Kabbes
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JoeSkeleton schrieb:
Und,wo liegt da dein Problem??? Wenn n Stück weiter oben gegen Caio gewettert wird,ist das ok.Und lieber Marco,auch wenn der Vergleich hinkt,Messi rennt genauso wenig einem Ball groß hinterher wie ein Ribery,da hätte Funkel schon ne Furche in die Seitenlinie gerannt.
Barca hat die richtige Mischung,bei denen stimmt das Verhältnis "Künstler-Arbeiter",wobei ich behaupte,das die Arbeiter bei denen weit in der Minderzahl sind.Frank Rijkaard hätte es ja fast geschafft Barca kleinzukriegen,hat er aber nicht.
Wieso wurde Bayern denn so unglaublich effektiv in der eigenen Hälfte eingeschnürt? Weil Barcelona erstens extrem kombinationssicher spielte und zweitens bei den seltenen Ballverlusten derjenige, der den Ball verloren hatte, gleich wieder nachsetzte und den Gegner zusammen mit den anderen sofort zumindest doppelte und aggressiv draufging. Die Bayern haben kein Mittel dagegen gefunden, weder gegen die erdrückende spielerische Überlegenheit noch gegen die Aggressivität der Katalanen.
Die haben die Zweikämpfe gesucht und sind in die Zweikämpfe gegangen, wie man es so gerne bei deutschen Mannschaften beschwört.
Die haben mit acht Mann angegriffen und mit elf verteidigt. Barcelona ist nicht nur in der Vorwärtsbewegung sondern für ihre Verhältnisse auch in der Rückwärtsbewegung top. Ja, auch wenn du es nich glauben willst - so habe ich es zumindest gesehen. Messi rennt durchaus mal einem Gegner hinterher, Henry hat noch in der 70. Minute an der Seitenlinie einen Gegner abgegrätscht. Eto'o habe ich nach 75 oder 80 Minuten noch am eigenen Strafraum in der Nähe der Eckfahne klären und einen eigenen Angriff initiieren sehen. Die Defensive beginnt im Sturm und das Geile an der Mannschaft ist, dass die es verstanden hat und nahezu perfekt umsetzt.
Ja, Ribery macht nicht viel nach hinten - das war auch gegen Barcelona fatal, da Daniel Alves praktisch ungebremst seinen Vorwärtsdrang ausleben konnte und Lell somit noch weiter unter Druck gesetzt wurde (als ob Messi nicht genug wäre). Ja, Cristiano Ronaldo ist auch nicht gerade ein Traum für den Verteidiger hinter ihm. Das hat ManU in letzter Zeit auch ein paar Gegentore eingebracht. Und das ist auch ein Grund dafür, warum ich diese Spieler zwar als tolle Techniker einstufe aber sie nicht gerade sympathisch finde.
Wenn du mal Verteidiger spielst, weißt du wie wichtig es ist, wenn ein Offensivspieler auch defensiv aktiv mithilft.
Ein Weltklassemann wird für mich erst dann zu einem wirklichen Ausnahmespieler, wenn er seine besonderen Fähigkeiten nutzt und sich trotzdem im Ganzen in den Dienst der Mannschaft stellt. Das zeugt von Größe und dem Verständnis, worauf es ankommt. Ohne eine funktionierende Mannschaft erreicht man in den seltensten Fällen etwas.
Kabbes schrieb:
Piqué kommt auch aus der eigenen Jugend. Er wurde nur vor nicht allzu langer Zeit an ManU verkauft und dann dieses Jahr wieder zurückgeholt.
Anfügend:
Für mich ist Ochs ein Frankfurter.
Dann zähle ich auch Piqué als faktisches Eigengewächs. Der Großteil der Ausbildung ist dort erfolgt
sCarecrow schrieb:
Das ist völlig richtig. Das ist ja auch das, was ich als "Lethargie" bezeichne, denn er hat die physischen Voraussetzungen dafür, nur irgendwie geht es offenbar nicht in seine Birne rein.
Aber wie schon gesagt: Dieses Defizit würde ich locker in Kauf nehmen.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir fast sicher bin, dass dieser Makel gerade im Spiel durch Erfolgserlebnisse (Lernen am Erfolg) am ehesten beseitigt werden kann.
Man erinnere sich beispielsweise über Ze Robertos ersten Gehversuche in der Bundesliga.
Bei 90 Ballkontakten, hatte er vielleicht zehn mal den Ball abgespielt, spielte aber dennoch jede Woche aufs Neue.
Und ein halbes Jahr später (oder was?) war Ze wie ausgewechselt, suchte nur noch die erfolgsversprechensten Dribblings.
Ich habe mich nicht gegen Einsätze ausgesprochen, ich denke auch, dass man das im Spiel am besten lernen kann. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es - wie du sagtest - in seine Birne rein muss, aber wohl noch nicht ganz drin ist.
Hier kommst du eben wieder auf die Funkel-Caio-Diskussion. Gibt er ihm Zeit und Platz, sich durch viel Spielpraxis in die neue Umgebung und Spielweise einzugewöhnen oder ist ihm das Risiko zu groß, währenddessen verwundbarer zu sein.
Sage ich jetzt ganz ohne eigene Wertung, aber darauf kommt du zwangsläufig zurück.
sCarecrow schrieb:
Nun ja, das sehe ich nun wahrlich anders. Sicherlich haben Spiele mit der Beteiligung von ManUnited und Arsenal hohen Unterhaltungswert, aber das kann man sicherlich nicht auf die gesamte Liga beziehen.
(ich nehme an, dass Du auch das Spiel ManU-Liverpool vor allen Dingen anspielst)
Da wird nämlich immernoch so viel gepöllt, dass ich mich nach wie vor totlache, wenn man von der besten Liga der Welt spricht.
Da wird so oft Pingpong und Flipper gespielt bei den ganzen Kopfball und Fehlpassstaffeten, dass man irgendwann Muskelkater in den Augen bekommt.
Sicherlich: Das Tempo ist vermeintlich hoch, aber mit Fussball hat das nicht immer was zu tun.
Ja, da gebe ich dir teils Recht, das kann man nicht auf die gesamte Liga beziehen und es passieren viele Fehler.
Andererseits wollte ich auch auf die hohe physische Präsenz hinaus. Gepöllt oder nicht, Tempo vermeintlich hoch oder nicht, es geht zur Sache und das (ja, nicht verallgemeinern) über die komplette Zeit. Du musst ständig wach, aggressiv und anspielbereit sein. Gut, kann man durchaus mit der Bundesliga vergleichen, obwohl in manchen Begegnungen und Grottenkicks das Tempo manchmal auch relativ langsam ist. Deshalb vermutete ich, dass Caio als brasilianischer Jung(!)profi sich diese extreme physische Präsenz noch nicht ganz angeeignet hat und ihm da möglicherweise noch etwas fehlt.
Da bin ich wieder ganz bei deiner obigen Meinung: Spielpraxis und Training helfen.
Ich bin kein Experte und schon gar nicht für die brasilianische Liga, von daher muss ich mich ja wohl auf Vermutungen stützen. Die dürfen ja gerne widerlegt werden.
sCarecrow schrieb:
Come on, das soll wohl ein Witz sein.
Bei Diego landet nahezu jeder dritte oder vierte Ball beim Gegner und das ist bei dem Risiko das man begeht in Form von Dribblings und Risikopässen voll in Ordnung, so lange hin und wieder auch absolut wertvoller Erfolg bei rausspringt.
Ich räume ein, dass er die eine oder andere Unsinnigkeit abstellen muss, vor allen Dingen irgendwelche unnötigen Eins-gegen-Eins-Situationen in der eigenen Hälfte (wie beispielsweise gegen Schalke kurz vor seiner Auswechslung, als er imho unberechtigterweise einen Freistoß bekommt), aber tendenziell muss er weiterhin seine Tricks beibehalten, davon lebt sein Spiel und davon könnte die Eintracht in unvorstellbarer Weise profitieren.
Keine Ahnung, was Diego für eine Fehlpassquote hat, keine Ahnung wie effektiv seine Dribblings sind, ja er hat damit relativ großen Erfolg, und wenn Caio das auch packt, bin ich ja zufrieden. Diego steht bei mir für Spielintelligenz, Torschützen- und Torvorbereiterqualitäten, gute Freistöße und Schwalben. Risikopässe sind toll - da nehme ich doch gerne Fehler in Kauf, weil gelungene oft zu Toren führen.
Mir ging es eher, um ein paar Szenen, die mir mal aufgefallen sind, als er unbehelligt und freistehend trickste und sinnlose Übersteiger machte, obwohl ein schneller Pass oder einfaches Ballvorantreiben die so naheliegenden und einzig richtigen Lösungen gewesen wären.
Natürlich ist meine Wahrnehmung extrem selektiv, was sich groß geändert hat, kann ich nicht wirklich beurteilen.
sCarecrow schrieb:
Diese ganze Analyse baut doch aber nicht auf dem Indiz "Caio" auf, oder?
Was ist denn mit den anderen siebenundzwanzig Bundesliga Brasilianern?
Ich habe mir nicht angemaßt dem ganzen den Titel Analyse zu geben. Ich bin Schüler, wohne nicht in Frankfurt, trainiere drei Mal die Woche und spiele samstags und teilweise auch sonntags meist selbst Fußball. Will sagen: Mir fehlt oft die Zeit, um Eintracht-Spiele zu sehen,ich bin nur 2-3 mal im Jahr im Stadion, ich bin oft nicht da, wenn internationale Spiele im Fernsehen laufen und ich schaue sie auch so nicht besonders viel. Dafür liebe ich Fußball und beschäftige mich leidenschaftlich gern mit der SGE. Das geht aber leider meist nur übers Forum, bescheuerte Berichterstattung von öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern(die ich meistens auslasse und mir aus einem Mittelwert der Stimmungen im Forum ein beschränktes Bild mache) und Livestreams oder Premiere bei Freunden im Fall von Spielausfällen.
Es ist klar, dass sich hier einige besser mit der Eintracht und dem internationale Fußball auskennen, aber alles was ich kriegen kann, sauge ich auf wie ein Schwamm und ich schreibe aus meinen eigenen Erfahrungen und denen von spärlichen Stadionbesuchen heraus.
Was die anderen siebenundzwanzig Bundesliga-Brasilianer angeht...der Thread bezieht sich schließlich auf Caio. Daher beruht mein Text wesentlich "auf dem Indiz Caio". Nein, das ist keine Analyse, das ist eine Aneinanderreihung von Hypothesen, die mit meiner eigenen Meinung vermischt sind. Etwas anderes behaupte ich auch gar nicht.
Um das auf die anderen Bundesliga-Brasilianer zu beziehen, müsstest du wieder für jeden ein großes Fass aufmachen, jeden einzeln analysieren, da jeder Spieler dank der verschiedenen Charaktere verschieden auf die Umstellungen reagiert und sich verschieden schnell daran gewöhnt, du müsstest miteinbeziehen, wie lange jeder schon in Europa spielt, etc. pp.
Das ist mir zu viel.
sCarecrow schrieb:
In diesem Fall bin ich auch wirklich belehrbar und würde gerne von Dir oder von den anderen, die behaupten, er würde sich verbessern, Sachen annehmen, Eindrücke erhalten, die mir da auf die Sprünge helfen, denn: I just dont get it!
[...]
Daher frage ich noch einmal: Wo soll ich denn einen Fortschritt erkennen?
Der Post war teilweise bezogen auf Vorposter, die eine positive Stimmung verbreiteten, dass Caio Fortschritte mache. Daraufhin habe ich diesen Satz
"Ich finde es verständlich, wenn der Prozess des Umdenkens und des Umsetzens ins Spielerische erst langsam bei ihm einsetzt."
geschrieben, der gemeint war als: Hoffentlich kriegt er jetzt die Kurve, denkt um und versteht, wie er sich verhalten soll (und trotzdem von seinen individuellen Fähigkeiten Gebrauch macht - versteht sich).
Wenn dem nicht so ist, okay, dann nicht, vertrauen würde ich da einzig auf die Meinung der Spieler, die erstens am häufigsten mit ihm zusammen sind und als Profifußballer auch die richtige Perspektive haben. Wenn Chris sagt, er sei auf einem guten Weg, dann habe ich leise Hoffnungen.
Nicht mehr, nicht weniger.
Trotzdem danke.
Naja, so schön ist es wohl eh nicht anzusehen.