetzt. Darüber hinaus haben die freien Wahlen zur Volkskammer 1990 eine Legitimation für die Vereinigung über den Weg Art. 23 durch die ostdeutsche Bevölkerung ergeben. Schließlich trat die "Allianz für Deutschland" (CDU/DA/DSU) mit nur einem Wahlversprechen an: Vereinigung so schnell wie möglich durch den Art. 23. Der überwältigende Sieg der Allianz bei eben diesen Wahlen ist damit auch Ausdruck des Willens der Bevölkerung.
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Wolfgang Overath sagte/ Welt schrieb:
Er sei für das Tagesgeschäft nicht zuständig, so Overath weiter und hob stattdessen seine Verdienste wie neue Kunstrasenplätze, ein renoviertes Franz-Kremer-Stadion, den Umbau des Geißbockheims oder generell das vermeintlich gute Ansehen des Klubs in Deutschland hin.


Quelle:
http://www.welt.de/sport/article1337318/Overath_droht_mit_Ruecktritt_und_Daum_ist_ratlos.html

Unfassbar, diese Realitätsverweigerung. Lachnummer der Nation und tun immer noch so, als wären sie einer der ganz Großen und müssten nicht mit Fürth, Hoffenheim oder Aachen um sportliche Augenhöhe ringen. Vielleicht glaubt WO das sogar wirklich alles, was er da redet.  

Immerhin, der Unterhaltungswert des FC ist für jeden, der nicht Kölner ist, doch erstaunlich hoch, auch wenn das mit Fußball selten was zu tun hat.  
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archaeologe1976 schrieb:

Die rechte Militärdiktatur Pakistan erhält vollste Unterstützung von der rechten Militärdiktatur Bayern ...


jup, das Presseecho über die Diktatur in Bayern ist wirklich dazu angetan, im nächsten Atemzug an Islamabad zu denken.  ,-)

http://www.iht.com/slideshows/2007/06/18/travel/web-0621Toptencities.php?WT.mc_id=glob_mrktg_img

Ansonsten hast Du natürlich recht, dass es keine schöne Entwicklung ist, allerdings sollte man das Proliferationsrisiko durch eine radikale Regierung auch nicht unterschätzen. Auch wenn die jetzt geprügelten Anwälte natürlich nicht zu den Radikalen gehören, aber in einem Land, in dem nach Umfragen über 2/3 die "Politik" Bin Ladens unterstützen, ist ein Muscharraf vielleicht das kleinere Übel.
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Afrigaaner schrieb:


Ich denke, die hier geantwortet haben und ich selbst sehen keine Krise. I  


Völlig richtig. Es lag mir auch fern, Dir das in den Mund zu legen. Mein Beitrag ist quasi flankierend zu verstehen.  ,-)
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EvilRabbit schrieb:


Dieser Liste ließen sich sicherlich noch weitere Beispiele anfügen, vermutlich aber auch einige in denen das große "Geld in die Hand nehmen" etwas erfolgreicher war. Dass diese Diskussionen um das richtige Finanzgebaren bei der Eintracht immer nur theoretischer Natur sind und es keine praktischen Beispiele und Belege gibt - ich denke, das ist eher ein Mythos derjenigen, die nicht in der Lage sind, ein wenig über den Tellerrand zu schauen.


...dann tu ich das mal auch. Denn nicht zu vergessen Vereine wie Hertha, VW, H96, die schon seit Jahren versuchen aus dem Mittelfeld herauszukommen und sich international etablieren wollen und es trotz teilweise viel größerem Finanzaufwand auch nicht geschafft haben.

Klar, die letzten Spiele waren nicht schön und die Erwartungen haben sich gegen vermeintlich schwache Gegner (Bochum, Cottbus, Club) nicht erfüllt. Gemessen aber am Anspruch, welcher vor der Saison ausgegeben wurde, ist momentan noch alles in Ordnung. Wir haben mit dem Abstieg nichts zu tun und befinden uns auf einer ähnlichen Punktebasis, wie VW, Hertha und H96. Dies sind die neuen Teams "auf Augenhöhe" was ebenfalls eine Verbesserung zur Vorsaison ist. (Da waren es ja noch Cottbus, Bochum, Bielefeld, gegen die wir dann auch noch zu Hause vorgeführt wurden)

Jetzt werden viele sagen, die leichten Spiele liegen hinter uns und es kommen viele schwere Gegner. Das mag sogar stimmen, aber sowohl unsere eigenen Erfahrungen mit "schwachen Gegnern", als auch die Patzer der Großen in dieser Saison belegen ja, dass man es sich auch nicht so einfach machen kann. Sollten wir noch 7 Punkte bis zur Winterpause holen, sind wir zumindest gemessen am 45 Punkte-Ziel im Soll. Das Ausbleiben einer handfesten Überraschung kann man meines Erachtens nach nicht kritisieren und daher sollten wir vielleicht auch erst über eine Krise reden, wenn wir die 6-7 Punkte bis zur Winterpause nicht geschafft haben.
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Adleralexxx schrieb:
nach mehreren politischen recherchen kann ich dem Dejagah immer noch verstehen!
Irans präsident verbietet die Einreise seiner Iraner nach Israel und obwohl Dejagah einen Deutschen Pass besitzt zählt er in seiner Heimat immer noch als iranischer Staatsbürger. Somit könnte er nie mehr in seine Heimat zurückkehren, wenn er in Tel Aviv spielen würde.
Und in dem Punkt sollte man so tollerant sein und seine Entscheidung akzeptieren und respektieren, denn sobald es um die Famielie geht rückt der Sport in den Hintergrund!!! das war schon immer so gewesen und daher habe ich wirklich kein verständnis für die echauvierten mitglieder des ZR der Juden, denn was sie an tolleranz verlangen, sind sie selber nicht bereit zu geben  

das leben ist kein ponnyhof - wer nehmen will muss auch geben können - ganz einfach    


Die von Dir angeführten Gründe (Repressalien gegen Verwandte im Iran) werden doch von allen in dieser Diskussion als legitim anerkannt. Der Punkt ist doch, dass es sich hierbei um persönliche Gründe handelt und eben nicht um politische. Politische Gründe wären eine generelle Ablehnung des Staates Israels oder eine Verurteilung seiner Politik. Eine entsprechende Aussage Dejagahs steht nach wie vor unwidersprochen im Raum ("Das hat politische Gründe"). Dieser Aspekt seiner Begründung ist eben problematisch und so lange er sich von diesem Satz nicht distanziert oder die Aussagen bestreitet, kann er meines Erachtns nicht mehr für Deutschland auflaufen.

Zur allgemeinen Diskussionen (geht an niemanden speziell):

Die Nebendiskussion, die hier um die "Einmischung" des Zentralrates der Juden geführt wird, ist aus meiner Sicht absurd. Wie bereits festgestellt wurde, sind dessen Mitglieder erst mal Deutsche. D.h. sie haben ja wohl das gleiche Recht wie jeder andere Deutsche auch, sich über die Belange der deutschen Nationalmannschaft zu äußern. Vielleicht sollte man sich da auch mal die Frage stellen, ob jemand, der sich eher als Iraner als als Deutscher betrachtet, aber aus sportlichen Gründen für die deutsche Nationalmannschaft spielt bei diesem Thema nicht von Menschen kritisiert werden darf, die sich nach übelsten Erfahrungen mit dem eigenen Volk trotzdem nach 1945 weiterhin für ein Deutschsein entschieden haben. Wer hier eine Frau Knobloch, deren Eltern in Theresienstadt ermordet wurden, angreift und einen Herrn Dejagah in Schutz nimmt, hat aus meiner Sicht dann doch wohl ein recht merkwürdiges Verhältnis zu einheitlichen Maßstäben, wenn ihre Äußerungen eine Einmischung sind und er Deutschland im Ausland repräsentieren darf.

Im Meinungspluralismus einer freien Gesellschaft hat man bei jeder Diskussion doch Schwierigkeiten mit den Positionen von einzelnen Parteien, Verbänden oder Einzelpersonen. Deren Meinungsäußerungen als Einmischung abzutun, würde jedoch im Allgemeinen aus der Gesellschaft ausgrenzen und ist im speziellen Fall eindeutiger, wenn auch wahrscheinlich von den meisten Leuten unbewußter, Antisemitismus (auch wenn ich zugebe, dass dies eine sehr enge Auslegung ist).

Dem ZRdJ mangelde Toleranz vorzuwerfen, wenn dieser seine Stimme erhebt, wenn sich ein deutscher Staatsbürger freiwillig oder unfreiwillig den Vernichtungs- und Hasstriaden eines Diktators unterwirft, ist wirklich grotesk. Vielleicht wird hier aber auch von einigen Toleranz mit Akzeptanz verwechselt.
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sgefan@hamid schrieb:
das muss man einfach akzeptieren.........


warum?

sgefan@hamid schrieb:

er ist iraner, und einem iraner ist es verboten nach israel zu reisen, denn sonst drohen ihnen harte strafen wenn sie nach iran zurückkehren..............


Die Frage ist doch viel eher, ob man sich einem Verbot fügen sollte, das von einem, mal ganz vorsichtig formuliert, umstrittenen und durchaus streitlustigen Regime verhängt wurde, welches nicht unbedingt als Gralshüter der Menschenrechte verschrien ist. Abgesehen davon ist er als deutscher Staatbürger der Regierung im Iran wohl kaum Rechenschaft schuldig.


sgefan@hamid schrieb:

eine ähnlich geschichte gab's doch vor 3 jahren, als hashemian mit den bayern nicht nach tel aviv reisen wollte um das cl-spiel gegen hapoel zu bestreiten.............


Absolut unzulässiger Vergleich, da Hashemian iranischer Nationalspieler ist und nicht wie Dejagah als Vertreter Deutschlands aufäuft.

sgefan@hamid schrieb:

man kann davon halten was man will, aber so ist es halt.............


Was davon zu halten ist, hängt vor allem vom Wahrheitsgehalt der in der Bild zitierten Aussage ab: "Das hat politische Gründe." Die Angst um noch im Iran lebende Familienmitglieder ist selbstverständlich nachvollziehbar und ist ja auch vom DFB und WOB als Begründung akzeptiert worden. Sollte das Zitat in der Bild stimmen, gehört der Mann jedoch achtkantig aus der Nationalelf geworfen.
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ups, seh grad, dass da schon  ein Thread ist. Dann zu das Ding.