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[Fgv:]Eintracht-Fans vor Auswärtsspielsperre![in Berlin PM #727]

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Wunderbar wie hier Sonntagspredigten auf eine humane Fussballgesellschaft gahlten werden,den Userhardlinern die Köppe eingeschlagen werden aber selber keinen blassen Schimmer haben wie man das Problem der unsäglichen Böllerei und Identifizierung der Täter in den Griff bekommt.
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6:3 schrieb:
@Dirty-Harry

ich versteh schon was du meinst.
aber weisst du was das "dramatische" an deiner denkweise ist?

im endeffekt sagst du:
"ok, ihr (dfb/dfl) habt gewonnen. ihr habt mir den schönsten sport der welt "weggenommen" (ungenießbar gemacht)...ich gebe auf..."

und das finde ich schade.

mich zumindest hält mein "dickkopf" NOCH davon ab, aufzugeben, diesen ganzen schwachsin net einfach hinzunehmen.

nicht solange ich noch leute um mich rum sehe, denen auch "auffällt", dass das was rund um den fußball passiert, mit die krankeste scheisse ist, die ich überhaupt in unserer gesellschaft sehe...



Ich versteh die gutgemeinte Richtung. ich denke da auch an einige Jungs in unserem FC, die es mir gutgemeint und etwas salbungsvoll so vermitteln: "grade wir müßen aufgrund unserer Einstellung doch dabei bleiben"

unabhängig von diesen Jungs, sind hier im Forum ja auch mehr als genug patenete Mädels und Jungs  

aber was ändern wir, wenn wir regelmäßig die Dinge bennnen......

ja, ich bin da leider trotz aller Freude am Fußball negativ geworden. mir fehlt in vielen Bereichen die richtige persönliche Lösung,auch für die 1. Liga,weil ich diesen zementierten und eingeschränkten Wettbewerb(jetzt kommt bald noch der Hannover Wirtschaftsklüngel evtl. noch um Maschmeyer und co.) nicht mehr so richtig verdaulich find.

sorry, wenn ich mich hier in einem Fußballforum so darstelle.... aber ich ich muß es ja auch gelegentlich verarbeiten , was ich offensichtlich noch nicht ganz getan hab. Sorry
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igorpamic schrieb:
Wunderbar wie hier Sonntagspredigten auf eine humane Fussballgesellschaft gahlten werden,den Userhardlinern die Köppe eingeschlagen werden aber selber keinen blassen Schimmer haben wie man das Problem der unsäglichen Böllerei und Identifizierung der Täter in den Griff bekommt.

da du ja anscheinend zu wissen scheinst, wie man das problem in den griff bekommt...erzähls uns doch einfach.

oder wäre das zu konstruktiv?
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peter schrieb:

gibt es ein naturgegebenes recht auf böller in fußballstadien? ich glaube nicht. also müssen die da raus. und wenn das die böllerwerfer nicht verstehen, dann muss man es ihnen klar machen, freundlich oder weniger freundlich, je nach der fähigkeit zur einsicht.  

Es gibt auch kein naturgegebenes Recht den Gegner mit Schmähungen zu verhöhnen oder Alkohol im Block zu trinken - so ist es zumindest schon in England traurige Realität. Der DFB hätte die Awaysperre auch ohne die paar Böller ausgesprochen - Pyro ist ja inzwischen gleich Fanrandale oder Krieg auf den Rängen, wenn man div. Zeitungen und Medien liest.  
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Wenn man so liest und sich im Stadion umhört ist ja der großteil der Fanszene pro Pyro und lediglich kontra Böller.
Ich finde das ist eigentlich nen gutes Signal und ein Zugeständniss für Emotionen in unserer Kurve.
Würden die Leute, die die kleinen "Bumm"-Dinger werfen, lieber nen Lichtle hochhalte, hätten sie ihre Ordnungswidrigkeit, ihre "Coolness" und auch ihren "Spaß".Uuuund es würde viel weniger Leute stören.
Pyro find ich persönlich ja auch schön und gibt nochma richtig Stimmung.
Is zwar auch nicht legal aber im Gegensatz zu Böllern ziemlich ungefährlich.
Jetzt muss man das den Betroffenen Personen nur irgendwie vermitteln und vllt kann man sich irgendwann so einigen, dass alle Spaß im Stadion haben und man nicht immer Angst haben muss, dass einem son Ding ma vor die Füße fällt....
Aber ich weiss.... morgendliches Wunschdenken.
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naggedei schrieb:
Finde die Sanktionen absolut verständlich und nachvollziehbar! Denn solange die friedlichen Fans nicht die einzelnen Chaoten zur Rechenschaft ziehen können/wollen, muss man mit dieser Härte seitens des DFB's rechnen.
Eine Lösung könnte sein Security in die Problemzonen einzusetzen, die als Abschreckung fungieren und bei Verstößen vor Ort handeln. Hierbei kommen aber weitere kosten auf die eintracht zu. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass der DFB ein Polizeiaufgebot direkt im Block platziert, die ebenso die Randalierer vor Ort festnehmen können. Eine kostengünstige Variante wäre sicherlich, dass jeder einzelne dazu aufruft bei Verstößen pro aktiv zu agieren.  


   
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6:3 schrieb:
igorpamic schrieb:
Wunderbar wie hier Sonntagspredigten auf eine humane Fussballgesellschaft gahlten werden,den Userhardlinern die Köppe eingeschlagen werden aber selber keinen blassen Schimmer haben wie man das Problem der unsäglichen Böllerei und Identifizierung der Täter in den Griff bekommt.

da du ja anscheinend zu wissen scheinst, wie man das problem in den griff bekommt...erzähls uns doch einfach.

oder wäre das zu konstruktiv?



Warum ich? Du hast du die zwei Hardliner massiv angergriffen ohne eine Altenative aufzuzeigen wie man Böllerei und Leuchtspuren verhindern beziehungsweise die Täter ermitteln kann. Und andere User schwadronieren als um die sicherlich unberechtigten Kollektivstrafen und den DFB-Rentnern herum ohne selber eine Lösung zu haben.
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RedZone schrieb:
peter schrieb:

gibt es ein naturgegebenes recht auf böller in fußballstadien? ich glaube nicht. also müssen die da raus. und wenn das die böllerwerfer nicht verstehen, dann muss man es ihnen klar machen, freundlich oder weniger freundlich, je nach der fähigkeit zur einsicht.  

Es gibt auch kein naturgegebenes Recht den Gegner mit Schmähungen zu verhöhnen oder Alkohol im Block zu trinken - so ist es zumindest schon in England traurige Realität. Der DFB hätte die Awaysperre auch ohne die paar Böller ausgesprochen - Pyro ist ja inzwischen gleich Fanrandale oder Krieg auf den Rängen, wenn man div. Zeitungen und Medien liest.  


In Düsseldorf waren es schon mehr als ein paar Böllern und außerdem ist einiges aufs Spielfeld geflogen.
"Nur" wegen Bengalos im Block hätte es keine Auswärtssperre gegeben.
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naggedei schrieb:
Finde die Sanktionen absolut verständlich und nachvollziehbar! Denn solange die friedlichen Fans nicht die einzelnen Chaoten zur Rechenschaft ziehen können/wollen, muss man mit dieser Härte seitens des DFB's rechnen.
Eine Lösung könnte sein Security in die Problemzonen einzusetzen, die als Abschreckung fungieren und bei Verstößen vor Ort handeln. Hierbei kommen aber weitere kosten auf die eintracht zu. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass der DFB ein Polizeiaufgebot direkt im Block platziert, die ebenso die Randalierer vor Ort festnehmen können. Eine kostengünstige Variante wäre sicherlich, dass jeder einzelne dazu aufruft bei Verstößen pro aktiv zu agieren.  


Und wie würdest du das anstellen wollen? Denjenigen, den du dabei beobachtest, wie er sich gerade einen Böller aus den Socken zieht freundlich darauf hinweisen, dass diese verboten sind? Die Security wird sich hüten in einen Block voll Frankfurter zu gehen und die Person rauszuziehen und selbst wenn du heimlich ein Foto von der Person machen würdst, was wäre das für ein Beweis? Das einzige, was die Person im nachhinein überführen könnte wäre vielleicht ein Foto, was ihn direkt beim Werfen des Böllers zeigt und das versuche mal zu machen.
Erstmal muss ein breites Umdenken in der GESAMTEN Fanszene stattfinden, bevor man sich gegen die Persoen im Block wehren kann. Erst wenn die großen Fangruppierungen eine wirkliche und öffentliche Anti-Haltung in Bezug auf Böller einnehmen macht es erst Sinn auch direkt im Block gegen die Böllerwerfer vorzuegehen weil dann kann man davon ausgehen, dass auch umstehende Fans eine Ähnliche Ansicht vertreten und nicht solche Personen noch in Schutz nehmen. Solange diese Meinung aber nicht öffentlich und gemeinsam vertreten wird sondern höchstens von Einzelpersonen wird es nie zu einem Umdenken kommen.
Man wird es nie erreichen, dass überhaupt keine Pyros mehr gezündet werden, das kann auch kein Ziel sein, man muss aber dahin kommen, dass man sich ernsthafte Gedanken um die Konsquenzen macht. Es kann nicht sein, dass man eine Pyro- bzw. Böllershow über den Besuch eines Auswärtsspiels stellt. Jeder der sich momentan die Strafen der DFL (Pauli, Dresden) ansieht kann sich ungefähr ausmalen was einem beim Zünden EINES Pyros beim entscheidenen Tor in der 80. Minute bei einem Auswärtsspiel droht oder was für Auswrikungen eine 5 Minütigen Böller und Pyroshow vor dem Anpfiff, die dazu führt, dass das DSF den Anpfiff später präsentieren kann hat.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen sportlichen Situation ist es doppelt bitter, dass aufgrund solcher Aktionen, in meinem Fall, eine 3-Tages Tour nach Berlin vermutlich abgesagt wird.
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Mal ne ganz blöde, aber ernsthafte Frage. ich kenn mich techn  nicht aus : was spricht eigentlich dagegen, daß im zusammenhang mit diesem unsäglichen Pyro Käse(aber auch zur sonstigen Kontrolle) vor den Fanblocks so Scannerschleusen(wie halt im og. Sinne bei Flughafen oder Gerichten) errichtet werden.

Was spricht gegen eine entsprechende Umsetzung ? dauern die kontrollen zu lang(am Flugahfen geht es eigentlich relativ schnell.)

Ist es zu teuer?Was ich mir bei dem Gesamtvolummen im Fußball,aber auch Geldstrafen , Mindereinnahmen durch Sanktionen nicht richtig vorstellen kann.

wäre so etwas möglich?
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RedZone schrieb:
Der DFB hätte die Awaysperre auch ohne die paar Böller ausgesprochen - Pyro ist ja inzwischen gleich Fanrandale oder Krieg auf den Rängen, wenn man div. Zeitungen und Medien liest.  


Vielleicht - vielleicht auch nicht.

Bin daher auch gespannt auf das Ergebnis des Pauli-Einspruchs, wo doch dort der Täter feststand.

Was ich mich allerdings frage: Was willst Du uns mitteilen?

Böller und Raketen seien nicht maßgeblich für eine Strafe?

Kann man ruhig machen, so nach dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert"?

Auch hier die überwiegende Lust am Untergang, noch en bissi Spaß solange bis es endgültig vorbei ist?

Andere Frage:

Wer glaubt mit dieser Einstellung eigentlich noch Punkte sammeln zu können geschweige denn, "ein Zeichen" gegen den modernen Fußball" setzen zu können?
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peter schrieb:
SGE_Werner schrieb:
naggedei schrieb:
Sanktionen müssen her damit vielleicht jeder einzelne sich erfragt, ob das was er dazu beiträgt diese Verstöße zu verhindern ausreichend ist.


Das ist die selbe naive Denkweise wie beim DFB. Natürlich würde ich Dir in der Theorie recht geben, aber die Realität sieht anders aus. Überall da, wo (mehr oder weniger) Unschuldige von "oben herab" für Taten anderer bestraft werden, gibt es eine Solidarisierung innerhalb der bestraften Gruppe. Insbesondere ist auch der Aspekt der Radikalisierung zu nennen. Massenverhaftungen, Sippenhaft, Gruppenbestrafungen. Das hat schon zu Terror-Gegenbewegungen, Revolutionen etc. geführt.


ich verstehe deine haltung, allerdings finde ich da keine konstruktiven ansätze. und mit nazivergleich und revolutionsparanoia werden wir da keinen schritt weiter kommen.

es gibt ein problem und da ist jetzt pragmatismus gefragt. wenn sich die kurve nicht gegen die hohlroller ausspricht (und ich meine damit nicht gegen pyro, das ist ein anderes thema) die strafen verursachen, dann wird das weiter eskalieren und wir erleben in frankfurt echte geisterspiele. das kann, ausser ein paar echte deppen, niemand wollen. also muss man das in den griff bekommen und gegensteuern. das können aber nur diejenigen, die die jungs kennen oder im stadion räumlich in deren nähe sind. alles andere wird nicht funktionieren.

dass es da keinen kosens gibt finde ich schade. ebenso wie ich kollektivstrafen für´n bobbes finde. aber eine diskussion darüber, ob das leben fair und gerecht ist, wird uns auch nicht weiterbringen.


Konstruktive Ansätze sind auch kaum möglich, weil es eben nicht die eine Lösung gibt. Täter entdecken, das heißt, Verdecken der Täter und Vermummung verhindern, gleichzeitig die Bereitschaft der Kurve, ihn nicht zu decken bzw. auszuliefern, steigern, dabei die Beobachtung durch Kameras, Ordner etc. verbessern. Das sind schon vier Dinge, nur um ein Problem zu lösen.

Das war keine Revolutionsparanoia. Ich hatte ja keinen Bezug zum Fußball gesehen und zu dem Thema, es ging eher ums Prinzip, zu was sowas in anderen Lagen des Lebens führt.  

Derzeit ist es so, dass es sich beide Seiten, zumindest große Teile dieser, letztlich sehr einfach im Handeln machen, obwohl sie gedanklich wissen, dass es viel komplexer ist, das Problem zu beschreiben und zu lösen.

Wenn schon, dann bedarf es lange, komplexe und umfassende Gespräche auf Augenhöhe zwischen Verbänden, Fans, Vereinen. Dazu müssten dann aber alle Seiten zu Kompromissen bereit sein, sonst sind solche Gespräche für die Katz. Wenn ich mir so die Haltung einiger Fans, des DFB und auch einigen Vereinen (sorry HB, aber da ist unserer ja ganz weit vorne) anschaue, ist das Unverständnis gegenüber dem anderen größer als jeglicher Konsenswille.
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Dirty-Harry schrieb:
Mal ne ganz blöde, aber ernsthafte Frage. ich kenn mich techn  nicht aus : was spricht eigentlich dagegen, daß im zusammenhang mit diesem unsäglichen Pyro Käse(aber auch zur sonstigen Kontrolle) vor den Fanblocks so Scannerschleusen(wie halt im og. Sinne bei Flughafen oder Gerichten) errichtet werden.

Was spricht gegen eine entsprechende Umsetzung ? dauern die kontrollen zu lang(am Flugahfen geht es eigentlich relativ schnell.)

Ist es zu teuer?Was ich mir bei dem Gesamtvolummen im Fußball,aber auch Geldstrafen , Mindereinnahmen durch Sanktionen nicht richtig vorstellen kann.

wäre so etwas möglich?


Wohl eher nicht. Auf Rhein Main fliegen an Spitzentagen 150.000 Personen, die verteilt auf 18h kontrolliert werden....
Rechne das mal runter auf 50.000 (bleiben 6h Kontrollen), dann noch die teuren Scanner etc..

Das steht von den Kosten her in keinem Verhältnis bzw. sollte es soweit kommen schau ich Sky, denn für 2h Fußball bin ich nicht bereit 3h vor Anpfiff zur Sicherheitskontrolle am Stadion zu sein....

Nene Peter hat es schon ganz treffend beschrieben. Da muß auf beiden Seiten was passieren. Beim DFB passiert aber gerade nix bzw. in die falsche Richtung (Kollektivstrafe für St. Pauli, obwohl der Täter ermittelt und verurteilt ist) und da ist es natürlich auch den "Chaoten" schwer zu vermitteln, das sich auch bei Ihnen was ändern soll.

Traurig aber wahr ich geb uns noch 3 Jahre und dann herrschen hier Verhältnisse wie in England....

...und jeder der nicht weiß was das bedeutet sollte sich mal ein Spiel von Arsenal im Emirates STadion anschauen..      
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SGE_Werner schrieb:

Wenn ich mir so die Haltung einiger Fans, des DFB und auch einigen Vereinen (sorry HB, aber da ist unserer ja ganz weit vorne) anschaue, ist das Unverständnis gegenüber dem anderen größer als jeglicher Konsenswille.


Nein, das von mir verlinkte soll kein Nazivergleich werden !!!!

Aber die "Bunkermentalität"   :neutral-face   geht mir in diesem Zusammenhang nicht aus dem Sinn.

Verborte auf allen Seiten.

http://www.youtube.com/watch?v=Rupg2XJ4z50
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Um es mal differenziert zu versuchen:
Bei den Böllerwerfern handelt es sich ja allem Anschein nach um halbstarke Jugendliche, die dann meistens auch noch ein paar Promille im Blut haben. Da meine "Jugend" noch nicht so lange her ist, kann ich das schon nachvollziehen. Grade im Stadion hat man das Gefühl, teil einer großen anonymen Masse zu sein und lässt sich zu Sachen hinreißen, die man, wenn man allein in der Stadt unterwegs ist, nunmal nicht tut. Die Masse gibt Stärke und Selbstvertrauen. In meiner "aufmüpfigen" Phase haben meine Leute und ich auch so manchen Mist gemacht, auch Dinge die teuer geworden wären, wenn sie herausgekommen wären. Und Stadionfahrten waren auch immer ein bißchen mit Randale-Attitüde versehen - Fahnen, Farben, Gesänge, Schmähungen, ein definierter "Feind" - auch wenn nie wirklich was passierte.

Was erschwerend hinzu kommt, ist IMHO die Ultras-Szene mit ihrem erhöhten Gruppenbegriff und dem teils martialisch erscheinenden Auftreten. Hinter solch einer Gruppe kann man sich eben prima verstecken. Und man kann sich sicher sein, dass man nicht verpetzt wird, da mein teil eines eingeschworenen Haufens ist, der sich gerne auch gegen die "Ordnungsmächte" (ob Polizei, DFB, Eintracht AG...) stellt und dadurch die Unabhängigkeit ihrer Szenekultur betont.
Strafen gegen einzelne schweißen nur noch mehr zusammen.

IMHO greift hier ein Abstempeln als "Pseudofan" oder "Vollidiot" zu kurz. Ein Böllerwerfer geht natürlich nicht "nur" ins Stadion, um Fußball zu schauen, sondern eben auch um diese Jugendkultur auszuleben und mal über die Stränge zu schlagen. Aber er muss deshalb nicht weniger Eintracht-Fan sein als ein Familienvater in der Ost.

Die Kausalkette: Eintracht-Fan ist nur jemand, der seinem Verein nicht vorsätzlich schadet, greift eben nicht bei jedem. In einem bestimmten Lebensabschnitt reflektiert man noch nicht so, wie ein anderer es als Selbstverständlichkeit ansieht.

Nun wird sich natürlich die große Mehrheit darauf einigen können, dass Böller sch... sind. Was also tun, um sie (und somit härtere Strafen) zu verhindern? IMHO geht es nur durch Selbstkontrolle innerhalb des harten Kerns, der "Zugriff" auf die Werfer hat. Wenn Strafen von außen die Gruppe nur noch enger zusammenrücken lassen, und man Strafen vom DFB gegen die Eintracht ohnehin nicht als rechtens anerkennt, dann wird man damit eben nichts oder sogar das Gegenteil bewirken können. Es ist also an den Ultras bzw. allen Leuten im Stehblock, den Böllerwerfern auf die Finger zu hauen. Das muss ja nicht mit großem Tamtam einher gehen, sondern es würde reichen, wenn ein angesehens Mitglied den Finger hebt, sobald jemand einen Böller hervor zieht.

Ich habe allerdings keine Ahnung, ob es schon solche Bestrebungen gibt. Man kann sicher auch nicht jeden einzelnen unter Kontrolle halten. Aber wir alle können uns Abschminken, dass aus dieser Gruppe heraus jemand verpfiffen wird, selbst wenn ein Großteil der Gruppe die Tat an sich selbst sch... findet.

Sollte es also zu keiner Selbstregulierung kommen, wird sich die Situation mehr und mehr hochschaukeln, da hier zwei Blöcke aufeinander treffen die kaum Verständnis für einander aufbringen und was das drumherum eines Fußballspiels angeht, in völlig verschiedenen Welten leben.

Das kann dann eigentlich nur in Richtung England laufen, da die entsprechende Seite einfach am längeren Hebel sitzt. Das mag sich der ein oder andere noch nicht eingestehen, aber in England hatten einst gewichtige Gruppen, ehe sie sich versahen, plötzlich auch nichts mehr zu melden, wenn die Stehplätze erstmal weg sind und die günstigste Karte 30 Euro kostet.
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Dirty-Harry schrieb:
Mal ne ganz blöde, aber ernsthafte Frage. ich kenn mich techn  nicht aus : was spricht eigentlich dagegen, daß im zusammenhang mit diesem unsäglichen Pyro Käse(aber auch zur sonstigen Kontrolle) vor den Fanblocks so Scannerschleusen(wie halt im og. Sinne bei Flughafen oder Gerichten) errichtet werden.

Was spricht gegen eine entsprechende Umsetzung ? dauern die kontrollen zu lang(am Flugahfen geht es eigentlich relativ schnell.)

Ist es zu teuer?Was ich mir bei dem Gesamtvolummen im Fußball,aber auch Geldstrafen , Mindereinnahmen durch Sanktionen nicht richtig vorstellen kann.

wäre so etwas möglich?


ich denke nein. ein moderner scanner, der für so einen einsatz wohl auch erst konstruiert bzw. modifiziert werden müsste, wird zu teuer sein. da wäre schon in der anschaffung schnell die million geknackt. darüber hinaus gäbe es wohl auch nicht ganz unberechtigte gesundheitliche bedenken.
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bernie schrieb:
RedZone schrieb:
peter schrieb:

gibt es ein naturgegebenes recht auf böller in fußballstadien? ich glaube nicht. also müssen die da raus. und wenn das die böllerwerfer nicht verstehen, dann muss man es ihnen klar machen, freundlich oder weniger freundlich, je nach der fähigkeit zur einsicht.  

Es gibt auch kein naturgegebenes Recht den Gegner mit Schmähungen zu verhöhnen oder Alkohol im Block zu trinken - so ist es zumindest schon in England traurige Realität. Der DFB hätte die Awaysperre auch ohne die paar Böller ausgesprochen - Pyro ist ja inzwischen gleich Fanrandale oder Krieg auf den Rängen, wenn man div. Zeitungen und Medien liest.  


In Düsseldorf waren es schon mehr als ein paar Böllern und außerdem ist einiges aufs Spielfeld geflogen.
"Nur" wegen Bengalos im Block hätte es keine Auswärtssperre gegeben.


Doch. Die Aussage "Wir sind so dicht vor einer Auswärtssperre - der DFB wartet nur drauf" habe ich schon im Herbst von div. Quellen gehört.
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ThorstenH schrieb:

Da muß auf beiden Seiten was passieren. Beim DFB passiert aber gerade nix bzw. in die falsche Richtung (Kollektivstrafe für St. Pauli, obwohl der Täter ermittelt und verurteilt ist) und da ist es natürlich auch den "Chaoten" schwer zu vermitteln, das sich auch bei Ihnen was ändern soll.
Traurig aber wahr ich geb uns noch 3 Jahre und dann herrschen hier Verhältnisse wie in England  


Was passiert, wenn es bei der Kollektivstrafe für Pauli bleibt?

DFL/DFB behalten "Recht" nach ihrem Verständniss, die Unangepassten bekommen "Recht" hinsichtlich ihrer Sicht der Dinge und die Eventmanager können sich freuen, auf absehbare Zeit ihr Recht auf die totale Vermarktung zu erlangen.

Da haben dann alle ihr Recht und können sich freuen.

Hurra.
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Ich habe jetzt so einiges an Kommentaren zu dem Thema gelesen und da stellen sich mir doch noch so einige Fragen.

1.) Haben wir Konsens, dass diese Kollektivbestrafung jetzt nicht gerade überraschend kommt? Ich warte da seit dem dritten oder vierten Auswärtsspiel darauf, nachdem wir ja die erste Betrafung schon im ersten Heimspiel hatten.

2.) Sind wir uns klar darüber, dass der Auslöser für diese erneute und teure Bestrafung die nicht lernen wollenden Chaoten sind, denen es ja augenscheinlich nicht um die Eintracht sondern nur um das Pyrohappening geht?

3.) Was können wir als Gemeinschaft der Fans tun, damit diese Chaoten uns nicht den Spaß am Fußball und der Eintracht nehmen?

Hawkeye
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seventh_son schrieb:
Um es mal differenziert zu versuchen:
Bei den Böllerwerfern handelt es sich ja allem Anschein nach um halbstarke Jugendliche, die dann meistens auch noch ein paar Promille im Blut haben. Da meine "Jugend" noch nicht so lange her ist, kann ich das schon nachvollziehen. Grade im Stadion hat man das Gefühl, teil einer großen anonymen Masse zu sein und lässt sich zu Sachen hinreißen, die man, wenn man allein in der Stadt unterwegs ist, nunmal nicht tut. Die Masse gibt Stärke und Selbstvertrauen. In meiner "aufmüpfigen" Phase haben meine Leute und ich auch so manchen Mist gemacht, auch Dinge die teuer geworden wären, wenn sie herausgekommen wären. Und Stadionfahrten waren auch immer ein bißchen mit Randale-Attitüde versehen - Fahnen, Farben, Gesänge, Schmähungen, ein definierter "Feind" - auch wenn nie wirklich was passierte.

Was erschwerend hinzu kommt, ist IMHO die Ultras-Szene mit ihrem erhöhten Gruppenbegriff und dem teils martialisch erscheinenden Auftreten. Hinter solch einer Gruppe kann man sich eben prima verstecken. Und man kann sich sicher sein, dass man nicht verpetzt wird, da mein teil eines eingeschworenen Haufens ist, der sich gerne auch gegen die "Ordnungsmächte" (ob Polizei, DFB, Eintracht AG...) stellt und dadurch die Unabhängigkeit ihrer Szenekultur betont.
Strafen gegen einzelne schweißen nur noch mehr zusammen.

IMHO greift hier ein Abstempeln als "Pseudofan" oder "Vollidiot" zu kurz. Ein Böllerwerfer geht natürlich nicht "nur" ins Stadion, um Fußball zu schauen, sondern eben auch um diese Jugendkultur auszuleben und mal über die Stränge zu schlagen. Aber er muss deshalb nicht weniger Eintracht-Fan sein als ein Familienvater in der Ost.

Die Kausalkette: Eintracht-Fan ist nur jemand, der seinem Verein nicht vorsätzlich schadet, greift eben nicht bei jedem. In einem bestimmten Lebensabschnitt reflektiert man noch nicht so, wie ein anderer es als Selbstverständlichkeit ansieht.

Nun wird sich natürlich die große Mehrheit darauf einigen können, dass Böller sch... sind. Was also tun, um sie (und somit härtere Strafen) zu verhindern? IMHO geht es nur durch Selbstkontrolle innerhalb des harten Kerns, der "Zugriff" auf die Werfer hat. Wenn Strafen von außen die Gruppe nur noch enger zusammenrücken lassen, und man Strafen vom DFB gegen die Eintracht ohnehin nicht als rechtens anerkennt, dann wird man damit eben nichts oder sogar das Gegenteil bewirken können. Es ist also an den Ultras bzw. allen Leuten im Stehblock, den Böllerwerfern auf die Finger zu hauen. Das muss ja nicht mit großem Tamtam einher gehen, sondern es würde reichen, wenn ein angesehens Mitglied den Finger hebt, sobald jemand einen Böller hervor zieht.

Ich habe allerdings keine Ahnung, ob es schon solche Bestrebungen gibt. Man kann sicher auch nicht jeden einzelnen unter Kontrolle halten. Aber wir alle können uns Abschminken, dass aus dieser Gruppe heraus jemand verpfiffen wird, selbst wenn ein Großteil der Gruppe die Tat an sich selbst sch... findet.

Sollte es also zu keiner Selbstregulierung kommen, wird sich die Situation mehr und mehr hochschaukeln, da hier zwei Blöcke aufeinander treffen die kaum Verständnis für einander aufbringen und was das drumherum eines Fußballspiels angeht, in völlig verschiedenen Welten leben.

Das kann dann eigentlich nur in Richtung England laufen, da die entsprechende Seite einfach am längeren Hebel sitzt. Das mag sich der ein oder andere noch nicht eingestehen, aber in England hatten einst gewichtige Gruppen, ehe sie sich versahen, plötzlich auch nichts mehr zu melden, wenn die Stehplätze erstmal weg sind und die günstigste Karte 30 Euro kostet.


Sehr schön umschrieben das Problem.
Erschwerend hinzu kommt noch der irrational bzw. teilweise willkürlich handelnde DFB (Hoffenheim etc.).
Der DFB sitzt halt nur leider am längeren Hebel.


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