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Larruso

17731

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Frankfurter-Bob schrieb:

Ich finde deine Erklärung ganz OK. Es ist eben eine Subkultur, die ihre Regeln und Riten hat. Aber genau diese sind doch ein Problem für viele Fans. Die können sich ausleben wie sie wollen, aber sobald ihr Handeln zu Strafen gegen den Verein oder die anderen Fans führt, betrifft es eben nicht nur die Ultras, sondern alle. Und dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Sympathien nachlassen, gerade wenn es immer und immer wieder vorkommt.


Irgendwann ist dann auch Schluss mit der Solidarität und es nervt einfach nur noch.

@ Larusso

Genau darum geht es doch. Deine Erklärungen in allen Ehren, aber wer sich auch nur ein bisschen für das Pänomen "Ultras" interessiert, für den ist das alles nichts Neues. Und: du wirst mir recht geben, dass vieles, was die Ultras machen, nicht allen gefällt, aber doch akzeptiert/toleriert wird. Die Hass- und Schmähgesänge zum Beispiel. Die Beleidigungen. Die martialischen Auftritte, die Umwandlung eines Fußballspiels in ein Art "Krieg gegen den Erzfeind", wenn ich da an Darmstadt denke. Darmstadt. Mein Gott. Selbst Platzstürme wurden noch verteidigt und vieles andere mehr.

Irgendwann ist aber mal das Ziel erreicht und es wird darüber hinausgeschossen. Und irgendwann langweilt es einen derart, dass es schmerzhaft wird. Diese pubertären Schwanzvergleiche, die Ersatzkriege im Städtevergleich, diese hohlen, ermüdenden, einschläfernden und ohne Ende nervenden Dauergesänge in Endlosschleife, das Gequäke eines Vorsängers, der eher an Nordkorea denn an ein Fußballstadion erinnert, und dann all die Eskapaden, die der Eintracht schaden. Damit einhergehend die beispiellose Arroganz, sich dieses Recht, dem eigenen Verein permanent schaden zu dürfen, herauszunehmen.

Die Schere zwischen Ultras und Normalos ist derart auseinandergegangen, dass für viele die Schmerzgrenze erreicht und überschritten ist. Ich sage es nochmals hier frei heraus: sie haben mir, der seit 1973 zur Eintracht fährt, den Spaß am Stadionbesuch genommen. Meine DKs sind Geschichte. Ich persönlich ertrage es nicht mehr.

Zur Ehrenretter der UF: Woanders ist es ganz genauso, mitunter (München) sogar noch schlimmer. Es ist kein Frankfurter Phänomen, es ist die vollkommen aus dem Ruder gelaufene Ultrabewegung, die Fans der Eintracht und des Fußballs bundesweit vergrault. Und: es sind nicht nur die Ultras. RBL, Hoffenheim und wie sie alle heißen, gehören mit ihren allen aufgestellten Regeln Hohn lachenden Machenschaften auch dazu.

Ich bin da jetzt raus. Bis auf gelegentliche Besuche im Waldstadion (wenn ichs gar nimmer aushalte) wars das für mich.
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WuerzburgerAdler schrieb:

gendwann ist aber mal das Ziel erreicht und es wird darüber hinausgeschossen. Und irgendwann langweilt es einen derart, dass es schmerzhaft wird. Diese pubertären Schwanzvergleiche, die Ersatzkriege im Städtevergleich, diese hohlen, ermüdenden, einschläfernden und ohne Ende nervenden Dauergesänge in Endlosschleife, das Gequäke eines Vorsängers, der eher an Nordkorea denn an ein Fußballstadion erinnert, und dann all die Eskapaden, die der Eintracht schaden. Damit einhergehend die beispiellose Arroganz, sich dieses Recht, dem eigenen Verein permanent schaden zu dürfen, herauszunehmen.

Hier muss ich doch nochmal was zu schreiben.

Das sind alles deine Eindrücke und deine Empfindungen zu den Ultras oder der Situation im Stadion. Und ich wehre mich dagegen, dass du, zumindest schreibst du so, dass ganz ganz viele das genauso sehen. Meine Erfahrungen sind gänzlich andere. Möchte nur damit ausdrücken, dass die Einschätzung und die Meinungen ganz stark davon abhängen, in welchem Umfeld man sich bewegt. Auch "Normalos", ich auch, sehen das kritisch, aber nicht in der Form, die du hier beschreibst. Und ich kenne genug Leute, die das auch so sehen.

WuerzburgerAdler schrieb:

e Schere zwischen Ultras und Normalos ist derart auseinandergegangen, dass für viele die Schmerzgrenze erreicht und überschritten ist. Ich sage es nochmals hier frei heraus: sie haben mir, der seit 1973 zur Eintracht fährt, den Spaß am Stadionbesuch genommen. Meine DKs sind Geschichte. Ich persönlich ertrage es nicht mehr.

Ich sehe das als der Lauf der Zeit. Ganz viele junge oder gerade gewordene Eintrachtfans, ich sage jetzt mal ab 14 Jahre aufwärts, gehen genau wegen der Stimmung, genau wegen den Ultras, genau wegen diesem Zusammenhalt in der Gruppe etc. in Stadion. Und wie du weißt, unterliegt der Fussball immer wieder Wandlungen. Daher tut es mir für dich persönlich Leid, dass du dich im Stadion merklich unwohl fühlst und daher nicht mehr ins Stadion gehst. Viele rücken an dieser Stelle nach. Und Fan der Eintracht bist du ja immer noch.
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Larruso schrieb:

Mir ging es in meinem Post um etwas Aufklärungsarbeit, nicht um Leute von der Meinung zu überzeugen.


Don´t kill the messenger...

Oh der Überbringer schlechter Nachrichten wird schon ewig nicht mehr geköpft in zivilisierten Kreisen.

Aber mit den Ansichten kann und will ich mich nicht identifizieren. Ich geh ins Stadion um ein Fußballspiel zu sehen, evtl ein wenig gegen rivalisierende Gästefans pöbeln, das gehört halt dazu. Aber Gewalt? Sorry, ich distanziere mich absolut von Gewalt, bin ich nun laut Ultras kein Fan mehr?

Oder Pyros, schön anzuschauen, schaden aber den Verein. Den Ultras ist dies scheißegal, die müssen ja nicht zahlen, diese verfickten Strafen. Was meinen Verein schadet, davon distanziere ich mich, bin ich jetzt wieder kein Fan von der SGE?

Und von wegen Tätern ausliefern und Denunziantentum. Wer der Eintracht willentlich schadet, ist für mich ein Verbrecher, Und Verbrecher gehören bestraft, also hat es nix mit "Verrat" zu tun, meiner Ansicht jedenfalls, jemanden auszuliefern, wer meinen Verein schadet....

Aber wie gesacht, das sind nur meine Ansichten, kann man Teilen muss man nicht.
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Keine Ahnung woher du aus meinen Posts liest, dass ich den Fans, ich bin übrigens auch einer, ebenso sind Ultras Fans, nur etwas anders , das Fandarsein abspreche?

Wer meinen Gedankenansatz nicht verstehen möchte, bißchen Aufklärung usw., dem kann ich leider nicht weiter helfen.
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Danke für Deine Antworten, wir kommen leider inhaltlich nicht zusammen, insbes. nicht beim Thema Pyrotechnik. Es ist halt so und nicht schlimm, nur eine weiter Diskussion macht da kein Sinn
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Mir ging es in meinem Post um etwas Aufklärungsarbeit, nicht um Leute von der Meinung zu überzeugen.

Don´t kill the messenger...
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Ohne Worte wurde darüber gesprochen? Kann ich mir sogar sehr gut vorstellen
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Und bei dir ist es leider hoffnungslos. Trotz einem Versuch auch dir das Thema, ohne es zu beschönigen, näher zu bringen, bleibt es bei einem Versuch.

Fühle dich bitte bei meinem sämtlichen Post hier nicht mehr angesprochen, bzw. ich werde auf deine Zeilen nicht mehr reagieren. Auch wenn ich dir erklären würde, dass eins und eins zwei ergibt, würdest du mit irgendwas kommen, um es zu versuchen zu widerlegen.

Und ich glaube ich kloppe hier keine Sprüche nach dem Motto Ultras sind geil und alle anderen dumm, Ultras for ever etc. raus. Ich muss hier keinen in Schutz nehmen oder spreche im Namen von irgendwem, ich versuche lediglich, bis heute auch dir Herr B.-kopp, ein paar Gedankenanstöße zu geben, was wie warum passiert.
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Larruso schrieb:

Magedeburg war scheisse aber glaubt bitte nicht, dass dieses nicht in den entsprechenden Kreisen diskutiert wird bzw. wurde.

und welche Lehren werden daraus gezogen? Nicht nur reden, handeln!

Larruso schrieb:

UF kann doch nicht eine Stellungnahme abgeben, die besagt, keine Gewalt

warum eigentlich nicht?

Larruso schrieb:

Und ganz objektiv betrachtet haben sich die "bösen" Vorfälle, die wirklich im Gedächnis geblieben sind, doch sehr in Grenzen gehalten. Bei Pyro und Rauch im Block haben die Leute doch eigentlich schon gar nichts mehr dagegen, weil sie selber merken, so schlimm ist das doch nicht bzw. es passiert ja doch nicht so viel.

aha, also muss erst was passieren?
da fehlen mir jetzt die Worte
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In meinem geschriebenen Text werden diese Fragen bereits beantwortet. Man sollte einfach mal seine bisheriges Schubladendenken kurz beenden und dann meine Zeilen nochmal lesen. Dort steht es drin.

Tafelberg schrieb:

und welche Lehren werden daraus gezogen? Nicht nur reden, handeln!

Aus meinem geschriebenen sollte herausgehen, dass Ultras sich nicht einfach so verraten oder Leute "ausliefern". Glaubte das müsste man nicht nochmal explizit erwähnen müssen. Scheinbar schon.

Tafelberg schrieb:

warum eigentlich nicht?

Habe ich bereits auch beschrieben. Nicht nur im Stadion Gegner, sondern auch auf der Strasse. Auch mit meinem Vergleich zu anderen "Szenen" oder Städten habe ich versucht das zu erklären. Scheinbar ziemlich schlecht....

Tafelberg schrieb:

aha, also muss erst was passieren?
da fehlen mir jetzt die Worte

Du gehst doch nicht erst seit gestern ins Stadion, zumindest gehe ich davon aus. Nein, es muss nicht erst was passieren, aber seit zig Jahren brennt es bei uns sowie im Auswärtsblock. Und keine sau hat schwere oder leichte Verletzungen davon getragen, als Pyro gezündet wurde. Jetzt kommt doch nicht immer mit der Leier, "muss erst was passieren"? Unfassbar das das immer noch als Argument benutzt wird. Ja Feuer tut weh, wenn man sich daran verbrennt. Aber wenn man nicht ins Feuer tritt, tut es auch nicht weh.
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Larruso schrieb:

Magedeburg war scheisse aber glaubt bitte nicht, dass dieses nicht in den entsprechenden Kreisen diskutiert wird bzw. wurde. Ganz so dumm sind die Jungs dann doch nicht.

Super. Es wurde drüber gesprochen.
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Ohne Worte...
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Adlerforum. schrieb:

unsere entsprechende Anfrage (...), die bislang - und vorbehaltlich eines endgültigen Entscheids durch den erst heute wiederkehrenden Herrn Reschke - abschlägig beschieden wurde. Wir werden also abwarten müssen, ob die Eintracht die Shirt-Idee von Fantastisch (nochmals Danke für die Anregung) und/oder auch unsere Umsetzung unterstützenswert findet. In Aussicht gestellt wurde der Entscheid für morgen.

Kann mir 2 Gründe einer Ablehnung vorstellen:

1.Verwendung des Eintracht-Adlers oder anderer Vereins-Symbole, ohne dass Lizenzgebühren anfallen (m.E. nicht gegeben, da ich derartige Symbole am Entwurf nicht erkennen konnte).

2.Die Ultras sähen es nicht so gerne, wenn andere Fans sich profilieren könntenund dabei von der Eintracht auch noch Unterstützung erführen...

Bin gespannt, wie es ausgeht und imFalle einer Ablehnung,mit welcher Begründung...
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Schaedelharry63 schrieb:

2.Die Ultras sähen es nicht so gerne, wenn andere Fans sich profilieren könntenund dabei von der Eintracht auch noch Unterstützung erführen...

Die Ultras haben schon Einfluss, aber diese These geht mir ein bisschen zu weit. Wenn Personen mittels Shirt zum Ausruck bringen, dass Sie kein Bock auf Pyro haben, dann ist das so. Meinste UF wird sich jetzt am oder im Stadion auf die Lauer legen, um möglichst diese Gefahr im Kern zu ersticken?

Und ob die Ultras das dann kritisch sehen, kann Eintracht Frankfurt sch.egal sein. Es gibt nicht nur die Ultras, auch sie sind nur ein Teil der Fanszene.
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UF kann doch nicht eine Stellungnahme abgeben, die besagt, keine Gewalt, kein Pyro, keine Sing Sang Lieder.

Wer sich nur etwas in den Stadien, dem Umfeld oder allgemein der "Subkultur" Ultra auskennt oder sich damit beschäftigt, weiß, dass mind. 2 der o.g. Faktoren mit dazu gehören. Es wird nicht nur der Gegner im Stadion beschimpft und danach mit Ihm ein Kaffee getrunken, nein dann rappelt es auch mal. Ob die Leute das gut finden oder nicht, dass ist und war schon immer beim Fussball.

Und Ultaszenen und Städte messen sich untereinander und daher würde Frankfurt als Ganzes einen immensen Gesichtsverlust erleiden, wenn hier eine total verweichlichte Aussage, gemäß wir stoppen alles, verzichten auf alles, werden die lieben Ultras etc., abgegeben wird.

a)  würde eh keiner glauben b) wird das in Gänze nicht umgesetzt, so dass es scheinheilig wäre und c) Frankfurt hat so viel für die Bewegung Ultra getan, dass viele Werte, auch wenn es für die Mehrzahl vollkommen sinnfrei und nicht nachvollziehbar erscheint, nicht einfach so aufgeben werden wollen und können

Frankfurt ist doch eine starke Stadt. Möchte einer, dass wir von Hoffenheim, Wolfsburg und Co., ich nenne jetzt einige ganz harte Fälle, nur noch müde belächelt werden, weil Frankfurt keine breit gefecherte Fanszene mehr hat, die sowohl beides kann? Gut wie Böse?

Auf Grund der aktuellen Geschehnisse kann der Brass auf Ultras natürlich nachvollzogen werden. Bei vielen ist, aus meiner Sicht, dieses der Tatsache der Unkenntniss des Ganzen geschuldet. Ich möchte hier keinen beleidigen oder mir anmaßen, das Personen nicht die Fähigkeit haben die Zusammenhänge zu verstehen. Sie kennen diese wahrscheinlich einfach nicht. Und das bezieht sich nicht auf die Aktion in Magdeburg, sondern generell zum Thema Ultras.

Und ganz objektiv betrachtet haben sich die "bösen" Vorfälle, die wirklich im Gedächnis geblieben sind, doch sehr in Grenzen gehalten. Bei Pyro und Rauch im Block haben die Leute doch eigentlich schon gar nichts mehr dagegen, weil sie selber merken, so schlimm ist das doch nicht bzw. es passiert ja doch nicht so viel. Sie finden es nicht ok, aber es wird akzeptiert. Auch medial war das Thema nicht mehr so präsent, auch nach Nürnberg war trotz dem Bengalen, den Blinkern bzw. dem Rauch kein großer Aufschrei bemerkbar.

Das über das Auftreten einiger Personen, unabhängig der genaue Zugehörigkeit, diskutiert werden kann, Respekt usw., ist angebracht. Eintracht steht nicht nur auf dem Papier und muss von allen auch gelebt werden. Von Ultras gegenüber "normalen" Fans als auch andersrum. Das im Eifer des Gefechtes und nach einigen Bier auch mal unpassende Worte fallen, passiert.  Alle die jetzt ein paar Jahre auf dem Buckel haben hatten früher auch mal ein freches Maul gegenüber Ältern. Seien wir doch ehrlich. Ärgern, Mund abbuzze und weiter.

Magedeburg war scheisse aber glaubt bitte nicht, dass dieses nicht in den entsprechenden Kreisen diskutiert wird bzw. wurde. Ganz so dumm sind die Jungs dann doch nicht.

Auch wenn es vielleicht nur darum geht, die Wogen wieder zu glätten.
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Man kann auch gerne das lesen, was man lesen möchte. Ich schrieb deutlich, dass die Aktion gegen Schalke aus meiner Sicht unpassend ist. Den Sinn habe ich nicht angezweifelt nur die Ausführung. Und ob ich diese Aktion unterstützte, ist ganz allein meine Entscheidung.

Wer diese Aktion für sinnvoll erachtet, bitte, fangt an. Nicht immer nur fordern das es andere machen.

Ich bin auf die Resonance gespannt, ob das kurz-, mittel- oder langfristig von Erfolg gekrönt sein wird oder sich Leute überhaupt dazu aufraffen und beteiligen.
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Wurden zum Spiel gegen Schlake bereits Shirts verteilt/verkauft?
Habe mich im Oberrang auf die Suche gemacht und kaum welche gefunden. Ehrlich gesagt keine.
Mag sein, dass die meisten bzw. überhaupt welche auf der Gegengerade zu finden waren.

Hat jemand eine andere Einschätzung?

Und ob die Anzahl weiter steigt, bzw. im Stadion medienwirksam wahrgenommen werden kann, werde ich dann weiter verfolgen.

Gruß
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Gude,

die Mannschaftsleistung war klasse, das Stadion hat teilweise gebebt, nur Sonne war ein wenig heiß. Dazu ein Sieg der Eintracht, was möchte man mehr.  

Dieser Sieg zählt allerdings nur, wenn wir auch gegen die Liliens.... gewinnen, bzw. nicht verlieren.

Und zum Thema Umzug des 40zigers.

Der allergrößte Teil hat sich ganz offiziell Karten für diesen Block gekauft. Nix Fusch, nix getürkt, nix Verschwörungstheorie. Das dazu noch einige "geschmuggelt" wurden, naja, wie immer halt.

Das einige nicht in den Block gekommen sind, verwundert mich doch sehr, bzw. hier muss man den Ordner/Verantworlichten die Schuld geben. Um den Stimmungskern herum war noch mächtig viel Platz, ganze Reihen waren oben noch frei. Also dort hätten noch zig Leute ganz gepflegt sitzen und die Stimmung sowie das Spiel genießen können. So bleibt leider für ein paar ein fader Beigeschmack, aber das jetzt den "40zigern" in die Schuhe zu schieben, ist nicht korrekt.
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micl schrieb:

Wer sowas macht, muss auch damit rechnen, das Fahndungsfotos von ihm veröffentlicht werden

Dazu musst Du aber zu 100% wissen, dass dieser Typ auf dem Foto ein Straftat begangen hat.
Normalerweise werden Angeklagte (aus gutem Grund) erst einmal angehört, bevor man sie verurteilt. Das wäre in diesem Fall nicht mehr der Fall, da mit einer Veröffentlichung das Urteil bereits gefallen ist (Du bist der Täter, Du bist Schuld). Wie gesagt, ohne 100% ige Sicherheit geht da gar nichts und außerdem spielt die Schwere des Vergehens ja auch noch eine Rolle.
Mit Tempo 50 durch eine 30er Zone birgt auch die Gefahr, dass Du jemanden tötest. Solange aber nichts schwerwiegendes passiert, wird auch nicht mit Fotos nach Temposündern gefahndet.  Das hat schon seinen Grund. Einige finden, dass sollte geändert werden, ich finde, wir sollten sehr vorsichtig sein, jemanden der Hexenjagd auszusetzen.

Das ist kein Plädoyer für ein Schutz von Straftätern, aber ein Schutz vor Vorverurteilung von Menschen. Straftaten aufzuklären und zu beurteilen ist nun mal nichts für die Bürgerwehr.
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Jep, ein guter Beitrag zum Thema Strafverfolgung, Vorverurteilung und Bürgerwehren.

Schnell ist die Sau durchs Dorf getrieben und am Ende war es jemand anderes.

Schon erschreckend, mit welcher Naivität manche an die Sache dran gehen.
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Larruso schrieb:

Was soll denn überhaupt auf dem Shirt stehen?

Siehe hier: http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/125794/goto/4574375

Larruso schrieb:

"Fan-Terroristen" ist ein neues Wort in der breiten Farcette der Beleidigungen.

Den Begriff habe ich in den Diskussionen zu den Vorfällen auch zuerst nur aufgeschnappt. Aber überlegt man kurz, was die Böller-Schützen hätten anrichten können (und offfenbar auch haben: #126 ), trifft die gewählte Bezeichnung für diese Deppen den Nagel schlicht auf den Kopf.
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Danke für den Link.

Also ich finde die Bezeichnung absolut unpassend, aber seis drum. Werde in den nächsten Spieltagen mal drauf achten, wieviele Shirts ich erblicke und ob die Zahl größer wird.
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Larruso schrieb:

Ich bin auf die Resonance gespannt, ob das kurz-, mittel- oder langfristig von Erfolg gekrönt sein wird oder sich Leute überhaupt dazu aufraffen und beteiligen.

Die Frage der Ressonanz ist sicherlich berechtigt. DeMuerte weist aber nicht zu unrecht auf eine Kumulierung über die nächsten Spiele hin. Gerade hinsichtlich des medialen Interesses wäre es für uns sicher nicht nur ratsam, sondern eben auch empfehlenswert, dass wir Fans uns eben auch sichtbar und deutlich gegen unser Prozentil an Gewaltidioten abgrenzen. Aufgegriffen wird dies durch die Medien sicherlich. Nicht zuletzt, da sie auch hier mitlesen - selbst dann, wenn es nur 50 Leute sind, die Kameras dies jedoch einfangen und transportieren. Die journalistische Berichterstattung, die Erwähnungen während der Live-Kommentierung oder in den Sportsendungen wird unweigerlich folgen, da wir derzeit einfach in ganz Fussball-Deutschland unter Beobachtung stehen und der Negativ-Aufmacher sind. Aber aus ebendiesen Gründen ist die von Fantastisch vorgeschlagene T-Shirt-Aktion als Statement unserer Fans so begrüßenswert wie eben auch nötig. Nicht zuletzt, weil sich sicherlich niemand von den hier diskutierenden mit diesen Fan-Terroristen gleichsetzen lassen will.

Die nächsten Spiele mit einem weißen T-Shirt im Block zu stehen, sollte für jeden machbar sein, der hier etwas Positives beisteuern möchte. So klein der Aufwand, so groß kann die Aussenwirkung sein und sich mit jedem Spiel steigern. Und wer nicht "ganz in weiß" gehen möchte, kann auch ein Aktions-T-Shirt verwenden. Der Druck ist angelaufen und sie können bestellt werden, auf einen Kauf-Link verzichte ich jedoch auf Grund #1377 um nicht noch mehr Misstimmung entstehen zu lassen, da es hier einfach nur um die Sache geht.

Gruß,
EWD
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Was soll denn überhaupt auf dem Shirt stehen?

Und es werden ja immer neue und abartigere Begriffe gefunden.  "Fan-Terroristen" ist ein neues Wort in der breiten Farcette der Beleidigungen. Nicht schlecht.

"Nicht zuletzt, weil sich sicherlich niemand von den hier diskutierenden mit diesen Fan-Terroristen gleichsetzen lassen will."

Und bitte auch nicht alle hier in einen Topf schmeissen. Es gibt durchaus auch Personen die nicht alle Belangen oder geplante Aktionen teilen, die hier seitens der "normalen Fans" so kommuniziert werden.
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Larruso schrieb:

Und zum Thema weiße Shirts.


Und wenn 500 oder 2.000 Leute ein weißes T-Shirt anziehen, fällt das keiner Sau auf, wenn 50.000 Leute im Stadion sind. Gerade mit dem Blau-Weiß von Schalke passt das sehr gut. TOP-Aktion für das Schalke spiel. .

Sorry, aber wenn bei so einer Aktion deine einzige Sorge die Vereinsfarben von Shice 06 sind, dann fällt mir echt nix mehr ein.

Ansonsten kann man solch eine Aktion auch durchaus etwas weitsichtiger sehen, sprich, am Samstag mögen es vllt "nur" 500 -2000 sein die daran teilnehmen. Beim darauffolgeneden Heimspiel können es, bedingt durch die Aufmerksamkeit welche die Aktion hervor ruft, evtl. schon 10.000 oder mehr sein.

Vllt solltest du dies auch mal unter diesem Aspekt betrachten. Wenn ich aber von vorne herein so an die Sache heran gehe wie du, wird sich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nie etwas (ver)ändern.
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Man kann auch gerne das lesen, was man lesen möchte. Ich schrieb deutlich, dass die Aktion gegen Schalke aus meiner Sicht unpassend ist. Den Sinn habe ich nicht angezweifelt nur die Ausführung. Und ob ich diese Aktion unterstützte, ist ganz allein meine Entscheidung.

Wer diese Aktion für sinnvoll erachtet, bitte, fangt an. Nicht immer nur fordern das es andere machen.

Ich bin auf die Resonance gespannt, ob das kurz-, mittel- oder langfristig von Erfolg gekrönt sein wird oder sich Leute überhaupt dazu aufraffen und beteiligen.
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Und zum Thema weiße Shirts.

Und wenn 500 oder 2.000 Leute ein weißes T-Shirt anziehen, fällt das keiner Sau auf, wenn 50.000 Leute im Stadion sind. Gerade mit dem Blau-Weiß von Schalke passt das sehr gut. TOP-Aktion für das Schalke spiel. .

Den Sinn bezweifel ich nicht, aber die Ausführung.

Und macht euch nicht so große Sorgen wegen dem Darmstadt, auch wenn hier viele glauben, UF besteht nur aus Dummköpfen, Idioten und Hirnamputierten.

Wer am Treffen der aktiven "Köpfe" der Allesfahrer am letzten Freitag in der Louisa war, weiß was dort zu Darmstadt gesagt worden ist.
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Oberzentadler schrieb:  


reggaetyp schrieb:
Zunächst mal abwarten, ob was passiert.
Dann erst darüber aufregen.
Dann abwarten, ob FCV sich äußert.
Dann erst darüber aufregen.


Dafür nicht.


ich beneide dich wirklich für dein Gott vertrauen.

Das hat nix mit Gottvertrauen zu tun.
Aber natürlich kann ich mich auch jetzt schon über Fackeln und Hauereien in Darmstadt aufregen.
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Jep.
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Larruso schrieb:

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.

Darum ging es nicht, das habe ich auch nicht behauptet.

Larruso schrieb:

Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

Genau darum ging es mir. Ich habe vllt. mich falsch ausgedrückt. Natürlich kann man beides gleichzeitig und natürlich sind nicht alle so. Aber ich habe in den paar Jahren, wo ich regelmäßig im Stadion und auch am GD war, ganz selten erlebt, dass es bei Gesprächen am Container oder im Block um das Spiel ging. Und wenn, dann eher unter den älteren der Szene. Und ich bin nicht der einzige, der diesen Eindruck bestätigen könnte, dass man nach einer klaren Heimniederlage am Container steht und die nur darüber reden, wie geil ihr Support war und dass die gegnerischen Fans nicht das Maul aufbekommen haben. Übrigens ist das generell ein Problem bei der jüngeren Generation, die m.E. gar nicht mehr wegen dem Spiel ins Stadion geht, sondern wegen dem Erlebnis. Kinder des Events.

Larruso schrieb:

Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

Nicht, wenn man alleine neben einer Gruppe von ca. zehn dieser Sorte steht, die betrunken mit aggressivem Blick und Kapuzenpulli einen anraunzen.

Larruso schrieb:

Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.

Ich wünsche mir gar nicht so sehr die Zeiten von früher zurück (ich kann so ab 93/94 beurteilen). Abgesehen von der Individualität. Manchmal fühle ich mich in der Fankurve, als wäre ich in Nordkorea. Dass es damals gewalttätiger zuging, will ich nicht mal bestreiten. Dass die rechten Idioten durch die Ultras rausgeworfen wurden, ist ein riesiger Verdienst.

Und ja, ich weiß über die Ursprünge der Ultra-Bewegung durchaus Bescheid. Ich wünsche mir, dass sich das Selbstverständnis der Ultra-Szene ändert. Aber ganz schnell. Ich scheine nicht der einzige zu sein, der den Eindruck hat, dass diese Szene sich für etwas Besseres hält, sich entsprechend so verhält und damit die Fanszene seit Jahren immer mehr spaltet.

Das, was die Ultra-Szenen in Deutschland betreiben, ist das Ende der Ultra-Szene in Deutschland. Gleichzeitig suchen sie die Schuld an diesem Prozess, an der Spaltung in der Kurve, an den Widerständen in den Medien und der Bevölkerung nur bei der anderen Seite. In der Stellungnahme des Fanclub-Verbands liest man diese Haltung auch raus. Wer sich höher zu stellen scheint als die Sache, für deren Eintreten man angefangen hat, wird untergehen. Die Geschichte hat das oft gezeigt und sie wird mir leider auch hier recht geben. Wir reden gerne noch mal in fünf Jahren darüber. Wenn Du recht hattest, kriegst Du gerne ein Bier von mir.

Ach ja, dazu noch was...

Larruso schrieb:

das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll

Wieso soviel zum Thema Event? Weil die Leute eher zu den Topspielen gehen? Das war schon damals so und ist heute auch noch so. Hätte unser Stadion mehr Plätze, kämen gegen Wolfsburg 42000 und gegen Bayern 90000. Da sehe ich keinen Unterschied zu den 20000 und 50000 früher. Angebot und Nachfrage.

Aber bei der Frage nach dem "früher oder heute, was ist besser" sollte man im Zusammenhang mit der Ultra-Frage die leeren Stadien mal weglassen, auch wenn Du den vermutlich gar nicht herstellen wolltest. Der Anstieg des Zuschauerschnitts um ca. 20000 / Spiel liegt wohl kaum daran, dass in den Bundesligastadien plötzlich 20000 Ultras pro Spiel sind. Da haben die neuen Stadien, die Kommerzialisierung, die Medialisierung, die WM 2006 usw. ebenfalls ihre Effekte gehabt. Und ehrlich gesagt zur Stimmung... Wenn mir die miese Stimmung von damals wieder lieber wäre als die Stimmung jetzt und einigen anderen auch, dann sollte man sich vllt. mal Gedanken machen, was aktuell so im Argen liegt, dass man überhaupt so denkt.
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Es gab doch vor nicht so langer Zeit eine Phase, in welcher UF nicht im Stadion war.

An diese Zeit müssten die meisten doch noch eine Erinnerung haben, so dass man hier zumindest in Teilen einen Vergleich anstellen kann.

Wie gesagt, es muss und wird bestimmt was passieren bzw. Veränderungen geben.  Über was, wie und in welcher Form
bleibt abzuwarten.
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Larruso schrieb:

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.

Ja, kommt aus Italien. Aber da und ja auch in anderen Ländern, die stark von Italien beeinflusst wurden, hat sich das halt in eine gewisse, mir nicht immer geheuere Richtung entwickelt. In Italien oder Argentinien (um mal die Barras Bravas aufzuführen) sind da teilweise extrem gewalttätige Vereinigungen am Start, die vielfach ihre Vereine erpressen oder mit Drogen und Waffen handeln und nicht zuletzt an den Ticketverkäufen mit verdienen, weil die Clubs sie fürchten und lieber "teilen" als einen offenen Krieg zu riskieren. Nur weils in Italien früher lauter und kreativer war als bei uns, muss man das ja nicht mit dem Verweis auf die Anfänge der Subkultur ungefragt verherrlichen.

Larruso schrieb:

Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.

Stimmt. Aber warum wurde es denn sicherer? Alleine weil heute die Ultras ganz vorne im Stehplatzsegment stehen oder vielleicht auch ein wenig, weil die Stadien besser einsehbar sind, mit Kameras relativ gut überwacht werden, Bereitschaftspolizei für alle Fälle parat steht, weil man nicht mehr mal eben nen Kasten Bier mitbringen kann und vielleicht auch in anderer Hinsicht die Kontrollen aufmerksamer erfolgen als früher?

Versteh mich nicht falsch. Die Bewegung hatte früher und hat immer noch ihre guten Seiten. Aber im Moment läuft einiges aus dem Ruder und wenn wir uns die genannten Italien oder Argentinien angucken, muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein und vor dem Hintergrund kann man Missstände gar nicht früh genug ansprechen
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Bin ganz bei dir, dass aktuell auf jeden Fall was passieren muss.

Was und wie bleibt allerdings die große Frage.

Weniger dicke Hose und mehr Eintracht (auf beiden Seiten, Ultras wie "normale" Fans) wäre allen zu wünschen.

EINTRACHT
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Larruso schrieb:

Ja da sind dann auch wieder die Pfiffe gegen Alex Meier, gegen das Team oder sonst wen besser zu hören. Pfiffe und Verunsicherung der Spieler und Mannschaft, war das  nicht mal Thema? Bzw. mehrfach?


Und diese kamen gerne aus dem Oberrang und nicht aus den Stehplätzen. Und durch, wie hier es oft ausgedrückt wird sing sang, kann das gekonnt übertönt werden.


Bin gespannt, wann dann die oben erwähnte Disskusion um die "Verunsicherung der Mannschaft" wieder anfängt.


fastmeister92 schrieb:
Richtig, da konnte man schon am Aufstöhnen merken, dass etwas schief läuft. Ein Pass nicht angekommen, den falschen Spieler angespielt, eine Chance vertan ...

Damals wurde weniger gepfiffen als heute, mal in der HZ oder zum Spielende. Insgesamt waren die Zuschauer emotional wesentlich näher an der Mannschaft als heute, obwohl wir jetzt räumlich näher sind.

Das Aufstöhnen hat einen Spieler sicherlich nicht verunsichert, da doch lediglich z.B. bei einem Fehlpass sein innerliches "Mist" bestätigt wurde. Auch das situationsbedinge Anfeuern hat den Spieler bestimmt mehr angespornt als der heute Singsang.
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Heute wird doch gar nicht mehr gepfiffen. Wenn kommen mal Unmutsäußerungen am Ende des Spiels.

fastmeister92 schrieb:

nsgesamt waren die Zuschauer emotional wesentlich näher an der Mannschaft als heute, obwohl wir jetzt räumlich näher sind.

Das ist aus meiner Sicht der Tatsache geschuldet, dass früher Spieler länger bei einem Verein gewesen sind, ohne es in Zahlen belegen zu können. Heute sind Spieler ein durchlaufender Posten von teilweise weniger als einem Jahr.

Und wie belegst du deine These? Ich bin in erster Linie Fan von Eintracht Frankfurt und nur bedingt von einzelnen Spielern. Wer sich den ***** für seinen Arbeitgeber aufreisst, der wird unterstützt und baut zu diesem eine emotionale Bindung auf. Heute wie früher.

Und man konnte "früher" fast schon riechen, dass Benni Köhler oder Alex Meier, als Beispiel, bei jedem Pass Angst hatten, diesen nicht korrekt zu spielen, weil das Publikum dann gleich wieder "da ist". Also ist gibt durchaus negative wie auch positive Aspekte der verschiedenen Stimmungsformen.
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peter schrieb:

man verklärt nicht wenn man schreibt dass es anders war. und ich habe mich mit 10.000, die kollektiv aufstöhnten wenn der ball verloren wurde, und das wurde er damals auch schon oft, deutlich näher gefühlt als denjenigen die, völlig unbeeindruckt, weiter pippi langstumpf singen. und das, finde ich, unterscheidet den klassischen fußball vom event.

Das ist es, was ich schon Anfang der Woche meinte, dass es ohne Ultras nicht unbedingt schlechter ist.
Ich bin zu jung, um die Zeit vor 1997 groß miterlebt zu haben, aber ein bisschen was habe ich noch miterlebt, bzw. auch noch die End90er.

Wir alle kritisieren doch, dass Fußball zu einem Event gemacht worden ist.

DFB macht fette Choreos und feiert sich selbst
Ultras machen fette Choreos und feiern sich selbst

Über den Stadionsprecher werden Fans zu Gesängen animiert und koordiniert
emand mit Megafon animiert Fans zu Gesängen und koordiniert diese

Die Medien interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie das neue Tattoo von Ribery aussieht
Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Der Verband und die Medien reden ständig von Hochrisiko-Spielen und erregen damit Aufmerksamkeit
Die Ultra-Szenen machen dazu die passenden Akündigungen und erregen damit Aufmerksamkeit

Die Ultras sind, wie ich schon seit vier Jahren hier schreibe, Teil des Events Fußball geworden. Beide Seiten brauchen einander und bilden eine Symbiose. Ohne Ultras müssten die Verbände und Vereine selbst für das Imagefördernde Drumherum (Optisch wie akustisch) sorgen, also etwa so, wie beim DFB (Choreos) oder in Hoffenheim (Beschallung). Und ohne diesen Faktor wären die Ultras schon m.E. längst viel mehr aus den Stadien rausgeworfen worden. Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Die Ultra-Bewegung war etwas sehr Gutes, aber sie erstickt an ihrer eigenen Selbstzufriedenheit, der fehlenden Selbstreflektion und den Gegebenheiten der heutigen Zeit, an der sie nicht einmal unschuldig ist, auch wenn sie das Gegenteil behauptet. Ich mache der Ultra-Bewegung nicht mal einen Vorwurf, so ziemlich jede "Bewegung" hat sich irgendwann überlebt, politisch, gesellschaftlich etc. , dass sie in Deutschland knapp 2 Jahrzehnte schon durchgehalten hat, ist ein Erfolg.

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.
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Also ich kann, mit allem Respekt vor deinen bis dato geschriebenen Zeilen als auch vor deiner Fähigkeit Zahlen in Worte zu packen oder verständlich zu machen, deine Sichtweise nur begrenzt teilen.

Ich fange mal an.

SGE_Werner schrieb:

Die Ultras interessieren sich nicht mehr für das Spiel, sondern, wie geil ihr einheitlich schwarzer Block im TV rüber kommt (alles schon in Diskussionen gehört!)

Die Ultras starten einen Aufruf und jeder kann diesem folgen oder nicht. Keiner ist gezwungen das mitzumachen. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand angegangen wird, wenn er diesem Aufruf nicht folgt. Also alles freiwillig und im Ermessen jedes einzelnen, ob er das mitmacht oder nicht.
Und das Ultras sich nicht für das Spiel interessieren, ist ebenfalls eine Behauptung, die einfach nicht stimmt. UF besteht nicht nur aus Martin und Dino. Man kann sehr wohl singen und gleichzeitig das Spiel verfolgen und das traue ich jedem hier zu.

SGE_Werner schrieb:

Kurzum: Ich halte die Ultra-Szenen mittlerweile für nützliche Idioten des kommerziellen modernen Fußballs, die auch noch behaupten, einen traditionellen Fußball zu verteidigen, den sie a) nicht leben und b) gar nicht mehr kennen. Und man muss sich dann noch von 18-Jährigen sagen lassen, dass man kein richtiger Fan ist, weil man nicht bei einem 10-minütigen Singsang am vorletzten Spieltag im Abstiegskampf bei 0:1 Zwischenstand mitmacht.

Du müsstes eigentlich wissen, dass die Ultrabewegung in Italien beheimatet war/ist. Diese glänzte in der Vergangenheit, wie von zig Reportern, Besuchern etc bestätigt und immer wieder in allen Medien erwähnt, mit Lautstärke in den Gesängen, fanatisches Anfeuern, Spruchbänder, Choreos sowie bunten Kurven. Und dazu gehört auch melodischen Gesänge.
Fussball und Stimmung in Deutschland war gänzlich eine andere. Obwohl hier viele das Gegenteil behaupten, die Stimmung war mies, das Stadion nur bei Highlight Spielen (soviel zum Thema Event) voll und das Gewaltpotenzial aus meiner Sicht noch höher als heute. Schlägereien wurde in den Stadion ausgetragen, nicht so wie heute, auf dem Acker oder mal in der Stadt.
Und das wünschen sich hier ein Großteil zurück? Im Leben nicht. Ganz zu schweigen von der poltischen Einstellung sowie das präsentieren von diversen eindeutigen Zeichen, Symbole und Schriftzüge.

Und früher hätte ein Bengel, der einem "Großen" was erzählen wollte, mal schön eine gefeuert bekommen. Wer sich  in der heutigen Zeit nicht mal verbal gegen so einen durchsezten kann und ihm die Meinung geigt, dem ist echt nicht zu helfen. Meine Erfahrung, wer hier klare Worte findet, wird von einem 18-jährigen ganz schnell in Ruhe gelassen.

SGE_Werner schrieb:

Wenn wir ein Stück vom alten Fußballgefühl wieder haben wollen, dann müssten, so hart es klingen mag, die Ultras abtreten oder sich neu erfinden.

Du meinst das Gefühl um 1997 oder was meinst du, wenn du sagst, du hast vorher keine Erinnerung, wie es war. Bitte schildere mir nochmal, was du genau zurück wünschst.